Was wäre wenn... von _Sky_ ================================================================================ Kapitel 1: Zwei Jahre --------------------- Laut. Es war so laut! Alle schrien und man hörte Metall, das aufeinander schlug. Schüsse fielen. Menschen lagen am Boden, blutüberströmt. Sie musste rennen! Schnell! Schnell weg! - bevor sie die nächste war. Dann begann es zu beben. Der Boden zerbrach Stück für Stück unter ihren Füßen. Sie stolperte, fiel einige Male, doch rappelte sie sich sofort wieder auf. Sie rannte und rannte. Es nahm kein Ende. Doch dann blieb sie stehen. Ihr wurde heiß. Die Umgebung schien zu glühen. Steine schmolzen. Er war da. Direkt hinter ihr. Langsam wandte sie sich um. Nur Magma war dort als sie schmerzhaft zu Boden fiel. Doch verfehlte er das Ziel, weil ER es verhinderte. Schweißnass schreckte sie aus dem Schlaf. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und das Atmen fiel ihr schwer. Vorsichtig ließ sie Luffys Shirt los, an welches sie sich geklammert hatte. Er schlief noch friedlich, hatte von ihrem Ausbruch bisher nichts mitbekommen. Sie versuchte sich zu beruhigen. Kurz setzte sie sich auf und fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Eiskalt… Sie wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und sah zum Fenster. Luft! Sie brauchte unbedingt frische Luft. Vorsichtig kroch sie aus dem Bett und ging zur Fensterfront. Leise schob sie den Vorhang etwas zur Seite und klappte das Fenster an. Schnell rauschte frische Meeresluft hindurch. Akisa atmete tief ein und sofort ging es ihr etwas besser. Da sie jedoch komplett durchgeschwitzt war, fröstelte sie auch gleich. Also huschte sie schnell zurück unter die Decke. Behutsam legte sie sich wieder an Luffys Brust, der noch immer vor sich hin schnarchte. Sie war froh, dass er so einen festen Schlaf hatte. Er sollte es nicht wissen. Er sollte nicht wissen, dass sie fast jede Nacht unter diesen schrecklichen Alpträumen litt. Dass sie es noch immer nicht ganz verkraftet hatte. In den zwei Jahren hatte sie gelernt damit umzugehen, es nicht mehr an sie heranzulassen. Doch als sie ihren Freund dann auf dem Archipel wieder in die Arme schließen konnte, begann die Wand langsam zu bröckeln. „Bist du dir sicher?“, skeptisch betrachtete Luffy sie. Doch sie hatte es sich gut überlegt. „Ja. Ich…habe mit Hancock gesprochen und da sie dich sehr mag, würde sie mir den Gefallen tun“, meinte Akisa mit einem leichten Schulterzucken. Doch Luffy schien weniger begeistert. Sie konnte ihn verstehen, wollte sie sich doch eigentlich auch nicht mehr von ihm trennen. Doch sie hatte sich entschieden. Es war für Beide besser, wenn auch sie sich für die nächsten zwei Jahre trennen würden. „Okay, wenn du dir sicher bist, dann steh ich dir nicht im Weg.“ „Mach dir keine Sorgen. Wir werden gut auf sie aufpassen und sie nicht zu hart rannehmen“, versichert Sandersonia ihm. Auch der Rest der Kuja-Piraten nickte zustimmend, was Luffy scheinbar etwas beruhigte, denn er atmete einmal tief aus und lächelte dann Akisa an. „Gut. Dann sehen wir uns also in zwei Jahren.