Captain Kojiro -Nagisa, nur eine bändigt den Tiger!! Band 3 von haku-liebt-nutella (Das nationale Jugendturnier) ================================================================================ Kapitel 2: Eine böse Überraschung --------------------------------- Sie mussten noch ca. eine halbe Stunde fahren – die Nagisa aber ewig vorkam – bis sie endlich an ihrem Hotel ankamen. Inzwischen war es schon dunkel. „Das...ist unser Hotel???“, fragte Nagisa verwundert, es sah für sie doch eher wie eine alte Fabrik aus, mit dem riesigen runden Schornstein und der langen Feuertreppe. „Ja, hier werden wir die Woche übernachten!!!“, sagte der Trainer. „In dieser Jugendherberge sind alle Mannschaften untergebracht, die an der Meisterschaft teilnehmen.“ Nagisas Augen weiteten sich. „Alle Mannschaften??“, fragte sie verwundert, sie fragte sich, wie so viele Leute in dieses relativ kleine Gebäude passen sollten, aber die Antwort darauf bekam sie sehr viel schneller, als ihr lieb war. „Gruppenzimmer????“, kreischte sie erschrocken, als sie das für den FC Méiwa reservierte Zimmer zu Gesicht bekam. „Wir sollen zu 16nt in diesem kleinen Zimmer schlafen???“. Nagisa sank in die Knie. „Das...kann nicht Ihr Ernst sein!!! Trainer Kira, das können Sie uns nicht antun!!!“, kreischte sie, sie war völlig verzweifelt, so hatte sie sich das nicht vorgestellt!!! Sie hatte gedacht, dass sie sich vielleicht zu viert ein Zimmer teilen mussten, aber doch nicht zu 16nt!!! Sie waren doch keine Tiere im Stall!!! Sie nahm das Badezimmer unter die Lupe, schlimmer konnte es nicht mehr werden, hatte sie gedacht, doch da hatte sie sich geirrt. Es war winzig, gerade mal vier Waschbecken, vier Duschen und drei Toiletten, für sechzehn Leute!! Und das war nicht mal das Schlimmste an der Sache. „Waaaasss??? Ich muss mir mit den Jungs ein Bad teilen????? Ich tick aus!!! Ich lass mich abholen!!!!!!!“, kreischte Nagisa völlig außer sich. „Es reicht schon, dass ich mit denen in einem Zimmer schlafen muss!!!!!“ Nagisa vergrub ihr Gesicht hinter ihren Händen, sie hatte sich so gefreut und jetzt das!! „Wie soll ich diese Woche überleben??? Ich kann nich duschen!!! Ich kann nich auf’ s Klo!!!! Ich kann mich nich umziehen!!!!“. Sie spürte, wie sich eine grobe Hand auf ihre Schulter legte. „Jetzt krieg dich mal wieder ein!! Dir wird schon keiner was abgucken!!!“, hörte sie Kojiros Stimme, er klang recht amüsiert. Energisch drehte sie sich um. „Ach, was weist du denn schon!!!“, fauchte sie ihn an. „Na, bei dir gibt’s doch nichts zu sehen, Flachbrett!!!“, höhnte er. „Flachbrett?????“ Ihre Gesichtszüge verkrampften, erst diese Pleite hier und zur Krönung noch sein blödes Gelaber. „Arrrrrrrgggghhhhh!!!!! Jetzt reicht’s!!!!!!!“, brüllte sie, ihre Geduld war am Ende. Noch ehe er irgendwie reagieren konnte, hatte sie ihm mal wieder eine gescheuert. Kojiro grinste sie hämisch an und hielt seine schmerzende Backe. „An dir Machoweib wird sich keiner vergreifen!!! Wir sind nicht lebensmüde!!“, höhnte er, für ihn war das alles witzig, aber Nagisa fand es nicht im Geringsten komisch, sie musste sich mit dreizehn Jungs und einem alkoholabhängigen Zausel ein Zimmer teilen, das war so gut wie eine Freikarte in die Hölle. Midori war von der Situation genauso wenig begeistert. Hori und Sawaki dagegen schienen sich richtig zu freuen weibliche Gesellschaft zu haben. „Spitze!!“, jubelte Sawaki. „Wir sind mit den Mädels in einem Zimmer!!! Da können wir...“ Er flüsterte Hori irgendetwas ins Ohr und kicherte unentwegt. Horis Augen weiteten sich. „Spinnst du??? Sie ist die Freundin vom Captain!!!“, sagte er entsetzt. Sawaki zuckte mit den Schultern. „Na und??“ Er begriff nicht ganz, was daran so schlimm war. „Willst du, dass Kojiro dir eine verpasst???“, brüllte Hori und schüttelte seinen Kopf. „Nein...“, seufzte Sawaki, dann aber grinste er wieder. „Na und?? Dann machen wir’s eben mit der Anderen!!!