Silent Tempest von -salira-eki- (Stiller Sturm) ================================================================================ Prolog: Silent Prologue – Stiller Prolog ---------------------------------------- Es war früh Abend an einem Ferientag und du sahst vor den kleinen Fernsehen, der vor dir in schwachen Farben flackerte, während du auf die Ankunft deiner Eltern wartetest. Gerade endete die letzte Scene des Star Wars Filmes; Episode III – die Rache der Sith. Dir liefen die Tränen über die Augen, als der Abspann begann. Obwohl du den Film schon so oft gesehen hattest, fandst du das Ende schrecklich, als Anakin Skywalker zu Darth Vader wurde und die Jedi tötete. Trotzdem liebtest du Star Wars, vor allem aber die alte Republik, bevor die Sith kamen und bevor alles dunkel wurde. Zudem erinnerte dich Anakin Skywalker an deinen großen Bruder. Dein Bruder Samy war zehn Jahre vor dir geboren worden und hatte vor ein paar Monaten seinen Führerschein gemacht. Doch kaum eine Woche nachdem er sein eigenes Auto bekommen hatte, war er tödlich verunglückt. Du warst seitdem todunglücklich, denn er war der einzige der sich immer um dich gekümmert hatte und stets für dich da war. Einzig die Star Wars Filme konnten dich von deiner Trauer ablenken. Du zogest dich seitdem sehr zurück, was verständlich war, doch was für alle in deinem Umfeld am anstrengendsten war, war der Umstand dass du dich weigertest zu reden. Seit nun schon drei Monaten schwiegst, egal ob zuhause oder in der Schule. Und das aus einem einzigen Grund; dein Bruder meinte immer, er liebte deine Stimme mit der du jeden in deinen Bann ziehen konntest und er liebte Star Wars. Und weil er deine Stimme so gern mochte, versagte diese dir immer wieder den Dienst, weil du dann an ihn denken musstest. Dein Bruder ähnelte dem Hauptcharakter der neuen Trilogie sehr, im Aussehen wie im Charakter. Er hätte alles für dich getan und wäre für dich über Leichen gegangen, wie es Anakin Skywalker für seine Padmé getan hätte, daher nanntest du ihn öfters Ani. Er war es auch, der Schuld daran trug, dass du ein absoluter Star Wars Nerd warst, denn er erzählte dir seit du dich erinnern konntest jeden Abend eine Gutenachtgeschichte aus dem fiktiven Universum vor. Selbst als alle sagen du seist zu alt für sowas, schlich er sich immer noch mal zu dir um dir eine neue Geschichte zu erzählen. Eure Eltern liebten euch über alles, doch ihr ward ein Teil der ärmeren Bevölkerung und so arbeiteten beide Vollzeit, um euch ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Dementsprechend hatten sie nicht viel Zeit für euch und dein Bruder wurde deine wichtigste Bezugsperson. Heute vor exakt drei Monaten war der Tag an dem dein Bruder gestorben war und dich alleine gelassen hatte. Du warst alleine zuhause und wartetest auf deine Eltern, die mit dir zum Friedhof fahren wollten, zum Samys Grab. Du hattest dir fest vorgenommen ab heute wieder zu sprechen und zwar für deinen Bruder, der deine Stimme so liebte. Gerade als das Hauptmenü der DVD erschien, weil der Abspann fertig war, hörtest du das Klicken des Türschlosses. Schnell sprangst du auf und ranntest zum Wohnungseingang. Dort erwartete dich bereits deine Mutter mit ein paar Einkaufstüten, die dich gleich fest umarmte und dir einen sanften Kuss auf die Stirn gab. „Na mein Schatz, bereit um mit auf den Friedhof zu kommen?