Aufsatz von -Tetsuki- (Beschreibe deine Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 1: Was mein Leben veränderte ------------------------------------ Anmerkung an meinen Lehrer, Minato Namikaze: Sie haben uns aufgetragen unsere Vergangenheit zu beschreiben und dabei an einem Punkt in seinen eigenen Leben zurückzudenken, das einen Verändert hatte. Ich bin dazu gekommen, dass ich mich auf die positiven Seiten der Veränderungen festlegen möchte. Daher fange ich mit dem gestrigen Tag an und nicht, wie viele andere, in einem weiter entfernten Zeitfenster. Die Beschreibungen zu den früheren Ereignissen werde ich kurz halten, um mich auf das Heutige konzentrieren zu können. Obito Uchiha; Alias Tobi. Fröhlich hockte ich auf meinem Bett und las ein Buch. Ja ich konnte lesen, auch wenn viele meiner Klassenkameraden es nicht glaubten. Genauer gesagt liebte ich es Bücher zu lesen. Dazu müsste ich wohl noch sagen, dass es sich dabei um Fantasy Bücher handelt. Nicht um irgendwelche Wissensbücher. Damit konnte man mich jagen. Am liebsten las ich etwas über Krieg. Oder Apokalypsen. Insgesamt alles, was sich um Niedermetzeln, Tod oder Zombies drehte. Solange viel Blut floss und die Charaktere starben war alles gut. Ab und an träumte ich davon in so einem Buch zu landen. Ich war der Held, der alles überlebte und selbst die schwierigsten Aufgaben bewältigen konnte. Aber in meinem richtigen Leben konnte ich nicht einmal ein Marmeladenglas aufmachen. Was es für mich nicht gerade leichter machte war, dass ich in meinem Rollstuhl festsaß und mein rechtes Bein nicht spüren konnte. Die Ärzte hatte es zumindest geschafft, meinen rechten Arm wieder bewegungsfähig zu machen. Meine Eltern waren sehr beschäftigte Unternehmer, weshalb sie nur wenig Zeit für mich hatten – auch nach meinem Unfall. Vor vier Jahren, damals war ich zwölf gewesen, bin ich mit meinen Freunden in den Wald nahe der Stadt gegangen um dort zu spielen. Wir spielten Abenteurer, hatten uns alte Klamotten angezogen und sie mit Schlamm beschmiert und auch unsere Gesichter damit eingerieben. Nach langem Wandern fanden wir eine kleine Höhle und gingen hinein. Es war dunkel, also legten wir unsere Vorräte hinein und machten uns anschließend auf den Weg Holz für ein Feuer zu suchen. Kakashi war bei den Pfadfindern und erzählte uns einige wichtige Dinge, worauf wir achten sollten. Schnell hatten wir genügend Holz zusammen um ein Feuer machen zu können und wir gingen zu der Höhle zurück; setzten uns hinein und Kakashi machte ein Feuer. Rin war begeistert von seinen Fähigkeiten und bewunderte ihn dafür. Das wusste ich, weil sie es mir anvertraut hatte. Es machte mich traurig das zu hören. Schon lange fand ich Rin interessanter als die anderen Mädchen aus unserer Klasse, aber ich sagte ihr das nie. Lange Zeit saßen wir einfach nur in der Höhle, aßen etwas von unseren Vorräten und redeten über irrelevante Dinge. Schon da hatte ich es mir angewöhnt aus der zweiten Person Singular von mir selbst zu sprechen, doch Kakashi und Rin waren die einzigen, die es wussten. In der Schule sagte ich kaum etwas und meine Eltern waren zu beschäftig, dass es ihnen nicht auffiel. Irgendwann gab es plötzlich ein lauten Geräusch, das ich nicht zu beschreiben wage – es bereitet mir noch heute ein kaltes Schauern – und die Decke der Höhle fing an Risse aufzuweisen. Kakashi sprang auf, brüllte dass wir aus der Höhle gehen sollten. Auch ich war schnell auf den Beinen, doch Rin starrte die Decke mit großen Augen an. Ich lief zu ihr, zerrte sie hoch und schubste sie aus der Höhle. Kakashi führte sie anschließend weiter nach draußen. Erleichtert drehte ich mich noch einmal um und hob unsere Vorrätebeutel auf und rannte danach so schnell wie möglich auf den Höhleneingang zu. Etwas schlug gegen meinen Hinterkopf, ich verlor den Halt auf meinen Beinen und fiel rückwärts auf den Boden. Als ich wieder bei Bewusst sein war, nahm ich nur einen stechenden Schmerz an meiner rechten Seite wahr. Reflexartig wollte ich mit der linken Hand darüber fahren um zu prüfen, was geschehen war. „Nicht bewegen Obito.