Psiana aus der Gegenwelt von True710 ================================================================================ Kapitel 10: Kleine Katze - Große Kraft -------------------------------------- Wir hatten den Fahrradweg hinter uns gelassen und standen nun kurz vor Ewigenau. Ich war immer noch sichtlich genervt von Dwayne, aber wenn ich an unseren Kampf dachte, wie ich ihn in den Boden stampfen würde, schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. Ich wusste genau welches Pokémon ich einsetzten würde, und ich war mir sicher, dass ich nur dieses Pokémon einsetzten musste. So in meinen Gedanken versunken platze es plötzlich aus mir heraus. „Hey Dwayne, wieso nicht gleich hier vor Ewigenau kämpfen? Hier ist ein schöner Platz dafür.“ Dwayne, der gerade noch mit Hannah sprach, warf mir vorerst nur einen verwunderten Blick zu. „Hm … ähm, ja wenn du schon so fragst, dann klar.“ Man hörte seine plötzliche Verunsicherung ganz klar heraus. Aber umso besser für mich. Ich musste ihm jetzt einfach zeigen, dass er nicht so toll war, wie er sich fühlte. Wir liefen noch etwas weiter Richtung Stadt und bogen dann ab. Auf einem kleinen Hügel neben der Stadt machten wir halt. Zur Rechten ein idyllischer Waldrand, zu Linken ein herrlicher Blick über Ewigenau. Wir, oder zumindest ich war jetzt aber nicht für Träumereien aufgelegt, ich wollte Dwayne ein für alle Mal vernichtend schlagen. Dementsprechend fing ich sofort an. „Also Dwayne, ich wähle mein allseits geliebtes Psiana.“ Psiana, das seit dem Fahrradweg genüsslich neben mir herlief spazierte auf das imaginäre Kampffeld. Es setzte sich und sah nicht gerade kampfbereit aus. „Soll das ein Scherz sein? Mir soll es ja egal sein, aber wenn du unbedingt so fertig gemacht werden willst.“ Dwayne konnte sich anfangs vor Lachen kaum noch halten. Das störte mich aber keineswegs, immerhin wusste ich über Psianas Kräfte bescheid. „Los, Dwayne. Wenn du dir so sicher bist, versuch‘s doch!“ „Nichts lieber als das! Los, Glurak!“ „Das ist doch kein Gegner für uns, oder Psiana?“ „Deine Sicherheit wird dir noch vergehen! Glurak, Flammenwurf!“ „Setz deinen Spukball dagegen!" Psianas Kräfte waren unglaublich und kamen aus dem Nichts. Im Sitzen feuerte es einen Spukball ab, der Gluraks Flammenwurf spielend spaltete und mitten ins Schwarze traf. Schon jetzt war Glurak sichtlich gezeichnet, und das von nur einem Spukball. „Nassschweif, Psiana!“ Dwayne schaute nur verwundert zu. Glurak ging indes K.O. und konnte nicht mehr weiterkämpfen. „Zurück, Glurak. Dann eben Psycho gegen Psycho, los Simsala!“ „Ampelleuchte!“ „Schutzschild, schnell!“ Psianas Ampelleuchte prallte am Schutzschild ab, doch auf Dauer würde er sich so nicht schützen können. „Dunkelklaue, los!“ Dwayne befahl abermals Schutzschild, was aber fehlschlug. Ich hätte ihn schlauer eingeschätzt, wobei Schutzschild natürlich auch zwei Mal funktionieren konnte. Nichtsdestotrotz traf die Dunkelklaue und auch Simsala schien mit einem Schlag fast besiegt. Doch es konnte noch weitermachen. „Genesung, Simsala!“ „Während es Genesung einsetzt, feuere eine Blitzkanone ab, Psiana!“ Aus der kleinen roten Perle auf der Stirn der rosa Katze kam eine elektrische Kugel die Simsala so umhaute, das es sofort kampfunfähig wurde. Dwayne war sichtlich genervt, während ich mir mein Lachen zurückhalten musste. „Scherox, mach es fertig!