Sonnenstrahlen auf meiner Haut von -salira-eki- ================================================================================ Kapitel 1: Auf einer Insel trafen sie sich ------------------------------------------ Gähnend fuhr sich Emily durch ihre offenen glatten Haare, bevor sie sie zusammenband und sich durchstreckte. Sich an der juckenden Nase kratzend verließ sie die winzige Kabine ihres Schiffes, mit dem sie übers Meer segelte. Seit ein paar Tagen herrschte eine totale Flaute und die junge Frau langweilte sich halb zu Tode. Die Sonne tauchte gerade erst aus dem Meer auf und tauchte alles in ein tiefes Rot, was nach und nach zu orange wurde. Die Brünette lehnte sich an die Reling und tauchte eine Hand ins Wasser, welches angenehm warm war. Dies war ein Anzeichen, dass die nächste Insel eine Sommerinsel sein würde. Erfreut blickte Emily auf ihren Logport und korrigierte den Kurs etwas. Nachdem sie gefrühstückt hatte, bemerkte sie mit Besorgnis, dass ihr so langsam die Vorräte ausgingen. Doch gegen Mittag kam frischer Wind auf und packte die Segel. Mit einem Ruck sprang das Boot nach vorn und schnell kontrollierte die junge Frau die Richtung in die die Nadel des Logports zeigt. Erfreut richtete sie ihre türkis-blauen Augen auf das weite Meer und segelte mit voller Geschwindigkeit durch die Wellen. Gischt benetzte die trockenen Planken an Deck und ihre Kleidung. Ein Grinsend lag auf ihren Lippen. Sie fühlte sich so frei wenn der salzige Wind an ihrem Körper riss und das Wasser in feinen Tröpfchen um sie herum schwebte. Sie liebte es Abenteuer zu erleben und neue Dinge zu sehen. Unbekanntes Essen zu probieren und neue Kulturen zu studieren. Sie liebte es frei zu sein und hingehen zu können wo auch immer sie hin wollte. Sie liebte die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, ebenso wie den Regen oder den rauen Wind. Emily war in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, doch schon als kleines Kind hat sie sich von der Ferne angezogen gefühlt, von dem Fremden, von Abenteuern. Vor zwei Monaten war sie 18 Jahre alt geworden und bekam von ihrer ganzen Verwandtschaft und ihren Freunde ein kleines Boot geschenkt. Heulend vor Freude hatte die junge Frau jeden umarmt, sogar das Boot und fing sich prompt einen Splitter ein. Man kann nicht behaupten, dass sie ein Tollpatsch ist, aber manchmal war die junge Frau etwas ungeschickt. Doch sie hatte das Talent zu improvisieren und schaffte es sich immer selbst aus der Bredouille zu holen. Nachdem sie den Splitter mit den Zähnen entfernt hatte (was viele der Anwesenden angeekelt das Gesicht verziehen lies), gingen alle zusammen in die einzige Bar in ihrem Dorf. Es wurde lange und ausgiebig gefeiert und man plante für das Geburtstagskind eine feste, sichere Route, damit ihr nichts passieren sollte. Emily nahm das alles freudig an und nickte alles ab. Doch als alle anderen schlafen gingen, packte sie schnellst möglich alles Wichtige zusammen und schrieb ein paar Briefe. Darin erklärte sie, dass sie wirklich ‚frei‘ sein wollte, ohne Verpflichtungen und ohne festgelegte Dinge. Sie danke allen und hinterließ ihre neue Nummer zu einer winzigen lila Teleschnecke. Nachdem sie alles auf ihr Boot verfrachtet hatte, hielt sie kurz inne um zurück zuschauen. Ein freudiges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie sich umdrehte und auf das weite Meer hinaus schaute. Dann löste sie die Seile, die das Boot am Hafen ihrer Heimat fest hielt und setzte die Segel. Dank ihrer Begeisterung für das Reisen kam sie schnell voran und erlebte viel. Ihr Vater brachte ihr und ihren Geschwistern schon früh bei sich zu wehren, ob nun mit Waffen oder nur mit dem Körper. Anders als ihr älterer Bruder war sie nicht perfekt darin, aber sie konnte sich aufdringliche Personen vom Leib halten. Schon früh hatte sich Emily angewöhnt immer ihr Schwert mit sich zu tragen. Es war nichts Besonderes, kein Meisterschwert, doch ihr Vater hatte es ihr geschenkt, als er der Meinung war, dass sie gut genug war um es zu führen. Ihr Onkel hingegen ein Wirt von der Nachbarinsel sah es nicht gern, wenn sie gefährliche Leute so dicht an sich ranließ, wie es bei einem Schwert nun mal nötig war und schenkte ihr eine alte Schusswaffe samt Waffengurt. Beides hielt Emily gut in Schuss, da man nie wusste was als nächstes passieren würde. Amüsiert dachte die Abenteurerin an den ersten entsetzten Anruf ihrer Mutter, die sie heulend anschrie, damit sie wieder nach Hause kam. Im Hintergrund hörte Emily ihren Brüder James und Felix sowie ihre Schwester Isabell lachen und ihr viel Spaß wünschen. Sie schickte von jeder bewohnten Insel die sie besuchte einen Brief und etliche Postkarten nach Hause, doch sie rief fast nie an. Emily wollte die Zeit für sich einfach genießen und sich nicht immer rechtfertigen müssen, wieso sie wo auch immer gerade war. Dafür rief ihre Mutter regelmäßig an und versuchte Informationen aus Emily raus zu quetschen, was aber nur selten gelang. Am frühen Abend kam die Insel endlich in Sicht. Obwohl die Sonne dabei war unterzugehen, flimmerte die heiße Luft immer noch und man konnte die Insel fast nicht sehen. Erst als das Ufer schon in Sichtweit kam, war sich Emily sicher, dass es eine richtige Insel und keine Fata Morgana war. Der Strand war riesig und nirgendwo waren Anzeichen für eine Zivilisation zu entdecken. Mit einem sanften Ruck fuhr das kleine Boot auf einer Sandbank nahe des Ufers auf und Emily raffte die Segel. Das Wasser war keinen Meter tief und es schien noch Flut zu herrschen. Nachdem ihr Schwert und ihre alte Waffe ihren angestammten Platz gefunden hatten, ging sie nochmal unter Deck. Schnell packte die junge Frau ihren Rucksack, den sie stets mit sich nahm, da er alle für sie wichtigen Dinge enthielt und warf den Anker aus. Zu Sicherheit packte sie noch ein langes Seil und befestigte damit das Boot an einem großen Felsen im Wasser. Ihre Schuhe in der Hand tragend schlenderte Emily begeistert durch das Wasser bis sie den feinkörnigen Sand erreichte, der heiß unter ihren Fußsohlen brannte. Mit einem letzten Blick zurück auf ihr Boot rubbelte Emily sich den Sand von den Füssen, zog ihre Schuhe an und wanderte die Dünen hoch, welche ihr den Blick versperrten. Dahinter entdeckte sie einen kleinen Wald, welcher eine hügelige Landschaft bedeckte. In der Ferne glitzerte ein Fluss im immer rascher schwindenden Licht der Sonne, bis diese schlussendlich im Meer versank. Es zogen ein paar Wolken auf, doch Emily lief unbeirrt weiter. Eine Sturmlampe erleuchtete ihr den Weg und ihre Schritte führten sie einmal um die ganze Insel. Doch als sie wieder bei den Dünen vor ihrem Boot angekommen war, erblickte sie dahinter den Schatten eines riesigen Schiffes im tieferen Gewässer. Der Mond schenkte genug Licht sodass sie eine Piratenflagge hoch oben am Mast erkannte. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mehrere Gestalten auf ihren schwimmenden Untersatz herumklettern. Sie lief ohne nachzudenken los und bemerkte die Männer am Strand erst, als sie bereits die Hälfte der Düne herab gestiegen war. Nun wurde auch Emily entdeckt und alle starrten sie an. Vor Schreck mitten in der Bewegung stehen geblieben und den Atem anhaltend, starrte sie zurück. Mehr aus Reflex als bewusst griff sie nach ihren Waffen. Doch diese waren weg. Eine raue Stimme ertönte neben ihr: „Sowas ist gefährlich, am Ende tust du dir noch weh, Kleine.