Red Flash of Konoha von -Tsubasa- ================================================================================ Kapitel 6: Drei Fronten ----------------------- Red Flash of Konoha Kapitel 06: Drei Fronten Er saß schweigend da, seine Ellbogen auf den Knien ruhend und seine Finger vor seinem Gesicht verschränkt. Geduldig wartete er darauf, dass der Junge in dem Bett vor ihm endlich wieder aufwachte. Es war bereits der zweite Tag, den Sasuke bewusstlos im Krankenhaus verbrachte. Man hatte den Jungen noch in der Nacht des Uchiha-Massakers dorthin gebracht, als man ihn zusammen mit Mito bewusstlos auf der Straße gefunden hatte, um geben von den Leichen seiner Clanmitglieder. Keiner der Ärzte konnte anfangs genau sagen, was mit den beiden Kindern nicht stimmte. Sie konnten nur annehmen, dass der Zustand, in dem sich die beiden befanden, eine psychische Ursache hatte, da keinerlei physische Verletzungen vorhanden waren. Das einzige, was die Ärzte mit Bestimmtheit sagen konnten, war, dass sie sich anscheinend wieder langsam davon erholten. Der beste Beweis dafür war, dass Narutos kleine Schwester bereits am vorigen Abend aufgewacht war. Daher sollte es nicht allezu lange dauern bis auch der Junge wieder zu sich kam. Mito war noch sehr erschöpft und, um es vorsichtig auszudrücken, beunruhigt wegen dem, was sie an jenem Abend erlebt hatte. Aber ansonsten ging es ihr einigermaßen gut. Durch ihre Aussage hatten die Anbu, die im Fall des Uchiha-Massakers ermittelten, auch die Bestätigung bekommen, dass der älteste Sohn von Fugaku Uchiha derjenige war, der beinahe den gesamten Clan abgeschlachtet hatte. Anscheinend hatte er Mito und Sasuke in ein traumatisierendes Genjutsu versetzt, als das blonde Mädchen ihren Freund an diesem Abend zurück zum Uchiha-Bezirk begleitet hatte. Es war daher kein Wunder, dass beide für kurze Zeit in ein Koma gefallen waren. Kein Kind hätte es ohne weiteres verkraftet mitanzusehen wie ein gesamter Clan abgeschlachtet wurde. Selbst wenn es nur eine Illusion gewesen war. Nachdem Mito aufgewacht war und sämtliche Fragen der Anbu beantwortet hatte, verweilte sie wie Maki und ihr älterer Bruder an der Seite ihres besten Freundes. Der Rotschopf bezweifelte, dass sie sich auch nur annähernd von dem Trauma erholt hatte, aber dennoch ließ er sie in dem Krankenzimmer bleiben. So konnte sie zumindest an der Seite ihrer Freunde sein, die ihr etwas Stabilität gaben. Und Stabilität konnte sie in der nächsten Zeit vermutlich am besten gebrauchen. Momentan, während die Sonne langsam am Horizont emporstieg, schlief sie zu Hause in ihrem Bett, wo sein Schattendoppelgänger ein Auge auf sie hatte. Naruto wusste wie gerne sie bei ihrem Freund wäre, aber auch sie brauchte etwas Schlaf. Außerdem ließen die Besuchszeiten des Krankenhauses das Mädchen auch nicht die Nacht über bleiben. Am liebsten wäre er selbst ein Auge auf seine kleine Schwester gehabt, doch es war für diesen Morgen eine Shinobiversammlung einberufen worden, um die bisher bekannten Untersuchungsergebnisse über die Vorfälle während des Uchiha-Massakers an alle Clanoberhäupter weiterzugeben. Zum Glück waren Mito und Maki aber nicht die einzigen, die den jungen Uchiha nicht alleinlassen wollten. Seit Sasuke im Koma lag hatten sich die Mitglieder von Team Sieben und Team Dreizehn, minus Shisui und Itachi, abgewechselt und immer ein Auge auf den schwarzhaarigen Jungen gehabt. Eine Familie, die nach ihm sah, hatte er ja nun nicht mehr. Jedenfalls keine, mit der er durch Blut verbunden war. Ungefähr zwanzig vor Sieben kam schließlich seine Ablösung in den Raum. Die Versammlung würde um Sieben stattfinden. "Guten Morgen, Naruto-kun. Wie ich sehe ist der Zustand unseres Patienten weiter unverändert", meinte Tokiko, als sie hereinkam. Die Weißhaarige hatte gleich einen Blick auf die Werte des jungen Uchiha geworfen, nachdem sie ihn schlafend in seinem Bett vorgefunden hatte. "Leider", war alles, was der Rotschopf darauf erwiderte. Nicht, dass es groß etwas Anderes zu berichten gab. Die junge Frau konnte darauf nur seufzen. "Ich kann nicht verstehen, was sich Itachi-kun dabei gedacht hat, zwei Kinder in so ein grausames Genjutsu zu versetzen", meinte die Kunoichi kopfschüttelnd und setzte sich auf den zweiten Stuhl, der neben dem Krankenbett des Jungen stand. "Seine Absichten waren zwar gut, und möglicherweise hilft es Sasuke in Zukunft auch, aber das hätte er vorher wirklich mit uns absprechen sollen", erwiderte Naruto seufzend, als er von seinem Platz aufstand und Richtung Tür ging. Er öffnete sie, blieb aber noch ein paar Sekunden stehen. "Pass bitte gut auf ihn auf, Tokiko-sensei", bat der Rotschopf bevor er sich schließlich auf den Weg zur Shinobiversammlung machte. Er hatte schon die Hälfte des Flures zurückgelegt und war somit schon außer Hörweite, als der Iryo-Nin mit sanfter Stimme zu dem bewusstlosen Jungen sagte: "Das ist das mindeste, was wir für dich und deinen Bruder tun können." (Flashback: zwei Tage zuvor) 'Warum... warum hat Itachi das nur getan? Hatten wir nicht abgesprochen, dass wir uns gemeinsam um den Clan kümmern würden... also warum?', war alles, was Naruto durch den Kopf ging, als er über die Hausdächer Konohas sprang. Es waren nun bereits fast drei Stunden her seit er mit der Suche nach dem Uchiha begonnen hatte und noch immer hatte er nicht die geringste Spur gefunden. Nachdem er gesehen hatte, was im Uchiha-Bezirk geschehen war, hatte er sofort alle Ort abgesucht, an denen sich sein Freund hätte verstecken können; sogar die, die mitten zwischen den Häusern anderer Bürger lagen. Doch auch nachdem er jeden einzelnen Ort abgesucht hatte, war Itachi nirgends zu finden. Es war fast so als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Schließlich gab der Rotschopf seine Suche vorläufig auf. Er beschloss, dass er vorerst zu Shisui und Tokiko zurückzugehen würde, um ihnen zu erzählen, was passiert war. Eigentlich hatte er Itachi direkt mitschleifen wollen, damit er es ihnen dreien dort zusammen erklären konnte. Aber daraus wurde ja anscheinend nichts. Auf dem Rückweg versuchte Naruto so gut wie möglich die Anbu zu meiden, die das Dorf, genau wie er zuvor, nach einem der wenigen Überlebenden und gleichzeitig Täter des Massakers durchsuchten. Es würde sicherlich kein besonders gutes Licht auf ihn werfen, wenn man ihn mitten in der Nacht durch das Dorf schleichen sah; schon gar nicht in der Nacht, in der sein Freund anscheinend einen gesamten Clan ausgelöscht hatte. Aber wirklich Sorgen brauchte sich der junge Namikaze nicht zu machen. Er kannte die Vorgehensweise der Anbu, da er ja selbst einer war, und konnte ihnen deshalb ohne größere Probleme aus dem Weg gehen. Auch wenn es ihn letztlich ein paar Minuten mehr bis zu Tokikos Wohnung kostete. "Ich bin wieder da", verkündete er, als er zum zweiten Mal in dieser Nacht die Wohnung der weißhaarigen Frau betrat, "Ich habe überall gesucht, aber Itachi ist nirgends zu finden. Es gibt aber noch etwas Wichtigeres: Itachi soll..." Erst nachdem er aus dem Eingangsbereich heraus war, bemerkte er, dass sie nicht zu dritt, sondern zu viert in der Wohnung waren. Und die vierte Person war zufällig genau derjenige, nach dem der Rotschopf bereits seit Stunden gesucht hatte. Noch bevor der Schwarzhaarige wusste wie ihm geschah hatte Naruto den Uchiha bereits am Kragen gepackt und drückte ihn gegen die nächstbeste Wand. "Verdammt, was sollte das, Itachi! Warum hast du das getan, verdammt nochmal!!", brüllte der Rotschopf seinen Freund wütend an, als er ihm tief in seine schwarzen Augen blickte. Er bemerkte zwar nebenbei, dass die rechte Wange des vermeintlichen Verräters ziemlich stark gerötet war, doch das kümmerte den jungen Namikaze in diesem Moment nicht im geringsten. Er wollte einfach nur Antworten. "Es tut mir leid, Naruto. Aber so war es einfach am besten", erklärte der Schwarzhaarige in seinem gewohnt ruhigen Tonfall. Für die meisten sah es vermutlich so aus als ob ihm das alles nichts ausmachen würde. Nur diejenigen, die ihn etwas besser kannten, konnten schnell sehen, dass der Uchiha nicht annähernd so ruhig war wie es nach außen den Anschein machte. "Am besten?! Wie kann deinen ganzen Clan allein abzuschlachten 'am besten' sein?!", fragte der Rotschopf fassungslos. Er hatte nicht die geringste Ahnung wie sein Gegenüber auf so einen Schluss gekommen sein könnte. "Das würden wir jetzt auch endlich mal gern wissen", warf Shisui plötzlich ein, "Du hast gesagt, dass du uns alles genau erklären würdest sobald Naruto hier wäre. Also los, wir warten!" Kurz nachdem sie die Verpflanzung des Augapfels und das Verbinden seiner Gesichtshälfte beendet hatten, war Itachi in Tokikos Wohnung aufgetaucht. Natürlich wollten sowohl die Besitzerin der Wohnung wie auch Shisui wissen, wo er während der Infiltration von Danzos Basis gewesen war. Zunächst wollte Itachi warten bis der junge Namikaze zurück war. Da Shisui jedoch einfach nicht lockergelassen hatte, hatte er ihm schließlich gesagt, was er gemacht hatte, während seine Freunde Shisuis Sharingan zurückgeholt hatten. Eben diese Antwort zusammen mit Tokikos Reaktion darauf führte schließlich zu der geröteten Stelle auf Itachis