Höllenfeuer von Feldteufel ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Kapitel 12 Es waren die ersten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen und Ethos weckten. Den Plan, das erste Flugzeug, das Richtung Italien die Startbahn verlassen würde, erwischen zu wollen, hatte er kurzerhand über Bord geworfen, als er Artemis‘ Zustand gesehen hatte. Langsam wand Ethos seinen Kopf in die Richtung des anderen Bettes. Artemis saß inzwischen aufgerichtet mit dem Rücken an das Bettgestell gelehnt und nahm gerade einige der Tabletten, die Chino ihm gegeben hatte, zusammen mit einem Tee ein. „Das die hier echt nur diesen scheiß Tee haben“, grummelte Artemis, nachdem er sich die Zunge verbrannt hatte. „Verdammte Briten.“ „Sei froh, dass sie dir überhaupt etwas gebracht haben. Als ich heute Nacht an der Rezeption eintraf, waren die Empfangsdamen leicht eingeschüchtert.“ „Um ehrlich zu sein habe ich diesmal überhaupt keine Ahnung, was passiert ist. Ich bin in diesem Hotelzimmer aufgewacht und das erste, das ich geordert habe, war etwas zu trinken, damit ich die Medikamente herunter bekomme. Was geschehen ist nachdem wir das Haus, das dem Dämon als Falle gedient hatte, verlassen haben, weiß ich nicht.“ Ethos nickte nur wissend und suchte sich neue Anziehsachen heraus, damit er sich fertig machen konnte. Zögernd betrat er das Badezimmer. Zu seiner Überraschung war keine einzige Spur Blut zu sehen, den Mülleimer, in den er seine verdreckten Sachen geschmissen hatte, öffnete er nicht. Kaum war Ethos wieder zurück im Hotelzimmer, musste er auch schon Artemis davon abhalten, aufzustehen. Der verletzte Priester stützte sich auf den hinteren Teil des Bettgestells und wollte sich mit einer ruckartigen Bewegung erheben, doch Ethos kam ihm zuvor. Vorsichtig fasste er Artemis an den Schultern und drückte diesen zurück auf das Bett. „Du solltest dich noch etwas ausruhen.“ „Mir geht es gut, wirklich.“ „Mag sein, dass du dir das einredest, aber Chino hat mir von eurem Ausflug berichtet. Und ich habe gesehen, wie stark du geblutet hast. Es kommt nicht in Frage, dass du jetzt schon wieder aufstehst.“ „Aber müssen wir nicht unseren Flug bekommen?“ „Das hat Zeit. Chino ist noch nicht zurückgekehrt und ich werde erst einmal nach Marylin sehen müssen. Wir werden heute ein Flugzeug nehmen, aber es muss nicht das erste sein.“ Seufzend legte sich Artemis zurück in das Bett und verzog das Gesicht vor Schmerz. Glücklicherweise hatte Ethos ihm gerade den Rücken zugewandt, um Marylin aus ihrem Zimmer zu befreien und somit sein schmerzverzerrtes Gesicht übersah. Ethos klopfte an Marylins Tür, vernahm jedoch kein Geräusch aus dem Zimmer. Trotzdem schloss er die Tür auf. Die junge Frau lag schlafend in ihrem Bett und wurde erst wach, als Ethos die Tür wieder schließen wollte. „Was… was ist passiert…?“, fragte Marylin und rieb sich verschlafen die Augen. Daraufhin trat Ethos wieder einen Schritt hinein. Der obere Teil von Marylins Bettwäsche rutschte hinunter und gewährte einen Blick auf ihre helle makellose Haut, sie trug lediglich ein Top. Schnell wand Ethos seinen Blick ab und richtete ihn auf den Boden. „Am besten ziehen Sie sich an und kommen dann in das Zimmer 305. Dort sind Pater Dal Monte und ich untergebracht, wir erklären Ihnen, was gestern passiert ist.“ Das hoffte Ethos zumindest, denn im Grunde genommen hatte auch er keine Ahnung von dem, was tatsächlich geschehen war. Ein oder zwei Dinge hatte er von Chino erfahren, doch Artemis würde den Großteil der Erklärungen übernehmen müssen. Wenig später stand Marylin bei den beiden Priestern im Zimmer, diesmal mit einem dünnen Pullover und einer Jeans bekleidet. Sichtlich erschrocken blieb sie im Türrahmen stehen und starrte Artemis mit offenem Mund an. Dieser winkte sie herein und bat sie, die Tür hinter sich zu schließen. „Was ist mit dir passiert?“ „Ein kleiner Unfall, könnte man sagen. Nichts Schlimmes, es sieht schrecklicher aus, als es eigentlich ist.