Chronograph von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 9: ----------- -9-   Das Gespräch mit Sarutobi hatte einige meiner Fragen beantwortet, jedoch gleichzeitig auch noch viel mehr Fragen aufgeworfen. Er wollte mich nicht mit all den Informationen überfordern und hatte deswegen vorgeschlagen die Unterhaltung zu einem anderen Zeitpunkt fortzuführen. Einen kurzen Moment lang hatte ich überlegt, ob ich protestieren sollte, dann jedoch beschlossen, dass es vermutlich besser war, seine Entscheidung erstmal so hinzunehmen.   Für den Rest des Tages blieb ich in meinem neuen Zimmer. Es war unglaublich langweilig und nachdem ich noch nicht mal mehr ein Handy besaß, wusste ich absolut nichts mit meiner Zeit anzufangen. Nach draußen durfte ich ja auch nicht, aber zumindest kam Itachi kurz vorbei und brachte mir ein paar neue Klamotten. Ich nutzte den Moment, um ihn über seine Lehrertätigkeiten an der Akademie auszuquetschen, doch er hatte leider nicht besonders lange Zeit und konnte mir nur ein paar kurze Anekdoten erzählen.   Umso erleichterter war ich, als Sakura direkt am nächsten Morgen in meinem Zimmer auftauchte. Wie immer war sie gut gelaunt und voller Tatendrang und hatte sich natürlich nicht die Mühe gemacht, vorher anzuklopfen. Nachdem ein Großteil der Schüler übers Wochenende nach Hause gefahren war, hatte sie mir eine kleine Tour versprochen. Ich war mehr als nur neugierig. Bisher hatte ich noch nicht wirklich viel von der Akademie gesehen – abgesehen vom Außenbereich und ein paar Gängen und Treppenhäusern. Insbesondere die Trainingshalle war ein Bereich, der mich brennend interessierte.   Sie befand sich im Untergeschoss der Akademie ungefähr auf Höhe des Eingangsbereichs und erinnerte mich ein bisschen an eine große Turnhalle, die ringsum von einer Art Empore umgeben war. Von dort aus hatte man einen guten Blick auf das Geschehen. Es gab keine Fenster, weswegen die Beleuchtung von großen Neonröhren an der Decke kam. Das künstliche Licht, das von den grauen Wänden reflektiert wurde verlieh dem Raum jedoch einen leicht unheimlichen Touch. Von der Empore aus führte an jeder Ecke eine Treppe nach unten. Ich trat ein Stück näher an das Geländer und bemerkte ein Flimmern, das sich bis nach oben zur Decke erstreckte.   „Was ist das?“, fragte ich irritiert.   Sakura streckte ihre Hand aus und schien dann gegen etwas Festes zu stoßen. Es sah aus wie bei einem Pantomimen, der versuchte eine unsichtbare Wand zu imitieren.   „Eine Barriere“, erklärte Sakura. „Die Leute, die von hier oben aus zuschauen, sollen nicht verletzt werden… man kann ja nie wissen.“   Ich hob ebenfalls meine Hand und drückte sie gegen die nahezu unsichtbare Barriere. Ein leichtes Kribbeln breitete sich auf meiner Handfläche aus und ein paar flimmernde Pünktchen stoben davon. Fasziniert sah ich ihnen hinterher.   „Bist du bereit?“   Die Stimme kam von unten aus der Halle und sie kam mir nur zu bekannt vor. Itachi. Soweit es die Barriere zuließ, lehnte ich mich über das Geländer, um besser sehen zu können. Er stand ziemlich genau unter uns, hatte beide Arme in die Hüfte gestützt und schien uns noch nicht bemerkt zu haben. Ein Stück entfernt von ihm war Sasuke.   „Kann losgehen“, rief er.   Ich fragte mich, was die beiden da taten. Um besser sehen zu können, ging ich ein Stück am Geländer entlang und umrundete die Halle zur Hälfte. Sakura folgte mir grinsend. Sasuke stand in der Mitte eines Kreises aus seltsamen Figuren. Sie hatten etwas von Schaufensterpuppen und waren in regelmäßigen Abständen um ihn herum platziert. Die Arme der Puppen waren angewinkelt, überdimensional groß und sie hatten alle keine Hände mehr, statt der Beine standen sie auf einer dicken Eisenstange.   