Wange. Den beiden hatte seine Antwort ganz offensichtlich nicht besonders gefallen. Doch auch wenn er Tokiko und Shisui erzählt hatte, was er getan hatte, so hatte er ihnen noch nicht gesagt warum. "Wir hatten ursprünglich geplant erst in einer Woche Danzos Basis anzugreifen, aber wegen dem Vorfall mit Mito haben wir unsere Pläne vorgezogen. Jedoch wir waren nicht die einzigen, die das gemacht hatten", begann der Uchiha zu erklären, "Aus welchen Gründen auch immer hat auch das Dorf beschlossen früher loszuschlagen als ursprünglich geplant. Vielleicht war es, weil sie gesehen haben, dass die Anspannung immer größer wird und sie nicht sagen konnten für wie lange unser Clan noch untätig bleiben würde. Vielleicht war es auch, weil der Hokage von Danzo und den Dorfältesten dazu gedrängt wurde endlich etwas zu tun; ich weiß es nicht. Aber sie haben den Plan auf die heutige Nacht verschoben." "Wenn das so ist, warum hast du uns dann nichts gesagt? Uns wäre dann sicher etwas eingefallen", versuchte Shisui zu argumentieren, doch der junge Uchiha schüttelte nur seinen Kopf. "Selbst, wenn ich es euch erzählt und wir unsere Pläne noch weiter vorgezogen hätten, wäre es vergebens gewesen. Denn selbst wenn wir unseren Clan mit Kotoamatsukami beeinflusst hätten, wäre zu wenig Zeit geblieben, damit das Dorf diese Veränderung hätte wahrnehmen können. Ein oder zwei Tage hätten nicht ausgereicht, um die Dorfältesten davon zu überzeugen, dass die Uchiha nicht mehr länger eine Gefahr darstellen", führte der Rotschopf seufzend aus. Am liebsten hätten Naruto und Shisui gesagt, dass sich ihr Freund irrte, doch das konnten sie nicht. Auch den beiden war bewusst, dass es zumindest ein paar Tage dauern würde bis das Dorf überhaupt in Betracht ziehen würde seine Entscheidung zu überdenken. Von einem Tag auf den nächsten konnte sich nicht viel ändern. "Trotzdem, du hättest uns zumindest um Hilfe bitten können! Du warst schließlich nicht der einzige, der den Coup d'état aufhalten wollte!", erwiderte Naruto, der noch immer nocht glauben konnte, dass sich Itachi solch ein Bürde allein auflastete. "Das mag sein. Aber was hätte es für einen Sinn gemacht, wenn wir alle als Verräter gebrandmarkt werden würden?", meinte der Schwarzhaarige mit entschlossenem Blick, "Man hat mir diese Mission zugetragen und ich habe sie als Mitglied der Anbu von Konoha akzeptiert. Es war also meine Verantwortung und es war meine Entscheidung, eure Hilfe anzunehmen oder nicht." Man konnte in den Gesichtern seiner beiden Freunde lesen, dass ihnen diese Antwort keineswegs gefiel. Doch noch bevor einer von ihnen antworten konnte, mischte sich ihr weißhaariger Sensei ein: "Das mag alles stimmen, aber eines ist mir nicht ganz klar. Ich weiß wie stark du bist, Itachi. Ich weiß wie stark jeder von euch drei ist. Ihr könntet in einem direkten Kampf die meisten Shinobi aus Konoha besiegen. Doch keiner von euch könnte es allein mit einem ganzen Clan aufnehmen. Das ist selbst für euch noch eine Nummer zu groß. Also wie hast du es trotzdem geschafft deinen gesamten Clan auszuschalten?" Es war eine gute Frage. Es war eine Frage, von der Itachi insgeheim gehofft hatte, dass niemand sie stellen würde. Dennoch antwortete er. "Ich war nicht allein", erklärte er und wendete seinen Blick von den Anwesenden ab, "Eigentlich hätte ich es euch schon viel früher erzählen sollen, aber ich wusste nicht wie... Vor einiger Zeit habe ich ihn das erste Mal im Uchiha-Bezirk bemerkt. Ich habe gesehen wie sich eine unbekannte Person durch eine Technik Zugang ins Dorf verschafft hat und habe sie daraufhin eine Zeit lang verfolgt, um herauszufinden, hinter was er her ist und zu wem er gehört. Dabei musste ich allerdings feststellen, dass er sich extrem gut im Dorf auskennt. Zuerst dachte ich noch, dass er sich wohl schon öfter auf diese Weise herschlichen hat. Aber meine Annahme war falsch. Er kannte nämlich selbst die Geheimgänge, die seit Jahrzehnten nur den ranghöheren Shinobi bekannt waren. Ihr wisst so gut wie ich, dass man diese Gänge nur dann findet, wenn man ganz genau weiß, wo sie sich befinden und wie man sie zum Vorschein bringt. Was aber am wichtigsten ist; er wusste von dem geheimen Versammlungsort unseres Clans." Auf diese Worte verschwanden die verärgerten Blicke seiner beiden Freunde augenblicklich. Sowohl Shisui wie auch Naruto wussten genau, dass nur Mitglieder des Uchiha-Clans wussten, wo sich der Versammlungsraum und der Schatz der Uchiha befand. Dieses Geheimnis war seit der Gründung des Dorfes gehütet worden und kein Außenstehender, abgesehen vom ersten Hokage, wusste überhaupt von der Existenz jenes Raumes. Also wie konnte der Eindringling von ihm wissen? "Warte mal, du willst doch nicht etwa sagen, dass...", begann Shisui, aber hielt kurz inne, da er einfach nicht recht glauben konnte, was er da sagte, "...dass der Eindringling ein Uchiha war?" Der Schwarzhaarige konnte das nicht glauben. Das war einfach unmöglich. "Aber das kann doch gar nicht sein. Seit Konohas Gründung gab es nur einen Uchiha, der das Dorf verraten hatte; und der ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr am Leben", warf der Rotschopf ungläubig ein. Auch er wusste, dass es sich Itachis Worten zufolge nur um einen Uchiha handeln konnte; oder um jemanden, der sein Wissen von einem Uchiha hatte. Die letztere Möglichkeit war allerdings extrem unwahrscheinlich. Denn selbst, wenn die Uchiha momentan nicht gut auf Konoha zu sprechen waren, würden sie niemals ihre Clangeheimnisse an Außenstehende weitergeben. Den Uchihas war nichts wichtiger als ihr Clan, und sie würden seine Geheimnisse mit Sicherheit nicht einfach einem Außenstehenden preisgeben. Jedem der Anwesenden war diese Tatsache mehr als bewusst. Darum wussten sie auch, dass dies nur eine Handvoll möglicher Schlussfolgerungen zuließ... "Du hast Recht. Es gibt nur einen Uchiha, der das Dorf Konohagakure verraten hat. Aber wir alle wissen, dass man gerade diesen Uchiha nie unterschätzen darf. Schließlich handelt es sich dabei um den Mann, der Kopf an Kopf mit dem ersten Hokage gekämpft hat; Madara Uchiha", meinte Itachi mit ernster Stimme. "Also willst du damit sagen, dass du glaubst der Eindringling sei Madara Uchiha? Hast du irgendeinen Beweis, abgesehen davon, dass er von dem Versammlungsort eures Clans wusste?", fragte Tokiko anschließend. Sie selbst hatte besagten Mann niemals zu Gesicht bekommen. Dafür war sie auch deutlich zu jung. Allerdings kannte sie die Geschichten, die man sich über ihn erzählte. Und wenn auch nur die Hälfte von ihnen der Wahrheit entsprachen, gab es jeden Grund anzunehmen, dass der Mitgründer des Dorfes Konoha vielleicht doch noch am Leben war. Er war ein gerissener Fuchs, der sich aus den heikelsten Situationen herauswinden konnte. "Ich habe ihn zur Rede gestellt", erklärte Itachi, "Zwar trug er eine gelbe Maske, aber ich konnte trotzdem sein Sharinan erkennen. Außerdem habe ich ihn direkt nach seinem Namen gefragt, und er hat mit 'Madara Uchiha' geantwortet." "Du hast ihn zur Rede gestellt!? Bist du verrückt? Wenn du doch schon vermutet hast, um wen es sich handeln könnte, warum bist du dann allein gegangen?!", fragte, oder besser, brüllte Shisui aufgebracht. Er kannte den Schwarzhaarigen schon seit einer halben Ewigkeit und es war alles andere als typisch für ihn, dass er so etwas Rücksichtsloses tat. Wobei man sich einem Shinobi zu Stellen, der sich dutzende Male mit dem 'Gott der Shinobi' gemessen hatte, wohl eher als lebensmüde bezeichnen sollte. "Ich habe ihn darum gebeten mir dabei zu helfen unseren Clan auszulöschen", antwortete der Schwarzhaarige nur. "Warum? Ich kann das einfach nicht verstehen. Warum gehst du so ein Risiko ein?! Du hättest doch einfach Hokage-sama Bescheid geben können!", wollte Shisui darauf wissen. "Denkt doch einmal nach. Es mag unwahrscheinlich klingen, dass Madara Uchiha nach so vielen Jahren noch leben soll. Doch wenn es jemand schaffen könnte den Tod so lange zu betrügen, dann wäre es sicher jemand mit seiner Kraft. Natürlich besteht auch die Chance, dass es sich nur um einen Betrüger handelt. Doch wer so dreist ist Madara Namen zu benutzen, der muss ein unglaubliches Vertrauen in seine Fähigkeiten besitzen. In jedem Fall haben wir es mit einem ziemlich mächtigen Feind zu tun, Außerdem besitzt dieser Mann immer noch ein Sharingan. Es war kein Mitglied des Uchiha-Clans, dem ich schon einmal begegnet bin; andernfalls hätte ich seine Stimme oder Haltung wiedererkannt. Somit muss es sich um einen Außenstehenden handeln. Ein extrem starker Shinobi im Besitz eines Sharingan, aber kein Mitglied des Uchiha-Clans von Konoha ist... wisst ihr worauf ich hinaus will?", fragte Itachi langsam. Es dauerte nur wenige Sekunden bis er eine Antwort bekam. "Du willst damit doch nicht sagen, dass...", war alles, was Naruto mit seiner geschockten Stimme hervorbrachte bevor er verstummte. Leider war der junge Namikaze allerdings der einzige der drei, der Itachis Gedanken folgen konnte. "Du hast es erfasst, Naruto. Es ist wohl wie wir vermutet haben. Heute hat unser Clan vielleicht einen Grund gehabt Konoha anzugreifen und einen Putch zu organisieren, aber damals, vor zehn Jahren, war das nicht der Fall. Die Beziehung zwischen dem Dorf und den Uchiha wurde dank deinem Vater stetig besser. Keines unserer Clanmitglieder hätte ein Motiv gehabt. Und abgesehen von den Uchiha gibt es nur noch wenige andere, die ein Sharingan besitzen. Aber soweit wir wissen hätte keiner von ihnen einen Grund gehabt Konoha dermaßen zu schaden. Wir wissen es von allen... bis auf diesen Fremden! Lassen wir mal die Frage seiner Identität beiseite. So besitzt er immer noch die Augen, um einen Bijū kontrollieren zu können. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass dieser Mann derjenige war, der...", erläuterte Itachi bis ihn sein Freund unterbrach. "... der meine Eltern umgebracht hat...", murmelte er nur, während sein fassungsloser Blick auf den Boden gerichtet war. "Genau. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der maskierte Mann, der mir geholfen hat, und der Mörder deiner Eltern ein und die selbe Person ist..." Naruto war nicht der erste, der den Versammlungsraum betrat. Allerdings war er auch nicht der letzte. Nachdem er zur Tür hineingekommen war, grüßte er kurz die Anwesenden und begab sich dann an seinen Platz. Unter den Anwesenden waren Hiashi Hyuga, Shibi Aburame, Tsume Inuzuka und Murakumo Kurama, die alle die Oberhäupter ihrer jeweiligen Clans waren. Aber auch der Hokage, der gleichzeitig das Oberhaupt des Sarutobi-Clans repräsentierte, war bereits anwesenend. Die freien Plätze gehörten zu den Nara-, Akimichi- und Yamanaka-Oberhäuptern. Darüber hinaus gab es noch einen weiteren Platz, der in nächster Zeit aber wohl auch unbesetzt bleiben würde; und zwar der des Uchiha-Clans. Natürlich gab es noch viele andere Clans in Konoha wie den Hatake- oder den Shimura-Clan, um nur mal zwei zu nennen. Allerdings brauchte ein Clan auch eine gewisse Anzahl von Mitgliedern, oder eine außergewöhnliche Stärke, die die geringe Mitgliederanzahl wieder wett machte, um in die Shinobi-Versammlung des Dorfes aufgenommen zu werden. In Naruto floss sogar das Blut zweier Clans; des Uzumaki- und des Namikaze-Clans. Jedoch waren von diesen nur die Uzumaki in der Versammlung vertreten. Grund dafür war aber nicht etwa, dass die Namikaze keinen festen Sitz in der Shinobi-Versammlung hätten. Ganz im Gegenteil. Zwar war der Clan seines Vater, der ursprünglich von den Uchiha abstammte, inzwischen fast ausgelöscht, doch wurde ein Namikaze vom Dorf zum Hokage ernannt. Und in den Dorfbestimmungen gab es dieses eine Schlupfloch für die Vertretung der Clans innerhalb der Shinobi-Versammlung: Es stand nämlich jedem Clan ein fester Sitz in der Versammung zu, aus dem ein Hokage hervorgegangen war. Als der Sohn eben jenes Hokage und als einziger lebender Namikaze in Konohagakure, jedenfalls so weit es bekannt war, stand ihm somit der Titel des Clanoberhauptes der Namikaze zu, mit dem auch der Sitz in der Shinobi-Versammlung verbunden war. Allerdings war Naruto ebenfalls ein Nachfahre des Uzumaki-Clans. Auch in dieser Blutlinie war er das älteste, lebende Mitglied des Clans in Konoha, was ihn folglich auch in diesem Clan zum Oberhaupt machte. Zwar galt auch der Uzumaki-Clan offiziell als ausgelöscht, doch aufgrund der besonderen Beziehung zwischen Konoha und Uzushiogakure, dem Dorf, aus dem die Uzumaki ursprünglich stammten, hatte auch dieser Clan einen festen Sitz in der Shinobi-Versammlung bekommen. Letztlich hätte er aber zu viel politische Macht für eine einzelne Person bessen, wenn er beide Sitze in der Versammlung eingenommen hätte. Und da es offiziell keine anderen Namikaze mehr in Konoha gab, hatte er beschlossen stattdessen den Uzumaki-Sitz zu besetzen. Den Sitz der Namikaze hatte er nur repräsentativ inne. Naruto hatte Politik nie wirklich gemocht, aber auf diese Weise konnte er die Dinge im Dorf zumindest ansatzweise in Bahnen lenken, die er für richtig hielt. Nicht zu vergessen, dass er als Oberhaupt der Uzumaki auch einen legitimen Grund hatte sich um Mito zu kümmern, da auch sie ein Mitglied seines Clans war. Auf seinem Platz wartete er schließlich darauf, dass auch die übrigen Mitglieder der Versammlung eintreffen würden. Der Rotschopf schloss seine Augen und dachte über jene Nacht nach, welche auch das Hauptthema dieser Versammlung sein würde. Der Nacht, in der er herausfand, dass sein Freund vielleicht den Mörder seiner Eltern gefunden hatte. Itachi hatte ihnen erklärt, dass er keinem von diesem Mann erzählt hatte, weil er zuerst dessen Vertrauen gewinnen wollte; oder ihm zumindest ein paar Informationen entlocken wollte. Es bestand immerhin, die nicht ganz so abwegige Möglichkeit, dass es sich bei diesem Mann um Madara Uchiha handeln könnte. Und wenn das tatsächlich der Fall war, könnten sie auf gar keinen Fall mit dem Kopf durch die Wand stürmen. Das würde nur in einem Himmelsfahrtskommando enden. Nein, diesen Mann gefangen zu nehmen musste sorgfältig geplant werden. Dies war einer der Gründe, warum Itachi ihn um seine Hilfe bei dem Uchiha-Massaker gebeten hatte. So konnte man nämlich später durch die Spuren an den Leichen womöglich Rückschlüsse auf die Techniken schließen, die er verwendete. Das Gute war, dass es dem Maskierten praktisch unmöglich war dieses Angebot abzulehnen. Denn selbst wenn er nicht Madara Uchiha war, der auf Rache gegen seinen Clan sinnte, so war er jemand, der vorgab dieser Mann zu sein und somit so handeln musste wie dieser, wenn er keinen Verdacht erregen wollte, was seine Identität anbelangte. Es war im Grunde eine Art Rückversicherung für Itachi. Sollte der Unbekannte ablehnen würde das deutliche Zweifel bezüglich seiner Identität hinterlassen. Sollte er wiederum annehmen, würden Hinweise über seine Techniken im Uchiha-Bezirk verbleiben. Es war eine win-win-Situation für Konoha. Aus welchem Grund dieser Mann zugesagt hatte wussten sie nicht, aber letztlich hatte es getan und Itachi bei dem Massaker geholfen. Er hatte Itachi anschließend sogar angeboten ihn in seiner Organisation aufzunehmen; Akatsuki. Schließlich würde der junge Uchiha nach dem Massaker nirgendwo mehr hin können, da das Dorf ihn nicht deckte. Außerdem, so hatte er gesagt, könnte er sich auf diese Weise für die Rache an seinem Clan, die Itachi ihm erst ermöglicht hatte, erkenntlich zeigen. Weder wusste der junge Uchiha was die Ziele dieser Organisation war, noch ob sie andere Mitglieder hatte; und wenn ja wer die übrigen Mitglieder waren. Laut Madara sollten sie in der nächsten Zeit noch Shinobi rekrutieren, deren kämpferisches Potential allesamt auf Augenhöhe mit Itachi war. Kein besonders beruhigender Gedanke. Dennoch hatte er beschlossen das Angebot des Maskierten anzunehmen, um so weitere Informationen über ihn zu sammeln. Er würde dazu Akatsuki infiltrieren und die gewonnen Informartionan an Naruto, Shisui und den Hokage weitergeben. Itachi wusste nicht, was ihn in dieser Organisation erwarten würde, aber er ahnte bereits, dass es nicht einfach werden würde. Doch es machte dem Schwarzhaarigen nicht so viel aus. Immerhin hätte er so oder so das Dorf nach dem Erfüllen seiner Mission verlassen müssen. Das Dorf konnte ja wohl schlecht zugeben, dass es selbst den Befehl gegeben hatte einen seiner eigenen Clans auszulöschen. Egal ob diese Clan nun einen Putch plante oder nicht; es würde sicher nicht gut bei den anderen Familien ankommen... So konnte Itachi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er würde nicht nur einen Platz haben, an den er nach dem Massaker fliehen könnte, und er konnte zudem noch Nachforschung bezüglich des Maskierten anstellen. Natürlich war nicht garantiert, dass es sich bei dem Angebot nicht doch vielleicht um eine Falle handelte. Aber dieses Risiko musste der junge Uchiha einfach eingehen. Und es war ja nicht so, dass er nicht schon ähnliche Missionen durchgeführt hatte. Naruto, Shisui, und im besonderen Tokiko gefiel diese eigenmächtige Entscheidung keineswegs und sie versuchten Itachi auch zunächst davon abzubringen. Jedoch ohne Erfolg. Sie merkten relativ schnell, dass es keinen Sinn hatte auf den Schwarzhaarigen einzureden. Itachi mochte zwar ein äußerst vernünftiger junger Mann gewesen sein, der sich viele Gedanken über die Konsequenzen seiner Handlungen machte. Aber er konnte auch so stur sein wie ein kleines Kind, wenn er eine wichtige Entscheidung für sich getroffen hatte. Bei diesem Gedanken musste Naruto seufzen. Es war ein wenig heuchlerisch von dem jungen Namikaze so etwas zu denken. Immerhin hatten Shisui, Itachi und er mehr als nur eine wichtige Entscheidung unter sich getroffen, die eigentlich sehr viel mehr Leute betraf als nur die drei Jungen. Genau das wurde ihnen später in dieser Nacht auch noch mit Nachdruck von ein paar ihrer Freunde eingebläut, sodass sie es sicher nicht mehr so schnell vergessen würden. Allerdings blieb dem rothaarigen Jungen keine Zeit, um auch diese Ereignisse zu reflektieren, da anscheinend alle nötigen Mitglieder der Versammlung auf ihren Plätzen saßen. Sowohl die Clanoberhäupter, einschließlich Naruto, wie auch der Hokage. Leider waren auch die Berater des Hokage wie so oft anwesend. Koharu Utatane, Homura Mitokado und Danzo Shimura. Naruto konnte sie nicht ausstehen. Es würde sich nicht lohnen