Sonnenstrahlen auf meiner Haut von -salira-eki- ================================================================================ Kapitel 3: Auf einer Insel fanden sie sich ------------------------------------------ Auf einer Insel irgendwo auf der Grandline Amüsiert lag Emily am seichten Ufer und sah den Fischen zu, welche aus dem Meer sprangen und durch die Luft flogen um die Insekten zu fangen. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, doch ihre Augen blieben traurig. Seit die junge Frau die Rothaarpiraten verlassen hatte, reiste sie nun allein umher. Den Seezug hatte sie auf der ersten Insel verlassen und kaufte sich dort ein kleines Boot, welche fast so aussah wie das das sie auf der Insel Bea shima odo~tsu zurückgelassen hatte. Dies war vor fast 9 Monaten gewesen und seitdem segelte sie gemächlich weiter. Von Shanks Bande erfuhr sie lediglich etwas aus der Zeitung, wenn sie denn eine kaufte. Was aber nicht oft vorkam. Ihr Geld verdiente die junge Frau mit kleinen Jobs oder mit Dingen die sie auf ihrer Reise fand. Einmal hatte sie auch ein älteres Ehepaar auf eine Insel gebracht, wo deren Enkelsohn heiraten wollte und da sie einen Eternal Port verwendet hatten, verließ Emily die Route auf der die Rothaarpiraten segelten und ihr Logport richtete sich auf eine andere Route. So entfernte sich die junge Frau immer mehr von dem Mann den sie liebte und trotz der Sehnsucht nach ihm fühlte sie sich besser, denn ihr wurde nicht fortwährend das Herz zerrissen. Vor kurzem aber kam ein gewaltiger Sturm auf und wütete tagelang auf dem Meer. Nur mit viel Kraft und Glück kam Emily heil auf dieser Insel an und ankerte in einer geschützten Bucht in der der kleine Hafen lag. Während der Sturm das Meer immer noch meterhohe Wellen werfen ließ, blieb das Wasser vor der Hafenstadt ruhig, sodass die Reisende sich es dort gemütlich gemacht hatte. Es gab keinen richtigen Strand, denn das Ufer fiel bei Meeresanfang gleich einen Meter tief ab und blieb fast 20 Meter weit ins Meer hinein bei dieser Tiefe. Auf dem breiten Plateau hatte sich ein farbenfrohes Korallenriff angesiedelt und hier am Ufer des Meeres lag Emily und wartete auf einen geeigneten Moment weitersegeln zu können. Immer wieder sprangen Meeresbewohner aus dem Wasser und hinterließen Tropfen in der Luft, die in den einzeln auftretenden Lichtstrahlen glitzerten. Manchmal tauchte Emily ihre Hand in das salzige Nass und beobachtete die Muster auf ihrer hellen Haut. Als es allmählich dunkel wurde, stand die junge Frau auf und schlenderte langsam zu ihrem Boot zurück. Immer wieder verharrte sie und starrte aus der Bucht hinaus auf das weite Meer. Die Sonne berührte fast die Insel hinter Emily, als diese etwas auf dem Wasser entdeckte. Der aufgewühlte Ozean spülte etwas Buntes in die Bucht, das nun langsam auf das Ufer zu driftete. Neugierig trat die Reisende näher und je näher der Gegenstand kam, desto größer wurden die Augen der Beobachterin. Als nur noch wenige Meter Emily von dem Angespülten trennte, zog sie schnell ihre Schuhe aus und sprang in Wasser. Die Fische um sie herum flohen so schnell sie konnten, während die Frau mit vorsichtigen Schritten durch das Riff schritt. Kaum 2 Minuten später hielt sie den Gegenstand in der Hand, der ihr fast einen Herzinfarkt bescherte, aus Angst der Person der er gehörte könnte