Persephone und Hades 2 - Das Leben mit den Kindern von -Claire-Farron- ================================================================================ Kapitel 1: Persephone: Die Probleme mit Lillian Rose ---------------------------------------------------- Ich saß gerade mit meiner kleinsten Tochter Hanna Majleena im Garten auf der Decke, als ich hörte, wie meine größere Tochter und mein Sohn von der Schule nach Hause kamen. "Hallo meine Mäuse. Wie war es heute in der Schule?" fragte ich liebevoll, als die beiden auf mich zukamen und mich sofort umarmten. Danach ließen die beiden ihre Schulrucksäcke neben mich fallen und setzten sich dann zu mir und Hanna. Hanna lag in ihrem Kinderwagen und schlief seelenruhig, während Fynn Luiz sich sofort an seine Hausaufgaben setzte und sich an die Bearbeitung machte, schmiegte sich Lillian Rose an mich und drückte ihren Kopf in meinen Oberkörper. Sie war mein Sorgenkind geworden, denn schon seit einigen Wochen merkte ich, wie sie sich veränderte und das war nicht die Pubertät, sondern etwas anderes. Sie hatte merklich Angst vor etwas, aber ich wusste noch nicht vor was oder was der Grund war. "Was ist los meine Maus?", fragte ich leise und hielt sie gut fest. Lillian guckte mich an und plötzlich fing sie an zu weinen, ohne jeglichen Grund oder gut erkennbaren Grund. "Mama....." sagte sie nur verweint und ich kuschelte mich mit ihr in die Decke. Ich hob meine kleine Maus hoch und brachte sie mit den anderen beiden in den Palast. Kurz nachdem wir rein gekommen sind, nahm mir eine Bedienstete die Rucksäcke der Kinder ab und ich brachte die Kinder in unsere eigenen Gemächer. Fynn trug seine Bücher zum Küchentisch und machte dort weiter und Hanna lag immernoch in ihrem Kinderwagen. Ich setzte mich mit Lillian auf das Sofa und wiegte sie hin und her. Und das nur ganz sanft. Schließlich schlief Lillian ein und ich legte sie aufs Sofa. Dann deckte ich sie zu und ging leise zu meinem Sohn um die Hausaufgaben zu Kontrollieren. "Das machst du klasse Fynn." sagte ich leise und küsste ihn sanft auf die Stirn. "Du Mama....Lilli ist anders in der Schule. Die Toten kommen zu ihr und sie brennt dann auf ihrer Haut....Deswegen geht es ihr nicht so gut. Es macht ihr Angst und wenn das passiert dann läuft sie immer weg. Ich laufe hinterher und dann sage ich ihr immer das sie kein Monster ist, denn das denkt sie dann und die anderen Schüler sagen das auch immer wieder, wenn sie das mitbekommen." sagte Fynn und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Diese Fähigkeit hat Lillian also von ihrem Vater bekommen und das ist also los. "Danke Fynn das du mir das sagst. Ich werde mit eurem Papa reden, vielleicht finden wir eine Möglichkeit ihr zu helfen. Ich ging in die Küche und machte dort nun langsam das Abendessen fertig, denn nicht nur ich brauchte etwas zu essen, sondern auch die Kinder. So gegen 18:30 Uhr konnten die Kinder und ich dann essen. Lillian saß bei mir auf dem Schoß und sie kuschelte sich an mich. "Lilli du brauchst keine Angst haben, es ist ganz normal was mit dir passiert. Mach dir keine Sorgen." sagte ich Lilli leise und küsste sie sanft auf die Stirn. Nachdem Essen gingen die Kinder in ihre Zimmer und machten sich Bettfertig. Lillian kam wieder zu mir zurück und kuschelte sich mit Fynn und mir aufs Sofa. Gemeinsam warteten wir auf meinen Liebsten Hades. Leise flüsternd sagte ich noch leise zu meinen Kindern, das sie diese Nacht bei ihrem Papa und mir schlafen können, denn die beiden brauchen uns eben mal. Kapitel 2: Hades ---------------- Die Monate und Jahre waren wie im Fluge vergangen, jetzt wo seine Liebste und er vereint waren und nicht länger gezwungen waren, sich