Psiana aus der Gegenwelt von True710 ================================================================================ Kapitel 28: Last Man Standing ----------------------------- Ich öffnete schlagartig meine Augen und richtete mich sofort auf. Im nächsten Moment war meine Energie wieder dahin, da mich ein eisiger Schauer durchfuhr. Ich blickte an mir herunter. Alles völlig durchnässt. Von den Schuhen bis zu den Haaren. „Kabutops hat dich so hergerichtet. Vermutlich wollte es dich aufwecken. Sie haben einen großen Käfig mit unseren Pokémon hier vorbeigeschoben und da hat es dich plötzlich mit Wasser beschossen.“ „Na ganz toll …“ Ich wrang meine Klamotten so gut es ging aus. Währenddessen bemerkte ich, dass wir mal wieder in einem Kellerverlies eingeschlossen waren. Es erinnerte nichts an den futuristischen Stil vom vorherigen Raum. Nur eine etwas größere Tür am Ende des Ganges kam der Einrichtung von oben nahe. Hannah bemerkte, dass ich die Tür etwas länger musterte. „Achja, durch die Tür haben sie den Käfig mit unseren Pokémon geschoben und in einen großen Transporthelikopter verladen, den man dahinter sehen konnte. Die Tür ging zu und man konnte den Heli nur noch starten hören. Ich hab aufgepasst und dachte, sie sagen vielleicht etwas über ihr Ziel und wohin sie wollen, doch als sie hier vorbeigelaufen sind waren sie mucksmäuschenstill.“ Ich gab keine Antwort darauf. Verzweifelt und fröstelnd ließ ich mich auf den Boden fallen. Natürlich direkt in eine Pfütze, die noch von Kabutops stammt. Konnte es noch schlimmer kommen? Ja, natürlich. Denn von jetzt auf dann durchfuhren mich schreckliche Kopfschmerzen. Ich krümmte mich am Boden und hielt mir den Schädel. Hannah fragte was los sei. Besorgt kam sie zu mir und versuchte mir zu helfen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich lag auf dem Boden, mein Kopf befand sind in Hannahs Schoß, die sich hinter mich gekniet hatte. Sie legte ihre Hand auf meine Stirn und zog sie sofort wieder weg. „Nathaniel! Du bist glühend heiß. Dein Pokémon hat dich wohl krank gemacht.“ „Ich würde jetzt nicht gerade behaupten, dass mir warm wäre. Aber diese schrecklichen Kopfschmerzen lassen mich wenigstens die Kälte vergessen.“ Ich wollte Hannah freundlich ansehen. Die ganze Zeit hatte ich meine Augen geschlossen, doch als ich sie öffnete erschrak Hannah so sehr, dass sie ohne Vorwarnung einfach aufstand. Mein Kopf knallte auf den Boden. Als hätte ich nicht schon genug Schmerzen. „Tschuldige, Nathaniel. Wirklich, tut mir Leid! Aber … aber, deine Augen … sie leuchten … blau!“ Hannah hatte kaum zu Ende gesprochen, da durchfuhr mich erneut ein heftiger Schmerz. „Hau ab! Verpiss dich!“ Ich schrie es lauthals heraus. Ich wollte einfach nur, dass diese Schmerzen aufhörten! Kurz konnte ich Hannah ins Gesicht sehen. Ihre ungläubige Mine verriet mir so einiges. Sie musste glauben, ich war von Dämonen besessen. „Verpiss dich endlich hab ich gesagt!“ Die Schmerzen waren zwar nicht weg, aber erst jetzt erkannte ich die Stimme. Sie klang sehr verzerrt. Das ganze gepaart mit den Brummschädel ließ mich keinen klaren Gedanken fassen. Doch jetzt wurde es deutlicher. „Wohin kommen?“ „Holen? Wie das?!“ „Nathaniel? Zu wem sprichst du da?! Drehst du jetzt völlig durch?!“ Ich schenkte ihr keine Aufmerksamkeit. Ich musste eine telepathische Unterhaltung führen. Aber zuerst musste ich sie entschlüsseln. „Wie, wann und wohin, bitte?“ So plötzlich wie die Kopfschmerzen gekommen waren, so plötzlich waren sie auch wieder weg. Ich fiel zu Boden. „Nathaniel? Alles in Ordnung? Was war das gerade?!“ „Geh von der Pfütze weg.“ „Nathaniel! Sag mir jetzt was das war! Bist du besessen oder was ist mit dir los?!“ „Ich sagte, geh sofort von der Pfütze weg!