“ Freudig nickte Akisa, sprang ihm jedoch im nächsten Moment leise schniefend in den Arm. Noch nie waren sie eine solange Zeit voneinander getrennt gewesen. Es würde hart werden, aber es musste sein. Auch sie wollte stärker werden und sich weiterbilden. Sie würde alles geben, damit ihr Freund stolz auf sie sein konnte. Im nächsten Moment ließ sie ihn auch schon los und begab sich schnell zu den Kuja. Dann lächelte sie ihn noch einmal breit an und hob die Hand zum Abschied. Und wie sie es sich dachte, wurden die nächsten 20 Monate kein Zuckerschlecken. Die Amazonen nahmen sie hart ran und ließen ihr kaum eine ruhige Minuten. Doch das war gut. Es half ihr mit allem klar zu kommen und lenkte sie ab. Außerdem lernte sie viel und wurde stärker. Die ehemalige Kaiserin hatte sich indes etwas ganz Besonderes für sie überlegt. Eine Waffe, die ihr in der neuen Welt sicherlich sehr nützlich sein würde. Sie schenkte ihr eine mehrere Meter lange Metallkette, die zum Teil aus Seestein bestand. Durch eine spezielle Legierung war sie jedoch sehr leicht. Es dauerte einige Zeit bis Akisa verstand, wie sie mit dieser speziellen Waffen arbeiten musste. Außerdem musste sie immer daran denken, dass Personen mit Teufelskräften in ihrer Nähe bei einer bloßen Berührung schon die Kraft verließ. Aber genau diese Eigenschaft machte diese Waffe so besonders. Wenn sie sie gut einsetzen würde, wäre das eine große Bereicherung für ihre Crew. Sie lernte auch eine Menge von Gloriosa. Sie hatte schon viel erlebt und im Gegensatz zur Schlangenprinzessin hörte ihr Akisa auch interessiert zu. Als die letzten vier Monate begannen, entschied sich Akisa einen neuen Weg einzuschlagen. Sie wollte noch einiges über die Neue Welt in Erfahrung bringen, deswegen bat sie die Kuja sie auf einer Insel auf der Grand Line abzusetzen und Luffy mitzuteilen, dass sie auf Grove 45 des Sabaody Archipel auf ihn warten würde. Die vier Monate vergingen wie im Flug und Akisa hatte einige interessante Dinge herausbekommen. Mit Kapuze und Sonnenbrille verkleidet saß sie auf einem Passagierschiff Richtung Sabaody Archipel und lächelte in sich hinein. Endlich war es soweit. Sie würden sich alle wiedersehen und sie konnte es kaum erwarten zu sehen, wie sich alle verändert hatten. Ob sie sie wiedererkennen würde, wenn sie jetzt hier mit auf dem Schiff wären? Zwei Jahre waren eine lange Zeit. Auch sie hatte sich verändert, obwohl es ihr selbst weniger bewusst war. „Meine Damen und Herren! Ich bitte um ihre Aufmerksamkeit! Wir werden schon bald unser Ziel erreichen. Wenn sie ihren Blick nach vorn wenden, können sie schon jetzt die Kronen der einzigartigen Mangrovenbäume entdecken. Bitte bereiten sie sich auf die Ankunft vor. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt.“ Keine Stunde später legte das Schiff am Grove 48 des Sightseeing und Souvenir-Viertels an. Als Akisa den Boden der Insel zum ersten Mal wieder betrat, breitete sich kurzzeitig etwas Unbehagen in ihr aus. Doch einmal tief durchgeatmet, warf sie dieses Unwohlsein von sich und machte sich auf den Weg zum Grove 45. „Hoffentlich komme ich nicht zu spät“, überlegte sie kurz und sah hinauf in die Gipfel der riesigen Mangroven. Dann begann sie zu Lachen und rannte im nächsten Moment auch schon los. Sie konnte es kaum erwarten ihn wiederzusehen. Außerdem gab es da etwas, dass sie ihm unbedingt zeigen wollte. Während seinem Isolationstraining hatte er es bestimmt nicht mitbekommen. Endlich las sie die Nummer 45 an einem der Bäume nahe dem Wasser. Kein Mensch war weit und breit zu sehen, was sie aufatmen ließ. Sie ließ ihren Rucksack zu Boden fallen, nahm die Sonnenbrille sowie die Kapuze herunter und schüttelte ihr langes, rotes