Höllenfeuer von Feldteufel ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 07 --------------------- Kapitel 07 Mit einer Schießbrille auf der Nase inspizierte Ethos die Waffe, die ihm kurz zuvor von Steve übergeben worden war. Der junge Mann hatte Ethos, als dieser sich pünktlich zu seinem Auftrag gemeldet hatte, mit auf die hauseigene Schießbahn genommen, die sich in einem der vielen geheimen Untergrundräume befand, die der Vatikan für solche Zwecke angelegt hatte. Artemis war noch nicht aufgetaucht, Chino hingegen würde erst in einer Stunde dazu stoßen, ganz wie vereinbart. „Sie sieht ein wenig altmodisch aus“, bemerkte Ethos und hob mit einer Hand die Armbrust an, damit er ein imaginäres Ziel anvisieren konnte. „Lassen Sie sich von dem Aussehen nicht täuschen. Diese Armbrust wurde aus bestem Eibenholz gefertigt. Da sie nicht besonders groß ist und ich einen dazu passenden Koffer zur Aufbewahrung gebaut habe, sollte sie auf langen Wegen gut zu transportieren sein. Leider gilt das nicht für den Kampf selbst, da Sie keinen Talar tragen, wird es schwer sein, sie zu kaschieren. Das ist jedoch auch nicht Sinn der Sache. Nachdem Sie von ihrer Konfrontation mit Leonce berichtet haben, hatte mich der hochwürdigste Prälat damit beauftragt, Ihnen eine Waffe anzufertigen, mit der Sie sich im Notfall im Nahkampf etwas effektiver verteidigen können als mit dem Revolver.“ Steve nahm Ethos die Armbrust wieder ab. „Zwar ist die Nachladezeit noch immer ein kritischer Faktor, der sich nicht so einfach eindämmen lässt, aber ich habe mir da ein wenig was einfallen lassen.“ Indem er sich leicht nach hinten lehnte, griff Steve nach dem silbernen Objekt, das unweit von ihm entfernt auf der Nachladebank lag. Mit geschickten Fingern justierte er das silberne Etwas auf die Armbrust, dann wand er sich wieder Ethos zu. Durch die Drehung wurde die Kette, die an der Munition der Armbrust hing, in Bewegung gebracht. Bevor sie jedoch den Boden berühren konnte, hatte Steve sie mit der freien Hand aufgefangen und während er zu der Theke der Schussbahn ging, warf er sich die Kette locker über die Schulter. Bei näherem Hinsehen konnte Ethos erkennen, dass es sich um kleine Schussbolzen aus Silber handelte. Die nadelähnliche Spitze der Geschosse jagte Ethos bereits bei´dem bloßen Anblick einen kalten Schauer über den Rücken. „Hast du dich von einem Arzt inspirieren lassen? Vielleicht wäre das die richtige Waffe für Doktor Estevez.“ „Nicht ganz“, lachte Steve und hob die Armbrust vor sein rechtes Auge. Einige Meter weiter klappte ein Pappkamerad auf. Steve drückte den Abzug durch und ließ den Bolzen so mit einem leisen Zischen fliegen. Einen Lidschlag später steckte er bereits in der Stirn der Zielscheibe. Anstatt die Armbrust zu spannen, drückte Steve noch ein paar Mal ab, um sein Ziel einige weitere Male zu durchlöchern. Ethos pfiff anerkennend durch die Zähne. „Du hast eine Armbrust entwickelt, die erst nach mehreren Schüssen nachgespannt werden muss? Und noch dazu so schnell schießen kann? Alle Achtung. Wo hast du das gelernt?“ „Mein Vater war in technischen Dingen einigermaßen bewandert und hat mir das beigebracht“, sagte Steve kleinlaut und legte die Armbrust beiseite. „Manchmal ging er jagen. Und diese beiden Vorlieben zusammen genommen, da ergab sich das eine aus dem anderen. Und er hat viel von seinem Wissen an mich weitergeben können, bevor er ermordet wurde.“ „Ermordet?“ Ethos konnte sich daran erinnern, dass Nikolas ihm mitgeteilt hatte, dass Steves Vater im Krieg gefallen wäre. „Ja, von den Deutschen.“ Bei seiner Antwort hatte Steve die Hände zu Fäusten geballt und wütend auf den Boden gestarrt. Seine Stimme kippte leicht und sein Atem wurde so schwer, dass Ethos vermutete, dass der Junge jeden Augenblick zu weinen anfangen könnte. Um ihn nicht weiter zu provozieren, wechselte Ethos das Thema und klopfte Steve anerkennend auf die Schulter. „Du hast wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin sehr froh darüber, dass Prälat Nikolas dich in die Abteilung aufgenommen hat.