Seduce Me! von Sky- (Drei sind (k)einer zu viel) ================================================================================ Kapitel 1: Das erste Date ------------------------- Selbst am nächsten Tag konnte Hinata nicht so wirklich glauben, was geschehen war. Die Itamu-Zwillinge hatten ihn zu einem Date eingeladen. Das war einfach zu unglaublich. Nachdem er Unterricht an der Universität vorbei war, hatten die beiden ihn am Eingangstor abgepasst und ihm vorgeschlagen, sich gleich am nächsten Tag zu verabreden, da es dann ohnehin Samstag war und sie genügend Zeit hatten. Hinata, dem das ja recht schnell ging (immerhin hatte er immer noch nicht den Schreck verdaut, dass gleich zwei Typen mit ihm etwas anfangen wollten), hatte einfach ja gesagt, weil er sich nicht getraut hatte, den beiden zu sagen, dass es etwas zu schnell ging. Naja, jetzt hatte er den Salat. Verdammte Schüchternheit! Nun musste er sich überlegen, was man zu einem Date am besten anzog und vor allem war ja fraglich: was machte man bitte bei einem Date? Da er ja nie eines gehabt hatte, war er vollkommen unerfahren und allein daran denken zu müssen, dass hinterher er es war, der entscheiden sollte, was sie machen sollten, machte ihm Angst und bange. Das stand er nie und nimmer durch! Er sollte einfach absagen, bevor es dazu kam. Dieses Mal würde er stark sein! Als Hinata mit diesem Entschluss in sein Schlafzimmer ging, um sein Handy zu holen, öffnete er das Telefonbuch und suchte die eingespeicherte Nummer heraus. Nun komm schon, rief er sich innerlich zu. Tief durchatmend wählte er die Nummer und rief an. Sein Herz raste innerlich und seine Knie wurden weich. Doch jetzt durfte er bloß nicht einknicken. Er konnte es schaffen, wenn er wollte! Schließlich hörte er Katsuyas Stimme. „Hey Hinata, was gibt’s? Alles okay bei dir?“ Sag schon, dass du nicht kommen kannst, rief er sich selbst zu. Er schaffte es tatsächlich den Mund aufzumachen und nachdem ihm erst für einen Augenblick die Sprache im Hals stecken blieb, bekam er schließlich doch noch ein paar Worte hervor, ohne gleich zu stammeln. „Ich wollte fragen… wo wir uns treffen sollen.“ Was? Augenblick mal… das war ja gar nicht das, was er eigentlich sagen wollte. Verdammt noch mal, warum nur konnte er nicht einfach mal das sagen, was er eigentlich sagen wollte? Nicht schon wieder! Das musste ihm aber auch jedes Mal passieren. Er schlug sich die Hand vor die Stirn und hätte sich schwarz ärgern können, dass er das völlig Entgegengesetzte gesagt hatte. „Wir kommen dich in zwanzig Minuten abholen. Kannst du eben deine Adresse durchgeben?“ Sofort nannte Hinata ihm diese, ärgerte sich aber eine Sekunde später, wieso er immer noch nichts von dem gesagt hatte, was er doch eigentlich hatte sagen wollen. Irgendwie hatte er aber auch ein Talent dafür, sich noch tiefer in den Mist reinzusetzen. Als ob ihn das nicht schon in der Vergangenheit oft genug in Schwierigkeiten gebracht hatte. Aber jetzt war es auch zu spät. Nun, was zog man überhaupt beim ersten Date an? Da Hinata alleine wohnte und niemanden hatte, den er fragen konnte, beschloss er, im Internet nachzulesen. Irgendwo musste es doch einen Ratgeber geben. Und tatsächlich wurde er auf einer Internetseite fündig, wo er sämtliche Datingtipps fand. 1. Schritt, das Aussehen: Wohlfühlfaktor spielt eine große Rolle. Die Devise ist: kleiden, aber nicht verkleiden. Wenn Sie Ihren Partner verführen wollen, sollten Sie Ihre Reize auch zur Geltung bringen. Auf keinen Fall gehen Jogginghosen oder Turnschuhe. Dezentes Make-up und die Wahl der Kleidung sollte auf die Persönlichkeit abgestimmt sein. Wer also ein Feind von Absatzschuhen ist, sollte auch keine tragen. Versuchen Sie am besten herauszufinden, wohin Ihr Date Sie ausführen möchte und passen Sie Ihren Look dementsprechend an. Nichts ist schlimmer, als in einem Nobelrestaurant under- oder in einer Kneipe overdressed