Haar. Es war um einiges länger als vorher, lockiger und vorne etwas stufiger. Es war eine richtige Mähne geworden und sie liebte jede einzelne Strähne. Voller Vorfreude saß sie auf einer Wurzel und ließ die Beine baumeln. Wie lange sie noch warten musste? Es war genau der Tag, genau die Uhrzeit, welche Hancock ihr genannt hatte. Er konnte also nicht schon irgendwo auf der Insel sein. Sie beobachtete die großen Blasen, die regelmäßig von den Wurzeln abgesondert wurden und langsam hinauf in die Wipfel stiegen. Es war unglaublich schön dort. So ruhig und friedlich. Richtig erholsam. „Akisa?!“ Als sie ihren Namen hörte stutzte sie kurz, dann sah sie nach links, von wo sie die Stimme ausmachte. Breit grinste er sie an während er näher kam. Nun legte sich auch ein breites Lächeln über ihr Gesicht und sie sprang von der Wurzel und rannte ihn förmlich über den Haufen. Sein vollgestopfter Rucksack rollte einige Meter davon indes sie kichernd auf dem Boden lagen. Fest drückte sie ihn an sich. Endlich wieder bei ihm zu sein, es war einfach das Schönste für sie. Er richtete sich wieder auf und zwang sie damit auch in den Sitz. Die Kapuze seines Mantels war ihm nun auch vom Kopf gerutscht und sein Strohhut lag hinter ihnen im Gras. Währenddessen lachte er nur. „Man, du bist ja richtig stark geworden.“ Genau dieser Gedanke war ihr auch gekommen, als sie ihm so nah war und dadurch jeden einzelnen seiner Bauchmuskeln spürte. Sofort schoss ihr das Blut in den Kopf und sie hätte schwören können, dass ihr Gesicht in diesem Moment genauso rot gewesen war wie ihr Haar. Doch schnell schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab, stand auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Er griff seinen Hut und sprang auch wieder auf die Beine. Die Hände in die Hüfte gestemmt, grinste er breit und schien sie von oben bis unten zu mustern. Wieder stieg Hitze in ihr auf und es schien ihr doch peinlich zu sein, dass sie so freizügig herumlief. Na ja, zumindest für ihre Verhältnisse. Sie trug eine kurze Hose in blau und dunkle Sandalen die sie fast bis zu den Knien zuschnüren musste. Dazu ein ziemlich kurzes Top in rosa, welches bauchfrei war. Darüber jedoch noch eine kurzärmliche Kapuzenjacke in grau mit Taschen mit Tatzenmuster. An die Kapuze waren Ohren, Augen und Nase angebracht. Sie trug die Jacke stets offen, doch in diesem Moment wollte sie am liebsten schnell den Reißverschluss zuziehen. „Du hast dich wirklich verändert. Gefällt mir“, lachte Luffy. Akisa bildete mit ihren Händen Fäuste und legte sie sich an die Wangen. „Wirklich?“, fragte sie schüchtern. „Klar!“, rief er und hob sie im nächsten Moment an der Taille nach oben. Akisa kicherte laut. Er ließ sie wieder runter und streckte sich kurz. „Wie war dein Training? Hancock war ganz bestürzt, nachdem ihr Rayleigh verboten hatte, nochmal zur Insel zu kommen.“ „Es war echt anstrengend. Nach 18 Monaten hatte mir Rayleigh alles beigebracht, deswegen hab ich die letzten Monate allein weitertrainiert. Ich fühl mich richtig gut. Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten.“ Zufrieden mit dieser Antwort nickte Akisa. „Und wie war’s bei dir? Als Hancock meinte, dass du vor vier Monaten gegangen bist, hab ich mir kurz Gedanken gemacht…“ „Es war toll. Sie waren alle sehr nett und haben mir sehr viel beigebracht und mich hart trainiert“, erzählte sie voller Überzeugung. „Dann muss ich ja aufpassen, dass du mich nicht noch übertriffst“, lachte Luffy und auch Akisa stimmte mit ein. Dass sie ihm niemals das Wasser reichen konnte, war beiden mehr als klar aber der Gedanke allein war schon lustig. „Wir sollten uns auf den Weg machen. Die anderen warten bestimmt schon auf uns“, bemerkte sie dann und er nickte zustimmend. „Ja, los geht’s!“ Er schwang sich seinen runden Rucksack wieder auf den Rücken und Akisa richtete ihm sogleich seine Kapuze. „Da fällt mir ein, dass ich dir ja noch etwas zeigen wollte.“ Sie hob nun ihre Tasche vom Boden und kramte kurz darin. Dann zog sie einige Blätter hervor. „Hast du schon dein neues Kopfgeld gesehen?“ „Mein Kopfgeld hat sich wieder verändert? Hätte ich mir eigentlich denken können“, lachte er. „Ja. Hier!“ Sie stellte sich neben ihn und reichte seinen Steckbrief an ihn weiter. „400 Millionen. Mannomann“, freute er sich. Auch Akisa lachte freudig. „Na ja, und ich bin scheinbar damals doch nicht unauffällig genug gewesen. Obwohl ich mich so sehr angestrengt hatte“, sagte sie gespielt eingeschnappt und hielt ihm noch einen anderen Steckbrief hin. „Wow! Ich glaub‘s ja nicht! Dein Kopfgeld ist auch gestiegen und dann auch noch so beachtlich!“, freute Luffy sich weiter. „Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll. Ich hab zwar trainiert aber so stark, dass ich dieser Höhe gerecht werde, werde ich glaube nie sein“, meinte Akisa verlegen. „Ach quatsch! Das kann ruhig noch höher werden!“ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ Es war noch relativ früh als die ersten Sonnenstrahlen Luffy aus seinem Schönheitsschlaf weckten. Er bemerkte schnell die frische Brise, welche durch das offene Fenster ins Zimmer zog. Akisa schien also in der Nacht wieder auf gewesen zu sein. Seit sie die Fischmenscheninsel verlassen hatten und endlich Segel in der neuen Welt setzten, schien es sich zu häufen, dass sie schlecht schlief oder die halbe Nacht wach war. Er hatte sie jedoch bisher nicht darauf angesprochen, sondern ihr mit kleinen Gesten, wie zum Beispiel ihr vorsichtig über den Arm streicheln, versucht etwas Ruhe zu geben. Meistens wirkte es, aber trotzdem ließ es scheinbar nicht nach. Er sah zu ihr. Noch immer lag sie fest schlafend auf seinem Oberkörper. Sie schien friedlich, doch trotzdem spürte er wie verkrampft sie war. Vielleicht träumte sie wieder schlecht und hatte Vorahnungen wie schon zwei Jahre zuvor. Er zog sie noch näher an sich heran, strich ihr vorsichtig mit dem Daumen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, woraufhin sie sich kurz räusperte und es sich etwas gemütlicher machte. Still lächelte Luffy in sich hinein. Hatte er in den zwei Jahren endlich gelernt mit seinen Gefühlen zu arbeiten und sie zu verstehen. Alles dank seinem Freund Rayleigh. „Oh man! Was für ein Tag…“, jammernd schmiss sich Luffy auf den Boden. Bereits sechs Monate trainierte er mit Rayleigh und hatte schon sehr viel gelernt und war auch schon um einiges stärker geworden. Trotzdem schaffte es der ehemalige Vize des Piratenkönigs, ihn tagtäglich aufs Neue bis an sein Limit zu bringen. Rayleigh schmunzelte nur während er ihn beobachtete. Noch immer lag Luffy, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Boden und starrte in den Himmel. „Ich frage mich, wie es Akisa geht. Ich hoffe, sie kommt klar“, meinte er gedankenverloren. „Was ist mit deinen anderen Freunden? Machst du dir um sie keine Gedanken?