“ Hannah wollte wieder ansetzen und hätte wohl keinen Schritt von dieser Pfütze weg gemacht, hätte ich sie nicht im letzten Moment weggeschubst. Im nächsten Moment konnten wir einen Sog spüren und ein lila Portal tat sich auf. „Was ist das?! Kannst du mir das erklären? Und woher wusstest du davon?“ Ich sagte nichts. Ich fing nur das Grinsen an, da sich langsam ein großer, gelber Kopf aus dem Portal erhob. Da es nicht gerade eine Großraumzelle mit Luxusausstattung war, wagte sich Giratina nicht komplett aus seiner Gegenwelt. Viel mehr versuchte es uns klarzumachen endlich auf es zu springen, damit wir schnellstmöglich zu Psiana kamen; wo auch immer es sich aufhalten sollte. Ich packte Hannah an der Hand und wollte sie mitzerren, doch diese wehrte sich vehement. „Bist du verrückt, Nathaniel?! Dieses Biest wird uns eher zum Frühstück verspeisen, als dass es sich mit uns anfreundet.“ „Ich bin schon längst mit ihm befreundet, also komm jetzt!“ Hannah war so erstaunt, dass ich die Gelegenheit nutzte und sie endlich Richtung Portal ziehen konnte. Ich sprang auf den Rücken von Giratina, das sich so platziert hatte, dass sein Rücken und der Verliesboden eine Ebene bildeten. Hannah stand am Rand des Portals und zögerte. Sie warf einen Blick in den Strudel. Ihr Gesicht verzog sich. „Komm schon, wir haben keine Zeit! Dir wird nichts passieren!“ Hannah schloss kurz die Augen und atmete durch. Dann wagte sie den Sprung und landete hinter mir auf Giratinas Rücken. „Na, siehst du. War doch gar nicht schlimm.“ Im nächsten Moment tauchte Giratina ab in die Gegenwelt. Hannah schrie auf. „Was ist das! Ich dachte das Vieh bringt uns wohin und verschleppt uns nicht in … was auch immer das ist!“ „Beruhige dich. Das ist die Gegenwelt. Ich erklär es dir später. Jetzt müssen wir erst einmal Team Galaktik aufhalten und ebenso unsere Pokémon retten.“ Es erging ihr ähnlich wie mir damals. Die ersten Eindrücke der Gegenwelt sind extrem verstörend. Das musste auch ich durchmachen. Ich sah öfters zu ihr nach hinten. Ihre Blicke waren von Verwirrtheit und Unsicherheit geprägt. Sie war dermaßen am Überlegen und Eindrücke sammeln, dass sie kein einziges Wort mit mir sprach. Giratina störte das natürlich weniger. Es flog durch sein Reich und wusste genau, wo es hin musste. Psiana hatte das ganze eingefädelt. Es hat Kabutops mich nassspritzen lassen, um eine spiegelnde Fläche in unserer Zelle zu schaffen. Es hat Giratina befohlen uns zu holen und uns an unser Ziel zu bringen. Nur das Ziel war uns noch unbekannt. Nach einiger Zeit wurde der Drache langsamer. Er blieb im Nichts stehen. Fragend sah ich es an, doch es konnte mich natürlich nicht sehen. Plötzlich tat sich vor uns eine spiegelnde Blase auf. Sie wurde größer und größer. Giratina ließ einen Schrei von sich und flog auf die Blase zu und schließlich durch sie hindurch. Doch als wir eintauchten, tauchten wir automatisch auch wieder aus, und zwar aus der Gegenwelt. Senkrecht ging es in unsere Welt zurück. Ich sah nach unten. Ein Haufen von Grünhaarigen, ein paar Polizisten, die drei Commander und Zyrus. Gleichzeitig sah ich wie Giratina Beine wuchsen. Sechs an der Zahl. Aus seinen pechschwarzen Tentakeln wurden riesige Flügel. Sein Körperbau wandelte sich. Es sah robuster aus. Vorallem sah es größer aus. Es war nicht möglich dieses Pokémon beim Landen auf dem Boden nicht zu bemerken. Alles wackelte und wir mussten uns anstrengen, um auf dem Rücken dieses Ungetüms sitzenzubleiben. Jeder sah uns nach der Landung an. Wir stiegen über Giratinas Schwanz vom Rücken des Drachens ab. Neben uns stand der Käfig mit unseren Pokémon. Allerdings stand er nicht lange. Giratina begab sich ein Stück in die Luft und ließ den gesamten Käfig mit einem gekonnten Schweifschlag zerschellen. Was unsere zwölf Pokémon gemeinsam nicht fertigbrachten, schaffte dieser Drache mit nur einem einzigen Schlag. Unsere Pokémon rannten zu uns. Sechs zu Hannah und eins, zwei, drei, vier, fünf … fünf nur zu mir?! Psiana fehlte. Hektisch sah ich mich um. Es war bei Zyrus. In der gleichen Glaskuppel gefangen, wie es die drei Seen-Pokémon vorhin noch waren. Diese schwebten um Zyrus herum. „Was hast du mit meinem Psiana vor?! Lass es sofort frei!