“ Erschrocken wich Emily von dem Mann weg, der plötzlich neben ihr stand. Aber kaum einen Schritt später prallte sie gegen einen anderen Körper. Sie drohte zu stürzen, aber zwei starke Arme verhinderten dies. Der Duft von Sake, Seeluft und Schweiß drang ihr in die Nase. Sanft wurde sie wieder losgelassen und das erste Mal sah sie den Mann hinter sich an. Furchtsam wanderte ihr Blick an seinem offenen Hemd empor, bevor er das dunkelrote Haar, das man sogar im Dunkeln erkennen konnte, streifte und schlussendlich bei warmen dunklen Augen endete. Ein Hut thronte auf seinem Kopf und verdunkelte sein Gesicht etwas, doch im Mondlicht konnte die junge Frau viele Details erkennen. Das linke Auge war mit drei Narben verunziert, doch es änderte nichts an der Freundlichkeit die dieser Mann ausstrahlte. Unbewusst entspannte sich Emily und blickt nun zu dem zweiten Mann, der sie erschreckt hatte. Dieser hielt neben ihrem Schwert und ihrer Waffe in der einen Hand, lässig noch eine eigene Waffe über der Schulter und paffte eine Zigarette. Eingeschüchtert durch dessen strengen Blick zuckte die junge Frau wieder leicht zurück. Doch der Rothaarige hielt sie erneut fest, beide Piraten schauten sich kurz an, bevor sie schallend an fingen mit lachen, gefolgt von den anderen Piraten. Verwirrt sah Emily von einem Mann zum anderen und entscheid, dass sie dringend ihre Waffen zurückbrauchte. Das Rothaarige löste seinen Griff etwas und Emily nutzte ihre Chance. Mit einem festen Ruck kam sie frei und stürzte sich auf den rauchenden Schwarzhaarigen. Einzig und allein durch den Überraschungseffekt gelang es der eher zierlichen Frau, den Mann umzuwerfen und beide kullerten zusammen das letzte Stück der Düne hinunter. Noch im Fallen riss Emily ihr Schwert an sich und es gelang ihr beim Aufprall auf dem Piraten auf zukommen. Mit der Klinge an seinem Hals verharrten beide still. Auch die anderen Piraten waren verstummt. Emilys Atmung ging vor Adrenalin schneller und ihre Gedanken rasten. Sie hörte wie der Rothaarige etwas sagte, doch das Rauschen ihres Blutes in ihren Ohren war so laut, dass sie kein Wort verstand. Sie schluckte um ihren Mund zu befeuchten. „Ich will keinen Ärger, nur frei über die Meere segeln…“ Die Worte kamen leise zwischen ihren Lippen hervor, bevor sie von dem Mann heruntergerissen wurde. Der Rothaarige hatte sie an der Taille hochgehoben und entwaffnete sie geschickt. Wütend strampelte Emily mit den Füßen und sah zu wie der dunkelhaarige sich grinsend aufrichtete. „Tja Ben, da haben wir uns aber eine kleine Wildkatze gefangen.“ Ertönte eine lachende Stimme neben ihrem Ohr und die junge Frau spürte wie ihre Wangen wärmer wurden. Sie wurde auf ihre Füße gestellte und plötzlich flackerte etwas neben ihr auf. Ben vor ihr sah an ihr vorbei und nickte kurz. Das eben entzündete Lagerfeuer wuchs schnell an und warf ein sanftes Licht auf den Sand drum herum. Emily sah zu dem grinsenden rothaarigen Mann hinter sich und mit einem Mal im Feuerschein erkannte sie wer das war; Rothaar Shanks, einer der vier Piratenkaiser! Obwohl er diesen Titel erst kürzlich erhalten hatte, war der Mann scheinbar sehr mächtig. Sein gelber Strohhut baumelte an einer Schnur an seinem Hals und gab dem Mann etwas Abenteuerliches. Shanks bemerkte ihren eingeschüchterten Blick und grinste breiter. „Soso, du willst keinen Ärger, sondern nur frei sein.“ Wiederholte der Piratenkapitän etwas spöttisch. Emily nickte knapp und wollte etwas sagen, doch ein Mann mit Dreddlocks rief dir dazwischen: „Dann passt du ja perfekt zu uns.“ „Da hast du Recht Yasopp, tja willkommen in der Crew, Kleine.“ Stimmte Shanks zu und Emily starrte den Rothaarigen mit offenem Mund an. Ben schritt an den zwei vorbei und setzte sich an das Lagerfeuer. Als die Frau sich nicht bewegte, nahm Shanks sie an der Hand und zog sie hinter sich her. „War nur ein Scherz, Kleine.“ Versuchte der Mann sie zu beruhigen. „Also ich bin Shanks, Kapitän der Rothaar-Piraten und mit wem haben wir die Ehre?“ Erleichtert atmete Emily tief durch und meinte: „I-ich bin E-Emily, 18 Jahre alt, ähm…“ Unsicher was sie noch sagen sollte, sah sie auf und blickte die Piraten um sich herum an. Diese sahen mit einem netten Grinsen zurück. Ein paar hatten Getränke in der Hand und prosteten ihr zu. Schnell wurden Becher und Flaschen durch die Reihen gereicht und bald hatte jeder was zu trinken. Emily schnupperte an ihrem Becher und nahm den scharfen Geruch von Sake wahr, welcher ihr in der Nase brannte. Während also die Männer um sie herum zügig tranken, nippte die junge Frau nur leicht an dem Getränk. Sofort wurde sie in die Gespräche der Gruppe mit eingebunden und sie erzählte den Piraten etwas von sich. „Was habt ihr eigentlich auf meinem Boot gemacht?“ Fragend sah Emily Shanks an, welche nur grinste und Ben ansah. „Wir wollten wissen, wer sich auf unserer Insel aufhielt.“ „Eurer Insel?“ Erstaunt sah die Frau zu dem Vizen, welcher nickte und Shanks erklärte: „Jeder Piratenkaiser stellt Inseln unter seinen Schutz und erweitert sein Gebiet so.“ Emily nickte verstehend: „Also wolltet ihr nur die Insel schützen… aber was genau schützt ihr hier? Ich hab nichts Besonderes gefunden als ich die Insel erkundete.“ Die Männer sahen sich verschwörerisch an und Emily sah den Rothaarigen mit großen Augen an. Dieser stand auf und setzte seinen Hut auf das rote Haar. Dann reichte er ihr eine Hand und als sie sie ergriff, zog er die Frau hoch. „Diese Insel heißt übrigens Bea shima odo~tsu, die Tanzbär-Insel.“ „Ein seltsamer Name!“ Meinte die Frau auf Shanks Aussage, doch diese grinste nur: „Das glaubst du nicht mehr lange.“ Er hielt Emilys Hand fest und zusammen erklommen sie die hohen Dünen. Oben angekommen stockte Emily der Atem, vor ihr erstrahlte ein gewaltiges Meer aus Lichtern, welche in allen Farben erstrahlten und die unterschiedlichsten Formen bildeten. Von Pflanzen, über Tiere zu Personen die tanzen, alles war vertreten. Langsam schritten Emily und Shanks weiter und tauchten ein in ein gigantisches Lichterspiel. Staunend sah die junge Frau sich um und erkannte dass die Lichter winzige Teddybärchen waren. Diese tanzten um beide herum und zupften an ihren Haaren. Kichernd betrachtet Emily ein gelbes Exemplar, welches einen lustigen Tanz auf ihrer Hand hinlegte. Nachdenklich fragte sie den Mann neben sich: „Sag mal… ist es immer so bei euch… neue Dinge entdecken… ist es immer so spannend?“ Neugierig sah sie Shanks an. Sein scheinbar immer lächelndes Gesicht wurde von verschiedenen Farben erleuchtet und er schmunzelte: „Ja, aber es ist auch gefährlich und man hat viele Feinde.“ Der leuchtende Teddybär flog weg und tanzte mit in einer großen Blume. Emily trat einen Schritt auf den Piraten zu, ihren Kopf im Nacken liegend fragte sie leise: „Kann ich mit euch mit?“ Shanks Lächeln erlosch und er wurde ernst: „Du solltest dir das gut überlegen, das Piratenleben ist nicht für jeden zu ertragen.“ Emily schluckte kurz und grinste dann: „Ich weiß.“ Mehr sagte sie nicht und schon schlich sich wieder ein Grinsen auf das Gesicht ihres Gegenübers. „Gut du darfst mit, aber auf Probe.“ „Danke.“ Erfreut klatschte die Frau mit ihren Händen zusammen und packte die Hand ihres Kapitäns auf Probe. Er ließ sich von ihr zurück zu den Dünen zerren, wo Emily nochmal stehen blieb und zurückschaute: „Ich kann verstehen, wieso ihr das hier beschützen wollt. Wirklich… es ist wunderschön.“ Zurück am Lagerfeuer, an dem bereits Essen gebraten wurde, erzählte Shanks gleich die Neuigkeit. Jubelnd wurde die junge Frau willkommen geheißen und bekam einen Teller mit Essen in die Hand gedrückt. Es wurde bis in den frühen Morgen gefeiert und die Piraten gaben sich die Kante. Emily hielt sich zurück mit dem Alkohol, da sie ihn erstens nicht so mochte und zweitens es viel lustiger fand sich nachher an all die Peinlichkeiten der anderen erinnern zu können. Der Himmel wurde schon zusehends heller, als plötzlich etwas Schweres auf dem Schoss der jungen Frau landete. Emily zuckt zusammen und sah hinunter. Dort erblickte sie den friedlich schlafenden Shanks, dessen Kopf auf ihren Oberschenkeln ruhte und den Strohhut etwas zerknautschte. Sofort stieg ihr das Blut ins Gesicht und sie hörte das leise Lachen von Ben, der etwas entfernt saß. Etwas peinlich berührt sah sie ihren Kapitän auf Probe genauer an, obwohl er rothaarig war, hatte er nicht die typische Blässe, die meist bei diesem Haartyp auftauchte, sondern wies eine gesunde Bräune auf. Die drei Narben über seinem Augen stachen durch die Bräun deutlich hervor und verliehen, dem eher jugendlichem Gesicht etwas männliches, so fand Emily zumindest. Der leichte Wind, der das mittlerweile fast abgebrannte Lagerfeuer etwas flackern ließ, sorgte dafür dass Shanks offenes Hemd sich aufblähte. Sofort verschwanden die schwärmerischen Gedanken der jungen Frau, da es nun so aussah als sei der Mann schwanger, das die Enden des Hemdes noch in der Hose steckten. Emily versuchte ihr Lachen mit der Hand zu ersticken, dennoch zog sie erneut die Aufmerksamkeit von Ben auf sich. Dieser sah das neue Crewmitglied fragend an und die Frau erklärte ihm leise, was sie gedacht hatte und wurde von mehreren Piraten sprachlos angestarrt. Doch als der Wind sich wieder auffrischte und alle das Hemd sahen, konnte keiner sein Lachen mehr zurückhalten. Prustend fielen ein paar nach hinten oder zur Seite, je nachdem wo sie saßen. Verwirrt schreckte Shanks auf und blickte sich orientierungslos um. Emily versuchte nicht weiter zu lachen, doch sie konnte nicht aufhören. Der Pirat richtete sich komplett auf und sah Ben fragend an. „Was ist denn so lustig? Ich will’s auch wissen.“ Der Rothaarige sah immer wieder von einem zum anderen, bekam jedoch keine Antwort, weil Emily und die Piraten immer noch lachen mussten. Irgendwann erbarmte sich eine dem Mann und klärte alles auf. Daraufhin lachte auch Shanks und klopfte der jungen Frau auf den Rücken. „Sag mal Emily…“ Der Kapitän wurde sofort von der Angesprochenen unterbrochen. „Sagt doch bitte alle Ly zu mir.