I protect you von CaptainSwanfire ================================================================================ Kapitel 2: Vertrauen ist Mut ---------------------------- Währenddessen, nicht weit entfernt vom Schloss des Prinzen, sah ein kleiner Junge in einer Hütte aus dem Fenster und war völlig gespannt, als er die vielen Kutschen gesehen hatte. „Wo fahren all diese Kutschen hin Vater?“ Sein Vater strich sich kurz über seinen Bart, blickte kurz aus dem Fenster hinaus und sah dann zu seinem Sohn. „Ich denke sie werden zum Palast von Prinz James fahren. Er und seine Frau haben vor einigen Monaten ein Fest veranstaltet. Das wird jetzt wohl auch der Fall sein, mein Junge.“ Der kleine Junge sah gespannt wieder nach draußen, nichtsahnend, dass die Kutschen nicht für ein Fest gedacht waren, sondern viel eher für die Bewohner des Schlosses. Snow und Charming wollten vor dem Volk sprechen und allen Bewohnern ihres Reiches mit der Verkündung, dass eine Prinzessin auf dem Weg zu ihnen war, neue Hoffnung geben. Als der Vater seinen älteren Jungen sah, fiel sein Blick sogleich auf den Brief, welchen dieser ihm überbrachte. „Es soll eine Versammlung der Dörfer sein. Das Königshaus wird ebenso daran teilnehmen.“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, sah der jüngere Sohn mit großen Augen seinen Vater an. „Gehen wir auch dahin?“, fragte er voller Erwartungen. Zuerst war er geneigt den Kopf zu schütteln und nicht daran teilzunehmen. Seine Jungs hatten – wie es typisch in diesem Alter war – nur Unsinn im Kopf. Allerdings fiel es ihm schwer ihnen diesen Wunsch abzuschlagen, schließlich hatte er nur die beiden. Ihre Mutter verstarb an einer schlimmen Krankheit...jedenfalls war es diese Version, die er ihnen immer erzählte. „Nun gut, dann zieht euch um. Wir brechen gleich auf.“ Er entnahm dem Brief, dass die Versammlung am Marktplatz stattfinden würde. Wenn er es genau betrachtete, waren die beiden, die im Anwesen König Georges lebten doch nicht so wie die Königin. Diese wollte vom Volk kaum etwas wissen. So dauerte es auch nicht lange, ehe sich das gesamte Volk zusammen gefunden hatte. Die zwei Jungs betrachteten die ganze Menschenmasse und fragten sich, warum sowohl Prinz James als auch Prinzessin Snow White sich die Mühe machten ihr Volk zu sehen. Zugleich interessierte es jedem, was sie ihnen mitteilen wollten. Das Königspaar wurde mit tobendem Jubel und dem Klatschen ihres Volkes begrüßt. Als das Paar schließlich weiter nach vorne trat, wurde es langsam etwas ruhiger. „Es freut uns wirklich sehr, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid. Wir wollen auch weiterhin dafür sorgen, dass niemand mehr Angst vor der bösen Königin hat“, rief Snow dem Volk zu. „Unsere Zukunft sind unsere Kinder und auch wir erwarten ein Kind, eure Prinzessin. Sie soll, wie alle anderen auch, nicht unter ihre schreckliche Herrschaft leben. Wir sind hier um euch zu versprechen, dass wir alles daran setzen werden, dass wieder Frieden einkehrt“, verkündete James. „Prinz Charming und Snow White werden den Frieden bringen und wir werden für sie kämpfen, damit die Königin niemals gewinnen wird!“, kam es von Grumpy, der seine Axt hinauf zum Himmel hob um seine Aussage zu bekräftigen. Der kleine, schwarzhaarige Junge, sah zu ihnen und war von ihrem Mut ganz fasziniert. Sie hatten keine Angst vor der bösen Königin, zumindest konnte er keine an ihnen erkennen. Als Snow den Jungen sah, beugte sie sich zu ihm und lächelte. „Hallo. Na, wer bist du?“, fragte sie ihn freundlich. „Killian, ich heiße Killian, Majestät“, sagte der Junge. „Und, hast du auch Geschwister?“, fragte sie ihn weiter. „Ja, meinen großen Bruder Liam.“ Snow merkte, dass der Junge doch ein wenig schüchtern war. „Sagst du mir auch wie alt du bist?“ Killian spürte wie sanft Snow mit ihm umging und kam auch nicht umhin ihre Schönheit zu erkennen. Er versuchte etwas mehr aus sich heraus zu kommen und hatte wirklich großen Respekt vor ihr. „Ich bin fünf Jahre alt.