Magnetismus von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 21: Klopf, klopf! Wer ist da? Die Zukunft! --------------------------------------------------- Stiles und Derek lagen auf dem breiten Bett des Werwolf in seinem Loft beieinander; postorgasmisch und zufrieden. Derek kraulte Stiles Kopf, welcher auf seiner Brust lag und bemühte sich nach Kräften, die Frage, die er nun stellte, beiläufig klingen zu lassen: „Sag mal, was hast du eigentlich nach der High-School so vor?“ In Wirklichkeit raste sein Herz und natürlich konnte Stiles es in seiner momentanen Position deutlich hören – auch ohne Wolfsohren. Der junge Mann hob den Kopf, schmunzelte auf ihn herab und wollte wissen: „Wieso fragst du?“ „Wie man halt so fragt! Nur so!“ behauptete Derek unwirsch: „Also? bekomme ich auch eine Antwort?“ Stiles wusste natürlich, was hier los war und ein kleines Teufelchen in ihm spielte kurz mit dem Gedanken, seinen Liebhaber noch ein wenig zappeln zu lassen. Doch dann blickte er ihm ins Gesicht und ahnte, dass dieser sich wahrscheinlich ohnehin schon eine Weile mit dieser Frage trug und er brachte es nicht über das Herz: „Scott und ich haben uns hier in Beacon Hills am Community-College beworben.“ Gab er zurück. Ein kleines Aufatmen entfuhr dem Werwolf, doch dann fragte er: „Du willst wirklich HIER auf so ein kleines Provinzcollege gehen? Das geht doch nicht! Du bist doch so wahnsinnig schlau. Die ganze Welt stünde dir offen. Du könntest nach Europa oder sonst wohin gehen. Ich wüsste keine Universität, die dich nicht mit Kusshand nehmen würde.“ erwiderte Derek verwirrt: „Klingt, als wolltest du mich loswerden?“ meinte Stiles grinsend: „Ganz im Gegenteil! Erwiderte Derek: „Ich habe verfluchte Angst davor, dass deine Zukunftspläne mich nicht mit einschließen. Auf der anderen Seite will ich, dass du dein volles Potenzial ausschöpfst. Ich will dich nur wissen lassen: wenn es dich in die Welt hinaus zieht, würde ich mit dir gehen, egal wohin, Hauptsache, ich bin bei dir!“ Stiles trauten seinen Ohren nicht, denn mit so einer absoluten, rückhaltlosen Liebeserklärung hätte er im Leben nicht gerechnet. Derek wirkte unbehaglich, als er hinzufügte: „Also gesetzt den Fall, dass du mich dann dabei haben wolltest.“ Stiles rollte sich nun mit seinem ganzen Körper auf ihn und blickte zärtlich auf ihn hinab: „Damit das eine ganz klar ist: Egal ob ich zum Nordpol oder zum siebten Kreis der Hölle aufbrechen würde, ich würde dich immer dabeihaben wollen. Aber momentan verspüre ich nicht die geringste Lust, von hier zu verschwinden. Ich muss auf meinen Dad aufpassen und dann und wann seine Pizza-und-Burger-Diät mit einem frischen Salat anreichern. Ich will mit Scott diese College-Sache gemeinsam durchziehen und seine Noten schreien nun mal nicht gerade „Cambridge!“. Ich will hier in Beacon Hills, unserem eigenen kleinen Höllenschlund bleiben und die Mächte des Bösen in Schach halten. Und natürlich will ich auch bei DIR sein, du dummer Kerl. Unser gemeinsames Leben fängt doch gerade erst an. Das alles ist gerade Abenteuer genug für mich. Und mein `Potenzial´ nutze ich am liebsten für mein Rudel. Ich sehe mich gern als so etwas wie den „Kopf der Operation“. Ich hatte schon überlegt, mir Karten drucken zu lassen, mit so einem drolligen, zotteligen Cartoon-Wölfchen als Logo.“ „Du bist so ein Quatschkopf!