“ Scherox war schnell. Es griff sofort mit einem Silberhauch an und konnte sogar noch eine Kreuzschere anbringen. Käferattacken sind wirkungsvoll gegen Psycho-Typen, weswegen ich auf Nummer sicher ging. „Morgengrauen, Psiana!“ „Metallklaue, los!“ Psianas Energie war wieder hergestellt, bevor Scherox angreifen konnte. Und auch wenn Scherox schnell ist, Psiana ist es auch. Ich musste keine Anweisung geben, da wurde Scherox immer langsamer und schwebte, von einer Psychokinese gefangen, in der Luft und wusste sich nicht zu helfen. Im nächsten Moment flog es gegen einen Baum und danach auf den Boden. „Tengulist, mach jetzt dieses Psiana platt!“ „Psiana, Ampelleuchte!“ Tengulist konnte vorerst mit Turbotempo ausweichen, doch Psiana sah voraus wo es hinwollte. Die nächste Ampelleuchte saß, und auf Grund der vierfachen Schwäche gegen Käferattacken gingen bei unserem Waldfreund ganz schnell die Lichter aus. Dwayne war extrem sauer. Vier Pokémon schon besiegt worden, ohne mir richtig zugesetzt zu haben. Voller Wut schmiss er den nächsten Ball. „Los, Luxtra!“ „Spukball, Psiana!“ Zu meiner Verwunderung konnte Luxtra dem Spukball ausweichen und danach glich zur Attacke ansetzten. „Hyperstrahl, volles Rohr!“ Luxtra hatte Power und es feuerte einen mächtigen Hyperstrahl ab. Ich war so überrascht, dass ich Psiana keine Anweisung gab. Doch da wo Psiana gerade noch stand war plötzlich nichts mehr. Der Hyperstrahl hätte Psiana umgehauen, doch es war nicht mehr da. Ich suchte mein Pokémon, wollte es aber nicht zu offen zeigen, da Dwayne sonst wieder einen Spruch abgelassen hätte. Es vergingen ein paar Sekunden ehe ich eine telepathische Stimme vernehmen konnte. Öhm, ok. Was ging hier ab? Eine Attacke die nur Giratina kennt. Mächtig. Gegenwelt. Ich war etwas baff. Aber Psiana sagte, ich solle aufpassen. Schon im nächsten Moment kam Psiana aus einer Art Portal in Form eines dunkelvioletten bis Schwarzen Klumpens, ähnlich eines Spukballes und traf Luxtra von der Seite. Es wurde weggeschleudert und blieb kampfunfähig liegen. Psiana bewegte sich anmutig zurück auf meine Seite des Kampffeldes. Dwayne blickte mich nur ungläubig an, doch ich verzog meine Miene kein Stück. Als er keine Reaktion von mir bekam, rief er einfach sein nächstes Pokémon. „Brutalanda schlägst du niemals!“ Natürlich hatte auch Brutalanda keine Chance. Während es seinen Drachenpuls daneben setzte und auch Doppelteam nichts gegen Psianas Psychokinese ausrichten konnte, ging es nach einem Treffer einer Blitzkanone zu Boden und konnte nicht mehr weiterkämpfen. Dwayne rief es zurück und rannte einfach nur noch weg. Wahrscheinlich Richtung Pokémon-Center in Ewigenau. Letztlich ist es mir auch egal, wenn es um diesen Kerl geht wurde ich gefühlskalt und herzlos. Ich war sogar noch froh, dass er endlich weg war, obwohl mir seine Pokémon Leid taten, so einen Idioten als Trainer zu haben. Ich ging zu Psiana, streichelte es und gab ihm etwas Pokéfutter. Ein glückliches und langgezogenes „Psiiii“ bekam ich nur zu hören. Ich drehte mich um und sah Hannah, die einen Blick aufgesetzt hatte, der keine Worte mehr verlangte. Er sagte soviel wie: Wieso hast du den armen Dwayne so brutal fertig gemacht und hast dich nicht dafür entschuldigt? Jedoch wollte ich, dass sie dieses Satz auch ausspricht, weshalb mein Blick kalt und ausdruckslos wurde und ich ihr nur ein etwas Böses „Was?!