El tercero óvulo von Kiora (Die Tochter des Sturms) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Tagebucheintrag: Seit ich denken kann, war Herak an meiner Seite. Ihm war immer egal, dass ich „nur“ eine Halbelfe bin. Ihm war auch egal war die anderen Elfen oder seine Familie sagten, wenn sie ihn bei mir sahen. Er war mein bester Freund. Er hat mir das kämpfen beigebracht, wie man ihm Wald überlebt und mir erklärt wie ich meine Magie beherrschen kann. Er war zwar sieben Jahre älter, aber er hat sich immer jünger verhalten, während ich bereits früh begriffen hatte, dass nur ich etwas an meinen Schicksal ändern kann. Und trotzdem gab es zwischen uns fast nur Streit. Gab es da nicht ein menschliches Sprichwort? Was sich mag, das neckt sich? Das traf vermutlich auf uns zu.   Sanft schien die untergehende Sonne auf zwei Gestalten, die am Rand einer Talklippe saßen und den Sonnenuntergang beobachteten. Während das Mädchen an einem Baumstumpf lehnte, lag der Junge im weichen Gras des Frühlings. „Wie war eigentlich die Patroulilie, Herak?“, murmelte plötzlich weibliche Person von beiden. Der junge Mann hob den Kopf und stützte sich auf dem Ellbogen ab um seiner Gegenüber ins Gesicht zu schauen, was jedoch daran scheiterte, dass das Mädchen desinterresiert den Kopf im Nacken gelegt hatte und die Augen geschlossen in Richtung Sonne blicken lies. Genervt runzelte er die Stirn und ließ sich zurück ins Gras plumpsen, ohne seiner Freundin zu antworten. Eben diese hob nun doch den Kopf, um zu schauen warum er nicht reagierte. „Es war okay, aber außer ein paar verirrten Soldaten ist nichts passiert. Also eigentlich wie immer. Und was hast du gemacht?“ „Immer hin hast etwas erlebt. Ich war nur ein bisschen in der Vorstadt, bis ich hinaus geschmissen wurde. Danach hab ich im Wald trainiert.“ Amüsiert hob ihr bester Freund denn Kopf und sah sie fragend an. „Was hast du den jetzt schon wieder angestellt? Wieder mit einem Priester gestritten?“ Empört schnaufte das Mädchen auf. „Ich doch nicht.“, höhnte die junge Frau und starrte ihren besten Freund böse an, ging jedoch auch nicht weiter auf die Frage ein, die ihr gestellt wurde. „Glaubst du ich könnte demnächst vielleicht auch mal mit?“ Ihr Freund erhob sich und setzte sich neben sie wieder hin. „Du weißt.“, murmelte er leise, „dein Vater.“ „Mein Vater!“, unterbrach ihn die andere aufbrausend. Sie sprang auf und lief zum Rand der Klippe. „Mein Vater will viel, wenn der Tag lang ist.“, fing sie von vorne, diesmal ruhiger an. „Du weißt, dass er das nur macht, weil er dich beschützen will.“, antwortete ihr Herak. „Und? Ich will auch etwas tun und nicht nur die ganze Zeit im Wald oder in der Stadt vergeuden! Ich bin im Schwertkampf genauso gut wie du und trotzdem lassen sie mich nicht mal in die Nähe der Grenze. Vermutlich haben sie Angst das ich sobald ich einen Menschen sehe überlaufe und alle Geheimnisse des Elfenwaldes ausplaudernd würde.“, fauchte das Mädchen anklagend. „Du weißt, dass das Quatsch ist! Du weißt das du nur deshalb nicht mitkämpfen kannst, weil du zu jung bist in den Augen der Generalen! Mann darf erst mit zwanzig in die Armee und du bist gerade mal sechzehn. Also hör auf dich immer wieder darüber zu beschweren.“, grummelte er, wusste er doch das sie trotz allem spätestens übermorgen wieder damit anfangen würde. Eingeschnappt drehte sich das Mädchen um und lehnte sich an einem Baum und schloss die Augen. „Bist du jetzt sauer?