“ schimpfte Derek scherzhaft und drehte den Spieß mit einem Ruck um, indem er sich über ihn begab: „Ich denke darüber nach, das Loft aufzugeben und mir etwas anderes zu suchen.“ erklärte Derek: „Was?“ fragte Stiles ungläubig: „Du willst all das hier zurücklassen? Ich meine, du hast eine lebensgefährliche Wendeltreppe, ein zugiges Riesenfenster, ein Loch in der Wand: Was will man mehr?“ Derek grinste auf ihn hinab und erwiderte: „Wie wär´s mit einer gut ausgestatteten Küche, in der jemand, der etwas davon versteht, etwas leckeres zu Essen für mich kocht? Ein Badezimmer mit einer Wanne, die groß genug ist, dass zwei Leute darin bequem was-auch-immer treiben können? Ein Arbeitszimmer mit einem großen Schreibtisch, in welchem ein Ausnahmestudent seine brillanten Ideen austüfteln kann? Wie wär`s mit einem Palast für meinen Prinzen?“ Stiles schlang Arme und Beine um Derek, küsste ihn und murmelte dann: „Ich finde es scharf, wenn du futuristisch wirst!“ „Ja, ich merk´s!“ gab Derek grinsend zurück. „Wirst du das Loft dann verkaufen?“ wollte Stiles noch wissen. Derek schüttelte den Kopf: „Peter will es!“ Die folgenden Nachmittage verbrachten Derek und Stiles also mit den Besichtigungen zahlreicher Apartments, doch Derek war kein einfacher Kunde. Er hatte sehr genaue Vorstellungen, wie sein Palast auszusehen hatte: Mal gab es nicht ausreichend Zimmer, Mal war die Küche zu klein und wieder ein anderes Mal war das Badezimmer angeblich zu protzig. `Das Badezimmer zu protzig´, dachte Stiles bei sich selbst? Wer hatte denn schon einmal so einen Blödsinn gehört? Er schüttelte innerlich den Kopf, bewahrte aber vorläufig die Ruhe. Was ihm jedoch keine Ruhe ließ, war die immer gleiche Maklerin, die sie herumführte. Es war eine verkniffene Blondine Anfang sechzig, Haare hochgesteckt, Tweedkostüm, klapperdürr, mit einem unübersehbaren silbernen Kreuz auf der Brust. Diese Lady musterte die beiden Männer genauestens und mit wissendem Blick. Sie verhielt sich zwar unterkühlt höflich, doch ihr Blick ließ nicht den geringsten Zweifel daran, was sie von zwei Kerlen hielt, die ein Leben miteinander planten. Seltsamerweise war Derek von der ganzen Wohnungssuche so gefangengenommen, dass er es scheinbar überhaupt nicht mitbekam, was da als Subtext alles noch so mitlief. Stiles hingegen brachte es auf die Palme. Dann kam endlich der Tag, an welchem Derek schließlich von einem Objekt überzeugt schien. Die Zimmer waren groß und hell, es gab eine offene Küche mit zentralem Herd,-Schränke,- und Geräteblock, ein `un-protziges´ Badezimmer, einen großzügigen Balkon und als Bonus noch eine Dachterrasse, welche sogar einen kleinem Pool besaß. „Es ist perfekt!“ flüsterte Derek in Stiles Ohr: „Ich will es! Was ist mit dir?“ „Es geht um DEIN neues Zuhause. Du musst es entscheiden!“ wisperte Stiles zurück: „Ich nehme es nur, wenn du es auch willst!“ erwiderte Derek. Während sie so miteinander tuschelten, haftete der gestrenge Blick der Frau Maklerin auf ihnen. „Ich finde es toll!“ gab Stiles leise zurück und das sagte er nicht nur, weil er es langsam satt hatte, seine gesamte Freizeit mit der Besichtigung von Immobilien zuzubringen. „Dann nehme ich es!“ entschied Derek „Du bist dir zu hundert Prozent sicher?“ erkundigte Stiles sich noch einmal. Derek nickte und Stiles fügte flüsternd hinzu: „Dann musst du jetzt ganz tapfer sein, denn es gibt etwas, was ich jetzt unbedingt tun muss. Spiel einfach mit, in Ordnung?