alle paar Jahre zu trennen. Dass obendrein noch weitere Kinder ihr Glück perfekt machten, war die Kirsche auf der Sahne, wenn man sowollte, und der Totengott konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Gott im Olymp so glücklich war, wie er. Allerdings hatte er zu seinem Bedauern nicht halb so viel Zeit für seine wachsende Familie, wie er es gerne gehabt hätte, gab es doch noch immer die Pflichten, die er in der Unterwelt zu erfüllen hatte und oftmals waren sie finsterer, als er später berichtete, wollte er doch weder seine Kinder noch seine Geliebte erschrecken. Es ließ sich nicht leugnen, dass es eine undankbare Aufgabe war, die Sündigen zu bestrafen und hier festzuhalten, wenn er doch in seinem Herzen,von dem viele glaubten, es sei aus Stein, durchaus Mitleid für die meisten der leidenden Gestalten hatte, die als Tote in der Unterwelt weilten. Es war selten, dass einer von ihnen erlöst wurde und jedes Mal erfüllte es den dunklen Gott mit Freude. Immer, wenn eine Seele weniger die Pein hier unten ertragen musste in den Kammern und Grotten, die kein Gott außer ihm jemals betreten hatte und die sonst nur die Toten kannten, die darin gefangen waren. Niemals würde er die Details irgendjemandem verraten, zu groß war die Gefahr, dass es diese Person den Verstand kostete oder das Herz des Lauschenden brach. Wie er selbst es durchstand, wusste Hades nicht zu sagen. Immer mehr hatte er das Gefühl, dafür bei seiner Familie immermehr zu verpassen. Der kleine Fynn malte fleißig wie eh und je und er konnte ihn doch so selten dabei beobachten. Die süße kleine Hanna lief überall umher und war so neugierig, dass er beinahe fürchtete, bald würde sie Winkel der Unterwelt kennen, von denen selbst er nichts wusste und seine Älteste, die kleine Lillian Rose,die gar nicht mehr so klein war, wie er als Vater sie sah, war immerhin schon fast eine junge Dame geworden. Dabei schien es ihm wie gestern, dass er sie im Arm gewiegt hatte, während Persephone ein Lied für sie summte, damit sie schlafen konnte. Mit einem Seufzen kam er an diesem Abend in die Privatgemächer seiner Familie. Seine Kinder waren aus der Schule der Menschen, die sie besuchten, schon heimgekehrt und hatten wohl den Abend mit seiner Gattin verbracht, die nun mit den Kindern auf dem Sofa saß. Leise gesellte er sich zu ihnen, noch nicht ahnend, welche Erkenntnis Persephone heute über ihre älteste Tochter gewonnen hatte. Und ebenso wenig wäre er, der Vater, auf die Idee gekommen, dass seine Tochter einen Teil seiner Fähigkeiten geerbt haben könnte, immerhin kamen bisher die Kinder alle eher nach ihrer Mutter und sahen ihm wenig ähnlich, was ihn stets sehr erleichtert hatte, wenn er ganz ehrlich war. Kapitel 3: Persephone und Lillian Rose -------------------------------------- Als mein Liebster nach Hause, in unsere Privaten Gemächer kam, legte ich leise einen Finger auf meine Lippen, um ihm zu zeigen, das die Kinder gerade eingeschlafen waren. Ich hob Fynn hoch und brachte ihn in sein Zimmer, in sein Bett. Dort deckte ich ihn zu und küsste ihn sanft auf die Stirn. "Schlaf gut und Träume süß mein kleiner Liebling" sagte ich leise und lächelte sanft. Dann kehrte ich zu meinem Liebsten und auch zu Lillian zurück. Sie war wieder wach geworden und saß apathisch und ängstlich auf dem Sofa. Sie kuschelte sich in die Decke und ich nahm sie in den Arm, beruhigte sie und tröstete sie… "Lilli bitte…."sagte ich leise und hob sie dann hoch. Ich kuschelte mit ihr und drückte sie sanft an mich. Hades beobachtete uns besorgt und ich nickte kurz und zeigte ihm das ich ihm das gleich erzählen werde, wenn Lilli wieder ruhig schläft. "Leg dich wieder hin und schlaf etwas. Ich