Beben von WillowSilverstone (Stiles/Derek) ================================================================================ Kapitel 2: not so simple ------------------------ Nachdem Scott und Isaac sie befreit hatten, hatte Scott darauf bestanden ihn nach Hause zu bringen. Derek konnte er nur noch einen kurzen Blick zuwerfen. Er konnte schließlich schlecht vor den anderen fragen wann sie sich das nächste Mal wiedersehen würden. Also fuhren sie mit Stiles Jeep bis zu ihm nach Hause und Scott und Isaac machten sich von dort aus zu Fuß auf den Heimweg. Allerdings erst nachdem Stiles mehrmals versichern musste, dass es ihm gut ging. Er hatte überlegt Scott von der Sache mit Derek zu erzählen, aber vor allem die Tatsache, dass sie nicht allein waren, hielt ihn davon ab. Zumal sich Scott auch irgendwie merkwürdig benahm und andauernd in den Rückspiegel zu Isaac sah. Als Stiles nachfragte ob irgendwas passiert sei, verneinte er aber. Jetzt war Stiles auf jeden Fall zu hause, hatte etwas gegessen und geduscht. Er untersuchte gerade einige kleine blaue Flecken und betrachtete sich im Spiegel. Hätte Derek sich nicht über ihn geworfen, wäre er nicht so glimpflich davon gekommen. Vermutlich gar nicht. Andererseits hatte das Erdbeben, im Nachhinein, auch etwas gutes. Schließlich war er so Derek sehr nahe gekommen. Stiles ließ sich aufs Bett fallen und grinste dümmlich vor sich hin. Das war schon ein wenig verrückt. Im Prinzip war es natürlich nicht ganz neu, er hatte sich schon eine Weile zu Derek hingezogen gefühlt, es sich aber nicht so recht eingestanden. Denn auch wenn der Werwolf manchmal ganz schön grummelig sein konnte, war er doch auch sehr anziehend und auch irgendwie süß. Das grummelige konnte durchaus auch ziemlich sexy sein. Und seit heute wusste er, dass der Wolf auch ziemlich sanft und leidenschaftlich sein konnte. Er konnte immer noch kaum fassen, dass sie vorhin beinahe... Wären Scott und Isaac nicht aufgetaucht, hätten sie es vermutlich getan. Stiles seufzte tief. Er hoffte nur, dass Derek es sich jetzt nicht noch einmal anders überlegen würde. Vielleicht hatte er sich ja doch den Kopf verletzt und war vorübergehend unzurechnungsfähig. Jetzt bereute er möglicherweise schon, dass er ihn geküsst hatte und fragte sich warum er so etwas getan hatte. Stiles atmete heftig ein und aus. Ganz ruhig bleiben, sagte er sich. Alles wird gut. Er schaute auf sein Handy. Vielleicht solle er ihn einfach anrufen. Aber er entschied sich dagegen. Er legte das Handy zurück und ließ sich wieder auf den Rücken sinken. Der Wecker zeigte halb eins, aber an Schlaf war nicht zu denken. Das war allerdings wirklich nichts Neues. Stiles schlief viel zu oft zu wenig oder schlecht. Seine Gedanken wanderten zurück zu Derek. Zu seinem heißen Körper, den harten Muskeln, an die überraschend Weiche Haut. An das kantige, perfekte Gesicht, mit den dunklen, wilden Augen und den langen, dunklen Wimpern. Er dachte an seinen Geruch, den er nicht definieren konnte, aber auf jeden Fall mochte. Und natürlich an die Berührungen, mal sanft, mal etwas wilder. Die starken Hände, die ihn so besitzergreifend an sich gezogen hatten und natürlich die leidenschaftlichen Küsse. Derek war ein toller Küsser, er war in all diesen Dingen toll. Stiles wollte unbedingt mehr davon. Viel mehr Derek. Am nächsten Morgen war er natürlich, auf Grund des Schlafmangels, ziemlich müde. Er parkte den Jeep und nahm einen letzten großen Schluck von seinem Energydrink, bevor er ihn wegwarf. Eigentlich hatte Scott ihm ja verboten dieses Zeug zu trinken. Er sagte immer, Stiles sei schon aufgedreht genug. Aber besondere Umstände verlangten besondere Maßnahmen. Als er in die Schule kam und kurz darauf Scott und Isaac