“ Anhand der skeptisch nach oben gezogenen Augenbraue konnten Ethos und Artemis erkennen, dass Marylin kein Wort von dem glaubte, was der Priester von sich gab. Trotzdem beließ sie es bei diesem hilflosen Versuch einer Erklärung. „Wo ist Chino?“ „Mr. Estevez wollte sich noch einmal die Beine vertreten“, log Ethos und lächelte Marylin mit einer Zuversicht an, welche er nicht besaß. „Ich denke wir werden die gestrigen Ereignisse auch ohne seine Hilfe rekonstruiert bekommen. Oder?“ Diese Frage richtete sich an Artemis, der schuldbewusst den Kopf senkte. „Hat dein Zustand etwas mit dem Mann und dem Exorzismus zu tun?“, fragte Marylin und setzte sich an das Fußende von Artemis‘ Bett. „Könnte man so sagen. Wir haben dich gestern ins Bett gebracht. Chino hat vermutet, dass du Medikamente in der Psychiatrie bekommen hast, von denen er nichts wusste.“ „Um ehrlich zu sein kann ich euch das auch nicht sagen“, gestand Marylin, legte ihre Hände ineinander und rieb diese verlegen. „Ich erinnere mich nicht an alles, das sie dort mit mir gemacht haben. An viele Dinge möchte ich mich auch gar nicht erinnern, aber in diesem Fall kann ich es einfach nicht. Die vielen Medikamente, die mir verabreicht wurden, haben mich unaufmerksam gemacht, emotional völlig überfordert und letztendlich meine Fähigkeit zur rationalen Entscheidungsfindung gehemmt. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Medikamente bekommen hatte, bevor ihr mich aus der Zelle geholt habt.“ „Ist schon in Ordnung“, sagte Ethos und stand auf, um ein wenig in dem Raum auf und ab zu wandern. „Sie müssen sich nicht vor uns rechtfertigen.“ „Als wir dich hierher gebracht haben, warst du bereits eingeschlafen. Ich glaube ich habe selten eine Frau so einfach in ein Bett zehren können.“ Aufgrund des unangemessenen Kommentars von Artemis musste Marylin kichern. Ethos schenkte seinem Kollegen einen warnenden Blick, weshalb Artemis‘ Miene ihren Ernst wiedererlangte. „Jedenfalls ist gestern Abend nicht viel passiert. Wir haben dich in das Hotel gebracht und sind dann zu der Adresse gegangen, die uns der Mann gegeben hat.“ „Brooklyn McKenzey war sein Name oder?“ „Ja.“ „Er hat sich nach einem Amerikaner angehört. Wir haben öfters amerikanische Touristen in London, die uns Polizisten nach dem Weg fragen. Von daher kenne ich mich mit Akzenten aus.“ „Du bist uns eine große Hilfe, Marylin“, sagte Artemis mit einem anerkennenden Nicken, bevor er mit seiner Erzählung fortfuhr. „Seine Tochter sah wirklich krank aus und auch Chino stimmte der Austreibung zu. Leider handelte es sich um eine Falle, sowohl der Mann, als auch seine Tochter griffen uns plötzlich an. Daher die Verletzungen. Er konnte gut mit Schwertern umgehen. Wahrscheinlich irgend so ein Spinner, der von einem Jahrmarkt entlaufen ist. Seine Kleidung hat mich an die eines Artisten erinnert. Außerdem scheint er einen besonderen Hang zu Tieren zu haben. Zumindest zu Katzen. Die sind in das Haus gestürmt, nachdem wir ein Feuer gelegt hatten, um die Beweise zu vernichten.“ „Und die Tochter?“ „Nicht der Rede wert.“ Ethos wandte sich von Marylin und Artemis ab und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Das alles ergab immer weniger Sinn. Die Fallen, die ihnen gestellt wurden, nahmen an Anspruch zu, wirkten aber nach wie vor lapidar. Es sei denn, es handelte sich bei Artemis‘ Begegnung um einen Zufall, doch daran wollte Ethos nicht so recht glauben. „Jetzt mal ganz ehrlich Jungs, was ist hier eigentlich los?“ Sofort drehte Ethos sich wieder um. Marylin war aufgestanden, hatte verärgert die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte die beiden Priester abwechselnd mit einem erzürnten Blick an. „Zuerst kommt ihr und holt mich mit einem Wunderarzt aus der Psychiatrie, ohne dass irgendwelche Fragen gestellt werden. Dann mischt ihr euch in Polizeiangelegenheiten ein und untersucht die Tatorte, noch bevor offizielle Ermittlungen der Polizei eingeleitet werden. Abends geht ihr Exorzismen durchführen und einer ist verschwunden, der andere liegt schwer verletzt in einem Bett im Hotel Savoy, das sich hier nicht mal die Staatsmänner so aus dem Stehgreif leisten können. Und ihr brennt Häuser nieder, nachdem ihr Menschen getötet habt.