zu sein. Make-up? Absatzschuhe? Oje, anscheinend gab es nur Ratschläge für die Frauen. Hinata begann weiterzusuchen, fand aber nirgendwo Datingtipps für Männer. Wahrscheinlich, weil Männer konkrete Vorstellungen hatten, wie sie jemanden verführen wollen. Und die einzigen Seiten, in denen er Datingtipps für Männer fand, waren bloß Ratschläge, wie sie sich Frauen gegenüber verhalten sollten. Aber dummerweise gab es nirgendwo im Internet Datingtipps für Männer, die mit anderen Männern ein Date hatten. Genauso wenig wie es Ratschläge für Männer gab, die ein Date mit Zwillingsbrüdern hatten. Das musste ja so kommen. Also biss Hinata in den sauren Apfel und las sich die Datingtipps für Frauen durch, denn die waren hilfreicher als die für Männer. Denn immerhin war er ja nicht derjenige, der diese Datinggeschichte angezettelt hatte. Sie haben ein romantisches Make-up und Ihr schönstes Lächeln aufgelegt und betreten mit frisch duftendem Haar in Ihrem Lieblings-Outfit die Date-Location. Sehr gut, den ersten Teil haben Sie geschafft: Ihr neuer Flirt ist von Ihrer Erscheinung verzaubert. Nun gilt es, sich von der charmantesten Seite zu zeigen. Was das Gespräch angeht, versuchen Sie nicht allzu kritisch und tiefgehend zu sein, das würde die Stimmung unnötig verdüstern. Seien Sie ihm gegenüber stattdessen aufgeschlossen, lachen Sie über witzige Bemerkungen und fragen Sie ab und zu interessiert nach. Schließlich ist auch er nervös und möchte nichts anderes, als in einem guten Licht erscheinen. Die Zwillinge und nervös? Wer’s glaubt wird selig… nie und nimmer waren die nervös bei ihren Dates. Die waren der Inbegriff von Selbstsicherheit und das mit dem Gespräch würde auch schwierig werden. Insbesondere weil Hinata ja kaum den Mund aufbekam, wenn er in der Gesellschaft von anderen war. Das alte Gerücht, als Frau dürfe man nur ein Salatblättchen knabbern, damit bloß nicht der Eindruck entstehe, die Figur wäre einem egal, sollten Sie schleunigst vergessen! Ob gemischter Salat oder Rahmgeschnetzeltes - wichtig ist nur, dass es Ihnen schmeckt, das findet übrigens auch der Großteil der Männer. Allerdings sollten Sie bei aller Schlemmerlaune darauf achten, dass Sie Ihr Hauptgang nicht in Unsicherheiten versetzt: Spaghetti Bolognese dekorieren das weiße Top, Spinat hängt zwischen den Zähnen und ein Burger kann nun einmal nicht ladylike verdrückt werden. Was? Aufs Essen musste er also auch noch achten? Wie viele Knigges gab es denn bitteschön beim ersten Date? Das schaffte er doch nie und nimmer! Das war’s, er war definitiv geliefert. Das würde der schlimmste Reinfall seines Lebens werden. Am besten wanderte er gleich aus und vergrub sich irgendwo in einem Erdloch und kam nie wieder raus. Er war einfach nicht dafür geschaffen, je eine Beziehung zu haben. Schlimmstenfalls würde er noch als enthaltsamer Mönch leben müssen. Wehleidig seufzend scrollte er runter und fand dann etwas, was ihm endgültig den Todesstoß versetzte: Ab welchem Date sollte man Sex haben? Diese Frage beschäftigt viele Frauen, denn sie wollen natürlich nicht billig wirken. Hier gilt die Expertenregel: seien Sie Ihr eigener Maßstab. Haben Sie keine Angst davor, dass Ihnen der Mann wegläuft, nur weil Sie selbst nach dem fünften Date noch nicht bereit sind. Und was wäre falsch, bei so viel Lust schon gleich beim ersten Date die Horizontale einzuweihen? Sofort klappte Hinata mit hochroten Wangen seinen Laptop zu und fühlte sich jetzt umso mehr verunsichert. Jetzt musste er sich nicht nur Gedanken machen, was er anzog, wohin das Date ging, worüber er sprechen oder was er essen sollte, jetzt musste er sich auch noch ernsthaft überlegen, nach dem wievielten Date er mit Katsuya schlief… mit Takashi… oder gleich mit beiden. Nun bekam er endgültig kalte Füße. Das schaffte er alles nie und nimmer, das war eine Nummer zu hoch für ihn! Warum um alles in der Welt mussten Dates so verdammt