Chronograph von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 12: ------------ -12- „Ich war mit Itachi unterwegs. Wir haben… ein Paket abgeholt.“ Wie automatisch fuhr meine rechte Hand in meine Hosentasche und umschloss die kleine silberne Taschenuhr. Sie fühlte sich kalt an.  „Ich hoffe für dich, dass es das wert war“, Sasuke ließ sich geschmeidig über die Kante des Schreibtischs gleiten. „Das war nämlich dein letzter Ausflug.“ Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. Dennoch spürte ich, wie sich in mir ein immer stärker werdender Widerstand regte. Seit ich hier angekommen war, hatte ich kaum etwas anderes als mein Zimmer und ein paar andere Teile des Gästeflügels zu Gesicht bekommen. Mir wurde der Kontakt zu jeglichen anderen Personen, egal ob Wächter oder Mensch, untersagt und ich musste den Korridor wechseln, wenn ich Gefahr lief, doch jemandem zu begegnen. Ich hatte allmählich wirklich das Gefühl gehabt, die Decke würde mir jeden Moment auf den Kopf fallen. Ich hatte Tag für Tag das Gefühl zu ersticken. Itachis Angebot die Akademie – und wenn auch nur für ein paar Stunden – zu verlassen, war mein Silberstreif am Horizont gewesen. Ich hatte es genossen. Ich hatte es genossen, draußen zu sein, mit dem Auto durch die Gegend zu fahren, andere Menschen zu treffen. Seit langem war dieser Tag einer der schönsten für mich gewesen und ich war Itachi dafür so unendlich dankbar. Dankbar dafür, dass er mich wenigstens für einen Tag aus diesem Strudel herausgezogen hatte. Dafür, dass er es mir ermöglicht hatte, endlich mal wieder an etwas anderes zu denken als die Schatten und Chakrakontrolle. Und nun kam Sasuke und wollte mir das alles wieder kaputt machen. Ich spürte wie die Wut immer mehr in mir hochkochte. „Was? Das geht dich doch nichts an“, fauchte ich. „Wieso mischst du dich da ein?“ Stille. Dann hörte ich wie Sasuke langsam tief einatmete. Bei ihm nie ein gutes Zeichen. „Wieso ich mich da einmische?!“, wiederholte er in einem tief sarkastischen Tonfall. „Ich hoffe für dich, dass du die Frage nicht ernst meinst. Du bist mit meinem Bruder abgehauen und ihr habt es beide nicht für nötig gehalten, mir Bescheid zu sagen. Mein ganzes verdammtes Leben lang wurde ich dafür ausgebildet, dich schützen zu können. Ich habe jeden verdammten Tag hart trainiert. Ich habe jeden an dieser verdammten Akademie herausgefordert, um sicher sein zu können, dass es niemand mit mir aufnehmen kann. Und was machst du? Du gehst aus Langeweile Shoppen?!“ Die letzten Worte spuckte er mir fast schon vor die Füße. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er schon jemals so viel auf einmal mit mir gesprochen hatte. Normalerweise war er eher wortkarg und abweisend. Noch viel verblüffender fand ich es jedoch, dass er zum ersten Mal wirklich etwas über sich selbst erzählt hatte. Das Thema schien schon länger in ihm gebrodelt zu haben und möglicherweise war mein Ausflug mit Itachi ja nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. „Ich war doch nicht alleine, Itachi war ja auch noch da“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Wir haben nur ein Paket abgeholt. Da bestand überhaupt keine Gefahr. Glaubst du nicht, dass du ein bisschen übertreibst? Ihr könnt mich doch hier nicht wochenlang einsperren!“ Irgendwie konnte ich ihn ja verstehen, aber er schien absolut kein Verständnis für meine Lage entwickeln zu wollen. Er war in dieser Welt aufgewachsen, ich hingegen war von heute auf morgen hineingestoßen worden. Dementsprechend war es doch nur verständlich, dass ich zwischendrin auch einmal kurz Luft schnappen musste. Einen Moment lang durchatmen und wenigstens halbwegs normale Dinge tun. Er verstand es nicht. „Keine Gefahr?