“ „Der Vatikan…“, wollte Artemis gerade zur Erklärung ansetzen, wurde von Marylin jedoch scharf unterbrochen. „Ich frage es noch einmal… Was. Ist. Hier. Los? Und hört auf, mich verarschen zu wollen!“ Artemis schaute erschrocken zu Ethos hinüber. Dieser zuckte nur hilflos mit den Schultern. Vielleicht war es die bessere Idee, Marylin mit der Wahrheit zu konfrontieren. Entweder sie würde es glauben oder nicht, für geistig verwirrte Spinner hielt sie ihn, Chino und Artemis vermutlich ohnehin bereits. Da sie selbst als psychisch Verrückte eingeliefert worden war, bestand immerhin der Hauch einer Chance, dass sie von Anfang an wusste, womit sie es zu tun hatten. Sie schien zu ahnen, dass etwas an der ganzen Angelegenheit nicht mit dem menschlichen Vorstellungsvermögen in Einklang zu bringen war, warum sich also in Widersprüche verstricken. Wie Artemis es schon angedeutet hatte, könnte Marylin ihnen unter Umständen eine große Hilfe sein. Würden sie sie weiterhin anlügen, liefen sie nur Gefahr, ihr Vertrauen wieder zu verlieren. „Also gut“, seufzte Ethos und bat Marylin, sich zu setzen, wie er es ebenfalls tat. „Das ist eine etwas längere Geschichte. Da wir etwas Zeit haben, bis Chino zurückkommt, werde ich Ihnen die wichtigsten Fakten über unsere Arbeit schildern.“ „Marias… Schwester…?“ Chino konnte nicht anders, er starrte die Frau, Hildegard Krüger, an als habe diese ihn in ihren Bann gezogen. „Maria hat eine Schwester?“ „Allem Anschein nach hat sie die“, sagte Hildegard und kam einen Schritt näher. „Und du hältst sie gefangen.“ „Ich halte sie nicht gefangen“, rechtfertigte sich Chino und nahm sich zusammen. „Wenn sie will, kann sie jederzeit gehen. Nur ist sie in ihrem Zustand kaum in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen.“ „Wie darf ich das verstehen? Hast du ihr etwas angetan?“ „Ich würde Maria niemals etwas antun! Sie war bereits psychisch angeschlagen, als ich sie gefunden habe. Warum fragst du nicht deinen Begleiter? Er war dabei, als ich Maria vor über zehn Jahren aus der brennenden Psychiatrie gerettet und sie unter meine Obhut genommen habe.“ Hildegard wirkte aufgrund der indirekten Frage von Chino so erzürnt, dass ihre Augen sich zu dünnen Schlitzen verengten. Die Hand, mit der sie ihren Fächer hielt, begann schwach zu zittern. Sie unterdrückte ihre Wut so gut es ging, konnte sie aber kaum verbergen. „Wo ist Maria jetzt?“ „In Sicherheit.“ „Das soll ich dir glauben?“ „Ich befürchte, dass dir nichts anderes übrig bleiben wird“, antwortete Chino und überlegte, wie er aus dieser Situation heil heraus kam. „Ich will zu meiner Schwester.“ Die Dämonin wollte sich gerade in Bewegung setzen, als Blackcage sie aufhielt, indem er ihr Handgelenk umfasste. „Denk daran, dass der Boss ihn lebend will.“ „Natürlich!“, fauchte Hildegard und riss sich von Blackcage los. Zu spät, denn in dem kurzen Moment, in denen die beiden sich angeschaut hatten, war Chino verschwunden. „Du Idiot hast es vermasselt! Hättest du mich nicht aufgehalten, wüsste ich vielleicht bereits, wo sich Maria aufhält!“ Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Blackcage vor Empörung wie gelähmt. Dann setzte er das arrogante Grinsen auf, das Hildegard von Beginn an an ihm gehasst hatte. Sie wusste, dass er Esrada nahezu in den Arsch kroch, wofür sie ihn nicht nur verachtete, sondern zugleich den Tod wünschte. Das wäre für sie zwar leicht zu bewerkstelligen gewesen, doch hätte es auch den Plan, ihre Schwester zu finden, für immer zerstören können. Nur aus diesem Grund ließ sie den Abschaum vor ihr am Leben. Während Hildegard sich daran machte, die Umgebung nach Chino abzusuchen, blieb Blackcage teilnahmslos stehen und beobachtete sie von seiner festen Position aus. Er konnte nicht weit weg sein, denn Chino mochte schnell und geschickt gewesen sein, aber nicht jeder Dämon war in der Lage, sich zu teleportieren. „Darf ich dich daran erinnern, dass die Suche nach deiner Schwester nicht unsere Hauptaufgabe ist?