Chronograph von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 18: ------------ -18-   Auf Sasukes Stirn standen Schweißperlen. Es war ihm deutlich anzusehen, wie viel Kraft es ihn kostete, mich nicht fallen zu lassen und weiterhin gegen die Schwerkraft anzukämpfen, und trotzdem ließ er nicht locker. Mir wurde bewusst, dass er tatsächlich der Einzige war, der zwischen mir und dem harten Hallenboden stand. Er war derjenige, der mich hielt. Und auch, wenn ich nicht wusste, wie lange er das noch durchhalten würde, war ich unendlich erleichtert darüber, dass er da war.   Eigentlich hatte ich das nur im übertragenen Sinne gemeint, aber plötzlich spürte ich, wie mein Körper wirklich leichter wurde. Die Geschwindigkeit, mit der ich fiel, reduzierte sich. Die Kraft, die mich Richtung Boden zog, wurde immer schwächer und es fühlte sich ein bisschen so an, wie mit angezogener Handbremse Auto zu fahren. Es ruckelte, während Sasuke hartnäckig versuchte gegen die Schwerkraft anzukämpfen, und ich konnte nichts weiter tun, als ihm zu vertrauen, dass er mich irgendwie auffangen würde.   Das letzte Stückchen fiel ich schließlich wieder mit normaler Geschwindigkeit und Sasuke, der sich direkt unter mich gestellt hatte, um den Fall abzubremsen, wurde von meinem Gewicht umgerissen. Mein Oberkörper und mein Kopf wurden halbwegs von ihm aufgefangen, aber meine Beine schlugen unsanft auf dem Boden auf. Es tat weh, doch ich biss entschlossen die Zähne zusammen. Itachi kam sofort auf uns zugeeilt.   „Alles okay bei euch?“   Im ersten Moment war ich ein wenig desorientiert und musste mich erstmal wieder sammeln. Das alles war so schnell gegangen, dass ich gar keine Zeit gehabt hatte, die Ereignisse zu verarbeiten. Sarutobi hatte mich über das Geländer geworfen. Warum hatte er das getan? Suchend huschte mein Blick nach oben zur Empore, doch der alte Mann war bereits verschwunden.   „Naruto, geh sofort runter von mir“, schimpfte Sasuke.   Seine Stimme klang ungewöhnlich hoch und fast schon panisch, so als hätte er vor irgendetwas Angst. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir diesmal keinen Stromschlag erhalten hatten. Dabei lag ich noch immer halb auf ihm drauf und hatte seinen kompletten Oberkörper unter mir begraben. Schnell rollte ich mich von ihm runter und rappelte mich dann unter angestrengtem Ächzen auf. Auf Sasukes Wangen lang ein leichter Rotschimmer, der bei seiner blassen Haut besonders stark auffiel.   „Ich denke mal, ihr seid jetzt synchronisiert“, stellte Itachi fest.   Auch wenn das Ergebnis wie gewünscht ausgefallen war, war er wohl alles andere als einverstanden mit Sarutobis Methode. Zwischen seinen Augen hatte sich eine tiefe Falte gebildet und sein Mund war zu einem dünnen Strich geformt. Gleichzeitig gelang es ihm nicht ganz, seine Sorge vor uns zu verstecken.   „Er wollte dadurch unser Chakra synchronisieren?“, zischte ich ungläubig.   Das Resultat sprach für ihn, aber ich konnte wirklich nicht glauben, dass der alte Mann gerade einfach so mein Leben aufs Spiel gesetzt hatte.   „Das hoffe ich jedenfalls“, knurrte Itachi. „Wenn er dich aus Spaß da runtergeschubst hat, werde ich nochmal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden müssen.“   Sasuke hatte sich ebenfalls aufgerappelt und zuckte nur mit den Schultern.   „So lange es funktioniert hat.“   Fragend sah Itachi mich an. Bisher wussten wir nur, dass zumindest die Interferenzreaktion ausgeblieben war und vor lauter Schreck hatte ich auch nicht darauf geachtet, ob sich weitere Veränderungen ergeben hatten.   „Wie fühlst du dich?“   Einen Moment lang überlegte ich. Der Schmerz vom Aufprall war verschwunden, selbst den Muskelkater in meinen Beinen konnte ich nicht mehr spüren. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich von einer unbändigen Energie durchströmt wurde, die es mir ermöglichte Bäume auszureißen. Ich fühlte mich fitter als jemals zuvor in meinem Leben. Ein überraschtes Lächeln legte sich auf meine Züge.   „Ich fühle mich… gut“, fasste ich dann kurz zusammen. „Sehr gut sogar.“   War das etwa mein Chakra? Itachi runzelte nachdenklich die Stirn.   „Dann sollten wir die Übung von vorhin nochmal wiederholen.“   Das Pulsieren in meinem Körper wurde mit jeder Minute stärker, die Kraft die mich durchströmte intensiver. Ich musste aufpassen, dass ich nicht von ihr mitgerissen wurde und konnte mich kaum auf das konzentrieren, was er sagte. Er gab uns verschiedene Anweisungen, doch ich war viel zu sehr abgelenkt von meinem neu entdeckten Chakra. Das Gefühl war unbeschreiblich. Überwältigend.   „Naruto, stell dich bitte vor Sasuke.“   Es dauerte ein bisschen, bis ich reagierte. So ganz traute ich der ganzen Sache noch nicht. Auch wenn ich gerade beinahe mit meinem gesamten Körper auf ihm gelandet war, bedeutete das noch nicht, dass die Stromschläge ab jetzt der Vergangenheit angehörten. Nochmal konnte ich auf diesen unangenehmen Schmerz getrost verzichten.   „Sasuke, versuch eine Verbindung zu Narutos Chakra herzustellen. Wenn du es kontrollieren kannst, sieh nach ob dir irgendetwas auffällt, was uns zu dem Amulett führen könnte.“   Sasuke nickte. Dennoch merkte ich, dass es ihm aus irgendeinem Grund widerstrebte. Er war komplett verkrampft und er sah überall hin, bloß nicht zu mir. Hatte ich ihn vorhin irgendwie verletzt und er wollte nur nicht zugeben, dass er Schmerzen hatte? Zaghaft trat er einen Schritt näher an mich heran und legte mir die Hände auf die Hüften.   Zwei, drei Sekunden lang geschah nichts. Unbewusst hatte ich mit einem erneuten Stromschlag gerechnet und mich schon mal auf den Schmerz eingestellt. Stattdessen jedoch fühlte ich ein angenehm warmes Prickeln, das sich in kleinen Kreisen immer weiter ausbreitete. Fühlte es sich so an, wenn das Chakra von zwei Personen synchron war? Die Wärme wurde immer intensiver. In meinem Bauch begann es zu flattern, wie wenn man mit dem Flugzeug in einem Luftloch landete. Erschrocken keuchte ich auf.   „Alles okay?“, erkundigte sich Itachi sofort.   Ehrlich gesagt wusste ich die Antwort auf seine Frage nicht. Es war nicht so, dass die Wärme sich schlecht anfühlte – ganz im Gegenteil, sie war äußerst angenehm und ich wollte mehr davon. Viel mehr davon. Das Problem war nur, dass sie von Sasuke auszugehen schien. Ich spürte, wie er sich noch stärker anspannte und beim Gedanken an seinen muskulösen Oberkörper, der sich nur wenige Zentimeter hinter mir befand, rieselten mehrere Schauer über meinen Rücken. Warum reagierte ich plötzlich so auf ihn?   „Alles… okay“, stammelte ich.   Meine eigenen Gedanken erschreckten mich. Das war doch nicht normal. Wie konnte es sein, dass ich mich plötzlich so sehr zu ihm hingezogen fühlte? Ich atmete tief ein und versuchte mich zu beruhigen, doch schon nach wenigen Sekunden erkannte ich, dass es ein Fehler war. Sofort stieg mir sein Geruch in die Nase und sorgte dafür, dass mir leicht schwummrig wurde. In meinem Bauch begann es zu rumoren und das seltsame Gefühl zog bis nach vorne in meinen Lendenbereich. Diese Reaktionen waren alles andere, aber nicht natürlich.   „Ich stelle jetzt die Verbindung her“, Sasuke klang ebenfalls abgelenkt und nicht so, als wäre er gerade voll bei der Sache.   An den Stellen, wo mich seine Hände berührten, spürte ich ein elektrisierendes Kribbeln. Was zum Teufel war das? Irgendetwas durchbrach die Oberfläche meiner Haut und drängte sich Stück für Stück in meine Blutbahnen, von wo aus es sich überallhin verbreitete. Obwohl ich noch nie in meinem Leben so etwas gefühlt hatte, war es auf Anhieb irgendwie vertraut. Während die Kraft zuvor unkontrolliert durch mich hindurch und teilweise sogar nach draußen geströmt war, bewegte sie sich nun in festen Bahnen und beschränkte sich dabei vollkommen auf meinen Körper.   „Es hat geklappt“, verkündete Sasuke. „Aber ich kann absolut nichts finden, was auf das Amulett hindeutet.“   So also fühlte es sich an, wenn man das Chakra unter Kontrolle hielt. Im Vergleich zu dem Chaos von vorhin, würde ich es geradezu als entspannend bezeichnen und ich hoffte, dass der Zustand noch eine Weile andauern würde. Auch wenn mir Sasukes Nähe eindeutig nicht gut tat.   „Das hab ich mir fast gedacht. Was auch immer das für ein Mechanismus sein soll, mit dem die Jinchuriki das Amulett aufspüren können, es muss einen speziellen Trigger geben“, murmelte Itachi unzufrieden. „Das heißt dann wohl Plan B.“ Überrascht sah ich ihn an.   „Es gibt einen Plan B?“   Sasuke schnaubte und ich bekam eine Gänsehaut, als ich spürte wie sein Atem über meinen Nacken strich.   „Natürlich gibt es den.“   Noch immer ruhten sein Hände auf meiner Hüfte und ohne, dass ich etwas dagegen machen konnte, fragte ich mich, wie es wohl wäre, wenn sie ein Stück weiter nach hinten rutschen würden. Oder aber nach vorne.   „Äh… und wie sieht dieser Plan B aus?“, fragte ich schnell.   Ich musste mich irgendwie ablenken. Am besten ich dachte einfach wieder daran, wie Sarutobi mich von der Empore geschubst hatte. Allerdings war Sasuke derjenige gewesen, der mich aufgefangen hatte. Mist. Seltsamerweise konnte ich mich an jedes kleine Detail erinnern und jetzt, wo ich versuchte nicht daran zu denken, drängten sie sich mir erst recht auf. Wie flach und hart sein Bauch gewesen war. Wie er mich mit seinen muskulösen Armen aufgefangen hatte. Der Geruch seines Schweißes. Das sanfte Rot auf seinen Wangen.   „Es gibt eine spezielle Bibliothek in Iwagakure“, erklärte Itachi. „Dort werden alle Dokumente und Werke verwahrt, die die Geschichte des Uzumaki-Klans betreffen. Nur ein Uzumaki kann darauf zugreifen, weswegen wir bisher noch keine Möglichkeit hatten uns die Unterlagen anzusehen. Vielleicht enthalten sie aber einen Hinweis auf das Amulett oder die Sprache, in der deine Mutter ihre Notizen verfasst hat, und könnten uns so weiterhelfen.“   Sasuke erhöhte den Druck seiner Hände und ich konnte nur mühsam ein erneutes Keuchen unterdrücken. Mehrere kleine Hitzewellen breiteten sich in meinem Körper aus und versetzten auch mein Chakra in Wallung. Allmählich fragte ich mich, ob Sasuke etwas von meinem seltsamen Zustand mitbekam. Immerhin hatte er ja behauptet, alles von mir zu spüren. Augenblicklich wurde mir noch wärmer. Ich fühlte… Lust?   „Also reisen wir nach Iwagakure?“, fragte er.   Seine Stimme klang unheimlich rau, so als wäre er gerade erst aufgestanden, und entweder mein Gehirn spielte mir gerade einen Streich – womit ich ehrlich gesagt fest rechnete – oder seine Atmung ging deutlich schneller als vorhin noch. Genau wie meine eigene.   „Ihr solltet aufbrechen, sobald Naruto dazu in der Lage ist, sein Chakra zu unterdrücken“, bestätigte Itachi.   Bisher war ihm unser seltsames Verhalten offenbar noch nicht aufgefallen oder er schob es darauf, dass wir uns schon immer seltsam in der Gegenwart des anderen benommen hatten. Sasuke brummte nur zustimmend.   Die Vorstellung auf Reisen zu gehen, war auf der einen Seite beängstigend, weil ich dann die sicheren Mauern der Akademie verlassen musste, auf der anderen Seite war es aber auch unglaublich aufregend. Bisher war ich in meinem Leben schon relativ viel herumgekommen, aber bis nach Iwagakure hatte ich es noch nie geschafft. Man sagte, dass das Klima dort deutlich wärmer war als hier in Konoha, auch wenn die Landschaft alles in allem eher felsig war. Aufgrund der vielen altertümlichen Stätten handelte es sich um ein beliebtes Touristenziel.   „Am besten ihr fangt erstmal langsam an, indem Sasuke dir Stück für Stück die Kontrolle über dein Chakra wieder überlässt, sodass du selbst versuchen kannst, es in deinem Körper zu halten“, schlug Itachi vor.   Unsicher drehte ich mich zu Sasuke um. Sein Gesicht war angespannt, seine Wangen immer noch leicht gerötet. Irgendwas war seit meinem Sturz von der Empore anders. Nicht nur, dass ich plötzlich ein Gefühl für mein Chakra entwickelt hatte und keine Stromschläge mehr bekam, wenn wir uns berührten. Es schien vielmehr so, als würde ich jetzt mit der gleichen Intensität von ihm angezogen werden, mit der wir uns zuvor gegenseitig abgestoßen hatten. Ich war mir sicher, dass das alles nur mit der dummen Synchronisation zusammenhing und hoffte inständig, dass sich dieser Zustand bald wieder verflüchtigen würde.   Ein leichtes Ziehen riss mich aus meinen Gedanken und ich spürte, wie sich das Chakra in meinem Körper in Bewegung setzte. Mein innerer Schwerpunkt geriet völlig aus dem Gleichgewicht und wieder begannen die Kräfte in alle Richtungen zu strömen, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Hilflos spannte ich sämtliche Muskeln an und versuchte mich auf die einzelnen Stellen zu konzentrieren, um das Chakra wieder einzusammeln.   „Konzentrier dich“, mahnte Sasuke streng.   Er hatte gut reden. Seit er ein Kind war, machte er praktisch nichts anderes als seine Fähigkeiten zu trainieren und das auch noch mit seinem persönlichen Privatlehrer. Natürlich fiel es ihm leicht, die Kontrolle über das Chakra zu behalten, selbst wenn es meines war. Ich hingegen machte das hier gerade zum ersten Mal und hatte zusätzlich noch mit gewissen Problemen zu kämpfen, die ihm unmöglich entgangen sein konnten.   „Das ist nicht so einfach“, fauchte ich wütend.   Wie nicht anders zu erwarten, reagierte das Chakra sofort auf meine Emotion und stob in alle Richtungen davon, sodass Sasuke es mühsam wieder zurückholen musste. Er wirkte gereizt. Ungeduldig. Noch mehr als sonst. Seine Nähe und diese Hitze in meinem Körper machten mich wahnsinnig. Wie solle man sich unter diesen Umständen konzentrieren?   „Versuch deine Blutbahnen zu nutzen, um das Chakra zu leiten“, wies Itachi mich an.   An sich war sein Tipp bestimmt sehr nützlich, aber jetzt gerade kochte das Blut in meinen Adern und war auf dem Weg in Regionen, wo es absolut nichts zu suchen hatte. Ich musste mich unbedingt irgendwie ablenken und gleichzeitig erwarteten die beiden von mir, dass ich fokussiert blieb. Verzweifelt sah ich nach oben zur Decke. Bald schon würde ich mein kleines Problem nicht mehr verstecken können und dann brauchte ich eine plausible Erklärung, die ich bedauerlicherweise nicht hatte.   „Naruto“, Sasukes Stimme war ein wütendes Knurren.   Wahrscheinlich wollte er mich damit einschüchtern, doch stattdessen machte es mich einfach nur scharf. So konnte das nicht weitergehen.   „Stopp“, rief ich entschieden. „Es geht einfach nicht.“   Noch bevor ich meinen Satz zu Ende gesprochen hatte, trat ich einen Schritt von Sasuke weg und trennte dadurch die Verbindung, die er zwischen uns aufgebaut hatte. Sofort wirbelte die Energie wieder unkontrolliert in alle Richtungen und umhüllte mich wie ein leuchtendes Schild. Es war mir egal. Ich fühlte mich einfach nur befreit und hatte das Gefühl endlich wieder atmen zu können.   Itachi sah mich verwirrt an. „Was ist los?“   Ich fühle mich plötzlich zu Sasuke hingezogen und ertrage seine körperliche Nähe nicht.   „Das war einfach zu viel heute“, behauptete ich nicht besonders überzeugend. „Ihr wollt, dass ich mich konzentriere, aber ich bin gerade fast am Hallenboden zermatscht worden und da ist es eher schwierig wieder runterzukommen. Können wir das nicht auf morgen verschieben? Bitte?“   Wenn er jetzt ablehnen würde, wäre ich im Arsch. Ich konnte mich unmöglich nochmal von Sasuke berühren lassen, bevor ich meine seltsamen Triebe nicht in den Griff bekommen hatte. Vielleicht sollte ich einfach eine Ohnmacht vortäuschen? Ob Sasuke spüren würde, dass ich noch bei Bewusstsein war? Vielleicht sollte ich auch einfach versuchen all mein Chakra auf einmal auszuleiten, sodass ich tatsächlich bewusstlos wurde.   „Es tut mir Leid, Naruto. Wir wollten dich nicht überfordern“, sagte Itachi jedoch zu meiner Erleichterung. „Ich selbst habe morgen Vormittag Unterricht, aber du kannst zusammen mit Sasuke die Halle nutzen. Kriegt ihr das alleine hin?“   Ich nickte überzeugt.    „Auf jeden Fall.“   Alles war besser, als jetzt weiterzumachen. Abgesehen davon, dass es sowieso nicht funktionieren würde.     „Ich komme nach, sobald der Unterricht vorbei ist“, versprach Itachi.   Befreit atmete ich auf.   „Können wir dann jetzt gehen?“   Er nickte und als wäre das der Startschuss für einen Kurzstreckensprint gewesen, verließ Sasuke auch schon zielstrebig die Halle. So schnell ich konnte, folgte ich ihm. Ich musste unbedingt mit ihm sprechen. Alleine. Das, was da zwischen uns war, musste er genauso spüren wie ich und es war definitiv nicht normal. Er ging ziemlich zügig, sodass es mir schwerfiel ihn einzuholen, und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar behaupten, dass er vor mir floh.   „Sasuke, warte doch mal“, fluchte ich außer Atem.   Am liebsten hätte ich nach seinem Arm gegriffen und ihn daran zurückgezogen, doch ich ahnte bereits, dass das wahrscheinlich keine gute Idee war. Insgesamt sollten wir Körperkontakt wohl erstmal noch mehr vermeiden als vorher schon. Glücklicherweise blieb er dann doch freiwillig stehen und sah mich mit zur Seite geneigtem Kopf genervt an.   „Was?“   Jetzt wo ich ihm direkt gegenüberstand, suchte ich sein Gesicht nochmal nach irgendwelchen Anzeichen ab, dass er dasselbe gespürt hatte wie ich. Sein Ausdruck war so kühl wie immer, aber seine Augen wirkten ein wenig glasig und er leckte sich nervös über die Lippen, was dazu führte, dass mein Herz sofort wieder schneller schlug.   „Was zum Teufel ist das?“, hauchte ich entsetzt.   In seinen Augen flackerte es kurz. Dann wandte er den Blick ab und presste fest die Lippen zusammen.   „Ich hab keine Ahnung, wovon du redest.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)