etwas passiert sein. Denn niemals hätte Shanks seinen Strohhut freiwillig hergegeben und dennoch hielt Emily eben diesen in ihren Händen. Seit dem die junge Frau den gelben Hut gefunden hatte, waren nun schon 2 Wochen vergangen, in dieser Zeit hatte sie das malträtierten Stroh gereinigt und die Löcher geflickt, sodass der Strohhut wieder im alten Glanz erstrahlte. Das rote Band daran war ebenfalls ausgebessert worden und nun lag Shanks kleiner Schatz auf Emilys Bett. Diese hatte sich einen zweiten Hut gekauft mit einer blauen Schleife unter dem sie den gefundenen versteckte, aus Angst, dass man den Strohhut erkannte. Seit sie an jenem Sturmtag ins Meer gestiegen war, haderte Emily mit sich. Denn sie wollte Shanks seine Hut unbedingt zurückgeben, doch sie fürchtete sich, dass wenn sie diesen Mann noch einmal traf, nie wieder von ihm loskommen würde und das würde ihren Tod bedeuten. Sie brauchte Monate um nicht mehr in Tränen auszubrechen, bloß weil sie an den Rothaarigen dachte und das würde sie nicht noch einmal ertragen können. Doch Shanks liebte diesen Hut so sehr, Emily konnte ihn das Od einfach nicht verweigern. Nach langem hin und her entschied sich die Abenteurerin dazu zum Sabaody Archipelago zu segeln. Sollten Shanks und seine Mannschaft noch nicht da gewesen sein und noch da verweilen, würde Emily trotz der seelischen Qual zu ihnen gehen oder dort auf sie warten. Wenn sie aber schon in der neuen Welt gereist waren, wollte die Frau dies als Zeichen nehmen, den Mann für immer zu vergessen. Die Reise zum Archipel war hart und oft sehr gefährlich, nur mit viel Glück konnte erklärt werden, wie Emily das überstanden hatte. Nachdem sie die sicher Bucht nach dem Sturm verlassen hatte, dauerte es fast einen Monat bis die erste Insel auftauchte, doch diese war mit Monstern nur so bespickt. Da ihre Vorräte aber so langsam aufgebraucht waren, musste Emily an Land gehen. Dort wurde sie immer wieder von irgendwelchen Tieren gejagt, aber wie durch ein Wunder kam sie nur mit einem tiefen Kratzer davon. Diesen verdankte sie einem Affencamelion, der sie mit Kokosnüssen beworfen hatte, wodurch Emily stürzte und ihren Arm an einem scharfen Felsen aufschürfte. Mit genügend Wasser und dank der vielen Kokosnüsse mit der sie beworfen worden war, schaffte die Abenteurerin es bis zur nächsten Insel, welche bewohnt war. Zu Beginn war Emily glücklich darüber, doch dann merkte sie, dass da fast nur Frauen wohnten und diese hasste fremde Frauen, weil sie Angst hatten, dass die wenigen Männer die Neulinge bevorzugten. Jede Frau sah aus als wolle sie der Reisenden die Augen auskratzen und die Kehle aufschlitzen. Eingeschüchtert kaufte die Brünette nur der notwendigste ein und wartete auf ihrem Bötchen darauf das der Logport sich einpendelte. Ein paar Mal, wenn keiner zu sehen war, schlich Emily sich von Boot und erkundete die Insel. Doch zum Schluss war sie froh als der Logport sich nach drei Tage aufgeladen hatte und sie da fort konnte. Als ihr Schiff aus dem Hafen fuhr, jubelten die Frauen und Emily schrie so laut, dass alle sie hörten: „Kein Wunder, dass hier fast keine Männer mehr sind, ihr vergrault ja jeden.