“ Ich drehte meinen Kopf zur linken Seite und sah Rin neben mir sitzen. Sie hielt meine Hand. Mit einem leichten Lächeln musterte ich ihr besorgtes Gesicht und fragte mich, was passiert war. Den Schmerzen nach zu urteilen und ihrem Gesichtsausdruck etwas Schlimmes. Ich fühlte mich erschlagen, meine rechte Seite schien nur aus Schmerzen zu bestehen. Der Versuch irgendetwas davon zu bewegen ließ mir ein kalten Schauer den Rücken herunterlaufen. Ich spürte nichts. Panisch wandte ich das Gesicht von Rin ab und starrte auf einen riesigen Felsbrocken, der meine gesamte Seite zerquetschte. Kurz darauf kam Kakashi durch den Höhleneingang, gefolgt von kräftigen Männern in Uniformen. Welche das genau waren weiß ich heute nicht mehr, da mir damals schwarz vor Augen geworden war. Ich kann mich daran erinnern, dass ich die Augen geöffnet hatte, konnte aber nichts erkennen und Stimmen gehört hatte, die Worte aber nicht verstand. Mein linker Arm wurde mit etwas gestochen und eine Flüssigkeit wurde in meine Venen gepumpt. Ab da kann ich mich nicht mehr erinnern, was geschehen war. Lange Zeit war ich im Krankenhaus und ab und an kamen Kakashi und Rin vorbei, doch da ich mich nicht bewegen konnte und auch nicht sprach wurden die Besuche weniger. Ich hatte Angst etwas zu sagen, da ich befürchtete, dass auch meine Stimme mich verlassen hatte – wie das Gefühl in meiner rechten Körperhälfte. Die Ärzte sagten, dass ich in einem Schockzustand war und vielleicht nie wieder sprechen würde. Doch sie sagten auch, dass ich auf dem Weg zur Besserung sei. Meine Eltern schienen beruhig zu sein und nach zwei Monaten kamen auch sie kaum noch vorbei. Ihre Arbeit nahm sie vollkommen ein. Nach einem weiteren Monat wurde ein weiterer Junge zu mir in das Zimmer gebracht. Er redete viel und ich hatte ein wenig Unterhaltung. Gespannt hörte ich seinen Geschichten zu, die sich um Abenteuer auf den Meeren. Um Piraten und ihren Schlachten die sie bestritten. Aber er erzählte auch über einen Helden namens Tobi. Er beschrieb ihn mit kurzen, stachelliegen Haaren, der eine Maske über dem Gesicht hatte. Weitere Monate vergingen, der Junge wurde wieder abgeholt. Die Ärzte hatten ihn in eine Psychiatrie eingewiesen. Auch mich untersuchten sie auf Psychische Folgeschäden. Sie stellten mir Fragen, die ich nicht beantwortete. Ich war schließlich keine fünf mehr. Nachts rief ich mir die Geschichten des Jungen wieder ins Gedächtnis und malte mir aus dieser Tobi zu sein. Ich schloss die Augen und konnte all seine Abenteuer erleben. Und am nächsten Morgen erzählte ich einer der Pflegekräfte meine Reise über den Pazifik. Sie hörte mir interessiert zu und schien gefangen von meinen Worten zu sein. Später hörte ich, dass sie nur geschauspielert hatte. Am nächsten Morgen kam meine Mutter vorbei und auch ihr erzählte ich die Geschichte, die ich erlebt habe. „Wer ist Tobi?“, fragte sie mich. „Ich bin Tobi. Er hat sich seinen Namen selbst ausgesucht. Nach den Taten eines berühmten Piraten.“ Einige Zeit musterte meine Mutter mich eingehen, stand dann aber kopfschüttelnd auf. „Du hast gleich eine ganz wichtige Operation, Tobi. Du musst gleich deine Medizin nehmen und dann wirst du schlafen.“ Ich nickte eifrig und nahm die Flasche die meine Mutter mir hinhielt. „Wird sich Tobi dann wieder bewegen können?“ „Vielleicht, mein Schatz. Die Ärzte können nichts Genaues sagen.“ Nun bin ich sechzehn Jahre und sitze noch immer im Rollstuhl. Morgen soll ich in eine neue Klasse kommen. Ich wurde umgeschult zum neuen Schuljahr. Freuen tat ich mich nicht, da ich genau wusste, wie meine alte Klasse auf mich reagiert hatte. Gerade als ich an einer spannenden Stelle in meinem Buch war, kam meine Mutter in mein Zimmer und wollte, dass ich ins Bett ging. Mit Mühe konnte ich sie dazu überreden, dass ich dieses Kapitel noch zu Ende lesen konnte, bevor ich ihrer Bitte nachkam. „Tobi legt sich danach schnell hin und schläft bis du wieder reinkommst.“ „Ich möchte lieber, dass Obito mich morgen früh begrüßt, wenn ich ihn wecke“, sagte meine Mutter und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. „Okay. Dann wird Obito dich aber fünf Minuten früher wecken.