Persephone und Hades von -Claire-Farron- (Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt) ================================================================================ Kapitel 48: Einigkeit zwischen den ehemaligen Feinden ----------------------------------------------------- Hades Blick blieb nicht lange an dem Sonnengott haften, als dieser nun neben ihm auf ein Knie sank und neben diesem wiederum Demeter, Persephones Mutter. Sein Blick galt allein seiner Liebsten und so konnte er auch nicht sehen, dass sich in den Augen der Göttin neben ihm die gleiche Sorge spiegelte, wie in seinen eigenen. Vielleicht zum allerersten Mal, waren er und sie auf der selben Seite und fühlten das gleiche: Furcht. Furcht, dass sie Persephone verlieren würden, dass das ungeborene Kindchen sterben könnte, wenn seine Mutter stürbe. Langsam schien sie wieder zu erwachen, während golden schimmernd der Zauber Apollons seine Wirkung tat. Die Wunde begann sich zu schließen und die Farbe kehrte in die Wangen der nun sterblichen Göttin zurück, deren Kopf auf dem Schoß des Herren der Unterwelt lag. Sie ergriff sogar seine Hand und zärtlich erwiderte er den sanften Druck. Als sie sich versuchte aufzusetzen, zog er sie sogleich in seine Arme und lauschte ihren besorgten Worten, die allein dem ungeborenen Kind galten, das unter ihrem Herzen heranwuchs. Hades lächelte und sein Blick wanderte zu Demeter und Apollon, die ebenfalls lächelten. Es war schließlich der Heilkundige selbst, der das Wort ergriff und Persephone mitteilte, das Kind sei unverletzt und habe keinen Schaden genommen. Sie müsse sich nicht sorgen. Demeter, die neben dem Sonnengott saß, dessen goldenes Haar im Schein der Sonnenstrahlen funkelte und seinem Beinamen alle Ehre machte, nickte nur. „Sorge dich nicht, Tochter. Ihr werdet beide wieder gesund.“ Sie vertraute auf die Heilkünste Apollons, der in ihr Nicken einfiel. Auch er freute sich aufrichtig, dass die freundliche Göttin, als die er Persephone schon vor langer Zeit kennen gelernt hatte, nun in Sicherheit war, denn wie er selbst auch, verkörperte sie das Leben und somit waren sie in gewisser Hinsicht Geschwister im Geiste. Zumindest empfand er es so. Dass er obendrein einen Strich durch die Pläne Ares' und Zeus' machen konnte, versüßte ihm den Moment nur noch, obgleich sein Groll in erster Linie dem Göttervater galt. Hades entging nicht, wie verängstigt seine Liebste wirkte, und wohl nicht bereit war, preiszugeben, wer es gewagt hatte, ihr dies anzutun, selbst wenn er sie danach fragte. Sein Lächeln nahm bittere Züge an. Er konnte verstehen, weshalb sie schweigen wollte, auch wenn sein Herz nach Rache schrie für diese boshafte Tat. Natürlich hatte er den einen oder anderen Tipp, was den Schuldigen betraf, doch er musste es aus ihrem Mund hören, um die Wahrheit zu wissen. Oder zumindest glaubte der Totengott dies, denn es war Demeter, die verriet, wer der Täter war. „Ares.“ Ihr Blick war ernst und schließlich hasserfüllt. Sie brauchte es nicht von ihrer Tochter zu hören, sie wusste es. Sie hatte das Blut gesehen und die Klinge des Kriegsgottes, mehr an Beweisen benötigte die Göttin nicht. Sie bebte vor Zorn und so schien selbst die Erde unter ihren Füßen selbst zu erzittern. Wenn dieser Unhold Krieg wollte, würde sie ihm diesen bringen. Selbst die Sterblichen wussten: Wer nach dem Schwert lebte, der starb durch dieses! Auch Apollon hegte seinen Groll, doch seinem generell fröhlicherem Naturell entsprechend siegte bei ihm die Erleichterung über die geretteten Leben. „Wenn Ares das hier wagt, dann überschreitet er eine Grenze. Wir dürfen es ihm nicht durchgehen lassen. Andere werden sich auf unsere Seite schlagen.“ Er selbst ahnte nicht, dass es Aphrodite und Athene längst getan hatten oder dass Hephaistos, der Gott der Schmiede, just in diesem Moment den Göttervater aufsuchte, um diesen um Frieden gegenüber den Sterblichen zu bitten, denn die Blitze, die er ihm schmiedete, sollten nicht die Welt zerstören, sondern sie bewahren. Doch sicher war er, dass sich sein Zwilling, die jungfräuliche Jägerin Artemis, ohne jeden Zweifel hinter sie stellen würde, um sie zu unterstützen, denn sie hatte sich längst dem Schutz der Unschuldigen und der Unschuld selbst verschrieben, die das ungeborene Kindchen verkörperte, dass doch auch Opfer dieses Anschlages gewesen war. Keiner von ihnen ahnte, das Ares sie längst beobachtete und ebensowenig, dass noch ein weiteres Augenpaar auf ihnen ruhte, mit dem kaum jemand jemals rechnete - nicht einmal der Göttervater selbst. Doch es war ein Wegpunkt der Geschichte vor ihnen erschienen, den Hekate kaum ignorieren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)