“ Emily grinsten und die Männer um sich herum nickten. „Also was ich fragen wollte; was kannst du denn alles Ly?“ Neugierig blickte der Rothaarige zu seinem neuen Crewmitglied. Diese knabberte etwas an ihrer Oberlippen, bevor sie antwortete: „Ich kann mit Schwert und Schusswaffe kämpfen, aber bin auch ohne Waffen gut im Verteidigen. Zudem habe ich eine Ausbildung zur Köchin gemacht, also bin ich in der Küche ziemlich gut. Ich kann Seekarten lesen… aber nicht zeichnen… ähm… mehr fällt mir grad nicht ein…“ Nachdenklich biss die junge Frau wieder auf ihrer Lippe herum. Plötzlich lag Shanks Hand auf ihrem Kinn und hinderte die junge Frau daran, ihre Lippe weiter zu malträtieren. Emily wurde knallrot und entzog sich dem Mann, welche nun anfing mit lachen. „Schüchtern?“ neckte der Rothaarige und die junge Frau verschränkte empört ihre Arme, während sie sich von ihm abwandte. Wieder lachten die Piraten und irgendwann lachte die Frau mit ihnen. Sie fühlte sich zusehends wohler inmitten der Männer und freute sich schon auf die gemeinsamen Abendteuer. Plötzlich fiel der jungen Frau etwas ein: „Sag mal, da ich ja jetzt mit euch segle, was soll mit meinem Boot machen? Es einfach so hier vergammeln zu lassen, wäre viel zu schade…“ Ben zündete sich gerade eine neue Zigarette an und meinte nach einem tiefen Zug: „Wir werden es hier auf den Strand ziehen, wo das Wasser nicht herankommt und lagern es ein. Falls du doch nicht mit uns weiterreisen willst, kannst du es wieder hier abholen kommen.“ Erfreut über diese Möglichkeit nickte die junge Frau und nahm noch einen Schluck Sake. Erst als die Sonne langsam aufging, legten sich die Piraten nahe dem Lagerfeuer schlafen und Emily stakste durch das niedrige Wasser zu ihrem Boot und packte schnell ein paar Sachen, bevor sie sich müde in ihr Bett legte. Kaum dass die Decke über ihr lag, schlief die Frau schon ein. Ein Kitzeln an der Nase weckt Emily, genervt fuhr schlug sie die Augen auf und sah Shanks ins Gesicht. Mit einem lauten Schrei versuchte die junge Abenteurerin vor dem Mann wegzurutschen und knallte mit dem Kopf gegen die Wand, an der das Bett stand. Ein Ätzen entwich ihr und ließ den Piraten vor ihr auflachen: „Alles ok Ly? Ich wollte Bescheid geben, dass wir in einer Stunde weitersegeln werden und du dich fertig machen musst, wenn du immer noch mitwillst.“ Sofort verschwand der verärgerte Blick in Emilys Augen und sie fing an mit grinsen. Schnell schupste die Frau den Piraten von ihrem Bett weg und stand auf. Lachend am Boden sitzend sah Shanks zu wie die Brünette wild durch die kleine Kabine huschte und ihre wenigen Sachen in einen kleinen Rucksack packte, ähnlich dem den sie immer bei sich hatte, nur etwas größer. Mit den zwei Gepäckstücken wollte die Frau rausstürmen, doch plötzlich hielt sie inne. Mit gerunzelter Stirn drehte sie sich zu dem Piraten um, der mittlerweile auf ihrem Bett saß: „Sag mal Kapitän-auf-Probe wo sind denn meine Waffen?“ „Bereits an Bord, wertes Crewmitglied-auf-Probe.“ Beide grinsten sich an und liefen hinaus in das warme Licht der Sonne, in freudiger Erwartung auf baldige Abenteuer. Kapitel 2: Auf einer Insel trennten sie sich -------------------------------------------- Seit nun fast einem Jahr war Emily ein Mitglied der Rothaarpiraten. Ihre ‚Probezeit‘ war nach wenigen Wochen vorbei und sie wurde begeistert ein richtiges Mitglied. Die junge Frau hatte gute Freunde unter den Piraten gefunden und fand es toll an Bord der Red Force, ihrem neuen Schiff. Dieses hatten sie vor kurzem erst in Waterseven bauten lassen und es mit einer großen Feier eingeweiht. Dort in der Stadt des Wassers war es Emily das erste Mal aufgefallen. Das Herzklopfen für einen bestimmten Mann und die Eifersucht, wenn er eine andere Frau mit in eine Kabine nahm. Ohne dass sie es wirklich realisiert hatte, verlor sie ihr Herz an Shanks und mit jeder Frau mit der er sich vergnügte, spürte sie eine tiefe Leere in sich. Doch sie konnte den Mann nicht dazu zwingen sie zu lieben oder zu begehren, da dieser nach seiner Aussage sie liebte wie eine kleine Schwester. Mittlerweile hatte Emily es akzeptiert, doch es tat trotzdem weh. Heute aber war ein Tag den sich die junge Piratin sicher nicht verderben lassen würde. Denn heute hatte sie ihren 19ten Geburtstag und den wollten alle gemeinsam auf einem Fest feiern, das hier auf der Sommer-Insel stattfand, die sie am frühen Morgen erreicht hatten. Ben hatte ihr aufgetragen sich schick zu machen und um acht Uhr an Deck zu kommen. Emily hatte ihre langen braunen Haare locker hochgesteckt und trug ein knielanges türkisfarbenes Kleid, welche beim Gehen um ihre Beine schwang und kurze Ärmel hatte. Der Rücken war tief ausgeschnitten und der Stoff wurde unter den Schultern mit einem schwarzen Band zusammengehalten. Breit grinsend öffnete das Geburtstagskind die letzte Tür und trat hinaus an Deck, wo die gesamte Crew sie erwartete. Alle trugen elegante Smokings, manche mit Krawatte, manche ohne, ein paar trugen die Hemden halb offen andere ganz. Jeder hatte sich individuell zurecht gemacht und alle waren bereit zu feiern. Lauthals gratulierten ihr alle und warfen ihr Geschenke zu, die sie mehr oder weniger geschickt auffing. Lachend drückte sie die verpackten Präsente an ihre Brust und bedankte sich bei allen. Nachdem alle Verpackungen aufgerissen waren und Emily die Geschenke in ihrer Kajüte verstaut hatte, machten sich alle zum Aufbruch bereit. Alle außer ein paar Neulingen die Wache hatten, verließen das Schiff und steuerte auf die etwas weiter entfernte Stadt zu. Noch bevor die Gruppe diese erreichte, konnten sie die Musik hören und lauten Stimmen. Alles war hell erleuchtet und überall waren Stände mit Essen und Getränken aufgerichtet. Begeistert lief Emily etwas voraus und besah sich die ersten Stände genauer, bevor sie grinsend weiterlief. Mit ihrem fröhlichem Auftreten zog die junge Frau viele Blicke auf sich, ebenso wie die Piraten, die ihr folgten, allen voran Shanks. In regelmäßigen Abständen standen Tische und Bänke, an denen man sich ausruhen konnte und immer war mindestens ein Essensstand oder eine Bar in der Nähe. Nach einiger Zeit ließen sich die Rothaarpiraten auf einer langen Bank mit Tisch nahe einer Bar nieder und während Emily mit Lou und Yasopp Getränke holen ging, verschwanden Ben und Shanks kurz in einem angrenzenden Laden. Dicht bepackt mit Sake und Bierkrügen kamen die drei wieder und fanden eine riesige Torte mit 19 brennenden Kerzen auf dem Tisch. Schnell knallte Emily die Gläser auf den Tisch und rannte die kurzen Weg zu ihrem Geburtstagkuchen, wo sie übers ganze Gesicht grinsend die Kerzen ausblies. Laut lachend klopfte ihr Shanks auf die Schulter, sodass sie fast mit dem Gesicht im Gebäck landete. Die Brünette versuchte ihn wegzuschubsen, doch als das nicht funktionierte meinte sie: „Als Strafe kriegst du keinen Kuchen!“ Daraufhin schnappte sie sich die runde Speise und ging damit auf die andere Tischseite. Empört starrte der Kapitän ihr hinterher und maulte herum, dass das nicht fair sei. Doch Emily streckte ihn nur die Zunge raus und fing an die Torte zu verteilen. Erst ganz zum Schluss als nur noch 2 Stücke da waren, gab sie dem schmollenden Mann auch etwas ab. Strahlend ergriff Shanks den Pappteller und stopfte sich gleich die Hälfte von seinem Kuchen in den Mund. Plötzlich verzog er das Gesicht und schluckte schnell runter: „Das ist ja Erdbeere! Wieso haben wir nicht Kirsche genommen… die sind viel leckerer.“ Fragend sah der Mann seinen Vize an, der nur eine Augenbraue hob und meinte: „Weil Ly Geburtstag hat und nicht du und sie liebt Erdbeeren, also jammere nicht Shanks.“ Schadenfroh streckte Emily dem Rotschopf wieder die Zunge raus, da sie wusste dass er diese Frucht nicht so sehr mochte und führte dann wieder ein Stück des Kuchens in ihren Mund. Genüsslich die Augen schließend kaute sie auf dem fruchtigen Gebäck herum und seufzte leise, was die Männer neben ihr zufrieden grinsen ließ. Mitternacht war schon lange vorbeigezogen und Emily sprach gerade mit Lou und Shanks, als der Rothaarige aufmerksam an ihr vorbei sah. Neugierig folgten Lou und die junge Frau seinem Blick und entdeckten eine vollbusige Schönheit, die unverhohlen mit dem Piratenkapitän flirtete. Sofort wandte Emily ihren Blick ab und sah wie Shanks dabei war sich zu erheben. Leicht angetrunken aber noch standfest verließ er den Tisch: „Entschuldig mich, ich hab was interessantes entdeckt.“ Gekränkt sah Emily ihm hinterher und flüsterte leise: „Und ich bin nicht interessant genug oder wie?!