“ Schmunzelnd sah sie zu ihm und da gerade ihr Mann dabei war, zum Volk zu sprechen, setzte sie sich auf einen Stein und deutete mit einer knappen Handbewegung damit an, dass sich der kleine Junge zu ihr setzen sollte. Killian folgte der stummen Aufforderung, setzte sich zu ihr und fühlte sich geehrt und wollte nun doch etwas mehr mit ihr sprechen. „Majestät, Ihr seid wirklich schön. Habt Ihr keine Angst vor der Königin? Mein Vater hat mir erzählt wie bösartig sie ist.“ „Danke mein kleiner Killian. Aber nein, ich habe keine Angst vor ihr. Wie sollen wir für das Volk da sein, wenn wir Angst haben? Wir müssen unserem Volk gegenüber ein Vorbild sein. Wir haben treue Freunde und wenn man solche Menschen hat, die einen lieben, dann schafft man alles. Regina war auch nicht immer so. Als ich ein Kind und nur ein wenig älter als du warst, habe ich sie kennen gelernt. Früher war sie wirklich eine sehr nette Frau, aber dann passierte ein Unglück und seitdem sehnt sie sich nach Rache.“ Killian hörte ihr aufmerksam zu, versuchte dem folgen zu können und darauf einzugehen. „Habt ihr keine Angst davor getötet zu werden? Sie hat immerhin schon so viele Menschen getötet.“ Snow, die wirklich ein Herz für Kinder hatte, schüttelte leicht ihren Kopf. Er war so unschuldig und so liebenswürdig, doch sie wusste, dass Regina auch vor ihm keinen Halt machen würde. Nicht nur einmal hatte sie es mitbekommen, dass Regina Frauen und Kinder töten ließ, die kaum etwas von ihr wussten. „Nein. Ich kämpfe schon so lange um mein Königreich und das werde ich auch weiterhin, bis zum Ende tun. Wir stürzen uns nicht einfach blindlinks in die Gefahr, aber wir geben die Hoffnung niemals auf, dass es besser werden kann. Wir sind mutig genug alles zu geben, um sie zu schlagen.“ „Mut...“, wiederholte er und erinnerte sich daran, was ihm sein Vater immer wieder sagte, wenn er Angst hatte. „Wenn du Angst hast, dann sieh in dich hinein. Wir sind alle mutiger, als wir denken, wenn wir nur tief genug in uns schauen.“ Diese Frau war mutig, davon war Killian überzeugt. Als er weiter an jenen Tag zurück dachte, fiel ihm noch ein weiterer Satz seines Vaters ein, der ihm bis heute im Gedächtnis blieb. „Was für ein Mann wirst du sein?“ Killian wollte genau so sein, wie sein Vater, der Prinz und Snow White. Mutig, tapfer und ehrenhaft. Ebenso eiferte er seinem Bruder nach, der eines Tages zur Navy wollte. Doch als er plötzlich eine durchdringende Stimme hörte, veränderte sich schlagartig die Atmosphäre. „Was soll das hier werden?! Versammeln sich die Ratten jetzt all in einem Nest?“, fragte eine wirklich bösartige Frau. Snow stand sofort auf, als sie die Königin sah und zögerte auch nicht sich ihr gleich entgegen zu stellen. „Wir lassen uns von dir nicht unterkriegen Regina!“ Doch ehe Snow etwas tun konnte, hörte sie bereits die zornige Stimme der Älteren. „Was willst du tun Snow? Mich mit deinem dicken Bauch anrempeln? Pass lieber auf, dass ich dir nicht einen Feuerball hinterher werfe, sonst war’s das mit deinem Familienglück“, verhöhnte sie die Schwarzhaarige. Charming hielt sich ebenfalls keine Sekunde lang zurück, zog sein Schwert, als er diese Drohung hörte, und stellte sich vor Snow. „Oh nein, du lässt mein Familie in Ruhe!“ Ohne noch einen weiteren Moment mit Reden zu vergeuden, griff er sie an, doch verschwand die Königin vor seinen Augen und tauchte hinter Snow wieder auf. Diese erschrak, drehte sich um, und verspürte die größte Angst, die sie je in ihrem Leben vernommen hatte. Nicht um sich selbst, aber um ihr Kind. Gerade, als die Königin einen Feuerball in ihrer Hand erscheinen ließ, schrie sie vor Schmerzen auf und sah an sich herunter, nur um zu erkennen, dass Killian ihr einen Dolch in ihre Kniehöhle gestoßen hatte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Die Königin spürte das Blut an ihr hinunter laufen, knurrte verächtlich und drehte sich zu dem kleinen Jungen um. „Du kleines, dummes Gör! Das wirst du mir mit deinem Leben bezahlen!