“ entgegnete. „Da fragst du noch ‚was‘?! Was sollte das denn?“ „Was sollte was? Der Pokémonkampf? Er wollte kämpfen und ich hab ihn gezeigt, dass er mir lieber nicht dumm kommen soll.“ „Aha, und weshalb soll er dir nicht dumm kommen?“ Tja, da hab ich mir wohl ein Eigentor geschossen. Weshalb sollte er mir nicht dumm kommen? Eine gute Frage, auf der ich nicht wirklich eine sinnvolle Antwort geben konnte. Ich versuchte mich anderes herauszureden. „Ach, hast du das auf dem Radweg schon vergessen?“ „Nein, hab ich nicht, Nathaniel. Aber ich versteh nicht, was du gegen ihn hast.“ Gegen Ende des Satzes wurde sie leiser und klang traurig. Doch wieso? Wollte sie so sehr, dass ich mich mit Dwayne verstehe? Wenn ja, welchen Grund hatte es? Ich würde sowieso keine Antwort drauf kriegen, weshalb ich versuchte eine vernünftige Antwort zu geben. „Ich weiß auch nicht. Seine Art ist mir unsympathisch und dann denkt er auch noch, er könnte mich mit links fertig machen und müsste mich nicht ernst nehmen. Es war einfach nur eine Lektion, die er sicherlich nicht vergessen wird. Er soll in Zukunft aufpassen, was er zu mir sagt.“ Hannah legte keinen Widerspruch ein und hatte auch keine Frage mehr parat. Sie ließ es darauf beruhen, worüber ich erstmal froh war. Stattdessen forderte ich sie nett auf, mit mir in die Stadt zu gehen. Ich wusste nicht wieso ich das sagte, doch ich hängte an, dass wir dort vielleicht nochmal Dwayne treffen. Mir gefiel es zwar nicht, doch andererseits möchte ich wissen, wie viel Respekt er mir nun zeigt, denn ich musste zugeben, dass ich ihn ganz schön fertig gemacht hatte. Wir gingen durch die Straßen von Ewigenau. Hier ging es gemütlich zu, keine Hektik, kein Stress. Es war ruhig. Vielleicht lag es auch an uns, denn keiner sprach ein Wort. Ich wusste nicht wieso und es war mir auch unangenehm. Ich durchbrach die Stille mit ein paar belanglosen Fragen. Wo sei das Pokémon-Center, weißt du wo es lang geht, ich wollte einfach ins Gespräch kommen, doch Hannah verspürte wohl keine Lust zu reden. Nach ein paar erfolglosen Anläufen ließ ich es bleiben. Und dann endlich das Pokémon-Center. Wir traten durch die gläserne Doppeltür. Und meine Vermutung sollte sich bewahrheiten. Dwayne stand vor einer Tür, über der eine elektronische Anzeige hing, die eine rote Spritze aufleuchten ließ. Hannah vermutete wohl Schlimmes und rannte sofort zu ihm. Ich hörte sie von weitem. „Oh mein Gott, Dwayne, was ist los?“ „Was los ist? Deine komische neue Begleitung mit dem überirdischen Psiana ist los!“ „Ich weiß schon, aber erzähl doch.“ „Meine Pokémon haben schwere Verletzungen. Zwei Tage Ruhe hat Schwester Joy verordnet. Doch Luxtra hat es schlimmer erwischt. Nach dieser undefinierbaren Attacke, von der es getroffen wurde, ringt es nun ums Überleben. Joy meint, sie weiß nicht ob es durch kommt.