Beyblade von PattMaster (New Age) ================================================================================ Prolog: maskierte Blader ------------------------ Der Himmel färbte sich schon leicht rötlich, als das Mädchen den Weg entlang ging. Sie trug zwei Einkaufstaschen, gefüllt mit Lebensmitteln durch die Straße. Ihre rosanen Haare wehten auf, als eine starke Brise aufkam. Sie trug ein weißes, ärmelloses Kleid, welches den Beinen entlang einen Schlitz hatte und eine weiße Hose, die bis zu den Knien ging. Um die Hüfte herum trug sie eine Tasche. Mit ihren Augen machte sie einige kleine Kindern aus, welche Anfeuerungsrufe erklingen ließen, sie standen in Grüppchen um ein runden Holzstumpf herum, welcher ausgehüllt wurde. Eine flache Halbkugel wurde eingelassen. Zwischen den Rufen der Kinder konnte sie auch ein sirren aus machen. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen ab. Sie konnte nicht umher einen genaueren Blick zu werfen. In den Halbkugeln sausten zwei sich drehende Objekte umher und prallten auch gegeneinander. Die Kinder amüsierten sich mit Beyblade. Beyblade war eine beliebte Sportart bei der man bestimmte Kreisel, sogenannte Beyblade gegeneinander in einer Arena antreten ließ. Wessen Bey, abgekürzt, als erstes aufhörte zu drehen, oder aus der Arena flog , hatte verloren. Eines der Kinder schaute zu ihr auf und stupste seinen Nachbar an, so war dem Mädchen bald die Aufmerksamkeit der Kinder gewiss, unter den Kindern waren auch ein, zwei Mädchen gewesen und nicht nur sie wollten ein Autogramm. Ja, auch sie war eine Beybladerin, sie betrieb den Sport sogar professionell. Mit ihrem Team nahm sie an den Weltmeisterschaften teil. Die Kinder fragten sie über ihre Matches, ihre Teamkollegen und auch nach Autogrammen. Freudig kam sie der Bitten nach, es war immer wieder schön zu sehen, wenn sich die jüngeren für den Sport begeisterten. Dabei kam sie immer wieder zur Meinung, dass es gut war aus dem Dorf in eine Stadt zu ziehen. Es gab mal eine Zeit, da wäre das unmöglich gewesen, die war aber schon lange vorbei. "Bist du diese Person?", erklang eine Stimme. Alle drehten sich in die Richtung um. In einem dunklen Mantel gehüllt und eine Kapuze über den Kopf gezogen zeigte eine Person ein Foto vor. Darauf war eindeutig sie zu sehen. Die Person trug auch noch eine Maske über dem Mund. "Du bist Mao von den White Tiger X", stellte die Person fest, nachdem sie das Mädchen mit den rosafarbenen Haaren musterte. Die Stimme wirkte verzerrt und ein rauschendes Geräusch umrandete die Worte. Er ließ das Bild fallen und holte einen schwarzen Kreisel hervor, sowie eine Reißleine und ein kleines Gerät, mit einem Schlitz, wo er die Reißleine durchzog und dann befestigte er seinen Bey an einer Halterung. "Was willst du?", fragte Mao ihn und erhob sich. Die Kinder waren alle gut eine Kopf kleiner gewesen, deswegen hatte sie sich zu ihnen runter gebeugt. Ihre Augen verengten sich und sie wurde etwas nervös. Diese Person hatte eine finstere Aura. Ihre Augen nahmen dabei etwas katzenhaftes an. "Ein Match, du gegen mich", antwortete die Person. Das Rauschen machte sie noch nervöser, irgendwas stimmte nicht mit diesem Typ. "Warum sollte ich gegen dich antreten?", fragte Mao. Sie hatte nur wenig Interesse gegen einen so suspekten Blader antreten. Doch er ließ ihr keine Wahl. Sie griff nach ihrer Hüfttasche. "Ich habe die Macht zu töten", verriet die Person. "Du oder die Kinder." Dabei zeigte sie zuerst mit dem Bey auf Mao, dann auf eines der kleinen Mädchen, die neben ihr stand. Mao hatte schon die unmöglichsten Dinge gesehen und ihr war bewusst, dass man jemanden ernsthaft verletzen, vielleicht ja sogar töten konnte, feuerte man seinen Beyblade gegen einen Menschen. Das kleine Mädchen machte ein paar Schritte zurück und versuchte sich dann hinter Mao zu verstecken. Deren Blick wurde finsterer und sie funkelte diese vermummte Person wütend an, beherrschte sich aber gleich wieder. "Lauft weg", forderte sie die Kinder flüsternd auf und holte nun ihren Beyblade heraus. Dieser war pink, bis auf eine metallisch schimmernde Scheibe in der Mitte. Dazu hatte sie eine Reißleine und das kleine Gerät, mit dem man den Bey startete, den sogenannten Launcher. "Fein, ich trete gegen dich an", ging sie nun auf die Herausforderung ein. "Aber der Typ ist gruselig, du darfst nicht gegen ihn antreten", warf das kleine Mädchen ein. Mao tätschelte ihr den Kopf. "Keine Angst, Galux und ich sind stärker als diese Person", versuchte sie die Kinder zu beruhigen. "Jetzt geht bitte." Die Person zog an der Leine und der Beyblade flog in Richtung eines der Jungen, welcher erschrak und sich nicht rührte. Mao startete ihren Bey und beide prallten in der Luft zusammen und flogen auf die jeweiligen Blader zurück. Sie fingen ihre Beys auf. Mao spürte ein leichtes stechen in der Brust, lies sich jedoch nichts anmerken. "Geht", forderte sie nun lautstark auf. Einige Kinder nickten und sie rannten dann los. Der Junge und das Mädchen schauten sie noch einen Moment an, liefen dann an der Person mit der Kapuze und Maske davon. Die beiden Blader bereiteten ihre Beys vor. "Wie heißt du?", fragte Mao. "Dieses Wissen wird dir im Reich der Toten nichts bringen, oder glaubst du an Wiedergeburt?", gab die Person als Antwort zurück. Sie gingen zu einer der Holzarenen hinüber und schauten sich einen Moment in die Augen. Unter der Kapuze waren die Augen der Person schwer aus zu machen, doch Mao glaubte ein bedrohliches, rotes Funken aus zu machen. "Drei, Zwei, Eins. Let it Rip!", rief Mao und beide ließen ihre Beys in die Arena sausen. Sie drehten sich so schnell, dass die Konturen und Farben verschwammen. Eigentlich sah man nur zwei Wirbel aus Farben auf der Arena, einer war pink, der Andere dunkel blau bis schwarz. Eide Beyblades hatten erst Abstand und drehten ihre Kreise in der Arena. "Greif an, Galux", forderte Mao. "Schnapp sie dir, Ripper", sagte die Person. Beide Beys schienen den Kommandos zu folgen und stürzten aufeinander zu. In der Mitte der Arena prallten sie aufeinander. Wieder spürte Mao ein stechen. Sie würden diese Person einen Denkzettel verpassen, wer immer auch darunter steckte, würde seine Strafe erhalten. "Los, Galux!", rief sie. In der Mitte des pinken Wirbels schien ein weißes Licht aufzuleuchten und ihr Bey schlug gegen den Bey der vermummten Person. Sein Beyblade wurde weg geschleudert und prallte gegen den Rand, flog dann hoch und prallte auf Galux, landete dann wieder in der Arena. Mao spürte, wie ihre Wange schmerzte und etwas warmes runter lief, sie betastete die Stelle und ihre Augen weiteten sich schlagartig. Sie hatte einen Kratzer, der sogar etwas blutete. "Warum?", wunderte sie sich. Wenn sie den Bey abbekommen hätte, okay. Immerhin hatten die meisten Kanten und Spitzen und sie drehten sich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit, doch es passierte einfach so. Ihr kamen die Worte der Person wieder in den Sinn. Ich habe die Macht zu töten. War dies damit gemeint? Konnte er jemanden verletzen, indem er dessen Bey beschädigte? Sie bildete sich ein ein hämisches Grinsen in seinem Gesicht abzulesen, doch unter der Maske konnte sie dergleichen nicht erkennen. "Scheinbar hast du verstanden", erahnte die Person ihre Gedanken. "Dann kann es los gehen. Ripper!" Auch sein Bey hatte nun einen leuchtenden Punkt in der Mitte. Das war nicht gut für Mao. Zwei der Kinder rannten die Straße entlang. Vor einem Haus blieben sie stehen. Es war ein kleines, einstöckiges Haus am Rande der kleinen Stadt. Sie holten erst mal tief Luft. "Hilfe!", riefen sie dann so laut sie konnten. Zwei junge Männer kamen aus dem Haus. Der größere trug ein weißes Shirt mit dem Symbol von Ying und Yang darauf. Seine schwarzen Haare hatte er zu einen Zopf gebunden und mit einem weißen Tuch umwickelt. Der kleinere hatte kürzere Haare, ebenfalls schwarz. Er trug sein gelbes Hemd offen. "Was ist los?", fragte der größere Mann. Er schaute die Kinder verwirrt an. "Chou Mao bladet gegen eine vermummte Person", berichtete das Mädchen. Ihr Blick war angsterfüllt. "Die Person ist gefährlich." Die beiden Männer sahen sich an. "Ich habe ein ungutes Gefühl Rei", meinte der kleinere Mann. Er erhielt nickende Zustimmung. "Zeigt uns wo", forderte er die Kinder auf. Sie rannten voran und die beiden jungen Männer folgten ihnen. Mao hielt sich die linke Schulter. Auch dort hatte sie eine Wunde, sie ist soch sicher, dass dieser Blader oder sein Beyblade oder sogar beide über die Fähigkeit verfügen ihren Gegner zu verletzen, während sie dessen Bey beschädigen oder hängt es mit den Bit Beast zusammen? Jedenfalls hatten Galux, Mao und ihr Bey gleichzeitig Schaden genommen. Ohne sie hätte diese Person die Kinder getötet, ihre Beyblades würden den Angriffen nicht standhalten und was passierte, wenn ein Bey zerstört wurde, wollte sie sich nicht vorstellen. Sie musste ihn aufhalten. "Galux, greif an, du schaffst das", feuerte sie an. Ihr Bey schoss auf den dunklen Bey zu, dieser entkam und änderte seine Richtung, rammte den pinken Beyblade mehrmals. Jedes Mal spürte Mao einen stechenden Schmerz. "Galux. Mountain Cat Attack!", rief sie. Eine Lichtsäule schien aus dem pinken Beyblade und in dieser Lichtsäule erschien eine Bergkatze. Sie fauchte und sprang, der Bey sauste auf den gegnerischen los. "Endlich", freute sich diese Person. "Dagger Fury!", rief die Person. Eine dunkle Lichtsäule schoss aus dessen Beyblade. In diesem dunkel blauen bis violetten Licht erschien eine Robengestalt. Die schwarzen Roben waren am Saum zerzaust und aus den Ärmeln schauten keine Arme, sondern Schwertklingen heraus. Eine Kapuze war aufgesetzt, es fehlte ein Kopf, dafür schien unter der Kapuze ein schwarzer Nebel zu sein, mit zwei leuchtenden, roten Punkten dazwischen. Da war es, sein Bit Beast. Es wirkte so furchtererregend, wie Mao es vermutet hatte. Ein solches Wesen konnte man sich gut in Horrorfilmen vor stellen, aber der Blader, oder Bladerin, stand in nichts nach. Jetzt wusste sie wenigstens, wie es aussah. "Los, jetzt hol es dir, Galux." Die Umhanggestalt wich den Klauen aus und Galux benutzte seine Beweglichkeit um den Klingen zu entgehen. Die Beys schienen ebenfalls den Angriffen auszuweichen, da sie ihre Richtungen immer wieder leicht änderten und so ein Angriff ins leere ging. Eine Weile ging es so, wobei Galux ein zwei Treffer landete. Dies ließ Maos Selbstbewusstsein anschwellen. Das schlechte Gefühl von vorhin war völlig vergessen. Mit ihrem Bit Beast zusammen waren sie stärker. "Mach weiter so", feuerte sie die Bergkatze an. Plötzlich blockte das gegnerische Biest eine Klaue und ritzte mit der freien Klinge das Bein auf, wirbelte herum und schnitt in die Seite, dann in das Hinterbein. Der Bey prallte gegen den Pinken, mit einer kleinen Kurve an einer anderen Stelle, dann ein drittes Mal und schleuderte Maos Bey durch die Arena. Mao verspürte plötzlich große Schmerzen, er kam so plötzlich und heftig, dass sie zur Seite einknickte. Sie sah, wie ein großer Schnitt auf ihrem linken Arm erschien. Doch sie spürte auch in ihrer Seite und linken Bein einen heftigen Schmerz. Sie sah an sich runter und sha, dass sie zwei weitere Schnittverletzungen hatte. Sie stand kurz unter Schock, versuchte dann wieder aufzustehen. Unter Schmerzen gelang es ihr. Sie musste den Kampf gewinnen, ansonsten war sie. Ja, sie würde sonst sicher sterben. Und dann? Wen nahm sich diese Person dann vor? Sie hatte direkt nach ihr gesucht. Dann waren ihre nächsten Ziele sicherlich. Nein, das konnte sie nicht zu lassen. "Galux!", rief sie. Doch da spürte sie schon den nächsten Schmerz. Über ihrem Auge war er diesmal und Blut rann über ihr Gesicht. Sie konnte auf dem rechten Auge nicht mehr sehen. Lange hielt sie das nicht durch. Panik machte sich langsam breit. “Wie ich sehe, erkennst du dein Schicksal”, warf die Person ein. Danach folgte ein Lachen, dieses rauschende und knackende Geräusch darum und diese verzerrte Stimme unterstrichen das widerliche Lachen sehr stark. “Wir haben noch nicht verloren”, gab sich Mao kampflustig. Aber gut sah es nicht aus. Eine Idee musste her. Sie waren schneller, doch die Arena war zu klein um diesen Vorteil richtig aus spielen zu können. Vielleicht konnte der andere Bey aus der Arena bugsiert werden. Sie ließ ihren pinken Beyblade am Rand der Arena die Bahnen ziehen, aber nicht mit voller Geschwindigkeit. Sollte der Gegner darauf anspringen, beschleunigten sie und schubsten ihn aus der Arena. Sie gewann wieder Sicherheit. So konnte sie das noch zu ihrer Gunst drehen. Der Plan ging schief, der Beyblade der mysteriösen Person blieb einfach in der Mitte stehen. Außerdem verschwamm langsam ihre Sicht. Sie durfte die Kontrolle nicht verlieren, sonst war es aus. Ihre Beine wurden schwach und sie taumelte kurz, konnte sich aber noch halten. Sie verlor zu viel Blut. Auch Galux ging es nicht besser. Ihr Bey geriet ins Schlingern und näherte sich der Mitte. Verdammt. “Leg noch mal alles rein, Mountain Cat Attack!” “Beenden wir das Spielchen, Ripper. Zerlege sie”, befahl die Person. Der Beyblade verschwand plötzlich. Galux landete genau, wo vorher der Bey stand, im nächsten Moment schoss Ripper auf die Katze zu. Sie schaffte