Itachi stand etwas außerhalb des Kreises und hielt ein komisches Gerät in der Hand, das Ähnlichkeit mit einem Walkie-Talkie hatte. Offensichtlich befanden sich die beiden gerade mitten im Training. Hatte Sakura nicht gesagt, die Halle wäre nicht besetzt? Gespannt, was als nächstes passieren würde, beugte ich mich weiter nach vorne und stieß mit der Stirn gegen die Barriere. Es kribbelte und flimmerte, doch diesmal wurde mein Interesse von etwas anderem geweckt. Da unten tat sich was.   „Los!“, rief Itachi.   Er drückte mehrere Knöpfe auf dem komischen Gerät, das er in der Hand hielt und trat dann sofort noch einen Schritt zurück. Nur den Bruchteil einer Sekunde später, nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung war und in dem Moment war es auch schon wieder vorbei. Eine der Puppen schräg hinter Sasuke, hatte mit irgendetwas auf ihn geschossen, doch er hatte die Bewegung sofort gestoppt und umgekehrt. In der Brust der Puppe steckte eine Metallstange. Erschrocken drehte ich mich zu Sakura um.   „Ist das…?“   „Ein Ausleiter, ja“, bestätigte sie. „Sasuke trainiert immer so.“   Ein leises Pfeifen durchschnitt die Luft und wieder schoss eine der Puppen einen Ausleiter auf ihn, doch er wehrte den Angriff geschickt ab. Diesmal blieb die Metallstange direkt in der Stirn der Puppe stecken. Erst jetzt bemerkte ich die kleinen Zielscheiben, die überall auf ihnen abgebildet waren. Brust, Schulter, Kopf, Bauch, Herz. Sasuke hatte bisher immer genau in die Mitte getroffen.   „Was ist, wenn er von dem Ausleiter erwischt wird?“   Wieder ein Pfeifen. Der Abstand zwischen den Angriffen war kürzer geworden.   „Wird er nicht“, sagte Sakura überzeugt.   Diesmal war Sasuke dem Metallstab mit einem kleinen Schritt zur Seite ausgewichen, statt ihn umzulenken. Der Stab traf direkt in den Bauch einer anderen Puppe gegenüber. Es folgten weitere Angriffe und der zeitliche Abstand zwischen ihnen wurde immer geringer. Allmählich konnte ich den Ausleitern mit den Augen gar nicht mehr folgen, doch Sasuke wusste immer, was er tat. Seine Bewegungen waren geschmeidig, seine Treffer präzise. Bisher hatte er noch keinen Kratzer abbekommen. Selbst wenn die Angriffe aus seinem Rücken kamen, war es als würde er sie bereits vorausahnen. Fasziniert beobachtete ich jeden seiner Schritte.   „Er ist gut“, murmelte ich.   „Warts nur ab“, sagte Sakura vielversprechend.   Sie beobachtete das Geschehen unter uns mindestens genauso fasziniert wie ich und wandte den Blick keine Sekunde lang ab. Obwohl ich selbst nicht dort unten stand, spürte ich bei jedem Angriff, wie mein Herz schneller schlug und ich für einen kurzen Moment lang die Luft anhielt. Es flogen immer mehr Ausleiter durch die Gegend und Sasuke war mittlerweile in der Mitte des Kreises stehen geblieben. Er hatte es aufgegeben ihnen auszuweichen und versuchte stattdessen, alle Stäbe mithilfe seines Chakras zu kontrollieren und abzulenken. Einige erreichten ihr Ziel, einige fielen vorher mit einem lauten Klirren zu Boden.   Seine Atmung ging deutlich schneller und Schweiß stand auf seiner Stirn. Wie lange konnte er das noch durchhalten? Ich zählte zehn Puppen, die in einem Kreis um ihn herumstanden. Der Angriffswinkel betrug somit dreihundertsechzig Grad und war nicht vollständig einsehbar für Sasuke. Teilweise flogen drei bis vier Stäbe gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen, die er alle abwehren musste. Die kleinste Unachtsamkeit würde ihn sofort zum Ziel machen. Es war für mich unverständlich, warum er sich solch einer Gefahr aussetzte. Die Geschwindigkeit mit der die Ausleiter geflogen kamen war unglaublich und mit bloßem Auge fast nicht zu erkennen.   