“ Dann streckte sie allen die Zunge raus und segelte davon. Aber im Teufelsdreieck passierte ihr das Gruseligste überhaupt. Es war mitten am Tag als plötzlich dichter Nebel aufzog und Emily die dabei war das Segel zu kontrollieren fühlte sich beobachtet. Ängstlich sah sie sich um und dann hörte sie es. Ein Lachen. Yohohohohoooo! Ihre Arme waren überzogen mit Gänsehaut, während sie nach der Quelle des Geräusches Ausschau hielt. Doch der Nebel war wie eine Wand und sie konnte nichts erkennen. Es dauerte sehr lange bis sich der Dunst lichtete und den Blick auf einen dunklen wolkenverhangenen Himmel freigab. In den letzten Nebelfetzten glaubte die Reisende etwas im Augenwinkel zu erkennen, doch als sie den Kopf drehte, war da nichts. Emily hatte mittlerweile jedes Zeitgefühl verloren und hoffe darauf, dass bald eine Zeitungmöwe kommen würde. Nach einer Weile wurde es heller und die junge Frau erkannte, dass die Sonne dabei war aufzugehen. Doch richtig zum Vorschein kam deren Licht nicht, es herrschte nur ein diffuses Zwielicht. Die Wolken waren immer noch düster und versprachen ein paar heftige Regenschauer. Daher begann Emily ihr Boot auf einen möglichen Sturm vorzubereiten, denn sie wusste dass nahe der Redline oft gefährliche Strömungen und Stürme aufzogen, ohne irgendeine Vorankündigung. Gerade als Emily ein Fass befestigen wollte, fielen die ersten Tropfen und diesen folgte ein starker Regenguss, der alles komplett durchnässte. Fluchend versuchte Emily das Seil in ihrer Hand straff zu ziehen, doch sie rutschte immer an der nassen Oberfläche ab. Wie aus dem Nichts wurde das kleine Schiff von einem harten Ruck erfasst und schleuderte die junge Abenteurerin einfach über Bord. Reflexartig krallte sie sich an dem Seil fest, das an der Reling befestigt war und es wickelte sich um ihr Handgelenk. Emily versuchte sich aus eigener Kraft hochzuziehen, aber das heftige Schaukeln und die Wellen die immer wieder über ihr zusammenbrachen, vernichteten diese Versuche. Plötzlich kam eine riesige Welle auf sie zu und die junge Frau knallte mit dem Kopf gegen die Holzwand ihres Bootes. Langsam wurde alles schwarz um sie und das letzte was sie spürte, war der feste Griff einer Hand um ihren Arm. Emily wachte auf in ihrem Bett und richtete sich mit einem Ruck auf. Sofort wurde ihr schwindelig und sie hielt sich ihren Kopf mit einer Hand fest. An ihrer Stirn ertastete sie einen Verband, verwirrt fuhr sie mit den Fingerspitzen darüber und sah sich um. Die beiden Strohhüte lagen auf dem kleinen Tisch neben der winzigen Küche und dazwischen stand eine dampfende Tasse. Mit dem Blick auf der Tasse schob die junge Frau ihre Decke von sich und wollte aufstehen, aber eine tiefe Stimme ließ sie innehalten. „Du solltest noch etwas liegen bleiben, die Verletzung war nicht so ohne.“ Mit großen Augen sah Emily zu dem Mann der in der Tür nach draußen stand. Lässig lehnte dieser im Rahmen und ließ etwas Licht in die Kabine fallen. „Ich bin übrigens Silvers Rayleigh und mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Emily Heathway, sehr erfreut. Wie kommen Sie auf mein Schiff Mister Silvers und was ist passiert?“ Der Mann grinste, während er sich von dem Türrahmen abstieß und auf dem einzigen Stuhl im Raum platznahm. „Ich war selbst in einer kleineren Schaluppe als dieses Boot hier unterwegs, als der Sturm aufzog und als mein Boot kenterte, schwamm ich weiter.“ Ungläubig unterbrach Emily den leicht ergrauten Mann: „Sie sind GESCHWOMMEN!? Das ist doch nicht ihr Ernst, oder?