“ Derek blickte ihn fragend an, doch da legte Stiles auch schon los. Laut, wirklich SEHR laut sagte er schnurrend: „Wirklich, Sugar-Daddy? Wir nehmen es? Schnell, unterschreib´ den Vertrag, damit wir die Schlüssel kriegen und ich mich in jedem Zimmer für deine Großzügigkeit erkenntlich zeigen kann!“ Mit diesen Worten griff Stiles beherzt mit beiden Händen nach Dereks Gesäß. Der Werwolf erstarrte entsetzt und sein Gesicht verfärbte sich puterrot: „Waa...?“ setzte er an zu sagen, doch Stiles ließ ihm keine Chance zum Protest, weil er ihm nun die eigene Zunge in den Mund schob. Also gut! Derek gab sich geschlagen und spielte mit, zog Stiles an sich und ließ sogar zu, dass dieser sich nun an ihm hochzog, mit Armen um seine Schultern und Schenkeln um seine Hüften geschlungen. Nach dem Kuss erklärte Derek: „Warte mein kleiner Liebling! Lass´ mich nur rasch das geschäftliche erledigen und dann komme ich auf dich zurück, ja?“ Er schob Stiles sanft von sich, unterschrieb den Vertrag und blickte dann seiner Maklerin hinterher, die fluchtartig das Apartment verließ: „War das wirklich nötig?“ wollte Derek nun von Stiles wissen? „Unbedingt!“ behauptete Stiles: „Das hatte diese homophobe Bibeltante verdient!“ „Sugar-Daddy?“ fasste Derek noch einmal nach: „Wirklich Stiles?“ „Was glaubst du denn wohl, was sie von dir und mir gehalten hat?“ wollte Stiles schulterzuckend wissen: „Ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal!“ Und dann fügte Derek grinsend hinzu: „Wenn ich dein Sugar-Daddy bin; was kostet es mich, wenn ich meinen Lustknaben bitte, ob er mir...“ Derek flüsterte ihm sein dringliches Anliegen ins Ohr. Stiles grinste: „Das ist umsonst, weil es zufällig etwas ist, was ich wahnsinnig gern tue!“ erwiderte Stiles und begann, an Dereks Hosenknöpfen zu nesteln. Am nächsten Tag um die Mittagszeit trafen sich Stiles und Scott in der Schulcaféteria. Die beiden sagten nichts, blickte einander nur vielsagend an und schließlich zog jeder von ihnen einen Umschlag aus seiner Schultasche: „Du öffnest meinen und ich deinen!“ bestimmte Scott. Stiles nickte: „Machen wir es so!“ Eilig rissen die beiden Jungen die Couverts auf, zogen die Briefe hervor und lasen. Danach schauten sie einander gespannt an: „Wer zuerst?“ fragte Scott: „Ich!“ erwiderte Stiles und platzte gleich heraus: „Du bist dabei, Kumpel!“ Scott strahlte, denn er war sich wirklich nicht sicher gewesen: „Du natürlich auch!“ erwiderte er glücklich: „UC Beacon Hills – wir kommen!“ In diesem Augenblick setzte sich Lydia zu ihnen und warf ebenfalls einen Umschag auf den Tisch. Stiles grapschte danach. Er war bereits geöffnet worden und Stiles las, was darin stand: „Sorbonne?“ fragte er ungläubig: „Da ist doch ganz in Minneapolis!“ fragte Scott und Stiles erklärte: „Fast Kumpel! Es ist in Frankreich!“ Und einen winzigen Moment dachte er an Dereks kleine Rede über sein Potenzial. `Was soll´s!´, dachte er schulterzuckend. Malia nahm Platz und hatte keinen Umschlag dabei: „Verdammte Axt! Ich habe gerade erfahren, dass ich durchfalle. Ich darf noch ein weiteres Jahr hier die Schulbank drücken!