Normal Daylife von -Temeraire- (Der ganz normale Wahnsinn in Klasse 0) ================================================================================ Kapitel 2: Am besten nicht verlaufen... --------------------------------------- Nachdem der neuer Kommandant den Raum verlassen hatte, herrschte einige Momente lang absolute Stille. Niemand sprach auch nur ein Wort, was mich selbst allerdings nicht verwunderte – immerhin hatten wir gerade ein paar Informationen bekommen, die es erst einmal zu verdauen galt. Selbst Nine, welcher zuvor noch seinen Unmut kund getan hatte, schwieg jetzt – ihn hatte die Demonstration von Kurasame wohl am meisten zugesetzt, immerhin war er einer der wenigen, welche es geschafft hatten, nicht nur seinem Schlag auszuweichen, sondern auch noch im Gegensatz dazu einen Schlag zu landen. So hatte der Blonde sich in eine Ecke zurückgezogen und schmollte dort vor sich hin – hätte man ihn darauf angesprochen, hätte dieser es aber nur verneint. Ich selbst hatte die ganze Zeit auf meinem Platz gesessen und die Szene schweigend beobachtet, während ich gleichzeitig versucht hatte, die unpassenden Kommentare von Jack auszublenden. So einfach, wie sich das aber vielleicht anhören mochte, war es bei weitem nicht. Während die anderen den beiden neuen immer wieder fragende Blicke zuwarfen, bemerkte scheinbar niemand, dass wir nicht allein im Raum waren. Direkt neben dem dunklen Schreibtisch schwebte ein Mogry, der uns aufmerksam beobachtete, bisher aber ebenfalls kein einziges Wort gesagt hatte. Die erste, die in nachher schlussendlich bemerkte war Cinque, welche ihn fragend ansah. „Und wer bist du?“ Sie legte den Kopf schief und der Mogry setzte zu einer Erklärung an. „Ich werde euch die Missionsdetails und Anweisungen der Republik überbringen. Ich bin ein Mentor offizieller Gefechtsreservisten, Y-Einheit oder kurz Mogry.“ Er sah einmal durch die Klasse, ehe er sich dann wieder Cinque zuwandte. „Nennt mich doch bitte, wie ihr wollt, kupo!“ Kurz herrschte wieder Stille in dem Klassenzimmer und man konnte Cinque ansehen, wie sie angestrengt nachdachte. Ob das so eine schlaue Bitte war, sei mal dahin gestellt und doch dauerte es nicht lange, bis sie eine Idee zu haben schien. „Wenn das so ist, wie wäre es dann mit Moglin!“ Ja – sie war von ihrer Idee vollends überzeugt, doch bei dem Mogry sah das ein wenig anders aus. „Ich habe doch schon einen richtigen Namen, kupo...“ Während sich Cinque weiterhin mit dem Mogry beschäftigte, den sie scheinbar wirklich Moglin nannte – ließ ich den Blick durch das Klassenzimmer wandern. Die meisten anderen waren schon nicht mehr hier, sondern schienen sich über die Akademie verteilt zu haben. Nachdem auch ich aufgestanden war, verließ ich das Klassenzimmer durch die zweite Tür, direkt neben der Empore. Nach einem kurzen Flur trat ich durch eine zweite Tür und fand mich im Hinterhof wieder. Meine erste Einschätzung musste ich revidieren, die gesamte Klasse 0 schien sich hier versammelt und zu kleinen Grüppchen zusammengeschlossen zu haben. Ich hatte zwar nichts gegen die Anderen, aber dennoch brauche ich einen Moment lang Ruhe. Da ich diesen aber mit Sicherheit nicht in der Akademie gefunden hätte, wo es überall von anderen Kadetten nur so wimmelte und auch im Klassenzimmer keine Ruhe finden würde, entschloss ich mich dazu, den Weg in Richtung Gedenkstätte einzuschlagen. Zwischen den vielen Grabsteinen erwartete ich eigentlich, niemanden zu finden und dennoch lag ich erneut falsch. Die beiden neuen, Rem und Machina, wenn ich das richtig in Erinnerung hatte, standen vor einem Grabstein und starrten den Namen fast schon an. Ich war mir sicher, dass sie sich nicht an die Person erinnern konnten, immerhin