“ Diese meinte nur gelassen: „Doch, ich bin geschwommen, war zwar anstrengend, aber ich habe schon schlimmeres erlebt. Jedenfalls sah ich wie du über Bord gingst und dachte mir, ich helfe uns beiden mal!“ „Sie haben mich aus dem Wasser gezogen… danke, ich… danke.“ Leicht lächeln drehte der Mann sich zu Seite und griff nach der dampfenden Tasse. Erst jetzt bemerkte Emily die andere Tasse in seiner Hand. Die vom Tisch wurde ihr in die Hände gedrückt und ihr stieg der Duft des warmen Tees in die Nase. „Immer wieder gerne Emily und sag bitte Ray zu mir ok?“ Mit diesen Worten stand Ray auf und ging wieder aus dem Raum an Deck. Vorsichtig nahm die Verletzte einen Schluck von dem warmen Getränk und seufzte leise als die Flüssigkeit ihren Hals runterrann. Nachdem sie ein paar Minuten still dasaß, versuchte sie aufzustehen, was ihr tatsächlich ohne Mühe gelang und folgte dem Mann nach draußen. Dort erwartet sie strahlender Sonnenschein und ein arbeitender Ray. „Solltest du nicht liegen bleiben, Emily.“ Meinte er ohne sich umzudrehen und die Angesprochene erwiderte nur: „Sag Ly zu mir. Es ist doch egal ob ich draußen oder drinnen still herum sitze… und danke für den Tee, der ist echt gut.“ Ray drehte sich um nachdem er fertig war und fragte lachend: „Du nimmst einfach etwas von einem Wildfremden an? Da hätte sonst was drin sein können.“ Emily sah auf ihre Tasse, die sich in ihren Händen drehte und sagte leise: „Wenn du mir etwas hättest tun wollen, wäre es schon passiert und du hättest dich nicht so gut um mich gekümmert.“ Plötzlich lag eine Hand auf ihren Kopf und streichelte ihr über die Haare. „Schlaues Mädchen.“ Das Kompliment ließ die junge Frau leicht erröten und erneut lachte der Mann vor ihr. Dann fiel ihr wieder ein wieso die Reisende überhaupt raus gekommen war: „Wo sind wir denn, Ray? Ich wollte zum Sabaody Archipelago um… um…“ „Um Shanks seinen Hut zu geben?“ beendete Ray ihren Satz fragend und Emily starrte ihn erstaunt an: „Ja woher weiß du das?“ Ein wehleidiges Lächeln erschien auf Rays Lippen und sein Blick wanderte über das endlose Meer um sie herum. „Der Strohhut gehörte einst meinem Kapitän, Gol D. Roger, der ihn an Shanks weitergegeben hatte. Ich würde ihn überall wieder erkennen…“ Emily wollte etwas sagen, doch dann entschied sie sich zu schweigen, denn nichts war zu diesem Zeitpunkt angebracht gewesen. Rays Erinnerungen waren ihm in den Augen abzulesen und schiene so voller Freude wie Schmerz zu sein. „Wir erreichen das Archipel morgen Mittag, du solltest dich noch etwas ausruhen gehen.“ Sagte der Mann irgendwann leise ohne Emily anzusehen. Still erhob sich die Verletzte und ging zurück zu ihrem Bett, das mittlerweile sehr einladend aussah. Kurz nachdem sich die Frau in die Decke eingewickelt hatte, schlief sie schon ein und bekam nichts mehr mit. Nach einer Weile kam Ray rein und weckte Emily sanft. Dann ging der Mann ungefragt in die Küche, wo er ein schlichtes Mahl zubereitete und wieder auf dem Stuhl platznahm. Er reichte Emily ihren Teller und schob beide Hüte auf dem Tisch zur Seite. „Wie kamst du eigentlich an den Strohhut? Shanks würde ihn soweit ich weiss nie hergeben.“ „Ich fand ihn nach einem Sturm im Wasser und reparierte ihn… ich hatte gehofft den Rotschopf beim Übergang zur Fischmenscheninsel anzutreffen und ihm den Hut wiedergeben zu können.