“, wollte Rayleigh wissen. Mit Schwung setzte sich Luffy auf und sah ihn an. „Na ja, ich denk schon darüber nach wo sie sind. Aber ich weiß, dass es ihnen gut geht. Die haben alle was drauf und lassen sich nicht so schnell unterkriegen“, lachte er. „Und bei Akisa ist dein Gefühl anders. Du glaubst nicht, dass sie allein zu Recht kommt?“ Schelmisch grinste Rayleigh ihn an. Luffy musste stark überlegen. „Eigentlich…Ich weiß nicht. Ich glaub schon, dass sie allein klar kommt, aber…“, wieder sah er zum Himmel und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. In seinem Kopf ratterte es. Er wusste einfach nicht, wie er es sagen sollte. „Es ist so ein Gefühl…“ „Als ob du nicht vollständig wärst“, vervollständigte Rayleigh seinen Satz. „Ja, so in etwa“, nachdenklich sah Luffy zu Boden. Was war denn nur los? Rayleighs komische Fragen und Aussagen schienen ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. „Du machst dir mehr Sorgen um sie, als um jeden anderen und du fühlst dich unwohl, wenn sie nicht bei dir ist. Hast du dich schon mal gefragt, woran das liegen könnte?“ Noch immer lag ein merkwürdiger Ausdruck auf Rayleighs Gesicht. Wieder ratterte es in Luffys Kopf. Natürlich hatte er schon mehr als einmal darüber nachgedacht. Doch war er bis heute noch auf keinen Nenner gekommen. Seinen Freund schien sein unwissender Gesichtsausdruck sichtlich Freude zu bereiten. „Ich versteh nicht, worauf du hinaus willst“, entging es ihm dann genervt von seinem belustigten Gesicht. „Du bist noch jung und ziemlich naiv. Aber ich denke, es wird langsam Zeit, dass du etwas erwachsen wirst.“ Überrascht sah Luffy ihn an. „Stärke ist nicht alles. Ich weiß, in deiner Crew verbinden sich viele Attribute miteinander. Ihr ergänzt euch gut und seid ein eingespieltes Team. Jedoch warten in der Neuen Welt ganz andere Hindernisse auf euch. Deswegen ist es wichtig, dass selbst du etwas von deinem kindlichen Leichtsinn hier auf dieser Insel lässt und mit neuen Gedanken in das nächste Abenteuer aufbrichst. Ich bin mir sicher, die letzteren Ereignisse haben dich bereits geprägt und ich sehe dir an, dass du weißt, worauf ich hinaus will.“ Damit lag er gar nicht so falsch. Ace Tod hatte eine Menge in ihm aufgewühlt und ihn zum Nachdenken angeregt. Über jede Entscheidung, die er getroffen hatte. Jeden Weg, den er gegangen war. Oft hatte er unüberlegt gehandelt, was häufig nur durch Glück am Ende gut ausgegangen war. Die Neue Welt würde jedoch voller neuer Gefahren stecken, wo eine unüberlegte Handlung sie schnell das Leben kosten könnte. „Ja, ich verstehe. Aber sagst du mir jetzt, was das mit Akisa zutun hat?“ Mit einem fragenden Gesichtsausdruck blickte er Rayleigh an. „Für Akisa bist du der wichtigste Mensch auf diesem Planeten. Das ist unumstritten. Man sieht es in ihren Augen, in jeder einzelnen Sekunde.“ „Man sieht es in ihren Augen?“, wiederholte Luffy leise. Er begann zu grübeln. Er, der wichtigste Mensch in ihrem Leben? „Sie würde alles für dich tun. Es geht ihr schlecht, wenn es dir schlecht geht und sie macht sich Sorgen, wenn du nicht bei ihr bist. Das nennt man wohl…Liebe.“ Rayleigh lächelte in sich hinein und sah nun selbst Richtung Baumwipfel. Langsam verzog sich Luffys grübelndes Gesicht. Verdutzt starrte er sein Gegenüber nun an. Kannte er diese Gefühle doch sehr genau. „Liebe?