On Air von -Zerschmetterling- ================================================================================ Kapitel 29: ------------ -28-     Ich schluckte den dicken Kloß hinunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Dank Kakashi waren nun auch meine letzten Zweifel ausgeräumt und ich konnte mir sicher sein, dass ich die Situation vorhin nicht falsch gedeutet hatte. Sasuke hatte den Vertrag und das bedeutete, dass ich aus dem Rennen war. Dummerweise hatte ich mir im Voraus keinen wirklichen Plan B überlegt. Ich war mir so sicher gewesen, den Job zu bekommen. Jetzt stand ich mal wieder mit leeren Händen da und musste mir aus dem Nichts eine neue Existenz aufbauen. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen. Eigentlich war ich es ja schon gewohnt.     Irgendwann würde sich erneut eine Chance ergeben und vielleicht konnte ich ja bis dahin irgendwo im Konoha Center einen Nebenjob auftreiben und beispielsweise in einem der Klamottenläden aushelfen. Hatten Sakura und Hinata nicht erst letzte Woche davon gesprochen, dass ein neuer Laden aufgemacht hatte? Als unausgebildeter Moderator hätte ich sowieso nicht viel mehr Geld verdient und auf diese Weise konnte ich die anderen wenigstens ab und zu noch sehen. Sakura, Hinata, Kakashi, Shikamaru, Lee. Sie alle waren mir in der kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen.     Und natürlich Sasuke. Nachdem er jetzt tatsächlich die Stelle bekommen hatte, würde er Konoha wohl auch nicht mehr so schnell verlassen. Vielleicht hatte unsere Freundschaft ja doch noch eine Chance. Es würde mir nicht leichtfallen, ihm nach meiner Niederlage entgegenzutreten und all den Neid und Frust herunterzuschlucken. Dass ich neidisch war, konnte ich wohl kaum bestreiten, denn ich hatte diesen Job wirklich gewollt. Trotzdem war ich der Meinung, dass Sasuke es verdient hatte. Er hatte hart gearbeitet, hatte genau wie ich unzählige Überstunden geschoben und sein Bestes gegeben. Er hatte sich keine Sekunde lang auf seinem Familiennamen ausgeruht und er war wahrlich ein guter Kontrahent gewesen. Auch wenn ich dem Job wirklich hinterhertrauerte, gönnte ich ihm den Sieg.     „Naruto, würdest du bitte mitkommen?“, Shikamarus Stimme klang ungewöhnlich sanft.     Wortlos schlurfte ich an Kakashi vorbei aus der Küche und folgte ihm zurück in die Redaktion. Jetzt würde der Augenblick kommen, vor dem ich mich noch immer am meisten fürchtete. Tsunade würde mir für mein Engagement danken, mir sagen, dass ich wirklich eine Bereicherung für den Sender gewesen war, dass es aber dennoch nicht gereicht hatte und dass sie mir weiterhin viel Erfolg für meine Zukunft wünschte. Sie würde mir eine Praktikumsbestätigung aushändigen und mich dann verabschieden. Und das alles direkt vor Sasukes Augen. Sasuke, der im Gegensatz zu mir den Vertrag bekommen hatte.     Ich holte tief Luft und versuchte ein breites Grinsen aufzusetzen. Wenn ich mir all das schon anhören musste, dann wollte ich mir wenigstens nicht anmerken lassen, dass ich enttäuscht war. Außerdem wollte ich niemandem ein schlechtes Gewissen machen. Ich würde die Absage mit Würde tragen und mich ebenfalls beim Sender bedanken. Immerhin war es eine Ehre überhaupt so weit gekommen zu sein und das auch noch gegen einen Konkurrenten wie Sasuke. Gestern Abend hatten uns gerade einmal vier Prozent getrennt. Ich konnte nicht verhindern, dass mich das irgendwie stolz machte.     Jetzt galt es also erst mal, dieses Kapitel meines Lebens abzuschließen und danach hatte ich immer noch genug Zeit, mir über den Rest Gedanken zu machen. Bisher hatte ich mich immer irgendwie durchgewurstelt und das würde mir auch diesmal gelingen – immerhin war ich Naruto Uzumaki. Was zählte, waren all die guten Erfahrungen, die ich gesammelt hatte und all die netten Menschen, die ich kennengelernt hatte. Und Sasuke.     