“ „Daher die gefährliche Reise zum Archipel.“ Verstehend nickte Ray und erzählte dann: „Ich habe vor mir dort ein neues Leben aufzubauen, wer weiß vielleicht als Barmann… oder als Schiffcoater, keine Ahnung. Jedenfalls würde ich dir gerne bei der Suche helfen, wenn das ok ist. Denn ich würde den Jungen gern mal wieder treffen.“ Nachdenklich musterte Emily ihren Retter und nickte schließlich. „Du solltest da noch etwas wissen…“ Neugierig sah Ray auf, dessen Blick auf dem gelben Strohhut gelegen hatte. „Was denn? Bitte sei nicht von der Marine…“ Scherzte der ältere Mann und Emily konnte das erste Mal seit langem frei lachen. „Bei alle Meeren, nein, bloß nicht! Nein es ist was anderes. Ich gehörte zu Shanks Crew… doch vor fast einem Jahr verließ ich sie… aus persönlichen Gründen. Aber nur der Vize, Ben weiß von den wahren Gründen. Es könnte also sein, dass die Truppe nicht besonders gut auf mich zu sprechen ist.“ Erstaunt musterte Ray die nun niedergeschlagene Frau und nickte leicht: „Ok, damit kann ich umgehen, daher werde ich dir trotz dessen helfen.“ Nach diesem Gespräch schnappte Ray sich eine Deck und verschwand nach draußen, wo er die Nachtwache übernehmen wollte. Emily verordnete er Ruhe, bevor die Tür sich hinter ihm schloss und eine seelisch aufgewühlte Frau zurückließ. Am späten Mittag des nächsten Tages erreichten die zwei tatsächlich ihr Ziel und ankerten das kleine Schiff an einem Grove, der gesetzlosen Zone. Überall schwebten Seifenblasen und zerplatzen mit einem ploppenden Geräusch. Bedacht darauf, dass Emily stets in seiner Nähe ist, fragten die zwei sich durch die verschiedenen Groves. Doch wie es schien, waren die Rothaarpiraten bisher noch nicht hier gewesen. Nachdem die zwei nach ein paar Tagen zu diesem Schluss gekommen waren, fanden sie eine kleine neue Bar im Grove 13 namens Bottakuri Bar. Neugierig drückte Emily die Schwingtür auf und trat gefolgt von Ray ein. Sofort erklang eine weibliche Stimme: „Willkommen werte Gäste in meiner Bar, nennt mich Shacky. Was wollt ihr haben? Oh Ray bist du das?“ Erschrocken wich Emily einen Schritt zurück, als plötzlich eine Frau vor ihr auftauchte und prallte gegen Rays Brust, der sie einfach an Shacky vorbei zum Tresen drückte und dort Platz nahm. „Yes ich bin‘s, die Kleine hier ist Ly. Für mich einen Sake, für Ly was Alkoholfreies wegen ihrer Kopfverletzung. Wie geht’s dir Shacky?“ Sprachlos sah Emily zu wie der Mann mal wieder die Führung übernommen hatte, wie es schon so oft passiert war in den letzten Tagen. Einmal hatten Menschenhändler versucht Emily zu fangen, als diese alleine unterwegs war und Ray hatte alle im Umkreis von ein paar Meter mit einem Blick k.o.-gehen lassen, während Emily sich nur etwas schwankend an ihren Beschützer klammerte. Mittlerweile wusste die Abenteurerin, dass sie Ray blind vertrauen konnte und sie verließ sich immer auf sein Urteil, daher nahm sie kommentarlos den Himmelsbeerensaft entgegen und nippte kurz daran. Auf ihrem Kopf saßen wie immer zwei übereinander gestülpte Strohhüte, wobei der von Shanks verdeckt wurde. Aufmerksam lauschte die junge Frau den beiden, während sie sich ein paar Dinge erzählten. Als das Thema auf die Rothaarpiraten kam, erzählte Emily der Barbesitzerin wieso sie die Männer suchte und enttäuscht hörte sie zu als Shacky ihre Verdacht