die Gründe bezüglich Danzo aufzuzählen; dafür waren es einfach zu viele. Die Gründe gegen Koharu und Homura waren im Vergleich sehr viel simpler: Sie waren einfach zu alt. Das sollte keinesfalls bedeuten, dass der Rotschopf älteren Menschen keinen Respekt entgegenbrachte; ganz im Gegenteil. Er respektierte das Wissen und die Erfahrung dieser Menschen. Doch mit Koharu und Homura verhielt es sich etwas anderes. Natürlich brachte er ihnen Respekt entgegen und war höflich, wenn er mit ihnen sprach. Jedoch gefielen ihm die Vorstellungen der beiden überhaupt nicht. In Narutos Augen waren sie ganz einfach veraltet und nicht brauchbar für die heutige Zeit. Jedenfalls begann dann, um Punkt Sieben, die Versammlung. Hiruzen dankte den Anwesenden für ihr Kommen und erklärte kurz die Agenda des Treffens. Wie Naruto es schon vermutet hatte ging es hauptsächlich um die Vorgänge der Nacht des Massakers und wie mit dessen Folgen umgegangen werden sollte. Der alte Mann begann daraufhin zu berichten, was die Anbu-Einheit, die auf diesen Fall angesetzt worden war, bis zu diesem Zeitpunkt alles herausgefunden hatte. Angesichts der Tatsache, dass Itachi und der Maskierte offenbar sehr gründlich hinter sich aufgeräumt hatten, war das nicht besonders viel. Selbst nachdem man den gesamten Bezirk unter die Lupe genommen hatte, hatte man keinen einzigen Beweis dafür finden können, dass Itachi der Täter gewesen wäre. Nur sein plötzliches Verschwinden und Mitos Aussage belasteten ihn; was aber für die Berater des Hokage vollkommen ausreichte, um ihn für schuldig zu befinden. Die Tatsache, dass diese drei abgesehen vom Hokage und Itachi die einzigen waren, die über die Wahrheit des Uchiha-Massakers Bescheid wussten, hatte jedoch möglicherweise auch etwas damit tun. "Ich habe bereits einige Suchtrupps losgeschickt, die Itachi aufspüren sollen. Allerdings gibt es bisher noch keine Spur, wohin er geflohen sein könnte", erklärte Hiruzen, um den Bericht abzuschließen. Natürlich war dies nur die offizielle Version. Der alte Mann wusste genau, dass Itachi sich, gleich nachdem er das Dorf verlassen hatte, sofort einer neuen Mission verschrieben hatte; die Infiltration der Akatsuki. Der junge Uchiha hatte, kurz bevor er das Dorf verlassen hatte, auch den Hokage von der Existenz des Maskierten informiert und wie er weiter mit ihm verfahren würde. Auch dem alten Mann hatte Itachis Entscheidung nicht besonders gefallen, doch er respektierte sie dennoch. Schließlich waren diese Mission und die Sicherheit der Überlebenden des Massakers die letzten Wünsche dieses treuen Shinobis bevor er freiwillig zu einem abtrünnigen Ninja werden würde. "Wir düfen auf keinen Fall außer Acht lassen, dass es sich bei dem Täter um Itachi Uchiha handelt; einem Genie, das es nur einmal in jeder Generation gibt. Selbst wenn wir annehmen, dass die Suchtrupps ihn finden, werden sie auch in der Lage sein ihn auszuschalten?", fragte Shikaku Nara recht skeptisch nach. "Es mag sich bei dem Feind um ein Genie handeln, aber er ist immer noch nur eine einzelne Person, die es vor gerade einmal zwei Tagen mit einem ganzen Clan aufnehmen musste. Er wird bestimmt geschwächt sein", erwiderte Hiashi Hyuga darauf. "Natürlich haben wir Itachis Stärke bei der Zusammenstellung der Teams mit in Betracht gezogen. Es sind einige der stärksten Anbu-Mitglieder losgeschickt worden, die wir momentan haben. Noch dazu befindet sich in jedem Team mindestens eine Person, die bereits mit Itachi zusammengearbeitet hat und seinen Kampfstil einigermaßen kennt", führte der dritte Hokage aus, zog an seiner Pfeife und bließ den Rauch anschließend vor sich in die Luft. "Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Itachi eigenhändig fast seinen ganzen Clan in nur einer Nacht ausgelöscht und aus dem Dorf entkommen konnte, ohne dass jemand irgendetwas mitbekommen hat. Zudem hat er ganze 26 Kinder zu Waisen gemacht und meine kleine Schwester sowie seinen eigenen Bruder unter ein extrem verstörendes Genjutsu gesetzt", fasste der junge Namikaze die Situation noch einmal zusammen bevor er dann leicht gereizt fragte, "Wie konnte das bitte passieren?! Kein Anbu hat irgendetwas gemeldet. Egal, ob sie im Uchiha-Bezirk stationiert waren oder nur in der Nähe, irgendjemandem muss etwas aufgefallen sein." Natürlich war Naruto nicht wirklich wütend darüber; schon gar nicht verglichen mit dem Moment als er gehört hatte, was Itachi mit seiner kleinen Schwester angestellt hatte; wofür er sich im übrigen noch irgendwann revangieren würde. Aber auch wenn es ihn sogar freute, dass der Hokage und die Dorfältesten daran gedacht hatten die Anbus an diesem Abend von dem Bezirk fern zu halten, musste er dennoch den Unwissenden spielen. Schließlich sollten außer den Dorfältesten, dem Hokage und Itachi selbst niemand über diese Mission Bescheid wissen. Es wäre besser, wenn man weiterhin dachte, dass genau das der Fall wäre. Alles andere würde die Sache nur komplizierter machen als nötig. "Das wissen wir nicht. Es scheint, dass irgendjemand die Dienstpläne verändern konnte, ohne dass wir etwas bemerkt haben", gab der Hokage mit einem recht verlegenen Gesichtsausdruck zu. "Weiß man überhaupt, warum er die Kinder am Leben gelassen hat? Es ist unlogisch sie am Leben zu lassen, wenn er mit dieser Aktion tatsächlich seine Macht zeigen wollte. Es klingt immerhin weit einschüchternder zu hören er habe einen ganzen Clan abgeschlachtet, als dass er die Mitgliederzahl eines Clans stark dezimiert hat. Außerdem glaube ich kaum, dass er Skrupel hat Kinder zu töten, wenn schon das Töten seiner eigenen Familie für ihn als bloße Kraftprobe gilt", warf Shibi Aburame ein. Es war nicht so, dass ihn es nicht freute, dass zumindest die jüngeren Uchiha dem Tod entgehen konnten. Vielmehr ging es darum, dass es nicht in Itachis Verhaltensmuster hineinpasste. "Wer weiß schon, was in so einem Monster vorgeht, das seine eigene Familie abschlachtet", meinte Hiashi nur in einem kalten Ton. Für einen kurzen Moment ballten sich Narutos Hände zu Fäusten bevor er sie wieder flach auf seinen Schoss legte. Das Hauptziel dieser Mission war die Gefahr für das Dorf zu eliminieren; nicht den Clan im Ganzen. Es wäre also in Ordnung solange er die Mitglieder des Clans ausschaltete, die Kämpfen konnten und von dem Coup wussten. Die Kinder bis 10 oder 11 Jahre, die nicht einmal die Ninjaakademie abgeschlossen, geschweige denn das Sharingan erweckt hatten, würde man wohl kaum als Bedrohung ansehen. Allerdings hatte sich Itachi noch abgesichert bevor er das Dorf verlassen hatte. Zum einen hatte er den Hokage gebeten ein Auge aus sie zu haben. Zum anderen hatte er Danzo gedroht, dass, wenn einem der Kinder, ganz besonders seinem kleinen Bruder, etwas zustoßen oder Danzo sie für Root rekrutieren sollte, Itachi dann sämtliche geheime Informationen über Konohagakure, die er besaß, an die anderen Ninjadörfer weiterleiten würde. Doch es gab noch eine dritte Gefahr; der maskierte Mann Das Dorf würde den Kindern nichts tun und Danzo hatte er auch zum Schweigen gebracht. Aber das alles wäre umsonst, hätte sein Komplize die Kinder nicht verschont. Und das zu erreichen, war alles andere als einfach gewesen. Schließlich wäre es mehr als naiv sich auf das Wort dieses Mannes zu verlassen. Itachi hatte viel über eine Lösung nachdenken müssen, da es alles andere als einfach war die Kinder wegzuschaffen, ohne ihre Eltern zu alarmieren, dass irgendetwas nicht stimmte. Das Überraschungselement war die Basis, auf der sein gesamter Kampfplan aufgebaut war. Der Junge mochte ein Genie sein, aber einen ganzen Clan offen zu bekämpfen war selbst für ihn unmöglich, jedenfalls damals. Aber eine kleine Bemerkung, die ein gewisser Krötenbeschwörer vor einiger Zeit gemacht hatte, half ihm dabei eine Lösung zu finden. Itachi ließ seine vertrauten Geister, die Krähen, die Kinder allesamt unbemerkt unter ein Genjutsu setzten, sodass sie sobald das Massaker begann ihr Bewusstsein verloren. Anschließend beschwörten die Krähen die Kinder nacheinander mit einer umgekehrten Beschwörung in den Kurohane Wald. Wenn dann alles vorbei war, würden sie die Kinder wieder zurückbringen. Es war alles andere als einfach die Ältesten der Krähen davon zu überzeugen jemanden in ihre Dimension zu beschwören, ohne dass diese Personen den Krähenvertrag unterzeichnet hatten. Doch nach einer Diskussion, die einige Stunden angedauert hatte, stimmten sie schließlich zu. "Ist denn schon entschieden, was mit den Kindern passieren wird?", fragte Murakumo Kurama besorgt. Sie mochten Teil eines anderen Clans sein, doch Kinder waren immer noch Kinder. "Sie werden in das nächstgelegene Waisenhaus kommen. Diese Kinder sollen wie alle anderen auch die Chance bekommen eine neue Familie zu finden, da es im Moment niemanden gibt, der sich um sie alle kümmern könnte. Allerdings werden die Bestimmungen zur Adoption der Uchiha-Kinder strenger sein als bei den anderen. Auch wenn sie nur Kinder sind, sie besitzen das Blut und somit möglicherweise auch das Kekkei Genkai ihres Clans. Und ich möchte keinesfalls, dass irgendwelche Familien sie nur aufnehmen um ihr Ansehen zu steigern. Sie sollen es für die Kinder tun", erklärte