“ „Du kleiner Bengel! Ich muss sagen, bisher war dein Auftritt recht imposant. Dein Drache, den du da mitgebracht hast macht auch einiges her. Doch diese klägliche Aufforderung war nicht wirklich ernst zu nehmen. Zudem störst du gerade bei meiner Erschaffung einer neuen Dimension!“ Wieder dieses dunkle Lachen. Danach drehte er sich wieder herum und schenkte uns keine Beachtung mehr. Kaum murmelte Zyrus weiter vor sich hin, da flogen uns bereits die ersten Attacken entgegen. Sofort befahlen wir unseren Pokémon Gegenangriffe, um uns diese Modebanausen vom Leib zu halten. Doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Immer wieder sah ich zu Zyrus und Psiana. Ich musste mich vergewissern, dass er auch wirklich noch an Ort und Stelle stand und nicht plötzlich in die Gegenwelt oder irgendeiner anderen Dimension verschwand. Irgendein Typ in einem braunen Trenchcoat befehligte seine Polizisten zum Großangriff. Es wunderte mich überhaupt, wieso hier die Polizei anwesend war. Sonst waren sie doch auch immer zu spät. Das hatte bestimmt etwas mit diesem Detektiv zu tun. Dieser Polizist war gut. Er und seine Mannen konnten den grünen Mob, der den Weg zu Zyrus versperrte immer weiter zurückdrängen. Die drei Commander, Mars, Jupiter und Saturn konnten anscheinend nicht mehr länger zusehen. Bisher hielten sie sich dicht bei Zyrus auf und konnten die Erschaffung der neuen Dimension kaum noch erwarten. Doch als sie merkten, dass ihre Handlanger nicht mehr lange durchhielten, mussten sie selbst miteingreifen. Und das spürte man sofort. Die verbuchten Erfolge wurden genauso schnell wieder zunichte gemacht. Die Polizisten wurden immer weiter zurückgedrängt. Wir befanden uns an der westlichen Seite und waren somit näher an Zyrus und seinen Commandern dran. Wir wurden zwar nicht zurückgedrängt, konnten uns aber ebenso wenig nach vorne kämpfen. Giratina könnten wir gut gebrauchen, doch es war wieder in der Gegenwelt verschwunden, nachdem es den Käfig zerstört hatte. Eigentlich komisch. Als Team Rocket Psiana gefangen hielt, half es ihm doch auch. Und jetzt ließ es Psiana einfach so in dieser Glaskuppel zurück. Daran mochte ich aber auch nicht glauben. Giratina hatte bestimmt etwas vor, oder wusste, was passieren würde. Die drei Commander und ihre Untergebenen konnten den Detektiv mit seiner Polizei-Einheit außer Gefecht setzen. Ihre Pokémon waren außerordentlich gut trainiert und ihre Attacken ungemein kraftvoll. Mehrere Attacken schlugen gleichzeitig in die Gruppe Polizisten ein und schleuderten diese durch die Luft. Ihre Pokémon lagen kampfunfähig neben ihnen verstreut. Sie waren wohl keine Hilfe mehr für uns. Natürlich konzentrierten sich somit sämtliche Angriffe nun auf uns. Meine Pokémon kämpften am Limit. Hannahs Pokémon ebenso. Ihr Sengo wurde nicht besiegt, es ist vor Erschöpfung bereits zusammengebrochen. Auch mein Frosdedje schien nicht mehr lange durchzuhalten. Es wurde unübersichtlich. Wir waren zwar von Anfang an eingekesselt, doch die Lage wurde immer prekärer. Hannahs Pokémon waren am Ende. Sie leistete nur noch mit Hundemon und Gewaldro Widerstand. Bei mir sah es nicht besser aus. Kabutops, Despotar und Tornupto waren noch halbwegs auf den Beinen. Plötzlich schlug neben mir etwas ein. Eine gewaltige Explosion schleuderte mir Staub und Dreck entgegen, während mich die Druckwelle zu Boden schmiss. Déjà-Vu, mal wieder. Genau wie am See der Kühnheit lag Hannah