Ich grinste einmal in die Runde, als ich Tsunades Büro betrat, reichte dann höflich Neji Hyuuga die Hand, um mich ihm vorzustellen und nahm schließlich auf dem leeren Stuhl neben ihm Platz. Auf seiner anderen Seite saß Shikamaru und daneben Sasuke. Aus dem Augenwinkel warf ich ihm einen kurzen Blick zu, doch seine Miene verriet mal wieder absolut gar nichts.     „Tut mir Leid, dass du warten musstest, Naruto“, entschuldigte sich Tsunade.     Ihre Stimme klang nun um einiges ruhiger und sie sah mich auch schon deutlich freundlicher an als vorhin noch. Die Ruhe vor dem Sturm.     „Kein Problem“, log ich.     Noch immer zierte ein fröhliches Grinsen mein Gesicht. Als keiner etwas sagte, beugte ich mich ein wenig nach vorne.     „Und, wie sieht’s aus? Wo kann ich unterschreiben?“, scherzte ich.     Ich spürte einen leichten Stich in meinem Herzen, doch ich ignorierte ihn geflissentlich. Das hier wollte ich wirklich noch einigermaßen sauber über die Bühne bringen und ich würde es ihnen nicht schwerer machen, als es das ohnehin schon war. Sie sollten mich so in Erinnerung behalten, wie ich nun mal war: Frech, gut gelaunt und immer am Grinsen. Tsunade und Shikamaru tauschten einen kurzen Blick aus.     „Was das betrifft…“, begann Shikamaru dann. „Sind wir uns noch nicht ganz einig. Allerdings dachten wir uns, dass es besser wäre, dich bei diesem Gespräch dabei zu haben.“     Verblüfft sah ich ihn an.     „Wie meinst du das?“, fragte ich. „Ich dachte Sasuke hat den Vertrag bekommen? Hat er ihn etwa nicht unterschrieben?“     Mein Blick sprang zu Sasuke, der ihm jedoch auswich und stattdessen eindringlich Tsunade musterte. Aus irgendeinem Grund schien ihm die Situation hier unangenehm zu sein.     „Er hat ihn noch nicht unterschrieben“, bestätigte Neji Hyuuga.     Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte Sasuke an den Schultern gepackt und durchgerüttelt, damit er endlich seinen verdammten Blick hob und mich ansah. Was hatte das zu bedeuten?     „Wieso?“, fragte ich stattdessen nur.     „Weil eventuell nochmal etwas daran geändert werden muss“, antwortete diesmal Sasuke mit seiner typischen kalten, distanzierten Stimme.     Nun war ich komplett verwirrt und sah immer wieder von einem zum anderen. Was auch immer das hier zu bedeuten hatte, es schien so als wäre die Frage um den Moderatorenposten noch nicht endgültig geklärt. Beziehungsweise die Frage, ob Sasuke ihn annehmen würde.     „Was ist hier eigentlich los?“, wollte ich wissen.     Tsunade seufzte und ergriff schließlich das Wort.     „Wir hatten Probleme damit, ein eindeutiges Ergebnis zu ermitteln. Nachdem wir gestern den Zwischenstand veröffentlich haben, sind die Server zusammengebrochen, weil zu viele Personen versucht haben, noch ihre Stimme abzugeben. Shino hat versucht, das Ergebnis zu rekonstruieren, aber selbst das würde dann nur einen Bruchteil aller abgegebenen Stimmen enthalten. Das letzte zuverlässige Ergebnis, das wir haben, ist also der Zwischenstand.“     Ungläubig starrte ich sie an. Es hatte gar kein richtiges Ergebnis gegeben? Das also hatte Shino mit technischen Problemen gemeint.     „Ich kann deine Argumentation ja verstehen, Tsunade“, schaltete sich nun auch Shikamaru ein. „Aber trotzdem waren das gerade mal vier Prozent. Allein die Zahl an Personen, die noch versucht hat abzustimmen, hätte locker gereicht, um das Ergebnis fünfmal umzudrehen. Ich denke nicht, dass wir uns auf den Zwischenstand verlassen können.