“ Du nicktest mit einem tapferen Lächeln und griffst nach deinem beigen Mantel. Schnell schobst du deine türkisfarbene Mütze über dein braunes lockiges Haar und folgtest deiner Mutter nach draußen. Vor dem mehrstöckigen Haus stand euer alter verbeulter Wagen in dem dein Vater saß und dir zu lächelte. Doch wie bei deiner Mutter war das Lächeln mit einem traurigen Hauch überzogen, der sich seit Samys Tod festgesetzt hatte. Als du auf der Fahrerseite einstiegst, sahst du die restlichen Einkäufe, die hauptsächlich aus Getränken und dem neuen Erste-Hilfe-Set für das Auto bestand. Während dein Vater losfuhr, verrutschten die Tüten etwas und eine davon zog deine Aufmerksamkeit auf dich. Du griffst danach und konntest durch das durchsichtige Plastik den Inhalt sehen. Erstaunt sahst du auf die bunte Tüte und das erste Mal seit Wochen trat ein ehrliches Lächeln auf deine Lippen. Deine Eltern sahen dich durch den Rückspiegel an und du konntest ihre Freude in ihren Augen sehen. Fest presstest du die Tüte mit zwei Jedikostümen für Karneval an dich und grinstest übers ganze Gesicht. Ohne es zu merken huschte dir ein Wort über die Lippen. „Danke.“ Überrascht öffneten beide Erwachsenen ihren Mund um etwas zu sagen. Doch ein harter Aufprall riss ihnen und dir die Luft aus den Lungen. Ein LKW war ungebremst über eine rote Ampel gefahren und hatte euren Wagen an der Fahrerseite gerammt. Schmerzen benebelten deine Sinne und du sahst deine Eltern regungslos in ihren Sitzen liegen. Deine Mütze lag neben dir auf dem Sitz und nahm nach und nach eine andere Farbe an. Langsam drifteten deine Sinne weg, du klammertest dich an die Verpackung mit den Kostümen und wünschtest dir, bei deinem Bruder zu sein, der dich immer beschützte hatte. Du wünschest dir dass alles gut werden würde. Kapitel 1: Decisions in Silent – Entscheidungen in der Stille ------------------------------------------------------------- Ein schmerzhaftes Stöhnen entwich dir, als du wieder zu dir kamst. Es war unerträglich heiß und es fiel dir schwer zu atmen. Vorsichtig versuchtest du deine verklebten Augen zu öffnen, doch ein helles Licht blendete dich augenblicklich, sodass du deine Lider sofort wieder fest aufeinander presstest. Dein Brustkorb fühlte sich an, als würde ein Elefant drauf schlafen und dein Kopf dröhnte leicht. Du lagst weich und es war viel zu warm. Vielleicht hattest du Fieber, ging es dir durch den Kopf. Der Untergrund fühlte sich seltsam an, fast wie Sand. Zuerst dachtest du, dass du in einem Krankenhaus warst, aber du hörtest nur das leise Rauschen von Wind, ansonsten war alles still. Nach einer ungewissen Zeit fiel dir das Atmen immer leichter und schließlich versuchtest du erneut deine Augen zu öffnen. Ganz langsam um sich an das grelle Licht zu gewöhnen blinzeltest du zaghaft mehrmals und erkanntest einen strahlend hellen Himmel. Verwirrt drehtest du den Kopf etwas und dir wurde bewusst, dass du tatsächlich auf Sand lagst. Denn aus irgendeinem Grund warst du mitten in einer Wüste gelandet. Doch dann unterbrach eine Feststellung deine Gedanken und diese drängte sich mit aller Wucht in dein Bewusstsein. Deine Hände suchten vergeblich Halt in dem losen Sand unter dir, während du fassungslos auf die zwei Sonnen über dir schautest. Erst als du dich geblendet abwendetest, sahst du dass um dich herum ein paar Dinge lagen. Darunter der Outbackrucksack deines Vaters welcher immer in eurem Auto lag, ein paar Getränkeflaschen von den Einkäufen und eine bunte Tüte. Du versuchtest dich aufzurichten, doch dir wurde sofort schwindelig und du sankst zurück. Nachdem der Schwindel sich verzogen hatte, drehtest du dich im Liegen auf den Bauch und krochst auf eine Wasserflasche zu. Ätzend strecktest du deinen Arm durch und bekamst den Plastikhals zu fassen. Schnell öffnetest du das herangezogene Getränk und nahmst einen großen Schluck. Du verzogst leicht das Gesicht, als die warme Flüssigkeit deinen Hals runterfloss. Dennoch kam es dir vor wie das