“ Ich hatte keine Lust auf Smalltalk oder Mitleid, weshalb ich mich in die Lobby mit Blickrichtung zu den beiden gesetzt hatte, um alles mitzuhören. Nachdem Dwayne nach seinem letzten Satz heulend in Hannahs Arme fiel, warf sie mir nur einen bösen Blick zu. Ja, ich hab gehört, dass Luxtra vielleicht stirbt und natürlich tat es mir für Luxtra Leid. Ich hatte nie die Absicht es umzubringen. Und noch ist Luxtra nicht tot, auch wenn es hart klang. Was hat Psiana mir erzählt? Mächtige Attacke aus der Gegenwelt. Ich war so frei und nahm mir einen Zimmerschlüssel, die hinter der Empfangstheke hingen und verkroch mich auf das Zimmer. Als ich den Gang entlang lief spürte ich förmlich Hannahs tödlichen Blick. Ich drehte mich nur um und hielt den Schlüsselanhänger hoch, der ihr die Zimmernummer verriet. 17c hatte ich mir ausgesucht. Ich lag im Bett und streichelte, das auf meinem Bauch liegende Psiana. Hatte ich ein Gespür dafür, oder wieso war das Zimmer 17c erneut unterm Dach und hatte ein Dachfenster mit herrlichen Ausblick in die Wolken? Ich verlor mich in vorüberziehenden Wolken und dachte an … an gar nichts irgendwie. Ich sah nur den Wolken hinterher, die in einem zarten Orange getaucht waren, da es auf Abend zuging. Hannah platze ins Zimmer, Dwayne im Schlepptau hinterher. „Nathaniel?! Luxtra stirbt vielleicht! Wie kannst du mit deinem dummen Psiana hier oben in aller Seelenruhe liegen?! Geht dir das Schicksal Luxtras überhaupt nicht nahe?!“ „Eine ehemalige Team Rocket Top Offizierin will mir etwas über Gefühle für Pokémon erzählen?“ Hannahs Mimik war nicht zweideutig auszulegen. Sie fühlte wohl gerade die totale Abneigung mir gegenüber. Sie zog Dwayne hinter sich her und knallte die Tür zu. Sah so aus als würde ich heute alleine im Zimmer schlafen. Ich sah mich um und bemerkte, dass es hier eh nur noch ein Sofa gegeben hätte. Und ich hätte mein Dachfensterbett auf keinen Fall hergegeben. Es vergingen ein paar Stunden. Ich lag immer noch absolut entspannt im Bett und blickte mittlerweile in den Sternenhimmel. Wieso war ich plötzlich so hart? Wieso ging mir alles am Allerwertesten vorbei? War ich zu machtgierig? Wollte ich nur noch Pokémonkämpfe gewinnen? Mit Psiana würde ich sowieso alles wegputzen, also müsste ich mir darüber keine Gedanken machen. Das konnte aber auch nur bedeuten, dass ich nicht nur noch Pokémonkämpfe gewinnen wollte. Warum war alles neuerdings so kompliziert? Ich dachte zurück und kam auf den Schluss, auf den ich lieber hätte nicht kommen sollen. Natürlich war Dwayne meiner Meinung nach Schuld. Davor war alles klasse, und jetzt? Ich verlor mich immer mehr in irgendwelche Wutgedanken bis ich schließlich einschlief. Ich wachte alleine auf, nur Psiana lag neben mir eingerollt. Ich frühstückte allein, nur Psiana fraß neben dem Tisch aus seinem Napf. Ich ging alleine zur Arena, nur Psiana tapste fröhlich neben mir her. Die Arena ist auf Pflanzentypen spezialisiert. Tornupto, Noctuh und Frosdedje sollten hier leichtes Spiel haben. Psiana werde ich vorerst nicht einsetzten. Es soll sich vom Kampf gestern erholen. In der Eingangshalle begrüßte mich sofort Silvana, die Arenaleiterin. „So. Und du bist dann wohl der starke Trainer?“ „Starker Trainer? Öhm, kann sein, ich will es hoffen, ja.“ „Wer Veit so eine Abreibung verpasst ist schnell bekannt, sowas spricht sich herum. Besonders sein Vater wird sich wohl amüsiert haben. Aber zurück zum Ernst der Sache. Du willst wahrscheinlich gegen mich antreten, hab ich Recht?