Hirzen mit einer strengen Stimme. Dies war zum Glück einer der Punkte, bei dem Naruto vollkommen mit dem Hokage übereinstimmte. Die Gefahr, dass diese armen Kinder als bloße Statussymbole behandelt werden würden war viel zu groß. Sie hatten schon genug mitgemacht. Mit Sicherheit hatten sie es nicht verdient dann auch noch in eine Familie zu kommen, die sie nur wegen ihres Blutes wollte. "Da die Kinder nun in andere Familien kommen werden, könnte man den Uchiha-Clan als ausgelöscht betrachten, womit er seinen Sitz in der Shinobi-Versammlung verlieren würde", begann der alte Mann bevor er einmal kurz an seiner Pfeife zog, "Allerdings würde ich den Sitz gerne beibehalten bis eines der Kinder verantwortungsvoll genug ist, um ihn zu übernehmen. Immerhin sind die Uchiha immer noch einer der Gründerclans von Konohagakure. Hat irgendjemand Einwände?" Ein einstimmiges Kopfschütteln machte kurz die Runde, worauf der bärtige, alte Mann fortfuhr: "Gut, damit wäre meinerseits alles geklärt. Gibt es sonst noch Fragen?" "Es ist keine Frage, aber ich würde trotzdem gerne etwas sagen", meldete sich der junge Namikaze zu Wort, womit alle Augen auf ihn gerichtete waren, "Es gibt etwas, das ich bisher vor dem Dorf geheimgehalten habe, da es in meinen Augen mehr Probleme verursacht hätte, als dass es uns geholfen hätte." "Oh? Du willst uns eins deiner Geheimnisse erzählen? Da bin ich ganz Ohr", meinte Tsume Inuzuka mit offensichtlicher Neugier in ihrer Stimme. An den Blicken der übrigen Anwesenden war leicht zu erkennen, dass diese nicht anders empfanden. Die Augen aller waren auf Naruto gerichtet. Es war offensichtlich, dass sie den Worten des Jungen weiter lauschen wollten. Doch statt weiter zu erzählen, schloss der Rothaarige nur seine Augen. Er ließ ein paar Sekunden verstreichen bevor er sie wieder öffnete. Jedoch waren es nicht seine normalen, tiefblauen Augen. Es war sein Sharingan. "Unmöglich... das ist doch...", begann Chōza Akimichi. Allerdings war er dermaßen überrascht, dass er nicht wusste, wie er diesen Satz zu Ende bringen sollte. Es gab eine Menge Dinge, die er erwartet hatte. Aber das war keines davon. "Von wem hast du diese Augen, Junge", warf schließlich Danzo mit seiner emotionslosen Stimme ein. Allein die Wahl seiner Worte zeigte, dass er der ganzen Sache nicht traute. "Falls sie mir vorwerfen wollen, dass ich sie jemandem gestohlen hätte, Shimura-san, so kann ich ihnen versichern, dass dies nicht der Fall ist. Ich wurde mit diesen Augen geboren und ich habe auch selbst das Sharingan in ihnen erweckt", erklärte der junge Namikaze vollkommen ruhig. Naruto hatte bereits damit gerechnet, dass eine solche Anschuldigung kommen könnte. Darum wollte er sie auch gleich wieder aus der Welt schaffen. "Und wie ist es dann möglich, dass du diese Augen besitzt? Du bist kein Uchiha", fragte Inoichi Yamanaka und fasste damit die Gedanken fast jeden Anwesenden zusammen. Nur wenige ahnten bereits was die Antwort des Rothaarigen sein würde; unter diesen war auch Shikaku. "Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wenn man etwas darüber nachdenkt, ist es nicht vollkommen abwegig anzunehmen, dass Naruto-san das Kekkei Genkai der Uchiha erweckt haben könnte", meinte der schwarzhaarige Nara nachdenklich, "Immerhin ist er ein Namikaze und somit, wenn auch nur entfernt, mit dem Uchiha-Clan verwand. Sein Blut mag sich mit der Zeit mit dem anderer Familien vermischt haben, aber das Uchiha-Blut bildet immer noch die Basis." "Wenn das stimmt, warum ist Namikaze-san dann der einzige seines Clans, dem es gelungen ist das Sharingan zu erwecken?", fragte Murakumo nach. Nach Shikakus Erklärung müsste somit im Grunde jeder Namikaze dazu in der Lage gewesen sein das Sharingan zu erwecken. "Ich muss leider zugeben, dass ich diese Frage auch nicht genau beantworten kann. Aber ich nehme an es ist wie Shikaku-san gesagt hat. Nur weil ein Überbleibsel des Uchiha-Bluts durch meine Adern fließt, war es mir möglich das Sharingan zu erwecken. Vielleicht habe gerade ich es geschafft, weil der Anteil bei mir höher ist als bei anderen Mitgliedern meines Clans, oder vielleicht waren es auch andere besondere Einflüsse; das kann ich leider nicht sagen", antwortete der rothaarige Namikaze. Die 'besonderen Einflüsse', von denen Naruto sprach war in seinen Augen hauptsächlich ein unverschämtes Glück. Denn selbst, wenn er einen höheren Anteil an Uchiha-Blut hatte, war es immer noch eine Tatsache, dass kein anderer Namikaze zuvor diese Augen erweckt hatte. Allem Anschein nach war es für die Namikaze eine Chance von ein eins zu einer Millionen diese Augen erwecken zu können; wenn nicht, dann war sie sogar noch niedriger. Man musste also schon ein riesiger Glückspilz sein. "Da wir in dieser Angelegenheit nur Mutmaßungen anstellen können, sollten wir das Thema wechseln. Warum hast du diese Fähigkeit bisher geheim gehalten? Und warum erzählst du es uns gerade jetzt?", fragte Shibi Aburame, während er seine Brille richtete. Es erschien ihm unsinnig weiter über etwas zu reden, über das es nur wage Theorien und kaum Fakten gab. Logischer war es sich zuerst, um die Bereiche zu kümmern, in denen es eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Lösung gab. Anschließend konnte man mutmaßen so viel man wollte. "Es ist wegen dem Uchiha-Massaker. Nicht wahr, Naruto-kun?", meinte Hiruzen, als er einen Seufzer zurückhielt. Der alte Mann wusste, dass sein Verhältnis mit dem rothaarigen Jungen über die Jahre nicht wirklich besser geworden war. Wenn überhaupt dann war es schlechter geworden. Naruto hatte sich zwar von ihm zurückgezogen, aber trotzdem hatte er gehofft, dass er es ihm sagen würde, wenn er Probleme hätte; so wie er es bei Mitos Adoption getan hatte. Allerdings schien Hiruzen sich geirrt zu haben. Wenn er sich recht erinnerte, war die formelle Adoption seiner kleinen Schwester auch das einzige Mal gewesen, dass ihn der Junge um Hilfe gebeten hatte. Die ganze Zeit über hatte Naruto dieses große Geheimnis mit sich herumgetragen. Er konnte verstehen, warum der junge Namikaze das getan hatte. Schließlich gab es einige gute Gründe für diese Entscheidung. Trotzdem schmerzte es Hiruzen zu wissen, dass ihn der Junge nicht einmal um Rat gefragt hatte, obwohl es ohne Frage eine schwere Bürde gewesen sein musste. "Damit liegen sie richtig, Hokage-sama", erklärte der junge Namikaze, "Ich wollte nicht, dass wegen mir unnötige Spannungen entstehen." "Das ist verständlich. Die Uchiha waren schon immer sehr stolz auf ihr Kekkei Genkai. Wenn plötzlich jemand wie Namikaze-san, der nicht zu ihrem Clan gehörte, diese Augen erweckt hätte, hätte dies unzählige Diskussionen über dessen Recht seine Augen zu behalten zur Folge gehabt", schlussfolgerte Shibi auf die Worte des Jungen. "Sehr richtig. Und auch wenn ich die Haltung der Uchiha nachvollziehen kann, würde ich es vorziehen meine Augen zu behalten. Natürlich hätte es auch Alternativen gegeben, wie zum Beispiel mich in ihrem Clan aufzunehmen oder meine Augen zu versiegeln, ähnlich wie es im Hyuga-Clan gemacht wird. Aber keine dieser Möglichkeiten hat mir wirklich zugesagt. Weder wollte ich ein Teil ihres Clans werden, noch wollte ich zu einem Vogel in einem Käfig werden. Darum habe ich beschlossen die wahre Natur meiner Augen geheim halten", erwiderte Naruto, als er sich in dem Raum umsah, um die Gesichter der Anwesenden zu beobachten. Sein Blick haftete ein paar Sekunden länger auf dem Oberhaupt der Hyuga. Wenn er ehrlich war, dann gefiel ihm die letzte Option am allerwenigsten. Er wusste genau, was dieses Siegel aus ihm machen würde, schließlich war seine Teamkameradin Hokuto ein Mitglied der Zweigfamilie der Hyuga und auch ihr war dieses Siegel auf die Stirn eingebrannt worden. Ihm gefiel dieser Gedanke noch weniger als seinen Familiennamen ablegen zu müsssen. "Das alles ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass du es vor dem Dorf geheim gehalten hast. Vertraust du den Vertretern der Shinobi-Versammlung etwa nicht?", meinte Danzo plötzlich. "Natürlich vertraue ich den Anwesenden. Jedoch war es bisher zu riskant es zu verraten. Je weniger von einem Geheimnis wissen, desto geringer ist das Risiko, dass die Information in die falschen Hände gerät. Die einzigen, die von meinen Augen wissen, sind die Mitglieder von Team Sieben und Team Dreizehn", antwortete der Rotschopf sofort. "Du willst damit also sagen, dass Itachi Uchiha, einer der stärksten abtrünnigen Ninja Konohas, über deine Augen Bescheid weiß und diese Information an unsere Feinde weitergeben könnte", fasste der letzte Shimura zusammen, "Das war sehr naiv von dir, Namikaze." "Es war naiv von mir die Menschen, die mir ihr Leben anvertrauen und denen ich ebenfalls mein eigenes anvertraue, das volle Ausmaß meiner Fähigkeiten wissen zu lassen, damit sie jede Situation genau beurteilen konnten?", fragte Naruto ironisch, während sich sein Blick allein auf Danzo richtete, "Vielleicht. Aber ich bereue es nicht." Gleich darauf räusperte sich Hiruzen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er hatte Narutos Situation mehr oder weniger verstanden, weshalb der alte Mann sich nicht noch länger mit diesem Thema aufhalten