entdeckte, stürmte er auf sie zu. "Hey Leute" grinste er und öffnete seinen Spind. Die anderen beiden grüßten ebenso und er begann angestrengt darin zu kramen um besonders beschäftigt zu wirken. "Hat zufällig einer von euch was von Derek gehört?" "Nein, seit wir gestern los sind nicht" antwortete Scott. Isaac schüttelte den Kopf und zuckte die Schultern. "Wieso?" fragte Scott nach. "Ach, gar nichts. Nur so. Ich wollte nur hören obs ihm wieder gut geht" bemühte sich Stiles so gleichgültig wie möglich zu sagen. Sein bester Freund warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. "Stiles." "Was? Ich? Gar nichts!" stammelte dieser. "Du hast doch schon wieder dieses Energy-Zeug getrunken." Scott war näher gekommen und sah ihm in die Augen. "Was? Ich äh-hä-hä, ja, erwischt. Ich bin ertappt. Tut mir leid" grinste er entschuldigend. Er war ziemlich erleichtert und schloss den Spind. "Schon gut. Aber du solltest das wirklich lassen. Dein Herz schlägt wie verrückt" meinte Scott und lief gemeinsam mit ihm los. Stiles nickte und war sehr froh, dass Scott sein Herzklopfen dem Koffein zu schob. "Aber sag mal warum riechst du eigentlich so nach Derek?" fragte Scott dann und Stiles wäre fast gegen einen Schrank gelaufen. 3 Tage waren nun schon vergangen und Stiles fühlte sich immer mieser. Er hatte nichts von Derek gehört und als er versucht ihn anzurufen war er nicht ans Telefon gegangen. Alle seine Freunde fragten ihn andauernd was mit ihm los sei, aber er konnte es ihnen nicht sagen. Es war einfach zu deprimierend. Und wenn er es aussprach wurde es so schrecklich real. So konnte er versuchen es vielleicht einfach wieder zu verdrängen, als wäre es nie passiert und als würde es ihm nicht wehtun, dass Derek sich nicht bei ihm meldete. Trotzdem fand er sich nach der letzten Stunde mit Lydia in einem ansonsten leeren Klassenzimmer wieder. Vermutlich hatten die anderen sie auf ihn angesetzt um herauszufinden was los war. Nun blickte sie ihn erwartend an. "Stiles. Rede schon. Ich weiß dass etwas nicht stimmt. Was ist los?" fragte sie nun schon zum zweiten Mal. "Ich sag doch, alles ist gut" beteuerte er. Er hatte es vermieden sie direkt anzusehen, doch jetzt, um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen, tat er es doch. Ihre grünen Rehaugen sahen ihn durchdringend an. Er seufzte tief. Lydia konnte er noch nie anlügen. "Wenn ich dir was erzähle, versprichst du es niemandem zu sagen?" "Natürlich" erwiderte sie sofort. "Also, da ist so eine Sache. Naja oder auch nicht. Ich denke eigentlich eher nicht, weil er sich nicht meldet, aber da war so eine Sache. Jetzt frage ich mich was es bedeutet hat. Ob es überhaupt etwas bedeutet hat. Ich bin nicht ganz sicher was es für mich bedeutet, definitiv irgendwas, aber vermutlich spielt das überhaupt keine Rolle, wenn es ihm nichts bedeutet." Die Worte waren einfach so aus ihm herausgesprudelt. Wie immer, wenn er nervös war, kam nur Unsinn dabei heraus. "Frag ihn einfach" sagte Lydia. Stiles sah sie völlig verdutzt an. "Was?" "Frag ihn einfach" wiederholte sie. Stiles starrte sie immer noch verwirrt an. "Woher weißt du was ich meine?" "Stiles. Ich bin ein Mädchen und schlau. Ich weiß es" erklärte sie. "Was weißt du?" Er wollte sicher gehen. Wie konnte sie aus seinem Gestammel irgendetwas verstanden haben. "Es geht um Derek. Du stehst auf ihn. Nicht das, das etwas Neues wäre. Naja, für dich vielleicht. Das bedeutet, vermutlich ist irgendetwas vorgefallen. Ein Kuss oder so. Und jetzt weißt du nicht was es für ihn bedeutet hat." Sie sagte das als ob es das normalste und einfachste der Welt wäre. Stiles Mund klappte auf und wieder zu. Dann nickte er. "Siehst du. Ich bin schlau. Und jetzt geh und rede einfach mit ihm. Frag ihn." "Was