bestätigte. Shanks und seine Crew waren vor kurzem in einen großen Kampf geraten und waren seitdem von der Bildfläche verschwunden. Irgendwoher zauberte die Frau eine Zeitung her, wo über den Kampf berichtet wurde. Obwohl ein Großteil erstunken und erlogen war, konnten Ray und Emily sich das meiste zusammenreimen und hofften, dass die Red Force bald hier einlaufen würde. Während Ray sich nun umhörte ob er irgendwo ein Job als Barmann oder Coater ergattern konnte, half Emily etwas in Shacky Bar aus. Es verging immer mehr Zeit und mit jedem Tag stieg in Emily die Angst, dass Shanks und seiner Crew etwas Schlimmes passiert sein könnte. Jeden Abend stand sie auf ihrem Schiff wo sie und Ray immer noch nächtigten und sah auf das Meer hinaus in der Hoffnung, dass die Red Force am Horizont auftauchen würde. Es war schwer für die junge Frau sich immer wieder einbläuen zu müssen, dass sie dem Piratenkapitän nur seinen Hut wiedergeben würde und dann wieder gehen musste. Denn auch wenn sie ihn vergessen wollte, ihr Herz würde dies nie tun und so verstrich die Zeit quälend langsam, bis sich der Tag jährte an dem Emily die Mannschaft von Shanks verlassen hatte, der 9te März. Emily, die immer noch beide Strohhüte trug, war kurz auf ihren Boot gewesen um die Einkäufe dieser Woche zu verstauen und kehrte langsamen Schrittes zur Bar zurück, wo sie heute arbeiten sollte. Es waren oft viele Leute da, doch bisher waren alle höfflich und nett gewesen, denn wenn die Barkeeperin es wollte konnte sie wirklich gefährlich werden. Daher war Shackys Bar zwar stets gut besucht, aber keiner machte Dummheiten. Seufzend stieg Emily die paar Stufen hinauf und wollte die Tür öffnen, als sie eine bekannte Stimme hörte. Ray war am frühen Morgen zu einem Piratenschiff gerufen worden um es zu coaten, doch ein aufziehender Sturm verzögerte seine Arbeit, soweit Emily wusste. Er meinte er würde die Crew einfach hier in die Bar einladen, doch keiner von beiden wusste wer die Piraten waren, denen das Schiff gehörte. Daher trennten sich die zwei nach dem Einkaufen und Ray ging zum Grove 20, wo das Schiff ankerte. Emily hatte sich Zeit gelassen, sodass Ray mit seiner Begleitung vor ihr da gewesen war und nun war die junge Frau sehr froh darüber. Denn es waren niemand anderes als Shanks und seine Crew die in der Bar lautstark feierten. Entsetzt hielt Emily sich die Hand vor den Mund und sie musste sich an der Wand abstützen um zu verhindert dass ihre Beine ihr den Dienst versagte. Während ihr Herz scheinbar doppelt so schnell schlug, kamen ihr die schlimmsten Gedanken auf. Dass Shanks sie einfach wegschicken würde ohne ihr zu zuhören oder sie anschrie oder ihr erklärte, dass er froh sei dass sie gegangen ist. Mit jedem Gedanken wurde sie mutloser und schließlich saß sie regungslos neben der Tür und lauschte wie paralysiert den Stimmen der Piraten ohne etwas zu verstehen. Plötzlich erklang ein lautes Splittern und es wurde mucksmäuschenstill in der Bar. Dann erhob sich eine wütende laute Stimme. „Sag nicht ihren Namen.