es auszuweichen und Maos Bey rettete sich an den Rand der Arena. Ihr Atem war schwer geworden, ihr Bey hatte auch an Spin verloren, wippte mehrmals hin und her, bevor die eigene Umdrehung wieder stabil wurde. “Leg nach und erledige dein Ziel”, rief die Person. Plötzlich schlug etwas zwischen beiden Beyblades ein. Staub wirbelte auf und verdeckte kurz die Sicht, gab dann einen weiteren Beyblade frei, der nun zwischen Maos Bey und dem der vermummten Person war. Der Blader dazu ging langsam an die Arena an. Er trug ebenfalls eine Maske, was haben die nur heute alle mit Masken? “Wer bist du?”, fragte Mao nach. Eigentlich wollte sie die Frage schärfer stellen, doch sie ließ davon erst mal ab. “Ich bin jemand, der auf deiner Seite ist”, antwortete er. Diese Person war definitiv männlich. Er hatte kurze, schwarze Haare, die er hoch gegelt hatte. Er trug ein gelbes Shirt und grau, silberne Dreiviertelhose. “Ha, ich vernichte euch beide”, warf die weiterhin verhüllte Person ein. Ihr Beyblade versuchte einen Bogen um den neuen Bey zu schlagen. “Spiel Bodyguard”, befahl der junge Mann knapp und sein Beyblade, welcher ein Wirbel an schwarz, grau und rot abbildete, schoss in die Bahn des gegnerischen Beys. Sie prallten aufeinander und der junge Mann bekam ein paar Kratzer auf dem linken Unterarm. Der Zusammenprall schleuderte Ripper jedoch weg. Ab hier wurde Mao schwarz vor Augen und sie fiel um. Der Mann fing sie auf und legte sie vorsichtig auf dem Boden, während sein Beyblade weiterhin vom Gegner bearbeitet wurde. Dann stellte er sich an den Rand der kleinen Arena und schaute rauf, der Beyblade des Mädchens war immer noch im Rennen und schoss sogar wieder auf den Gegner zu. So ging das nicht. “Los, mach dem ein Ende.” Sein Beyblade schoss zwischen beide und wurde von beiden getroffen. Doch statt wirklich Schaden zu nehmen drehte sich der Bey immer schneller und die anderen Beyblade wurden plötzlich mit einer Schockwelle heraus geschleudert. Er fing Maos Bey auf, welcher rauchend in seiner Hand zu stehen kam. “Noch eine Runde?”, fragte er. Sein gesamtes Gesicht war unter der Maske versteckt. “Nein, ich ziehe mich zurück”, antwortete die Person und sammelte seinen Beyblade auf. Sie blieb aber noch mal stehen und wand sich an den jungen Mann. “Wenn du uns weiterhin in die Quere kommst, dann wirst du bald einen grausamen Tod erleben”, drohte sie zum Abschied und rannte dann davon. “Immer diese leeren Versprechungen”, bemerkte er sarkastisch, widmete sich dann aber Mao und holte eine Tasche, die er in der Nähe abgestellt hatte und in der ein Erste Hilfe Set war. Damit versorgte er ihre Wunden. Wenig später kamen die Kinder Rei und Rai an. Sie sahen nur noch wie ein junger Mann neben Mao saß, deren größeren Wunden verbunden wurden und die Kratzer wurden mit Pflastern bedeckt. Ihr Beyblade lag neben ihr und hatte auch schon bessere Tage erlebt. “Ihr kommt spät”, merkte der Mann an und stand auf. “Wer bist du, was hast du ihr angetan?”, brüllte der kleinere, Rai, ihm wütend entgegen und hielt seinen Bey bereit. “Ich habe ihr das Leben gerettet”, antwortete der Gefragte ruhig und deutete auf Mao. “Ich würde zwar gerne ein Match gegen zwei der stärksten Blader bestreiten, doch ich glaube es gibt gerade wichtigeres.” “Du hast recht”, stimmte Rai zu und senkte den Starter. Er und Rei gingen zu Mao rüber, sie hatte das Bewusstsein verloren, sollte schnell ins nächste Krankenhaus gebracht werden, da sie einiges an Blut verloren hatte. Der Mann mit der Maske, erklärte was hier passiert war, erzählte ihnen auch von der verhüllten Person. Dann machte er sich auf, wohin verriet er nicht. Wenig später kam auch schon ein Krankenwagen an. Kapitel 1: WBBF --------------- Auf einem großen Podest war eine Arena für Beyblade Matches eingelassen, diese war rund und wurde nach unten hin immer schmaler. Eine umgedrehte Kuppel, könnte man meinen. Der gesamte Kreis hatte einen Durchmesser von zwei Metern. Davon waren zwei in der Halle aufgestellt. Kinder und Jugendliche nutzten diese, hatten ihre Beyblade in die Arena los gelassen und traten gegeneinander an. Sie hatten sichtlich Spaß daran. Ein Poster verkündete, dass Kinomigu Takao später am Tag hier sein würde und Autogramme unterzeichnete. Vielleicht gab er ihnen auch ein paar Tipps. Die Vorfreude darauf war auf jeden Fall spürbar. Es war schön. Ein junger Mann beobachtete die Blader. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit weißem Hemd und einer blau-weiß karierten Krawatte. Er hatte grüne Augen und kurze, schwarze Haare. Der Anblick erfreute ihn. Er liebte den Beyblade Sport, deswegen war er ja auch hier gewesen. Am liebsten würde er auch mit machen, auch wenn von den Bladern hier keiner ein Gegner wäre. Aber vielleicht Kinomigu Takao, er war immerhin mehrfacher Weltmeister und eine lebende Legende des Beysports. "Ich würde ja gerne", murmelte er. Ein Räuspern zwang seine Aufmerksamkeit von den jungen Beybladern weg. Eine junge Frau stand ein paar Stufen höher auf der Treppe, die er eigentlich gerade hoch gehen wollte. "Sie haben einen wichtigen Termin, Mister Graham", erinnerte sie ihn. Die Frau trug eine weiße Bluse, einen blauen Blazer darüber und einen Rock, der eng anlag und bis über die Knie ging. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem Dutt gesteckt. Auf ihrer Nase lag eine stylishe Brille. Sie trug Schuhe mit Absätzen. Kyle Graham war schon immer von den bernsteinfarbenen Augen fasziniert. Außerdem hatte sie einen ästhetischen Körperbau, leider war sie etwas steif und hatte scheinbar wenig übrig für Spaß und Freizeit. Außerdem hatte sie einen Mann, wie der Ring vermuten ließ. Aber als Assistentin war sie unersetzbar. Kyle seufzte enttäuscht. "Ich weiß", gab er zurück. "Lass uns gehen, Kimberley. Wir sollte Mister Daitenji nicht warten lassen." Er ging die Stufen hoch. "In Geschäftsbeziehungen sollte man seinen Partner nicht warten lassen, das gilt übrigens auch in anderen Beziehungen, Mister Graham", predigte sie. "Du sollst mich Kyle nennen", warf er ein. Sie würde es sowieso nicht tun. Denn er war ihr Chef und so. "Sie sind mein Chef, deshalb möchte ich lieber dabei bleiben", erwiderte sie, folgte ihre, Chef. Sie gingen in den zweiten Stock hoch und folgten einen langen Gang, rechts und links waren Türen, doch ihr Ziel war am Ende des Ganges. Kyle klopfte an die Tür. "Kommt herein", hörten sie eine freundliche, männliche Stimme. Kyle öffnete die Tür und betrat das großzügige Büro. Es war mit einem Sofa in der Ecke gegenüber der Tür ausgestattet. Einige Regale standen an der Wand und rechts von ihm war ein Schreibtisch vor einer Fensterfront platziert. Hinter dem Schreibtisch saß ein älterer Mann, der beim Essen wohl etwas zu sehr zugriff. Er trug einen beigen Zylinder und einen gleichfarbenden Anzug. Er hatte einen großen Schnauzer und trug eine Brille. Neben der Tür war eine Vitrine aufgebaut mit Fotos und weitere Andenken an frühere Weltmeisterschaften. "Mister Daitenji, es freut mich sie zu sehen", begrüßte Kyle den Mann freundlich und ging auf ihn zu. Sie reichten sich die Hand und Kyle setzte sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch. "Es freut mich, dass ihr her gekommen seid. Wie war der Flug?", fragte Daitenji. Er war der Kopf der BBA, sowohl der früheren, als auch der aktuellen. Er war jemand, dem der Beybladesport am Herzen lag und viel dafür investierte, dass der Sport so beliebt ist. Ein Mann, für den Kyle viel Respekt übrig hatte und sehr schätzte. "Ach der Flug war wie jeder Andere", antwortete Kyle. "Wir sind gut angekommen, ansonsten war es ein normaler Flug gewesen. Es freut mich, dass die Beyblade Association nach nur wenigen Jahren wieder so belebt ist." "Ja, ich bin selber ein wenig erstaunt, aber alle wollen einfach Bladen und deshalb dauerte es nicht lange, bis alles wieder aufgebaut war", erzählte der Mann. "Aber mit deiner Organisation ging es in der letzten Jahren auch bergauf." "Stimmt, daran hatte Kimberley aber auch ihren Anteil gehabt", erwähnte Kyle und sah nach hinten. Seine Assistentin hielt Abstand und stand vor der Vitrine. "Warum setzt du dich nicht zu uns?", fragte Kyle nach. "Genau, setzen sie sich ruhig zu uns", pflichtete Herr Daitenji bei. "Ich bin nur eine einfache Assistentin und möchte mich nicht aufdrängen", erklärte sie sich und winkte ab. "Sie ist nicht locker genug", warf Kyle ein. Er schüttelte den Kopf. "Aber ich bestehe einfach darauf", meinte er dann. Kimberley atmete kurz durch, ohne dass jemand etwas mit bekam und setzte sich dann doch dazu. Es war ihr jedoch unangenehm, auch wenn sie sich nichts anmerken ließ. "Kommen zum eigentlichen Thema", meinte dann Kyle. "Ich hatte ihnen ja bereits eine Mail geschickt", erwähnte er. "Ja, demnach wünschen sie eine Weltmeisterschaft in Kooperation der BBA und ihrer World Beyblade Foundation auszutragen", wiederholte Daitenji das Anliegen. Er war dem nicht abgeneigt, denn es würde den Sport bestimmt voran treiben. “Das wird ein großes Event, welches den Sport auf eine neue Ebene bringen kann”, meinte Kyle. “Ich würde gerne meine Ideen mit ihnen Besprechen, dann können sie entscheiden, ob sie dem zu stimmen, oder nicht.” “Ich höre mir gerne deine Ideen an”, versicherte Daitenji Kogoro. Beide redeten über die Idee eine gemeinsame Weltmeisterschaft zu veranstalten. Erst stellte Kyle seine Idee vor, dann spannten sie schon darüber, wie sie eine solche Veranstaltung verwirklichen konnten. Stunden vergingen, bevor sie sich trennten und sich Kyle und Kimberley zum Hotel auf machten. Am nächsten Tag mussten sie leider schon wieder zurück fliegen, da die World Beyblade Foundation internen Meisterschaften statt. Als Präsident wollte er dabei sein und so war es nur ein kurzes Treffen. Jedoch lud er ein und Daitenji Kogoro versicherte, dass er in der Zentrale in England vorbei schauen würde und sich die Finalrunden ansehen würde, bis dahin wollte er innerhalb der BBA über die Idee sprechen und mit einer Entscheidung aufwarten. Nach dem Gespräch mit Herrn Daitenji fuhren sie ins Hotel, am nächsten Tag schaute sich Kyle noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Tokio an, bevor der Flug am Abend ging. Zwei Tage später war er in Liverpool. Für den Hauptsitz seiner Foundation und seines Unternehmens hatte er seine Geburtsstadt gewählt. Liverpool war eine Hafenstadt im Nordwesten Englands und als zweitgrößter Importhafen war es auch aus taktischen Gründen ein guter Standort. Zusätzlich hatte die Stadt auch eine belebte Kulturszene, besonders in der Musik. Es kam nicht von ungefähr, dass die erfolgreichste Band der Welt aus Liverpool stammte. Er war stolz ein Scousers zu sein. Das Hauptgebäude der WBBF befand sich im Hafenbereich und war ein modernes, mehrstöckiges Gebäude mit einer Glasfront. Im Erdgeschoss befanden sich vier Arenen, die modular gehalten wurden und so beliebig angepasst werden konnten. Es gab insgesamt fünf verschiedene Module und vier komplette Szenarien, die jedoch nicht modular waren. Zusätzlich gab es noch ein Standardfeld für jede Arena. Dieser Teil war öffentlich zugänglich und man konnte eigentlich rund um die Uhr spielen. Zusätzlich befanden sich Schulungsräume und eine Cafeteria hier unten. Kyle lud Experten ein, oder hielt selber Vorlesungen über Beyblade, sowohl über technische Aspekte, als auch Praxis und theoretische Kurse wurden regelmäßig angeboten. In der Cafeteria gab es für Angestellte und Blader, sowie Besucher kostengünstiges Essen angeboten. Von außen war an der linken Flanke des Gebäudes ein Restaurant mit Sternenküche zugänglich, für all jene, die extravagantes Essen bevorzugten. Der zweite Stock war Galerieartig angelegt und bildete einen Rundgang um die Arenen herum mit leichtem Tribünencharakter. Einige Sitzreihen waren hier angebracht, damit Zuschauer während Turnieren hier oben zuschauen konnten. Es war Platz für ungefähr 500 Gäste. Im dritten Stock dann waren Büroräume, zwölf Stück insgesamt. Das größte Büro gehörte natürlich Kyle und nahm ein Drittel des ganzen Stockwerkes ein und besaß ein Vorzimmer, in dem Kimberley für gewöhnlich arbeitete. Auf dem Dach gab es dann noch eine Dachterrasse mit Eiskaffee. Extravaganz pur, so gefiel es Kyle Graham. Auch bei seiner Rückkehr waren viele Blader zu gegen. Die WBBF war nicht annähernd so groß, wie die BBA, hatte jedoch in Europa zirka Tausend registrierte Beyblader und Beybladerinnen. Dazu gab es noch einen Zweig in Asien, der aus einem kleinen, angemieteten Haus mit einfacher Arena und einem Büro bestand und einen ebenso kleinen auf dem europäischen Festland in Österreich, Wien. Das Gebäude in Amerika war etwas größer. Insgesamt waren so zweitausend Mitglieder in Kyles Organisation registriert. Dagegen standen zehntausende bei der BBA mit stark wachsender Anzahl. Auch bei seiner Rückkehr aus Japan war das Gebäude wieder gut besucht. Zur Zeit fand das letzte Qualifikationsturnier für die Einzelmeisterschaften statt. Alle Gewinner würden in einem Battle Royal Format in vier Gruppen die Halbfinalisen bestimmen. Obwohl Wettbewerb herrschte eine lockere Stimmung. Jeder wollte gewinnen, trotzdem ließ sich keiner von dem Druck unterkriegen. Es ging sportlich fair zu, worauf Kyle viel