“     Ich hatte Mühe, diese Informationen in meinen Kopf aufzunehmen und zu verarbeiten. Dass ich keine tatsächliche Niederlage eingefahren hatte, machte es umso schwerer, die Situation zu akzeptieren. Gestern Abend war ich noch voller Hoffnung gewesen und seitdem hatte sich am Stand der Balken scheinbar auch nichts mehr geändert. Sie waren quasi eingefroren und das obwohl noch über eine Stunde Zeit gewesen war um zu voten.     „Die Entscheidung muss trotzdem auf der Basis von irgendwelchen Zahlen getroffen werden“, warf Neji Hyuuga ein. „Es ist immer noch die beste Lösung, wenn auch nicht optimal.“     „Ich will dir nicht zu nahe treten, Neji“, unterbracht Shikamaru ihn. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn schon jemals so engagiert erlebt zu haben. „Aber ich habe mir die Daten sehr genau angesehen. Seit die beiden bei uns sind, sind die Quoten enorm nach oben geschnellt und zwar so enorm, dass wir unsere Werbeumsätze fast verdoppeln konnten. Die Zahlen zeigen außerdem, dass es unzählige Nutzer gibt, die sowohl für Sasuke, als auch für Naruto abgestimmt haben. Meiner Meinung nach macht das nur allzu deutlich, was die Hörer wollen!“     Neji schnaubte.     „Und was soll das sein?“     Shikamaru verschränkte die Arme vor der Brust und atmete langsam aus. Es hatte ihn offensichtlich angestrengt, so viel auf einmal zu reden.     „Beide“, antwortete er knapp.     „Und wie stellst du dir das vor?“, Neji kramte ein wenig in seinen Unterlagen und hielt Shikamaru dann ein Blatt mit unendlich vielen, verwirrenden Zahlen unter die Nase.     Vollkommen perplex beobachtete ich die beiden. Diesen Neji konnte ich bisher nicht wirklich einschätzen, doch er machte den Eindruck, als wäre er ausgesprochen kompetent auf seinem Gebiet – was meines Wissens nach die Finanzen waren. Shikamaru hingegen hatte sich gerade selber übertroffen und ich hatte noch nie erlebt, dass er sich so stark für etwas eingesetzt hatte. Er war wirklich überzeugt von seinen Analysen. Seinen Analysen, die besagten, dass Sasuke und ich im Team funktionierten. Ich spürte, wie ich plötzlich wieder wahnsinnig aufgeregt wurde.     „Es ist in der Tat schwierig, weil wir nicht so einfach entscheiden können, beide einzustellen“, mischte sich nun auch Tsunade ein. „Die Geschäftsführung hat uns den Etat für eine neue Stelle zur Verfügung gestellt und die bekommt Sasuke.“     „Deswegen habe ich dich gebeten, Neji dazuzuholen“, antwortete Shikamaru ruhig. „Die Geschäftsführung berechnet die verfügbaren Stellen proportional zu den Quoten und damit zu den Einnahmen, die der Sender während des Quartals macht. Die Quoten der letzten zwei Wochen sind aber dermaßen überproportional, sodass wir schon jetzt von zusätzlichen Einnahmen im vierstelligen Bereich ausgehen können. Selbst wenn diese Quoten nur aufgrund des Wettbewerbs zustande gekommen sind, zeigt das, dass das Format bei den Hörern gut angekommen ist. Wir wären dumm, wenn wir so einen gut funktionierenden Programmbestandteil aussortieren würden. Noch dümmer aber wären wir, wenn wir Naruto ziehen lassen würden. Die ganze Aktion hatte den Sinn unser Quotentief nach Obitos Wechsel wieder auszugleichen. Die Konkurrenz würde sich die Finger nach Naruto lecken und wenn er wie Obito zu Tsukuyomi wechselt, können wir, ehrlich gesagt, einpacken.“     Während Shikamaru redete, spürte ich, wie mein Hals zunehmend von einem dicken Kloß zugeschnürt wurde. Diesmal war es jedoch nicht vor Enttäuschung, sondern weil ich schlicht und ergreifend gerührt war, dass Shikamaru sich tatsächlich so für mich einsetzte. Diese langen Monologe schienen ihn seinen letzten Nerv zu kosten und trotzdem hörte er nicht damit auf, auf Neji einzureden. Tsunade räusperte sich.     „Ich bin ganz deiner Meinung, Shikamaru. Trotzdem erklärt das nicht, wie du Narutos zusätzliche Stelle finanzieren willst. Die Geschäftsführung wird erst Ende des Jahres die Berechnungen aktualisieren.“     Shikamaru schüttelte den Kopf und seufzte verzweifelt.     „Darum geht es überhaupt nicht“, in seiner Stimme schwang ein eindeutig genervter Unterton mit. „Naruto wird definitiv Gewinne bringen, das ist gar keine Frage. Allerdings werden wir umgekehrt umso größere Verluste machen, wenn er geht. Es sollte also keine Schwierigkeit sein, die Geschäftsführung davon zu überzeugen, eine weitere Stelle zu schaffen – insbesondere, weil Naruto bisher keine Vorerfahrung hat.“     Bisher hatte ich die ganze Zeit über geschwiegen, doch nun konnte auch ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich war viel zu aufgeregt darüber, dass Shikamaru zufolge doch noch die Möglichkeit bestand, dass ich bei Akatsuki anfangen durfte. Und nicht nur das, ich würde dann mit Sakura und Sasuke zusammen moderieren!     „Was hat das mit meiner Vorerfahrung zu tun?“, fragte ich mit leicht zitternder Stimme.     Ich spürte Sasukes Blick auf  mir und auch Shikamaru wandte sich mir zu, woraufhin sein Blick augenblicklich etwas weicher wurde.     „Es gibt einen Paragraphen zum Thema Nachwuchsförderung in der Geschäftsordnung. Weil insbesondere junge Talente am Anfang ihrer Karriere häufig einfach zum falschen Zeitpunkt ein Praktikum beim Sender machen, sodass anschließend keine freie Stelle vorhanden ist, gibt es eine Sonderregelung. In diesem Fall ist es möglich noch vor Abschluss des Quartals eine zusätzliche Volontärs-Stelle zu beantragen. Falls ausreichend Geldmittel vorhanden sind, wird die im Normalfall auch genehmigt.“     Meine Augen begannen zu glänzen und ich sah zuerst fragend zu Tsunade und dann zu Neji Hyuuga, der wieder die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ausnahmsweise mal keinen kritischen Kommentar zu der Sache abgab.     „So könnte es funktionieren“, murmelte er.     Wieder begann er in seinen Daten zu blättern, wobei er sich mit einem Textmarker ein paar Zahlen anstrich.     „Hast du Belege, Shikamaru?“     Shikamaru nickte und reichte ihm daraufhin einen USB-Stick, als hätte er die ganze Zeit nur darauf gewartet. Vermutlich hatte er das auch. Shikamaru war ganz offenbar top vorbereitet auf dieses Gespräch gewesen und ich fragte mich, ob er sich dafür die Nacht um die Ohren geschlagen hatte. Ganz egal, ob es so war oder nicht, er hatte definitiv etwas gut bei mir und ich würde ihn bei Gelegenheit auf eine Nudelsuppe einladen. Mindestens. Entweder in meiner Mittagspause beim Sender oder eben wenn ich dann unten im Konoha Center in einem der Klamottenladen jobbte.     „Das würde dann allerdings bedeuten, dass wir auch in Sasukes Vertrag nochmal etwas ändern müssen“, bemerkte Neji schließlich. „Im Moment ist er als alleiniger Gewinner des Wettbewerbs berechtigt, die Stelle anzutreten. Das würde deiner Argumentation widersprechen.“     Wortlos schob Sasuke die Blätter, die ihm Tsunade vorher überreicht hatte über den Schreibtisch zu ihr zurück.     „Gut, dass ich noch nicht unterschrieben habe.“     Ich versuchte seinen Blick einzufangen, um mich bei ihm zu bedanken, doch wieder einmal sah er stattdessen nur in die Runde. Ich fragte mich, ob Shikamaru ihn bereits eingeweiht hatte oder woher er wusste, dass an seinem Vertrag nochmal etwas geändert werden musste. Außerdem fragte ich mich, ob er dadurch irgendwelche Nachteile erhalten würde.     „Falls das wirklich genehmigt wird“ – ich traute mich fast gar nicht, es laut auszusprechen – „Gibt es bei der Sache irgendeinen Haken?“     Sasuke grinste.     „Du wirst deutlich weniger verdienen als ich.“     Schnell winkte ich ab.     „Einen wirklichen Haken meine ich?“, diesmal wandte ich mich direkt an Neji.     Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er es mir offen sagen würde, wenn das der Fall war. Bisher hatte er immer offen seine Meinung gesagt, selbst wenn er dadurch mit Shikamaru aneinander geraten war. Zuerst war er mir irgendwie ein wenig unsympathisch gewesen, doch ich erkannte nun, dass er auch nur seinen Job machte. Deswegen war er schließlich hier. Vielleicht war er einfach ein wenig zu fest gefahren in seinen Vorstellungen davon, wie die Gelder des Senders fließen sollten. Vielleicht war er einfach ein bisschen zu weit weg von den Vorgängen, die man hier tagtäglich in der Redaktion vorfinden konnte. Aber dafür gab es ja Shikamaru.     „Die Chance, dass sie es bewilligen wäre um einiges höher, wenn jemand dafür bürgen würde“, räumte Neji schließlich ein.     „Bürgen?“, meine Augen wurden groß. „Was heißt das?“     Shikamaru seufzte.     „Das bedeutet, dass jemand sich bereit erklärt, den finanziellen Schaden zu übernehmen, der entsteht, wenn die Stelle nicht durch die zusätzlichen Gewinne gedeckt werden kann.“     Augenblicklich ließ ich meine Schultern hängen. Das war dann wohl eindeutig zu viel verlangt. Für mich selbst bürgen konnte ich ja schlecht, was nicht zuletzt daran lag, dass ich einfach kein Geld besaß. Von jemand anderem würde ich so etwas nie erwarten, denn dafür brauchte es schon ein verdammt großes Vertrauen in meine Fähigkeiten. Ein Vertrauen, dass bisher nur ich selbst aufgebracht hatte und selbst ich hatte ab und zu ein klitzekleines bisschen an mir gezweifelt. Shikamaru räusperte sich.     „Lass die Bürgschaftserklärung gleich mitschicken, ich werde sie unterzeichnen.“     Ich konnte ihn nur mit ungläubig geweiteten Augen und offenem Mund anstarren.     „Das würdest du für mich tun?“, hauchte ich.     „Es war immerhin meine Idee“, erinnerte mich Shikamaru. „Da kann nichts schief gehen. Ich glaube zu einhundert Prozent, dass das klappt. Und wenn ich Recht habe, will ich mindestens eine Woche Zusatzurlaub. Außerdem beantrage ich, dass Naruto mein Assistent im Social-Media-Bereich wird und mir etwas Arbeit abnimmt.“     Grinsend sah er zu Tsunade, die nur schmunzelte und den Kopf schüttelte.     „Also, dann ist es beschlossen“, fasste sie zusammen. „Wir werden Sasukes Vertrag neu aufsetzen und für Naruto bei der Geschäftsleitung eine Volontärs-Stelle beantragen.“     Sasuke war die letzten Minuten über so still gewesen, dass ich mich fast erschreckte, als plötzlich seine dunkle, tiefe Stimme erklang.     „Ihr habt ihn noch gar nicht gefragt, ob er mit mir zusammenarbeiten will.“     Empört plusterte ich die Backen auf.     „Natürlich will ich das, du Bastard!“, rief ich und sprang auf. „Ich… ich…“     Eigentlich wollte ich noch viel mehr sagen, wollte sagen wie glücklich ich darüber war, eine zweite Chance zu bekommen. Wollte sagen, wie sehr ich mich darüber freute, dass niemand von uns das Team verlassen musste, dass wir einfach weitermachen würden wie bisher. Wollte sagen, wie geehrt ich mich fühlte, weil Shikamaru so fest an mich glaubte. Wie unendlich dankbar ich dafür war, dass Neji sich meinetwegen mit dem ganzen Papierkram herumschlagen würde. Doch ich brachte es einfach nicht über meine Lippen und hauchte stattdessen einfach immer wieder dasselbe Wort, während ich spürte, wie meine Augen tatsächlich ein bisschen feucht wurden.     „Danke.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)