“ „So sieht es aus.“ „Na dann, folge mir.“ Sie führte mich in einen Raum, der so aussah wie der Wald, vor dem ich gegen Dwayne gekämpft habe. Die gleichen Bäume, das gleiche Gras, sogar die gleiche Luft. „Ich will mich mit dir nicht lange aufhalten. Kommen wir gleich zur Sache!“ Mit mir nicht lange aufhalten? Wohl eher andersherum, jedoch sagte ich mir das nur im Kopf. Dann wieder das übliche Spiel. Ein Schiedsrichter gab die Regeln bekannt und jeder solle doch bitte sein erstes Pokémon rufen. „Noctuh, du bist dran!“ „Chelterrar, aufs Kampffeld mit dir!“ „Noctuh, Nachtnebel, los!“ Noctuhs Nachtnebel begann zu wirken. Es wurde dunkler und dunkler und ein düsterer Schleier setzte sich aufs Kampffeld. Die Illusionen, die der Nachtnebel hervorrief schlugen auf Chelterrar ein. „Chelterrar, fege diesen Nebel mit einem Blättersturm weg!“ Der Blättersturm traf und warf Noctuh zu Boden. Zudem verflog der Nachtnebel. „Noctuh, Hypnose und dann Nachtmahr!“ Beides funktionierte. Chelterrar schlief und bezog Schaden aus den Alpträumen, die es durch Nachtmahr in den Kopf gesetzt bekam. Noctuh flatterte mittlerweile wieder in der Luft, als Psianas Augen blau aufleuchteten. Ich sah zu es herunter, doch es fixierte Noctuh. Ich sah also hoch zu Noctuh, das so aussah, als wäre es etwas abwesend. Vom einen auf den anderen Moment startete es einen Sturzflug aufs schlafende Chelterrar und öffnete seinen Schnabel. Sein Schnabel sah nicht gerade sehr furchterregend aus, er war nicht sehr groß, doch ich staunte, was plötzlich aus diesen kleinen Schnabel kam. Ein heftiger Strahl aus gebündelter Luft schoss direkt auf Chelterrar zu und ließ dieses beim Einschlag wegschleudern. Ich traute meinen Augen nicht und schaute wieder zu Psiana, dessen Augen wieder normal aussahen. Es sah zu mir hoch und fing das telepathieren an. Trocken und kurz zusammengefasst. Mein Noctuh, eine Attacke Lugias … Chelterrar war besiegt. Auch ich rief Noctuh zurück, dieser Luftstoß war mir noch nicht ganz geheuer. „Roserade, du bist dran!“ „Tornupto, los geht’s!“ „Der Gast beginnt.“ „Nichts lieber als das. Tornupto, Eruption!“ Diese Attacke musste man als erstes einsetzten, denn dann war sie am stärksten. Das Feuer auf dem Rücken Tornuptos preschte in die Höhe. Die Luft flimmerte und glühende Feuerbälle schossen aus den Flammen des Rückens. Sie regneten auf Roserade nieder, das Mühe hatte nicht getroffen zu werden, und doch immer wieder einen Treffer einstecken musste. So sah es nach dieser Attacke ziemlich verkohlt aus. Es sah zu schwach aus, um angreifen zu können, weshalb ich mir dachte, das Ganze gleich zu beenden, als Psianas Augen wieder blau leuchteten. Ich sah gespannt zu Tornupto, das ebenfalls abwesend aussah und erwartete eine heftige Attacke. Seine Rückenflammen färbten sich plötzlich blau und aus seinem Maul kam ein blauer Feuerstrahl. Er schloss Roserade völlig in sich ein. Danach fiel es K.O. zu Boden. Ich sah sofort zu Psiana und erwartete eine Antwort. Wieder etwas gelernt, dachte ich mir. Langsam gefiel mir das. Als hätte ich nicht schon ein kaum schlagbares Psiana, fingen meine anderen Pokémon an, Attacken aus Legenden zu beherrschen. Ich hab ihnen sowieso schon Attacken beigebracht, die eher ungewöhnlich sind, aber ich hab nichts gegen neue coole Angriffe. „Veit hat wahrlich nicht übertrieben. Du bist unheimlich stark, Nathaniel. Mal sehen, ob du mein bestes Pokémon besiegen kannst. Folipurba!