Wert lag. Wer unsportlich handelte wurde ohne Umschweife disqualifiziert und gesperrt. Erst nach Monaten durfte er dann wieder hier ein Match bestreiten. Vorher musste man aber einen Test ablegen. Kimberley führte ihren Chef direkt ins Büro, sonst würde er stundenlang zu sehen und seine Aufgaben vernachlässigen. Die Bürozimmer waren mit Milchglaswänden abgetrennt, dieses war Schalldicht. Kimberleys Büro war mit einem modernen, weißen Schreibtisch ausgestattet, darauf war ihr Notebook und zusätzlich Platz für ein anderes mobiles Gerät ihrer Wahl. Sie nutzte den Platz nur nicht. Ansonsten hatte sie eine LED Flachbildschirm und ein Sofa im Raum, jedes Büro war damit ausgestattet, auf Kyles Anweisung hin. Zusätzlich gab es noch eine Zimmerpalme, damit etwas grün drinnen ist und natürlich hatte sie ein Foto ihres Mannes auf dem Schreibtisch stehen. "Du solltest dir den nächsten Tag mal frei nehmen, damit du Zeit mit deinen Mann hast", schlug Kyle vor und ging weiter in sein Büro. "Muss ich sie erinnern, dass wir einige Punkte nachzuholen haben?", entgegnete sie. "Was denn?", hakte der junge Mann nach und drehte sich zu ihr um. "Sie mussten ja unbedingt nach Japan fliegen und mit Mister Daitenji persönlich reden. Ein Telefonat wäre genauso gut gewesen. Damit wäre keine Zeit für den Flug und ihrem persönlichen Vergnügen rauf gegangen. In der Zeit ist Korrespondenz liegen geblieben, den sie nun aufarbeiten müssen", erklärte sie. Ohne ihre Hilfe wäre Kyle Graham wohl aufgeschmissen gewesen. "Ach, verdammt", fluchte er und ging dann in sein Büro. Sein Büro besaß eine kleine Werkstadt, der Fernseher war noch mal eine Ecke größer und die aktuellsten Spielekonsole standen bereit. Der Schreibtisch war ein futuristisches Stück aus Metall. Ein Bildschirm war ausfahrbar. Notebook, Netbook, alles Mögliche stand bereit. Zusätzlich hatte er noch einen leistungsstarken Rechner. Er setzte sich auf die Couch, Kimberley räusperte sich. Missmutig ging er an sein Schreibtisch und setzte sich auf seinen modernen, ergonomisch gebauten Sessel. "Okay, was steht an?", fragte er seine Assistentin. "Also", wollte sie beginnen, wurde jedoch jäh unterbrochen, als sich eine Person von der Werkbank löste. Scheinbar hatte sie das Mädchen übersehen und Kyle auch, oder es störte ihn nicht weiter, dass sie hier war. Wenn Kimberley nicht wüsste, dass sie sowieso keinen der Rechner anfassen würde, dann würde sie sich darüber aufregen, dass sie jederzeit in das Büro ihres Chefs durfte und die kleine Beybladewerkstation nutzen durfte. Sie ging nun jedenfalls auf Kyle zu und wischte sich die Hände an einem Tuch ab, blieb jedoch gleich wieder stehen und sah unsicher zwischen ihm zu Kimberley hin und her. "Ich", stammelte sie verlegen. Allerdings beendete sie den Satz nicht. "Hallo Laura", begrüßte Kyle das Mädchen. Er hatte sie vor drei Jahren, kurz nach der Gründung der WBBF gefunden und aufgegabelt. Sie stammte aus einem Heim und kam mit einem alten Beyblade zum Bladen hier her. Kyle förderte sie als Beybladerin. Sie hat definitiv Talent und verstand auch viel von der Physik und der Mechanik des Beysportes, darin stand sie Kimberleys Chef in nichts nach. Jedoch fehlte es ihr an Selbstvertrauen. Hätte sie das Selbstverständnis von Kyle, dann wäre sie wohl genauso ein Genie wie er. Andererseits, hätte sie das Ego ihres Chefs, dann wäre sie nicht so höflich und vernünftig. "Miss Berry, Mister Graham muss arbeiten. Sie dürfen natürlich gerne die kleine Werkstatt hier nutzen, aber bitte stören sie ihn nicht dabei seine Pflichten nachzukommen", redete Kimberley auf das Mädchen ein. "Es tut mir Leid", entschuldigte sie sich. "Ich werde dann runter gehen", versprach sie. "Ach, du störst doch nicht", warf Kyle ein und klatschte dann zweimal in die Hände. "Demi, mach doch bitte den Fernseher an." “Natürlich gerne”, antwortete eine klare, aber künstlich wirkende, weibliche Stimme. Der Fernseher ging von selbst an. “Oh und willkommen zurück.” “Danke Demi”, bedankte sich Kyle. Damit erreichte er aber vor allen ein genervtes rollen mit den Augen seiner Assistentin. "Okay dann, was soll ich unterzeichnen?", fragte Kyle sie. "Sie sollen noch nichts unterzeichnen", antwortete Kimberley. Sie schaute auf ihr Tablet, dass sie eigentlich immer bei sich hatte. "Zuerst müssen sie sich einige Unterlagen ansehen", verkündete sie. Dann ging sie rüber zum Schreibtisch und öffnete eine Schublade, holte Dokumente raus. "Diese um genau zu sein." Sie sah ihn streng an. Kyle nahm das erste Blatt und flog einmal rüber. "Ah, die wollte ich mir noch mal ansehen, mache ich", versicherte er. Seine Assistentin seufzte und ging zur Tür. Sie würde ihn erst wieder raus lassen, wenn er endlich damit fertig war und am besten gleich noch ein, zwei weitere Punkte abgearbeitet hatte. Nachdem sie den Raum verlassen hatte, lehnte Kyle sich entspannt zurück und ließ das Blatt zurück auf den Stapel segeln. Einen Moment verharrte er so. Laura hatte sich auf das Sofa gesetzt und Kopfhörer aufgesetzt. Diese waren per Bluetooth verbunden, brauchten so keine Kabel. Sie bediente alles mit dem Bedienfeld, das in der Armlehne eingebaut wurde. Man konnte zwar alles per Sprachsteuerung bedienen, doch sie durfte Kyle nicht stören. Sie schaute sich Aufzeichnungen von Matches an, auch älteren. Sie studierte sie richtig ein. Kyle seufzte, machte sich dann aber an die Unterlagen. Zehn Minuten hielt seine Konzentration, dann ließ er ab. Laura war weiterhin auf den Fernseher konzentriert. Kyle interessierte es zu sehr, was sie gewerkelt hatte. Er ging zur Werkstation rüber. Sie hatte ihren Beyblade auseinander genommen. "Das Engine Gear hatte vermutlich einen Haarriss und deshalb habe ich nachgesehen. Ich konnte das aber reparieren, es war doch keiner", erklärte Laura. Sie war rüber gekommen. Kyle hob das besagte Teil an. Es wurde auf ein unteres Teil aufgesetzt, den man als Blade Base bezeichnete, war für die Traktion zuständig. Das Gear sorgte für die Richtung der Drehung aber diese Version brachte noch weitere Vorteile mit sich. Das Engine Gear war mit einem System ausgestattet, dass dem Beyblade zusätzliche Energie lieferte. Dafür waren Zahnräder eingebaut, eines davon war scheinbar beschädigt und Laura hatte es gerade repariert. Der Abschluss war sauber, Kyle konnte keine Mängel erkennen. “Gute Arbeit”, lobte er das Mädchen. Er gab ihr das Gear zurück. Danach sah er sich noch die Blade Base, die Weight Disk war ein Ring aus Metall und brachte den Großteil des Gewichtes und sorgte für Stabilität. An beiden konnte er keine Schäden erkennen. Dann gab es noch den Attack Ring, dieses war der Part, der den Kontakt mit anderen Beyblade haben sollte. Er war wie die Blade Base Himmelsblau und hatte zwei Herausstehende Stücke, die an die Spitze von Flügeln erinnerten. Auch hierbei gab es keine Mängel zu erkennen, wobei Kyle erkannte, dass Laura einige Stellen ausgebessert hatte und Schäden beseitigt hatte. “Kann ich das Hard Metal System ausprobieren?”, fragte Laura schüchtern nach. Genau, neben dem Engine Gear System gab es aktuell noch ein zweites System, welches jedoch schwer zu handeln war. Das Hard Metal System bot mehr Umdrehungen, mehr Spin und lieferte so auch mehr Energie, jedoch gab es nur wenige Beyblader, die diese Kraft kontrollieren konnten. “Wenn du dir einen kaufst”, antwortete Kyle. Seine Firma hatte nicht die Lizenz um mit diesem System Beybladeteile her zu stellen, weswegen sie sich darauf konzentrierten das Engine Gear, oder besser das Turbo Engine Gear zu verbessern und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig wurden alle Bauteile um zwanzig Prozent verkleinert, was sie immer noch deutlich größer machte, als ein Hard Metal Beyblade, ihnen trotzdem mehr Energie gab. Richtig war, dass die gleiche Energie auf einen kleineren Körper wirkte und damit den Beyblade schneller machte, sowohl den Spin als auch die Bewegungen in der Arena. “Außerdem bezweifle ich, dass du einen solchen Beyblade bereits kontrollieren kannst. Lern erst mal das 2.1 TI Gear richtig zu kontrollieren.” “Okay.” Laura gab sich damit irgendwie zufrieden. Sie ließ sich leider häufig zu leicht verunsichern. Doch innerhalb der Arena verflogen ihre Zweifel und sie konzentrierte sich nur auf das Match, zumindest wenn sie die Konzentration hoch halten konnte. Sie setzte ihren Beyblade wieder zusammen. Zuerst wurde das Turbo Engine Gear in die Blade Base eingesetzt, darauf dann die Weight Disk und oben drauf der Attack Ring gesetzt. In den Attack Ring wurde eine schmale Platte eingesetzt, Bit Chip genannt. Auf Lauras Bit Chip war das Portrait eines Vogels mit langen Schweif und himmelsblauen Gefieder zu sehen. “Morgen sind die Vorrunden für das Solo Master Turnier”, erinnerte sich Kyle. Schweren Herzens ging er zu seinem Schreibtisch zurück und setzte sich wieder an die Arbeit. “Ja, dieses Mal versuche ich die Vorrunde zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen”, verkündete Laura. “Ich gehe wieder runter, damit ich dich nicht bei der Arbeit störe. Auf wieder sehen, Mister Graham.” “Wir sehen uns später”, verabschiedete Kyle das Mädchen. Sie verließ sein Büro. Er seufzte, machte sich dann aber doch an die Arbeit. Er nahm die Dokumente und arbeitete sie durch. Im Hinterkopf kreisten seine Gedanken an das Turnier und an die mögliche Weltmeisterschafft mit der BBA gemeinsam. Er glaubte, dass es grünes Licht von Seiten der BBA geben würde. In der WBBF war er die entscheidende Kraft gewesen, also stand das Ergebnis. Er checkte nebenbei immer wieder seine Mails, ob er von Herrn Daitenji eine Nachricht bekommen hatte, oder auch allgemein der BBA. Die Arbeit wurde so nicht gerade schneller fertig. Kapitel 2: Solo Masters, die Vorrunde ------------------------------------- Sie wachte am nächsten Morgen in der kleinen ein Zimmer Wohnung auf. Eigentlich hätte Laura eine größere Wohnung von Kyle bekommen, doch sowohl sie, als auch Miss Kimberley Saunders bestanden darauf, dass es nur eine kleine Wohnung wurde. Sie hatte alles, was sie brauchte. Einen durch ein Raumteiler abgetrennten Schlafbereich, wo ein gemütliches Bett stand. Eine Couch, einen Fernseher, eine kleine Küchenzeile. Das Bad hatte sogar eine Wanne. Der Raumteiler war der Kleiderschrank und auf der Anderen Seite ein Regal. Die Decke war in einem hellen Blau gestrichen, Himmelsblau, so wie ihr Beyblade. Die Wände waren gelb und irgendwie gab ihr das immer wieder neue Energie. Zwei Fenster brachten Licht hinein, die Wohnung war nach Osten ausgestattet. Das Mädchen streckte sich erst Mal und ging dann ins Bad. Dort ließ sie Wasser für ein Bad ein. Sie spürte wie ihr Arm zitterte, heute ging es los. Die Qualifikationsrunde hatte sie überstanden, nun aber war sie in der Runde der zweiunddreißig besten Blader der WBBF. Die Vorrunde wurde im Battle Royal Modus ausgetragen, mit anderen Worten alle Blader einer Gruppe traten gleichzeitig an. Alle Teilnehmer wurden zufällig in vier Gruppen aufgeteilt, dabei gab es keine Favoritenliste und nur der Gewinner kam weiter. Wenn Laura Pech hatte, dann würde sie gegen Wim Rietmann, den amtierenden Champion, oder auch Ruby Clayton, Finalistin des letzten Jahres, antreten müssen, oder auch gegen Beide gleichzeitig. Dabei waren das nicht die Einzigen sehr guten Blader. Diese Beiden waren aktuell in der WBBF die Besten. Da gab es noch Alex Heller aus Deutschland war auch richtig gut und hatte sich in letzter Zeit sehr verbessert, bestimmt hatte er viel mit Wim zusammen trainiert. Er war in die Top Ten aufgestiegen, auf Platz zehn. Laura war auf Platz acht. Doch hatte dies noch nichts zu sagen. Dann gab es noch Foster Christian aus Amerika, er war zwar etwas dicklicher, aber ein leidenschaftlicher Blader und ein cooler Typ. Sie chattete häufiger mit ihm, er interessierte sich allerdings nicht so sehr an der Mechanik und Technik, die sich hinter dem Beybladen versteckte. Laura drehte das Wasser ab, testete noch mal die Temperatur. Das Turnier ging erst um zehn los, es war gerade mal um sieben. Sie konnte also noch ein Bad genießen und sich etwas beruhigen. Sie streifte ihren Pyjama ab und entkleidete sich schnell, stieg dann in die Wanne. Sie musste sich anstrengen, immerhin bekam sie auch Unterstützung von Mister Graham, sie hatte also etwas zurückzuzahlen. Dafür musste sie wenigstens ins Halbfinale kommen. Laura tauchte kurz unter und kam dann wieder auf. Nachdem sie aus der Wanne war und sich angezogen hatte, betrachtete sie sich im Spiegel. Sie hatte kein Tageslicht, da das Badezimmer innen lag, dafür war es gut beleuchtet und besaß einen großen Spiegel. Laura war kleiner, wenn auch nicht viel, redete sie sich ein. Auch ihre Brust könnte größer sein, mit ihrem Äußeren war sie nicht zu frieden. Zum Glück zählte das nicht beim Bladen. Sie löste sich vom Spiegel und ging in das einzige Zimmer ihrer Wohnung. Dort ging sie zur Küchenzeile und machte sich ein Brot. Dazu presste sie eine Orange aus. Brot und den frisch gepressten Saft nahm sie zum Sofa mit, sie hockte sich darauf und schaltete den Fernseher an. Während das Mädchen frühstückte, zappte sie durch die Programme. Dann stellte sie Glas und den Teller in die Spühle, wusch ab, trocknete das Geschirr und stellte es wieder weg. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um das Turnier heute. Zum Glück hatte sie Ferien. Allgemein versuchte Kyle die Termine so zu legen, dass die Meisten Ferien hatten. Da die Turniere aber Teilweise global waren, klappte es nicht immer. Da es nichts interessantes im Fernsehen gab, schaltete sie ihren Laptop an. Sie hatte einen kleinen Schreibtisch, der auf der Regalseite des Raumteilers stand und gerade genug Platz für ein Notebook und einen Block bot. Laura öffnete die Seite der WBBF. Dort prangerte es, eine Vorabankündigung. Die BBA und die WBBF werden gemeinsam eine Weltmeisterschaft abhalten. Die Weltmeisterschaft, das wäre schön. Leider war sie dafür nicht gut genug. Sie war zwar Platz acht der WBBF internen Rangliste, doch glaubte Laura, dass sie zu hoch eingestuft wurde. Die Rangliste wurde durch ein Punktesystem erstellt, in dem die persönlichen Rekorde der Beyblader eingerechnet werden, wie gewonnene Turniere und andere Statistiken. Eigentlich interessierte sie sich nicht dafür, da es mit dem eigentlichen Beybladen nicht viel zu tun hatte. Immerhin gab es keine Setzlisten in den Turnieren, es konnte also sein, dass jemand durch Glück leichtere Gegner bekam und dadurch höher gestuft wurde, zumindest glaubte Laura dies. In Wirklichkeit wurde aber auch der Rang der Gegner mit verrechnet, wodurch Siege gegen höher eingestufte Beyblader mehr Punkte einbrachte. Sie klickte sich zum heutigen Turnier durch. Es würde einen Livestream im Internet geben und einige Sender übertrugen dies auch im Inland und Ausland, vor allen in Europa. Gegen die BBA Turniere war dies aber nichts, deren Turniere wurden häufig in der ganzen Welt übertragen. Sie machte sich auf den Weg, immerhin musste sie noch zum WBBF Gebäude und wollte unbedingt vorher vielleicht noch Kyle treffen. Als Laura bei der Zentrale ankam, war es neun Uhr, sie hatte also noch eine ganze Stunde Zeit. Aber vielleicht konnte sie so noch Kyle treffen und ein paar Tipps bekommen, vor allem aber noch mal über ihren Beyblade Sky schauen lassen. Eine Limousine fuhr an ihr vorbei, das war nicht zu seltsam, doch da war noch etwas. Das blauhaarige Mädchen erkannte das Logo der BBA auf der Seite erkennen. Sie hielt am Parkstreifen, vor dem Eingang des Gebäudes. Dort entdeckte Laura Kyle, er stand dort zusammen mit Miss Saunders. Der Fahrer der Limousine öffnete die Tür. Da war doch Tatsächlich Herr Daitenji, der Präsident der BBA. Was machte er hier? Kenji begrüßte ihn und sie gingen gemeinsam rein. Dies bedeutete wohl, dass er keine Zeit für sie hatte. Schade. Dann blieb ihr wohl nichts übrig, ihr Beyblade sollte in Top Zustand sein, gestern hatte sie keinen Kampf mehr bestritten. “Hallo Laura”, erklang eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um, ein Junge mit etwas zu fiel auf den Rippen stand nun vor ihr. Er trug einen Kapuzenpullover und eine einfache Jeanshose. “Schön dich zu sehen”, meinte er. Er hatte schwarze Haare und war einen guten Kopf größer als sie. “Foster”, freute sie sich. Er war also auch schon da. “Das ist also Laura.” Ein Mädchen, ebenfalls größer als sie, aber kleiner und schmaler als Foster erschien hinter ihm. Sie hatte braune Haare und trug eine Brille. Sie hatte eine ähnliche Figur wie Laura, nur etwas längere Haare, die sie zu zwei Zöpfen gebunden hatte. Das Mädchen trug einen grauen Pullover. Sie war süß. "Ja, das ist die Kleine", bestätigte Foster. Er begrüßte dieses Mädchen mit einen kurzen Kuss. Laura verstand nicht, wer war dieses Mädchen? Ihr bekannt war sie nicht, Foster hatte sie bisher nicht im Chat erwähnt, dann jedoch war es auch schon lange her, dass sie gechattet hatten, zwei oder drei Monate. "Das ist meine Freundin, Ashé. Wir sind seit anderthalb Monaten zusammen." "Das, das ist schön", meinte Laura zögerlich. Irgendwie würde sie gerne mit Ashé tauschen. Foster interessierte sich nicht so sehr für die Technik hinter Beyblade, sondern mehr für die Kämpfe und Computerspiele, aber er war anders als die anderen Jungs in der WBBF. Er gab immer sein bestes beim Bladen und hatte dabei jede Menge Spaß. "Aus den Weg, Looser", erklang eine überhebliche Stimme hinter Foster. Er drehte sich um, ein schlanker Junge mit dunkelgrünen Haaren stand hinter ihm. Die Haare hatte er wild nach oben gegelt. Sein Blick durchstach einen regelrecht, mit diesen grünen Augen. Seine Iris hatte die selbe Farbe, wie die von Kyle. Er war einen Kopf kleiner als Foster, aber auch wieder größer als Laura, alle waren größer als sie, frustrierend. Nur etwas größer würde ihr doch reichen. "Kann der Fettsack keine Töne warnehmen? Aus dem Weg!", befahl er. Foster ging aus dem Weg, er war zu friedlich um außerhalb der Arena einenKampf anzufangen. "Wer ist das?", fragte Fosters Freundin. "D... Das ist Charles, er hat sich in den letzten Monaten auf Platz zwei vorgearbeitet", antworrete Laura. Sie schauten dem Jungen hinter her, wie er zum Eingang des Gebäudes ging. Dort sahen sie ein Mädchen, mit langen, blonden Haaren. "Hallo Charles", grüßte sie den Jungen, sie lächelte ihn freundlich an. Er bedachte sie nur mit einen herabsetzenden Blick und ging wortlos hinein. Ihr lächeln wurde zu einem schiefen grinsen, als sie sich beherrschte diesen Jungen nicht sofort an zu gehen. "Arroganter Mistkerl", fluchte sie. Sie wurde von zwei weiteren Mädchen begleitet. Ihrer Kleidung nach gehörte eine jede zur gehobenen Klasse. "Dieser Typ, weich wohl nicht wer du bist", meinte eine der Begleiterinnen. "Verschwende deine Atem nicht an so einen, in der Arena kicke ich ihn raus, wenn wir überhaupt aufeinander treffen sollten", versicherte die Blonde, dann wirkte sie Laura und Foster zu. Foster winkte sofort zurück, Laura auch, nur etwas schüchterner. "Das ist Ruby Clayton", erklärte Foster. "Sie ist eine von den wenigen Reichen, die Anstand und Respekt für jedermann hat." "Außer für Charles", meinte seine Freundin. Ruby ging mit ihren Freundinnen rein. “Wo ist die WBBF?”, fragte ein junges Mädchen, welches gerade an ihnen vorbei ging. Sie schien asiatischer Abstammung. Sie war höchstens zwölf und hatte rosafarbene Haare. In der Hand hielt sie einen türkis farbenen Beyblade. “Das ist das Gebäude”, antwortete Foster und zeigte auf die Glasfront, vor der sie immer noch standen. “Mein Englisch.. ist schlecht”, stammelte sie. “Komm mit”, bat seine Freundin und führte das junge Mädchen zum Eingang, zeigte auf das Schild. Laura und Foster folgten ihnen und sahen, wie sich das Gesicht der Asiatin aufhellte. Sie bedankte sich und rannte durch die elektrische Schiebetür des Haupteinganges. Vermutlich begleitete sie einen Bruder, oder eine Schwester und wollte zugucken, hoffentlich hatte sie ein Ticket für die Tribüne. Wenig später waren auch sie drinnen. Da noch Zeit war, nahmen sie auf den Rängem oben Platz. Dort saß auch ein Junge mit blonden Haaren, er war nicht nur von seiner Körpergröße her der größte hier gewesen, Nummer eins der WBBF und amtierender Solo Master Champion Wim Rietmann. Scheinbar hielt er ein Nickerchen vor dem Turnier. Fosters Freundin hieß Ashé Ortega, hatte sie gelernt. Sie war relativ neu bei der WBBF konnte sich aber bereits Qualifizieren. Sie machten dann aus, dass einer von ihnen ins Halbfinale kommen würde und motivierten sich. Nach und nach kamen alle Teilnehmer an und die Zeit verstrich. Laura, Ashé und Foster unterhielten sich und schauten immer wieder nach, wer alles so dabei war. Die Top zehn war definitiv vollständig dabei gewesen. Roe Jung Hwa fehlte, er war der beste Blader der WBBF aus Asien und nur knapp unter der Top Ten, Platz elf hielt er derzeit. DIe Zeit war fast um. Hieß das jemand anderes hatte sich qualifiziert? Doch nicht etwa dieses junge Mädchen, nein sicherlich nicht. Aufgrund der wenigen Blader des Asien Zweigs, gab es nur ein Qualifikationsturnier. Der Hauptteil war aus Europa, insgesamt waren nur vier nicht europäer dabei. Aus Großbritannien und Irland waren insgesamt vierzehn Blader qualifiziert. Dies lag einfach auch an den Mitgliedern in den Gebieten. Dann war es soweit, alle Blader versammelten sich unten, während sich die Tribüne füllte. Bis auf vereinzelte Eltern, waren die Zuschauer fast ausschließlich Blader gewesen, vor allem der WBBF. Gleich würden die vier Vorrunden Gruppen festgelegt. In jeder Gruppe gab es dann ein Battle Royal. Jetzt wurde es ernst. Laura erkannte Kyle und Herrn Daitenji im Publikum. Dann erklangen die ihr bekannten Stimmen der Kommentatoren. Natürlich hatten sie nicht das gleiche Personal wie die BBA. Dafür hatten sie von BladeTV die beiden Streamer Fake und Daddy. Sie betreiben einen Streamingkanal im Internet, wo sie Beyblade Kämpfe zeigten. Bei der BBA sind sie auch, aber meistens auf kleineren Turnieren, aber die WBBF bediente sich der Beiden häufiger als Kommentatoren. Die Fernsehsender hatten natürlich ihre eigenen Kommentatoren. Dann kam auch schon der Blader DJ, denn ein Turniermatch ohne einen, wäre kein richtiges Beybladematch. “Willkommen, Gentleman und Ladies”, begrüßte der DJ alle Anwesenden. Er trug einen schwarzen Anzug und wirkte eher wie ein Ringsprecher beim Boxen. Ansonsten hatte er kurze schwarze Haare. Er macht auch eher die Ansagen vor dem Kampf, für Kommentare hatte die WBBF ja meistens die Streamer Fake und Daddy. “Uuund hier nun die Paarung für die Vorrunden und die Battle Royals”, verkündete er. Eine Bildschirmwand fuhr aus dem Boden hoch. Darauf wurden gleich die Gruppen angezeigt. Laura suchte ihren Namen, dort. Sie war in Gruppe B und wer noch? Charles, nicht doch. Dann auch noch, sie suchte die Liste weiter ab. Nein, Foster und auch Ashé waren ausgerechnet in ihrer Gruppe. Ihre Blicke wanderten durch die Teilnehmer und suchten ihre Freunde. Auch sie starrten mit fragenden Blick auf die Tafel, suchten dann den Blick zueinander und dann Laura. Als sie sich fanden schauten sie sich einen Moment an, dann zuckte Foster nur mit der Schulter und zeigte ihr Daumen hoch. Stumm formte er die Worte, kein Problem, unserer Versprechen bleibt. Laura nickte. Nach kurzer Zeit fuhr der Bildschirm wieder runter und jeder ging zu der Arena seiner Gruppe. Die Zuschauer riefen Namen ihrer Favoriten, vor allem Wim und Ruby hatten viele Fans gehabt. “Test, Test”, hörte sie dann Fakes Stimme durch die Lautsprecher. “Okay, das Ding funktioniert schon mal, haben wir auch schon anders gesehen”, scherzte er. Fake war ein Kerl, der gerne auch Mal Stimmen während seiner Streams imitierte, besonders bei BBA Kämpfen, imitierte er gerne mal die Stimmen eines Bladers. Laura schmunzelte kurz, hier war alles Hightec und wurde eigentlich regelmäßig gewartet, deshalb war alles funktionstüchtig. Aber sie war wohl die einzige die Ansprang, vom Publikum gab es darauf keine Reaktion. “Tja, der ging schief”, meinte Daddy. Eigentlich eine junge Frau, Laura wusste nicht woher der Name kam, wurde bisher nicht erwähnt. “Gleicht geht es los, alle Blader sind an ihren Positionen”, machte Fake weiter, ohne darauf einzugehen. Laura machte sich bereit, zog die Reißleine durch den Starter und befestigte ihren Bey. Es war blöd gleich mit Foster und Ashé in einer Gruppe zu sein, nur einer kam weiter. Dafür waren die Chancen aber größer, dass einer von ihnen ins Halbfinale kam. Vermutlich wurde es Foster, er war besser als sie. Vermutlich wusste er nicht so viel, liebte aber den Beysport und war mit vollem Herzen dabei. “Gentleman und Ladies”, erklang die Stimme des DJs. Er stand auf einem Podest in der Mitte der Halle und konnte so alle vier Beystadien einsehen, so nannte man auch die Arenen. “Auf eure Plätze!” “Uuh, gleich geht es los”, erklang Fakes Stimme gedämpft. Die Halle wurde still, alle warteten auf den Start. Nur das Klacken der Beyblades, die gerade an den Startern befestigt wurden war zu hören. “Drei, zwei, eins.” Laura hob den Starter, gleichzeitig mit Foster, er stand ihr gegenüber und zwinkerte ihr kurz zu, Ashé war links von ihm. “Let it Rip!”, gab der Blader DJ das Startsignal. Die Zuschauer brüllten das letzte Wort mit. Die Beyblades wurden losgelassen und flogen in die Arenen. “Ja, da fliegen sie schon”, kommtentierte Fake. “Es geht gleich hart her.” “Und da geht auch schon der erste”, verkündete Daddy. So schnell? Ein Raunen ging durch die Halle. Laura hörte wie etwas auf den Boden schlug. “Wow, Wim legt gleich richtig los”, rief Fake. “Beim ersten Kontakt hat er einen Pechvogel aus der Arena geschleudert, dabei hat es doch gerade erst angefangen.” “Stimmt, aber sein Hard Metal Beyblade war den meisten Beyblade überlegen, dazu beherrscht er ihn nahezu perfekt. Keine Chance”, konstantierte Daddy. Okay, konzentriert bleiben, konnte doch egal sein, was drüben passierte, dachte sich Laura und zwang all ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen vor ihr. Der Start war ihr geglückt, Sky landete mittig und wirbelte nun durch die Arena. Ihr Beyblade war ein Kompromiss aus Ausdauer und Angriff. Sie konnte erst Mal schauen was passierte. Plötzlich hämmerte ein grüner Beyblade auf ihren Himmelsblauen ein, Charles seiner. Sie und Foster hatten in dieser Gruppe nach ihr den höchsten Rang gehabt. EIgentlich gut, dass sonst kein Top Ten in dieser Gruppe war. Aber dies bedeutete, dass