köstlichste, was du je getrunken hattest. Nach mehreren großen Schlucken trautest du dich, dich langsam aufzusetzen. Nur ein leichtes Gefühl der Übelkeit trat auf, doch ansonsten ging es dir gefühlt gut. Nachdem dein Blick wieder die bunte Tüte gestreift hatte, sahst du nachdenklich an dir runter und erschrakst heftig. Deine ganze Kleidung war blutbeschmiert. Der ehemals beige Mantel war fast gänzlich rostbraun und dreckig. Mit zittrigen Fingern öffnetest du den Mantel und schobst ihn von dir weg, doch der Rest deiner Kleidung sah nicht besser aus. Überall war getrocknetes Blut und der Stoff war an vielen Stellen eingerissen. Doch als du deinen Pullover und das Shirt darunter hochschobst, war deine Haut unverletzt und nirgends auf deinem Körper fandst du Spuren des Unfalles. Angeekelt sahst du vom Mantel weiter weg und versuchtest aufzustehen. Erst nach mehreren Anläufen standst du endlich auf deinen wackeligen Beinen. Vorsichtig einen Fuß vor den anderen stellend, begannst du damit die Sachen um dich herum einzusammeln. Als alles was du entdecken konntest auf einem Haufen lag, griffst du mit spitzen Fingern nach deinem Mantel und zogst ihn über deinen Kopf um dich vor den Sonnen zu schützen die mittlerweile im Zenit über dir standen. Denn dein Bruder hatte dir mal erzählt, dass man in der Wüste sehr schnell dehydrierte und einen Hitzschlag erleiden konnte. Daher achtetest du darauf, dass dein Körper großflächig verdeckt war. Besonders deinen Kopf solltest du schützen, erklärte er. Deine Mütze war verschwunden und so musste dein Mantel als Kopfbedeckung herhalten. Zu deinem Glück war ein Frühlingsmantel und nicht zu dick, denn dir war schon warm genug. Du warst dankbar für den Schatten, denn bereits jetzt spürtest du einen juckenden Sonnenbrand auf deinem Gesicht und den Händen. Nachdem du aus Achtung vor deinem Vater etwas gezögert hattest, begannst in Schatten deines Mantels seinem Rucksack vor dir zu entleeren. Hervor kamen die typischen Sachen die auch dein Bruder stets mit sich geschleppt hatte. Dies hatte er sich von eurem Vater abgeschaut und so hatte der Rucksack ein Taschenmesser, eine Dynamotaschenlampe die man durch eine Kurbel aufladen konnte, ein kleines Notfallset, ein Näh- und Nagelset, Taschentücher, Aspirin, eine große Dose Handcreme für strapazierte Haut, ein Notizblock mit einem Kuli, ein Bild von deiner Familie, etwas Schokolade und ein paar Bonbons hervorgebracht. Weinend presstest du deine Lippen aufeinander als du die Schokolade fandest, denn es war deine Lieblingsschokolade, die dein Vater eigentlich nicht mochte und zu teuer fand. Doch für dich kaufte er hin und wieder ein Tafel. Du wischtest dir die Tränen aus den Augen und griffst nach dem Erste-Hilfe-Koffer, den du auch gefunden hattest und packtest das Notfallset, das Aspirin und das Nähset hinein, bevor du den kleinen Koffer mit dem Notizblock und dem Bild in den großen Rucksack packtest. Auch die zwei Karnevalkostüme wurden in den Rucksack gedrückt und die Verpackung knisterte leise. Genervt verzogst du dein Gesicht immer wieder weil deine Haut fürchterlich spannte und überlegtest ob du die Handcreme auch für das Gesicht benutzen konntest. Du kamst zu Schluss, dass das was gut für deine Hände ist, deinem Gesicht sicher nicht schaden würde. Schnell öffnetest du die Dose und schmiertest dir die verbrannte Haut dick ein. Fast augenblicklich verminderte sich das Spannen und du packtest die Creme in ein Seitenfach des Rucksackes. Dabei klebte dir der Sand an den eingecremten Hautpartien und es fühlte sich an als hättest du dich nach dem Freibad im Sandkasten gewälzt. Dennoch machtest du weiter und packtest die restlichen