“, nuschelte er vor sich hin. Breit lächelte Rayleigh ihn an. Doch Luffy verstand leider noch nicht ganz, was das nun bedeutete. Er kam sich in diesem Moment echt dämlich vor, aber er wollte es endlich verstehen. Deshalb fragte er nach. „Was…genau bedeutet das?“ „Na ja. Im Allgemeinen bedeutet es einfach nur, dass sie zu dir eine tiefe, innige und starke Verbindung hat, die sich mit nichts anderem vergleichen lässt. Es ist etwas komplett anderes als eine Freundschaft. Sagen wir mal jemand würde zum Beispiel deine Navigatorin unsittlich berühren und sie etwas hart anpacken. Wie würdest du reagieren?“ Luffy zog eine Schnute und überlegte einige Zeit. „Nami ist taff. Ich denke, sie würde demjenigen mächtig eins auf die Glocke geben. Ich glaube kaum, dass sie da meine Hilfe bräuchte“, grinste er. „Und bei Akisa? Würdest du eingreifen, weil du der Meinung bist, dass sie sich weniger selbst verteidigen kann?“ „Nein, also…ähm…ich weiß nicht“, einfallslos kratzte sich Luffy am Kopf. Er wusste genau, dass er sich jeden Typen, der sie auch nur schief ansah, sofort zur Brust nehmen würde. „Verstehst du es? Den Unterschied zwischen ihr und deinen Freunden.“ Etwas planlos nickte Luffy. Er verstand schon worauf er hinaus wollte, doch schien sein Gehirn doch noch etwas länger zu brauchen um es wirklich zu verarbeiten. „Na gut. Mal etwas Anderes. Die Schlangenprinzessin ist dir auch ziemlich zugetan.“ „Hancock?“ „Sie will dich heiraten. Und so wie du auf diese Aussage reagierst, scheinst du keine Ahnung zu haben, was sie damit sagen will“, grinste Rayleigh weiter. Luffy begann nun zu lachen. „Ich hab keinen blassen Schimmer.“ „Hab ich mir gedacht.“ So ging das noch eine ganze Weile. Letztendlich hatte er aber verstanden. Er wusste nun, welche Gefühle er hegte und was damit in Verbindung stand. Jedoch hatte er es bisher nicht zur Sprache gebracht, weil…ja, warum eigentlich? Er seufzte. Lange würde er sich sicher nicht mehr zurückhalten können. Er musste irgendwann sowieso mit ihr darüber sprechen. Sie konnte ja nicht für immer nur Freunde sein. Zumal sie sich eigentlich schon längst nicht mehr so verhielten. Das war selbst ihm klar. Im nächsten Moment wurde er auch schon aus seiner Gedankenwelt gerissen, als er bemerkte wie Akisa langsam wach wurde. Verschlafen rieb sie sich die Augen und sah ihn mit einem sanften Lächeln an. „Morgen“, meinte sie mit belegter Stimme und streckte sich dann ausgiebig bevor sie sich wieder auf ihn fallen ließ. Sie war scheinbar noch nicht bereit aufzustehen. Luffy war es gleich. Bisher schien alles noch ruhig, also schliefen die anderen wohl auch noch oder es war einfach nichts Interessantes los. Eine ganze Weile lagen sie noch still im Bett und ruhten sich aus und eigentlich hätten er auch noch Stunden so liegen bleiben können, wenn da nicht ein bekannter Freund an die Tür klopfte. Laut knurrte sein Magen woraufhin Akisa beherzt mit Lachen anfing. „Dir auch einen guten Morgen“, feixte sie. Dann setzte sie sich auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, bevor sie aufstand, das Fenster schloss und im nächsten Moment auch schon die Vorhänge aufschob. Luffy liebte es, wenn sie dies tat. Vor allem, wenn sie dann noch kurz am Fenster verweilte, sich streckte und auf das Meer hinaussah. Er genoss den Anblick, der sich ihm bot. So spärlich bekleidet. Er müsste lügen, wenn er behauptete, dass er diesen Anblick nicht gerne