“ Mit einem Seufzer stand sie auf um sich noch was zu trinken zu holen. Doch auf dem Weg zur Bar wurde sie von einem großen, jungen Mann angerempelt. Dieser hatte wütend die Hände geballt und starrte gerade aus. Erschrocken durch den plötzlichen Widerstand blieb der Blauhaarige stehen und sah erstaunt zu Emily hinunter. „Verzeihung, Liebes ich war abgelenkt…“ Emily aber merkte, dass der Mann den Tränen nah war und eine Kurzschlussreaktion übereilte sie. Ihre Hand umschloss seine und sie zerrte ihn in eine dunkle Gasse. An deren Ende kamen sie in eine verlassene, hübsche Straße, die mit Bäume und schönen gusseisernen Bänken flankiert war. Dort platzierte sie den Mann mit den blauen Haaren und fragte mit einem treuherzigem Blick: „Hat dein Freund dich sitzen lassen?“ Erstaunt vergaß der Mann zu weinen und nickte zögerlich, bevor er antwortete, während ihm wieder Tränen in die Augen schossen: „Ja… er… Hadrian und ich… heute wären wir drei Jahre zusammen… und er meint er hätte keine Zeit für mich… ich hätte einfach zuhause bleibe sollen… ich Dummkopf.“ Emily tätschelte dem Mann den Kopf und meinte nur: „So schön sie auch sein kann, Liebe tut weh… ich bin übrigens Emily, aber nenn mit Ly.“ Der Mann wischte sich die Tränen von den Wangen und erwiderte: „Jeissem… aber alle rufen mich Sem.“ Beide reichten sich die Hand und seufzten synchron, worauf sie mit lachen anfingen. Plötzlich bekam die Piratin einen neugierigen Blick und sah den Mann neben sich mit großen Augen an: „Sag mal Sem, wie ist das so als… nun ja wenn man eine gleichgeschlechtliche Beziehung hat… also wer nimmt welche Rolle… öhm…“ Emily verstummte schnell wieder und lief rot an, während der Mann neben ihr sich köstlich amüsierte. „Wir wechseln uns ab.“ Erwiderte er locker und zwinkerte ihr zu. Dann wurde sein Blick weicher, einfühlsamer und er fragte leise: „Und wer hat dir das Herz gebrochen, Ly?“ Freudlos lachte Emily auf: „Das Herz gebrochen… damit könnte ich leben… nein er hat es mir gestohlen und behält es… und jedes Mal wenn er sich mit einer anderen vergnügt, dann reißt er ein größeres Loch in meine Brust und stielt mir meinen Atem…“ Tränen rannen der sonst so taffen und starken Frau über die Wangen und sie fing an zu schluchzen. Mittfühlend legte Sem ihr den Arm über die Schulter und murmelte ein paar tröstende Worte, für sie und für sich selbst. Nach einer Weile fragte Jeissem: „Woher wusstest du, dass ich schwul bin?“ Emily schmunzelt: „Mein ältester Bruder ist ebenfalls schwul und mittlerweile erkenne ich die Neigung der Leute um mich herum auf große Distanz. Und du hast so aufgewühlt ausgesehen wie ich mich gefühlt habe… daher hab ich dich hierhergebracht… hier sind meine Freunde und ich vor ein paar Stunden aus Versehen gelandet, als wir herumgelaufen sind. Ich dachte etwas Ruhe könnte uns beiden gut tun.“ Verträumt sah Emily nach oben, wo unzählige Sterne funkelten und ihr Licht brach sich in ihren Augen und den Tränen darin. Sie wollte ihrem Kapitän nicht hinterherlaufen und dennoch brachen ihre Gefühle immer wieder über sie hinein. Sem war ihrem Blick gefolgt und nahm ihre Hand fest in seine. Dann senkte er den Kopf wieder und flüsterte ihr in Ohr: „Komm mal mit Kleines, ich will dir etwas zeigen! Einen meiner Lieblingsplätze.“ Der junge Mann zog sie hoch und zu zwei verließen sie die hell erleuchtete Stadt. Keiner bedachte, dass die Rothaarpiraten sich um die junge Frau sorgen und nach ihr suchen würden. Nachdem die zwei einen steilen Hügel erklommen hatten, kamen sie auf ein kleines Plateau, wo beide eine Überraschung erwartete. „Hadrian!“ hauchte Jeissem mit großen Augen und sah erstarrt zu dem blonden Mann, der in einem Meer aus vielen Kerzenlichtern stand. Hadrian bedachte Emily mit einem kurzen Blick bevor er auf seinen festen Freund zuging und vor ihm auf das linke Knie sank. Der Mann ergriff Jeissems Hand und sagte: „Jeissem Osken, wir kennen uns nun schon seit fast vier Jahren und sind seit drei wundervollen Jahren ein Paar. Ich will nie wieder ohne dich sein, daher frage ich dich; willst du mein Mann werden?“ Jeissem fiel neben den Knienden und schrie: „Ja, auf jeden Fall. Ja. Ja. JA!“ Vor Rührung über diesen Moment musste Emily weinen und sie betrachtete das glückliche Paar, während sie sich wünschte auch jemanden zu finden der ihr die gleiche Liebe entgegenbrachte wie sie ihm. Nachdem die Verlobten sich mehrmals innig geküsst hatte, löste sich Sem von seinem zukünftigen Mann und drehte sich zu seiner Begleiterin um: „Emily, das ist Hadrian… danke Kleine.“ Neugierig blickte Hadrian zu der jungen Frau und musterte sie. Sein Blick wanderte über ihre geröteten Augen, die man selbst im diffusen Kerzenlicht noch erkennen konnte. „Sehr erfreut Emily, nenn mich doch bitte Had.“ Meinte Hadrian freundlich und deutete hinter sich. „Magst du uns Gesellschaft leisten, wo du schon den wichtigsten Teil miterlebt hast?“ Lachend nahm Emily die Einladung an und Had führte die zwei zu einer großen Decke auf der ein leckeres Picknick angerichtet war. Grinsend hob der außerplanmäßige Gast eine kleine Packung hoch, die die Verlobten laut auflachen ließ. „Hast wohl mehr geplant als nur zu essen, Had!“ Lachte Jeissem und nahm Emily die Packung Kondome ab, welche neben dem Picknickkorb gelegen hatte und warf sie da rein. Während Hadrian das Essen verteilte, erzählten die anderen zwei, wie sie sich kennen gelernt hatten. Schnell machte sich ein entschuldigender Blick im Gesicht des Blonden breit und als er zum Reden ansetzte, drückte Sem ihm einen Kuss auf die Lippen. Kichernd griff Emily nach einer Sektflasche und fühlte zwei Gläser auf, die sie den knutschenden Männern reichte, bevor sie sich selbst ausschenkte. „Auf eure Liebe, möge sie ein Leben lang anhalten.“ Nach einer Weile war alles Essen vernichtet und die drei lagen mit den Köpfen zusammen auf den Rücken und blickten in den Sternenhimmel. Die Piratin schloss ihre Augen und lauschte dem nahen Meer. Irgendwann erhob Had seine Stimme: „Sag mal Ly, machen sich deine Nakama keine Sorgen um dich?“ Die Angesprochene öffnete langsam ihre Augen und brauchte einen Moment zum Antworten: „Meine Nakama wahrscheinlich schon… mein Kapitän wohl weniger.“ „Huh?“ „Wie meinst du das denn?“ Entwich es den beiden Männern, bevor sie sich an ihre Story erinnerten. Emily aber drehte sich auf den Bauch und meinte weinerlich: „Shanks amüsiert sich mit der blöde Tussi und wird vor Sonnenaufgang nicht einmal checken, dass ich weg bin. Aber ihr habt recht ich sollte zu den anderen… die sind wenigsten aufmerksam und bemerken mich, respektive meine Abwesenheit.“ Gerade als sie sich erheben wollte, trat jemand aus dem Schatten und fragte wütend: „So denkt du also von mir?“ Erschrocken richteten sich alle drei Picknicker auf und sah Shanks dabei zu wie er näher kam. Emily, die die ganze Situation entschärfen wollte, setzte zum Sprechen an, doch einen fahrige Geste ihres Kapitäns ließ sie schweigen und ihm zuhören: „Glaubst wirklich, dass du mir egal bist oder weniger wichtig als irgend so eine Tussi?! Was soll der Scheiß? Kannst bitte auch mal nicht nur an dich denken Emily und dir mal Gedanken darüber machen, was für Sorgen die anderen um dich hatten, als du nicht mehr wiederkamst.“ Emily biss sich auf ihre Unterlippe um nicht in Tränen auszubrechen und wiederholte mit gebrochener Stimme: „Was Sorgen die ANDEREN sich gemacht haben?! Und was ist mit dir?“ Der Pirat erstarrte und schien über seine eigenen Worte nachzudenken. Während seine Augen sich leicht weiteten, rannen Emily die Tränen über die Wange. „Sem, Had, danke für alle… wir sehn uns.