“, zischte er. Langsam machte er einen Schritt nach dem anderen auf mich zu. Seine Augen hatten sich zu bedrohlichen Schlitzen verengt und im Mondlicht funkelten sie gefährlich. Das Braun seiner Iris wirkte tiefschwarz. Ich wich zurück. „Ich glaube, du vergisst da etwas, Naruto“, fuhr er fort und kam noch einen Schritt näher. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Hatte ich ihn tatsächlich so sehr aufgebracht? Heute Morgen im Training hatte ich gesehen, wozu er fähig war. Ohne zu zögern hatte er seinen eigenen Bruder mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, angegriffen. Dabei hatte er auch nicht davor zurückgeschreckt sich selbst zu verletzen. Ein Angriff auf mich, würde ihn zwar auch treffen, jedoch vermutlich bei weitem nicht so stark wie mich. Als ich noch weiter zurückgehen wollte, stieß ich mit dem Fuß gegen die Papiertüte, in der Itachi mir ein paar Klamotten vorbeigebracht hatte und es raschelte laut. Ich merkte, wie angespannt ich plötzlich war. War Sasuke tatsächlich zu so etwas fähig? In meinem Rücken spürte ich das Holz der Tür. Noch weiter zurückweichen konnte ich nicht. Der Türknauf bohrte sich unsanft in meine Seite, doch ich wagte es nicht mich auch nur einen Millimeter zu rühren. Sasuke stand nun direkt vor mir. Nicht einmal mehr ein Blatt Papier hätte zwischen uns gepasst und ich hatte das Gefühl, dass er mein Herz schlagen hören konnte. In meinen Ohren rauschte das Blut, doch ich versuchte mir meine Angst nicht anmerken zu lassen. Meine Gesichtszüge fühlten sich an wie versteinert, was ohnehin keine einzige Regung zugelassen hätte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, damit sie nicht zitterten. In der rechten Hand hielt ich noch immer die Taschenuhr, mittlerweile war meine Hand genauso kalt wie das Gehäuse. Unbewusst hatte ich den Atem angehalten. Sasuke war mir mit seinem Gesicht so nahe gekommen, dass ich seinen Atem auf der Haut spüren konnte. Auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut und ich fragte mich, ob er meine Reaktion bemerkte. Es war als hätte er mich mit seiner Fähigkeit eingefroren und doch wusste ich, dass er das nicht getan hatte. Einzig und allein sein Körper hinderte mich daran, mich zu bewegen. Er beugte sich nach vorne zu meinem Ohr. „Alles was du spürst, spüre ich auch“, raunte er. Wieder lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich traute mich noch immer nicht zu atmen. Worauf wollte er hinaus? Sasuke hob seine rechte Hand und berührte damit meine Schulter. Wie immer, wenn er mich berührte, schoss ein unangenehmer Stromstoß durch meinen Körper und ich zuckte kurz zusammen. Er zog seine Hand jedoch nicht zurück. Trotzdem glaubte ich, dass auch er den Stromstoß gespürt haben musste, denn für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich eine Bewegung in seinem Gesicht wahrgenommen. Normalerweise vermieden wir Berührungen jeder Art, doch nun war er mir näher als je zuvor. Die Luft zwischen uns schien wie aufgeladen zu knistern und um meine Schulter herum begann meine Haut zu prickeln. Allmählich ging mir der Sauerstoff aus und ich atmete vorsichtig ein, immer darauf bedacht, ihn dabei nicht zu berühren. Ich spürte wie einige seiner Haare meine Wange streiften. „Ich spüre alles von dir“, raunte er bedrohlich. „Ich spüre, wie dein Herz schlägt. Ich spüre, wie deine Atmung stockt. Ich spüre das Chakra, das zwischen uns knistert. Und ich spüre, wie du alles dafür tust, Abstand zwischen uns zu bringen. Glaubst du wirklich, ich hätte die Kopfschmerzen nicht bemerkt?