regungslos 20 Meter entfernt von mir. Als sich die Staubwolke gelegt hatte stand nur noch Kabutops schützend vor mir. Meine anderen beiden tapferen Kämpfer wurden durch die Explosion weggeschleudert und kampfunfähig. Saturn lachte kurz. Er sagte seinen Leuten er würde mein letztes Pokémon besiegen und dann mich endgültig aus dem Weg räumen. Sein Toxiquak baute sich auf und schoss eine Matschbombe auf uns ab. Ich war zu schwach um etwas zu sagen. Ich lag am Boden und wartete nur noch auf den Einschlag der Attacke. Sie hätte auch mich getroffen, doch Kabutops warf sich komplett in den Angriff. Es bekam die volle Ladung ab. Wankend stolperte es nach hinten und fiel zu Boden. Mit letzter Kraft ließ es etwas Wasser aus seinem Maul sprudeln. „Kein Problem. Dann erledige ich dich eben mit zwei Attacken.“ Wieder ließ Saturn einen ähnlichen Lacher verlauten wie davor. Als er zum finalen Schlag ausholen wollte, fing die Erde das Beben an. Ein grelles Licht erschien aus der Ferne. Da ich sowieso schon völlig am Ende war, spielte sich für mich alles wie in Trance ab. Mein Kopf lag in meinen Armen. Ich lugte nur minimal hervor, um zu sehen, was passieren würde. Die Lichtkugel wanderte zu Zyrus. Sie blieb vor ihm stehen. Dann zersprang sie. Ein Funkenregen setzte ein, gleichzeitig bildete sich vor Zyrus eine Treppenstufe aus Licht. Dann noch eine. Und noch eine. Immer mehr wurden es, die die Treppe in den Himmel empor wachsen ließ. Zyrus bestieg die erste Stufe. Er verweilte kurz auf ihr bevor er die nächste Stufe nahm. Er drehte sich um. „Mars! Jupiter! Saturn! Habt ihr alles dabei? Es wird Zeit …“ Mit diesen Worten drehte er sich um und stieg die leuchtende Treppe hinauf. Ich sah zu Saturn und seinem Toxiquak. Er verzog das Gesicht und ließ mich dann einfach liegen. „Kümmert euch um ihn. Er darf keinen Mucks mehr machen!“ Dann rannte er den anderen hinterher. Ich sah ihm nach, bis auch er an der Treppe angelangt war. Langsam richtete ich meinen Blick wieder auf die grüne Meute. Anstatt mich anzugreifen, herrschte bei ihnen Verwirrung. Sie kämpften für ihrer Anführer Zyrus und der ließ sie nun hier einfach zurück und erschuf seine eigene Dimension ohne sie? Ich konnte zwar keine Gespräche mitverfolgen, dazu war ich zu schwach, doch einzelne Wortfetzen konnte ich heraushören. Eigentlich war es mir egal, solange sie mich einfach nur hier liegen ließen. Während sich die Modefiguren den Kopf zerbrachen vernahm ich ein weiteres Licht. Diesmal war es lila. Die Treppe verschwand in einem schwarzen Etwas im Himmel. Und kurz bevor die Treppe darin verschwand, trugen Mars und Jupiter grade die Glaskuppel mit Psiana darin und waren im Begriff ins Nichts abzutauchen. Psianas Magenta-Orb leuchtete in einem starken violetten Licht auf. Die beiden Commander erschraken so sehr, dass sie die Kuppel fallen ließen. Auf den ersten beiden Stufen zerbrach der gläserne Käfig noch nicht, bei den nächsten beiden war er bereits angeknackst, bis er auf der fünften Stufe vollends zerbrach. Normalerweise war zerbrechendes Glas kein wohltuendes Geräusch, doch dieses gab mir plötzlich wieder einen Funken Hoffnung zurück. Psiana huschte an Saturn, der als Letzter die Treppe bestieg, vorbei, während Mars und Jupiter in Panik gerieten und im schwarzen Nichts schreiend verschwanden. Auch Saturn legte plötzlich einen Zahn zu und verschwand so schnell wie möglich im Nichts. Psiana rannte die endlose Treppe nach unten. Es fing an Attacken auf die diskutierenden Team Galaktik-Mitglieder zu feuern. Diese Attacken waren voller Kraft und Wut. Mit großen Explosionen wurde ihnen die Hölle heiß gemacht, so wie sie es vor wenigen Augenblicken noch mit uns gemacht hatten. Doch es waren Unmengen dieser grünhaarigen Galaktiktypen hier. Ich sah zu wie Psiana diese Leute