“ Mit diesen Worten rannte die junge Frau den Hügel runter und in die Stadt hinein ohne auf ihren Weg zu achten. Doch wie von Zauberhand führten ihre Füße sie direkt zur Red Force und in ihre kleine Kajüte. An der gesperrten Tür hinabrutschen weinte sie stumm weiter und schlang ihre Arme um die angezogenen Knie bis sie einschlief. Shota, eine der Nachtwachen hatte sie bemerkt und wollte ihr eigentlich etwas hinterher rufen, doch sie war zu schnell weg. Schnell benachrichtigte er Ben und die anderen die die junge Frau gesucht hatten und wartete auf deren Eintreffen. Zeitgleich hatten die neuen Verlobten ihre Sachen still zusammen gepackt und verabschiedeten sich mit einem grimmigen Blick von dem rothaarigen Mann, der immer noch wie angewurzelt dastand. Nur langsam wurde Shanks klar was er gerade gesagt hatte und wie sehr er die junge Frau gekränkt hatte. Aber zugleich brannten sich die harten Worte seines weiblichen Crewmitglieds in ihn hinein, denn er hatte ihre Abwesenheit wirklich nicht bemerkt. Zu sehr hatte Pia ihn abgelenkt. Erst als Ben mit besorgter Miene zu seinem Kapitän kam und von Emilys Verschwinden berichtete, hatte er es bemerkt. Frustriert fuhr sich der Mann durch die Haare und wandte sich um. Auf seinem Weg zurück zum Schiff traf er auf Yasopp, der ihm berichtete, dass die Vermisste sicher auf der Red Force war und sich alle dort treffen wollten. Nach diesem Abend verhielt sich Emily fast genauso wie früher, es gab nur eine Veränderung. Wo sie früher Shanks alles anvertrauen konnte und mit ihm gelacht hatte, ging sie nun auf Abstand. Sie blieb nie mit ihm alleine irgendwo und hielt sich mehr an Yasopp oder Shota, der ihr kurz nach der Abfahrt einen Zettel mit der Teleschneckennummer von Jeissem und Hadrian gegeben hatte. Nachdem sich die junge Piratin die Augen aus dem Kopf geweint hatte und mit schmerzenden Gliedern aufgewacht war, entschied sie für sich, dass sie Shanks loslassen musste. Egal wie. Es ging auch eine Zeit gut, denn wenn die Piraten in einer Bar feierten ging Emily zwar mit, verzog sich aber nach dem ersten Getränk wieder oder sobald Shanks sich einer anderen Frau zuwandte. Oft erkundete die Frau die neuen Inseln alleine und lernte viele Leute kennen. Doch mit jedem weiteren Landgang fühlte die Frau sich einsamer und haderte mit sich und ihrem jetzigen Leben. Auch ihre Nakama merkten, dass sich ihre Freundin immer weiter von ihnen entfernte, aber es gelang keinem dies zu ändern. Emily machte bei jedem Spaß mit und lachte über Scherze, doch an Land war sie stiller. So vergingen ein paar Wochen und mit dem 9ten März kam auch Shanks 22ter Geburtstag, welcher groß auf einer Insel der Rothaarpiraten gefeiert werden sollte. Bereits vor ein paar Tage lief das große Schiff in einem abgelegenen Hafen ein und es wurden Unmengen an Essen und Alkohol in einer großen Festhalle zusammengetragen. Während den Vorbereitungen dachte Emily intensiv über ein Geschenk für ihren Kapitän nach, trotz ihrer Entscheidung Shanks gehen zu lassen. Irgendwann fiel der Piratin die kleine Zankerei um ihren Geburtstagskuchen und sie entschied sich den Kirschenliebhaber einen großen Kuchen zu backen. Auch wenn sich die Beziehung zwischen den beiden deutlich verschlechtert hatte, wollte Emily dem Mann nicht den Geburtstag vermiesen nur wegen ihrer einseitigen Liebe. Nachdem sie alle Zutaten zusammengesucht hatte, fing sie an und zauberte eine zweistöckigen Kuchen, der mit einer hell roten Kirschcreme überzogen war. Innen wechselten sich Schichten aus Tortenboden mit weichen karamellisierten Kirschen ab, die in Wein eingelegt worden waren. Zufrieden betrachtete die junge Frau den Kuchen, auf dem der Name des Geburtstagskindes stand und das erste Mal seit Wochen konnte sie trotz dem Gedanken an Shanks freudig lachen. Sie war schon auf sein Gesicht gespannt, wenn sie den Kuchen heute Abend auf dem Fest vor ihn stellen würde. Emily hatte das Gefühl, dass sie sich wieder öffnen könnte und wieder wie früher mit dem Mann den sie liebte reden konnte. Zufrieden schob die mit Mehl betupfte Frau den Kuchen weiter nach hinten auf der Arbeitsplatte, damit er nicht runterfiel und ging sich für die große Party umziehen. Vor den Kuchen legte sie eine von ihr unterschriebene Glückwunschkarte für den Rotschopf. Mit Hotpans, lockeren Turnschuhe und eine kurzärmeligen Shirt bewaffnet ging die Brünette in das Gemeinschaftsbad, wo sie die Tür hinter sich abschloss. Nach einer schnellen Dusche zog sie sich an, doch als sie ihre Schuhe zuband, vernahm sie ein Kichern auf der anderen Seite der Tür. Verwirrt schloss sie auf und erblickte den halbnackten Rücken einer jungen Frau mit kurzen lockigen schwarzen Haaren, die von Shanks umarmt wurde. Doch nicht der Umstand dass Shanks schon wieder eine neue Affäre hatte, ließ Emily erstarren, nein die Teller mit den großen Kuchenstücken nahm der Piratin jede Reaktionsmöglichkeit. Stumm sah sie von ihrem selbstgebackenen Kuchen zu dem Pärchen und erkannte, dass die zwei zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Unbemerkt huschte sie aus dem Bad und rannte regelrecht in ihr Zimmer. Kaum hatte sich ihre Tür geschlossen bracht sie zusammen. Sie konnte nicht richtig atmen und versucht verzweifelt Luft in ihre Lungen zu kriegen, doch es traten immer mehr schwarze Punkte in ihrem Sichtfeld, bis sie komplett in sich zusammen sackt und regungslos da lag. Erst Stunden später kam Emily wieder zu sich, doch anstatt aufzustehen blieb sie zuerst regungslos liegen. Es war still nur das Meer war zu hören, doch von der großen, lauten Feier bekam die verzweifelte Frau nichts mit. Langsam hievte sie sich hoch und lehnte sich an ihr Bett. Ihr Blick wanderte durch den Raum, den sie nun schon fast ein Jahr bewohnte und ihr Blick verharrte an ihren beiden alten Rucksäcken mit denen sie die Red Force damals betreten hatte. Mühevoll kam sie irgendwie auf die Beine und nahm die stabilen Taschen von den Haken an denen sie bisher hingen. Dann ging sie zu ihrem Kleiderschrank und fing an ihre alten Sachen zusammenzusuchen, die sie schon vor ihrem Beitritt in diese Piratenbande besessen hatte. Alles was sie an die Piraten erinnerte blieb an Ort und Stelle, sie würde sie nicht mehr brauchen. Nachdem sie fertig war, ging sie durch das verwaiste Schiff und verabschiedete sich stumm. Keine Tränen rannen ihr die Wangen hinunter, denn es waren keine mehr da, so glaubte Emily. Doch als sie vor dem angeschnittenen Kuchen stand und die unbeachtete mit Kirschencreme bekleckerte Karte sah, kamen sie dennoch und brannten der jungen Piratin in den Augen. Als sie sich kurz darauf umdrehte, steckte die Karte geöffnet im Kuchen und man konnte die Worte lesen die darauf standen. Leicht schwankend machte sie sich auf dem zurück in ihre Kajüte, doch weit kam sie nicht, denn im Gang vor der Küche traf sie auf ihre Vize Ben. Dieser lachte zuerst und fragte ob sie zu tief ins Glas geschaut hätte, da ihr Gang immer noch unsicher war. Aber ein Blick in ihr Gesicht ließ sein Lachen verklingen. „Ly was ist passiert?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf und wollte sich abwenden, was aber von Ben verhindert wurde. Dieser versperrte ihr den Weg und fragte lauter als gewollt: „Was hast du vor Emily?“ „Ich verlasse die Crew.“ Mit großen Augen sah sie ihren nun ehemaligen Vizen an, denn ihren Entschluss laut auszusprechen, ließ ihn weitaus realistischer werden, als in Gedanken. „Wegen dem Kapitän…“ sagte Ben leise und bedauernd, es war mehr eine Feststellung als eine Frage und Emily fuhr sich über die tränennassen Wangen. „Ja und nein… vor allem wegen mir Ben… ich ertrage es nicht mehr… ich kann einfach nicht so weitermachen wie bisher! Bitte sag keinem was hiervon… ich… bitte?“ Flehend blickte die Brünette hoch und nun erst sah Ben den blauen Fleck auf der Wange der Piratin, der entstanden war als sie zusammengebrochen war. Ihre Augen waren trüb und rot wegen den Tränen, ihr Lächeln fast nicht vorhanden. Nachdem seine Augen ihr Gesicht genau analysiert hatten, nickte er leicht und trat zur Seite. Dankbar sah sie dem Mann nochmal ins Gesicht, bevor sie weiterging. Mit ihren beiden Rucksäcken bepackt verließ Emily kurz vor Sonnenaufgang das Schiff und wurde von Bens Blicken verfolgt, bis sie verschwunden war. Zurück von ihr blieben ein paar Sachen die sich die Frau auf der gemeinsamen Reise gekauft hatte und alle Dinge die sie von den Piraten bekommen hatte. Und ein Brief, als Abschied und als Bitte sie nicht zu suchen. Als die Sonne über der Insel aufging, war Emily bereits an Bord des Seezuges und hatte das Eiland weit hinter sich gelassen. Die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut erwärmten ihren Körper, doch sie erreichten ihr Herz nicht und trotz der wolligen Wärme im Wagon fror Emily. Sie dachte daran was sie auf Shanks Geburtstagkarte geschrieben hatte und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Doch nun würde sie ihr Leben ohne den rothaarigen Mann verbringen. Auch wenn ihre schwungvoll geschriebenen Worte ihr immer wieder in den Kopf gerieten. Lieber Shanks, Es tut mir Leid, dass ich in letzter Zeit so abweisend war. Aber ich brauchte einfach etwas Zeit. Ich hab diesen Kuchen als Geschenk zum Geburtstag und zur Versöhnung gebacken. Lass uns ihn gemeinsam genießen, als Freunde und Nakama. In Liebe, Emily. Kapitel 3: Auf einer Insel fanden sie sich ------------------------------------------ Auf einer Insel irgendwo auf der Grandline Amüsiert lag Emily am seichten Ufer und sah den Fischen zu, welche aus dem Meer sprangen und durch die Luft flogen um die Insekten zu fangen. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, doch ihre Augen blieben traurig. Seit die junge Frau die Rothaarpiraten verlassen hatte, reiste sie nun allein umher. Den Seezug hatte sie auf der ersten Insel verlassen und kaufte sich dort ein kleines Boot, welche fast so aussah wie das das sie auf der Insel Bea shima odo~tsu zurückgelassen hatte. Dies war vor fast 9 Monaten gewesen und seitdem segelte sie gemächlich weiter. Von Shanks Bande erfuhr sie lediglich etwas aus der Zeitung, wenn sie denn eine kaufte. Was aber nicht oft vorkam. Ihr Geld verdiente die junge Frau mit kleinen Jobs oder mit Dingen die sie auf ihrer Reise fand. Einmal hatte sie auch ein älteres Ehepaar auf eine Insel gebracht, wo deren Enkelsohn heiraten wollte und da sie einen Eternal Port verwendet hatten, verließ Emily die Route auf der die Rothaarpiraten segelten und ihr Logport richtete sich auf eine andere Route. So entfernte sich die junge Frau immer mehr von dem Mann den sie liebte und trotz der Sehnsucht nach ihm fühlte sie sich besser, denn ihr wurde nicht fortwährend das Herz zerrissen. Vor kurzem aber kam ein gewaltiger Sturm auf und wütete tagelang auf dem Meer. Nur mit viel Kraft und Glück kam Emily heil auf dieser Insel an und ankerte in einer geschützten Bucht in der der kleine Hafen lag. Während der Sturm das Meer immer noch meterhohe Wellen werfen ließ, blieb das Wasser vor der Hafenstadt ruhig, sodass die Reisende sich es dort gemütlich gemacht hatte. Es gab keinen richtigen Strand, denn das Ufer fiel bei Meeresanfang gleich einen Meter tief ab und blieb fast 20 Meter weit ins Meer hinein bei dieser Tiefe. Auf dem breiten Plateau hatte sich ein farbenfrohes Korallenriff angesiedelt und hier am Ufer des Meeres lag Emily und wartete auf einen geeigneten Moment weitersegeln zu können. Immer wieder sprangen Meeresbewohner aus dem Wasser und hinterließen Tropfen in der Luft, die in den einzeln auftretenden Lichtstrahlen glitzerten. Manchmal tauchte Emily ihre Hand in das salzige Nass und beobachtete die Muster auf ihrer hellen Haut. Als es allmählich dunkel wurde, stand die junge Frau auf und schlenderte langsam zu ihrem Boot zurück. Immer wieder verharrte sie und starrte aus der Bucht hinaus auf das weite Meer. Die Sonne berührte fast die Insel hinter Emily, als diese etwas auf dem Wasser entdeckte. Der aufgewühlte Ozean spülte etwas Buntes in die Bucht, das nun langsam auf das Ufer zu driftete. Neugierig trat die Reisende näher und je näher der Gegenstand kam, desto größer wurden die Augen der Beobachterin. Als nur noch wenige Meter Emily von dem Angespülten trennte, zog sie schnell ihre Schuhe aus und sprang in Wasser. Die Fische um sie herum flohen so schnell sie konnten, während die Frau mit vorsichtigen Schritten durch das Riff schritt. Kaum 2 Minuten später hielt sie den Gegenstand in der Hand, der ihr fast einen Herzinfarkt bescherte, aus Angst der Person der er gehörte könnte etwas passiert sein. Denn niemals hätte Shanks seinen Strohhut freiwillig hergegeben und dennoch hielt Emily eben diesen in ihren Händen. Seit dem die junge Frau den gelben Hut gefunden hatte, waren nun schon 2 Wochen vergangen, in dieser Zeit hatte sie das malträtierten Stroh gereinigt und die Löcher geflickt, sodass der Strohhut wieder im alten Glanz erstrahlte. Das rote Band daran war ebenfalls ausgebessert worden und nun lag Shanks kleiner Schatz auf Emilys Bett. Diese hatte sich einen zweiten Hut gekauft mit einer blauen Schleife unter dem sie den gefundenen versteckte, aus Angst, dass man den Strohhut erkannte. Seit sie an jenem Sturmtag ins Meer gestiegen war, haderte Emily mit sich. Denn sie wollte Shanks seine Hut unbedingt zurückgeben, doch sie fürchtete sich, dass wenn sie diesen Mann noch einmal traf, nie wieder von ihm loskommen würde und das würde ihren Tod bedeuten. Sie brauchte Monate um nicht mehr in Tränen auszubrechen, bloß weil sie an den Rothaarigen dachte und das würde sie nicht noch einmal ertragen können. Doch Shanks liebte diesen Hut so sehr, Emily konnte ihn das Od einfach nicht verweigern. Nach langem hin und her entschied sich die Abenteurerin dazu zum Sabaody Archipelago zu segeln. Sollten Shanks und seine Mannschaft noch nicht da gewesen sein und noch da verweilen, würde Emily trotz der seelischen Qual zu ihnen gehen oder dort auf sie warten. Wenn sie aber schon in der neuen Welt gereist waren, wollte die Frau dies als Zeichen nehmen, den Mann für immer zu vergessen. Die Reise zum Archipel war hart und oft sehr gefährlich, nur mit viel Glück konnte erklärt werden, wie Emily das überstanden hatte. Nachdem sie die sicher Bucht nach dem Sturm verlassen hatte, dauerte es fast einen Monat bis die erste Insel auftauchte, doch diese war mit Monstern nur so bespickt. Da ihre Vorräte aber so langsam aufgebraucht waren, musste Emily an Land gehen. Dort wurde sie immer wieder von irgendwelchen Tieren gejagt, aber wie durch ein Wunder kam sie nur mit einem tiefen Kratzer davon. Diesen verdankte sie einem Affencamelion, der sie mit Kokosnüssen beworfen hatte, wodurch Emily stürzte und ihren Arm an einem scharfen Felsen aufschürfte. Mit genügend Wasser und dank der vielen Kokosnüsse mit der sie beworfen worden war, schaffte die Abenteurerin es bis zur nächsten Insel, welche bewohnt war. Zu Beginn war Emily glücklich darüber, doch dann merkte sie, dass da fast nur Frauen wohnten und diese hasste fremde Frauen, weil sie Angst hatten, dass die wenigen Männer die Neulinge bevorzugten. Jede Frau sah aus als wolle sie der Reisenden die Augen auskratzen und die Kehle aufschlitzen. Eingeschüchtert kaufte die Brünette nur der notwendigste ein und wartete auf ihrem Bötchen darauf das der Logport sich einpendelte. Ein paar Mal, wenn keiner zu sehen war, schlich Emily sich von Boot und erkundete die Insel. Doch zum Schluss war sie froh als der Logport sich nach drei Tage aufgeladen hatte und sie da fort konnte. Als ihr Schiff aus dem Hafen fuhr, jubelten die Frauen und Emily schrie so laut, dass alle sie hörten: „Kein Wunder, dass hier fast keine Männer mehr sind, ihr vergrault ja jeden.“ Dann streckte sie allen die Zunge raus und segelte davon. Aber im Teufelsdreieck passierte ihr das Gruseligste überhaupt. Es war mitten am Tag als plötzlich dichter Nebel aufzog und Emily die dabei war das Segel zu kontrollieren fühlte sich beobachtet. Ängstlich sah sie sich um und dann hörte sie es. Ein Lachen. Yohohohohoooo! Ihre Arme waren überzogen mit Gänsehaut, während sie nach der Quelle des Geräusches Ausschau hielt. Doch der Nebel war wie eine Wand und sie konnte nichts erkennen. Es dauerte sehr lange bis sich der Dunst lichtete und den Blick auf einen dunklen wolkenverhangenen Himmel freigab. In den letzten Nebelfetzten glaubte die Reisende etwas im Augenwinkel zu erkennen, doch als sie den Kopf drehte, war da nichts. Emily hatte mittlerweile jedes Zeitgefühl verloren und hoffe darauf, dass bald eine Zeitungmöwe kommen würde. Nach einer Weile wurde es heller und die junge Frau erkannte, dass die Sonne dabei war aufzugehen. Doch richtig zum Vorschein kam deren Licht nicht, es herrschte nur ein diffuses Zwielicht. Die Wolken waren immer noch düster und versprachen ein paar heftige Regenschauer. Daher begann Emily ihr Boot auf einen möglichen Sturm vorzubereiten, denn sie wusste dass nahe der Redline oft gefährliche Strömungen und Stürme aufzogen, ohne irgendeine Vorankündigung. Gerade als Emily ein Fass befestigen wollte, fielen die ersten Tropfen und diesen folgte ein starker Regenguss, der alles komplett durchnässte. Fluchend versuchte Emily das Seil in ihrer Hand straff zu ziehen, doch sie rutschte immer an der nassen Oberfläche ab. Wie aus dem Nichts wurde das kleine Schiff von einem harten Ruck erfasst und schleuderte die junge Abenteurerin einfach über Bord. Reflexartig krallte sie sich an dem Seil fest, das an der Reling befestigt war und es wickelte sich um ihr Handgelenk. Emily versuchte sich aus eigener Kraft hochzuziehen, aber das heftige Schaukeln und die Wellen die immer wieder über ihr zusammenbrachen, vernichteten diese Versuche. Plötzlich kam eine riesige Welle auf sie zu und die junge Frau knallte mit dem Kopf gegen die Holzwand ihres Bootes. Langsam wurde alles schwarz um sie und das letzte was sie spürte, war der feste Griff einer Hand um ihren Arm. Emily wachte auf in ihrem Bett und richtete sich mit einem Ruck auf. Sofort wurde ihr schwindelig und sie hielt sich ihren Kopf mit einer Hand fest. An ihrer Stirn ertastete sie einen Verband, verwirrt fuhr sie mit den Fingerspitzen darüber und sah sich um. Die beiden Strohhüte lagen auf dem kleinen Tisch neben der winzigen Küche und dazwischen stand eine dampfende Tasse. Mit dem Blick auf der Tasse schob die junge Frau ihre Decke von sich und wollte aufstehen, aber eine tiefe Stimme ließ sie innehalten. „Du solltest noch etwas liegen bleiben, die Verletzung war nicht so ohne.