“ Als wäre dies das größte Lob gewesen, das Steve jemals in seinem Leben bekommen hatte, lächelte er Ethos aus vollem Herzen heraus an. Er nahm sich erneut die Armbrust und wog sie bedeutungsschwer in seiner Hand. „Probieren Sie sie doch selbst einmal aus. Sie ist wirklich sehr leicht. Damit sie nicht nachgespannt werden muss, habe ich einen Mechanismus aus Zahnrädern in ihrem Innenkörper verbaut. Die Zahnräder bestehen aus einem besonders leichten Metall, damit die Waffe insgesamt nicht zu schwer wird. Die Patronen aus Silber dagegen sind ein wenig massiger, aber das Gewicht des gesamten Gürtels sollte trotzdem kein Hindernis für Euch sein.“ Steve übergab Ethos die Waffe, welche dieser mit Freuden entgegen nahm. Wie Steve es gesagt hatte, war sie unglaublich leicht und auch als der Junge ihm den Gürtel auf die Schulter legte, kam ihm das Gewicht angemessen vor. „Mit dieser Armbrust werden Sie sich das nächste Mal auf kurzer Distanz wesentlich besser verteidigen können, als mit Ihrem Revolver. Fünfzig Schuss können abgefeuert werden, dann ist der Gurt leer. Leider muss dann auch die Armbrust nachgespannt werden, aber bis dahin sollte das Ziel bereits eliminiert sein.“ Begierig darauf, die Waffe endlich auszuprobieren, hob Ethos erneut den Arm mit der Armbrust. Sie lag wirklich außerordentlich gut in der Hand und nachdem er einige Schüsse abgegeben hatte, überzeugte ihn dazu die Präzession, mit der sich die Waffe bedienen ließ. Auch nach mehreren abgefeuerten Bolzen traf die Armbrust weiterhin direkt ins Schwarze. Als er den Gurt leer geschossen hatte, gab Ethos die Armbrust an Steve zurück, ebenso die Schießbrille. „Ich möchte, dass du sowohl mir, als auch Pater Artemis die Armbrust fertig machst und so viele Gürtel wie möglich auffüllst, bevor wir nach London aufbrechen.“ „Das würde ich gerne, aber leider habe ich es bisher geschafft, nur eine Armbrust zu bauen. Während Sie unterwegs sind, werde ich schnellstmöglich eine weitere konstruieren.“ Mit einem verständnisvollen Nicken wand Ethos sich von dem Jungen ab und stieg die Treppen hinauf. Um mit dem Prälaten die letzten Details der nächsten Mission abzusprechen musste er sich von Steve verabschieden, damit er nicht zu spät kommen würde. Als Ethos die Tür zum Büro des Prälaten schloss, erblickte er nicht nur Nikolas, sondern auch einen in sich zusammen gesunkenen Artemis. Vor dem Priester, der in einem schwarzen Hemd und schwarze Jeans gekleidet war und damit einen starken Kontrast zu seinem in Weiß gehüllten Kollegen darstellte, stand ein dampfender Kaffee auf dem Tisch. Der anscheinend nicht viel nützte, denn nachdem Artemis den Kopf gehoben hatte, um seinen Kollegen zu begrüßen, hätte Ethos ihn mit dem Tod höchstpersönlich verwechseln können. Das mochte nicht nur an dem gestrigen Abend gelegen haben, sondern ebenso an ihrem Gast. Chino, der in seinem Arztkittel daneben saß, war hingegen aufmerksam und fit wie jeher. Zwar wirkte er leicht nervös, doch Ethos wusste, dass dies an dem Ort lag, an dem er sich gerade befand. Der Vatikan war aus mehreren Gründen kein geeigneter Ort für einen Dämonen. Stumm setzte sich Ethos auf den noch verbliebenen freien Platz und schaute den Prälaten mit durchdringendem Augen an. Doch Nikolas ignorierte Ethos' strafenden Blick und ging sofort zur Missionsbesprechung über. „Sobald Sie in London ankommen, werden Sie von Pater Winston Berry in Empfang genommen. Er wird Sie vom Flughafen abholen und direkt in die Psychiatrie fahren lassen, wo Sie mit einer Frau namens Marylin Moore reden werden. Dank der Unterstützung von Herrn Estevez können Sie Frau Moore nach Italien überführen. Die nötigen Formulare dafür wird Herr Estevez fertig machen und unterschreiben. Später haben Sie dann die Gelegenheit, Frau Moore ein erstes Mal zu befragen. Sollte alles soweit klappen, werden Sie sich noch heute Nachmittag auf dem Weg zurück nach Italien befinden. Wenn Sie aus irgendwelchen schwerwiegenden Gründen noch einen Tag länger bleiben müssen, können Sie sich selbst um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Sollten die Hinweise es zulassen, dass Sie vor Ort ermitteln müssen oder sogar einen Dämonen stellen können, bleiben Sie natürlich ebenfalls länger. Ich möchte außerdem, dass Sie, Ethos, Pater Berry einem intensiven Gespräch unterziehen. Vielleicht hat er etwas zu sagen, das er sich am Telefon nicht getraut hat zu berichten. Haben Sie weitere Fragen?