“ „Mir ist durchaus bewusst, welche Aufgaben wem zugeteilt wurden. Im Gegensatz zu dir, denn nicht Brooklyn war derjenige, der an diesem Abend die Falle für die beiden Priester hätte stellen sollen. Das warst du und das hast du ebenfalls vermasselt.“ „Weißt du, Hildegard, mit dir zu streiten führt zu nichts. Heute Nacht wäre Brooklyns große Gelegenheit gewesen, zu beweisen, dass er nicht nur wegen dir von Esrada in unserem Team geduldet wird. Wenn hier jemand irgendetwas vermasselt hat, wende dich doch bitte an ihn. Im Anbetracht eurer Beziehung zueinander sollte das ja kein Problem sein.“ „Anstatt große Reden zu schwingen, könntest du mir helfen, nach Chino zu suchen“, sagte Hildegard knapp, während sie sich über einen der dichten Büsche am Wegesrand beugte. „Tu dir keinen Zwang an, wenn du ihn suchen willst. Ich werde garantiert nicht im Dreck herum kriechen, um nach einen niederen Dämon zu suchen. Wir haben ihn aufgeschreckt, das reicht erst einmal.“ Schwarzer Rauch zog auf und hüllte Blackcages Körper ein, bis dieser verschwunden war. Hildegard hingegen blieb noch zurück und blinzelte den ersten Sonnenstrahlen, die sich über die Dächer und durch den Nebel der Stadt ihren Weg erkämpften, entgegen. Sie war so nah dran ihre Schwester zu finden, sie durfte sich jetzt keinen einzigen Fehler mehr erlauben. „Bitte was? Dämonen? Es soll richtige Dämonen geben und ihr kämpft gegen sie? Der Vatikan hat dafür eine geheime Abteilung gegründet?“ „Ich habe es dir doch gesagt, Ethos. Sie glaubt uns kein Wort.“ Anstatt etwas darauf zu erwidern, starrte Ethos weiterhin mit verschränkten Armen Marylin in die Augen. Die Polizistin lachte noch einige Male künstlich auf, dann beruhigte sie sich wieder. Etwas an Ethos‘ Ausdruck gefiel ihr nicht. Der Ernst, mit dem er die gesamte Geschichte erzählt hatte, machte ihr etwas Angst. Seltsamerweise graute ihr nicht davor, dass sich die beiden Priester als Psychopathen entpuppen konnten, sondern dass sie mit einer grausamen und erschütternden Wahrheit konfrontiert wurde. Bisher hatte das Böse immer etwas Abstraktes gehabt, etwas, das existierte, aber nicht greifbar war. Es stellte vielmehr die Eigenschaft besonders geschädigter Menschen dar, dessen Boshaftigkeit einem Unikat glich, das nicht auf jemand anderen übertragbar war. Brachte man den Menschen dazu, sich zu ergeben, ergab sich auch das Böse in ihm und machte die Welt ein wenig besser. In jedem Fall war das Gute in der Überzahl. Nun musste Marylin darüber nachdenken, ob ihr bisheriges Weltbild nur eine Fassade aus spröder Pappe gewesen war. „Das heißt… Ihr meint das durchaus ernst?“ „Leider ja“, seufzte Ethos. „Sie haben es selbst gesehen. Sie sind bereits einem Dämon begegnet und haben es glücklicherweise überlebt. Ihr Partner hatte da weitaus weniger Glück. Sie wissen, zu was diese Wesen imstande sind. Und wenn Sie ehrlich sind, haben Sie bereits gespürt, dass dieser Mann anders war als alles, was Sie bisher gesehen haben.“ Marylin sagte vorerst nichts. Sie versuchte, der eindringlichen Miene, mit der sie von Ethos sondiert wurde, standzuhalten. Langsam drehte sie ihren Kopf in Richtung Boden. Alles in ihrem Kopf sagte ihr, dass Dämonen eine Erfindung waren, die Kindern Angst machen sollte. Erwachsene Menschen glaubten doch nicht an so einen Mist. Gleichzeitig regte sich in ihrem Magen ein ungutes Gefühl. Marylin wusste, was sie gesehen hatte und dass sie es für unmöglich gehalten hatte. Manchmal hatte sie sich eingeredet, aufgrund ihrer Panik und des Schocks am Einsatzort, anzufangen zu halluzinieren. Immerhin war das bei Opfern nichts ungewöhnliches, denn das Gehirn konnte einem so manchen Streich spielen, um besonders unangenehme Situationen zu verdrängen. Etwas in ihr hatte an dieser Annahme immer gezweifelt. „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen glauben kann.“ „Das ist verständlich“, meinte Artemis und schwang die Beine aus dem Bett, damit er sich aufrichten konnte. „Denken Sie über das nach, was wir Ihnen gesagt haben. Aber tun Sie uns den Gefallen und begleiten Sie uns in den Vatikan, dort sind Sie sicher.