“ Mit großen Augen sah Emily zu dem Mann der in der Tür nach draußen stand. Lässig lehnte dieser im Rahmen und ließ etwas Licht in die Kabine fallen. „Ich bin übrigens Silvers Rayleigh und mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Emily Heathway, sehr erfreut. Wie kommen Sie auf mein Schiff Mister Silvers und was ist passiert?“ Der Mann grinste, während er sich von dem Türrahmen abstieß und auf dem einzigen Stuhl im Raum platznahm. „Ich war selbst in einer kleineren Schaluppe als dieses Boot hier unterwegs, als der Sturm aufzog und als mein Boot kenterte, schwamm ich weiter.“ Ungläubig unterbrach Emily den leicht ergrauten Mann: „Sie sind GESCHWOMMEN!? Das ist doch nicht ihr Ernst, oder?“ Diese meinte nur gelassen: „Doch, ich bin geschwommen, war zwar anstrengend, aber ich habe schon schlimmeres erlebt. Jedenfalls sah ich wie du über Bord gingst und dachte mir, ich helfe uns beiden mal!“ „Sie haben mich aus dem Wasser gezogen… danke, ich… danke.“ Leicht lächeln drehte der Mann sich zu Seite und griff nach der dampfenden Tasse. Erst jetzt bemerkte Emily die andere Tasse in seiner Hand. Die vom Tisch wurde ihr in die Hände gedrückt und ihr stieg der Duft des warmen Tees in die Nase. „Immer wieder gerne Emily und sag bitte Ray zu mir ok?“ Mit diesen Worten stand Ray auf und ging wieder aus dem Raum an Deck. Vorsichtig nahm die Verletzte einen Schluck von dem warmen Getränk und seufzte leise als die Flüssigkeit ihren Hals runterrann. Nachdem sie ein paar Minuten still dasaß, versuchte sie aufzustehen, was ihr tatsächlich ohne Mühe gelang und folgte dem Mann nach draußen. Dort erwartet sie strahlender Sonnenschein und ein arbeitender Ray. „Solltest du nicht liegen bleiben, Emily.“ Meinte er ohne sich umzudrehen und die Angesprochene erwiderte nur: „Sag Ly zu mir. Es ist doch egal ob ich draußen oder drinnen still herum sitze… und danke für den Tee, der ist echt gut.“ Ray drehte sich um nachdem er fertig war und fragte lachend: „Du nimmst einfach etwas von einem Wildfremden an? Da hätte sonst was drin sein können.“ Emily sah auf ihre Tasse, die sich in ihren Händen drehte und sagte leise: „Wenn du mir etwas hättest tun wollen, wäre es schon passiert und du hättest dich nicht so gut um mich gekümmert.“ Plötzlich lag eine Hand auf ihren Kopf und streichelte ihr über die Haare. „Schlaues Mädchen.“ Das Kompliment ließ die junge Frau leicht erröten und erneut lachte der Mann vor ihr. Dann fiel ihr wieder ein wieso die Reisende überhaupt raus gekommen war: „Wo sind wir denn, Ray? Ich wollte zum Sabaody Archipelago um… um…“ „Um Shanks seinen Hut zu geben?“ beendete Ray ihren Satz fragend und Emily starrte ihn erstaunt an: „Ja woher weiß du das?“ Ein wehleidiges Lächeln erschien auf Rays Lippen und sein Blick wanderte über das endlose Meer um sie herum. „Der Strohhut gehörte einst meinem Kapitän, Gol D. Roger, der ihn an Shanks weitergegeben hatte. Ich würde ihn überall wieder erkennen…“ Emily wollte etwas sagen, doch dann entschied sie sich zu schweigen, denn nichts war zu diesem Zeitpunkt angebracht gewesen. Rays Erinnerungen waren ihm in den Augen abzulesen und schiene so voller Freude wie Schmerz zu sein. „Wir erreichen das Archipel morgen Mittag, du solltest dich noch etwas ausruhen gehen.“ Sagte der Mann irgendwann leise ohne Emily anzusehen. Still erhob sich die Verletzte und ging zurück zu ihrem Bett, das mittlerweile sehr einladend aussah. Kurz nachdem sich die Frau in die Decke eingewickelt hatte, schlief sie schon ein und bekam nichts mehr mit. Nach einer Weile kam Ray rein und weckte Emily sanft. Dann ging der Mann ungefragt in die Küche, wo er ein schlichtes Mahl zubereitete und wieder auf dem Stuhl platznahm. Er reichte Emily ihren Teller und schob beide Hüte auf dem Tisch zur Seite. „Wie kamst du eigentlich an den Strohhut? Shanks würde ihn soweit ich weiss nie hergeben.“ „Ich fand ihn nach einem Sturm im Wasser und reparierte ihn… ich hatte gehofft den Rotschopf beim Übergang zur Fischmenscheninsel anzutreffen und ihm den Hut wiedergeben zu können.“ „Daher die gefährliche Reise zum Archipel.“ Verstehend nickte Ray und erzählte dann: „Ich habe vor mir dort ein neues Leben aufzubauen, wer weiß vielleicht als Barmann… oder als Schiffcoater, keine Ahnung. Jedenfalls würde ich dir gerne bei der Suche helfen, wenn das ok ist. Denn ich würde den Jungen gern mal wieder treffen.“ Nachdenklich musterte Emily ihren Retter und nickte schließlich. „Du solltest da noch etwas wissen…“ Neugierig sah Ray auf, dessen Blick auf dem gelben Strohhut gelegen hatte. „Was denn? Bitte sei nicht von der Marine…“ Scherzte der ältere Mann und Emily konnte das erste Mal seit langem frei lachen. „Bei alle Meeren, nein, bloß nicht! Nein es ist was anderes. Ich gehörte zu Shanks Crew… doch vor fast einem Jahr verließ ich sie… aus persönlichen Gründen. Aber nur der Vize, Ben weiß von den wahren Gründen. Es könnte also sein, dass die Truppe nicht besonders gut auf mich zu sprechen ist.“ Erstaunt musterte Ray die nun niedergeschlagene Frau und nickte leicht: „Ok, damit kann ich umgehen, daher werde ich dir trotz dessen helfen.“ Nach diesem Gespräch schnappte Ray sich eine Deck und verschwand nach draußen, wo er die Nachtwache übernehmen wollte. Emily verordnete er Ruhe, bevor die Tür sich hinter ihm schloss und eine seelisch aufgewühlte Frau zurückließ. Am späten Mittag des nächsten Tages erreichten die zwei tatsächlich ihr Ziel und ankerten das kleine Schiff an einem Grove, der gesetzlosen Zone. Überall schwebten Seifenblasen und zerplatzen mit einem ploppenden Geräusch. Bedacht darauf, dass Emily stets in seiner Nähe ist, fragten die zwei sich durch die verschiedenen Groves. Doch wie es schien, waren die Rothaarpiraten bisher noch nicht hier gewesen. Nachdem die zwei nach ein paar Tagen zu diesem Schluss gekommen waren, fanden sie eine kleine neue Bar im Grove 13 namens Bottakuri Bar. Neugierig drückte Emily die Schwingtür auf und trat gefolgt von Ray ein. Sofort erklang eine weibliche Stimme: „Willkommen werte Gäste in meiner Bar, nennt mich Shacky. Was wollt ihr haben? Oh Ray bist du das?“ Erschrocken wich Emily einen Schritt zurück, als plötzlich eine Frau vor ihr auftauchte und prallte gegen Rays Brust, der sie einfach an Shacky vorbei zum Tresen drückte und dort Platz nahm. „Yes ich bin‘s, die Kleine hier ist Ly. Für mich einen Sake, für Ly was Alkoholfreies wegen ihrer Kopfverletzung. Wie geht’s dir Shacky?“ Sprachlos sah Emily zu wie der Mann mal wieder die Führung übernommen hatte, wie es schon so oft passiert war in den letzten Tagen. Einmal hatten Menschenhändler versucht Emily zu fangen, als diese alleine unterwegs war und Ray hatte alle im Umkreis von ein paar Meter mit einem Blick k.o.-gehen lassen, während Emily sich nur etwas schwankend an ihren Beschützer klammerte. Mittlerweile wusste die Abenteurerin, dass sie Ray blind vertrauen konnte und sie verließ sich immer auf sein Urteil, daher nahm sie kommentarlos den Himmelsbeerensaft entgegen und nippte kurz daran. Auf ihrem Kopf saßen wie immer zwei übereinander gestülpte Strohhüte, wobei der von Shanks verdeckt wurde. Aufmerksam lauschte die junge Frau den beiden, während sie sich ein paar Dinge erzählten. Als das Thema auf die Rothaarpiraten kam, erzählte Emily der Barbesitzerin wieso sie die Männer suchte und enttäuscht hörte sie zu als Shacky ihre Verdacht bestätigte. Shanks und seine Crew waren vor kurzem in einen großen Kampf geraten und waren seitdem von der Bildfläche verschwunden. Irgendwoher zauberte die Frau eine Zeitung her, wo über den Kampf berichtet wurde. Obwohl ein Großteil erstunken und erlogen war, konnten Ray und Emily sich das meiste zusammenreimen und hofften, dass die Red Force bald hier einlaufen würde. Während Ray sich nun umhörte ob er irgendwo ein Job als Barmann oder Coater ergattern konnte, half Emily etwas in Shacky Bar aus. Es verging immer mehr Zeit und mit jedem Tag stieg in Emily die Angst, dass Shanks und seiner Crew etwas Schlimmes passiert sein könnte. Jeden Abend stand sie auf ihrem Schiff wo sie und Ray immer noch nächtigten und sah auf das Meer hinaus in der Hoffnung, dass die Red Force am Horizont auftauchen würde. Es war schwer für die junge Frau sich immer wieder einbläuen zu müssen, dass sie dem Piratenkapitän nur seinen Hut wiedergeben würde und dann wieder gehen musste. Denn auch wenn sie ihn vergessen wollte, ihr Herz würde dies nie tun und so verstrich die Zeit quälend langsam, bis sich der Tag jährte an dem Emily die Mannschaft von Shanks verlassen hatte, der 9te März. Emily, die immer noch beide Strohhüte trug, war kurz auf ihren Boot gewesen um die Einkäufe dieser Woche zu verstauen und kehrte langsamen Schrittes