“ Allgemeines Schweigen. Nikolas' Blick ruhte dabei besonders auf Artemis, der nach kurzem Zögern leicht nickte und seinen Kaffee leerte. „Gut. Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg auf der nächsten Mission. Kommen Sie unverletzt wieder. Ich werde in Ihrer Abwesenheit für Sie und Ihr Wohlbefinden beten.“ Nachdem das Flugzeug mit den beiden Priestern und dem Dämon an Bord abgehoben hatte, machte es sich Artemis in dem Sitz so gemütlich, wie dieser es gerade hergab. Eigentlich hatte er vorgehabt, die Zeit des Fluges über zu schlafen, doch Ethos hatte andere Pläne. „Wo warst du diese Nacht?“ „Was glaubst du denn“, grummelte Artemis hörbar genervt. „Meine Verfassung sollte doch Bände sprechen.“ „Ich habe gesehen, wie du dich gestern mit Lydia unterhalten hast.“ Kaum hatte Ethos seinen Satz beendet, funkelte Artemis ihn zornig an. „Warum sprichst du sie überhaupt noch an? Sie will eh nicht mit dir reden und es tut dir zudem auch nicht wirklich gut.“ „Bist du so eine Art Kindermädchen, das den Auftrag hat, mir hinterher zu spionieren und danach eine Predigt zu halten? Das kannst du dir sparen. Ich weiß schon, was ich tue.“ Und mit diesen Worten wandte Artemis Ethos den Rücken zu, um endlich seinen verpassten Schlaf nachholen zu können. Obwohl es durchaus Ethos' Recht gewesen wäre, diese unflätigen Bemerkungen ihm gegenüber richtig zu stellen, hielt er den Mund und lehnte sich in seinen Sitz. Wenn Artemis seine Hilfe nicht annehmen wollte, konnte er dagegen vorerst nichts machen. Zwar hatte er bereits vorher gewusst, ein sehr unangenehmes Thema für Artemis anzusprechen, doch einen Versuch war es immerhin wert gewesen. Möglicherweise sollte er sein Vorhaben, sich in die Belange anderer Menschen einzumischen, doch noch einmal überdenken. Wie auf ein Stichwort meldete sich plötzlich Chino zu Wort, welcher zu Ethos' Linken saß. „Entschuldige, aber habt ihr vielleicht schon etwas mehr über diesen Blackcage herausgefunden?“ „Nein“, entgegnete Ethos knapp. „Schade.“ Chino wirkte nun deutlich unruhiger als einigen Stunden zuvor, als er im Büro des Prälaten gesessen hatte. Sein Blick war konzentriert nach vorn gerichtet, als blendete er alles, das um ihn herum geschah, bewusst aus. An seinen Fingernägeln spielend, rutschte er leicht nervös über seinen Sitz. Ethos sah dem seltenen Spektakel noch eine kurze Weile zu, dann versuchte auch er, noch etwas zur Ruhe zu kommen vor der Landung. Als das Flugzeug in London zur Landung ansetzte und durch die dicke Wolkendecke brach, begrüßte die Stadt seine Besucher mit einem heftigen Regenschauer. Dicke Tropfen perlten an den Fenstern der Maschine ab und verschwanden kurz darauf im Nichts, nur damit Sekunden danach ein weiterer Schwall Wasser über die glatte Oberfläche laufen konnte. Die drei Gesandten des Vatikans stiegen aus, holten ihre Koffer von einem separaten Band und verließen den Flughafen Heathrow. Durch ihren Status hatten sie alle Sicherheitskontrollen, auch die in Italien, umlaufen können. Auch bei diesem Auftrag bestand ihr Reisegepäck hauptsächlich aus Waffen. Ihr Kontaktmann war sofort auszumachen, unterschied sich ein in einen braunen Mantel gewickelter Pfarrer mit schwarzem Regenschirm doch deutlich von dem anderen, etwas modebewussteren Publikum, das draußen auf seine Angehörigen wartete. Pater Winston Berry war ein großer, schlaksiger blonder Mann mit rosa Wangen, einem dicken Schnauzbart und freundlichen braunen Augen. Die Falten in seinem Gesicht verrieten, dass er schon einige Jahre gelebt hatte, trotzdem war seine Haltung aufrecht und er wirkte auch sonst völlig fit. Jedenfalls funktionierten seine Augen noch hervorragend, denn als er Ethos, Artemis und Chino sah, winkte er dem Trio zu und kam ihm entgegen. „Pater Turino, Pater Dal Monte“, grüßte Berry mit rauer Stimme und gab den Angesprochenen nacheinander die Hände. „Mister Estevez. Mein Name ist Winston Berry, einer der katholischen Priester hier in London und seit langer Zeit im geheimen Dienst des Vatikans. Unser Fahrer steht bereits zur Verfügung, wir sollten ihn nicht länger warten lassen.