kompliziert sein? Was, wenn er sich so langweilig anstellte, dass die beiden kein Interesse mehr an ihn hatten und ihn gleich nach dem ersten Date wieder absägten? Das wäre auch schade, denn die Zwillinge waren echt heiß und diese doppelte Liebeserklärung war eigentlich der absolute Sechser im Lotto, denn wer bekam schon das große Glück, sich nicht mal zwischen zwei Typen entscheiden zu müssen, noch dazu wenn es eineiige Zwillinge waren, die cool, beliebt und übrigens auch aus einem gut betuchten Elternhaus stammten? Jedes Mädchen an der Uni wäre umgekommen vor Neid, wenn sie gewusst hätten, was Hinata gestern passiert wäre. Und sie wären ausgerastet, wenn sie wüssten, dass er jetzt am liebsten davonlaufen wollte. Schließlich ging er zu seinem Kleiderschrank und sah nach, was er alles zum Anziehen hatte. Nun ja, sonderlich modisch hatte er sich noch nie gekleidet. Nicht dass er je ungepflegt oder schlampig gewirkt hätte, aber meist waren die Pullover, die er trug, zu groß für ihn oder zu weit geschnitten. Aber dann fand er doch noch etwas. Ein kurzärmeliges türkisblaues Hemd. Das passte perfekt und war sicherlich ganz gut geeignet. Aber was machte er, wenn die beiden ihn tatsächlich irgendwo hinbringen würden, wo es einen Dresscode gab? Sollte er da nicht besser den Anzug tragen, den sein Vater ihm letztes Jahr besorgt hatte? Nein, das wäre für ein Date vielleicht zu förmlich. Ein Hemd würde sicher genügen. Dazu wählte er noch eine passende Jeans aus und legte sich noch ein Lederarmband an, was er sich mal gekauft hatte. Nun konnte eigentlich nichts schief gehen. Schließlich war es soweit und er wurde von den Zwillingen abgeholt. Diese hatten sich einheitlich gekleidet, sodass man nur anhand der Brille erkennen konnte, wer Katsuya war. Die beiden traten öfter mal im Partnerlook auf, da sie denselben Klamottengeschmack hatten und weil sie wahrscheinlich zusätzlich unterstreichen wollten, dass sie eineiige Zwillinge waren. Schüchtern grüßte er sie und murmelte „I-ich hoffe das geht in Ordnung so… also ich… ähm…“ Da sich die Zwillinge schon denken konnten, was er sagen wollte, brauchte er nicht weiterzureden. Katsuya grinste breit, legte einen Arm um seine Schultern und erklärte einfach „Ach weißt du, es kommt nicht darauf an, was man anzieht, sondern einzig und allein darauf, wie man es auszieht.“ Bei diesem Kommentar senkte Hinata beschämt den Blick und seine Wangen begannen zu glühen. Dabei musste er wieder an diese letzten Zeilen von der Datingtippseite denken, die er gelesen hatte. Warum nur musste er sich das auch durchlesen? Schließlich aber meldete sich Takashi zu Wort. „Ignorier einfach seine Blödeleien. Katsuya kann halt nicht ohne seine Späße. Und mach dir mal keine Gedanken, du siehst gut aus so wie du bist.“ Schüchtern stammelte Hinata ein Dankeschön und stieg in das Auto der Zwillinge ein. Es war ein Lexus, was nur allzu deutlich zeigte, dass die beiden aus einer gut betuchten Familie stammten. Ein weiterer Pluspunkt, der zu ihrem allgemeinen Beliebtheitsgrad dazu kam. Ihr Vater war erfolgreicher Anwalt und die Mutter war Modedesignerin. Auch der Rest der Familie Itamu gehörte zur Oberschicht und verdiente gut, allerdings hatten die Zwillinge sich nie sonderlich abgehoben gegeben und sie hatten auch nie geprahlt. Stattdessen arbeiteten sie selbst in den Semesterferien und waren bodenständig, was trotz der Tatsache, dass sie sehr eigenwillig sein konnten, für sie sprach. Wie sich herausstellte, ging das Date zu dritt zum Aquarium, welches nach längeren Sanierungsarbeiten wiedereröffnet hatte. Die Idee stammte von Takashi, der lieber verhindern wollte, dass sein übermütiger Zwillingsbruder noch mit irgendeinem Blödsinn ankam, der den eh schon extrem schüchternen Studenten noch völlig abgeschreckt hätte. Der Aquariumsbesuch half, die Stimmung zu lockern und vor allem auch Hinata die Anspannung zu nehmen. Trotzdem