Rose der Elfen von IdaChan13 ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Brom war noch nicht wieder zurück, als ich das Haus betrat, also legte ich das Fleisch auf den Tisch und machte mich daran, die Kräuter, die ich gestern gesammelt hatte, zu verarbeiten. Es war eine mühselige Arbeit die Blätter und Blüten zu zermahlen und richtig zu mischen. Ich seufzte. Warum tat ich das überhaupt? Niemand außer Brom vertraute mir genug um meine Medizin zu nehmen. Ich stand auf und sprang aus dem Fenster. Meine Stiefel und Strümpfe hatte ich ausgezogen und die Kälte brannte auf meiner Haut, doch es war mir egal. Langsam ließ ich mich auf den Boden sinken und rollte mich im Schnee zusammen. Wenn ich nur lange genug liegen blieb, wäre alles vorbei. Mit der Zeit wurde mein Körper taub und kalt und die Welt versank in schwarzem Samt. Alles war gut. Ich spührte, wie mein Herzschlag langsamer wurde. Jemand rief meinen Namen. Immer wieder. Ganz leise mit dieser beruhigenden Stimme. Ich erkannte sie, aber das konnte unmöglich sein. Ich öffnete die Augen. Der Schnee war verschwunden. Ich war in einem Wald. Das Gras ging mir bis zum Knie und die Sonne kam kaum durch die ichten Baumkronen. Vor mir stand ein riesiger Drache. Seine weißen Schuppen wurden von den gleichen schwarzen Malen verziert, wie mein Körper und seine Augen leuchteten golden. Einzelne Sonnenstrahlen trafen auf ihn und ließen seine Schuppen funkeln. >Minka< "Samur. Aber..." Ich schluckte und sah mich um. "Wo sind wir hier?" >In Du Weldenvarden. Wo du mich hingebracht hast.<, erklärte er mir. "Samur... Es tut mir so leid. Ich wollte dich geschützen, aber es waren zu viele." Eine Träne lief über meine Wange. >Es ist gut.< Immer mehr Tränen kamen. "Nichts ist gut!", schluchtzte ich. "Ich will nicht mehr ohne dich leben! Alle hier hassen mich!" >Nein. Denk an Brom. Er wäre traurig, wenn du jetzt aufgibst.< Seine Stimme wurde leiser. >Ich muss dich nun verlassen. Gib nicht auf.< Der Drache erhob sich in die Luft. "Nein! Geh nicht! Ich brauche dich!" Ich streckte die Hand nach ihm aus, doch er war schon zu weit weg. Ich ließ mich ins Gras fallen. >Sei stark. Ich warte auf dich.< Langsam verschwand der Wald und alles wurde wieder schwarz. Ich sah einen kleinen hellen Punkt. Er wurde größer, als ich darauf zu rannte. Das Licht hüllte mich ein. Ich schreckte hoch. Ich saß in meinem Bett. Tränen liefen über meine Wangen. Brom packte mich an den Schultern. "Ich hab dich gesucht!" Er schüttelte mich. "Du lagst draußen im Schnee! Weißt du, was für Sorgen ich mir gemacht habe? Ich dachte du wärst tot!" "Es tut mir leid...", sagte ich leise und wischte mir die Tränen weg. Samur hatte recht. Ich durfte nicht aufgeben. Nicht jetzt. Brom umarmte mich. "Mach so etwas nur nicht wieder." Ich nickte. "Wie lange habe ich geschlafen?" Er ließ mich wieder los. "Drei Tage. Die Händler kommen. Weißt du schon, welche Geschichte du erzählen willst?" "Ja. Die Legende der Drachenreiter. Ich will nicht, dass sie in Vergessenheit gerät." Brom stand auf. "Gut. Ich muss noch mal kurz weg. Geh doch schon mal vor und amüsier dich ein wenig." "Das ist ein Scherz, oder? Amüsieren? Ich? Hier?" Er lachte. "Du solltest dich mal hören. Versuch es doch erstmal. Wenn es dir nicht gefällt, kannst du auch wieder gehen. Außerdem wolltest du doch die Anhänger verkaufen, die du gemacht hast." Ich seufzte und Brom verließ das Zimmer. Langsam schlug ich die Decke zurück und stand auf. Torkelnd versuchte ich zur Truhe zu kommen, um sie zu öffnen. Kaum zu glauben, wie schwach ich geworden war. Ich konnte kaum laufen, so sehr zitterten meine Beine. Endlich hielt ich ein weißes knielanges Kleid in den Händen. Es war trägerlos und blutrote Steine schmückten Dekolleté und Taille. Vorsichtig zog ich es an, dann nahm ich einen kleinen Beutel aus der Truhe. Darin befanden sich ein weißes Seidenband und ein schwarzes aus Leder. Am Lederband hing ein kleiner tränenförmiger Anhänger aus Rubin, an dem ein Silberglöckchen befestigt war. Ich schloss das Lederband um meinen Hals. Es klingelte leise, als ich aufstand und in den Spiegel sah. Die junge Frau mir gegenüber blickte mich an. Ihre nahezu pechschwarzen Augen leuchteten aus dem bleichen Gesicht und ihre Haare fielen wie flüssiges Feuer über ihre Schultern zu ihrer Taille. Ohne mein Spiegelbild aus den Augen zu lassen, band ich mir die Haare mit dem weißen Seidenband nach oben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)