“ „Zurück, Tornupto. Frosdedje, du darfst auch Mal!“ „Ich behalte es mir vor, den ersten Angriff zu starten. Los, Laubklinge!“ Jetzt dürfen Arenaleiter schon zuerst angreifen. Ganz neue Regeln hier. Aber mich soll das nicht stören. „Eisstrahl, los!“ Der Eisstrahl verfehlte sein Ziel, Folipurba war schnell, und es konnte Frosdedje mit Laubklinge angreifen. Jedoch war es jetzt in Reichweite. „Eishieb!“ „Halte durch, Folipurba, Gigasauger!“ Auch der Gigasauger traf. Langsam musste ich etwas tun. „Donner, Frosdedje!“ „Schnell, Sonnentag, Folipurba!“ Und wieder hat sie mich drangekriegt. Durch ihren Sonnentag ging auch der Donner daneben. „Synthese, los!“ „Unterbinde das Ganze mit Blizzard!“ Frosdedje brachte einen heftigen Schneesturm hervor, der den Sonnentag und damit auch Folipurbas Synthese zu Nichte machte. Und dann leuchteten abermals Psianas Augen. Was würde jetzt kommen? Der Blizzard verebbte und es wurde plötzlich bitterkalt. Der Blizzard war schon kalt, aber das hier ging irgendwie weiter. Aus Frosdedje kamen eisige Dämpfe, es kühlte sich selbst extrem herunter. Und Folipurba? Man sah wie es auf Grund der Kälte kampfunfähig wurde und immer mehr einfror. Es erstarrte fast zu einem Eisblock. Psiana schaltete sich wieder ein. Alleine der Name Kyurem war irgendwie schon eisig. Und als ich darüber nachdachte kam mir die zitternde Silvana entgegen und drückte mir den Waldorden in die Hand. „Herzlichen Glückwunsch, Nathaniel. Starker Kampf, den hast du dir verdient.“ Und schon verschwand sie wieder. Ich glaube, sie wird erst Mal ein heißes Bad nehmen. Das könnte ich allerdings auch gebrauchen. Jedenfalls hatte ich das was ich wollte, ich konnte also gehen. Beim Gang zur Tür musste ich über Psianas Kräfte nachdenken. So eine kleine Katze und so viel Kraft, ja schon fast Macht. Unglaublich. Ich lief fast gegen die Tür, so gedankenversunken war ich. Nach zwei Tritten gegen die leicht zugefrorene Tür stand ich auch schon wieder in der Sonne. Herrlich. Als mein Blick dann aber nach vorne fiel verzog sich mein Gesicht. Hannah und Dwayne standen vor mir. Dwayne mit seinem Luxtra in den Armen. Es hatte es also geschafft. Irgendwo auch eine Erleichterung für mich, doch so sehr kratze mich das jetzt nicht. Schuldgefühle hatte ich keine. „Hey, was gibt’s?“, fragte ich unbekümmert. „Nichts. Aber deinen Kampf haben wir jetzt wohl verpasst, oder?“ Ich streckte nur meine Hand, in der der Waldorden lag aus. Ihre Tonart klang aber auch nicht gerade glücklich. „Dann können wir ja weiterreisen, oder?“ „Können wir, klar. Ich muss nur noch meine Sachen aus dem Center holen.“ „Mach das, ist ja nicht weit.“ Ohne weitere Worte lief ich los. Nur fünf Minuten später war ich im Center, packte meine Sachen und gab Schwester Joy den stibitzten Schlüssel wieder. „So wieder hier. Wo ist Dwayne?“ „Er wird alleine weitergehen. Du hast ihn zu viel Angst gemacht. Er ist ziemlich gekränkt.“ „Oh, hm. Wo geht’s als nächstes hin?“ „Schleiede.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)