Sachen ein, nachdem du wieder etwas getrunken hattest. Dann stecktest du das Taschenmesser und die Taschenlampe in eine Seitentasche, wo du schneller drankommen konntest. Die Bonbons drückest du dazu und überlegtest etwas was du mit der schmelzenden Schokolade machen solltest. Da sie in einer verschweißten Plastikverpackung steckte und nichts daraus herauslaufen konnte, packtest du sie einfach in den Rucksack. Nun fiel dein Blick auf die vier vollen 1-Liter-Flaschen, die du gefunden hattest und anschließend auf die fünfte, die du fast leer getrunken hattest. Du wusstest nicht wie lange du schon hier saßest, doch dir war klar dass es schon ein paar Stunden sein musste. Immer wieder riefst du dir in Gedanken zusammen, was dir dein Bruder über Wüsten erzählt hatte. Er meinte mal, dass es in der Nacht kälter als im späten Herbst werden kann, daher musstest du dir schnellst möglich einen Unterschlupf suchen. Schnell packtest du die vier Wasserflaschen in den Rucksack und schlossest den Reißverschluss unter großer Anstrengung. Die andere Flasche wolltest du in der Hand behalten. Zögernd legtest du den Mantel kurz ab und streiftest dir den schweren Rucksack über die Schulter, bevor du deinen Mantel wie einen Umhang über deinem Kopf und Schultern ausbreitetest. Taumelt wegen dem ungewohnten hohen Gewicht auf deinen Schultern wagtest du die erste Schritte in Richtung der sinkenden Sonnen, welche beide vor kurzem ihren Zenit überschritten hatten. Taumelnd und doch fest entschlossen gingst du weiter, denn du hattest einen Entschluss gefasst. Mit ernstem Blick sahst du die Düne hinunter, die du soeben erklommen hattest und dein Blick fiel auf die zerwühlte Stelle, wo du aufgewacht warst. Dein Griff um deinen Mantel verfestigte sich, damit der aufkommende Wind ihn nicht mit sich reißen konnte. Du strecktest deinen Rücken durch und flüstertest: „Ich werde hier in dieser verdammten Wüste nicht sterben und ich werde herausfinden wo ich hier bin, egal was noch passieren mag.“ Dann wandtest du dich ab und gingst los auf den schmalen Kamm der Sanddüne. Einen Schritt nach dem anderen. Einen Schritt nach dem anderen. Einen Schritt nach dem anderen. Einzig dieser Satz beherrschte deine Gedanken, seitdem du losgegangen warst und wiederholte sich ständig in deinem Kopf. Dir war bewusst gewesen, dass es anstrengend werden würde. Doch nie hättest du gedacht, dass es so schlimm wäre. Deine Füße brannten, teils durch die sich bildenden Blasen teils durch die sengende Hitze die der Sand unter dir abgab. Dir war unerträglich heiß und du hattest bereits die Hälfte der zweite Flasche getrunken. Aber du gönntest dir keine Pause, denn vor dir versank bereits die erste Sonne hinter dem Horizont und ließ deine Schritte schneller werden. Doch als auch die zweite Sonne verschwand und die Dunkelheit sich rasend schnell über dich und deine Umgebung senkte, kam eine tiefe Verzweiflung über dich. Schluchzend versuchtest du schneller zu gehen, doch du stolpertest und kullertest ungehindert die Düne hinunter wobei du deinen Mantel verlorst. Weinend wolltest du dich aufrappeln, doch dir fehlte die Kraft. Auf Händen und Knien versuchtest du dich zitternd aufzurichten, was dir aber nicht gelang. Du wischtest dir trotzig die Tränen aus dem Gesicht und versuchtest nicht zu schluchzen. Plötzlich erschien eine Hand vor deinem Gesicht. „Brauchst du Hilfe?“ Kapitel 2: Silent Storm at Tatooine – Stiller Sturm auf Tatooine ---------------------------------------------------------------- Schluchzend versuchtest du schneller zu gehen, doch du stolpertest und kullertest ungehindert die Düne hinunter. Weinend wolltest du dich aufrappeln, doch dir fehlte die Kraft. Auf Händen und Knien versuchtest du dich zitternd aufzurichten, was dir aber nicht gelang. Du wischtest dir trotzig die Tränen aus dem Gesicht und versuchtest nicht zu schluchzen. Plötzlich erschien eine Hand vor deinem Gesicht. „Brauchst du Hilfe?