bin immer bei dir und der Papa auch." sagte ich leise und kuschelte mit ihr. Lilli nickte und legte sich wieder aufs Sofa. Sie kuschelte sich in ihre decke und versuchte zu schlafen. Plötzlich sagte sie leise etwas. "Mama, darf ich bitte eine Tasse Milch haben?" fragte sie leise und ich lächelte und nickte. "Liebster bleibst du bitte bei ihr?" sagte ich leise und ging dann in die Küche, um ihr die Milch zu erwärmen. Lillian: Ich kuschelte mich an meine Mama und nuckelte an meinem Daumen. Nachdem meine Mutter mich auf das Sofa gelegt hatte und sie in den Küche ging, um mir die Milch zu machen, da schaute ich zu Papa, der sich dann neben mich setzte. Ich kuschelte mit ihm und zeigte ihm das, was mich belastet. "Papa….in der Schule nennen sie sich Monster…..deswegen…" sagte ich leise und wimmerte. Ich weinte und zeigte ihm die Fähigkeit mit dem Feuer. Selbst meine braunen Haarspitzen fingen Feuer, aber nichts verbrannte oder wurde warm. Ich kuschelte mich an meinen Vater und merkte wie sehr er mich liebt. Ich schloss meine Augen und schlief langsam ein. Ich hoffte so sehr, das meine Familie mich morgen nicht in die Schule schickte, denn ich wollte nicht. Persephone: Ich bereitete zwei Tassen warme Milch und eine Flasche Milch vor, schließlich wusste ich das die Kinder niemals eine Nacht ruhig durch schliefen. Zuerst brachte ich eine Tasse zu Fynn, der nun auch wach wurde, dann ging ich zu Hanna, welche noch ruhig in ihrem Bettchen schlief. Ich lächelte und kehrte dann zu Lillian und Hades zurück. Unwirkürlich lächelte ich, als ich meine große Tochter und mein Mann zusammen Arm im Arm auf dem Sofa liegen sah. Ich kam langsam zu meinem Mann und küsste ihn sanft auf den Mund. "Liebster….sie hat eine deiner Fähigkeiten bekommen und ist total verunsichert deswegen." sagte ich leise und lächelte kurz. Nebenbei streichelte ich sanft über die Stirn unserer Großen Tochter. Ich setzte mich neben meinem Mann auf das Sofa und hob den Kopf von Lillian an. Sie sollte ruhig schlafen und vorerst ist das wohl auch so. Kapitel 4: Hades Verständnis ---------------------------- Geduldig hielt der Totengott inne und wartete, vertrauend darauf,dass seine Gattin das Richtige sagen und tun würde, um ihre älteste Tochter zu beruhigen. Sie war wirklich eine Mutter, wie sich jedes Kind eine wünschen musste, überlegte Hades mit einem Schmunzeln.Kein Wunder, dass Demeter so stolz auf sie war, war diese doch ebenfalls eine überaus fürsorgliche Mutter. Aus der Entfernung, in der er stand, konnte er nur Wortfetzen dessen verstehen, was Persephone und Lilli sagten, doch er wusste,später würde er alles erfahren, was er wissen musste. Erst als seine Ehefrau ihm zu nickte, trat er näher und nahm neben seiner Tochter Platz, schenkte dieser ein warmes Lächeln und legte einen Arm um sie. „Was immer dich bedrückt, mein Schatz, du musst dich nicht fürchten. Deine Mutter und ich werden immer für dich da sein und dich beschützen“, versicherte er ihr mit leiser, beruhigender Stimme. Die Flammen, die ihm seine Tochter zeigte, waren ihm vertraut,zeigte sich darin doch ohne jede Frage, dass er ihr Vater war und so zeigte sich Stolz auf seinen Zügen, kein Erschrecken. „Es sindMenschenkinder, kleine Lilli“, wisperte ich ihr zu, „aber diese Kraft in dir, sie ist nicht menschlich. Sie zeigt, wer du bist. Eine Unsterbliche und dessen solltest du dich nicht schämen.“ Sein Lächeln wurde etwas breiter, als er bewusst seinen eigenen Körper in ähnliche, wenn auch ungleich finsterer und mächtiger lodernde Flammen tauchte – nur für ein paar Sekunden, um Lillian nicht zu erschrecken. „Diese Gabe ist mein Erbe an dich, meine Kleine. Wenn Menschen schlecht über so etwas reden, dann tun sie das, weil sie es nicht verstehen. Und alle Menschen fürchten, was sie nicht verstehen.