“ Marylin nickte unbeteiligt. Der Vorschlag des Priesters erschien ihr vernünftig. Sie stand ebenfalls auf und ging in ihr Zimmer, um ihren Koffer zu holen. Ethos hatte einige Male angemerkt, dass sie um zwölf Uhr am Flughafen sein müssten, ob mit oder ohne Chino. Der Verkehr war zäher, als Ethos es erwartet hatte. Sie würden in letzter Minute am Flughafen ankommen, so dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleiben würde, die Tickets zu bestellen und den von ihm gewünschten Flug zu erwischen. Sollte Chino nicht mehr rechtzeitig auftauchen, würde dieser alleine nach Rom zurück reisen müssen. Das war an sich kein Problem, doch Ethos hoffte, dass sich Chino nicht in Schwierigkeiten befand. Vor ihrer Abreise hatten sie abgemacht, dass sie sich, wenn eine weitere Übernachtung nötig und sie sich aus irgendeinem Grund trennen würden, am nächsten Tag um elf Uhr am Flughafen Heathrow treffen würden. Hoffentlich erinnerte sich Chino an diese Abmachung. Ethos bezweifelte, dass er es übers Herz bringen würde, Chino bei einer eventuell drohenden Gefahr alleine zurück zu lassen. So hart er versuchte, durchzugreifen, so schwer fiel es ihm, seine eigenen Regeln unter solchen Umständen umzusetzen. Ganz gleich, wie gefährlich das wiederum für ihn werden konnte. Notfalls würde er Artemis zusammen mit Marylin nach Rom schicken und alleine nach Chino suchen. Doch ein Mann in einem Arztkittel schien an jedem Ort aufzufallen wie ein bunter Hund. Bereits in der Vorhalle fiel Artemis‘ Aufmerksamkeit auf einen Mann im weißen Kittel, der nervös auf die ständig wechselnden Anzeigen der Terminals blickte. Sofort machte Artemis Ethos auf seine Entdeckung aufmerksam. „Chino, wo bist du gewesen?“ „Pst, nicht so laut!“ Chino sprang auf und kam dem humpelnden Artemis entgegen. „Ich fürchte, wir haben ein weiteres Problem.“ „Noch eins?“, fragte Ethos genervt und stellte sich in die Schlange am Schalter. „Noch mehr Probleme können wir uns nicht leisten.“ „Ich bin Blackcage noch einmal begegnet. Und er hatte eine Dämonin dabei. Als die beiden für einen kurzen Augenblick nicht aufgepasst haben, habe ich mich aus dem Staub gemacht.“ „Wir sollten uns in Rom weiter darüber unterhalten. Hier hören bestimmt einige ungebetene Gäste mit.“ Chino winkte erleichtert ab und stellte sich schweigend mit den anderen in die Warteschlange. Nach einigen Minuten des ereignislosen Wartens sah Chino, dass Marylin ihn anschaute. Sie durchbohrte ihn praktisch, doch irgendetwas an ihr war anders als am Abend zuvor. Sie wirkte misstrauisch, zugleich etwas verärgert. „Du bist also ein Dämon?“, fragte sie so leise, dass nur sie und Chino es hören konnten. „Ja.“ Damit war das Gespräch wieder beendet. Chino gefiel es nicht, wie enttäuscht Marylin nun wirkte, doch wie Ethos es bereits gesagt hatte, war dies der falsche Ort, um solche Sachen auszudiskutieren. Aber immerhin wusste er jetzt, dass Artemis und Ethos mit ihr geredet und sie aufgeklärt hatten. Doch so sehr Chino sich auch darum bemühte, Marylin zu ignorieren, ihre Augen fixierten ihn mit einer solchen Intensität, dass er sie einfach nicht ausklammern konnte. „Hast du ein Problem damit?“ Die Frage klang barscher, als Chino dies beabsichtigt hatte. Noch immer war die Anspannung von seinem Treffen mit den anderen beiden Dämonen nicht aus ihm heraus gewichen. Ab und zu hatte er sich sogar dabei erwischt, wie er sich geradezu panisch umgeschaut hatte, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich nicht verfolgt wurde. Seine Fähigkeit, sich schneller als ein Mensch bewegen zu können, hatte ihm wieder einmal gute Dienste geleistet. Es war einer der Gründe, weshalb die anderen Dämonen jene verachteten, die von den Menschen Vampire genannt wurden. Nicht nur die Menschen hatten ein Problem damit, seine Bewegungen nachzuvollziehen, auch Dämonen. Das Bluttrinken machte Vampire nicht nur stärker, sondern auch wahnsinnig schnell. Aus diesem Grund, da er sie ihren Artgenossen in diesem einen Punkt überlegen machte, wurden sie häufig als Feiglinge verspottet. Glücklicherweise hatten die beiden ihn nicht über eine