öfter sehen würde. Jedoch war es ihm schon lieb, dass sie sich selbst unwohl fühlte vor anderen so aufzutreten. Sie würde niemals wie Nami nur im Bikini über das Schiff laufen und sich in die Sonne legen. Das wusste er genau. Schien es ihr ja sogar noch immer etwas peinlich zu sein, sich ihm so zu zeigen. Das erkannte er sofort, als sie ihren Kopf in seine Richtung wandte und ihn schüchtern anlächelte. Er wollte nicht, dass ein anderer Mann sie so sah. Selbst nicht die Männer aus seiner Crew. Sie war sein Mädchen und das würde sie auch für immer bleiben. Beharrlich in seine Gedanken versunken, hatte er gar nicht mitbekommen, dass Akisa sich bereits ihr süßes weißes Sommerkleid angezogen hatte. Erst als sie an seiner Bettseite platz nahm und sich die Haare bürstete, wurde er aufmerksam. „Willst du nicht aufstehen?“, wollte sie wissen. Luffy streckte sich daraufhin ausgiebig bevor er sich auch aus dem Bett rollte. Als sie kurz danach das Außendeck betraten, waren Franky, Chopper, Usopp und Brook schon wieder fröhlich am herumalbern, was Robin nur belustigt vom Oberdeck beobachtete. „Hey ihr Schlafmützen! Wird ja Zeit, dass ihr mal aus den Federn gekrochen kommt“, lachte Usopp. Luffy hörte Akisa kichern. Dann begann er selbst zu Lachen. „Was macht ihr da?“, rief er und sprang zu ihnen hinunter. „Nami meinte, dass wir heute an einer Insel vorbeikommen und wir haben überlegt, ob wir die nicht erkunden sollen!“, wedelte Chopper aufgeregt mit den Armen. „Eine INSEL! Klasse!!!“, freute sich Luffy mit ihnen. Schon eine ganze Weile waren sie unterwegs gewesen und bisher war nichts außer Wasser um sie herum. Endlich würde mal wieder Abwechslung in die Sache kommen. „Hey Akisa! Hast du gehört? Wir kommen endlich zu einer Insel!“, rief er dann seiner Freundin zu, die sich zu Robin gesellt hatte und eben noch in ein Gespräch mit dieser vertieft war. Sie lächelte ihn an und nickte. „Was macht ihr hier draußen denn für einen Lärm?“, kam nun Sanji aus der Kombüse gelaufen. „Oi Sanji! Ich hab Hunger!“, bemerkte Luffy auch gleich an ihn gewandt. „Ja ja, kann gleich los gehen“, meinte der Koch nur genervt und zog einmal tief an seiner Zigarette. Es folgte ein langes ausgiebiges Frühstück, wie immer mit viel lautem Gelächter, Gemecker und Geschmatze. „Hey Nami! Wie lange dauert es noch, bis wir die Insel erreichen?“, wollte Usopp wissen. „Ja! Isch will endlisch wieder wasch ergudn“, wandte Luffy mit vollem Mund ein. Genervt seufzte die Navigatorin. „Sollte nicht mehr allzu lange dauern.“ „Und was ist das für eine Insel?“, fragte Chopper genauer nach. „Na ja. Laut den Aufzeichnungen soll sie unbewohnt sein. Aber genaueres kann ich euch auch nicht sagen“, unwissend zuckte sie mit den Schulter und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Luffy war trotz allem gespannt, was sie erwartete. Nach der Sache auf Dress Rosa schien es ihm auch gar nicht so schlimm, wenn mal nichts los war. Einfach mal ausspannen, konnte auch nicht schaden. Und genau so kam es dann auch. Nachdem sie die namenlose Insel endlich erreicht hatten, schlugen sie am weißen Strand ihr Lager auf. Während es sich die Frauen auf den Liegestühlen unter den Sonnenschirmen bequem machten, begaben sich die männlichen Mitglieder der Crew auf Erkundungstour. Mit Ausnahme von Zoro, der am Strand seinem Erholungsschlaf nachkam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)