“ Schrie Shanks und das Scheppern eines umgefallenen Stuhles war zu hören. Schnelle Schritte näherten sich der Tür, welche mit voller Wucht aufgeschlagen wurde und ein aufgebrachter Pirat stürmte hinaus. Emily rappelte sich auf und sah zu Tür hinein, wo fast alle sie verwundert ansahen. Nur Ray, Shacky und Ben nickte knapp und Emily drehte sich um. Hinter einem Baum sag sie noch einen Arm verschwinden, dann rannte sie los und hoffte, dass sie Shanks wiederfinden würde. Schnell machte sie sich einen Plan wo er hingehen könnte. Doch die kratzige Stimme des Piraten wischte alle Pläne in ihrem Kopf hinweg und ließ Emily abrupt stehen bleiben. „Lass gut sein Ben, ich will nur etwas meine Ruhe haben.“ Mit großen Augen schaute die junge Frau auf den Rücken des Mannes vor ihr. Shanks saß auf der Wurzel eines Baumes und hatte sein Gesicht in beiden Händen vergraben. „Du hattest Recht, Ben. Ich hatte Ly die ganze Zeit vor mir und bin nicht dazu in Stande gewesen sie festzuhalten… nicht als Crewmitglied und nicht als Freundin… du sagtest zwar dass es nicht meine Schuld war und sie von sich aus ging… aber hätte ich mehr auf sie geachtet, wäre sie vielleicht zu mir gekommen und wir hätten darüber reden können! Und ich hätte früh genug erkannt was ich für sie empfinde.“ Langsam näherte Emily sich und versuchte keine Geräusche zu machen. Als sie den Mann umrundet hatte und vor ihm stand, sagte dieser mit heiserer Stimme: „Bitte Ben, geh… geh einfach!“ Emily sah stumm auf seinen gebeugten Körper und zog ihren Hut aus. „Es tut mir Leid Shanks, aber ich bin nicht Ben.“ Sofort richtete der Angesprochen sich auf und sah die Frau vor sich an, als wäre sie ein Geist. Emily sah seine Fassungslosigkeit und musste lächeln, doch es war ein trauriges Lächeln. Sie packte den gelben Strohhut und setzte ihn den Rothaarigen auf. „Alles Gute zum Geburtstag, Shanks.“ Flüsterte sie leise, bevor sie sich den anderen Hut aufsetzte und sich zum Gehen umwandte. Schon beim ersten Schritt mit dem sie sich von dem Mann entfernte den sie so verzweifelt liebte, kamen Emily die Tränen. Sie wollte nur noch weg und sich ausweinen, doch eine Hand packte sie am Arm und zog die junge Frau in eine feste Umarmung. Verwirrt sah Emily auf die roten Haare die sich um ihr Gesicht legten, als Shanks seine Stirn auf ihre Schulter senken ließ. Er war aufgesprungen und ließ die Frau keine zwei Schritt weit kommen. „Es tut mir Leid, Ly. Bitte verzeih mir und bleib bei mir.“ „Bei dir oder bei der Crew?“ Flüsterten beide sich zu und die Umarmung wurde fester, sodass Emily das Atmen etwas schwer fiel. Der Pirat hob seinen Kopf an, sodass er ihr in die Augen sehen konnte und sagte mit fester Stimme: „Bei mir, in meinen Armen. Emily, ich möchte dich nie wieder verlieren.“ Mit diesen Worten legte Shanks seine Lippen auf Emilys und küsste sie sanft. Ungläubig über die ganze Situation war Emily jedoch erstarrte und ging nicht auf den Kuss ein. Erst als Shanks sich enttäuscht von ihr löste, kam Bewegung in die Frau und packte Shanks an den Haaren um ihn sofort in einen weiteren Kuss zu verwickeln. Euphorisch schritt Shanks ein wenig nach hinten und setzte sich wieder auf die Baumwurzel, doch diesmal mit Emily im Arm. Fest aneinander gepresst küssten sie sich als gebe es kein Morgen und lösten sich nur zum Luft schnappen voneinander. Irgendwann legte Shanks seine Stirn auf ihre und erzählte ihr von seinem vergangenen Jahr. Wie verraten er sich gefühlt hat, weil sie einfach gegangen war ohne einen Ton. Und was er empfunden hatte, als er erkannte dass er die Schuld an Emilys Flucht gehabt hatte. Seine Suche nach ihr, trotz des Briefes und