“ Das war es also, worauf er hinauswollte. Ich musste zugeben, dass ich die ganze Zeit über versucht hatte, die Kopfschmerzen zu verdrängen – was mir auch weitestgehend gelungen war. Allerdings schien Sasuke mehr davon mitbekommen zu haben, als mir bisher bewusst gewesen war und für ihn ließen die Kopfschmerzen wohl nur eine Interpretation zu: Gefahr. Das letzte Mal hatte er uns alle mit seinem Misstrauen und seiner geistesgegenwärtigen Reaktion gerettet, doch diesmal hatte ich Itachi an meiner Seite gehabt. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Eine Weile herrschte Stille und das einzige, was ich hörte, waren unsere Atemgeräusche und mein Herzschlag. Das unangenehme Prickeln an meiner Schulter wurde langsam erträglicher, während sich die Spannung zwischen uns jedoch immer weiter auflud. Sasuke schien noch immer auf eine Antwort von mir zu warten, die ich ihm jedoch nicht geben würde. Es war nicht das, was er hören wollte. Verleugnen konnte ich die Kopfschmerzen sowieso nicht. „Wenn du damit nur dich in Gefahr bringen würdest, könntest du von mir aus tun und lassen was du willst“, durchbrach er schließlich die Stille. Er drehte seinen Kopf, sodass er mir nun direkt in die Augen sah. „Aber so ist es nun mal nicht! Und dein egoistisches Verhalten kotzt mich so was von an.“ Seine Stimme wurde lauter. Seine Brust hob und senkte sich nun schneller als zuvor und ich versuchte mich nur noch mehr gegen die Tür zu drücken, um ihm irgendwie zu entkommen. Der Türknauf bohrte sich schmerzhaft in meine Rippen. Sasuke verstärkte seinen Griff an meiner Schulter und ich spürte erneut einen kleinen Stromstoß. „Denkst du es macht mir Spaß, permanent auf dich aufzupassen wie auf ein kleines Kind?“, zischte er. In ihm schien es zu brodeln und nun hatte auch ich das Gefühl, seinen Herzschlag hören zu können. Es war ein dröhnendes Wummern, das sich wie ein Erdbeben in meinem Körper fortsetzte. Auch ich spürte wieder zunehmend Wut in mir aufsteigen, die allmählich die Furcht zurückdrängte. Wenn er vorhatte mir wehzutun, dann würde er das sowieso machen und ich konnte ihn nicht daran hindern. „Ich kann auch nichts dafür, dass sie nach mir suchen, und ich kann auch nichts dafür, dass es ausgerechnet dich als meinen Wächter getroffen hat. Trotzdem werde ich meine eigenen Entscheidungen treffen“, antwortete ich trotzig. Ich löste mich aus meiner Starre und versuchte seine Hand abzuschütteln. Er ließ tatsächlich meine Schulter los, nur um kurz danach mit der flachen Hand gegen die Tür neben meinem Kopf zu schlagen. Ich zuckte erschrocken zusammen und er sah mich verletzt an. Einen Moment lang hatte ich wirklich gedacht, er würde mich schlagen. „Du bleibst hier“, befahl er drohend und seine Fingernägel gruben sich in das Holz der Tür. Sein Körper bebte vor Zorn, doch er war ein kleines Stück zurückgewichen, was mir mehr Platz zum Atmen verschaffte. Dennoch fühlte ich mich noch immer wie eingesperrt, mit dem Rücken an der Wand. Ich hasste es, eingesperrt zu sein. „Ich lasse mir von dir nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich bin kein kleines Kind mehr und du bist nicht meine Mutter!