nahm uns der Kristall sämtlich Erinnerung an die Verstorbenen. Es hieß immer, er würde es tun, damit wir nicht in den Erinnerungen gefangen gehalten wurden. Ich hörte nicht, was sie sagten, aber der Name schien sie irgendwie mitzunehmen. Schweigend betrachtete ich sie, bis beide die Gedenkstätte wieder verließen. Ich selbst blieb noch einen Augenblick, indem ich kurz zu dem Grabstein ging, vor dem die beiden bis eben noch gestanden hatten. Izana Kunagiri Irgendetwas vertrautes hatte der Name, auch wenn ich nicht genau sagen konnte, was genau mir daran bekannt vorkam. Es brachte aber auch nichts, weiterhin darüber nachzudenken, immerhin würde ich mich ohnehin nicht an die Person erinnern können, sollte ich sie einmal gekannt haben. Wortlos drehte ich mich um und traf am Tor zu Gedenkstätte überraschenderweise auf Deuce. „Wir sollten uns die Akademie ein wenig genauer ansehen, meinst du nicht auch?“ Sie hatte gar nicht so unrecht und so willigte ich ihrem Angebot, sie auf einen kleinen Rundgang zu begleiten ein. Wir starteten unseren Rundgang in der großen Haupthalle. In der Mitte der Halle war das Magieportal zu finden. Es ähnelte drei roten Zahnrädern unterschiedlicher Größe mit deren Hilfe wir uns in der Akademie bewegen konnten. Treppen gab es abgesehen von 2 großen, welche sich direkt gegenüber des Haupteinganges auf unserer linken Seite befanden, nämlich keine. Nur die Kadetten der Akademie, wie auch Mitarbeiter konnten dieses Portal benutzen, ein Umstand, der uns bei unserer Rückeroberung geholfen hatte. Die einzigen beiden Treppe führten auf eine weitere Empore, wo sich hinter einer weiteren Tür die Kommandozentrale befand. Überall an den Wänden hingen die Banner des Feuervogels und auch einige, wenige Topfpflanzen schmückten die Haupthalle, in welcher doch reges Treiben herrschte. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine weitere Tür, hinter der das Kristarium, die riesige Bibliothek der Akademie ihren Platz hatte. Mein Blick wanderte zu Deuce, die sich kurz umsah. „Und wo willst du jetzt hin?“ Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns dafür, uns die Stockwerke durchzuarbeiten – angefangen bei den Chocobo-Stallungen, da diese etwas außerhalb der Akademie lagen. Das stellte aber auch kein Problem dar, immerhin kamen wir dort ebenfalls über das Magieportal hin. Das erste, was wir zu sehen bekamen, war der riesige rote Stall, der sich direkt vor uns erhob. Auf jeder Seite befanden sich 4 Boxen, die aber abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen leer waren. Vermutlich liefen die gelben Vögel gerade irgendwo auf der Wiese herum – und richtig: genau in dem Moment, als ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, erschien hinter uns auch schon einer der großen gelben Laufvögel. Was mich jedoch noch weniger wunderte, war Ace, der vor einer Box stand und schon fast liebevoll ein Chocobo streichelte. Um ihn herum wuselten die kleinen Küken und während Deuce zu ihm ging, blieb ich genau an Ort und Stelle stehen. Wirklich viel mehr gab es hier nicht zu sehen...naja. Die Brünette machte allerdings nicht den Eindruck, als würde sie so schnell wieder weitergehen und so machte ich mich schon einmal alleine auf den Weg. Das nächste Ziel war die Himmelsterasse und auch dort war ich nicht alleine. Machina und auch Rem schienen wohl den Ausblick zu genießen, sahen mich aber leicht verwundert an, als ich dazu kam. „Wir scheinen euch überall über den Weg zu laufen.“ Das war ja mal eine Erkenntnis... „Wir besuchen dieselbe Klasse...da ist das nur natürlich...