wollte. Es hätte niemandem etwas gebracht weiter über Narutos Augen zu diskutieren. "Deine Entscheidung ist durchaus nachvollziehbar, Naruto-kun. Dir war die politische Situation bewusst und du hast so gehandelt wie du es für richtig erachtet hast. Ich glaube wir wissen alle, dass du schon immer etwas reifer warst als die anderen deiner Altergruppe. Darum werde ich dir vertrauen, wenn du sagst, dass niemand außer Team Sieben und Team Dreizehn darüber Bescheid weiß. Dennoch hätte ich später trotzdem gerne einen kurzen Bericht, auf welchen Missionen du dein Sharingan eingesetzt hast", meinte Hiruzen und zog erneut an seiner Pfeife. "Sehr wohl, Hokage-sama", antwortete Naruto und deaktivierte schließlich sein Sharingan. "Ich bin mir sicher, dass jeder der Anwesenden eine eigene Meinung bezüglich dieser... recht unerwarteten Entwicklung hat. Normalerweise hätte der Uchiha-Clan wie im Fall von Kakashi Hatake über die weitere Vorgehensweise abgestimmt, da es sich bei dem Sharingan nun einmal um ihr Kekkei Genkai handelt. Allerdings ist dies momentan nicht möglich, weshalb ich die Entscheidung der Shinobi-Versammlung überlassen werde", erklärte Hiruzen, als sein Blick über die Clanoberhäupter wanderte, "Hat einer der anwesenden Clanoberhäupter Einwände dagegen, dass Naruto Namikaze sein Sharingan behält?" So wie der alte Mann zuvor ließ auch nun der Rotschopf seinen Blick durch das Zimmer wandern. Er hatte schon seine Ahnung wie sich die einzelnen Clanoberhäupter entscheiden würden. Aber Naruto konnte es sich dennoch nicht verkneifen in ihren Gesichtern nach der Bestätigung für seine Vermutungen zu suchen. Zu seiner Linken saßen Chōza, Inoichi und Shikaku. Diese drei Clanoberhäupter verband eine tiefe Freundschaft, schon seit Kindertagen. Es war nicht selten, dass sie alle dieselbe Meinung in der Shinobi-Versammlung vertraten. Und Naruto hoffte, dass es auch dieses Mal so sein würde. So wie mit dem Sharingan hatte Hirzen vor vier Jahren die Clanpberhäupter befragt, ob sie damit einverstanden wären, dass Naruto Mito adoptierte. Auch als Hokage war man nicht unantastbar und brauchte die Unterstützung der einzelnen Clans. Würde man diese nämlich übergehen, sähte das ganz schnell Misstrauen unter ihnen. Jedenfalls hatte der Rotschopf bereits wenige Wochen nach dem Tod damit angefangen sich auf eine solche Abstimmung vorzubereiten; damals weil er es für Mitos Adoption brauchen würde. Aber wie es schien würde diese Vorbereitung auch für die Situation mit seinem Sharingan recht hilfreich sein. Um eine mögliche Abstimmung zu seinen Gunsten zu beeinflussen, hatte Naruto versucht eine möglichst gute Beziehung zu den einzelnen Clanoberhäuptern aufzubauen. Denn wenn er eine gute Beziehung zu ihnen hatte und sie ihn auch persönlich kennenlernten, wäre es wahrscheinlicher, dass sie zu seinen Gunsten entschieden. Im Fall von Shikaku Nara und Chōza Akimichi war das relativ einfach gewesen, da Mito schon früher sehr viel mit Shikamaru und Chōji, den Söhnen der beiden Männer unternommen hatte. Und da die beiden Männer sowohl sehr nett waren und auch nichts gegen Mito und deren Jinchūriki-Status gehabt hatten, war es Naruto ziemlich leicht gefallen eine gute Beziehung zu ihnen aufzubauen. Mitos Beziehung zu Inoichis Tochter war etwas schwieriger. Aber da sich Naruto bereits mit Shikaku und Chōza angefreundet hatte, hatte es nicht sehr lange gedauert bis er auch mit Inoichi in Kontakt kam und dieser sich ein eigenes Bild von dem Rotschopf machen konnte. Er kannte zwar nicht die genauen Ereignisse von vor vier Jahren, aber der junge Namikaze vermutete, dass diese drei für Mitos Adoption gestimmt hatten. Darum brauchte er sich vermutlich auch dieses Mal keine allzu großen Sorgen um die Entscheidung dieser drei Männer zu machen. Naruto Blick wanderte weiter auf die andere Seite des Raums. Der Platz, der am weitesten von ihm entfernt war, war von Shibi Aburame besetzt. Wenn der Rotschopf ehrlich war, hatte er Schwierigkeiten diesen Mann einzuschätzen. Was aber keinesfalls heißen sollte, dass seine Beziehung zu ihm schlecht war... allerdings war sie auch nicht bemerkenswert gut. Sie war relativ neutral. Shibi war ein Mann der Logik. Daher hätte es nicht viel gebracht sich mit diesem Mann anzufreunden. Das Clanoberhaupt würde immer eine nüchterne Entscheidung treffen und sich nicht von persönlichen Beziehungen ablenken lassen. Daher war es in Narutos Augen effektiver gewesen diesem Mann durch seine Fähigkeiten zu zeigen, dass er die richtige Wahl als Mitos Aufpasser war. Neben dem Aburame saß dann Tsume Inuzuka. Sie war momentan das einzige weibliche Clanoberhaupt. Auch bei ihr war es Naruto gelungen durch Mito eine ganz gute Beziehung zu der Frau aufzubauen. Allerdings war es dieses Mal nicht, weil seine kleine Schwester mit ihrem Sohn Kiba befreundet war; jedenfalls nicht direkt. Es war mehr eine Art Rivalität. Tsume gefiel Mitos stürmische Art und auch, dass sie ihren Sohn anspronte sich mehr beim Training anzustrengen, damit er nicht gegen ein Mädchen verlor. Narutos Beziehung zu ihr war vielleicht nicht so gut wie er es gehofft hatte, doch zumindest hatte er es geschafft, dass sie sich etwas mehr mit Mito beschäftigte und sie nicht nur als eine Waffe, sondern auch als das Mädchen sah, dass sie nun einmal war. Einen Sitz weiter saß mit Hiashi Hyuga mit seiner standartmäßig kühlen Art. Dieser Mann war leider einer der Menschen, die der Rotschopf nicht besonders leiden konnte. Und andersherum war es vermutlich genauso. Vielleicht war es wegen seiner kalten und strengen Art, die er gegenüber seiner ältesten Tochter zeigte, oder aber es lag an der Sympathie, die er seiner Teamkameradin entgegenbrachte. Hokuto war bekanntermaßen ebenfalls ein Mitglied des Hyuga-Clan; allerdings gehörte sie zur Nebenfamilie. Naruto hatte von ihr viel davon gehört wie die Hauptfamilie die Nebenfamilie von oben herab behandelte. Möglicherweise hatte er sich in diesem Punkt etwas zu sehr von Hokuto beeinflussen lassen. Allerdings hatte sich der Rotschopf sowieso nie wirklich gute Chancen bei den Hyugas ausgemalt. Zum einen war er Teil einer Nebenfamilie, und er hatte ja von seiner Teamkameradin gehört wie sie ihre eigene behandelten. Zum anderen war es die Nebenfamilie der Uchiha, mit denen sie schon seit der Gründung Konohas im Streit waren, wer das stärkere Dojutsu besaß. Jedenfalls erwartete der junge Namikaze nicht unbedingt die Unterstützung dieses Mannes, jetzt wo er von seinem Sharingan erfahren hatte. Das letzte anwesende Clanoberhaupt, Murakumo Kurama, saß Naruto direkt gegenüber. Der Kurama-Clan war nicht so bekannt wie die anderen Clans Konohas, aber das hieß nicht, dass man sie unterschätzen sollte. Sie waren sehr bewandert in der Entwicklung und Anwendung von Genjutsu aller Art. Der junge Namikaze war nicht unbedingt jemand, der viele Genjutsu benutzte. Es passte einfach nicht wirklich in seinen Kampfstil. Aber es war nie eine schlechte Idee ein paar unerwartete Asse im Ärmel zu haben. Und genau diese konnte er vom Kurama-Clan lernen. Natürlich hätte er sie auch von Kurenai Yuhi, einer Freundin von Kakashi, lernen können. Aber wenn er schon die Chance hatte in Kontakt mit diesem Clan zu kommen, warum sollte er es nicht? Außerdem war Kurenai nur eine Person mit einem Leben, während der Clan der Kurama seit Generationen an ihren Genjutsu arbeiteten. Eine wirkliche Beziehung hatte Naruto so leider nicht zu Murakumo aufbauen können, doch zumindest hatte dieser Mann wohl von seinen Clanmitgliedern von ihm gehört. Es war sicher nicht unbedingt nett sich nur mit den Clanoberhäuptern anzufreunden, um später daraus einen Vorteil ziehen zu können. Aber zu diesem Zeitpunkt wollte er einfach nur seine kleine Schwester bei sich aufnehmen. Außerdem hatten sich diese Scheinbeziehungen mit der Zeit zu guten Freundschaften entwickelt. Es vergingen ein paar Sekunden, in denen sich jedes einzelne Oberhaupt seine Gedanken zu der Frage des Hokage machten. Auch wenn manche von ihnen eine gute Beziehung zu dem jungen Namikaze hatten, mussten sie ebenfalls beachten, was das Beste für das Dorf Konoha wäre. Sekunde um Sekunde verstrich, aber zu Narutos Überraschung rührte sich niemand. Keines der Clanoberhäupter hob seine Hand. Der Rotschopf hatte zumindest damit gerechnet, dass Hiashi Einwände haben würde. Möglicherweise lag es nur an seiner persönlichen Abneigung diesem Mann gegenüber, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass der Hyuga die Angelegenheit mit seinem Kekkei Genkai einfach akzeptieren, oder zumindest tolerieren würde. Doch anscheinend hatte sich Naruto in dem Mann geirrt. Nachdem dann schließlich eine halbe Minute vergangen war, meldete sich Hiruzen wieder zu Wort. "Gut, es sieht ganz danach aus, niemand irgendwelche Einwände hat. Dann möchte ich dieses Thema hiermit vorerst abschließen. Alles weitere werde ich persönlich mit Naruto-kun klären", meinte der alte Mann und nahm noch einmal einen kräftigen Zug aus seiner Pfeife bevor er weitersprach, "Hiermit erkläre die heutige Versammlung für beendet. Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid." Dieses Mal fragte Hiruzen nicht nach, ob noch jemand etwas sagen oder fragen wollte. Seiner Meinung nach hatte er für diesen Tag bereits genug gehört. Und dass obwohl es gerade einmal halb neun in der Früh war... (Flashback: zwei Tage zuvor; drei Stunden nach Itachis Erklärung) "Könntet ihr uns mal verraten, was hier eigentlich los ist?!", forderte Marina ihre Freundin, als sie zusammen mit Hokuto, Daisuke und Minako am südlichen Dorfeingang ankam. Es war gerade einmal halb vier Uhr morgens, und Marina hasste es so früh geweckt zu werden. Den drei anderen Neuankömmlingen ging es da ganz ähnlich. Auch wenn auf ihren Gesichtern mehr die Müdigkeit oder die Neugier über den Grund dieses Treffens zu sehen war. Keiner der vier hatte eine Ahnung, warum sie kommen sollten. Dann sahen sie Naruto, Itachi und schließlich auch Shisui hinter Tokiko stehen. Diese waren, ausgenommen der Weißhaarigen, mehr als nur ein wenig überrascht von dem plötzlichen Auftauchen ihrer Teamkollegen und Senseis. "Was macht ihr hier?", fragte Itachi schließlich. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen wie ungelgen das plötzliche Auftauchen ihrer Freunde für ihn war. Dem jungen Uchiha gelang dies zwar, und auch Naruto und Shisui taten ihr Bestes. Doch den letzteren gelang es nicht ganz so gut. Shisui und Itachi waren nämlich gerade im Begriff das Dorf zu verlassen. Und sie wollten dies, wenn möglich, ohne irgendwelche Augenzeugen tun. Bis dahin war alles ganz glatt gelaufen: Sie hatten sich ohne größere Probleme aus Tokikos Wohnung und dann zum Südtor geschlichen. Auch die Wachen waren kein besonderes Hindernis für sie gewesen. Warum also mussten gerade in diesem Moment die vier Personen auftauchen, die die drei Sharingan-Nutzer am allerwenigsten sehen wollten? "Ich habe sie herbestellt", antwortete Tokiko, womit sie die drei Jungs mehr als nur ein wenig überraschte. Die Silberhaarige konnte die Fragen, die nun beschäftigten, praktisch in ihren Gesichtern ablesen, "Nachdem ihr davon gesprochen habt Konoha zu verlassen, habe ich ein paar Doppelgänger losgeschickt." "Und warum? Du hast doch gesagt, dass du uns helfen würdest", meinte Shisui unsicher. Er wusste in diesem Moment wirklich nicht, was in dem Kopf seines Sensei vorging. "Es stimmt, ich habe versprochen euch zu helfen. Und das werde ich auch. Aber das heißt nicht, dass ich euch einfach alles durchgehen lasse", antwortete Tokiko mit strengem Blick, "Ihr habt so viel hinter dem Rücken eurer Freunde getan, und jetzt wollt ihr einfach verschwinden, ohne ihnen etwas erklärt zu haben? Sicher nicht solange ich euer Sensei bin." Die Jungs hätten ihre Worte nur zu gerne abgestritten und etwas gesagt wie 'so ist das nicht'. Doch das konnten sie nicht. Denn es war genau so wie Tokiko gesagt hatte. Sie wollten gehen, ohne etwas zu erklären. Sie wollten schon wieder alle anderen außen vor lassen. "Könntet ihr uns vielleicht aufklären, worüber ihr gerade redet. Was genau haben die drei denn hinter unserem Rücken getan?", fragte Daisuke viel zu ruhig, selbst für den zurückhaltenden Brillenträger, während dieser seinen Blick auf Shisui warf, "Mal abgesehen davon, dass Shisui anscheinend seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat." Er war nicht der einzige, der den vermeintlich toten Uchiha entdeckt hatte, aber er war der erste gewesen, der sich zu seiner Anwesenheit geäußert hatte. Seine Begleitung brauchte ein paar Sekunden länger, um sich von dem Schock ihren vermeintlich toten Freund plötzlich quicklebendig vor ihnen stehen zu sehen zu erholen. "Shisui...", war alles, was Minako herausbekam bevor ihr Blick auf dessen bandagiertes rechtes Auge fiel , "Was ist mit deinem rechten Auge passiert?" Letztlich fiel es dem brünetten Mädchen einfacher zuerst die weniger wichtigen Fragen zu stellen. "Wenn ich raten müsste, dann ist diese kleine Verletzung wohl ebenfalls Teil der Geschichte", meinte Marina scheinbar teilnahmslos, als sie die drei Jungs genaustens beobachtete, "Oder liege ich damit falsch?" Allein die Tatsache, dass sie alle ihrem Blick ausweichten, reichte ihr aber als Antwort. "Fangt doch einfach an zu erzähen. Ich meine, wie schlimm kann das Ganze schon sein? Ist ja nicht so, dass es das erste Mal wäre, dass ihr euch in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht habt", meinte Hokuto, die sich dieses Frage-Antwort-Spielchen lange genug angeschaut hatte. Sie war müde und wollte endlich wieder in ihr warmes, weiches Bett, das zuhause schon auf sie wartete. Das brünette Mädchen hatte nicht die leiseste Ahnung, dass die Worte ihrer Freunde ihr den Schlaf der noch verbliebenen Nacht rauben würde... "Also gut, es ist eine ziemlich lange Geschichte, aber ich werde versuchen mich kurz zu fassen", erwiderte Naruto mit einem Seufzer. Er ahnte schon, wie die Reaktionen der vier ausfallen würden... und eben diese Reaktionen bekam er schließlich auch. "Soll das ein verdammte Scherz sein?!", brüllte die brünette Hyuga, nachdem sie ihrem Teamkollegen zuerst ins Gesicht geschlagen, ihn dann am Kragen gepackt und zu sich herangezogen hatte, "Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Itachi?!" Diese Worte kamen nur wenige Sekunden, nachdem die drei ihre Erklärung zu den Ereignissen der letzten Wochen beendet hatten. Marinas und Daisukes Reaktion waren ganz ähnlich ausgefallen. Beide hatten jeweils Naruto und Shisui ebenfalls einen Schlag in die Magengrube verpasst. Sie konnten mehr oder weniger nachvollziehen, warum die drei das alles getan hatten; aber das hieß nicht, dass es ihnen gefiel. Wobei ihr brüntter Sensei mehr ihrer Emotionen zeigte als es der Violetthaarige tat. Minako war die einzige der vier, die sich mit ihren Gefühlen zurückhielt. Ihr gefiel das, was sie da gehört hatte, mindestens genauso wenig wie den anderen. Aber sie konnte es nicht über sich bringen ihre Wut auch zu zeigen. Zwar hatten Shisui und die anderen viel hinter ihrem Rücken gemacht und ihnen viel verheimlicht, trotzdem war es vermutlich auch für sie nicht einfach gewesen. Die drei Jungen hatten sich entschieden ganz allein ihre eigene Familie auszulöschen; im Fall von Naruto immerhin den Clan, der ihn nach dem Tod seiner Eltern unterstützt hatte. Sie konnte nur erahnen wie schwer ihnen diese Entscheidung gefallen sein musste. "Wir dachten es sei am besten die Angelegenheit innerhalb des Clan zu lösen. Wir wollten niemandem unnötig Probleme bereiten", versuchte der junge Uchiha sich zu rechtfertigen. Leider konnte er weder seine Teamkameradin überzeugen, noch einen der übrigen Zuhörer. "Schwachsinn", meinte Marina fast abschätzig, als sie Itachis Worte hörte, "Vielleicht habt ihr wirklich daran geglaubt, dass ihr auf diese Weise weniger Probleme für uns verursacht. Aber habt ihr auch mal daran gedacht, dass wir eure Freunde sind? Wir kämpfen nun schon seit sechs Jahren zusammen und halten uns gegenseitig den Rücken frei. Glaubt ihr ernsthaft wir wären damit zufrieden, wenn ihr drei die ganze Last tragt, sodass wir es nicht müssen? Wenn ja, dann kennt ihr uns ziemlich schlecht!" "Marina-sensei hat Recht. Jetzt wo wir die Wahrheit kennen, werden wir euch bestmöglich unterstützen", pflichtete Daisuke der brünetten Frau zu bevor er noch hinzufügte, "Auch, wenn ich wohl nicht anders gehandelt hätte." "Was soll das denn heißen? Hättest du uns etwa auch außen vorgelassen?!", fragte die brünette Hyuga empört. Ihr gefiel es gar nicht, dass noch einer ihrer Freunde so eigensinnig handlen würde, wenn er die Chance gehabt hätte. Hatte er nicht kapiert, dass es besser war mit allen zusammen zu arbeiten? "Natürlich. Ich würde nicht wollen, dass ihr so eine Last mit euch rumtragen müsst", erklärte er vollkommen ruhig. Der Violetthaarige wusste, dass seine Einstellung Hokuto wahrscheinlich nicht besonders gefiel. Aber das war für ihn kein Grund sie vor ihr zu verheimlichen. Daisuke war ein sehr ehrlicher Mensch; fast schon zu ehrlich. Er log nur selten, und wenn doch, dann nur weil er keine andere Wahl hatte. Also entweder während Missionen, oder wenn er glaubte die Wahrheit würde zu großen Schaden anrichten. Seine Meinung hatte er auch nur selten für sich behalten. Das war anfangs auch der Grund, warum Shisui ihn nicht leiden konnte. Der violetthaarige Junge war einfach viel zu ehrlich gewesen und hatte dem jungen Uchiha direkt ins Gesicht gesagt, was er von ihm dachte: Und zwar, dass er 'ein hyperaktiver Clown sei, der sich nicht zum Shinobi eignen würde'. Zugegeben, damals war es eine ziemlich genaue Beschreibung des Schwarzhaarigen gewesen. Allerdings war sie auch alles andere als rücksichtsvoll gewesen. Über die Jahre hatte Daisuke zwar gelernt nicht mehr ganz so direkt zu sein, aber seine Meinung sagte er dennoch. Egal, ob ihm ein Freund oder ein Daimyo gegenüberstand. "Du hättest also genau dasselbe wie die drei getan?", fragte Marina darauf interessiert. Sie hatte bereits eine Ahnung wie dieses Gespräch weiter verlaufen würde, aber das war kein Grund Daisuke-chan aufzuhalten. "Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, ja", antwortete er nur, "Nur hätte ich besser aufgepasst, dass ihr nichts mitbekommt." Der Violetthaarige sagte das alles, als wäre es selbstverständlich. "Ach ist das so, Daisuke-kun?", fragte