“, fragte er ironisch und stellte sich vor seine Freundin, die ihn jedoch weiter ignorierte und nicht antwortete. Schließlich seufzte sie und öffnete ihre Augen doch und sah ihn aus grünen Augen traurig an. „Ich will mal raus aus dem Wald!“, hauchte sie, „Ich habe außer der Elfenhauptstadt, den Wald in ihrer Nähe und unsere Hütte noch nichts gesehen. Aber jeder andere Elf hat bereits mindestens einmal die Grenze und mehrer Elfen oder Menschenstädte gesehen. Nur ich nicht. Das ist unfair!“ „Hör auf zu quengeln und dich wie ein Kleinkind auf zu führen. Irgendwann werden sie dir schon genug vertrauen das sie dich in ihre Armee aufnehmen.“, versuchte der Elf sie zu trösten. Dann nahm er sie kurz in die Arme und wand sich zum gehen. „Wir sehen uns morgen Vormittag auf dem Trainingsplatz, bevor ich auf Patroulilie muss, okay?“, rief noch, wartete jedoch gar nicht auf eine Antwort sondern rannte direkt los. Kurz darauf war er außer Sichtweite und die Halbelfin begab sich wieder zur Klippe an deren Rand sie sich nieder ließ und ihre Beine baumeln ließ. So war Herak immer. Der Elf mit den kurzen, braunen Haaren war meistens fröhlich und freundlich, jedoch wurde er in ihrer Nähe immer schnell so genervt das man seine schlechte Laune förmlich aus der Luft greifen konnte. Keine sehr gute Angewohnheit wenn man beste Freunde war. Vermutlich fragten sich eh die meisten wie die beiden überhaupt miteinander auskamen, wo sie doch eh die meiste Zeit wo sie zusammen waren sich stritten. Andersrum war der junge Elf der einzige der ungefähr in ihrem Alter war, mit seinen dreiundzwanzig Jahren war er zwar sieben Jahre älter doch die nächsten die mit ihrem Alter an sie rankamen waren so cirka zehn bis zwölf Jahre älter. Sie legte sich zurück ins Gras und genoss die warmen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne auf ihrem Gesicht. Ein Rauschen erklang, jedoch ignorierte sie es und blieb in aller Ruhe liegen. Erneut erklang das Geräusch. Langsam runzelte sie doch die Stirn und versuchte mit ihren eher mittel mäßigen Ohren etwas zu hören, was das Geräusch erklären könnte. Nichts. Vielleicht lag es daran das ihre Ohren nicht so spitz und gut wie die der anderen Elfen waren. Jetzt herrschte Stille, doch wenn sie genau nach dachte, fehlte auch das vertraute Zwitschern der Vögel, das Rascheln des Unterholzes und das brummen der Insekten. Sie setzte sich auf und versuchte etwas zu erkennen war jedoch nicht wirklich gelang, weil die Sonne sie blendete. Schützten hob sie die Hand vor die Augen und tatsächlich erkannte sie nun etwas Blaues auf sich zukommen. Verwirrt sprang sie auf und ging einige Schritte vom Klippenrand weg um genug Platz zu haben, falls sie mit dem was auch immer kämpfen müsse. Sie riss die Augen auf als sie schließlich doch erkannte was da auf sie zu kam. Vor schreck ließ sie ihr Messer das in der Hand gehalten hatte fallen und das Mädchen sprang erneut ein paar Meter zurück, während sie überrascht beobachtete wie der Drache vor ihr landete und sie aus ihren Saphirblauen Augen neugierig beobachtete. *Mein Name ist Saphira Schimmerschuppe. Und wer bist du?* Stumm starrte die Halbelfin den blauen Drachen vor sich an, konnte die Situation nicht glauben. *Bist du stumm?* Erklang erneut die Gedankenstimme des Drachenmädchens in ihrem Kopf. Nur so neben bei, wie war sie eigentlich hinter ihre Gedankenmauern gelangt? Unsicher sah sie Saphira an, bevor das Mädchen schließlich doch ansetzte zu antworten. *Ich bin Kiora Yamanaki.* Stotterte sie leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)