Alpha Ny Beta Ypsilon von -Zerschmetterling- (Dem Behauptenden obliegt der Beweis.) ================================================================================ Kapitel 6: Ypsilon (light) -------------------------- -Ypsilon-   In reeller Zeit gemessen – also Sekunden, Minuten, was auch immer – brauchte Naruto vielleicht sogar weniger lang als der durchschnittliche Anwärter, um alle Ringe aus dem See zu fischen. Wie gesagt, er war ein einigermaßen erfahrener Schwimmer und er konnte auch außergewöhnlich gut die Luft anhalten, was wohl daran lag, dass er seinen Eltern als Kind einige Male damit gedroht hatte sich auf diese Weise umzubringen, wenn er nicht noch mehr Schweinefleisch in seine Nudelsuppe bekam. In gefühlter Zeit – also dem, was er persönlich wahrnahm – waren diese Minuten und Sekunden in etwa so schnell vorbei wie eine Mathestunde, in der der Satz des Pythagoras hergeleitet wurde. Drei Buchstaben die er schon immer gehasst hatte, a², b² und c². Nun hatten sich die folgenden vier dazugesellt: Alpha Ny Beta Ypsilon.   Ein weiteres Hassobjekt auf seiner Liste war Sasuke, der ihn nur schadenfroh anlächelte, als er zitternd und bibbernd wieder aus dem Wasser stieg, in seiner Hand die vier Ringe. Er hatte es geschafft, aber irgendwie blieb diesmal das Gefühl des Triumphes aus, was daran liegen mochte, dass sein Gehirn quasi schockgefrostet war. Sein Körper hatte sich runtergefahren, war nur noch auf die wichtigsten Funktionen fokussiert und dazu gehörten im Moment Frieren und diese verdammte Verbindung für ihre bescheuerten Aufnahmerituale verfluchen.   Als sie sahen, dass Naruto aus dem Wasser stieg und es ihm tatsächlich gelungen war, alle vier Ringe vom Grund des Sees zu holen, verloren die Gaffer das Interesse und zogen sich in kleinen Grüppchen ins Haus zurück. Niemand freute sich, dass er es geschafft hatte, niemand beglückwünschte ihn zur bestandenen Aufnahmeprüfung. Stattdessen wirkten sie eher enttäuscht darüber, dass er keine schwerwiegenden Erfrierungen davon getragen hatte. Wahrscheinlich hätten sie sich gewünscht, dass er in dem verdammten See erbärmlich ertrunken wäre, einfach um ein bisschen Abwechslung in ihr tristes und langweiliges Leben zu bringen. Den Gefallen würde Naruto ihnen jedoch nicht tun. Sollten sie doch selber ins Wasser gehen und sich am besten gegenseitig ersäufen.   Achtlos warf er die Ringe vor Sasuke ins Gras und ging dann hoch erhobenen Hauptes zu dem Baum, an dem er glaubte, seine Klamotten gelassen zu haben. Blöderweise war der Ast komplett leer. Da waren weder Schuhe, noch sein Pullover. Nicht mal seine Boxershorts, einfach nichts. Von etwas weiter vorne hörte er ein gehässiges Lachen und er verdrehte genervt die Augen. Natürlich hatten die Vollpfosten nicht Besseres zu tun gehabt, als ihm auch noch seine Klamotten zu klauen. Witzig, wirklich witzig. Vielleicht hätte er unter normalen Umständen darüber lachen können, aber gerade im Moment fror er sich seinen Arsch ab und wollte nichts anderes, als endlich wieder in warme Kleidung zu schlüpfen. Der kalte Wind stach auf seiner nassen Haut und seine Lippen waren bereits blau angelaufen.   „Suchst du was?“, fragte Sasuke scheinheilig.   Naruto fuhr zu ihm herum. War ja klar, dass der Bastard sich jetzt auch noch über ihn lustig machen musste.   „Ja, meine Klamotten“, giftete er. „Es ist zufällig schweinekalt.“   Ein Schmunzeln legte sich auf Sasukes Lippen und er sah an Naruto herunter.   „Ja, das sehe ich.“   Mittlerweile waren die beiden allein am See. Außer ihnen waren alle schon wieder zum Haus zurückgekehrt, aber so ganz unbedeckt wollte Naruto dann auch nicht gehen. Solange er hier blieb, konnte er sich noch hinter ein paar Bäumen verstecken, aber weiter vorne hatte man von der Straße aus einen perfekten Einblick in den Garten. Nicht dass Naruto nicht davon überzeugt wäre, dass er nackt einen wunderbaren Ausblick abgab, aber heute waren schon genug fremde Leute in diesen Genuss gekommen. Man musste es ja nicht direkt übertreiben.   „Gib mir wenigstens deine Jacke“, forderte er.   Zu seiner Überraschung tat Sasuke ausnahmsweise einmal das, was er von ihm verlangte. Entweder er hatte tatsächlich Mitleid mit Naruto oder schlicht und ergreifend keine Lust, sich das Rumgejammer anzuhören, was definitiv gefolgt wäre. Die Jacke war nicht besonders groß, deckte aber das nötigste ab und vor allen Dingen konnte er sie dazu benutzen, sich provisorisch abzutrocknen. Sie roch nach Sasuke, der jetzt neben ihm stand, nur noch in seinem Hemd, und sich die Temperaturen trotzdem nicht einmal ansatzweise anmerken ließ. Möglicherweise eines der wenigen Dinge, für die Naruto ihn ein klitzekleines bisschen bewunderte. Und für seinen Knackarsch, der wohl vom Taijutsu kommen musste.   „Lass uns reingehen, dann kriegst du was von mir zum Anziehen“, sagte Sasuke monoton.   Unwillkürlich fragte Naruto sich, ob er wirklich eines dieser steifen weißen Hemden tragen wollte. Er stellte sich vor, dass Sasukes ganzer Kleiderschrank bis oben hin damit gefüllt war. Eines neben dem anderen, fein säuberlich gefaltet und gestärkt. Er musste es ja wissen, immerhin hatte er die Dinger die letzten zweieinhalb Wochen gewaschen. Bisher hatte er Sasuke noch nie in etwas anderem gesehen und auch wenn es ihm seltsamerweise stand, sah der Rest der Verbindungstypen darin aus wie ein Haufen Lackaffen. Naruto würde genauso aussehen und das wollte er nicht. Auf der anderen Seite hatte er jedoch auch keine Ahnung, wo die anderen seine Klamotten versteckt hatten und irgendwie musste er ja auch wieder nach Hause kommen.   „Hast du auch was anderes als diese seltsamen Hemden?“   Sasuke schmunzelte und ging dann schon mal los.   „Wir werden sehen“, sagte er geheimnisvoll.   Hastig machte Naruto zwei größere Schritte, um zu ihm aufzuschließen und achtete dabei pingelig genau darauf, dass die Jacke auch wirklich alles notwendige bedeckte. Der Boden war unangenehm unter seinen Füßen. Überall lagen kleine Zweige, die schrecklich piksten und das Gras fühlte sich verdammt kalt an. Je schneller er wieder im Haus war, desto besser. Dort erwarteten ihn frische Klamotten, Wärme und wenn Sasuke gut drauf war vielleicht sogar eine Dusche, um sich den Dreck vom See abzuwaschen. Nachdem er alle Prüfungen bestanden hatte, hatte Naruto das seiner Meinung nach durchaus verdient.   Sie betraten das Haus, in dem bereits wieder der übliche Betrieb herrschte, so als wären sie nicht alle gerade noch vor wenigen Minuten im Garten gewesen, um Naruto dabei zuzusehen, wie er sich im kalten Wasser abquälte. Kaum einer schenkte ihnen Beachtung und sie gingen schweigend die Treppe nach oben zu Sasukes Zimmer. Er schloss die Tür auf und ließ dann Naruto hinter sich eintreten. Wie immer war es hier fast schon eklig ordentlich. Das Bettzeug war präzise gefaltet, nirgendwo auf dem Boden lagen irgendwelche Klamotten herum und auf dem Schreibtisch lag ein einsamer Block, neben dem in perfekter Parallelität ein Kugelschreiber auf seinen Einsatz wartete. Er war so ein Streber.   „Ich hätte gerne meine Jacke zurück“, Sasuke hielt ihm plötzlich die offene Hand entgegen.   Abwehrend trat Naruto einen Schritt zurück und sah ihn aus erschrocken geweiteten Augen ungläubig an.   „Was? Aber du hast gesagt, dass du mir ein paar Klamotten von dir gibst.“   Sasuke zuckte nur mit den Schultern.    „Ich hab’s mir anders überlegt.“   Er hätte es wissen müssen. Wie hatte er auch nur eine Sekunde lang glauben können, dass Sasuke ihm tatsächlich aus purer Nettigkeit ein Angebot gemacht hatte?  