größere Entfernung einfach aufspüren können. Es mochte sein, dass Dämonen von dem Bösen und somit auch voneinander angezogen werden konnten, doch entschloss sich ein Dämon dazu, Gutes zu tun, verschwand er äußerst schnell von dem natürlichen Radar anderer Dämonen. Dafür war Chino allerdings auch nicht mehr in der Lage, seine Artgenossen sofort ausfindig zu machen. Immerhin konnte Artemis für diese Fälle herangezogen werden, so dass Chino dementsprechend weniger gebraucht wurde, abgesehen von seinem kommunikativ angelegten Netzwerk. Artemis war dahingehend ohnehin geeigneter als die Dämonen, da diese nicht durch spezielle Reize auf ihre Artgenossen aufmerksam wurden, es war vielmehr so etwas wie ein Gefühl. Es konnte vorkommen, dass sie in einigen Fällen andere Dämonen ohnehin nicht wahrnahmen, wenn sie nicht darauf achteten. So extrem, wie Artemis‘ Auge auf Dämonen reagierte, tat dies mit Sicherheit kein anderer Diener der Unterwelt. „Abgesehen davon, dass ein Dämon meinen Partner getötet hat“, begann Marylin mit einer distanzierten Tonlage. „Habe ich damit kein Problem, nein.“ „Entschuldige… Ich wollte dich nicht kränken. Ich bin nur etwas aufgewühlt, das ist alles.“ Nervös fuhr sich Chino durch die Haare. In diesem Moment machte er sich weniger Sorgen um sich selbst, als um Maria. Sollte jemand herausgefunden haben, wo sie sich genau aufhielt – und das war inzwischen mehr als wahrscheinlich – würde es nicht ausreichen, wenn lediglich seine Assistentin bei ihr war. Sobald er zurück in Rom sein würde, musste er schnellstmöglich zu seinem Anwesen. Ethos hatte gerade jedem sein Flugticket gereicht. So unauffällig, wie es mit dem angeschlagenen Artemis möglich war, schlenderten sie durch die Terminals und gaben ihr Gepäck an dem Schalter auf, der über den Inhalt ihrer Koffer informiert war. Wie immer betete Ethos dafür, dass es keine Fragen geben würde. Es musste jedes Mal, wenn Ethos zu einem Auftrag unterwegs war, einen so gewaltigen Haufen Papierkram geben, dass es an ein Wunder grenzte, dass bisher immer alles so reibungslos geklappt hatte. Und auch diesmal schickte Ethos ein leises Stoßgebet in Richtung Himmel, als Dank dafür, dass Prälat Nikolas über äußerst fähige Leute verfügte. Keine halbe Stunde später saßen Marylin, Artemis, Chino und Ethos bereits im Flugzeug und waren in der Luft. Marylin saß etwas abseits von den anderen, sie brauchte ihre Ruhe, um über alles, was sie bisher erfahren hatte, in Ruhe nachzudenken. Vorsichtig griff Chino nach Ethos‘ Arm, um diesen auf sich aufmerksam zu machen. „Ich weiß, es klingt etwas seltsam, aber würdest du mich kurz zur Bordtoilette begleiten?“ Noch bevor Chino Ethos‘ fragenden Blick auffangen konnte, war er bereits aufgestanden und auf dem Weg zur Toilette. Ethos stand ebenfalls auf und folgte dem Dämon, nicht ohne peinlich berührt die übrigen Passagiere zu mustern. Es schien sich niemand für die beiden zu interessieren, was Ethos ungemein beruhigte. Als Ethos sich zu Chino in die Kabine begab, musste er sich mit dem Rücken an die Wand pressen, um ihn nicht am ganzen Körper zu berühren. „Tut mir leid, aber da du selbst gesagt hast, dass zu viele Menschen mithören könnten, was wir besprechen, dachte ich mir, dass das hier eine Alternative wäre.“ „Offensichtlich keine besonders gute“, grummelte Ethos vor sich hin. Der Gestank der vorangegangenen Gäste hing noch immer in der Luft. Beißender Urin stieg Ethos in die Nase, so dass er sich beherrschen musste, den aufkommenden Würgereiz zu unterdrücken. Das Urinal mit seinen eindeutigen Flecken auf der Brille wirkte ebenfalls wenig einladend. Es reichte dem Priester schon, Kontakt zu den verschmierten Wänden zu haben, um sich sichtlich unwohl zu fühlen. Etwas, das Chino allem Anschein nach weniger bekümmerte. „Glaubst du, ich würde mich mit dir auf der Toilette eines Flugzeuges treffen, wenn es sich vermeiden ließe? Also, der Dämon, den Marylin und ihr Partner in dem Museum gestellt haben, ist Nathan Blackcage. Artemis hat ihn als den Dämon erkannt, dem er in Frankreich begegnet war.