“ Die Königin ließ einen weiteren Feuerball in ihrer Hand erscheinen, zielte auf Killian und feuerte diesen auch schon ab, doch Killian gelang es – mehr zufällig als gekonnt – ihrem Angriff auszuweichen. Doch so sehr er den Mut in sich spüren konnte, so groß war auch die Angst in ihm. „Ich darf nicht zulassen, dass du Snow White verletzt!“, schrie er die Königin an. Prinz Charming nutzte die Situation gekonnt aus und griff sie erneut an. Frustration machte sich in ihm breit, als die Königin erneut vor seinen Augen verschwand und sich damit auch seinem Angriff gänzlich entzog. Kaum als sie weg war, kniete sich Killian vor Snow und Charming, hielt sein Haupt gesenkt und bat um Verzeihung. Er wusste, dass es dumm von ihm war sich da einzumischen und er erwartete, dass man ihn dafür tadelte. Doch die Hand, die er daraufhin auf seiner Schulter spürte, war nicht die kräftige seines Vaters. Verwirrt wusste er für einen Moment nicht, was er tun sollte, als er sah, wie sich jemand vor ihm kniete. Zögernd sah er hoch und erkannte den Prinzen. „Das war ehrenhaft und sehr mutig Kleiner. Auch, wenn es eine dumme Aktion war. Die Königin hätte dich immerhin töten können, aber du hast meiner Frau das Leben gerettet und dafür danke ich dir“, sprach Charming und als Killian zu Snow blickte, sah er ihr Lächelnd und auch sie bedankte sich bei ihm. „Du bist wirklich mutig. Ich bin mir sicher, dass aus dir einmal ein heldenhafter Mann wird. Habt Dank, mein kleiner Retter“, sagte sie und küsste ihm daraufhin auf seine Stirn. Das Volk brach in tosendem Applaus aus. Wer hätte schon gedacht, dass ein kleiner Junge so eine große Heldentat vollbringen könnte. „Ich würde dich und deine Familie gerne zum Essen bei uns im Schloss einladen. Als Zeichen meiner Dankbarkeit.“ Killian konnte sich ein fröhliches Grinsen nicht verkneifen und nahm Snows Einladung natürlich umgehen an. Danach blickte er zum Prinzen und fragte ihn, ob er vielleicht mit ihm kämpfen durfte. Geehrt über die Anfrage des kleinen Ritters lächelte Charming und würde ihm diesen Wunsch sicher nicht ausschlagen. „Aber natürlich. Doch sparen wir uns das für später auf. Ich könnte jetzt etwas essen und Snow sollte ebenso wieder nach Hause.“ Als Killian an Charming vorbei sah, erkannte er seinen Vater, der sogleich mit Liam auf ihn zukam. Beide hatten sich um ihn gesorgt, doch war es zum Glück gut ausgegangen. Mit einer kleinen Geste deutete Grumpy an, dass Snow und Charming zur Kutsche kommen und einsteigen sollten. „Mein kleiner Held, möchtest du in unsere Kutsche mitfahren?“, fragte ihn Snow und Killian bestätigte dies mit einem Nicken. Er und sein Bruder fuhren mit Charming und Snow mit, während sich sein Vater Brennan die Kutsche mit den Zwergen teilte. Killian kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Noch nie hatte er so eine Aussicht genießen dürfen und betrachtete den dichten Wald und schließlich auch die Trollbrücke, über die sie fuhren. Bisher hatte er es immer vermieden sie zu überqueren. Alleine durfte er sich ihr sowieso nicht nähern und wenn sein Vater dabei war, hörte er auf ihn und verhielt sich so, wie man es von ihm erwartete. Nach einer kurzen Fahrt hatten sie auch schon das Schloss erreicht. Liam und Killian ließen ihre Blicke schweifen, versuchten alles zu sehen, was man erkennen konnte und folgten den anderen in das Innere des Schlosses. Das warme Kaminfeuer wärmte sie alle, doch Killian hielt es nicht lange aus und ging zum Prinzen. „Prinz James, kämpfen wir nun?“ „David. Prinz David. James war mein Zwillingsbruder“, klärte er ihn auf. Killian nickte, fragte aber nicht großartig darüber nach warum man ihn sonst anders nannte. Beide gingen wieder hinaus zum Hof, wo der Prinz sie mit Holzschwertern ausstatten konnte. Killian übte mit dem Prinzen eine geraume Zeit, bis man sie zum Essen holen ließ. Jeder konnte ihm ansehen, wie viel Spaß er hatte und wie gerne er mit dem Prinzen übte. Zwar hatte er nicht gegen Charming gewinnen können, doch das war ihm in diesem Moment auch nicht wichtig. Viel zu gerne kämpfte er mit ihm und versuchte sich das eine oder andere abzuschauen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)