Die Antwort war einfach. Gutgläubig wie er nun mal war, hatte er ihm natürlich geglaubt und sich auf sein Wort verlassen.   „Was? Das kannst du nicht machen“, schimpfte er ungehalten. „Wir hatten doch bestimmt einen mündlichen Vertrag oder sowas!“   So fest er konnte, krallte er sich an der Jacke fest. Ganz bestimmt würde er nicht wieder nackt aus diesem Zimmer herausspazieren und sich vor allen anderen Verbindungsmitgliedern die Blöße geben. Es konnte ewig dauern, bis er seine Klamotten wiedergefunden hatte oder zumindest diejenigen, die sie versteckt hatten. Helfen würde ihm mit Sicherheit niemand.   „Wenn überhaupt einen Schenkungsvertrag. Das ist etwas anderes“, Sasuke sah ihn an, als würde es sich dabei um eine Tatsache handeln, die selbst die Kleinsten im Kindergarten schon beigebracht bekommen hatten.   „Du bist so ein Wichser“, zischte Naruto.   Um Sasukes ausgestreckter Hand auszuweichen, ging er in einem kleinen Bogen um ihn herum und setzte sich dann unaufgefordert auf sein Bett, die Jacke dicht an seinen Schoß gepresst. Es stand außer Frage, dass Naruto dieses dämliche Stück Stoff bis aufs Letzte verteidigen würde. Im Grunde genommen spielte es keine Rolle, ob er sie behielt oder wieder mal vollkommen nackt in der Gegend herum stand, der Peinlichkeitsfaktor schenkte sich so gut wie nichts, aber es ging ums Prinzip. Nachdem er sowieso keine neuen Klamotten bekommen würde, musste er wenigstens das bisschen bewahren, was ihm geblieben war.   „Schuldig im Sinne der Anklage, aber meine kleine Show hat dir das letzte Mal doch gefallen, soweit ich mich erinnere“, Sasuke grinste anzüglich und kam noch einen Schritt auf das Bett zu.   Unwillkürlich tauchten Bilder vor Narutos innerem Auge auf. Nichts hatte sich jemals so sehr in seine Netzhaut eingebrannt, wie das Bild von Sasuke, der mit seinem Namen auf den Lippen eine Ladung Sperma gegen die Glaswand der Dusche spritzte. Man konnte es fast schon als Netzhaut-Tattoo bezeichnen. Ohne dass er etwas tun konnte, sprang sein Schwanz sofort auf die Provokation an und dieser raue, herausfordernde Tonfall hatte ihn sowieso schon immer scharf gemacht. Allerdings bezweifelte Naruto, dass Sasuke das Gleiche wollte wie er und würde deswegen zunächst für klare Verhältnisse sorgen.   „Sasuke, was willst du?“   Seine Jacke würde er auf jeden Fall nicht zurückbekommen, bevor er ihm nicht etwas anderes zum Anziehen gegeben hatte.   „Ich will dir ein Angebot machen“, fuhr Sasuke fort. „Gib mir meine Jacke und wir können gerne etwas anderes mündlich besiegeln, wie zum Beispiel deine Mitgliedschaft bei Alpha Ny Beta Ypsilon. Ich bin bereit meine Aussage mit dem Loser nochmal zu überdenken.“   Provozierend ließ er seine Zunge über seine Lippen gleiten und Naruto konnte gar nicht anders, als auf diesen sinnlichen Mund zu starren. Wie es sich wohl anfühlen würde, sich in ihm zu versenken? Ohne, dass er es bewusst wahrnahm, wurde sein Griff um die Jacke lockerer. Seine Konsequenz war nicht besonders ausgeprägt, aber dieses Angebot war einfach zu verlockend, um es einfach zu ignorieren. Dennoch blieb er skeptisch.   „Du hast mich abblitzen lassen“, knurrte er.   Sasuke trat nun direkt vor das Bett und schob beinahe widerstandslos das letzte Stück Stoff zur Seite, mit dem Naruto sich notdürftig bedeckt hatte. Noch vor wenigen Sekunden hatte er sich vorgenommen die Jacke bis aufs Blut zu verteidigen, aber wenn man mal ehrlich war, war seine Gegenwehr gerade ein Witz. Und schuld daran waren einfach nur ein paar schmutzige Bemerkungen. Wie erbärmlich. Neugierig ließ Sasuke den Blick über Narutos Brust und weiter nach unten wandern, nur um festzustellen, dass seine Worte ihn nicht vollkommen kalt gelassen hatten. Er lachte leise und es klang ungewohnt befreit und ehrlich.   „Wie war das?“, stichelte er. „Schneewittchen, lass mich in deinen Apfelpo beißen? Da hätte dich jeder abblitzen lassen.“   Bei der Erinnerung an den Anmachspruch, mit dem er es damals bei Sasuke versucht hatte, stieg Naruto augenblicklich die Schamesröte ins Gesicht, was vielleicht gar nicht mal so schlecht war, weil das Blut sich dann nicht anderswo sammeln konnte. Selbst wenn Sasuke Recht hatte und wahrscheinlich tatsächlich jeder so reagiert hätte, musst er ihm das ja nicht unbedingt nochmal unter die Nase reiben. Am liebsten hätte er diesen Vorfall einfach verdrängt. Von allen peinlichen Aktionen, die er in den letzten Tagen gebracht hatte, war das definitiv die Peinlichste gewesen.   „Ich war betrunken“, versuchte er sich dennoch herauszureden.   Ohne Vorwarnung kam Sasuke nochmal einen Schritt auf ihn zu und legte ihm sanft eine Hand auf den nackten Bauch, nur wenige Zentimeter oberhalb seiner Hüfte. Er begann mit den Fingern kleine Kreise zu ziehen und Narutos Atmung beschleunigte sich, als sie allmählich immer größer wurden.   „Und jetzt bist du es nicht“, stellte er fest.       *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*       Erschöpft ließ sich Naruto neben Sasuke auf die Bettdecke fallen. Sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig, ihm war fast schwindelig vor Anstrengung und doch war er sich sicher, gerade den besten Sex seines Lebens gehabt zu haben. Er fühlte sich gut. Besser als jemals zuvor und er konnte nicht glauben, dass ausgerechnet der Bastard daran schuld haben sollte. Zumindest war er nicht gänzlich unbeteiligt gewesen, auch wenn Naruto die meiste Arbeit gemacht hatte. Eine Weile lang herrschte Stille, in der sie beide versuchten, ihre Atmung wieder zu beruhigen.   „Ich glaube du solltest jetzt gehen“, sagte Sasuke plötzlich.   Naruto, dem gerade beinahe die Augen zugefallen waren, schreckte hoch.   „Was? Warum?“, fragte er irritiert.   Ihm war schon klar, dass sie jetzt nicht wie ein verliebtes Pärchen die Nacht kuschelnd im gemeinsamen Bett verbringen würden, aber er hatte sich wenigstens noch ein bisschen Schonfrist erhofft. Draußen war es kalt und er hatte immer noch nichts zum Anziehen. Außerdem ließ Sasukes Tonfall bei ihm alle Alarmglocken klingeln.   „Zu diesem Haus haben nur Verbindungsmitglieder Zutritt.“   Ohne Naruto anzusehen, erhob er sich aus dem Bett und ging hinüber zum Kleiderschrank. Er schnappte sich ein paar frische Klamotten und reichte ihm dann wortlos einen der beiden Stapel. Wenigstens das war er ihm also noch schuldig. Schon in dem Moment als Neji seine Warnung ausgesprochen hatte, war in Naruto ein vager Verdacht aufgekeimt, woraufhin er sich nochmal gründlich informiert hatte. Allerdings war er sich bis zuletzt nicht sicher gewesen, ob Sasuke tatsächlich so abgebrüht war.   „Ich hatte also Recht“, stellte er ruhig fest.   Sasuke reagierte überrascht. Offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass Naruto nicht protestieren würde. Immerhin hatte er seine letzte Prüfung – wie alle anderen Aufgaben zuvor auch – erfolgreich bewältigt.   „Womit hattest du Recht?“, hakte er misstrauisch nach.   Naruto lächelte. Er hatte es bereits zu Neji gesagt. Unterschätzt mich nicht.   „Paragraph 23, Absatz 2, Satz 1“, antwortete er ruhig.   Er hatte jede einzelne der sieben Prüfungen bestanden. Er hatte fast drei Wochen lang alles getan, was Sasuke von ihm verlangt hatte. Mit der Zeit musste selbst der gemerkt haben, dass es schwierig werden würde, Naruto noch irgendwie davon abzuhalten, Teil der Verbindung zu werden. Naruto hatte zwar eine große Klappe, aber eine seiner anderen Eigenschaften war es auch, dass er nicht so schnell aufgab, egal wie viele Steine ihm in den Weg gelegt wurden. Es war vollkommen klar, dass Sasuke das unter keinen Umständen zulassen würde.   