“ Sacht zog er Lillian etwas mehr in seine Arme. Da sie hier unten in der Unterwelt lebten, war seinen Kindern das Thema Tod natürlich nicht fremd und sie hatten früh erkannt und gelernt, dass es nur einTeil des sterblichen Lebens war, nur ein weiterer Schritt – nichts Schlimmes. Etwas, das viele Menschen nie verstanden. „Erinnerst du dich, was ich dir über das Sterben sagte? Die Menschen verstehen den Tod und seine Notwendigkeit nicht, deshalb fürchten sie ihn. Nicht anders ist es bei dir.“ Mit diesen Worten hauchte er einen Kuss auf das nussbraune Haar seiner Tochter, in dem sich das Erbe ihrer Mutter zeigte. Stille legte sich über ihn und Lillian, die bald einschlief, zeigte sich nun doch die Erschöpfung. Als Persephone zu ihnen zurückkehrte, war Lillian längst am schlafen und im fernen Reich der Träume. „Ja, ich habe es gesehen“, nickte der Totengott seiner Liebsten zu und wieder zeigte sich das stolze Lächeln auf seinen Zügen. „Ich hoffe, dass sie versteht. Auch wenn es nicht einfach ist. Ich werde sie lehren, es zu beherrschen und auf der Oberfläche der Erde unter den Menschen zu verbergen. Sie haben nie verstanden,mit den Dingen umzugehen, die unsere Welt mit sich bringt.Unsterblichkeit, Magie, Zauberei.“ Leise seufzte Hades auf undstrich seiner Tochter durchs Haar. „Sie wird es verstehen. Sie ist ein kluges Kind.“ Spätestens jetzt hätte wohl jeder den väterlichen Stolz bemerkt, den Hades für seinen Nachwuchs empfand und der tiefer ging,als der alte Gott in Worte hätte fassen können. „Jetzt sollte sie sich aber erst einmal ausruhen und darüber schlafen“, meinte er,ehe er verstummte und sich etwas zurücklehnte, hatte er doch vor, hier auf dem Sofa zu nächtigen, um seine Tochter nicht aufzuwecken. Kapitel 5: Persephone und Hanna ------------------------------- Kurz nachdem Lilli eingeschlafen war, schlief auch mein geliebter Mann ein. Ich deckte die beiden zu und musste kurz schmunzeln. So habe ich die beiden schon lange nicht mehr schlafen sehen. Schließlich musste mein Geliebter Mann immer länger arbeiten, denn die Arbeit der Unterwelt wartete nicht. Ich stand auf und verließ nun für eine kurze Zeit das Gemach und wollte einen kurzen Spaziergang machen, etwas Auszeit von dem Mutter sein nehmen. Nachdem ich unseren Privaten Teil des Palastes verlassen hatte, holte ich tief Luft und ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Ich schlenderte langsam in Richtung Garten. Das mache ich meistens Nachts, denn dann habe ich auch etwas Zeit für die Blumen. Seitdem die Kinder da sind, vernachlässige ich nicht nur mich oder auch die Beziehung zwischen Hades und mir, sondern auch den Garten, dabei war der Garten mir immer so sehr wichtig. Innerlich wünsche ich mir nichts sehnlicher, als das alle Glücklich sind, aber zu welchem Preis? Hades und ich haben kaum noch Zeit für einander und die Kinder? Sind die Kinder wirklich so glücklich, wie sie aussehen? Ich hatte Zweifel, aber diese Zweifel auszusprechen das möchte ich nicht. Während ich so am Nachdenken war und mich unter den Kirschbaum setzen wollte, merkte ich zwei kleine Arme an meinen Beinen. Ich sah nach unten und sah dann meine kleinste Tochter Hanna. Sie war aus ihrem Bett rausgekrabbelt und hinter mir her gekommen. Ich kniete mich hin und hob Hanna dann hoch, nahm sie in den Arm. "Mausi, was hast du denn? Warum bist du nicht mehr am Schlafen?" fragte ich leise und drückte sie dann an mich. Und schwupps war ich wieder in der Mutterrolle. "Mami weg….Papa….schlafen….." sagte sie leise und gähnte kurz herzlich. Ich musste schmunzeln. "Na komm du