Charles sie beide als einzige Gefahr sah und sich auf sie einschoss. “Sky, greif an!”, rief Laura und ihr Beyblade stürmte auf den grünen zu, währenddessen prallten weitere Beyblades in der Arena zusammen. Charles Bey wich zur Seite, einfach so. Und er war schnell, Sky erwischte nur noch ein Nachbild, wurde durch den Grünen durch die Arena geschleudert. Immer wieder vernahm sie Rufe und Namen, Jubel und Raunen. Sie musste es schnell ausblenden. Aber sie liebte den Sport, wenn sie in einem Match war, konnte sie sich ausleben, hier traute sie sich auch mal etwas zu. “Wahnsinn, Ruby legt auch gleich richtig los, man ist mir heiß”, kommentierte Fake. “Oh Mann”, beschwerte sich Daddy. “Aber auch mir wird ehrlich gesagt warm.” “Das liegt an uns, Turn up the Head!”, rief Ruby. Sie war völlig in ihrem Element. Förmlich und Höflich, außerhalb wurde sie wild, sobald die Beyblades in die Arena flogen. “Flame Assault, Raptor!” Weitere Beyblades flogen aus deren Arena. “Da fliegen sie”, rief Fake. “Ruby stürmt durch ihre Gruppe hindurch.” “Gruppe D ist beendet”, verkündete der Blader DJ plötzlich. Alles verstummte. Laura musste sich einfach umdrehen, die Gruppe kämpfte im Beystadium direkt hinter ihr. Da war das kleine Mädchen, sie hüpfte auf der Stelle und ihr Grinsen ging über beide Ohren. “Wow, das ging schnell”, fehlten Fake mal die Worte. “Nun während alle gegeneinander kämpften, wurden sie von Su Jeong Ja und ihren Beyblade Levi aus der Arena gekickt. So einfach geht es manchmal”, erklärte Daddy. Es dauerte einen Moment, dann hörte man Hände klatschen. Es wurde immer mehr, dann die ganzen Zuschauer. "Du warst Super", riefen einige. Laura war beeindruckt. So schnell hatte noch keiner Gewonnen. "Laura, pass auf", rief ihr Foster zu. Sie erschrack und drehte sich reflexartig um. Charles schien es völlig egal zu sein, sein Beyblade griff wieder an und Sky flog hoch in die Luft. "Tanz durch die Lüfte", sagte Laura. Ihr himmelsblauer Bey flog in eine Kurve und schoss wieder in die Arena. Glück gehabt. “Sky, greif an!", befahl sie. Beide Beyblades schossen aufeinander zu. Plötzlich schoss ein weiterer Bey auf sie zu und krachte gegen Charles grünen, drängte ihn zurück. Immer wieder attackierte er. Charles Blick suchte den Täter, Foster. Sein Beyblade war ein klassischer Angriffsbeyblade. Er salutierte dem Ranglisten Dritten mit Zeige und Mittelfinger und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Foster genoss die Vorrunde. Ashé schien sich derweil um die anderen Beyblader und ihre Beys zu kümmern. Sechs waren sie noch. Sky rammte einen höheren Bey, bestimmt ein Verteidigungstyp, denn er bewegte sich kaum von der Stelle. Der Grüne Bey glitt zur Seite, als Fosters Hammershark, so nannte er seinen Beyblade, erneut angreifen wollte. Dann rammte er seitlich in Hammershark und schleuderte ihn durch die Arena. In einem Zickzack Muster schoss nun Charles’ Beyblade durch die Arena. So schnell das man den Bewegungen kaum folgen konnte, rammte er Ashés und den Beyblade ihres Gegners und schleuderte beide in die Luft. Sie landeten zwar innerhalb, fielen aber um und drehten sich nicht mehr. Das aus, für die Beide. Dann schoss er weiter auf Hammershark zu. Laura suchte den Blick ihres derzeitigen Gegners. Ein Mädchen aus Irland mit schwarzen Haaren. Sie nickte ihr zu. "Los, greif an", rief sie ihrem Beyblade zu. Dieser umrundete Sky und schoss dann auf Charles seinen zu. "Sky, Attacke." Sky folgte dem Bey des Mädchens. Nebeneinander stürmten sie auf den Grünen Bey zu. Der glitt einfach zur Seite und der Angriff verfehlte. In einer Dreiecksbewegung traf Charles den Bey des Mädchens und schleuderte ihn raus. Dann sollte Sky an der Reihe sein. Es musste doch einen Schwachpunkt geben. Es konnte nicht sein, dass er jeden Angriff einfach so ausweichen konnte. "Go, Hammershark", rief Foster. "Juhu", rief er. Sein Beyblade schoss auf den Grünen zu. Wieder glitt er zur Seite, dieses mal nach links. Wieder versuchte Charles den Gegner in den Rücken anzugreifen, doch Foster war nicht so leicht zu erwischen, sein Beyblade zog eine Kurve und streifte an dem gegnerischen Beyblade vorbei, der wieder die Seitwärtsbewegung durchführte. Foster knurrte, er hatte nur noch Augen für diesen Kampf. Laura beobachtete das Geschehen, da Sky auch gute Ausdauer Eigenschaften hatte, konnte sie erst mal beobachten und eventuell Charles Technik durchschauen. Fosters Bey wurde durch die Arena geschleudert und wippte nun hin und her. Sein Beyblade wurde immer langsamer und verlor auch an Spin. Lange reichte es nicht mehr. Charles ließ wieder angreifen, plötzlich wurde Hammershark wieder richtig schnell. Seine Turbo Engine setzte ein. Er hatte also ein Gear verwendet, was so konfiguriert war, dass es die gespeicherte Energie erst gegen Ende frei ließ. "Los, schnapp ihn dir!", befahl Foster und sein Beyblade schleuderte Charles’ Bey durch die Arena. Er wurde wohl überrascht. Laura beschloss Foster zu helfen und ließ Sky ebenfalls angreifen. Sie schaute kurz zu Charles. Sein Blick machte ihr Angst, die Augen zu engen schlitzen verengt, mit so einem bedrohlichen Funkeln in den Augen. Hoffentlich beschloss er nicht, sich irgendwann zu rächen. Sein Beyblade machte wieder die Seitwärtsbewegung und entkam ihrem Angriff. Dafür schoss er nun endgültig Fosters Bey ab. Der Boost der Turbo Engine war eben nur kurzzeitig. Jetzt war sie alleine und musste mit Charles fertig werden, wenn sie ins Finale wollte. Wieder das zur Seite gleiten, wenn sie nur wüsste in welche Richtung, dann konnte sie ihren Angriff vielleicht dirigieren. Sie studierte den grünen Beyblade noch genauer, während Sky erneut angriff. Nach links, nächstes Mal nach rechts. Den Treffer musstem sie einstecken. Da war doch etwas. Verlor er das Gleichgewicht? Wieder. Nein, halt, das war es. Sie hatte herauagefunden, wie sie die Richtung vorraussagen konnte. Außerdem war die Seitwärtsbewegung die Schwachstelle. Laura konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Außerhalb der Arena hatte sie nicht das Selbstvertrauen dafür, doch in der Arena konnte sie es einfach. In einem Match fühlte sie sich einfach wohl, deshalb liebte sie diesen Sport so. "Sky, greif an!", befahl sie. Der himmelsblau Beyblade schoss auf den Grünen zu. Dieser neigte sich sehr sanft nach links, wenn man nicht genau hinsah, konnte man es nicht erkennen. "Los, jetzt haben wir ihn", feuerte sie ihren Beyblade an. "Razor Storm", rief sie. Auf ihrem Beyblade begann etwas zu leuchten und plötzlich drehte er sich schneller und erzeugte einen Luftwirbel, leicht die Richtung verändernd traf Sky Charles Bey und schleuderte ihn in die Luft, der starke Wind schleuderte ihn aus der Arena. "Damit endet Gruppe B", warf Daddy ein. "Laura Berry setzt sich am Ende gegen Charles durch. Glückwunsch, kleine." Jetzt erst bekam sie mit, was um ihr herum passierte und urplötzlich war sie davon eingeschüchtert und machte sich noch ein Stück kleiner. Foster und Ashé kamen sofort zu ihr rüber um ihr zu gratulieren. "In den Gruppen A und C steppt noch der Bär", warf Fake ein. Es war also noch nicht vorbei. Sie hatte wirklich nichts mit bekommen, nicht mal die Kommentare von Fake und Daddy, die beiden waren nicht gerade dafür bekannt zu schweigen, besonders Fake. "Ruby hat in Gruppe C nur noch einen Gegner vor sich und drängt ihn gerade an den Rand der Arena", berichtete Fake. "Wim hatte auch nur noch zwei Gegner gehabt", fügte Daddy an. Sie konnte also noch kurz zu schauen. Sie sammelte Sky ein und ging schnell zusammen mit Foster und Ashé hoch in den ersten Stock. Von dort aus konnten sie den Kampf beobachten. So sahen sie noch, wie Wim und Ruby ihre Gruppen gewannen. Dann wurden die Paarungen für die beiden Halbfinalspiele festgelegt, noch vor der Pause. Kapitel 3: Solo Master das Halbfinale beginnt --------------------------------------------- "So sehen die Halbfinalmatches aus", verkündete Fake. Auf dem Bildschirm erschienen zu erst die Bilder der vier Halbfinalisten. Drei Finalistinnen und ein Finalist waren sie. Laura stand nervös unten und schaute sich ständig um. Auch das Mädchen vom asiatischen Kontinent schaute sich um, doch hatte sie eher ein freudiges Gesicht. Sie war aufgeregt, freute sich über das was kam. Doch für Laura war die Zeit außerhalb des Matches die schlimmste. "Die kleine Su Jeong Ja scheint sich sehr zu freuen", bemerkte Daddy. "Sie ist auch erst seit kurzem dabei und hat auf Anhieb die Qualifikation gewonnen", las Fake die Daten ab. "Ein Supertalent, über sie liegen daher wenig Daten vor." "Dazu noch die beiden Finalisten des letzten Jahres und Laura Berry", stellte Daddy die weiteren Halbfinalisten vor. Es bedarf bei Ruby und Wim allerdings kaum Vorstellung alle kannten sie und viele Blader waren Fans oder sympathisierten mit ihnen, hatten sie als Vorbild. "Hm, Laura scheint sehr nervös zu sein", bemerkte Daddy. "Bleib lieber ruhig, sonst wird die nächste Runde eine Tortur werden", riet sie dem blauhaarigen Mädchen unten. Die Bilder verschwanden kurz und tauchten dann in der richtigen Reihenfolge wieder auf. Ihr Bild war das erste, dann kam die Vizemeisterin, Ruby Clayton. Sie musste also gegen Ruby antreten. Dies war nicht besonders gut, wobei Wim mindestens genauso schlimm wäre. Eigentlich war nur Su Jeong Ja eine vielleicht machbare Aufgabe, dann wiederum hatte sie sich im ersten Anlauf für das Halbfinale qualifiziert. "Bevor die Halbfinalspiele beginnen gibt es jedoch eine Stunde Pause. Nutzt diese, denn wenn es wieder los geht, ist es zu spät. Ich nutze sie auf jeden Fall", versprach Fake. "Für Interviews natürlich. Also lauft uns nicht weg, Halbfinalisten", fügte Daddy an.   Laura hatte sich mit Ashè und Foster in die Cafeteria zurückgezogen. Vielleicht konnte sie hier dem Interview aus dem Weg gehen, immerhin war es hier gut gefüllt. Kein Platz war leer, viele hatten ihr Frühstück noch nicht und holten sich hier etwas zu essen. Dies bedeutete riesige Schlangen. Laura hatte Glück gehabt, Ashè hatte ihnen bereits einen Platz organisiert. Sie hatten sich nur etwas zu trinken geholt, mit den Massen, würden sie bald Platz machen müssen. Aber bis dahin konnten sie hier entspannen. "Das ist Großartig, dass du es ins Halbfinale geschafft hast", freute sich Foster. Er hatte sich eine Cola bestellt, mit Eiswürfeln drinnen damit sie richtig schön kühl war. Ashè hatte sich mit einem Kaffee zufrieden gegeben und Laura trank einen Tee. "Du bist wirklich sehr gut geworden", lobte er das blauhaarige Mädchen. Laura wurde leicht rot und schaute zu Boden. Sie hatte sich sicherlich verbessert, doch es war ihr irgendwie peinlich. Vielleicht sollte sie viel cooler darauf reagieren, aber immer wenn man ihr ein Lob zusprach, freute sie sich so sehr und wurde rot. Dann bekam sie kaum einen Laut raus. "Es stimmt, du bist besser geworden", stimmte jemand in die Lobpreisung ein. Als sie sich umdrehten, erkannten sie Herrn Daitenji und Kyle Graham. Lauras Augen schlug die Augen und den Mund weit auf, sie hatte nicht damit gerechnet, Kyle heute noch anzutreffen, er hatte doch Herrn Daitenji dabei, warum waren sie also hier unten? "Habt ihr noch einen Platz frei?", fragte Kyle und schaute abwechselnd zu den Jugendlichen. "Natürlich, Mister Graham", antwortete Foster. Er und Ashè rückten einen Platz weiter, damit zwei Plätze nebeneinander frei waren. Sie setzten sich hin. Laura schaute zu Boden, das war ihr aus irgendeinen Grund peinlich gewesen. "Danke, Mister?" Kyle schaute zu Foster. Er konnte ja nicht jeden einzelnen Blader beim Namen kennen, aber die Top Ten wären doch gut gewesen. "Ich bin Foster, Foster Finn", stellte er sich vor. "Du warst bis zum Schluss noch mit dabei", erinnerte sich Kyle. Allerdings wohl auch an nicht mehr. Das war Schade, eigentlich hatte er sich sehr gut geschlagen, aber vermutlich hatte Kyle sich mehr mit Herrn Daitenji abgegeben. Zumindest sollte er das getan haben, wenn dieser schon hier zu Gast war. Laura war keine Geschäftsfrau, doch ein wenig hatte sie schon mitbekommen, zumindest wenn Kimberley da war, konnte sie darüber einiges lernen. Aber sie war wohl der Grund, warum alles lief. "Ihr wart alle großartig", lobte Herr Daitenji die Gruppe. Er wirkte in echt eigentlich genauso, wie im Fernsehen. Laura war über dieses Lob begeistert, allerdings auch überrascht und es war ihr auch peinlich von so einer großen Persönlichkeit gelobt zu werden, weswegen das Mädchen mit leicht roten Kopf sich zur Seite wegdrehte. Ashè und Foster ging es wohl nicht anders. "Ich finde ihr habt alle gut gekämpft, auch wenn nur einer gewinnen konnte. Arbeitet weiter an euch, dann bekommt ihr sicherlich eure Chance." Die letzten Worte richtete er eher an Foster und seine Freundin. Es war schon eine große Ehre, ihn zu treffen. Immerhin hatte er einen großen Einfluss darauf, dass er mit seiner BBA den Beyblade Sport so beliebt und bekannt gemacht hatte. Aber warum waren sie eigentlich hier? Foster übernahm das Fragen für sie, worüber sie doch froh war. "Sir, dürfte ich eine Frage stellen?", meldete er sich zu Wort und als Herr Daitenji nickte, stellte er sie. "Warum sind sie hier und nicht in diesem Sternerestaurant?", wollte er wissen. "Dort gibt es bestimmt