wenn er nichts von mir wissen will?" fragte er etwas hilflos. "Aber was wenn doch? Er empfindet etwas für dich, das weiß ich" versicherte sie. "Wirklich? Aber warum hält er sich dann fern von mir?" Stiles seufzte. "Keine Ahnung. Frag ihn" wiederholte sie erneut. Er nickte und stand auf. "Danke Lydia. Du bist die beste." "Ich weiß" lächelte sie. Stiles drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Aber bitte sag es niemandem, das mit Derek" bat er dann. "Versprochen." Stiles eilte zum Jeep und fuhr los. Lydia ging zu den anderen zurück, die ungeduldig auf sie warteten. "Und weißt du jetzt was los ist?" fragte Scott sofort. "Ja allerdings" lächelte die erdbeerblonde. "Und? Sagst du es uns auch?" "Auf keinen Fall" lächelte sie und schlenderte an ihnen vorbei. Etwas später war Stiles bei Dereks Loft angekommen und schob die schwere Tür auf. "Derek?" fragte er in den leeren Raum. Vielleicht war er ja auch gar nicht da. Möglicherweise war ja doch irgendwas passiert. "Derek?" rief er nun ein wenig lauter. "Du hättest nicht herkommen sollen" kam es von der Treppe, an dessen Ende der dunkelhaarige nun auftauchte. Stiles Herz machte einen Satz. Doch die Tatsache, dass er wohlauf und zuhause war, versetzte ihm einen Stich. Das bedeutete er hätte sich melden können, hatte es aber nicht getan. Der jüngere starrte ihn einen Moment lang nur an und versuchte einen sinnvollen Satz hervorzubringen. "Wieso hast du dich nicht gemeldet?" Na prima. Genau das, was er eben nicht sagen wollte. Obwohl er Lydia im Ohr hatte, die ihm immer wieder sagt, frag ihn einfach. "Stiles" seufzte Derek und trat etwas näher. Dabei vermied er es ihn anzusehen. "Was Stiles? Was soll das? Du küsst mich und all das und jetzt? Jetzt kannst du nicht mal ans Telefon gehen? Ich hab mir Sorgen gemacht! Und ich hab gedacht du willst nichts mehr von mir wissen, womit ich ja auch ganz offensichtlich recht hatte." Er war so wütend, das seine Stimme zitterte. Wütend auf Derek, weil er da so stand und schwieg, weil er ihn geküsst hatte, aber vor allem auf sich selbst, weil er sich Hoffnungen gemacht hatte. "Stiles, bitte." Derek sah ihn immernoch nicht an. "Nichts Stiles bitte. Was sollte das? Okay, ich will es wissen. Warum hast du mich geküsst und was sollte das?" "Es tut mir leid." Derek ließ die Schultern hängen. Stiles sah ihn mit glänzenden Augen an und biss sich auf die Lippe. "Mir tuts leid." "Stiles." Nun hatte der ältere aufgeblickt und sah in das tief verletzte Gesicht des kleineren. Er fühlte sich noch schlechter als sowieso schon. Eine Welle aus Trauer, Wut und tiefer Verletzung schlug ihm entgegen. "Gott. Ich hab so einen Idioten aus mit gemacht" lachte Stiles trocken und dachte an die ganzen Dinge die er Derek gesagt hatte. Dass er Angst hatte, die Panikattacke, dass er ihn mochte und vor allem dass er Sex mit ihm haben wollte. Er fühlte sich gedemütigt. "Ich hab nie gewollt dass du dich schlecht fühlst. Du bist kein Idiot. Ich bin der Idiot" sagte Derek hilflos. Er wollte irgendwie versuchen tröstende Worte zu finden, doch darin war er schon immer besonders schlecht gewesen. Mit erschrecken sah er, wie Stiles eine Träne die Wange hinab lief, die dieser sofort mit dem Ärmel wegwischte. Ohne darüber nachdenken zu können zog er den Jungen in seine Arme und drückte ihn fest an sich. "Lass mich los!" Stiles versuchte sich zu befreien, doch Derek war viel stärker und es gelang ihm nicht. "Es tut mir leid" flüsterte Derek und drückte ihn fester. "Aber du musst dich von mir fern halten" fügte der Werwolf schon fast verzweifelt hinzu. "Du hältst mich fest." Stiles war fest an Dereks Brust gepresst und war nun vollends verwirrt. Er konnte seinen Herzschlag spüren, der viel zu schnell