zur Bar zurück, wo sie heute arbeiten sollte. Es waren oft viele Leute da, doch bisher waren alle höfflich und nett gewesen, denn wenn die Barkeeperin es wollte konnte sie wirklich gefährlich werden. Daher war Shackys Bar zwar stets gut besucht, aber keiner machte Dummheiten. Seufzend stieg Emily die paar Stufen hinauf und wollte die Tür öffnen, als sie eine bekannte Stimme hörte. Ray war am frühen Morgen zu einem Piratenschiff gerufen worden um es zu coaten, doch ein aufziehender Sturm verzögerte seine Arbeit, soweit Emily wusste. Er meinte er würde die Crew einfach hier in die Bar einladen, doch keiner von beiden wusste wer die Piraten waren, denen das Schiff gehörte. Daher trennten sich die zwei nach dem Einkaufen und Ray ging zum Grove 20, wo das Schiff ankerte. Emily hatte sich Zeit gelassen, sodass Ray mit seiner Begleitung vor ihr da gewesen war und nun war die junge Frau sehr froh darüber. Denn es waren niemand anderes als Shanks und seine Crew die in der Bar lautstark feierten. Entsetzt hielt Emily sich die Hand vor den Mund und sie musste sich an der Wand abstützen um zu verhindert dass ihre Beine ihr den Dienst versagte. Während ihr Herz scheinbar doppelt so schnell schlug, kamen ihr die schlimmsten Gedanken auf. Dass Shanks sie einfach wegschicken würde ohne ihr zu zuhören oder sie anschrie oder ihr erklärte, dass er froh sei dass sie gegangen ist. Mit jedem Gedanken wurde sie mutloser und schließlich saß sie regungslos neben der Tür und lauschte wie paralysiert den Stimmen der Piraten ohne etwas zu verstehen. Plötzlich erklang ein lautes Splittern und es wurde mucksmäuschenstill in der Bar. Dann erhob sich eine wütende laute Stimme. „Sag nicht ihren Namen.“ Schrie Shanks und das Scheppern eines umgefallenen Stuhles war zu hören. Schnelle Schritte näherten sich der Tür, welche mit voller Wucht aufgeschlagen wurde und ein aufgebrachter Pirat stürmte hinaus. Emily rappelte sich auf und sah zu Tür hinein, wo fast alle sie verwundert ansahen. Nur Ray, Shacky und Ben nickte knapp und Emily drehte sich um. Hinter einem Baum sag sie noch einen Arm verschwinden, dann rannte sie los und hoffte, dass sie Shanks wiederfinden würde. Schnell machte sie sich einen Plan wo er hingehen könnte. Doch die kratzige Stimme des Piraten wischte alle Pläne in ihrem Kopf hinweg und ließ Emily abrupt stehen bleiben. „Lass gut sein Ben, ich will nur etwas meine Ruhe haben.“ Mit großen Augen schaute die junge Frau auf den Rücken des Mannes vor ihr. Shanks saß auf der Wurzel eines Baumes und hatte sein Gesicht in beiden Händen vergraben. „Du hattest Recht, Ben. Ich hatte Ly die ganze Zeit vor mir und bin nicht dazu in Stande gewesen sie festzuhalten… nicht als Crewmitglied und nicht als Freundin… du sagtest zwar dass es nicht meine Schuld war und sie von sich aus ging… aber hätte ich mehr auf sie geachtet, wäre sie vielleicht zu mir gekommen und wir hätten darüber reden können! Und ich hätte früh genug erkannt was ich für sie empfinde.“ Langsam näherte Emily sich und versuchte keine Geräusche zu machen. Als sie den Mann umrundet hatte und vor ihm stand, sagte dieser mit heiserer Stimme: „Bitte Ben, geh… geh einfach!“ Emily sah stumm auf seinen gebeugten Körper und zog ihren Hut aus. „Es tut mir Leid Shanks, aber ich bin nicht Ben.“ Sofort richtete der Angesprochen sich auf und sah die Frau vor sich an, als wäre sie ein Geist. Emily sah seine Fassungslosigkeit und musste lächeln, doch es war ein trauriges Lächeln. Sie packte den gelben Strohhut und setzte ihn den Rothaarigen auf. „Alles Gute zum Geburtstag, Shanks.“ Flüsterte sie leise, bevor sie sich den anderen Hut aufsetzte und sich zum Gehen umwandte. Schon beim ersten Schritt mit dem sie sich von dem Mann entfernte den sie so verzweifelt liebte, kamen Emily die Tränen. Sie wollte nur noch weg und sich ausweinen, doch eine Hand packte sie am Arm und zog die junge Frau in eine feste Umarmung. Verwirrt sah Emily auf die roten Haare die sich um ihr Gesicht legten, als Shanks seine Stirn auf ihre Schulter senken ließ. Er war aufgesprungen und ließ die Frau keine zwei Schritt weit kommen. „Es tut mir Leid, Ly. Bitte verzeih mir und bleib bei mir.“ „Bei dir oder bei der Crew?“ Flüsterten beide sich zu und die Umarmung wurde fester, sodass Emily das Atmen etwas schwer fiel. Der Pirat hob seinen Kopf an, sodass er ihr in die Augen sehen konnte und sagte mit fester Stimme: „Bei mir, in meinen Armen. Emily, ich möchte dich nie wieder verlieren.“ Mit diesen Worten legte Shanks seine Lippen auf Emilys und küsste sie sanft. Ungläubig über die ganze Situation war Emily jedoch erstarrte und ging nicht auf den Kuss ein. Erst als Shanks sich enttäuscht von ihr löste, kam Bewegung in die Frau und packte Shanks an den Haaren um ihn sofort in einen weiteren Kuss zu verwickeln. Euphorisch schritt Shanks ein wenig nach hinten und setzte sich wieder auf die Baumwurzel, doch diesmal mit Emily im Arm. Fest aneinander gepresst küssten sie sich als gebe es kein Morgen und lösten sich nur zum Luft schnappen voneinander. Irgendwann legte Shanks seine Stirn auf ihre und erzählte ihr von seinem vergangenen Jahr. Wie verraten er sich gefühlt hat, weil sie einfach gegangen war ohne einen Ton. Und was er empfunden hatte, als er erkannte dass er die Schuld an Emilys Flucht gehabt hatte. Seine Suche nach ihr, trotz des Briefes und der Bitte sie gehen zu lassen. Seine Wut weil Emily ihm keine Chance gegeben hatte sich zu bessern. Seine Angst um sie, weil er nicht wusste ob es ihr gut ging. Ben hatte ihm oft zu Seite gestanden und gab ihm stets eine ehrliche Antwort, selbst wenn sie noch so brutal gewesen war. Auf der Suche nach der jungen Frau gerieten die Piraten immer wieder in große Gefahr, weil Shanks abgelenkt wurde. Doch irgendwann akzeptierte Shanks dass Emily weg war und nicht wiederkommen würde und erkannt mit dem gleichen Gedanken, dass er sie liebte. Aber er hatte es erst dann erkannt, als die Liebe seines Lebens weg war. Als dies vernahm Emily leise aus dem Mund des Mannes und ihr kamen wieder die Tränen, vor Glück und Freude, aber auch vor Wut, weil es erst so viel Schmerz von beiden Seiten benötigt hatte, damit beide zusammenfanden. Auch Emily erzählte von ihrem Jahr und immer wieder verkrampften sich Shanks Hände fast schmerzhaft um ihre Taille wenn sie von einer gefährlichen Begegnung berichtete. „Bitte segelte mit uns weiter Emi!“ Erstaunt sah die Frau Shanks an und fragte: „Emi!?“ „Jeder nennt dich Ly, aber dein Geliebter sollte einen eigenen Namen für dich haben, Emi, meine Emi.“ Besitzergreifen zog der Mann Emily noch näher zu sich, sodass kein Blatt zwischen die zwei passen würde und küsste sie auf den entblößten Hals. „Ok.“ „Ok?“ „Ich segele mit dir weiter, aber…“ Shanks löste seine Lippen von ihrer Haut und fragte leise: „Aber?!“ Ein strahlendes Lächeln erschien auf Emilys Gesicht: „Zuerst backen wir einen Kuchen.“ Ein paar Stunden später kamen die Rothaarpiraten wieder von der Geburtstagsfeier ihres Kapitäns und redeten laut durch einander. Begleitet wurden sie von Silvers Rayleigh, der mit dem Vize der Piratenbande diskutierte. Es regnete leicht, doch ein starker Wind ließ alle Seifenblasen wegtreiben oder platzen. Unter diesen Umständen konnte niemand coaten, daher wollten die Piraten morgen die Groves erforschen. Ray der Emily gefolgt war, hatten allen erzählt, dass Shanks zurück auf sein Schiff gegangen war und nun wollte man den Kapitän um Erlaubnis bitten herumstromern zu dürfen. Doch nirgends war der rothaarige Man aufzufinden. Nur ein großer bereits angeschnittener Kuchen aus Erdbeeren und Kirschen stand plötzlich in der Kombüse mit einer Einladung daneben sich zu bedienen und einer Notiz von Schiffskapitän. Shanks würde morgen wiederkommen, alle hätten frei und durften sich amüsieren. Ben und Ray grinsten sich an, da sie sich denken konnten wo der Pirat jetzt war und wer den Kuchen gebacken hatte. Die Piraten ließen sich das frische Gebäck schmecken und planten den morgigen Tag. Im Klartext hieß das; eine Sauftour durch alle Bars die sie finden konnten. Durch das gewebte Stroh ihres Hutes spürte Emily die Sonnenstrahlen auf der Haut und schmiegte sich näher an Shanks, der sie im Arm hielt. Beide lagen in dem viel zu engen Bett auf dem Bötchen der Frau. Die Sonne fiel durch das offene Fenster in die Kabine und weckte die junge Frau. Mürrisch grummelte sie und schob ihren Hut von ihrem Kopf, sodass er zu dem von Shanks auf den Boden fiel. Ein zarter Kuss zeigte ihr, dass der Mann unter ihr auch wach war. Sanft strich sie dem Piraten die Haar aus dem Gesicht und murmelte: „Ich freu mich schon auf die neue Welt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)