hochwertigeres Essen, als hier." "Wenn mir nach Sterneküche wäre, dann vielleicht", antwortete er freundlich. "Aber ich möchte viel lieber die Atmosphäre genießen. Ihr wart sicherlich in euer Gespräch vertieft, aber man kann regelrecht spüren, wie hier alle mit Begeisterung und Leidenschaft beim Beyblade Sport sind. Selbst beim Essen." Mit seiner Erklärung schaute sich Laura um. Es stimmte, jeder redete über Beyblade. Egal ob die Battle Royal, einzelne Blader, neue Beys. Alle Gespräche drehten sich um nur ein Thema. Beyblade. Es fühlte sich gut an und steckte schon etwas an. Alle wirkten so vertieft, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Da geriet das Essen bei vielen wohl eher zur Nebensache. Bisher war es ihr nie so aufgefallen. Ob es bei der BBA genauso war? Bestimmt. "Ist es bei der BBA nicht genauso?", fragte sie den Präsidenten. Dieser nickte mit einem Lächeln auf den Lippen. "Das schon, aber hier sind andere Kinder und Jugendliche, die mit mindestens der gleichen Leidenschaft dabei sind. Es erfreut mich jedes Mal aufs Neue." Das waren wie bei Kyle keine leeren Worte. Laura konnte regelrecht sehen, wie es diesen Menschen erfreute, wenn jemand so viel Begeisterung für den Sport aufbringen konnte. Das war jetzt definitiv der schönste Tag. "Wie sieht dein Bey aus?", fragte Kyle plötzlich nach und holte sie aus den Gedanken. "Wenn du willst, kann ich vor dem Halbfinale noch mal ein Blick darauf werfen. Reflexartig hatte Laura ihren Bey raus geholt und strich mit zwei Finger über den Angriffsring. Sie fand, dass Sky der schönste Beyblade war, den es gab. Sie schüttelte den Kopf. "Ihr geht es gut, sie hat kaum etwas abbekommen", antwortete sie. Ja, für sie war ihr Bey weiblich. Vermutlich lag es an Sky, der Vogel war wohl definitiv ein Weibchen. "Entschuldigung?", meldete sich eine weibliche Stimme zu Wort. Laura erkannte sie, das war Big Daddy. Sie drehte sich schlagartig um und obwohl sie sie erkannt hatte, war sie doch überrascht sie nun in real vor sich zu sehen. Sie war viel größer als sie gedacht hatte. Bestimmt war sie an die 1,90 groß. Sie hatte ein sehr markantes Gesicht, wüsste man nicht, dass sie eine Frau war, könnte man sie schon für einen Mann halten, deshalb der Nick? Sie hatte kurzes, blondes Haar, welches wild Abstand, weiteres Merkmal, was sie männlich scheinen lässt, wäre da nicht die zwei großen, Laura schaute kurz an sich runter. "Tut mir Leid für die Störung. Hallo Foster", begrüßte sie den jungen. "Mister Graham, Daitenji-san." Dann wendete sie sich doch noch an Foster. "Tut mir leid, ich mag deinen Beystil, Foster, aber ich muss die Halbfinalisten interviewen." Laura sah erst zu Foster. Dann merkte sie Ashès Blick. Sie schenkte ihrem Freund einem finsteren, Big Daddy einen eifersüchtigen und Laura einen mitfühlenden. "Ich kann dich verstehen", formten ihre Lippen stumm. Dann bemerkte aber Laura, dass Foster wieder zu ihr sah und was sie eigentlich gerade gesagt hatte. "Was?", kam es überrascht aus ihr hervor. Sofort wurden ihre Wangen rot. Ein Interview mit ihr? "Ich möchte dich für unseren Blog interviewen", wiederholte Big Daddy ruhig. "Können wir wo anders hin gehen? Hier ist es eindeutig zu laut und zu viel los." Laura schaute unsicher zu Boden, doch es war Kyle der antwortete. "Das ist eine gute Idee, für ein erstes Interview, wobei ich kein Problem hätte wenn das Interview hier stattfindet." "Das glaube ich ihnen gerne, Mister Graham. Ich weiß auch andere Dinge, mit denen sie bestimmt keine Probleme hätten", erwiderte sie mit einem verschwörerischen Augenzwinkern. "Allerdings geht es hier nicht um sie", fügte sie dann an. Kyle zuckte daraufhin nur kurz mit den Schultern. Die Streamern schaute wieder zu Laura, welche sich zu einem Nicken durchrang. Dann stand das Mädchen auf und folgte der Frau raus aus der Cafeteria. Sie gingen nach oben, im zweiten Stock hatten sie ein Zimmer bekommen, um dort ihre Interviews zu führen. Nun saß Laura nervös und aufgeregt auf einem Stuhl. Ihr Kopf war rot und sie schaute überall hin, nur nicht zu den beiden Streamern. "Hallo Laura Berry, wie geht es dir?", fragte Big Daddy. Sie beobachtete Laura mit einem sanftem Lächeln. Dieses Kind war viel zu nervös, sie wollte das Gespräch erst Mal auflockern, dann konnten sie ihre Fragen stellen und bekamen richtige Antworten. Bisher waren diese sehr knapp ausgefallen, meist hatte das Mädchen nur ein Wort, oder vielleicht auch mal bis zu drei gesagt. Das war ihnen zu wenig, sie brauchten schon richtige Statements. Sie war auch kurz davor gewesen Faches raus zu schmeißen und das Interview selber weiter zu führen. Seine Kommentare halfen wenig, verschlimmerten es eher noch. Sie versuchten das Interview nun zum wiederholten Male neu zu starten. "Gut", antwortete sie das Mädchen knapp. "Wie lange bist du schon beim Beyblade Sport?" "Seit einigen Jahren", gab sie zurück. Sie schämte sich dafür, einerseits wegen des Interviews an sich, sie mochte den ganzen Rummel nicht, trotzdem hätte sie gerne vernünftig geantwortet. "Wir wissen, dass du eigentlich in einem Heim aufgewachsen bist, bevor Kyle Graham der Präsident des WBBF und der Krym Parts aufgenommen wurdest. Kannst du uns sagen, warum er das gemacht hat?", versuchte es Big Daddy weiter. Fakes hielt sich endlich mit seinen Kommentaren zurück, das mussten sie nutzen. "Nein", antwortete sie wieder in nur einen Wort. Langsam verzweifelte die Streamerin an ihr. "Möchtest du überhaupt interviewt werden?", fragte sie nun genervt, was Laura veranlasste sich auf den Stuhl noch etwas kleiner zu machen. Bedrückt schaute sie zu Boden, schielte aber auf das Diktiergerät, welches Big Daddy nutzte um später das Gespräch besser wieder geben zu können, da sie die Interviews nicht in ihrem Live Blog veröffentlichen. Plötzlich schnellte Fakes Hand vor, schnappte sich das Aufnahmegerät und schaltete es aus. Big Daddy schien verwirrt und blickte ihren Kollegen verblüfft an. Dieser zuckte nur lässig mit den Schultern. Fakes war ein drahtiger, junger Mann. Er war ein paar Jahre jünger als Big Daddy, hatte schwarzes, struppiges Haar. Er war gut aussehend, fand Laura, aber das teilten wohl nur wenige, denn er war so weit sie wusste noch Single "Das Teil macht sie nur noch nervöser", meinte er. Dann warf er es zu einer Tasche rüber, die auf einen Stuhl in der nähe des Tisches lag, an dem sie alle saßen. "Bist du verrückt?", fauchte Big Daddy ihn an. Wieder zuckte er nur kurz mit den Schultern. Laura konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Immer wieder zogen sie sich gegenseitig in ihren Streams auf. Aber eigentlich verstanden sie sich bestimmt super. Das Diktiergerät landete perfekt auf der Tasche und hatte nichts abbekommen. "Bleib locker, ist doch nichts passiert", meinte er nur und ignorierte den vernichtenden Blick von ihr. Lieber drehte er sich wieder zu Laura um. "Du auch, entspann dich", riet er. Laura nickte und versuchte es zumindest. "Du meinst, du hast keine Ahnung, warum Mister Graham dich fördert. Hat er nie etwas zu dir gesagt?", fragte er ruhig und in seiner gewohnt lässigen Art. Eigentlich wollte Big Daddy das Interview führen, weil er bei Ruby wohl etwas zu forsch wurde. Zumindest hatte sie ihr das erzählt, nun übernahm er aber wieder das Wort, wie es schien. Es half, seine Art färbte irgendwie zumindest ein bisschen auf das Mädchen ab. Laura dachte nach, direkt hat er nie gesagt, warum er dies alles tat. Er stellte ihr eine Wohnung zur Verfügung, gab ihr Taschengeld. Sie ging auf eine gute Schule, hatte eigentlich alles, was sie immer wollte. Sie konnte sich den ganzen Tag mit Beyblade beschäftigen, wenn sie wollte.  Es war eigentlich wie ein Traum. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, er hat nie etwas gesagt. Wobei, er meinte mal, wir wären in Beyblade auf einer Welle." "Das ist doch was", meinte Big Daddy. Das Mädchen schaute sie überrascht am. "Kannst du uns etwas über deine Beyblade sagen?", fragte sie dann. Laura holte Sky raus. Sie strich über den Angriffsring. "Mein Beyblade war ein Ausdauertyp. Wobei die Base leicht erhöht ist und die Blade dafür etwas schmaler als normal ist", antwortete Laura. Sie hob ihren Bey an und betrachtete die Spitze, auch Blade genannt. Damit sollte ein Beyblade normalerweise nur in Kontakt  mit dem Boden sein. "Dies gibt eine höhere Umdrehung pro Minute. Durchschnittlich für einen Beyblade mit Turbo Engine, der auf Ausdauer setzt sind derzeit 8500 Umdrehung die Minute. Mein Sky dreht sich mit 10200, das sind ungefähr 22,3 Prozent mehr. Dabei wirkt die höhere Base zusammen mit dem", begann sie zu erklären, doch Big Daddy brach sie ab. "Wow, ich weiß ich könnte mich ein wenig mehr für den ganzen Technikkram interessieren. Aber das klang gut", meinte Fakes. Seine Kollegin nickte daraufhin. "Deshalb hat Mister Graham dich ausgewählt. Das war nun noch nicht der höchste Grad an Technikwissen, aber wir sehen schon, wo das hingeht. Dein Förderer wird als Genie bezeichnet, er weiß so ziemlich alles über Beyblade, was es zu wissen gibt. Sein Fachwissen in Physik, Ingenieurwesen und allen möglichen technischen Bereichen machen ihn zu einen viel gefragten Fachmann. Er ist nur etwas exzentrisch", erklärte Big Daddy. "Und du hast das Potenzial genauso gut zu werden, wenn nicht noch besser." Das schmeichelte Laura, dieses Lob war das größte. Kyle lobte sie zwar auch hin und wieder, aber er hatte immer so seine Eigenarten, er war wohl ein Perfektionist, weswegen sein Lob nie so aus vollem Herzen kam, wie von diesen Beiden, bei ihm klang häufig noch ein sarkastischer Unterton mit. "Danke", brachte sie hervor, ihre Wangen glühten förmlich. Nicht nur aus Scham, wie immer bei einem Lob, sondern auch aus stolz. "Wo wir gerade dabei sind, was hältst du denn so von ihm, Mister Graham. Er ist ja sehr eigen, hat aber einige Verehrer, besonders Frauen finden ihn heiß", hakte Big Daddy nach. "Du bist ihm auch verfallen", neckte Fakes und hatte ein breites Grinsen aufgesetzt, was Laura wieder zum Lächeln brachte. Sie unterdrückte ein Lachen, als die Frau mit den Augen rollte. Dann fing sich das Mädchen wieder. "Mister Graham ist irgendwie ein Vorbild für mich, er weiß so viel über Beyblades und ist dabei auch noch ein sehr guter Blader. Ich bin ihm auch dankbar, dass er mir alles ermöglicht", antwortete Laura. Jetzt lächelten beide Streamer die irgendwie lächelnd an. "Du solltest dich jetzt auf dein Match vorbereiten, das Halbfinale geht bald los", meinte sie dann und stand auf. "Vielleicht können wir unser Interview ein anderes Mal fortsetzen", hoffte sie. Laura nickte, am Ende war es doch gar nicht so schlimm gewesen. Aber nun musste sie sich auf das Match mit Ruby vorbereiten, sie war verdammt stark. Also verabschiedete sie sich von den beide Streamern und ging dann mach unten, zur Arena. Dort wartete sie noch etwas und dachte über Rubys Stil nach. Eigentlich vermutete man das nicht, aber sie hatte einen wilden, offensiven Stil. Sie stammte eigentlich aus gutem Haus und hatte eigentlich immer eine Aura der Eleganz um sich, doch in der Arena verflog diese. Wenn sie überlegte, war ihre Familie nicht sogar adelig? Laura schüttelte den Kopf, das hatte nun nichts mit Beyblade zu tun, fokussiert bleiben.   Wenig später waren die Tribünen wieder voll gefüllt. Laura und Ruby standen bereits auf ihren Plätzen. Ruby noch prachtvoll, elegant und Laura dagegen nervös.  Der DJ ging in die Mitte, zwischen ihnen. Für das Halbfinale wurden die Beyarenen abgesenkt, dafür war genau in der Mitte des Raumes nun eine große. Allerdings war sie noch geschlossen, weshalb der Mann nun auf dem Deckel lief. Er hatte ein Mikrophon in der Hand. Das Licht wurde abgedunkelt und nur das Stadium war erhellt, was Lauras Nervosität noch weiter anstachelte. Dann schwenkte der DJ eine Hand in ihre Richtung. "Auf dem blauen Startpunkt. Laura Berry, achte in der Rangliste und erste Halbfinalteilnahme. Ihr Beyblade ist Sky", stellte er das nervöse Mädchen vor. Ja die Positionen wurden in Blau und Rot eingeteilt, wie die Ecken in einem Boxring. Dann nahm er das Mikrophon in die andere Hand und deutete auf Ruby. "Auf dem Blauen, Ruby Clayton. Vize Champion des letzten Jahres mit ihrem Bey Raptor." Sie winkte dem Publikum zu, während sie noch einmal vorgestellt wurde. Dann wurde der DJ mit dem Dach zum Rand gebracht, während die zufällig ausgewählte Arena zum Vorschein kam. Auf den Seiten zu den beiden Bladern, waren Steilhänge, die weit nach unten führten, wo scheinbar loser Sand war. Zwischen ihnen waren Brücken gespannt, Hängebrücken flankierten alles. In der Mitte war eine stabil wirkende Steinbrücke, sie war auch die breiteste. Ansonsten passten wohl keine zwei Beyblades nebeneinander. Darunter waren noch zwei kleinere Brücken mit Geländer und unter dem Hängebrücken zwei Holzstege waren es eher, sie hatten nämlich kein Geländer. Durch Tunnel waren die Brücken wohl miteinander verbunden, allerdings konnte Laura diese nicht einsehen, weshalb sie gerne verzichten würde dort hinein zu gelangen. "Wow, was für eine Arena. Da möchte ich nicht runter fallen, wenn ich ein Bey wäre", erklang Fakes Stimme. Damit ging es jeden Moment los. "Stimmt, der lose Sand unten würde dir den Spin nehmen und damit verliert dein Blader", erklärte Big Daddy. "Eigentlich hat man nur die Brücken und diese sind sehr schmal." "Bis auf die Mittlere, dort war genug Platz für zwei Beys nebeneinander", fügte Fakes an. "Are you ready for Bey?", rief der DJ dazwischen. Die Anspannung war groß, nicht nur bei Laura. "Dann drei, zwei, eins. Let it Rip!!" Laura und Ruby starteten ihre Beys. Ruby hatte ihren auf der mittleren Brücke platziert, während Lauras auf der ohne Geländer startete. Sofort ging es los, Ruby verschwendete keine Zeit. Ihr Beyblade war so schnell, und sprang einfach von der Brücke, rammte Sky, welcher zurück gedrängt wurde. Sie verlor also keine Zeit. Wobei ihr Beyblade so unglaublich schneller war und auch einen viel höheren Spin hatte. Laura konnte sich nicht daran erinnern, dass ihr Beyblade so stark war. Der nächste Treffer beförderte den himmelsblauen Bey in die Luft, allerdings landete er auf der großen Brücke in der Mitte. Die Performance war so ungemein besser als sonst. "Ja, sehr gut gemacht Raptor, lass nicht nach", feuerte Ruby ihren Bey an.  