“ Berry holte einen weiteren Schirm hervor und reichte diesen an Artemis weiter. Während der sich mit Chino den Schirm teilte, ging Ethos direkt neben Berry. An der Straße wartete eine schwarze Limousine auf sie und Pater Berry hielt die Tür auf, damit seine Besucher einsteigen konnten. Die Fenster zur Fahrerkabine waren verdunkelt, die Sitze aus einem weichen cremefarbenen Stoff. Erst, als sich alle Personen in der Limousine befanden, die Tür geschlossen war und der Wagen anfuhr, begann Berry das Gespräch. „Die Umstände, aus denen Sie hier sind, sind Ihnen sicherlich bekannt, weshalb ich keine Zeit damit vergeuden möchte, Ihnen alles noch einmal zu erklären. Vielmehr möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass wir es hier mit einem starken Dämon zu tun haben. Ich habe mir die Opfer persönlich angeschaut. Auch der Mann, der sich noch in Lebensgefahr befand, ist inzwischen verstorben. Die Brandwunden, die ihnen zugefügt wurden, sahen mehr als schrecklich aus. Glücklicherweise sind die meisten Personen zuvor getötet worden und nicht den Brandwunden erlegen, ob dies einen Akt der Humanität darstellt, wage ich dennoch stark zu bezweifeln." „Diese Brandwunden“, mischte sich Chino zuerst ein. „Gibt es jemanden, der beobachtet hat, wie der Dämon seinen Opfern die Wunden zugefügt hat?“ „Die Zeugin, zu der wir gerade gefahren werden, wird Ihnen vermutlich alles darüber erzählen können“, antwortete Berry mit einem leicht gekränkten und missbilligenden Unterton. Anscheinend wurde er nicht gerne unterbrochen und fuhr schnell fort. "Jedenfalls, von dem entwendeten Objekt wissen Sie ebenfalls. Und wie rar die Fänger aufgrund des Prozedere bei der Vernichtung von mächtigen Dämonen heutzutage geworden sind, werde ich Ihnen ebenso wenig erklären müssen. Wir werden deshalb zuerst in die Psychiatrie fahren, in der sich Marylin Moore befindet. Mr. Estevez wird hineingehen und die nötigen Formulare unterschreiben, damit Mrs. Moore die Anstalt verlassen und mit uns fahren kann. Nachdem Sie die Zeugin aus der Anstalt herausgeholt haben, werden wir sie zu ihrer Wohnung begleiten. Dort soll sie ihre Sachen packen, die sie benötigt, um mit Ihnen nach Italien zu kommen. Danach werde ich mich mit Pater Turino in mein Büro zurückziehen, um die letzten Details vor Ihrer Abreise zu besprechen. Pater Dal Monte und Mr. Estevez können in dieser Zeit die Zeugin befragen, falls erwünscht. Ich denke, dass Sie schon heute Abend wieder in Rom landen werden. Haben Sie irgendwelche Fragen?“ Berry ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Bei Chino hielt er kurz inne, beäugte ihn skeptisch und richtete sich dann erneut an Ethos. „Wir werden noch eine Zeit lang unterwegs sein, Sie alle sehen ein wenig müde aus. Erholen Sie sich doch so lange, bis wir da sind.“ Gelangweilt schaute Artemis aus dem Fenster. Dank Chinos Anwesenheit brummte sein Schädel bereits so stark, dass er das Gefühl hatte, er würde gerade entzwei gebohrt. Seit einer halben Stunde waren die tristen grauen Häuser mit den Schornsteinen, aus denen schwarzer Rauch in den Himmel stieg wie ein wütender Schwarm Insekten, grünen Wiesen und ungenutzten Äckern gewichen. Auf der Landstraße, über die sie nun fuhren, war die Limousine sicherlich ein ungewohnter Anblick. Wären nicht ohnehin so wenige Autos unterwegs gewesen, hätten sie bestimmt eine Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nach einiger Zeit bog das Fahrzeug auf einen Kiesweg ab und kam, vor einem riesigen Gebäude, zum Stehen. Die Anlage bestand lediglich aus einem großen Haus, auch hier schienen die Zellen, in denen die Verrückten untergebracht wurden, weiter hinten zu liegen