angriff, als ich merkte, dass mein Rücken total heiß war. Erst als es richtig brannte erlangte ich die Kraft, meinen Rucksack von mir wegzuschmeißen. Leider war er offen. Ein paar Gegenstände fielen heraus, glücklicherweise auch der alles Entscheidende. Das abgebrochene Platinum-Orb Stückchen, das ich für mich aufbewahrt hatte glühte. Daraufhin entstand ein allseits bekannter Sog. In der Pfütze, die aus Kabutops Wasser entstand, entwickelte sich ein lila Portal. Es dauerte nicht lange bis der Herrscher der Gegenwelt durch dieses auftauchte. Zusammen mit Psiana beschoss es die Galaktik-Mitglieder, die dadurch ein ähnliches Schicksal wie die Polizisten erwartete. Sie flogen durch die Luft, schrien und versuchten dem Attackeninferno der beiden Gegenwelt-Pokémon zu entkommen. Doch sie verschonten niemanden. Nachdem Giratina und Psiana ihre letzten Attacken abgefeuert hatten, um die verbliebenen Feinde unschädlich zu machen, herrschte eine bedrückende Stille. Meine Augen waren schon längst geschlossen und mein Kopf in meinen Armen vergraben. Ich hörte nur das immer lauter werdende Geklimper von Psianas Magenta-Orb-Kette. Ich spürte eine Pfote auf meinem Kopf. Danach leckte es meinen Arm ab. Mit letzter Kraft drehte ich mich zuerst auf die Seite und ließ mich dann auf den Rücken abrollen. Psiana stellte sich auf meinem Bauch, während ich in den vom Vollmond hell beleuchteten Nachthimmel sah. Es hätte so ein schöner Anblick sein können, würde nicht dieses schwarze etwas das Panorama versauen. Plötzlich versaute noch etwas diesen Anblick. Es wurde taghell. Der Himmel war aber immer noch im nächtlichen Blau getaucht. Ich sah zu Psiana. Es setzte Morgengrauen ein. Jedoch nicht um sich zu heilen, sondern um mir wieder etwas Energie zurückzugeben. Ich spürte wie mich neue Energie durch die Pfoten meines Pokémons durchströmte. Als die Helligkeit wieder verebbte, stieg es von mir herunter. „Danke, Psiana. Das war dringend nötig.“ „Die Halle des Beginns? Du meinst das schwarze Ding da oben. Das war mir fast klar, dass wir da wohl nicht drum herum kommen. Aber wo ist Giratina hin?“ „Vorbereiten? Auf was?“ Ich räumte meine Sachen wieder in den Rucksack, inklusive des Stückchens Platinum-Orb. Wer weiß, vielleicht würde es nochmal hilfreich sein, so wie gerade eben. Zudem zeigte mir Psiana noch schnell wo meine Pokébälle lagen, die mir Team Galaktik abgenommen hatte. Ich rief meine besiegten Pokémon zurück und warf einen Blick auf Hannah. Sie lag friedlich da. Hätte sie nicht diese Kratzer und Wunden im Gesicht, könnte man meinen sie schläft. Leider konnte ich mich jetzt nicht um sie kümmern, sonst würden wir beide bald nicht mehr existieren. Also machte ich mich auf den Weg in die Halle des Beginns. Eine Lichtstufe nach der anderen rannte ich hinauf, Psiana immer neben mir, bis auch wir im schwarzen Nichts verschwanden. Es sah aus wie in Saint Elsewhere, nur dass eben alles schwarz statt weiß war. Nur anhand von Säulen, die aus dem angeblichen Boden ragten, konnte man feststellen, wo man hinzulaufen hatte. Sie bildeten einen Gang, der uns direkt zu Zyrus und den Commandern führte. Wir versteckten uns hinter einer der Säulen und begutachteten die Lage. Es befand sich ein ähnliches Relief, wie in der Höhle nahe Trostu, auf dem Boden, nur viel größer. Je eines der drei kleinen schwebenden Pokémon befand sich an einer Ecke. In der Mitte des dreieckigen Reliefs stand so etwas wie ein Altar. Darauf lagen zwei Kristalle. „Klingt nicht sehr gut, …“ Nun lag es also an mir. Dem letzten verbleibenden Mensch, der Team Galaktik von ihrem aberwitzigen Plan abhalten konnte und unsere Welt vor dem Untergang bewahren konnte. „… aber dann liegt es wohl an uns, dem Ganzen hier ein Ende zu setzen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)