“, obwohl ich mich ganz und gar nicht danach fühlte, klang meine Stimme fest und entschlossen. Das schien auch Sasuke bemerkt zu haben, denn er ließ seinen Arm sinken und trat noch einen Schritt zurück. Er musterte mich von oben bis unten. „Ich bin mir sicher, deine Mutter würde sich im Grab umdrehen, wenn sie sehen könnte wie du dich aufführst.“ Seine Worte trafen mich wie ein Schwert, das zeitgleich alle lebenswichtigen Organe durchbohrte. Mein Herz machte einen Aussetzer, meine Lungen zogen sich zusammen, sodass ich nicht mehr atmen konnte. Es waren die wohl schmerzhaftesten Worte, die er zu mir hätte sagen können und sie fühlten sich schlimmer an, als wenn er mich geschlagen hätte. Zwei Herzschläge später hatte ich mich aus meiner Schockstarre gelöst und tat das erste was mir in den Sinn kam. Ich stieß ihn von mir mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte. Dabei fiel die kleine Taschenuhr zu Boden. Wieder spürte ich leichte Stromstöße auf meiner Haut. Sasuke taumelte nicht einmal. Er konnte meinem Angriff mühelos standhalten und ich war mir sicher, dass er ihn auch ganz einfach hätte abwehren können, wenn er nur gewollt hätte. Meine aussichtslosen Anstrengungen schienen ihn jedoch zu belustigen. „Du bist wirklich das letzte Arschloch“, fauchte ich. Mein Körper bebte vor Wut und ich ballte die Hände zu Fäusten. Wir waren einfach zu grundverschieden, um irgendwie miteinander auskommen zu können. Die Natur oder wer auch immer für die Zuteilung von Wächtern an ihre Menschen zuständig war, hatte uns einen bösen Streich gespielt. „Wer von uns beiden ist hier wirklich das Arschloch, Naruto?“ Provokativ zog er eine Augenbraue nach oben. In diesem Moment brannte bei mir eine Sicherung durch und ich überbrückte die kurze Distanz zwischen uns mit einem einzigen Schritt. Wahrscheinlich hatte er es vorausgesehen, wahrscheinlich hatte er es sogar genauso geplant, denn er wehrte sich nicht, als ich ihn grob am Kragen seines Hemds packte und zu mir herzog. An der Stelle, wo meine Hand seinen nackten Hals berührte, knisterte es, doch diesmal ließ ich mich davon nicht beirren. „Weißt du was, du kannst dich auch einfach verpissen“, zischte ich. „Sakura und ich sind ohne dich sowieso viel besser dran und ich hab es satt, dass du dich ständig in meine Angelegenheiten einmischst.“ Das stimmte so nicht ganz. In Wahrheit wusste ich natürlich nur allzu gut, dass wir auf Sasuke angewiesen waren. Allerdings wollte ich es in diesem Moment nicht wahrhaben. Ich wollte mir einfach nicht vorstellen, dass ich bis an mein Lebensende mit diesem Arschloch verbunden sein würde. „Das hat man ja gesehen“, knurrte er. „Ihr seid beide einfach nur absolut erbärmlich.“ In mir erwachte der unbändige Wunsch ihm wehzutun. Jedes seiner Worte verfolgte einzig und allein den Zweck, mich zu verletzen. Er wollte mich bestrafen. Dafür bestrafen, dass ich etwas ohne seine Erlaubnis getan hatte, doch ich konnte seine Berechtigung dafür einfach nicht erkennen. Voller Wut drückte ich ihn gegen die nächstbeste Wand und presste meinen Unterarm so fest ich konnte gegen seine Kehle. Wieder ließ er es zu, obwohl er meinen Angriff mit Leichtigkeit hätte abwehren können. Funken tanzten über meine Haut. Sie hinterließen eine seltsam taube Spur und gleichzeitig brannten sie wie Feuer. Ich hatte den Drang meinen Arm zurückzuziehen, doch das Bedürfnis ihm wehzutun, verdrängte alle anderen Gedanken und so erhöhte ich den Druck nur noch. Mit Genugtuung stellte ich fest, dass er vor Schmerz leise zischte. „Bist du fertig?