war es immer noch sehr seltsam, die beiden so nah bei sich zu haben und von ihnen angeflirtet zu werden. Nach dem Besuch im Aquarium gingen sie zusammen in einem Restaurant etwas essen, wo sie ein wenig ins Gespräch kamen. Naja, wie man es eben Gespräch nennen konnte, denn Hinata verstand nicht viel von solchen Konversationen und es war für ihn ein wenig schwierig, weil er nicht wusste, wie er sich den beiden gegenüber verhalten sollte. Insgeheim hatte er schon Angst, dass er die beiden nerven könnte, weil er so ein hoffnungsloser Fall war. „Erzähl mal ein bisschen von dir, Hinata“, sagte Katsuya schließlich, der sich ziemlich viel Fleisch bestellt hatte. Schon in der Uni hatte er den Ruf weg, dass er stets für drei Leute aß, da er so viel Sport trieb. Hinata, der sich der Einfachheit halber gebratenen Reis bestellt hatte, begann zu überlegen, denn viel gab es nicht zu erzählen. Zumindest war er der Ansicht. „Ich… ähm… also ich wohne in einer Studentenwohnung und…“ „Was hast du so für Hobbys?“ hakte der Sportbegeisterte direkt nach, um ihm ein wenig zu helfen. „Hast du Geschwister oder bist du in Clubs?“ „Ich zeichne gerne Mangas“, gestand der schüchterne Student. „In Clubs bin ich nicht und ich bin Einzelkind. Als ich mit 18 Jahren meinen Studienplatz hatte, bin ich direkt ausgezogen und habe erst in einer WG gelebt, aber das war nichts für mich.“ „Das ist ja echt cool! Was zeichnest du so für Mangas?“ Hätte Hinata besser nichts gesagt. Wenn er jetzt beichtete, dass er Shonen-Ai Mangas zeichnete, würden die ihn noch für einen absoluten Freak halten, oder ihn sogar auslachen. „Romantische“, antwortete er ausweichend, aber nun wollte Katsuya es wissen. Er beugte sich näher zu ihm herüber und sein Lächeln ließ erahnen, dass er an irgendetwas Unanständiges dachte. „Welche Altersfreigabe denn? Eher so Weichspüler-Romanzen ab 12, etwas heißere ab 16 oder gleich das versaute Paket ab 18?“ Hier aber hatte Takashi genug und gab seinem Bruder einen Stoß in die Seite und erklärte daraufhin, dass Hinata nicht unbedingt darauf Antwort geben musste, wenn er nicht wollte. Doch Katsuya war natürlich neugierig geworden und wer konnte ihm das verübeln? Immerhin hatte Hinata Amano den Ruf als schüchternsten Studenten an der Tokyo Uni inne und da traute ihm natürlich niemand zu, dass er so etwas zeichnete. „Sind das Romanzen zwischen Männlein und Weiblein?“ Keine Antwort, stattdessen senkte Hinata nur den Blick und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie beschämt er gerade war. „Sind es vielleicht Yuri-Mangas mit heißen Bräuten?“ „N-nein“, murmelte Hinata so leise, dass man ihn kaum hören konnte. Und ihm war es auch lieber, dass es niemand hörte. „Ich kann keine nackten Mädchen zeichnen. Ich kann sie nicht einmal ansehen.“ „Hast du schon mal deine Arbeiten irgendwo an einen Verlag geschickt?“ fragte Takashi nun, der Hinata aus dieser Situation retten wollte, indem er leicht dezent das Thema wechselte. Und auf diese Weise konnte er auch Katsuya ein wenig ausbremsen, der natürlich so direkt war, dass er den armen Hinata noch völlig verschreckte. „Nein“, antwortete der Kunststudent. „Ich hab mich nie sonderlich getraut und so gut sind meine Arbeiten auch nicht. Ich glaube nicht, dass das was wird.“ „Willst du denn überhaupt Mangaka werden?“ „Doch schon!“ Diese zwei Worte sagte Hinata deutlich lauter und entschlossener, schaltete dann aber gleich wieder vier Gänge runter, als er erklärte „Es ist nur so, dass mir einfach der Mut fehlt.“ „Ansonsten können wir dir doch helfen“, boten sich plötzlich beide Zwillinge an. „Wenn du Mangaka werden willst, ist das doch okay und wenn es dir hilft, machen wir es gerne.“ „Danke…“ Hier huschte ein schüchternes Lächeln auf Hinatas Lippen und dieses Lächeln schlug bei den Zwillingen, die eh schon der Ansicht waren, dass Hinata verdammt süß war, wie ein Blitz ein. Als Hinata kurz zur Toilette ging und die Zwillinge allein waren, seufzte Katsuya und lehnte sich zurück. „Verdammt ist er niedlich“, seufzte er. „Da kann man doch nur schwach werden.