war. "Du hast Angst" sagt er leise und legte eine Hand auf Dereks Brust. Dieser schwieg. "Du hast Angst! Wovor?" wiederholte der kleinere. "Ich habe keine Angst" knurrte Derek und löste sich von ihm. "Doch, das hast du! Ich glaube du magst mich auch und das macht dir Angst. Und bevor du das zugibst weist du mich lieber zurück und rennst davon." "Ja vielleicht hab ich das. Du bist ein Mensch. Du heilst nicht so einfach. Du könntest sterben. Alle Menschen die ich je geliebt habe sind tot! Ich will dich verdammt nochmal nicht auch verlieren!" Derek brüllte ihn an und glühte mit den blauen Augen. Stiles war keinen Millimeter zurück gewichen, aber er verstand jetzt. "Es ist kein Leben, wenn du nicht die Menschen um dich hast die du liebst und die dich lieben. Und du kannst mich auch nicht beschützen in dem du nicht bei mir bist. Du kannst mich beschützen wenn du bei mir bist. Ob es nun 2 Minuten sind oder 20 Jahre. Alles kann so schnell vorbei sein. Deswegen sollte man die, die man hat, niemals verschwenden. Manchmal ist es die Sache Wert, es einfach zu versuchen." Derek schüttelte daraufhin nur leicht den Kopf. "Du bist seltsam und manchmal erstaunlich schlau" murmelte der Wolf dann. Stiles lächelte leicht und legte die Hand an seine Wange. "Auch der einsame Wolf hat manchmal ein wenig Liebe verdient." "Ich weiß nicht ob ich das habe" sagte der dunkelhaarige leise. "Ich aber" erwiderte Stiles und küsste ihn. Derek schlang wieder die Arme um ihn und drückte ihn an sich. "Ich werd nicht gehen" flüsterte Stiles. Dieses Mal nickte der ältere. Sie standen noch eine Weile nur so da und Stiles streichelte ihn sanft. Unter der mürrischen Oberfläche steckte also ein weicher und verletzlicher Kern. Nach der Geschichte, die Derek mit Paige erlebt hatte, war das aber auch verständlich. Derek hatte sich entspannt und sog tief Stiles Geruch ein. Er roch so gut. "Was tust du?" lächelte der kleinere. "Dich riechen" antwortete der Wolf. "Oh, ist das was gutes oder schlechtes?" fragte Stiles. "Gut. Sehr gut" Derek tat es noch einmal. "Wonach rieche ich denn?" fragte der jüngere. Nun schnupperte Derek ausgiebig an ihm. "Du riechst nach deinem Waschmittel, nach Haargel, nach einem Kirschbonbon, ein bisschen nach Lydia, nach Loyalität und Vertrauen, nach Geborgenheit und nach ganz viel Stiles. Und nach Teenagerhormonen" grinste Derek dann. "Das kannst du alles an mir riechen? Ziemlich cool." Stiles war beeindruckt aber auch etwas verlegen. Vor allem wegen der Hormone. Er war in einem alter in dem man fast pausenlos an Sex dachte und Dereks Nähe machte es nicht besser. Der dunkelhaarige grinste leicht und beugte sich vor. Dann leckte er sanft über Stiles Lippen. Oh ja, küssen. Küssen und ganz viel mehr, dachte Stiles und schloss die Augen. Nur einige Minuten später lagen sie auf dem Sofa und küssten sich wild. Derek über ihm und beide hatten sich von ihren Shirts befreit. Der ältere glitt mit Lippen und Zunge zu seinem Hals. Küssend und saugend bewegte er sich tiefer bis zu seiner Brust. Stiles stöhnte und räkelte sich erregt unter ihm. Plötzlich ging der Alarm los. Sie sprangen auf wie von der Tarantel gestochen und Derek stellte sich in Angriffsposition schützend vor ihn. So schnell er konnte streifte sich Stiles sein Shirt über. "Das darf doch einfach nicht wahr sein. Das Universum ist gegen mich" fluchte er. Die Tür wurde aufgeschoben und Stiles hielt die Luft an. Als Scott und Isaac durch die Tür kamen, atmete er wieder aus. Frustriert ließ er sich aufs Sofa fallen. "Was macht ihr denn hier?" grollte Derek. Das zweite Mal schon, dass er und Stiles bei etwas gestört wurden, bei dem er wirklich sehr, sehr ungern unterbrochen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)