“ Verwirrt hobst du deinen Kopf an und sahst in der einbrechenden Dunkelheit einem Jungen ins Gesicht, der dich fragend ansah und deinen Mantel in einer Hand hatte. Du nicktest und nahmst mit einem schwachen Griff seine freie Hand an. Mit erstaunlicher Kraft zog der Junge dich hoch und half dir stehen zu bleiben. Nun wo du ihm Angesicht zu Angesicht standst, konntest du ihn trotz des einsetzenden Dämmerlichtes erkennen. Fassungslos sahst du dem kindlichen Anakin Skywalker in die Augen, der dich immer noch stützte. „Alles ok?“ Fragte der Junge mit großen Augen. „Wieso weinst du?“ Erst jetzt realisiertest du dass dir immer noch Tränen über die Wangen liefen und du dein gegenüber angestarrt hattest. Du fandst keine Worte und konntest nur weiter weinen. Plötzlich wurdest du sanft umarmt und der Junge sagte dir: „Alles wird gut, nicht weinen.“ Während ihr dastandet und deine Tränen in der immer noch herrschenden Hitze von deiner Haut wegtrockneten, wurde es stuckduster und Anakin ließ dich langsam los. „Komm mit, es wird bald übel kalt werden. Wohnst du hier in der Nähe? Soll ich dich nach Hause bringen?“ Verzweifelt suchtest du nach Worte und plötzlich kamen sie dir über die Lippen, ohne dass du weiter darüber nachdachtest. „Ich komme nicht von diesem Planeten, ich war mit meiner Familie unterwegs und wir hatten einen Unfall… ich bin allein…“ Plötzlich mit aller Wucht wurde dir klar, was du bisher verdrängt hattest; jeder den du liebtest war tot und du ganz alleine. Wieder wollten dir deine Beine dir dein Dienst versagen. Aber Anakin hielt dich fest und sagte betroffen: „Das tut mir leid… wenn du magst kannst du zu mir… meine Mom wird sicher nichts dagegen haben… komm. Wir müssen hier weg, ich glaube da kommt ein Sturm auf!“ Mit sanfter Gewalt zerrte der Junge dich durch die dunkle Wüste und folgte trittsicher einem für dich unsichtbaren Weg. Der Wind wurde immer stärker, doch zu eurem Glück kam er von hinten und ihr musstet nicht dagegen anlaufen. Schon bald tauchten im aufgewirbelten Sand die ersten Lichter der Siedlung auf in der der Junge lebte. Unzählige Fakten über diese Möchte-gern-Stadt überfüllten deine Gedanken und verdrängten die grausame Welle der Gewissheit die über dir zusammen gebrochen war. Du wusstest, dass Mos Espa neben Anchorhead und Mos Meisley der Hauptstädte dieses Planeten war. Denn nun war dir klipp und klar dass du auf Tatooine gestrandet warst. Die Stadt hatte den größten Raumhafen des Planeten und hier fanden die berühmtberüchtigten Podrennen statt. Während du dich in Gedanken ablenktest, führte Anakin dich ins Sklavenviertel wo er lebte. Du merktest nicht wie die wenigen die noch draußen waren deine dreckige Kleidung musterten und euch aus dem Weg gingen. Erst als du durch das Rauschen des aufkommenden Sturms die Stimme ein Frau vernahmst die Anakins Namen rief, schafftest du dich wieder mit der Realität zu befassen. Vor dir tauchte Shmi Skywalker auf, die sich durch den Wind kämpfte und langsam vor dir in die Knie ging, während Anakin ihr erzählte wie er dich fand. Schnell und mit erstaunlicher Kraft hob die Sklavin dich hoch und trug dich in ihr Haus, während ihr Sohn euch folgte. Du kralltest dich teilnahmslos an die Kleidung der Frau und spürtest wie mit einem Mal die Erschöpfung dieses Tages ihren Tribut zollte. Noch bevor Shmi Skywalker mit dir auf dem Arm ihre spärliche Behausung betrat, warst du eingeschlafen und verschliefst den heulenden Sturm der durch die Wüstenstadt fegte. Dir tat alles weh, als du von einer lauten Stimme aufgeweckt wurdest. Verwirrt tatst du nach der harten Unterlage auf der du lagst. Schnell kristallisierten sich Worte aus dem Geschrei: „Hier ist kein weiteres Kind, nur Anakin und ich.