der Bitte sie gehen zu lassen. Seine Wut weil Emily ihm keine Chance gegeben hatte sich zu bessern. Seine Angst um sie, weil er nicht wusste ob es ihr gut ging. Ben hatte ihm oft zu Seite gestanden und gab ihm stets eine ehrliche Antwort, selbst wenn sie noch so brutal gewesen war. Auf der Suche nach der jungen Frau gerieten die Piraten immer wieder in große Gefahr, weil Shanks abgelenkt wurde. Doch irgendwann akzeptierte Shanks dass Emily weg war und nicht wiederkommen würde und erkannt mit dem gleichen Gedanken, dass er sie liebte. Aber er hatte es erst dann erkannt, als die Liebe seines Lebens weg war. Als dies vernahm Emily leise aus dem Mund des Mannes und ihr kamen wieder die Tränen, vor Glück und Freude, aber auch vor Wut, weil es erst so viel Schmerz von beiden Seiten benötigt hatte, damit beide zusammenfanden. Auch Emily erzählte von ihrem Jahr und immer wieder verkrampften sich Shanks Hände fast schmerzhaft um ihre Taille wenn sie von einer gefährlichen Begegnung berichtete. „Bitte segelte mit uns weiter Emi!“ Erstaunt sah die Frau Shanks an und fragte: „Emi!?“ „Jeder nennt dich Ly, aber dein Geliebter sollte einen eigenen Namen für dich haben, Emi, meine Emi.“ Besitzergreifen zog der Mann Emily noch näher zu sich, sodass kein Blatt zwischen die zwei passen würde und küsste sie auf den entblößten Hals. „Ok.“ „Ok?“ „Ich segele mit dir weiter, aber…“ Shanks löste seine Lippen von ihrer Haut und fragte leise: „Aber?!“ Ein strahlendes Lächeln erschien auf Emilys Gesicht: „Zuerst backen wir einen Kuchen.“ Ein paar Stunden später kamen die Rothaarpiraten wieder von der Geburtstagsfeier ihres Kapitäns und redeten laut durch einander. Begleitet wurden sie von Silvers Rayleigh, der mit dem Vize der Piratenbande diskutierte. Es regnete leicht, doch ein starker Wind ließ alle Seifenblasen wegtreiben oder platzen. Unter diesen Umständen konnte niemand coaten, daher wollten die Piraten morgen die Groves erforschen. Ray der Emily gefolgt war, hatten allen erzählt, dass Shanks zurück auf sein Schiff gegangen war und nun wollte man den Kapitän um Erlaubnis bitten herumstromern zu dürfen. Doch nirgends war der rothaarige Man aufzufinden. Nur ein großer bereits angeschnittener Kuchen aus Erdbeeren und Kirschen stand plötzlich in der Kombüse mit einer Einladung daneben sich zu bedienen und einer Notiz von Schiffskapitän. Shanks würde morgen wiederkommen, alle hätten frei und durften sich amüsieren. Ben und Ray grinsten sich an, da sie sich denken konnten wo der Pirat jetzt war und wer den Kuchen gebacken hatte. Die Piraten ließen sich das frische Gebäck schmecken und planten den morgigen Tag. Im Klartext hieß das; eine Sauftour durch alle Bars die sie finden konnten. Durch das gewebte Stroh ihres Hutes spürte Emily die Sonnenstrahlen auf der Haut und schmiegte sich näher an Shanks, der sie im Arm hielt. Beide lagen in dem viel zu engen Bett auf dem Bötchen der Frau. Die Sonne fiel durch das offene Fenster in die Kabine und weckte die junge Frau. Mürrisch grummelte sie und schob ihren Hut von ihrem Kopf, sodass er zu dem von Shanks auf den Boden fiel. Ein zarter Kuss zeigte ihr, dass der Mann unter ihr auch wach war. Sanft strich sie dem Piraten die Haar aus dem Gesicht und murmelte: „Ich freu mich schon auf die neue Welt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)