“ Gerade als ich mich umdrehte – die beiden schienen sich schon länger zu kennen – stand auf einmal Deuce hinter mir. Auch ihr schien das nicht entgangen zu sein uns so fragte sie die beiden gerade heraus. Sofort erzählte Machina uns, dass die beiden aus dem selben Dorf stammten und sich sieben Jahre lang nicht gesehen hatten. Erst eine Mission hatte beide wieder zusammengeführt. Da ich die beiden in ihrer Erinnerung schwelgend nicht weiter stören wollte, trat ich gemeinsam mit Deuce den Rückweg an – immerhin war unsere Erkundungstour noch nicht abgeschlossen. Kurze Zeit später fanden wir uns im Salon wieder. Auch hier schmückten Banner und einige Pflanzen die Wände, zudem standen über den gesamten Raum verteilt Sessel und Sofas. Es wäre der perfekte Ort gewesen, sich auszuruhen, doch wirklich viel mehr gab es hier nicht zu sehen. Da mich dieser Raum nicht weiter interessierte, führte ich den Rundgang fort. Ungefähr die Hälfte hatten wir schon geschafft, wenn man den Brunnenplatz nicht mitrechnete und so folgte als nächstes der Gemeinschaftsraum. Ich hatte ja einiges erwartet, doch hatte dieser Raum gewisse Ähnlichkeit mit einer Kneipe. Die Mitte wurde von einem Tresen geteilt und auf beiden Seiten davon befanden sich einige Sitzgelegenheiten. Zum ersten Mal fand ich keine Banner an den Wänden. Aber dieser Ort war mir einfach zu dunkel. Es gab genau zwei Fenster, welche sich hinter Magieportal befanden, ansonsten erhellten ein dutzend Lampen diesen Raum und hüllten ihn in künstliches Licht. Da auch Deuce sich hier nicht sonderlich wohl zu fühlen schien, einigten wir beide uns darauf, auch hier schnell wieder zu verschwinden. Sollte es noch etwas interessantes zu sehen gehen, würden wir das ohnehin im Laufe der Zeit herausfinden. Nächster Halt auf unserer Tour: das Rüstungslabor. Hier gab es überhaupt kein natürliches Licht und auch kaum Kadetten befanden sich an diesem Ort. Kaum, dass wir angekommen waren, kam auch schon ein etwas älterer Mann auf uns zu. „Ich habe schon von euch gehört, ihr gehört zu Klasse 0 habe ich nicht Recht?“ Ein kurzes Nicken als Antwort und unser Gegenüber schien zufrieden. „Solltet ihr neue Waffen brauchen, könnt ihr jederzeit zu mir kommen. Hier gibt es nur erlesene Waffen, die beste Qualität!“ Da aber sowohl ich als auch Deuce im Moment noch sehr zufrieden mit unseren waren, nickten wir bloß einmal freundlich, ehe wir uns weiter umsahen. Die eine Wand wurde fast vollständig von einem Regal eingenommen. Dieser Ort war auf jeden Fall interessanter als die beiden vorhergegangenen, da wir aber keine neuen Waffen brauchten, gab es auch hier nicht wirklich viel für uns. Somit blieb nur noch die Magiefakultät übrig, zu der wir uns gleich begaben.Trotzdem hatte uns Aki, die Kadettin, welche uns auch den Weg zur Klasse gezeigt hatte, eine Nachricht von Mutter für uns gehabt. Sie wollte uns sehen und in den meistens Fällen hieß das anschließend Arbeit für uns. Der runde Raum, welcher von leuchtenden Säulen gehalten wurde, war jedoch dieses Mal nicht leer. Drei Personen standen dort und musterten uns unverhohlen – wenn sie Spaß dran hatten....ich für meinen Teil ignorierte die Blicke und ging direkt auf Mutter zu, welche uns schon zu erwarten schien. „Seven, Deuce...wie ihr wisst, seid ihr etwas besonderes. Ihr unterscheidet euch zusammen mit den anderen der Klasse 0 von allen anderen Kadetten der Akademie. Ich erwarte, dass ihr eure Aufgabe auch weiterhin erfüllt. Und lasst die anderen euch nicht im Weg stehen!“ Mit diesen Worten entließ sie uns wieder und genau in dem Moment, in dem wir uns zum Magieportal begeben wollten, hörten wir auch schon den nervtötenden Alarm. Mit einem leichten Seufzen machte ich mich gemeinsam mit Deuce auf den Weg zurück ins Klassenzimmer, wo wir unsere Befehle erhalten sollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)