“ Sofort wurde dir klar dass man nach dir suchte, leise ätzend stemmtest du dich aus dem Bett hoch und sahst dich nach einem Versteck um. Einem Gefühl folgend schlichst du aus dem Raum und krochst durch ein Fenster hinaus in den Schatten der dicht an dicht gebauten Häusern, wo du mucksmäuschenstill unter einem Sims hocktest. Eine alte Frau kam an dir vorbei und breitet ohne ein Wort ein breites Stück Stoff über dir aus, so dass man dich nicht mehr sah. Mit einem lauten Knall flog das Fenster über dir auf und Staub rieselte auf dich nieder. „Hier ist kein Gör, los sucht weiter.“ Du hörtest wie sich Schritte entfernten, doch du konntest vor Angst keinen Finger rühren. Erst als die alte Frau, die dich mit dem Tuch abgedeckt hatte, wiederkam, trat neues Leben in dich. Schnell zerrte diese das Tuch von dir und zog dir ein altes zerfetztes Kleid über den Kopf und du stopftest deine Arme durch die löchrigen Ärmel. Die Frau wickelte dir das Tuch mit einer flüssigen Bewegung um deine Haare und fing plötzlich an dich auszuschimpfen: „Du dummer undankbaren Ding!“ Kreischte sie scheinbar wütend. „Ich hatte dir gesagt, du sollst mir auf dem Markt helfen und nicht spielen. Was habe ich nur falsch gemacht, dass mir so eine Bürde auferlegt worden ist.“ Etwas verwirrt sahst du die Unbekannte an, welche weiterschrie, sodass alle es mitbekamen. Schnell wurde dir klar was hier gespielt wurde und du senktest scheinbar beschämt den Kopf wegen der Schimpfe. Die Frau griff nach deinem Arm und es sah aus als würde sie dich mit sich zerren. Doch in Wahrheit war ihr Griff sanft und führte dich in eine kleine Wohnung, wo du den Rucksack deines Vaters entdecktest. Erst jetzt betrachtetest du deine Retterin genauer; ihr Gesicht war wettergegerbt und tiefe Falten durchzogen es. Ihr schlohweißes Haar gab einen scharfen Kontrast zu der gebräunten Haut und war in einem lockeren Knoten nach hinten gebunden. Ihre Kleidung war abgegriffen aber sah dennoch sehr gepflegt aus. Du sahst nach oben in ihr Gesicht und merktest, dass ein besorgter Blick auf dir lag. Die alte Frau kniete sich vor dich und fragte: „Alles in Ordnung, ich wollte dich nicht erschrecken, aber es ging nicht anders.“ Schnell antwortest du mit etwas hoher Stimme und versuchtest dabei höflich zu bleiben. Denn dein Bruder hatte dir mal erklärt dass du immer höflich sein solltest, weil du dies ja auch von deinem Gegenüber wolltest, deswegen suchtest du nach den richtigen Worten: „Mir geht es gut… ich weiß dass Sie mir helfen wollten und hab mich nur erschrocken weil es so schnell ging… haben Sie vielen Dank, M‘am.“ Plötzlich musste die Frau lachen und klopfte dir kurz auf die Schulter. Verwirrt sahst du die Frau an, die kurz ans Fenster trat und jemandem winkte. „Nenn mich Vrei und bitte sage du zu mir, ich bin niemand denn man siezen müsste.“ Lachend reichte Vrei dir einen Becher in den sie Wasser gefühlt hatte. Schnell trankst du das kühle Nass und entgegnetest danach: „Jedes Wesen hat Respekt verdient, egal welchen Status er trägt. Das hat mir mein Bruder erklärt!“ „Da hast du ein schlaues Vorbild gehabt!“ Lächelnd nickte Vrei und öffnete die Tür einen Spalt. Schnell drückte sich jemand hinein und du erkanntest Anakin, dem du sofort um den Hals fielst. „Was ist überhaupt los?