kannst bei mir im Bett schlafen…"sagte ich leise und gemeinsam gingen wir in unseren Teil des Palastes. Ich legte mich mit meiner Tochter ins Bett und gemeinsam schliefen wir nun bis zum nächsten Morgen. Am Morgen merkte ich wie schwach ich war. Anscheinend war ich krank geworden, denn meine Stirn war so warm und ich fühlte mich wirklich nicht so gut. Hanna merkte das, denn sie rief ihren Papa so laut sie konnte. "PAPA……PAPA….." sie rief ihn so laut, das mir langsam die Ohren weh tun. "Mausi, was ist los meine kleine?" fragte ich leise und ich nahm sie in Arm. "Mama du warm bist…..ganz warm…" sagte sie leise und ich lächelte. Ich stand auf und ging zusammen mit Hanna in die Küche. Dort wollte ich für die Familie das Essen zubereiten, also das Frühstück, als ich plötzlich zusammen sank. Ich lag in der Küche auf den Fließen und genoß nun die Kälte, die vom Boden ausging. Kapitel 6: Hades ---------------- Ich schlief tief und erholsam, hatte mich doch die Erschöpfung schnell übermannt und ihren Tribut gefordert. Wir Götter waren eben nicht so unfehlbar und stark, wie es uns die Menschen oft nachsagten. Natürlich waren wir mächtig, beherrschten Magie, konnten im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen, aber dennoch brauchten auch wir Schlaf, Essen und Ruhe, brauchten Erholung, um bei Kräften und Verstand zu bleiben, brauchten Liebe und Gesellschaft, brauchten Familie und Freunde. Mitten in der Nacht erwachte ich aus meinem Schlaf und hätte nicht sagen können, was mich geweckt hatte, doch schnell bemerkte ich das Fehlen meiner Liebsten an meiner Seite. Nach all unserer gemeinsamen Zeit, war es womöglich ihr Fehlen, das mich geweckt hatte. Lautlos schlich ich durch die Gänge, meinem Instinkt folgend, der mich in ihren Garten führte, ahnte ich doch, dass ich meine liebste Persephone vermutlich genau dort fände. Wo sonst könnte sie auch sein, wenn nicht in dem kleinen grünen Paradies, das sie hier unten in der sonst so tristen Unterwelt geschaffen hatte? Leider kamen die Pflanzen derzeit etwas kurz, doch ich machte ihr keine Vorwürfe deswegen. Die Kinder hielten sie gut auf Trab und ich war wohl leider kaum eine Hilfe, spannte mich die Arbeit als Totengott doch sehr ein, seitdem die Terrorkämpfe auf der Erde begonnen hatten. Schreckliche Sache, doch eine, in die ich mich nicht mischen würde. Die Menschen würden leiden, aber auch daran wachsen und einem Phönix gleich aus der Asche wiederauferstehen. Schnell fand mein Blick die Frau, die ich liebte und bei ihr unsere Jüngste, die kleine Hanna. Ich lächelte und schlich lautlos zurück, um sie nicht aufzuschrecken. Ich lag noch nicht lange wieder im Bett, als ich sie schon leise auf dem Flur hören konnte, wohl zu Bett gehend. Das nächste, was mich weckte, waren die aufgeregten Rufe Hannas. Es war früher Morgen und ich war sofort hellwach, zögerte nicht und folgten dem Schrei der Kleinen. Als ich ihnen folgend in die Küche eintrat, beruhigte meine Liebste die Kleine gerade, die ganz aus dem Häuschen wirkte und den Tränen nahe. Warum, war unschwer zu erraten, war die Stirn Persephones doch gerötet und sprach von einer Erkrankung – etwas, was mich in Sorge versetzte. Normalerweise wurde unsereins so gut wie nicht krank. Gegen die allermeisten Krankheiten waren wir schlichtweg immun und wenn einer von uns krank wurde, war es Grund zur Besorgnis. "Liebste, du siehst nicht gut aus. Leg dich wieder hin und ruh dich aus, ich kümmere mich hier um alles“, sprach ich sie liebevoll an und wuschelte Hanna zärtlich über das Köpfchen. Kaum hatte ich das letzte Wort ausgesprochen, sank meine Liebste unvermittelt gen Boden und schnell hob ich sie auf, die Stirn in sorgenvolle Falten gelegt und um Ruhe bemüht, schon um Hannas Willen. Dann wandte ich mich der Kleinen Hanna zu. „Spätzchen, was hältst du davon heute mit Papa zu frühstücken, damit sich Mama ausruhen kann, mh? Zeigen wir deinen Geschwistern mal, wie schön wir zwei das hinbekommen.