und somit nicht einsehbar zu sein. Die graubraune Fassade ließ jedenfalls nicht darauf schließen, dass sich in ihrem Inneren eine Psychiatrie befand. Chino stieg als einziger, mit einem Regenschirm bewaffnet, aus, um seine Aufgabe zu erfüllen. Wenige Sekunden später war er in dem Inneren des Hauses verschwunden. „Wie konnte es passieren, dass einer der Fänger gestohlen wurde? Ich dachte, wo immer sich ein wichtiges Objekt des Vatikans aufhält, ist auch jemand in der Nähe, der es beschützt“, bemerkte Ethos, nachdem Chino aus seinem Blickfeld verschwunden war. „Einer der beiden toten Wächter. Darunter war ein Geweihter.“ Sofort wurde Artemis aus seinem andauernden Tagtraum gerissen und auch Ethos wirkte mit einem mal seltsam erregt. „Anscheinend kein besonders großes Hindernis für diesen Dämon. Damit hätte niemand von uns gerechnet.“ „Ein Geweihter?“ „Exakt. Unter den Nachtwächtern war an diesem Abend ein Geweihter“, wiederholte Berry noch einmal, als er in die ungläubigen Gesichter seiner Kollegen blickte. „Es gibt doch kaum noch Geweihte“, sagte Artemis. „Hier in England war dies der letzte lebende Geweihte, von dem wir wissen. Möglicherweise gibt es noch welche, wenn haben sie sich aber nicht oder noch nicht dem Dienst der Kirche verschrieben.“ „Das ist wirklich bitter", seufzte Ethos und dachte darüber nach, was das für sie bedeutete. Bisher gab es sieben Geweihte, die dem Vatikan bekannt waren. Zwei davon waren Ethos und Artemis. Einer der gefallene Priester hier in London. Blieben nur noch vier weitere. Und von diesen vier hatten gerade einmal zwei die Fähigkeiten, die mit denen von Ethos vergleichbar waren. Soweit Ethos es wusste, wurden die Geweihten nicht immer im Vatikan ausgebildet. Bei ihm und Artemis hatte sich dies angeboten, da sie beide in Rom geboren waren. Das Hauptziel war es, die Geweihten in der Nähe der besonderen Artefakte, wie die Fänger, einzusetzen. Die Namen und die Herkunft wurden dabei strickt verschwiegen, um die Geweihten nicht zu gefährden und ihre Mission, die heiligen Objekte zu schützen, ebenso wenig in unnötige Gefahr zu bringen. Es passte jedoch damit zusammen, dass die Dämonen, von denen er und Artemis in Frankreich angegriffen worden waren, alle relevanten Informationen über sie besaßen. Darüber, dass der Dämon wahrscheinlich auch die Aufenthaltsorte anderer Geweihter kannte, musste er dringend Nikolas informieren. Mit einem Blick zur Seite erkannte Ethos, dass Artemis gerade stillschweigend zur gleichen Erkenntnis gelangt sein musste. Etwas in dem vorher so trüben Blick des anderen Priesters hatte sich verändert. Wut und Entschlossenheit schienen ihn nun zu durchströmen. „Wenn ich diesen Wichser in die Finger kriege, wird er dafür bluten.“ Überrascht von diesem Fluch fuhr Pater Berry zu Artemis herum und machte den Mund auf, um etwas zu sagen, als sich die Tür der Limousine öffnete, woraufhin er verstummte. Eine zarte, in einen schwarzen Mantel gehüllte Gestalt kroch hinein und setzte sich, gefolgt von Chino, der eilig die Tür hinter sich schloss. Erneut setzte sich der Wagen in Bewegung. Die Gestalt mit dem schwarzen Mantel warf die Kapuze nach hinten, wodurch einige Regentropfen durch die Luft geschleudert wurden. Zum Anschein kam das Gesicht einer jungen Frau. Ihre Haare waren zu einem Pagenschnitt frisiert und von einem hellen Blond, das ihre Haare fast weiß wirken ließ. Durch ihre hohen Wangenknochen sah sie etwas zu dünn aus, was durch ihre großen grünen Augen noch unterstrichen wurde. Die langen Wimpern ließen sie etwas kindlich aussehen, lediglich ihre strenge Körperhaltung verriet auf den ersten Blick, dass sie es hier mit einer erwachsenen Frau zu tun hatten. Etwas verängstigt blickte sich die Frau um. „Wer... wer sind Sie?“ „Mein Name ist Pater Ethos Turino. Rechts neben mir sitzt Pater Artemis Dal Monte, der Herr gegenüber ist Pater Winston Berry und Doktor Chino Estevez haben Sie bereits kennen gelernt. Wir sind hier, um Sie aus der Psychiatrie zu befreien, in der sie zu Unrecht gesessen haben.