Wieder kamen drei Stäbe auf ihn zu, die er mit seinem Chakra bündelte und einer der Puppen direkt ins Herz rammte. Die Gewalt ließ mich erschaudern. Hoffentlich war das nicht die Art von Training, die mir nach meinem Geburtstag bevorstehen würde. Sasuke sah völlig konzentriert aus. Seine Augen waren leicht verengt, damit ihm keine noch so kleine Bewegung entging. Die Muskeln in seinen Oberarmen waren angespannt und das T-Shirt klebte an seinem Körper. Trotzdem stand er völlig ruhig da und rührte nun keinen Finger mehr, bewegte sich keinen Millimeter, während ein Regen aus Ausleitern auf ihn einprasselte.   „Wie macht er das?“, raunte ich Sakura zu.   Seine Attacken auf die Puppen hatten eine ungeheure Kraft. Durch die Stäbe waren sie fest im Boden verankert und doch hatte die eine oder andere bereits geschwankt, nachdem er sie getroffen hatte.   „Er hat die vollkommene Kontrolle über sein Chakra“, erklärte Sakura. „Er muss die Stäbe nicht sehen, er spürt die Bewegung und verändert sie.“   Vollkommene Kontrolle. Ich fragte mich, ob ich wohl jemals dazu in der Lage sein würde, mein Chakra auch nur ansatzweise so gut zu kontrollieren wie er. An ihrem bewundernden Tonfall konnte ich erkennen, dass es wohl nicht ganz so einfach war, diese Kontrolle zu erlangen. Sasuke hatte viele Jahre lang hart trainiert. Sakura ebenfalls. Und doch schien sie sich nicht auf einem Niveau mit ihm zu sehen.   Es wurde plötzlich still in der Halle. Das Pfeifen der fliegenden Ausleiter hatte aufgehört und stattdessen legte sich nun eine bedrohliche Stille über den Raum und die darüber liegende Empore. Sasuke holte tief Luft und schloss die Augen. Jede Sehne seines Körpers war angespannt und bereit zu reagieren. Eine knisternde Spannung erfüllte die Luft und ich hielt unwillkürlich den Atem an. Die Stille war trügerisch – das hier war noch nicht vorbei. Schweiß perlte von seiner Haut, glänzte auf seiner Nase und durchnässte seine Kleidung.   Das schwarze Haar klebte ihm an der Stirn und stand wild in alle Richtungen ab, als hätte er sich durch die Haare gerauft. Bei jedem Atemzug bebte sein Körper. Seine dunklen Wimpern ruhten sanft auf seiner Wange und er hielt noch immer die Augen geschlossen. Dann passierte es. Ein ohrenbetäubendes Pfeifen zerriss die Stille, als plötzlich aus allen Puppenarmen gleichzeitig die pfeilähnlichen Metallstäbe schossen und direkt auf ihn zuflogen. Er machte keinerlei Anstalten auszuweichen und sah nicht einmal auf. Er hatte die Arme schützend vor der Brust verschränkt.   „Sasuke, pass auf!“, rief ich erschrocken.   Ich erwartete das Geräusch von Metall, das auf Haut trifft, das sich in Haut und Knochen bohrt. Doch es geschah nichts. Ein leises Knistern war zu hören, das ihn zu umgeben schien. Er atmete tief ein. Das Knistern wurde lauter. Ich kniff die Augen zusammen, um zu sehen, was dort unten vor sich ging. Müsste er nicht schon längst am Boden liegen? Und warum griff Itachi nicht ein?   Sasuke atmete aus und breitete die Arme aus. Wie bei einer großen Explosion flogen die Metallstäbe wie Geschosse in alle Richtungen davon. Der Lärm, den sie dabei machten war ohrenbetäubend. Zuvor hatte er die Puppen gezielt getroffen – nun wurden sie alle einfach nur noch weggefegt und in ihre Einzelteile zerfetzt. Es klirrte wieder und wieder, als die Metallstäbe und Puppenteile zu Boden fielen und dort bewegungslos liegen blieben. In der Mitte des Kreises stand Sasuke, völlig unversehrt und ohne einen einzigen Kratzer. Er lächelte triumphierend.   „Wie hat er das gemacht?“, stieß ich ungläubig hervor.   Sakura runzelte nachdenklich die Stirn.   „Er hat die Ausleiter bis auf wenige Millimeter an sich rangelassen, um dann die maximale Zerstörungskraft zu erreichen. Das ist wahnsinnig gefährlich! Aber auch genial.