“ „Ja und mit ganz viel Pech haut er uns noch ab, weil du dir deine perversen Gedanken nicht verkneifen kannst“, kam es als Seitenhieb von Takashi. „Es ist mir echt ein Rätsel, wie die Frauen auf dich stehen, wenn du so ein perverses Aas sein kannst.“ „Weil Frauen halt auf Granaten im Bett stehen. Insbesondere dann, wenn sie auch noch Sportler sind. Und jetzt sei doch mal ehrlich: du willst ihn genauso wie ich.“ „Das hab ich nie geleugnet“, erklärte der ältere Zwilling und trank seine Cola. „Aber Hinata ist nicht so wie deine diversen Weibergeschichten, verstanden? Wenn du nicht bald einen Gang zurückschraubst, dann will er endgültig nichts mehr von uns wissen. Scheue Kätzchen erobert man mit Ruhe und Geduld.“ „Ruhe und Geduld… ich hab lange genug gewartet. Solche romantischen Dates sind schön und gut, aber wenn man schon so lange wartet und dann an nichts anderes denken kann, ist es eben schwer sich zurückzuhalten, wenn man es direkt vor der Nase hat.“ „Du hast ja auch nur die Sorte Mädels gehabt, die wussten, was sie wollten. Wir dürfen nicht zu direkt rangehen, sonst haben wir unsere Chance verspielt. Bei ihm müssten wir es mit Tricks versuchen.“ „Ah“, rief Katsuya und grinste wissend. „Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst. Wir bringen ihn erst mal in Stimmung und dann werden wir ihm die Flötentöne beibringen.“ Hier kassierte er von Takashi einen Klaps auf den Hinterkopf. „Du bist auch manchmal ein Schwachkopf.“ „Als ob du dir nicht auch dasselbe ausmalen wie ich.“ Dem widersprach Takashi durchaus nicht, allerdings verstand er es, mit mehr Fingerspitzengefühl ranzugehen als Katsuya, der der sehr direkte Typ war, der mit so viel Selbstsicherheit ranging, dass es den Frauen natürlich imponierte. Doch auf Hinata wirkte es eher abschreckend. In dem Fall war eher Takashi gefragt, der genau wusste, wie er mit schüchternen und zurückhaltenden Mädchen umzugehen hatte. Schließlich kam Hinata wieder zurück und hatte rein gar nichts von dem mitbekommen, was die Zwillinge ausgeheckt hatten. Nichts ahnend setzte er sich wieder zu ihnen und lächelte schüchtern. „Entschuldigung, dass ihr gewartet habt.“ Damit setzte er sich wieder zu ihnen, was aus der Sicht der Zwillinge schon mal ein positives Zeichen war, dass sie den schüchternen Literaturstudenten noch nicht gänzlich verschreckt hatten. Die Chance, heimlich abzuhauen, hätte er ja gehabt. Zugegeben, Hinata hatte zwar kurz mit dem Gedanken gespielt, aber andererseits genoss er auch die Gesellschaft der beiden. Immerhin war er ja sonst doch recht einsam und auch wenn Katsuyas Fragen und Bemerkungen ihm ein wenig peinlich waren, so schienen die Zwillinge ja doch ganz nett zu sein. „Du brauchst dich für so etwas doch nicht zu entschuldigen“, erklärte Takashi direkt. „Mach dich einfach locker und setz dich nicht allzu sehr unter Druck. Wir werden dich ja schon nicht auffressen.“ Katsuya wollte gerade ein „Noch nicht“ hinzufügen, bekam aber einen kurzen, warnenden Blick von Takashi, woraufhin er sich dann doch lieber den Kommentar verkniff. Als sie mit dem Essen fertig waren, ging es bereits auf den Nachmittag zu und Hinata war erstaunt, dass der Tag so schnell verstrich. Nun gut, es war auch sehr lange her, seit er mal etwas unternommen hatte außer dem Zeichnen von Mangas. Und er hatte schon seit Ewigkeiten nichts mehr mit anderen unternommen. Ehrlich gesagt konnte er sich nicht einmal daran erinnern, wann er überhaupt mal etwas mit anderen gemacht hatte. Als sie das Restaurant verließen, machten sie einen Abstecher ins Einkaufsviertel, um noch ein bisschen Spaß zu haben. Zum Abend hin ging es in eine Bar, wo dann auch natürlich einiges an Alkohol floss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)