“ Lachend wandte sie sich um und ging aus meinem Zimmer. Fröhlich suchte ich die Stelle im Text an der ich aufgehört hatte und las weiter. Ich wusste genau, was die Ärzte sagten, wenn sie ihren Routineuntersuchen bei mir machten. Niemals sagten sie es mir direkt aber ich hatte sie mit meinen Eltern sprechen gehört. Oft sprachen sie über meinen Sprachfehler mich selbst als zweite Person Singular zu bezeichnen, aber das stimmte nicht. Schon bevor ich von diesem Felsen zerquetscht wurde hatte ich es getan. Ich fand es klang schöner. Die Wörter der ersten Person Singular waren langweilig. Es war als würde ich mich selbst für etwas bezeichnen, das ich nicht bin. Nach dem heutigen Unterricht müsste ich wieder an einer Untersuchung teilnehmen. Doch zuerst weckte ich meine Eltern, wie ich es bereits meiner Mutter gesagt hatte. Liebevoll half meine Mutter mir beim Anziehen und machte mit Pausenbrot für die Schule. Mein Vater tippte etwas in seinem Handy ein und führte mit unserem Festnetztelefon ein haarsträubendes Gespräch über die Aktiensenkung. Ich wusste noch, dass es mich nicht wirklich interessierte, aber dennoch zuhörte. Vielleich könnte ich es in der Zukunft noch gebrauchen. Nachdem er aufgelegt hatte zog er sich seine Schuhe an und half mir aus dem Haus zu kommen, setzte mich in sein Wagen und stelle meinen Rollstuhl in das hintere des Wagens. An der Schule angekommen, zog ich sofort alle Blicke auf mich und mein Vater sagte mir noch, dass ich es schon schaffen würde zumindest einen Freund zu bekommen. Er war schon immer so zuversichtlich gewesen – im Gegensatz zu mir. Einige der Schüler begannen sich schnell wieder wegzudrehen, doch die meisten starrten weiterhin zu mir. „Ich hole dich später wieder ab, Obito.“ Ich nickte meinem Vater zu und betätigte den Schalter an meinem Rollstuhl, um losfahren zu können. Die Schüler machten mir Platz und dafür war ich dankbar. Zuhören tat ich ihnen nicht und war auch viel zu beschäftigt damit den Richtigen Weg zu finden. Auf dem Plan auf meinen kleinen, integrierten Tisch sah alles so viel einfacher aus! „Hallo. Wo möchtest du denn hin? Vielleicht kann ich dir helfen.“ Langsam drehte ich den Kopf nach Links und betrachtete das Mädchen. Hinter ihr Stand ein Junge, der mich eingehend musterte. „Obito wird eure Hilfe gerne annehmen.“ Die Augen des Mädchens weiteten sich ein Stückchen, dann sah sie sich suchend um. Der Junge hinter ihr blieb der Mund offen stehen. Ich wusste nicht, was ich getan hatte, doch es schien die beiden zu verwundern. Natürlich war mir bewusst, was ich gesagt hatte, doch meistens wurde diese Tatsache hinterfragt, oder ignoriert. Noch nie hatte ich eine solche Reaktion darauf gesehen. „Man sagte uns du würdest sterben“, murmelte der Junge vor sich hin, schüttelte ungläubig den Kopf. „Wir dachten du seist tot. Wie geht es dir, Obito? Wie kommt es, dass du auf diese Schule gehst?“, fragte das Mädchen. Verwundert runzelte ich die Stirn und drehte meinen Rollstuhl um, sodass ich den beiden Gegenüberstand. Erstaunt sah ich zu Kakashi und Rin. Sie waren größer geworden. Erwachsener. „O-obito würde gerne wissen, wie es euch geht. Ihm geht es soweit ganz gut. Er kommt zurecht.“ Ein Lächeln breitete sich auf Rins Gesicht aus und auch Kakashi musste schmunzeln. „Uns geht s prima. Kakashi hat sogar schon seine erste Freundin. Ich mag sie nicht, aber das beruht auf Gegenseitigkeit.“ Rin erzählte noch einiges mehr, was ich mir nicht alles merken konnte. Letzt endlich mussten wir uns aber auf die Suche nach unseren Klassen machen – wir wurden alle in dieselbe eingeteilt. Und das ist das, warum ich diesen Aufsatz wirklich gerne geschrieben habe. Einige Male musste ich mich selbst verbessern und mich zwingen aus der ich-Perspektive zu schreiben. Ich hoffe, dass es Ihnen nicht viel ausmacht und dass es noch immer gut zu lesen ist. Aber wie beschrieben. Schon seit ich zwölf war, spreche ich von mir aus der zweiten Person Singular. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)