“ Anstatt eine beruhigende Wirkung auf Marylin zu erzielen, sah diese verwirrter aus, als kurze Zeit zuvor. „Wir wollen Ihnen helfen.“ „Einfach so? Warum tun Sie das?“ „Wir werden jetzt zu Ihrer Wohnung fahren“, fuhr Ethos ungerührt fort und ignorierte die Frage der Blondine. „Dort können Sie die Sachen, die Sie benötigen und mitnehmen wollen, einpacken. Bevor wir Sie nach Italien mitnehmen, werden Ihnen meine beiden Kollegen Pater Dal Monte und Doktor Estevez noch einige Fragen stellen.“ Mit jedem Wort, das der Priester an sie wandte, wurde der Ausdruck in Marylins Gesicht skeptischer. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ihre hellen grünen Augen über jeden einzelnen der Anwesenden schweifen, bis er schließlich an Artemis haften blieb. Zwar wusste sie nicht, warum der Priester mit der Augenklappe sie so dämlich angrinste, aber sie hatte das Gefühl, dies bald zu erfahren. Von dem einen auf den anderen Moment wurde die junge Frau von einer seltsamen Panik ergriffen. Was, wenn diese Männer zu dem schwarzhaarigen Monster gehörten? Sie musste dringend einen Weg finden, diesen Wagen zu verlassen. Plötzlich wurde Artemis wieder ernst. Er konnte spüren, wie unangenehm es Marilyn war, mit all den fremden Personen in einer Limousine zu sitzen. „Hat man Ihnen nichts von uns erzählt?“ „Ich weiß weder, wer Sie sind, noch, was Sie von mir wollen.“ „Über unser Vorhaben, Sie mit nach Italien zu nehmen, wurden Sie ebenso wenig informiert?“ Anstatt etwas darauf zu erwidern, zog Marylin ihre Arme an den Körper, als wolle sie sich wärmen. Eine unbekannte Kälte durchfuhr sie und hätte sie sich nicht so gut unter Kontrolle gehabt, hätte sie längst angefangen zu weinen. Sie war nicht dem einen Monster entkommen, um nun den nächsten Unmenschen in die Arme zu laufen. Es war schon schlimm genug gewesen, dass niemand ihr geglaubt hatte. Stattdessen wurde sie wie eine Irre behandelt, sie nicht mehr dazu in der Lage war, ihre eigenen Gedanken zu kontrollieren. Dass nicht einmal die Kollegen, von denen sie gedacht hatte, sie wären gute Freunde, ihr geglaubt hatten, hatte sie besonders hart getroffen. Da ihre Familie sich bereits vor langer Zeit von ihr abgewandt hatte, war die Polizeistation die einzige Familie gewesen, die sie in dieser großen Stadt gekannt hatte. Eines der treusten Mitglieder dieser Familie war Dan gewesen. Ihr Partner, der auch an dem schrecklichen Abend dabei gewesen war, als sie zu dem Überfall auf das Victoria and Albert Museum gerufen worden waren. Die bloße Erinnerung an die Vorfälle riefen eine Sentimentalität in Marilyn hervor, dass ihr die Tränen in die Augen zu schießen drohten. „Warum hat man ihr nichts davon gesagt?“, zischte der in Weiß gekleidete Priester den älteren Mann an. Dieser hob abwehrend die Hände und schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe es den Angestellten gesagt. Wenn diese es nicht weiterleiten, trifft mich keine Schuld.“ Indem sie einen Plan in ihrem Kopf zusammen stellte, wie sie entkommen konnte, erwachte Marylin aus ihrer kurzen Starre, als ihr Blick die Tür streifte. Doch konnte sie es schaffen, diese zu öffnen? Sie befand sich immerhin zwischen zwei erwachsenen Männern, zudem fuhr die Limousine mindestens fünfzig Stunden Kilometer. Für einige Sekunden fand Marylin sich damit ab, in der Falle zu sitzen. Nein, daran durfte sie nicht einmal denken. Sie musste von hier entkommen, koste es, was es wolle. Die Bewegung von Marylin war so schnell, dass selbst Chino Probleme hatte, ihr zu folgen. In dem Moment, in dem sich seine Hand um die von der Polizisten schloss, hatte sie bereits den Griff der Tür zu fassen bekommen. Hastig drückte Marylin den Hebel nach unten, so dass die Tür der Limousine sich öffnete und im Fahrtwind leicht hin und her schaukelte. Kaum hatte der Fahrer dies bemerkt, verlangsamte er das Tempo, um letztendlich zum Stehen zu kommen. Marilyn nutzte diese Gelegenheit, um ihren Körper mit aller Kraft gegen den von Chino zu drücken, welcher sich davon jedoch nicht beirren ließ und dem Druck standhielt. Daraufhin stieß die junge Frau einen lauten Schrei aus, erhob sich und kletterte über den Schoß des verblüfften Chino, bis sie den harten Asphalt unter ihren Füßen spüren konnte. Wenig später hatte sie ihren Arm, durch mehrfaches Drehen und Wenden, aus Chinos Griff befreit und sich umgedreht, um davon laufen zu können. Das alles mochte ihr in Zeitlupe vorgekommen sein, für Ethos, Artemis, Chino und Berry war das alles innerhalb weniger Sekunden passiert. Sofort sprang Chino nach draußen, gefolgt von Ethos und Artemis. „Du hattest sie doch festgehalten! Wie konnte das passieren?!