“ „Bis hierher weiß ich Bescheid. Was ist passiert, als du alleine warst?“ „Neben Blackcage und McKenzey scheint ein weiterer Dämon beteiligt zu sein, diesmal ein weiblicher. Hildegard Krüger. Da ich den beiden im Hyde Park nur kurz gegenüber stand, nachdem ich mich gestärkt hatte, kann ich dir nicht sagen, über welche speziellen Fähigkeiten sie verfügt. Aber sie erscheint mir gefährlich.“ Ethos atmete tief einen, um einen schweren Seufzer auszustoßen. Mit jedem Satz, den Chino sagte, wog sein Herz schwerer. Das Netzwerk der Dämonen wurde von ihnen zwar immer mehr aufgedeckt, doch stellte jede neue Entdeckung auch gleichzeitig einen neuen Gegner dar. Der Kampf gegen Dämonen schien noch nie ein Ende gehabt zu haben, aber so viele scheinbar mächtige Exemplare auf so engem Raum erschienen Ethos selten. „Hast du wenigstens etwas über ihre Motive herausfinden können?“ „Nicht direkt. Ich weiß nur, dass sie hinter Maria her zu sein scheinen.“ „Maria?“ „Wie ich sie kennen gelernt habe, erzähle ich dir ein anderes Mal. Nur so viel; Maria ist eine meiner Patientinnen. Und sie ist mir unheimlich wichtig. Wichtiger, als alle anderen meiner Patienten.“ Aufgrund seiner belegten Stimme und der Tonlage, in der Chino über Maria redete, wusste Ethos sofort, dass mehr als das normale Verhältnis zwischen einem Arzt und seiner Patientin zwischen den beiden bestand. „Ich muss sie unbedingt beschützen. Das bin ich ihr schuldig. Aber das kann ich nicht, wenn ich nicht persönlich bei ihr sein kann.“ „Ich verstehe. Du willst mir jetzt über alles berichten damit du, sobald wir in Rom landen, zu deiner Anstalt zurückkehren kannst.“ „Genau.“ Chino wirkte unheimlich erleichtert als er sah, wie viel Verständnis Ethos ihm entgegen brachte. „In diesem Fall scheint es die Dämonin sowieso nicht auf euch abgesehen zu haben. Zum einen hörte ich, wie Blackcage zu ihr sagte, dass ihr Boss mich lebend haben wolle.“ „Hat er von einem Esrada gesprochen?“ „Nicht, dass ich wüsste.“ Ethos wirkte enttäuscht. „Aber vielleicht muss ich untertauchen. Immerhin scheinen sie mich für irgendetwas zu brauchen. Die Dämonin meinte, sie wäre Marias Schwester. Sie kennt meinen Namen und vermutet, dass ich ihrer Schwester etwas angetan haben könnte. Scheinbar hat Blackcage auch heraus gefunden, wer ich bin und dass ich für euch arbeite.“ Schlagartig meldete sich eine innere Stimme in Ethos zu Wort. Er schaute Chino besorgt an, wusste aber bereits, dass der seinen kommenden Vorschlag aller Wahrscheinlichkeit nach abblocken würde. „Meinst du nicht, dass es sicherer für dich wäre, gleich nach unserer Ankunft in Rom unterzutauchen?“ „Nein, das geht nicht. Erst, wenn ich Maria in Sicherheit gebracht habe. Hör mir zu“, sagte Chino, dazu packte er Ethos bei den Schultern und schaute diesem entschlossen in die blauen Augen. „Diese Hildegard Krüger sieht aus wie eine normale Frau, schwarze lange Haare, braune Augen, schmale Figur und Gesicht. Das einzige, das auffällig an ihr wirkt, ist einerseits ihr Kleidungsstil. Sie scheint extravagante Kleider zu mögen, ich schätze zu vergleichen mit dem Stil des Burlesque aus den zwanziger Jahren. Und dann ist da noch der Ausdruck ihrer Augen. Sie könnte töten mit ihrem Blick, als ob sie in Gedanken brutal dein Herz durchstechen würde.“ „Sie scheint sehr wütend auf dich zu sein“, witzelte Ethos, doch Chino war ganz und gar nicht zum Lachen zumute. „Ethos… Ich gebe dir nur einen Rat. Unterschätze sie nicht. Wenn sie sogar mich, einen Dämonen, dazu bringen kann, ein Gefühl von physischer Schwäche in ihrer Gegenwart zu entwickeln, möchte ich nicht wissen, was für eine Wirkung sie auf Menschen haben könnte.“ „Denkst du, dass es sich um eine Art Verführungszauber oder dergleichen handeln könnte?“ „Sie mag verführerisch von ihrem Aussehen her wirken. Doch das war es nicht, was diese Schwäche in mir ausgelöst hat. Es war vielmehr das Gefühl, ihr vollkommen unterlegen zu sein.“ Von draußen klopfte plötzlich jemand an der Tür. Die Unterbrechung kam so unerwartet, dass sowohl Ethos, als auch Chino vor Schreck zusammen zuckten. Leise drang die Stimme einer Stewardess zu den beiden, die obendrein versuchte, die Tür zu öffnen. „Gentlemen? Dürfte ich Sie bitten die Kabine zu verlassen?