“ Hori war der Verzweiflung nahe mit diesem Kindskopf. „Spinnst du??? Sie ist die Freundin von der Freundin vom Captain!!!!“, brüllte er. „Na und??“, fragte Sawaki verdutzt. „Willst, dass sie’s Nagisa erzählt, die es dann Kojiro erzählt, der dir dann eine verpasst???“ Sawaki schüttelte seinen Kopf. „Nein...“, seufzte er. „Lassen wir’s besser...“. „Ganz genau!!!“, knurrte Nagisa. „Ich weis zwar nicht, was ihr Vollidioten schon wieder ausbrütet, aber ihr solltet’s besser lassen!!!“ Sie warf den Beiden vernichtende Blicke zu und das blöde Grinsen verschwand augenblicklich von ihren Gesichtern. Nagisa hielt sich ihren schmerzenden Kopf. „Mann...womit hab ich das nur verdient????“, stöhnte sie und suchte sich ein Bett aus, es waren genau sechzehn Betten, Stapelbetten. Sie wollte unbedingt oben schlafen, gegenüber von Kojiro, doch da hatte sich leider schon Shintami breitgemacht. Genervt kletterte sie die Leiter hoch. „Zisch ab!! Ich penn hier!!!!“, fauchte sie, Shintami schreckte zurück und gab das Bett freiwillig frei, er hatte keine große Lust sich mit Nagisa anzulegen, sie konnte manchmal ein richtiges Biest sein. Nagisa krabbelte in ihr Bett und lies sich rücklings auf ihr weiches Kopfkissen fallen, das durfte doch alles nicht wahr sein!! So hatte sie sich die Jugendnationalmeisterschaft nicht vorgestellt!!! Beim Abendessen ging es genau so turbulent weiter, der Speisesaal war gerammelt voll. „Man...hier ist aber viel los...“, staunte Nagisa, alle Tische waren voll besetzt, bis auf den letzten Stuhl und vor der Essensausgabe stand eine riesige Schlange. Sie folgte Trainer Kira und den anderen an den für den FC Méiwa reservierten Tisch, jede Mannschaft hatte ihren eigenen langen Tisch. Sofort hetzten die Jungs zur Essensausgabe. „Hey Kojiro!!! Warte doch auf mich!!!“, brüllte Nagisa und drängelte sich durch die Menschenmassen. Ihr Blick schweifte über die Tische, es waren echt eine Menge Mannschaften da, aus den verschiedensten Bezirken Japans. Von vielen hatte sie noch nie etwas gehört, aber sie erblickte auch einige Favoriten, den FC Musashi zum Beispiel, eine echte Elitemannschaft, aus den besten Spielern verschiedener Schulen Tokios zusammengestellt, Kojiro hatte schon oft von denen gesprochen, als absolute Nummer Eins galt ihr Kapitän, Jun Misugi. Nagisas Wangen röteten sich, er war nicht nur ein spitzen Fußballer, er sah auch verdammt gut aus. „Aaach, wenn ich noch Single wäre...“, schwärmte sie. Einen Tisch weiter saß der FC Fourano, ebenfalls eine spitzen Mannschaft, sie kamen aus Nordhokkaido, einer Schneeregion, Taro hatte vor einiger Zeit mal bei denen gespielt. Und nicht zu vergessen der FC Hannava, sie hatten die Brüder Tashibana, ein super Stürmerduo, sie brachten den Ball gerade zu akrobatisch unter ihre Kontrolle, über sie standen sogar schon Artikel in der Zeitung. Nagisa hatte ein ganz schön mulmiges Gefühl in der Magengegend. „Oh man, hier kriegen wir’s mit echt hammerstarken Gegnern zu tun...“, seufzte sie, da entdeckte sie plötzlich ein bekanntes Gesicht in der Menschenmenge, es war Taro mit seinem FC Nankatsu. „Hallo Taro!!!!“, rief sie und winkte ihm zu, es ging alles furchtbar schnell, sie hatte einen Moment nicht aufgepasst und war prompt mit jemandem zusammengestoßen. Mit schmerzendem Ellenbogen fand sie sich auf dem Boden wieder. „Aua...“, stöhnte sie, sie war noch völlig benommen. Verdutzt blickte sie hoch und da sah sie ihn, der Schreck durchfuhr sie wie ein Blitz. „Ein Riese...ein riesiger Riese!!!“, stammelte sie, sie war wie gelähmt und starrte ihn einfach nur an. „Der...soll Mittelschüler sein...???“. Er sah zu ihr herunter und seine riesige Hand schnellte ihr entgegen. Sie schreckte zurück. Völlig verwirrt schaute sie zu ihm hoch, schließlich packte sie seine Hand und er zog sie wieder auf die Beine. „Ähm...“, Nagisa brachte kein Wort raus. „Pass’n Bisschen besser auf, du Dreikäsehoch!! Bei deiner Größe wirst du hier noch zu Tode getrampelt!!