“, schrie Ethos über den Regen hinweg. „Was hätte ich denn tun sollen? Sie soll doch nicht verletzt werden!“ Noch bevor Ethos die Frage stellen konnte, inwiefern das Festhalten eines Armes dazu führen könnte, jemanden ernsthaft zu verletzen, lieferte ihm die Erinnerung an Chinos Abstammung die Antwort. Wenn der Jagdinstinkt des Dämons geweckt wurde, konnte er sich kaum beherrschen. Dies war auch der Grund, warum sich lediglich Artemis mit Ethos zusammen an der Verfolgung von Marylin beteiligte. Zusammen liefen die beiden Priester hinter der Polizistin her, die zugegebenermaßen sehr schnell und wendig zu sein schien. Ihre verzweifelte Flucht hatte Marylin über die angrenzenden Wiesen geführt, direkt auf das Unterholz zu. Würde sie bis dahin kommen, stünden die Chancen, dass die Frau doch noch entwischen würde, ziemlich hoch. Marylin rannte so schnell, dass sie spürte, wie ihre Lungen anfingen zu brennen. Der Regen peitschte ihr geradezu in das Gesicht, so dass sie ihre Augen kaum öffnen konnte. Ein richtiges Ziel hatte sie nicht, nur den Wunsch, nicht sterben zu müssen oder in Gefangenschaft zu geraten. Ein Wald erschien am Horizont, was ihre Hoffnungen deutlich steigen ließ. Von neuer Euphorie gepackt, holte Marylin alles aus ihren Beinen heraus, lief schneller, als sie es sich jemals zugetraut hätte. Das Adrenalin, das ihr Körper ausschüttete, half ihr dabei, sich auf die rettende Silhouette des Waldes zu konzentrieren. Ihr Ziel war zum Greifen nahe, nur noch wenige Meter und die Schatten der Bäume würden sie verschlucken. Allerdings hatte Marylin ihre Pläne ohne die kleine hervorstehende Wurzel gemacht, die sich wenige Schritte vor ihr ausbreitete. Einen leichten Widerstand spürend, kam Marylin erst leicht ins Straucheln, dann stolperte sie über ihre eigenen Füße und schlug der Länge nach auf dem weichen, von dem Regen durchweichten Rasen hin. Der aufgeweichte Boden bremste ihren Sturz zwar, doch der Schock darüber, die einzige ihr verbliebene Chance, aus den Fängen der ihr unbekannten Männer zu entkommen, vertan zu haben, schmerzte nur umso stärker. In ihren Augen sammelten sich Tränen und diesmal war sie nicht mehr in der Lage, die salzigen Tropfen zurück zu halten. Die Kälte kroch zurück in ihre Glieder und zwang sie dazu, Arme und Beine an sich heran zu ziehen, wie ein kleines verletzliches Kind. Als Ethos und Artemis bei Marylin ankamen, erschien ihnen die junge Frau nur noch ein kleines Häufchen Elend zu sein, das sich verzweifelt auf dem durchnässten Rasen zusammen krümmte. Die helle Jeans, welche sie unter ihrem Mantel trug, war bereits so nass, dass sie keinen Regen mehr aufnehmen konnte. Ethos schaute Artemis mit einem vielsagenden Blick an. Dieser nickte nur und ging in die Hocke, legte vorsichtig eine Hand auf Marylins Schulter und redete beruhigend auf die junge Frau ein. „Sie müssen wirklich keine Angst haben. Wir sind nicht gekommen, um Ihnen weh zu tun, Sie zu entführen, oder in irgendeiner anderen Art zu schaden.“ Es fiel Artemis schwer, über das laute Schluchzen und das Prasseln des Regens hinweg Marylins Gehör zu finden. „Wir sind vor allem daran interessiert, den Mord an Ihrem Kollegen aufzudecken. Wir glauben Ihnen.“ Die letzten drei Worte brachten Marylin dazu, mit dem Weinen innezuhalten. Ruckartig richtete sie sich auf und schaute Artemis fragend und überrascht an. „Sie glauben mir?