“ Ethos öffnete das Schloss und trat mit einem entschuldigenden Lächeln aus der Kabine heraus, dicht gefolgt von Chino. Die Stewardess wirkte peinlich berührt bei dem Anblick der beiden Männer. Aufgrund ihres jungen Äußeren vermutete Ethos, dass sie noch nicht allzu viel Erfahrung mitbrachte. Nervös streifte sie ihre Uniform glatt, damit sie Ethos und Chino nicht ansehen musste. Einen Arzt und einen komplett in Weiß gekleideten Priester sah man schließlich nicht alle Tage. „Sehen Sie, ich sagte es Ihnen doch, dass sich zwei Männer dort aufhalten würden!“ Beschämt schaute die Stewardess zu Boden, während ein junger Herr mit italienischem Akzent, dickem Schnäuzer und in einen schickem Anzug gekleidet, der neben ihr stand, sich lauthals darüber ausließ, was zwei Männer auf der Toilette eines Flugzeuges zu suchen hätten. „Sehen Sie sich die beiden mal an, da wundert einen gar nichts!“ Noch immer freundlich, aber bestimmt trat Ethos einen Schritt auf den Mann zu. Dieser wich bereits nach hinten aus, als er den Priester auf sich zukommen sah. Kaum stand Ethos direkt vor dem männlichen Passagier, änderte sich seine Miene. Aus dem freundlichen Priester wurde ein verärgert wirkender Mann, dessen Körperspannung auf eine unerwartete Aggressivität und Stärke hinwiesen. „Gibt es ein Problem?“ „Äh… Nein, ich glaube nicht“, sagte der Mann kleinlaut und sank in sich zusammen, bevor er sich wieder zu seinen Platz begab. Die Stewardess hingegen entschuldigte sich bei Ethos und Chino, bevor sie sich um den Störenfried kümmerte. „War das alles?“, fragte Ethos und deutete auf die Kabine. „Ich denke schon. Sollte mir noch etwas einfallen, das wichtig sein könnte, sage ich dir Bescheid.“ Chino ging voran, um wieder den gebuchten Sitzplatz in Anspruch zu nehmen. „Übrigens“, fragte er und drehte sich noch einmal zu Ethos um, bevor er sich setzte. „Hat Artemis dir schon von seinem Fund erzählt?“ „Seinem Fund? Nein, ich glaube nicht“, meinte Ethos überrascht. Da Artemis das Gespräch der beiden mitbekommen hatte, begann er, in seiner Hosentasche zu kramen. Als er den gesuchten Gegenstand gefunden hatte, reichte er diesen an Ethos weiter. „Das habe ich auf dem Boden des Hauses gefunden. Sieht aus wie eine Münze oder so. Die Symbole kommen mir von irgendwo her vertraut vor.“ Vorsichtig hob Ethos die Münze an und begutachtete sie. Im Gegensatz zu der Münze, welche er von dem Polizisten bekommen hatte, war diese zugegebenermaßen von Blut nahezu bedeckt, doch konnte er deutlich die Prägung erkennen. Es war, als halte er ein Duplikat in den Händen. „War die Münze bereits da, als ihr eingetroffen seid oder hat sie jemand von den Anwesenden verloren?“ „Keine Ahnung. Ich habe sie gefunden, als schon alles vorbei war. Dieser McKenzey hatte so viel Metall am Körper gehabt, dass so ein kleines Stück wie das da nicht mehr aufgefallen ist“, meinte Artemis in einem sarkastischen Tonfall und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das sind Symbole des Vatikans oder?“ „Allerdings.“ Ethos nahm den Plastikbeutel mit der anderen Münze aus seinem Handgepäck hervor und tat die Münze, die er von Artemis erhalten hatte, hinzu. „Im Museum wurde auch eine Münze gefunden. Sie sieht genauso aus wie die, die du mir gerade gegeben hast.“ „Das ist seltsam.“ „Wem sagst du das?“, sagte Ethos, mehr zu sich selbst, als zu Artemis oder Chino, die ihn beide interessiert und abwartend ansahen. Mehr als sich verzweifelt mit der Handfläche durch das Gesicht zu wischen, hatte Ethos nicht für die beiden übrig. Er brauchte etwas Zeit für sich alleine, um über die neuen Entwicklungen nachzudenken. Wie bereits vermutet lag etwas in der Luft. Etwas gefährliches, etwas, das noch nicht zu greifen war. Viel schlimmer wiegte jedoch, dass es etwas war, das aus ihren eigenen Reihen kam, tief verborgen im Inneren des Vatikans. Daran konnte kein Zweifel mehr bestehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)