Persephone und Hades von -Claire-Farron- (Eine Liebesgeschichte aus der Griechischen Vergangenheit wird nun in die Gegenwart versetzt) ================================================================================ Kapitel 12: Hades: An der Oberfläche ------------------------------------ Nur wenige kurze Blicke waren ihm in dem Artefakt gewährt gewesen und dennoch war der Gott der Unterwelt schweißgebadet und nahe dem Ende seiner Kräfte, als er das wertvolle Stück wieder in dunkles Samttuch hüllte, damit es keinen Schaden nähme. Es hatte seine Gründe, weshalb die meisten der alten Relikte zerstört worden waren, denn ihre Anwendung war alles andere als ungefährlich, sondern zumeist eher tödlich. Selbst er, ein Gott, ein Unsterblicher, hatte all seine Kräfte aufbieten müssen, damit es ihn nicht übermannte und den Verstand kostete oder gleich tötete. Athen, ein Vorort. Ein kleiner Hügel. Und mitten in diesem Idyll seine wunderschöne, geliebte Persephone. Nicht mehr unsterblich, sondern ein Mensch, doch nichts desto trotz die eine Frau, die er liebte, gleich in welcher Gestalt. Von dem Polizisten namens Winchester, von dessen Umsorgung seiner geliebten Persephone, ahnte der Gott nichts, der schwer atmend auf dem Boden seines Thronsaales lag und einfach mit dem Schmerz rang, der sein Herz und seine Arme noch immer erfüllte. Die dunkle, schlichte Robe, die er zumeist trug, floss beinahe über den Boden, so glatt fiel der Stoff und die Ärmel zeichneten seine noch schmerzenden aber weitestgehend regenerierten Arme nach. Sein schwarzes Haar hob sich vor dem dunklen Stoff kaum ab, während er still dalag und die dunklen Strähnen seines langen Haares sich ebenfalls über den Boden ergossen. Beinahe einer Statue gleich lag er dort, allein seinem Herzschlag lauschend und darauf wartend, dass langsam, aber stet die Kraft in seine Glieder zurückkehrte. „Persephone, meine wunderschöne, geliebte Persephone.“ Es war bereits Nachmittag, als er sich schließlich zu erheben vermochte und nicht länger zögerte, die Unterwelt zu verlassen und sei es nur für ein paar Stunden, die ihm gegeben waren, bevor er gezwungen war, zurückzukehren. Nur ein paar Stunden, doch gelänge es ihm, nur einen Blick auf sie zu werfen, dann hätte sich der Weg gelohnt. Es dauerte nicht lange, als er den Hügel fand, den er in seiner Vision gesehen hatte und auf dem fraglos auch seine Geliebte gestanden hatte. Doch war sie noch hier. Suchend ließ er den Blick seiner sturmgrauen Augen herumwandern, hoffend, er möge sie erblicken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)