Nachdem ihn die Prüfungen nicht abgeschreckt hatten, blieb im Prinzip nur noch eine einzige Möglichkeit. Er musste Naruto dazu bringen, dass er gegen eine der Regeln aus der Satzung verstoßen würde. Paragraph 23, Absatz 2, Satz 1. Einem Anwärter ist es untersagt eine sexuelle Beziehung zu seinem Senior einzugehen. Dabei handelte es sich ironischerweise um eine Regel, die eigentlich die Anwärter vor sexuellem Missbrauch schützen sollte. Nach Nejis dezentem Hinweis, hatte Naruto sich die Satzung nochmal genauer angesehen. Immerhin wollte er seinen Gegner nicht unterschätzen.   „Du wusstest es?“, fragte Sasuke ungläubig.   Er zuckte mit den Schultern.   „Du hast mich die verdammte Satzung auswendig lernen lassen“, erinnerte er ihn dann.   Ja, er hasste auswendig lernen. Und noch mehr hasste er sinnloses auswendig lernen. Aber das was ihm in den Kopf geschossen war, als er Sasuke zum ersten Mal gesehen hatte, war nun mal Sex gewesen und deswegen hatte er sich ganz besonders diese Regel gemerkt. Mit dem Hintergedanken, dass sie ihm theoretisch jederzeit zum Verhängnis werden konnte – was ja letztendlich auch passiert war.   „Warum hast du dann trotzdem mit mir geschlafen?“, wollte Sasuke vollkommen perplex wissen.   Diesmal musste Naruto breit grinsen. Weil ich niemals vorhatte, in eure lächerliche Verbindung aufgenommen zu werden. Weil mit dir zu schlafen schon von Anfang an genau das war, was ich wollte. Weil ich dir so beweisen konnte, dass ich kein Loser bin. Weil es der beste Sex deines Lebens war und du wieder zu mir kommen wirst. Er sprach keinen dieser Gedanken laut aus.   „Manchmal muss man seine Ziele einfach abwägen“, sagte er stattdessen schulterzuckend. „Wie sagt ihr Juristen so schön, ich habe billigend in Kauf genommen, dass ich aus eurer Verbindung ausgeschlossen werde.“   Dazu fiel selbst Sasuke nichts mehr ein.   „Hn.“   Naruto streifte das Kondom ab und schlüpfte dann in die Klamotten, die Sasuke ihm freundlicherweise doch noch überlassen hatte. Er würde irgendwann noch einmal herkommen müssen, um sie ihm zurückzubringen und seine eigenen Sachen abzuholen, falls die bis dahin wieder aufgetaucht waren. Eigentlich hing er schon sehr an dem orangefarbenen Hoodie, aber gleichzeitig hatte er für die nächste Zeit erstmal genug von Verbindungsbrüdern, auch wenn er die Sache mit Sasuke nicht bereute. Dafür war der Sex einfach viel zu gut gewesen.   „Na dann werde ich mal gehen“, verkündete er schließlich und griff nach der Türklinke, bevor er sich noch ein letztes Mal  grinsend zu ihm umdrehte. „Falls du irgendwann mal keine Lust mehr auf langweilige Streber und Pseudoelite hast, kannst du gerne mal in meinem Haus vorbeischauen. Da hat eigentlich jeder Zutritt, weil die Oma aus der Wohnung im Erdgeschoss immer die Haustür offen lässt, nachdem sie einkaufen war.“   Misstrauisch zog Sasuke eine Augenbraue nach oben.   „Tz, und was sollte ich da wollen?“   Er hatte abwehrend die Arme vor der Brust verschränkt, aber in seinen Augen flackerte für den Bruchteil einer Sekunde Unsicherheit. Die Tatsache, dass Naruto sich kein bisschen darum scherte, dass er nicht wie erwartet in die Verbindung aufgenommen wurde, brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. Offensichtlich fiel es ihm wirklich schwer zu verdauen, dass jemand tatsächlich kein Interesse daran haben könnte, Teil von Alpha Ny Beta Ypsilon zu werden.   „Ich weiß nicht“, Naruto zwinkerte ihm zu. „Aber wenn du mir Frühstück und eine Flagge für meine Fahnenstange mitbringst, lasse ich dich vielleicht sogar rein.“  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)