“ Mit diesen Worten drückte ich Persephone an mich und lächelte ihr aufmunternd zu. „Dich bringe ich aber erst einmal ins Bett, meine Schöne.“ Kapitel 7: Lilian und Persephone -------------------------------- Da lag ich nun, mitten in der Küche und neben mir meine jüngste Tochter Hanna, welche mit einer solchen Intensität schrie, das sie wirklich jeden aus dem Bett holen konnte und sogar mit den Walküren mithalten konnte. Plötzlich erschien nun auch mein geliebter Mann und auch der Vater meiner Kinder in der Küche. „Liebster….bitte ich will nicht ins Bett….mir geht es doch gut“ sagte ich leise und innerlich wusste ich das es eine Lüge war, aber ich wollte nicht ins Bett, schließlich geht es mir doch gut und mir war es auch bekannt, das mein Mann keinerlei Erfahrungen mit den Kindern hatte. Dennoch gab ich mich geschlagen und ließ mich widerwillig ins Bett bringen. „Liebster...soll ich euch nicht helfen?“ fragte ich leise und sah ihn an. Dabei machte ich eine so erstklassige Schmolllippe, da hätte sich jeder etwas von abgucken können. Aber mein Geliebter Mann Hades war nun mal ein wirklich harter Regent und wenn er etwas wollte….dann konnte ich ihm das genauso wenig abschlagen...so lag ich nun mit einer hochroten Stirn im Bett und sollte mir die Ruhe gönnen, die ich brauchte um wieder gesund zu werden. Lilian: Ich lag in meinem Bett und gähnte Herzhaft als ich wieder wach wurde...was war nur gestern passiert? Ich wusste es ehrlich nicht mehr...aber als ich auf die Uhr sah, da wurde ich plötzlich ganz blass.. „Oh nee...Ich komme zu spät...Nein“ schrie ich los und fiel regelrecht aus meinem Bett. Ziemlich eilig rannte ich zu meinem Schrank und zog ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem Schrank raus, nur um zu sehen, ob es für den heutigen Tag das richtige war, aber das war es nicht. „Mist, Mist, Mist“ fluchte ich laut und nahm nun das hübsche rosafarbene Kleid mit schwarzen aufgesticken Rosen aus dem Schrank….//Naja Besser als nichts// dachte ich und machte mich nun fertig für die Schule...gerade als ich am Zimmer meines kleinen Bruders vorbei ging und sah das dieser noch gemütlich in seinem Bett schlief, da wurde mir eins bewusst….entweder war Wochenende oder Mama hatte uns für diesen Tag von der Schule abgemeldet….Dann bemerkte ich noch etwas anderes….nicht Mama war in der Küche und bereitete das Frühstück für uns vor, sondern Papa…. //Irgendetwas ist faul….?// dachte ich und ich versteckte mich hinter der Ecke, welche zum Ess und Küchenbereich führte….leider bemerkte mein Vater, das ich mich dort versteckte und das bemerkte ich, weil er ganz laut meinen Namen rief. Also kam ich um die Ecke und sah ihn an…. „Wo ist Mama? Was machst du in der Küche und welchen Wochentag haben wir? Warum schläft mein Bruder noch und Was ist gestern alles passiert?“ fragte ich ihn….Mir sprudelten fast alle fragen aus meinem Mund und ich sah zu meinem Papa, als dieser auf mich zu kam und mich in den Arm nahm….Hanna saß in ihrem Stuhl und malte etwas...und Plötzlich hob mein Papa mich hoch und ich setzte mich auf die Kücheninsel mit einem Apfel in der Hand, welchen mein Vater mir reichte. Skeptisch biss ich hinein und sah dann die bläulichen Flammen an meinem Arm….Was mich gestern so erschrocken hatte, kam mir nun sehr normal vor, deswegen versteckte ich sie nicht mehr, sondern ließ die gewähren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)