Tokiko mit einem engelsgleichen Lächeln bevor sie begann eine dämonengleichen Aura auszustrahlen, "Dann solltest du besser aufpassen, dass ich davon nichts mitbekomme. Sonst erwartet dich nämlich die gleiche Strafe, die ich auch für deine drei Freunde geplant habe." Bedauerlicherweise hatten zwei der drei Jungen beschlossen noch in dieser Nacht das Dorf zu verlassen, wodurch der Weißhaarigen keine Zeit blieb, um sie zu bestrafen. Allerdings hieß das nicht, dass sie sich nicht bereits einige Ideen für die Jungs bereithielt. Naruto würde in ein paar Tagen sein blaues Wunder erleben. Nur im Fall von Itachi und Shisui hatte sie keine Zeit ihre Ideen umzusetzen. Aber in Zukunft würde sich mit Sicherheit noch die eine oder andere Gelegenheit finden lassen... Offenbar zeigte diese Drohung auch ihre Wirkung bei Daisuke, der sofort darauf verstummte. Es gab kein Anzeichen, dass er vorhatte sich weiter an dem Gespräch zu beteiligen. Noch weniger schien er weiter davon sprechen zu wollen, dass er das Gleiche wie Itachi und die andreren beiden getan hätte. Tokiko war seit sechs Jahren sein Sensei, weshalb er sie ziemlich gut kannte. Das bedeutete jedoch auch, dass er bereits einige ihrer Strafen kennengelernt hatte. Es erübrigt sich wohl zu sagen, dass er nicht vorhatte eine weitere dieser Bestrafungen über sich ergehen zu lassen. Sie waren schlimmer gewesen als jede einzelne A-Rang Mission, die er bis dahin durchgeführt hatte. "Aber ob ihr nun Bescheid wüsstet oder nicht, Shisui und Itachi werden noch vor Sonnenaufgang Konoha verlassen. Es gibt nicht mehr viel, das ihr noch tun könnt", meinte der Rothaarige schließlich, um wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukommen. Sie hatten bereits genug Zeit verloren, als sie den Neuankömmlingen von den Ereignissen der letzten Wochen berichtet hatten. Gleich nachdem sie bei dem Tor angekommen waren, hatten sie die Wachen außer Gefecht gesetzt, wodurch die vier ungesehen das Tor passieren konnten. Dass aber in der Zwischenzeit, in der sie mit ihren Freunden gesprochen hatten, noch keine andere Wachen vorbeigekommen waren, hatten sie wohl einzig und allein ihrem Glück zu verdanken. Der Schichtwechsel hätte eigentlich schon längst stattfinden sollen, das wussten Shisui, Itachi und Naruto als, sei es aktives oder ehemaliges, Anbu-Mitglied ganz genau. Sie konnten nur hoffen, dass diese Unregelmäßigkeit im Dienstplan dem Uchiha-Massaker zuzuschreiben war; dass der Hokage zusätzliche Shinobi dorthin beordert hatte. Doch es war alles andere als sicher, dass nicht vielleicht doch noch eine oder zwei Wachen zur Ablösung kommen würden. Darum sollten sie sich besser beeilen. Schließlich wäre ihre Situation, ein gemeinsames Treffen mit einem vermeintlichen Toten und eines möglichen Massenmörders, einem Außenstehenden gegenüber ziemlich schwer zu erklären. "Das mag sein. Trotzdem, findet ihr es nicht beruhigend zu wissen, dass es zu Naruto-kun und Tokiko-sensei auch noch uns gibt, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr mal Hilfe braucht?", erwiderte Minako. Es stimmte, dass sie nicht besonders viel tun konnten. Aber sie würden ihre Freunde nach Kräften unterstützen, komme was da wolle! "Ja, vielleicht hast du Recht", antwortete der Itachi mit einem Seufzer. Ihm gefiel es immer noch nicht, dass ihre Freunde da auch noch mitreingezogen wurden. Doch jetzt, wo es schon geschehen war, konnte er sie genauso gut helfen lassen. "Was habt ihr jetzt eigentlich vor?", wollte Marina darauf wissen, "Es ist ja inzwischen klar, dass ihr das Dorf verlassen wollt, oder besser gesagt müsst. Aber habt ihr euch schon überlegt, wohin ihr beiden geht?" Vermutlich wäre dies die letzte Gelegenheit für sie sich nach Shisui und Itachi zu erkunden, da sie die beiden wohl für eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. Da wollte sie sich als ihr Sensei zumindest versichern, dass sie irgendeinen Art Plan hatten. Wenigstens für die nahe Zukunft. "Naja, Itachi hat mit dem Maskierten einen Treffpunkt an der Grenze des Feuerreiches ausgemacht, und ich... ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wohnin ich gehen soll", gab der ältere Uchiha zu, während er sich verlegen an der Wange kratzte, "Da man mich für tot hält, brauche ich mir um Verfolger eigentlich keine Gedanken zu machen. Also sollte ich keine Probleme haben solange ich mich von Konoha fernhalte." "Hätte ich mir ja denken können. Warum frage ich überhaupt noch?", seufzte die Schwertkämpferin, ein wenig übertriebener als es in Shisui Augen hätte sein müssen. Der Schwarzhaarige konnte es sich nicht verkneifen einen verletzten Blick in Richtung seines Senseis zu werfen. "Jedenfalls sollten wir uns jetzt so langsam auf den Weg machen. Sonst verlieren wir nur kostbaren Vorsprung", sagte Itachi schließilch, als er durch das Dorftor in den dahinterliegenden Wald blickte. Der Rest des Gespräches hielt sich relativ kurz. Sie hatten bereits genug Zeit verplempert und ein langer, rührseliger Abschied würde die Chance darauf, dass sie gesehen wurden nur weiter erhöhen. Alle Anwesenden wussten, dass sie Shisui und Itachi vermutlich für eine ziemlich lange Zeit nicht sehen würden; wenn sie sie überhaupt wiedersehen würden. Aber es war auch nicht sehr viel anders als der Abschied, wenn sie auf Missionen gingen. Schließlich waren sie Shinobi, und jeder Auftrag brachte das Risiko des Todes mit sich. Das einzige, was sie tun konnten, war an die Fähigkeiten der beiden zu glauben und zu hoffen, dass sie sie irgendwann wiedersehen würden... Nachdem der alte Mann die Versammlung aufgelöst hatte, machte sich der junge Namikaze sofort wieder auf den Weg zurück ins Krankenhaus. Er hatte zwar auch noch andere Pflichten zu erledigen, doch vorher würde er noch einmal nach Sasuke sehen. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass sich an dem Zustand des Jungen etwas geändert hatte. Aber trotzdem hatte Naruto das Gefühl, dass er nach ihm sehen sollte. Immerhin war er der einzige der drei, der in Konoha geblieben war; der einzige von ihnen, der sich wirklich um Itachis kleinen Bruder kümmern konnte. Es war das Mindeste, was der Rotschopf tun konnte, nachdem seine beiden Freunde so viel hatten opfern müssen: Shisui; sein altes Leben in Konoha und praktisch jeden, den er gekannt hatte. Itachi; seinen guten Ruf und die Liebe seines kleinen Bruders. Und beide hatten sie ihre Familie aufgegeben. Dagegen hatte Naruto lediglich seine beiden besten Freunde gehen lassen müssen. Ein geringer Preis dafür, dass für ihn ansonsten alles beim Alten blieb. Er würde weiterhin sein Leben in Konoha verbringen und die Menschen darin beschützen. Itachi hingegen würde ein abtrünniger Ninja werden und die Akatsuki infiltrieren, um Informationen über die Organisation zu sammeln. Diese würde er dann Konoha, und im besonderen seinen Freunden, zukommen lassen, damit sie sich auf die potentielle Gefahr des maskierten Mannes vorbereiten konnten. Zu guter Letzt würde Shisui durch Länder reisen. Zwar wusste er noch nicht, wo er anfangen sollte, doch er hatte sich vorgenommen auch weiterhin als Shinobi von Konoha zu agieren. Er würde die Welt bereisen und alle möglichen Informationen sammeln, die er dann an Naruto und die anderen weiterleiten würde. Er könnte, nun da man ihn für tot hielt, natürlich nicht mehr länger an der Frontlinie kämpfen, doch auch aus den Schatten heraus konnte er dem Dorf noch nützlich sein. Man konnte somit sagen, dass sie an drei verschienden Fronten kämpften: Der vermeintlich Tote hielt Ausschau nach neuen Gefahren. Der vermeintlich Abtrünnige behielt den Feind, von dem sie wussten, im Auge. Und der vermeintlich Unschuldige würde das beschützen, wofür die drei kämpften. Wieder im Krankenhaus angekommen ging er gleich zu Sasukes Zimmer. Es war im zweiten Stock, ziemlich am Ende des Ganges. Der Rothaarige erwartete nicht unbedingt jemanden dort anzutreffen, außer natürlich Sasuke und Tokiko, die ein Auge auf ihn haben sollte. Doch dem war nicht so. Kaum dass er in den Gang mit dem Zimmer, zu dem er wollte, einbog, entdeckte er, dass die Tür weit offen stand. Natürlich ging er sofort zur Tür. Das erste, was er sah, als er in den Raum blickte, war sein weißhaariger Sensei mit einem Klemmbrett in ihren Händen. "Ah, Naruto-kun", meinte Tokiko lächelnd, als sie ihn an der Türschwelle sah, "Es gibt gute Neuigkeiten." Noch bevor sie ein weiteres Wort sagen konnte, stand Naruto auch schon mitten im Zimmer. Der Anblick vor ihm brachte ihn zum Lächeln, genau wie Tokiko: Sasuke saß in seinem Bett, während Mito und Maki ihn vor Freunde weinend jeweils von einer Seite umarmten. Er wirkte noch etwas orientierungslos und hatte vermutlich keine Ahnung, warum er überhaupt in dem Krankenhaus war. Aber immerhin war er endlich wach. Der Junge hatte noch einen harten Schicksalschlag zu verarbeiten. Doch mit der Hilfe seiner Freunde würde er hoffentlich in der Lage sein ein einigermaßen glückliches Leben führen zu können... Jedenfalls war es das, was sich der Rothaarige für den jungen Uchiha wünschte. Was die Zukunft letztlich für ihn bereithielt, müsste sich erst noch zeigen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)