“ „Noch lange nicht“, knurrte ich. Gerade wollte ich ausholen und ihm für das was er gesagt hatte eine reinhauen, da spürte ich wieder den unsichtbaren Widerstand. Scheinbar reichte es ihm jetzt und er hatte erneut seine Fähigkeit gegen mich eingesetzt. Es fühlte sich so an, als würde ein fremdartiges Gefühl Zentimeter für Zentimeter durch meine Adern kriechen und auf diese Weise die Kontrolle über meinen Körper erlangen. So gut ich konnte, versuchte ich mich dagegen zu wehren und seinen Bann zu brechen. Bei dem Angriff im Park hatte ich gesehen, dass es theoretisch möglich war, aber zu diesem Zeitpunkt war Sasuke ja auch geschwächt gewesen. Die Muskeln in meinem Arm bewegten sich wie von selbst und ich spürte wie er sich ohne mein Zutun langsam senkte. Meine Gegenwehr brachte in diesem Moment rein gar nichts und es war bittere Ironie, dass er sein Chakra auch noch von mir bezog. Ohne mich aus den Augen zu lassen, umrundete er mich einmal zur Hälfte blieb dann dicht vor mir stehen. Ich konnte jede einzelne Regung in seinem Gesicht sehen und spürte sogar seine Körperwärme. Es war ein seltsames Gefühl, sich nicht bewegen zu können, denn so konnte ich ihm auch nicht ausweichen. Eine Situation wie diese, in der wir uns so offen gestritten hatten, hatte es bisher noch nicht gegeben und ich konnte seine Reaktion absolut nicht einschätzen. „Gute Nacht, Naruto“, sagte er plötzlich. Ohne sich noch einmal umzudrehen, öffnete er die Tür und trat hinaus auf den Gang. Er war einfach so gegangen und mit einem Mal wurde es totenstill im Zimmer. Ein Prickeln lief über meinen Arm und breitete sich danach in meinem ganzen Körper aus. Stück für Stück spürte ich, wie ich allmählich die Kontrolle über meine Bewegungen zurückerlangte und sobald ich wieder ein Gefühl in meinen Beinen hatte, stürmte ich zur Tür. Ich drückte den Griff nach unten. Nichts geschah. Ich versuchte es noch einmal und rüttelte an der Tür. Wieder bewegte sie sich keinen Millimeter. Hatte Sasuke mich etwa eingeschlossen, ohne dass ich es bemerkt hatte? Nun schaltete ich doch das Licht ein und suchte fieberhaft nach dem Zimmerschlüssel. Ich fand ihn im Seitenfach meiner Umhängetasche und drehte ihn sofort ihm Schloss. Wieder rüttelte ich an der Tür. Wieder tat sich nichts. Sie war nicht abgeschlossen. Mir fiel nur eine Erklärung dafür ein: Sasuke blockierte die Tür mit seiner Fähigkeit. Als er gesagt hatte, dass ich hier bleiben würde, hatte er das todernst gemeint. Sofort begann ich wie wild gegen die Holztür zu hämmern. „Sasuke, komm sofort zurück und mach die verdammte Tür auf!“, brüllte ich. Auch wenn ich keine großen Hoffnungen hatte, hämmerte ich immer weiter gegen das Holz und brüllte mir die Seele aus dem Leib. „Sasuke!“ Es nützte nichts. Frustriert ließ ich mich zu Boden sinken. Er hatte wie immer seinen Willen durchgesetzt und ich konnte wahrscheinlich von Glück sagen, dass er nicht mich, sondern die Tür festgefroren hatte. Ich schlug mit meinem Hinterkopf weiter gegen das Holz, bis ich einen stechenden Schmerz fühlte und hoffte, dass auch er ihn spüren konnte. Mein Blick fiel auf die kleine Taschenuhr. Eigentlich hatte ich vorgehabt, sie ihm zu schenken. In dem Moment, in dem ich sie gesehen hatte, wusste ich, dass sie irgendwie zu ihm passte. Ich griff danach. Das Gehäuse fühlte sich kalt und hart an. Ja, das passte zu ihm. Wütend ballte ich meine Hand zur Faust und schleuderte die Taschenuhr gegen die Wand. Sie prallte ab, fiel zu Boden und schlitterte dann unter die Kommode, wo sie schließlich liegen blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)