“   Die Bewunderung war ihrer Stimme deutlich anzuhören. Mein Blick wanderte über das zerstörte Trainingsfeld. Sasukes Kraft war wirklich beachtlich und das, nachdem er sich zuvor bereits eine ganze Weile mit den Puppen herumgeschlagen hatte. Der Kreis, in dem er zuvor gestanden hatte, war nur noch zu erahnen.   Ein unterdrückter Schmerzensschrei drang zur Empore hinauf. Sofort waren Sakura und ich wieder am Geländer und beugten uns so weit es ging darüber. Wir hatten nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst und uns unterhalten, doch genau in den paar Sekunden musste dort unten etwas passiert sein. Sasuke war auf die Knie gesunken, die Hände am Boden abgestützt und atmete schwer. Der Schmerzenslaut war definitiv von ihm gekommen. Allerdings konnte ich nicht erkennen, was ihn verletzt haben konnte. Die Puppen waren alle zerstört und er hatte seine Verteidigungsposition bereits aufgegeben, was darauf hindeutete, dass auch er keinen weiteren Angriff erwartet hatte.   Was war passiert? Und wo war Itachi? Ich sah mich unten in der Halle um, konnte ihn jedoch nirgendwo entdecken. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich. Irgendetwas stimmte hier nicht.   „Habe ich dir nicht beigebracht, dass du deinen Feind niemals aus den Augen lassen sollst?“, Itachis Stimme klang ein wenig fremd, dennoch konnte ich mit Sicherheit sagen, dass es seine war.   Wieder sah ich mich in der Halle um, versuchte mich noch weiter über das Geländer zu beugen, was jedoch durch die Barriere verhindert wurde. Ich konnte ihn nirgendwo entdecken, dennoch schien sich seine Stimme unmittelbar hinter Sasuke zu befinden. Der Bereich war jedoch wie leergefegt. Die Puppenreste lagen alle in einem Abstand von mindestens fünf Metern verstreut und ich nahm keine einzige Bewegung in seinem näheren Umfeld war.   „Er hat ihn getroffen!“, Sakura deutete mit dem ausgestreckten Finger auf Sasuke.   Zunächst konnte ich nicht erkennen, was sie meinte, doch als ich genauer hinsah, entdeckte ich es. In seinem Rücken steckte ein einzelner Ableiter.    „Aber wie…?“, entgeistert starrte ich auf die zerstörten Puppen unten in der Halle.   Keine von ihnen wäre in der Lage gewesen, auch nur einen einzigen Stab abzufeuern. Ungläubig starrte ich Sasuke an, der noch immer nach vorne gebeugt am Boden kniete. Schweißperlen tropften von seiner Stirn auf den Boden und er schien zu entkräftet, um aufzustehen. Wie versteinert starrte ich ihn an. Er wirkte mit einem Mal so unglaublich angreifbar und verletzlich.   „Mach dir keine Sorgen“, versuchte Sakura mich zu beruhigen. „Das sieht brutaler aus als es ist! Die Ableiter verschmelzen mit unserem Körper in dem Moment, in dem sie uns berühren. Es ist natürlich unangenehm, aber nicht so schmerzhaft wie es aussieht. Nur der erste Kontakt tut ganz schön weh.“   Sasuke hob den Kopf. Unsere Blicke trafen sich und in diesem Moment stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Zu meiner Überraschung wirkte es fast schon triumphierend. Seine dunklen Augen sprühten Funken. Er wirkte gefasst, keinesfalls überrascht über diesen Angriff, fast schon so, als würde es ihm Spaß machen, sich treffen zu lassen. Fast so, als hätte er es mit Absicht getan.   „Keine Sorge, ich habe dich keine Sekunde lang aus den Augen gelassen, Bruderherz.“   Sasuke sah mir noch immer unmittelbar in die Augen und es war mir unmöglich, den Blick abzuwenden, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er sich direkt in mich hineinbohrte. Es fühlte sich fast so an, als würde er mich wie ein Magnet anziehen.   „Ich muss dich nicht anschauen, um zu wissen, wo du bist“, sagte er leise.   