“ „Ja, das tun wir“, bestätigte nun auch Ethos. „Was auch immer Sie gesehen haben, ist keine Einbildung gewesen. Es gibt Kräfte auf dieser Erde, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen. Um diese Kräfte kümmern wir uns. Wir wollen sie bekämpfen, aber dafür benötigen wir Ihre Hilfe. Sie müssen uns alles erzählen, was Sie gesehen haben. Nur so können wir uns daran machen, das Monster, das Ihren Partner getötet hat, aufzuspüren und einer gerechten Strafe zu unterziehen. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, dass wir Ihren Partner rächen werden.“ „Pah, rächen, was Sie nicht sagen“, sagte Marylin mit einem ironischen und giftigen Unterton, während sie sich von Ethos aufhelfen ließ. „Und eine gerechte Strafe? Dass ich nicht lache! Es gibt keine Strafe, die grausam genug sein könnte, dass sie das Verbrechen, das dieses Biest begangen hat, sühnen würde.“ „Seien Sie sich da bloß nicht so sicher.“ Das Lächeln in Artemis Gesicht ging in ein schadenfrohes Grinsen über. „Ich kann Ihnen versichern, dass die Strafen, die mein Partner und ich Monstern wie diesem auferlegen, alles andere als der Vergebung oder der Sühne dienen.“ Als Marylin zu Ethos sah, konnte sie auch bei ihm ein leichtes Grinsen erkennen, kaum mehr, als das Zucken einer seiner Mundwinkel. Unsicher rieb sich Marylin über ihre Handgelenke und schaute sich um. Die beiden Priester schienen sie jedenfalls zu nichts zwingen zu wollen, nachdem der Mann in Weiß ihr aufgeholfen hatte, hatte er sie nicht mehr berührt. Auch der andere Priester sah nun, da er sie nicht mehr so lüstern anstarrte und trotz seiner Augenklappe, wesentlich vertrauenswürdiger aus. Um sich vor dem Regen zu schützen, schlug Marylin ihre Kapuze erneut über ihren Kopf. Sie ging zurück in Richtung Limousine, gefolgt von den beiden Priestern. Der Mann, den sie als Doktor Chino Estevez kennen gelernt hatte, wartete bereits auf die Drei und kam ihr mit seinem Regenschirm entgegen. „Es tut mir sehr leid, dass es zu dieser Verfolgung kommen musste“, entschuldigte sich Chino sofort und reichte ihr den Schirm. „Ich wollte Sie nicht verängstigen, nur davon abhalten, sich aus dem rollenden Fahrzeug zu stürzen. Das hätte auch ganz anders für Sie ausgehen können. Wenn Sie wollen, können Sie jederzeit freiwillig gehen. Wir werden Sie nicht dazu zwingen, mit uns zu kommen. Wenn Sie möchten, fahren wir Sie zu Ihrer Wohnung und verschwinden dann gleich wieder.“ Zum ersten Mal, seitdem Chino die junge Frau gesehen hatte, rang sich Marylin zu einem Lächeln durch. Zwar wirkte dieses durch ihre roten und verheulten Augen leicht verzweifelt, aber sie entspannte sich wenigstens etwas, nahm ihm den Schirm aus der Hand und ging weiter zum Auto. „Das wird nicht nötig sein. Ich habe mich dazu entschlossen, Ihnen erst einmal zuzuhören. Aber wenn Sie tatsächlich dazu in der Lage sein sollten, meinen Partner zu rächen, werde ich Ihnen alle Informationen geben, die dazu beitragen, seinen Mörder zu finden.“ Mit diesem Worten klappte Marylin den Schirm zusammen und nahm wieder auf der Rückbank der Limousine Platz. Ihr war bewusst, dass sie weiterhin auf der Hut bleiben musste, immerhin kannte sie diese Männer nicht und wirklich vertrauen tat sie ihnen ebenfalls nicht. Aber sie waren die einzigen, die ihr Glauben schenkten und sie nicht wie eine Verrückte behandelten. Im Gegenteil, sie boten ihr Hilfe dabei an, den Mord an Dan aufzudecken. Sichtbar überrascht stiegen auch Chino, Artemis und Ethos wieder ein. Pater Berry hatte die ganze Zeit im Inneren gewartet, um sich nicht dem Regen aussetzen zu müssen. Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Marylin, tief in ihre Gedanken versunken, sah durch das Fenster, wie hinter der am Horizont auftauchenden Stadt die Sonne die bedrohliche Wolkendecke durchbrach und die ersten wärmenden Lichtstrahlen auf die Erde sandte. Nicht mehr lange und sie würde endlich wieder in ihrer Wohnung sein. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Mund aus und als Artemis sie von der Seite erblickte, stellte er fest, dass die junge Polizistin eine der schönsten Frauen war, die er jemals gesehen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)