“ erklärte sie bedrückt. Stiles nahm, weil er nicht wusste, ob es ihm erlaubt war, vorsichtig ihre Hand und drückte sie. Sie ließ die Krallen drinnen, also war es wohl in Ordnung, hoffte er: „Du kennst dann aber einen Collegejungen, der dir gratis Nachhilfe gibt und nächstes Jahr schließt du die Highschool dann sozusagen suma cumlaude ab!“ versicherte er. „Häh?“ machte Malia, doch noch ehe Stils zu einer Erklärung ansetzen konnte, wurden sie unterbrochen, denn Danny lief an ihrem Tisch vorbei, sah die Umschläge von Scott und Stiles dort liegen und rief: „UC Beacon Hills? Cool! Ich auch!“ und schlug mit den beiden Jungen ein. Jetzt hatte auch Kira ihren Weg an den Tisch der Freunde gefunden. Sie begrüßte Scott mit einem langen, sanften Kuss und Stiles dachte innerlich, dass die beiden noch kuscheliger und süßer miteinander waren, seit sie wussten, dass sie nach dem Highschoolabschluss das Abenteuer Fernbeziehung erwartete, denn Kira würde mit ihren Eltern dann nach Los Angeles ziehen. Stiles hatte neulich einen ganzen Abend und auch noch eine halbe Nacht damit verbracht, Scott zu erklären, dass Kira und er das schon schaffen würden und ihre Liebe dafür stark genug sei. Stiles hatte für seine Ausführungen eine Landkarte und seltsamer Weise auch einen Taschenrechner und einen Sextanten benötigt. Sie waren keine Minute lang zu ihrem geplanten World of Warcraft-Battle gekommen, doch es hatte sich gelohnt, denn als sie endlich zu Bett gegangen waren, hatte Scott endlich das beruhigende Gefühl gehabt, dass die Liebe, die ihn und Kira verband weiterbestehen konnte. Dennoch hatte er sich im Schlaf eng an Stiles geklammert. Typisch für ihn, doch Stiles hatte vermutet, dass in seiner Anhänglichkeit auch ein wenig Restbesorgnis mitschwang. Nachdem Derek nun sein neues Zuhause gefunden hatte bestand er auch darauf, dass alle Möbel neu angeschafft werden müssten: „Ich will einen kompletten Neustart!“ hatte er erklärt doch Stiles hatte darauf erwidert, dass es eine Sache gäbe, von der er sich wünschte, dass sie mit umzöge: „Was denn?“ wollte Derek wissen. Stiles lächelte ein wenig verlegen: „Dein Bett!“ gab er zurück: „Erstens, weil ich es liebe und Zweitens, weil ich darin mein Unschuld verloren habe!“ „Wie bitte!“ fragte Derek überrascht: „Und was war mit Malia?“ Stiles zuckte mit den Schultern: „So weit sind wir nie gegangen! DU hattest die Ehre!“ „Ist nicht wahr? Wieso hast du mir das bis jetzt noch nicht verraten?“ rief Derek verblüfft aus. Und dann schnappte er sich Stiles zog ihn eng an sich und gab ihm einen, im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Kuss. Mitten in der Küchenabteilung von IKEA! Beinahe erwartete Stiles den Applaus der anderen Möbelhausbesucher für ihre Performance. Wenig später, sie waren mittlerweile bei den Badezimmereinrichtungen angelangt, griff Stiles nach Dereks Hand und fragte: „Weißt du, was ich mir wünsche?“ „Ich bin ganz Ohr!“ gab Derek zurück: „Du darfst aber nicht lachen!“ forderte Stiles: „Raus mit der Sprache!“ gab Derek zurück: „Ich wünsche mir das volle Programm an Highschoolabschiedsritualen mit dir. Ich will zum Abschlussball mit dir und du sollst zur Zeugnisübergabe kommen.“ murmelte Stiles Derek lachte: „Aber sicher tue ich das. Was hast du denn gedacht?“ Stiles strahlte. Dann fügte Derek Scherzend hinzu: „Ich muss beim Ball aber kein Kleid tragen, oder?“ „Nur wenn du wirklich darauf bestehst!“ gab Stiles lachend zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)