Redete er mit Itachi? Und wo zum Teufel steckte der?   Es gelang mir meinen Blick von ihm zu lösen und mit einem Mal erhoben sich die Ausleiter, die um ihn herum auf dem Boden verstreut lagen. Die anderen Ausleiter lösten sich aus den zerstörten Körpern der Puppen und schwebten bedrohlich über dem Boden. Sie alle schienen sich auf ein bestimmtes Ziel auszurichten, das sich unmittelbar hinter Sasuke befand. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was dort war. Die Luft flimmerte leicht, doch ich war mir nicht sicher, ob ich mir das nur einbildete oder ob es sich lediglich um das Flimmern der Barriere direkt vor mir handelte. Sasuke atmete tief ein.   „Du solltest lieber deine Umgebung nicht aus den Augen lassen!“, seine Stimme klang kalt und triumphierend.   Dann atmete er aus. Es ging alles so schnell, dass ich Mühe hatte mit meinen Augen zu folgen. Wie ein Regen aus Metall prasselten die Ausleiter auf eine Stelle hinter ihm ein, wo sie tatsächlich etwas zu treffen schienen – oder jemanden. Das Flimmern wurde intensiver und schließlich war ich mir sicher, dass ich es mir nicht nur eingebildet hatte. Allmählich nahm es sogar eine Gestalt an. Itachi. Sakura neben mir keuchte und schlug die Hände vors Gesicht.   Sein Schmerzensschrei ging mir durch Mark und Bein. Wie Sasuke war auch er auf die Knie gesunken und stützte sich mit beiden Händen nach vorne ab. Im Gegensatz zu ihm hatte er jedoch unzählige Ausleiter abbekommen. Er hatte versucht den Angriff mit seinen Armen abzuwehren, denn hier hatte Sasuke besonders viele Treffer erzielt. Genauso an seinem Rücken, der gespickt war mit Metallstäben. Sein Atem ging keuchend.   Wie von der Tarantel gestochen rannte Sakura zu der Holztür hinter der sich das Treppenhaus befand und stürmte nach unten in die Halle. Sie ging sofort auf Sasuke los.   „Bist du eigentlich bescheuert?“, sie schleuderte ihm jedes Wort einzeln entgegen, sodass der Satz abgehackt klang. „Das ist dein Bruder, du Idiot!“   Sie stieß ihn mit voller Wucht gegen die Brust und er war viel zu verdutzt, um rechtzeitig zu reagieren. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, bevor er sein Gleichgewicht wieder fand. Sofort griff er nach ihren Handgelenken und hielt sie fest, um sie an einem weiteren Angriff zu hindern.   „Misch dich nicht in unser Training ein“, zischte er.   Sie wand sich aus seinem Griff und er ließ sie gewähren, obwohl es vermutlich ein leichtes für ihn gewesen wäre, sie zu fixieren. Doch anstatt erneut auf Sasuke loszugehen, ging sie nun eilig auf Itachi zu, der noch immer am Boden kniete.   „Es geht schon“, beschwichtigte er sie. „Ich brauch nur einen kurzen Moment.“   Sie legte sich seinen Arm um die Schulter und half ihm dann aufzustehen.   „Ich bring dich ins Krankenzimmer!“, verkündete sie.   „Nein, nein!“, widersprach er. „Schon okay. Ich kann das verkraften.“   Er versuchte sich an einem Lachen, bekam stattdessen jedoch einen Hustenanfall und musste noch stärker von Sakura gestützt werden. Wütend funkelte sie Sasuke an, der nur dastand und die Situation beobachtete. Er schien zufrieden mit sich zu sein.   „Geh mir bloß aus dem Weg“, fauchte sie.   Gemeinsam mit Itachi, den sie noch immer stützte, durchquerte sie die Halle. Als die beiden an Sasuke vorbeikamen, griff Itachi nach seinem Arm.   „Du hast ihn bemerkt, oder?“, fragte er keuchend.   Seine Stimme war voller Stolz und Anerkennung, gleichzeitig aber auch ein wenig neugierig. Offenbar war er im Gegensatz zu Sakura kein Stück weit sauer auf seinen Bruder.   „Schon lange“, antwortete Sasuke.   Sein Blick wanderte wieder nach oben zur Empore. Zu mir.   „Das… war brillant“, keuchte Itachi. Sasuke grinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)