Dieser raste die Hängebrücke entlang und dann durch die Tunnel hindurch. Im nächsten Moment schoss er dann auch schon wieder auf Sky zu. Was sollte sie tun? Sie musste einen Schwachpunkt finden, sonst hatte sie einfach keine Chance zu gewinnen. Laura glaubte nicht, dass sie Ruby schlagen konnte, sie war einfach viel besser, aber zumindest ein Match wollte sie gerne gewinnen. Sie ließ ihren Bey ausweichen, doch viel Platz gab es hier nicht.  Durch Raptor getroffen prallte Sky gegen den Hang und fiel wieder auf die Brücke. Ihre Verteidigung war nie sonderlich gut. Vielleicht konnte sie dort ansetzen, dafür musste sie aber einen Treffer landen. Es war riskant, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein. "Sky, Gegenangriff", rief sie. Auch wenn sie sicher stand, ihre Augen spiegelten Unsicherheit wieder. Beide Beyblade prallten gegeneinander. Doch Lauras wurde zurück gedrängt. Sie verlor das Match. Damit hatte sie nur noch eine Chance zu gewinnen. Ein Blick zu Ruby verriet ihr, dass sie den Sieg bereits für sicher hielt. Sie jubelte und freute sich, dich plötzlich sah sie erschrocken in die Arena. Laura sah es auch, statt wieder gegen Sky zu hauen, drehte Raptor sich weg. Skys Treffer schleuderte den Bey zurück. Was war das? Hatte sie gerade etwa die Kontrolle über ihren Beyblade verloren? Ruby war wütend auf etwas. Egal, das war vielleicht die einzige Chance, wenn auch keine schöne. "Los, Sky. Wir zeigen es ihr." Skys Bit Chip begann zu leuchten. "Nein, Raptor. Lass das nicht geschehen", bat Ruby mit zusammengebissenen Zähnen. Auch auf ihrem roten Beyblade begann der Bit Chip zu leuchten. Doch es brachte nichts, Lauras Beyblade rammte Rubys und schleuderte diesen von der Brücke. Raptor landete im Sand und drehte sich noch kurz, bevor er stoppte. "Was war das?", fragte Fakes ungläubig. Eigentlich war Ruby mit Wim die Beste gewesen, wenn es um das Bladen an sich ging, konnte ihnen sonst kaum jemand von der WBBF das Wasser reichen. "Ruby hat scheinbar für einen Moment die Kontrolle verloren und damit konnte Laura das Match für sich entscheiden", klärte Big Daddy auf. Der DJ erklärte Laura zur Siegerin der ersten Runde. Allerdings war es noch nicht vorbei. Raptor wurde mit einer Hebebühne hoch gefahren und Ruby nahm ihren Beyblade entgegen. In ihrem Blick, wilde Entschlossenheit. Laura wich zurück, als das reiche Mädchen sie anguckte. Dann streckte sie ihren Bey in die Richtung des schüchternen Mädchens. "Das war Pech, aber gut gespielt", lobte sie Laura. "Allerdings werden wir ins Finale einziehen. Tut mir sehr Leid." Sie ging zurück auf ihren Platz, befestigte ihren Bey an den Starter. Sie hatte so ein modernes High Tec Gerät. Es verfügte über Sensoren für Windstärke, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und sogar Winkel konnte es über Infrarotsensoren exakt berechnen. Ein super Teil aber Laura brauchte es nicht, alles was sie zum Starten brauchte konnte sie auch im Kopf ausrechnen. Allerdings hatte sie gehört, dass Ruby wohl auch sehr gute Noten hatte. "Geht bitte wieder auf eure Plätze", bat der Mann im Smoking. Die Mädchen folgten seiner Bitte und bereiteten sich auf die nächste Runde vor. Jetzt erst bemerkte Laura, dass sich Rubys Bey verändert hatte. Er war noch eine Stück kleiner, als ihrer. "Ist das etwa?", fragte sie leise, eher an sich gerichtet. Doch Ruby lächelte und nickte. "Ja, mein neuer Hard Metal Bey, gefällt er dir?", erwiderte sie. Diese Erkenntnis wiegte schwer. Hatte Laura überhaupt noch eine Chance? Der Countdown lief und beide Kontrahentinnen schickten ihre Beyblades in die Arena. "Los, Raptor, keine halben Sachen mehr!" Kapitel 4: Solo Masters 1. Halbfinale ------------------------------------- "Das zweite Match beginnt gerade", verkündete Fakes. "Und Ruby beginnt gleich furios." Das traf es ganz gut, waren sie und ihr Beyblade doch deutlich aggressiver als vorhin noch. Ein Angriff folgte dem nächsten. Sie ließen wirklich keinen Millimeter locker. "Für alle, die vielleicht später dazu geschaltet haben. Hier noch mal die Regeln der Halbfinalrunde", verkündete Big Daddy. "Jede Runde besteht aus drei Matches, wer zwei davon für sich entscheiden kann, kommt weiter und darf im Finale um den Solo Masters Titel kämpfen." "Und im ersten Halbfinale kämpfen Ruby Clayton gegen Laura Berry", fügte Fakes an. "Berry, die sonst eher schüchtern und zurückhaltend wirkt, ist in Wirklichkeit eine passionierte Bladerin. Ruby zeigt die Eleganz, welche man von ihr erwartet, außerhalb der Arena. Hier jedoch ist sie so wild wie eine Bestie." "Los", rief Ruby. Ihr feuerroter Beyblade schoss über die Brücke immer wieder auf Berrys Sky zu. Dabei begann auf dem roten Bey der Chip zu leuchten. Laura sah, wie in einer Lichtsäule ein Dino, Raptor erschien. Ihr Bit Beast. Das Mädchen wusste, dass Ruby eines hatte. Allerdings hatte sie es noch nie persönlich erlebt. Dies war ihr erster richtiger Kampf. Aber das war jetzt zweitrangig, Laura war unter Druck. Durch Glück hatte sie die erste Runde gewonnen und hatte plötzlich eine Chance aufs Finale. Rubys Bey würde gewinnen, wenn sie nichts unternahm. Sky war schwächer, doch vielleicht konnte sie durch eine bessere Ausdauer gewinnen, wenn sie es schafften den Attacken zu entkommen. Auf eine andere Brücke zu entkommen war die beste Alternative. Doch ein Absturz und es war entschieden, allerdings hatte Berry auch keinen anderen Plan im Moment. "Hey, was ist?", hakte Ruby nach. "Wenn du nichts unternimmst, dann werde ich diese Runde jetzt beenden", verkündete sie. Raptor stürmte auf Sky zu, hüllte sich sogar in Flammen. "Burning Assault." "Sky halt dagegen", bat Laura. Jetzt erschien ihr Bit Beast. Der Vogel mit dem himmelblauen Gefieder und den langen Schweiffedern stürzte sich mit seinen Krallenfüßen auf Raptor, doch dieses entkam ihnen und biss zu. Der blaue Beyblade wurde von der Brücke geschleudert und viel die Schlucht runter. Mehrmals schlug Lauras Bey gegen Brücken, nur um weiter zu fallen. Unten angekommen, blieb er regungslos liegen. "Das war's", verkündete Fakes. "Laura Berrys Beyblade dreht sich nicht mehr. Dieses Match geht an Ruby Clayton", verkündete der DJ. Während beide Kontrahentinnen ihre Beys aufsammelten. Sie hatte diese Runde verloren. Doch eine Chance war noch. Trotzdem, sie hatte sich zu sehr unter Druck setzen lassen und diesen auch beigegeben. Sie würde sich noch mal voll reinhängen müssen. Sie warf einen prüfenden Blick auf Sky, zum Glück ist dem Bey nichts geschehen. Die letzte Chance musste sie aber nun nutzen. Das Mädchen zitterte vor Aufregung und Nervosität. Laura wollte nun ins Finale einziehen. Sie hatte die Möglichkeit. Damit konnte sie beweisen, dass sie nicht nur Mister Grahams Großzügigkeit wegen hier war. Wenn sie es schaffte Ruby zu besiegen, dann war es ihr verdienst. "Blader auf eure Positionen", forderte der DJ. Beide machten sich bereit. "Drei, Zwei, Eins, Let it Rip!" "Damit beginnt die alles entscheidende Runde zwischen Ruby und Laura", verkündete Fakes. "Für die, die jetzt erst dabei sind. Wir sind im ersten Halbfinale zwischen Ruby hnd Laura. In der ersten Runde gewann Laura durch einen kurzen Fehler von Ruby. Doch die zweite Runde ging klar an Ruby. Wird es jetzt wieder so eindeutig, oder kann Laura noch mal dagegen halten, sogar gewinnen und damit ins Finale einziehen?" "Auf jeden Fall wird es verdammt spannend", verriet Fakes. Indes befanden sich beide Beys wieder auf der gleichen Brücke. Laura wollte zwar auf einer anderen starten, doch Ruby hatte dies bemerkt und ihren Start angepasst. Doch dieses Mal würde sie nicht nur zusehen. Die Brücke war eine schmale Hängebrücke, vielleicht konnte sie dies zu ihrem Vorteil nutzen. "Los Raptor, greif an", befahl Ruby. Ihr roter Bey schoss los. "Halte dagegen", rief Laura. Sie musste den Aufprallwinkel verändern, leider war ihr Bey höher, deshalb war es fast unmöglich, dass sie Skys Angriffsring unter den von Rubys Bey bekam. Trotzdem musste sie selber in die offensive gehen. Sky war nicht defensiv ausgelegt, sondern eigentlich ein ausdauernder Beyblade. Mit einem ansonsten guten Mix aus Angriff und Verteidigung. Also konnte sie vielleicht so etwas reißen.  Außerdem hatte Sky eine gute Balance, das bedeutete sie lief ruhig, geriet nicht so leicht ins Schlingern. Wenn ein Bey, statt gerade auf der Spitze begann hin und her zu wippen, verlor er sehr schnell an Spin. Doch davor musste sich Laura keine Gedanken machen, aber vielleicht Ruby. Sky und Raptor stoßen gegeneinander, doch der blaue Beyblade wurde davon weiter zurück geschleudert. Ein Hard Metall war eben doch um einiges stärker. Doch das war in Ordnung. Dadurch wurde die Hängebrücke jedenfalls ins Schaukeln gebracht. Das war die Gelegenheit. "Los Sky, Zeit deine Flügel auszubreiten", befahl Laura. Ihr Beyblade schoss über den Rand der Brücke und landete auf einer breiteren Steinbrücke. "Ein toller Sprung, doch was erhofft sie sich davon? Auf der Hängebrücke lief es doch gar nicht schlecht", kommentierte Fakes. "Warten wir es ab", meinte Daddy. Wie erwartet viel es Rubys Raptor wesentlich schwerer ruhig zu bleiben. Durch das Schaukeln des Untergrundes geriet auch ihr Bey außer Balance. "Hinter her", rief sie, man konnte es ihrer Stimme anmerken, dass sie leicht erbost war. Raptor sprang von der Bücke direkt auf Sky zu. "Burning Assault." Wieder fing ihr Beyblade an zu leuchten und wurde daraufhin in Flammen gehüllt. "Weiche aus." Lauras Bey blieb bisher an einer Stelle stehen. Auf ihr Kommando setzte sich Sky in Bewegung und wich aus. Raptor prallte mit dem Angriffsring auf den Boden. "Jetzt, Razor Storm", forderte Laura. Nun leuchtete auch ihr Bey und schoss auf Raptor zu. Erwischte diesen noch auf den falschen Fuß, schleuderte diesen weg. "Setz nach", befahl Laura. "Das war ein spitzen Manöver von Laura", lobte Daddy diesen Zug. "Kann sich Ruby noch mal befreien?", warf Fakes ein. "Lass dich nicht unterkriegen. Rappel dich auf und schlag zurück", warf Ruby ein. Ihr Bit Beast erschien, richtete sich auf Sky aus und rannte los. Der Beyblade folgte dieser Bewegung. Sky ließ sich nun ebenfalls Blicken, versuchte zu entkommen, doch schaffte es der Dino seine Krallen in den Körper des Vogels zu stechen. "Nein, Sky, befreih dich", bat Laura. So würde sie keine Chance haben, denn der rote Bey prügelte regelrecht auf ihren ein. "Los Burning Assault", befahl Ruby. Raptor ließ kurz abreißen und Sky etwas Abstand, nur um dann mit neuer Wucht und von Flammen umhüllt los zu schießen. Der Aufprall schleuderte den Himmelsblauen Beyblade durch ein paar Säulen, die eine andere Brücke hielten. "Das ist ein spannendes Match, das viel Abwechslung bietet", meinte Fakes. "Erst sah es so aus, als würde Ruby klar gewinnen." "Doch Laura konnte gegenhalten, mit einem wirklich guten Manöver, bei dem sie die Vorteile ihres Beys und das Design der Arena nutzte", erklärte Daddy. "Aber scheinbar setzt sich am Ende Ruby doch durch", warf Fakes ein. "Abwarten", erwiderte Daddy. Genau, noch waren sie nicht geschlagen. Lauras Beyblade war nun auf einer sehr dünnen Stahlbrücke. Dies hatte gute und schlechte Seiten an sich, wobei eigentlich nur schlechte, weswegen sie auch nur allzu gerne von der Brücke runter sein würde. Sie hatte sich in eine schlechte Lage manövriert. Sie brauchte einen neuen Plan. Doch lange hatte sie dafür nicht. Eines wusste sie von der vorigen Runde, einen direkten Zusammenstoß würde wohl das aus bedeuten. Wer bis nach ganz unten viel hatte verloren, so war die Arena aufgebaut. Das war es, so konnte sie es vielleicht schaffen. Doch sie brauchte eine größere Brücke mit mehr Spielraum.   "Gogogo Raptor", rief Ruby aus. Ihr roter Beyblade schoss von der Brücke direkt auf Lauras blauen zu. Doch plötzlich rauschte er zur Seite, sodass Raptor verfehlte und gegen die Kante der Stahlbrücke prallte. Für einen Moment nur war sie geschockt, bevor sie begriff. Indes setzte Sky sofort zum Angriff an, stieß damit Rubys von der Brücke. Doch voll in fahrt schoss auch der himmelsblaue Bey von der Brücke. "Ah." Das sollte eigentlich nicht passieren. Kurzes bangen, doch dann landete ihr Bey auf einer der unteren Brücken. Er geriet kurz ins Wanken und hatte an Spin verloren, aber sonst war alles in Ordnung. Doch was war mit Rubys? Da er überschlug sich, während er durch die Luft flog. Nachdem er von unten gegen eine Brücke schlug, landete er jedoch auf einer darunter liegenden und drehte sich immer noch. Mist, Laura hatte gehofft, dass sie damit ihre Gegnerin direkt besiegen konnte. Aber trotzdem sollte es Energie gekostet haben. Bei Sky war immer noch der zweite Spin in Reserve. Damit sollte sie noch genug Kraft übrig haben. Ruby hatte dies mit Raptor nicht. Damit könnte sie es schaffen. Gleich würde die Engine ihre Stärke zeigen können.   "Ein tolles Manöver von Laura lässt sie im Spiel bleiben. So wie es jetzt aussieht gehen beiden Beys gerade die Puste aus", kommentierte Fakes. Er wurde eines besseren belehrt, hatte er doch geglaubt, dass das Match schon vorbei war. "Doch in Sachen Ausdauer dürfte Laura mit ihrem Beyblade die Nase voll haben. Vorher hatte sie nur Pech gehabt, dass sie bis nach ganz unten gefallen ist", erklärte Daddy. "Es wird trotzdem gleich entschieden sein. Keine Zeit zu Blinzeln. Sonst verpasst ihr noch das Finale."   Ruby lächelte. Sie wurde offensichtlich unterschätzt? Dabei war sie hier doch die Nummer zwei. Aber es stimmte schon, rein von der Ausdauer her, konnte ihr Raptor nicht mithalten. Dafür war ihre Offensive um so stärker. "Los, Raptor. Zeigen wir es ihnen", meinte sie. Ihr Bey schoss ohne Angst vor Verlusten über den Rand der Brücke direkt auf Lauras zu. Wieder erschienen die Bit Beasts. "Bringen wir es zu Ende!" Die Temperatur stieg spürbar an, als wieder einmal Rubys roter Bey Feuer fing. An Geschwindigkeit hatte er nur wenig eingebüßt.   Laura war erschrocken, sie hatte ehrlich nicht damit gerechnet, dass ihre Kontrahentin das gleiche nochmal versuchte. Deshalb reagierte sie auch zu spät. Raptor schlug gegen Sky. Sowohl die Beys, als auch die Beasts. "Ah", brachte sie nur hervor. Doch nur ruhig. Sky würde nicht so schnell besiegt werden. "Razor Storm." Wieder blieb ihr Bey in der Arena, während Sky seine Runde zog. Doch niemand bekam diesen Kampf zwischen dem himmelsblauen Vogel und dem feurigen Raptor mit. "Burning Assault", rief Ruby. Noch in der Luft krachten beide Beys gegeneinander. Während der Vogel mit seinem Schnabel auf den Dinosaurier einstach, hatte dieser seine Krallen am Fuß in dessen Körper gerammt und stieß diesen von sich. Lauras Vogel verschwand, während der blaue Bey über den Rand flog. Das Mädchen hatte die Augen weit geöffnet. Sie stand kurzzeitig unter Schock. Sky konnte nicht in der Luft verloren haben. Doch auch Rubys Bey war noch in der Luft. "Was für eine Spannung, Lauras Bey fliegt aus der Arena, doch was ist mit Rubys? Wenn ihrer zuerst aufkommt und stehen blieb, was dann? Eine knappe Entscheidung", rief Fakes. Komm schon, Mädel, dachte Daddy. Sie konnte es nicht zugeben, doch eigentlich war sie für Laura. Sie mochte dieses schüchterne Mädchen, dass sich ganz ihrem Lieblingssport hingab. Einen Moment lang hielten alle im Saal die Luft an. Vor Spannung und als wollten sie verhindern, dass ihre Atmung die Entscheidung beeinflusste. Auch Kyle und  Mister Daitenji blickten gespannt runter und hatten sich sogar vorgelehnt. Kyle war dabei völlig neutral. Auch wenn er Laura aufgebaut hatte, sie musste es schon alleine in die Spitze schaffen. Aber er hatte für sich zwei Mitglieder für sein Team gefunden. Es war nur ein Augenblick, doch der fühle sich wie eine Ewigkeit an, als beide Beyblades scheinbar nicht vor hatten irgendwann herunter zu fallen. Doch dann hörte man das dumpfe Geräusch. Sky lag draußen. Und Raptor? Drehte sich noch ein paar mal auf der untersten Brücke und blieb dann still liegen. Es war aus. Noch wagte keiner ein Geräusch zu machen. Doch Laura war bereits zusammengesackt. Sie wusste was gleich kommen würde. "Lauras Bey hat zuerst die Arena verlassen", stellte der Referee fest. Er streckte eine Hand in Rubys Richtung. "Der Sieger ist Ruby." Die Siegerin konnte es selber erst nicht fassen. Erst als der Applaus los ging, kam die Freude auf. Genauso wenig konnte sie diese dann auch verstecken. Der Freudenschrei war erst der Anfang.   Laura hockte immer noch auf dem Boden. Zur Zeit war sie damit bemüht ihre Tränen zurück zu halten. Sie wollte nicht die Fassung verlieren, obwohl es wohl in Ordnung gewesen wäre. Aber sie wollte es nicht vor aller Öffentlichkeit, vor Mister Graham. Sie hatte alles gegeben und doch reichte es am Ende nicht. Vielleicht war sie auch einfach nicht gut genug als Bladerin. Der Gedanke quälte sie, sie bekam die Unterstützung von ihm, er hatte ihr auch so viel beigebracht. Aber trotzdem konnte sie es nicht zurück zahlen. Auch dieses Halbfinale hatte sie doch nur erreicht, weil sie mit Foster zusammen gearbeitet hatte. "Das war ein tolles Match", tauchte plötzlich Ruby neben ihr auf und reichte dem Mädchen die Hand. In der andere hielt sie Lauras Beyblade, Sky. Laura ergriff nach kurzem Zögern Rubys Hand und stand mit ihrer Hilfe auf. Auch ihren Beyblade nahm das Mädchen entgegen. Er sah fürchterlich aus. Überall waren Schrammen und Kratzer. Sie würde die nächsten Tage damit beschäftigt sein. Sie hörte Applaus. Es gab ihn immer noch, nur hatte sie nicht mitbekommen, dass er nun ihr galt. Das Publikum hatte verstanden, dass beide den Sieg verdient hätten. Besonders wegen der letzten Runde, die am Ende nur durch etwas Glück entschieden wurde. Die Nervosität kehrte zurück. Jetzt wo Berry der ganzen Aufmerksamkeit wieder bewusst wurde.  Immer noch machte die Niederlage ihr zu schaffen. Doch vor so vielen Leuten zu stehen, die ihr alle zusehen. Das war ihr einfach unangenehm. "Lass uns gehen", schlug Ruby vor. Jetzt wo das Match vorbei war, merkte man nichts mehr von dieser Wildheit. Nun war sie wieder die elegante Adelige. Sie bedankte sich bei dem Publikum, während Laura gerade etwas erstarrt wirkte. Deshalb legte ihr Ruby auch eine Hand auf die Schulter und brachte sie mit sanftem Druck dazu, ihr zu folgen. "Danke, für den Applaus, doch wir müssen nun Platz für das nächste Halbfinale machen", verabschiedete sie sich vor erst vom Publikum, im Wissen, dass sie später zurück kehren würde, im Finale. "Endlich", ertönte ein Rufen. Wim Rietmann war von seinem Platz auf der Tribüne aufgestanden. Auch er hatte in den Beifall mit eingestimmt. Doch nun wollte er sein Können zur Show stellen.   Mit Rubys Hilfe, gelang Laura aus der Arena heraus. Sie hatten sich in einen der Sitzungsräume zurück gezogen. Diese wurden allgemein während des Turniers für die Teilnehmer reserviert. Laura konnte sich jedoch in das Büro von Kyle zurück ziehen, wann immer sie mochte. Hier angekommen überkam ihr alles. Laura atmete panisch aus und ein. "Hey, alles ist in Ordnung, beruhige dich", redete Ruby sanft auf sie ein. Sie fand es heftig, wie Laura eben reagiert hatte. Vermutungen, dass sie ein Problem damit hatte, vor vielen Menschen zu stehen, kamen ihr schon eine Weile auf. Aber das es so schlimm war, konnte sie nicht ahnen. Trotzdem schaffte sie es sich während des Matches voll zu konzentrieren. "Ich danke ihnen Lady Clayton." Miss Kimberley betrat so eben in den Saal. Sie hatte ein sanftes Lächeln aufgesetzt und machte einen kurzen Knicks vor Ruby. "Bitte. Aber nicht so förmlich. Ich bin zwar adelig, doch hier möchte ich einfach nur normal behandelt werden", meinte Ruby abwehrend. Es stimmte zwar, aber ihre Eltern hatten nur einen niedrigen Rang. Trotzdem musste sie die ganzen Hofformen und Sitten lernen. Es hatte lange gedauert, bis sie beide überzeugt hatte, dass sie mit den Beybladen anfangen durfte. Immerhin ziemte sich das doch nicht für eine Dame. Zum Glück sahen ihre Eltern nie zu. Ansonsten würde sie schnell damit aufhören müssen, wie sie sich in der Arena benahm, hatte nichts mit einer feinen, adeligen Dame an sich. "Wie sie wünschen Miss Clayton", nahm die Assistentin an. "Ich werde mich um Miss Berry kümmern, sie können ruhig wieder in die Halle zurück und das zweite Halbfinale ansehen." "Danke, aber das kann ich auch von hier aus", antwortete Ruby. Sie deutete auf ein Board, dass an der Wand hing. Diese war für Präsentationen gedacht, während eines Turniers konnte man darauf aber auch die Matches anschauen. Das Board war ein modernes Teil. Im Grunde ein großer Touchscreen. Es hatte wirklich eine hohe Qualität, doch Mister Graham ging meistens weiter. Einige Räume verfügten über holographische Projektoren. Technische Ausführungen konnte man damit wirklich anschaulich darstellen, doch war dies wohl eher etwas für Laura. Ruby wendete sich dann doch lieber an einen Techniker, als sich selbst daran zu versuchen. „Ich verstehe nicht viel vom Bladen“, begann Miss Kimberley. „Doch wenn ich bei diesem Turnier zu sehe, dann kann ich die Begeisterung verstehen.“ Sie setzte sich zu Laura und legte ihr eine Hand um die Schulter. „Du warst sehr gut dort draußen. Besonders, dass du dich so gut vor Publikum geschlagen hast. Früher wärst du wohl einfach weg gelaufen.“ Das stimmte, als sie zum ersten Mal das Gebäude betrat stand Laura unter Schock. Die ganzen Blader sahen zu ihr, als sie das Gebäude betrat und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Zum Glück, sonst wäre sie wohl sofort abgehauen und nie wieder her gekommen. Es war nicht das einzige Mal, als sie diese Reaktion vor größeren Menschenmengen hatte. Doch sobald sie mit den Bladen anfing, konnte sie dies alles vergessen. Nur davor und danach war es Teilweise extrem schlimm. „Ich möchte nicht zu Nahe treten, aber wie wäre es, wenn du dir eine Beratungsstelle, oder ärztliche Hilfe aufsuchst“, riet Ruby. „Es sah für mich vorhin aus, als wärst du wie gelähmt gewesen. Ein Psychologe, oder ähnlicher Facharzt kann dir sicherlich helfen.“ Das war hart. Aber vielleicht hatte sie ja recht. Es musste ja nicht gleich ein Arzt sein, sie war nicht verrückt, oder so etwas. Doch gegen diese, wie sollte man sie nennen? Anfälle? Vielleicht. Gegen diese Anfälle vor Menschengruppen, brauchte sie Hilfe. Laura hatte gehofft, dass sie sich mit der Zeit daran gewöhnte, doch es wurde schlimmer. Sie traten nicht immer auf, doch dafür meist heftig und wenn nicht war sie immer noch unfähig sich in irgendeiner Art richtig zu artikulieren. Sie blieb dann meistens stumm und sagte wenn überhaupt nur einzelne Worte. An ihre Nervosität wollte sie dabei gar nicht erst denken. Nur wenn sie mit ihrem Beyblade in der Arena stand, konnte sie das alles für einen Moment ignorieren. Das gelang ihr während des Matches gegen Ruby, aber danach. Vor den Augen von Kyle. Ausgerechnet. Sie fing wieder an zu weinen. "Ich wollte gewinnen. Ich muss doch beweisen, dass ich gut genug bin", schluchzte sie. "Bei allen was er für mich tut." Sie spürte die Umarmung, Miss Kimberley hatte das Mädchen in die Arme genommen und tätschelte sie am Kopf. "Das tust du doch bereits." Ihre Worte taten gut. Laura hatte immer angst, dass sie nur Kyles Geld verschwendete. Immerhin sah sie auch keine wirkliche Verbesserung in ihre Fähigkeiten als Bladerin. Das letzte was sie wollte war, dass sie am Ende alles verlor. Außerdem wollte sie, dass er stolz auf sie sein konnte. Er war selbst ja so ein begnadeter Blader. "Mister Graham ist stolz auf deine Entwicklung. Sowohl als Bladerin, als auch im technischen Bereich und deiner Schule", meinte Miss Kimberley. Ihr konnte man trauen. Kyles Assistentin war auch immer für sie da. Das war schön, Laura wollte das unter keinen Umständen verlieren. Ob es sich so anfühlte, wenn man eine Familie hatte? Aber was waren dann Kyle und Miss Kimberley? Für Eltern waren sie doch zu jung. Vielleicht älltere Geschwister. Was die Beiden wohl dazu sagen würden? Vielleicht wäre Kyle dagegen. Er hatte sicherlich Gefühle für sie. Doch ganz sicher, er fühlte sich ja eigentlich zu jeder Frau hingezogen. Ob da aber mehr hintersteckte, konnte Laura nicht sagen. Ob es wohl mehr als nur sexuelle Anziehung war? War da überhaupt etwas, oder tat sie Kyle falsch und er war professionell genug. "Das nächste Match beginnt gleich", meldete sich Ruby zu Wort. "Wenn du es auch sehen möchtest, dann kann ich hier bleiben, ansonsten kann ich auch gehen und es wo anders ansehen", bot sie Laura an. "Ich möchte es auch sehen, aber ich schaue von hier aus", antwortete Laura. Ruby nickte, dann tippte sie auf den Bildschirm herum und ein Bild aus der Arena war zu sehen. Sie hatte den Livestream an gemacht. Wim stand bereits in den Startplätzen, auch Su Jeong Ja, das junge Mädchen aus Korea war da. Doch wo der letztjährige Gewinner die Stimmung und Atmosphäre sichtlich genoss, schaute sie sich nervös um. Oh je, hoffentlich verlor sie nicht die Nerven. Vielleicht war sie doch zu jung. "Auf dem blauen Punkt steht Su Jeong Ja", stellte der DJ das Mädchen vor. Er stand wieder auf dem Deckel des Stadions. "Ihr Beyblde heißt Levy, erste Turnierteilnahme." Mit einer Hand deutete er dabei auf sie. Das Mädchen zuckte zusammen und machte sich noch ein Stück kleiner. Dann schwenkte er um, deutete nun auf ihren Gegner. "Und auf dem roten Punkt. Der amtierende Solo Master, Wim Rietmann und sein Beyblade Flying Dutchman!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)