“, sagte er, dann wandte er sich ab und ging weiter. „Jaa, ich ähm...“. „Nagisa!!“, hörte sie eine vertraute Stimme. Sie wirbelte herum, es war Kojiro. „Kojiro...“ „Was stehst du so planlos in der Gegend rum??“, fragte er. „Ich...ähm...bin grad mit nem Nilpferd kollidiert...“, sagte sie und noch immer saß ihr der Schock in den Knochen. Er blickte sie verwirrt an und drückte ihr einen Teller in die Hände. „Das magst du doch, oder??“ Sie sah ihn mit großen Augen an, er hatte ihr etwas mitgebracht?? Seit wann kannte er denn so was wie Höflichkeit?? „Schnitzel...ähm...ja...danke...“, stammelte sie und errötete. Kojiro grinste sie frech an. „Fang nicht gleich an zu heulen!! Komm!!“, sagte er und ging weiter. Ihr klappte die Kinnlade runter. „Ich heul nicht, du arroganter...!!!!! Bleib gefälligst stehen, wenn ich mit dir rede!!!!“, brüllte sie und hetzte ihm hinterher. Sie war heilfroh, als sie endlich am Tisch saß, das war vielleicht ein höllisches Gedrängel hier. Aber diese Jugendherberge hatte auch was Gutes, das Essen schmeckte ausgezeichnet. „Vorhin...bin ich mit so’ nem Fettwanst zusammengestoßen...das war’n echter Riese...“, schmatzte sie. „Kennst du den Typ, Kojiro???“ Müsste er eigentlich, Kojiro kannte so gut wie jeden in der Fußballwelt. Er lachte. „Ein Riese?? Für dich Zwerg sieht doch jeder riesig aus!!!“, zog er sie auf. Sie gab ihm einen Schubs. „Du bist richtig blöd!!!!!“, sagte sie und funkelte ihn zornig an. „Nein, gegen den bist sogar du’n Hänfling...ich schwör dir ...so’n Klops war das...“, sagte sie beharrend und nahm die Hände zu Hilfe um ihm zu zeigen wie groß und dick genau er war. „Richtig fett...“ „Wer ist hier fett???“, hörte sie eine schneidende Stimme, vorsichtig drehte sie sich um. Ihre Augen weiteten sich, da war er wieder!!! Ihre Hände wurden ganz schwitzig, ihre Gabel entglitt ihnen und fiel in ihren Teller. „Ähm...niemand...“, sagte sie sofort. „Ich...mein...nen Klops...ein richtig fetter Fleischklops...ne Frikadelle...checkst du???“, stammelte sie und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. „Die...ähm hat echt lecker ausgesehen...doch leider hat mir...so’n Typ die letzte direkt...vor der Nase weggeschnappt...hähähä...“ Der Riese lächelte, Nagisa konnte wieder aufatmen. „Jaa...die haben auch echt lecker geschmeckt!!!!“, sagte er und stapfte weiter. Nagisa seufzte und sank in ihren Stuhl. „War das der Typ??“, fragte Kojiro. Sie nickte heftig. „Jaa...kennst du den???“, wollte sie wissen. „Das ist Nakanishi, der Torwart von Nanwa!!“, sagte Kojiro unbeeindruckt. Sie sah ihn mit großen Augen an. „Torwart?????“ Sie schluckte. „Oh je...ich hoffe nur, dass wir nicht gegen die spielen müssen...“, bangte sie, der Typ war ihr echt alles andere als geheuer. „Och, so stark sind die nich!!!! Die schlagen wir mit links!!“, sagte Kojiro überzeugt. Nagisa runzelte die Stirn. „Da wäre ich mir nicht so sicher...wenn der im Kasten steht passt kein Ball mehr rein...“, sagte sie skeptisch, die anderen lachten. „Jaa...das könnte allerdings problematisch werden!!“, scherzte Sawaki, der ihr Gespräch mit angehört hatte. So neigte sich der Abend dem Ende zu und die Méiwas zogen sich allmählich wieder in ihr Zimmer zurück. Es war ein anstrengender Tag gewesen, das frühe Aufstehen und die lange Reise. Am nächsten Tag fand die Eröffnungsfeier statt und sie hatten auch gleich ihr erstes Spiel, da mussten sie fit sein. Deswegen schickte Trainer Kira seine Mannschaft heute auch ziemlich früh ins Bett. Nagisa war froh, als sie sich endlich unter ihrer Bettdecke verkrochen hatte. Sie und Midori als einzige Mädchen unter den ganzen Jungs, das war ihr irgendwie unangenehm. Sie sahen sie im Nachthemd, sahen wie sie Zähne putzte oder sich abschminkte. Es war ein komisches Gefühl, aber na ja, im Laufe der Woche würde sie sich bestimmt noch daran gewöhnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)