“ Fiel dir ein und dein Mund sprach die Frage sofort aus, woraufhin die anderen beiden sich einen besorgten Blick zuwarfen. Vrei seufzte niedergeschlagen bevor sie dir erklärte, wieso man dich suchte: „Du bist ganz alleine hier und alle Sklavenhändler lassen dich suchen, weil sie dich verkaufen wollen… und wer dich ausliefert, bekommt eine Belohnung.“ Mit großen Augen sahst du von Vrei zu Anakin der betreten den Blick abwandte. „Und wieso helft ihr mir? Es würde euch doch helfen oder?“ Missmutig verzog Anakin seinen Mund und meinte mit ernster Stimme: „Eher werde ich sterben als dass ich eine andere Person zu einem Dasein als Sklave verdammen würde.“ Gerührt sahen du und Vrei das junge Kind an und du umarmtest ihn vor Dankbarkeit, was er sofort erwiderte. Vrei seufzte noch einmal und flüsterte: „Ich bin zwar keine Sklavin, sehe es aber so wie der junge Skywalker neben mir. Daher wirst du ab jetzt meine Enkelin sein, die ich nach dem Verlust ihrer Eltern aufgenommen habe… sie sind doch tot oder?“ Mit Tränen in den Augen und einem dicken Kloß im Hals nicktest du und Anakin umarmte dich noch fester. Plötzlich wurde es dunkel im Raum, da das Fenster jemandem verdeckt wurde. Kapitel 3: Silent Life – Stilles Leben -------------------------------------- Plötzlich wurde es dunkel im Raum, da das Fenster jemandem verdeckt wurde. Aufgeschreckt drehte Vrei sich um und erblickte Shmi. Dieser nickte kurz und verschwand wieder. Erleichtert atmete die alte Frau auf und erklärte Shmis Benehmen. Denn während du vor Erschöpfung die ganze Nacht und fast den ganzen Tag verschlafen hattest, hatten mehrere Leute einen Plan geschmiedet um dir zu helfen. So wusste plötzlich jeder Bescheid über deine Eltern, Vreis Sohn und seine Frau, die Feuchtfarmer waren und bei einem Tuskenangriff gestorben waren, während du bei deiner Großmutter Vrei zu Besuch warst. Seitdem hattest du weinend in deinem Zimmer gelegen und warst gestern zum ersten Mal wieder raus gegangen, wo Anakin dich aufgegabelt hatte und dich wieder nach Hause brachte. Und so verlorst du zum zweiten Mal eine Familie, gewannst aber ein Großmutter und einen neuen Freund hinzu. Denn du und Anakin ward bereits jetzt wie Geschwister, wann immer er konnte war er bei dir und half dir dich einzuleben. Schnell fandest du heraus, dass Ihr beide acht Jahre alt ward und viele Interessen teiltet. Immer wieder brachte er kaputte Elektrogegenstände mit und zeigte dir wie man sie reparierte, um dich etwas abzulenken. Nach ein paar Tagen in denen du dich von deinen Strapazen erholtest, kamen Shmi und Anakin zu Vrei nach Hause. Hier erklärten die drei dir, dass du offiziell bei Vrei als ihre Enkelin leben würdest, aber immer wenn du wolltest du Anakin gehen durftest. Aber jeden Morgen müsstest du auf dem Markt halfen, während du nachmittags spielen durftest. Dank der falschen Geschichte, die nun seit Tagen die Runde machte und immer ausschweifender wurde, wurde die Jagd auf dich nach einiger Zeit abgeblasen. Denn dank ‚deiner Großmutter‘ warst du ja nicht alleine und du durftest wieder gefahrlos nach draußen. Deine alte Kleidung wurde nachdem Vrei sie gewaschen hatte für eine große Summe verkauft, da keiner den Stoff Jeans kannte. Von dem Geld wurde das meiste gespart, doch du bekamst passende Kleidung für das Leben auf Tatooine und nun besaßest du eine neuere Tunika und geeignete Schuhe, sowie frische Unterwäsche. Deine restlichen Sachen durftest du behalten und du verstecktest sie gut, damit niemand sie fand. Nachdem du deine Sachen nochmal durchsucht hattest, behieltst du ein paar Sachen bei dir. So trugst du zum Beispiel oft eines der Jedikostüme unter der Tunika oder dem alten Kleid das Vrei dir gegeben hatte. In einem alten Gürtel von Vrei mit kleinen Taschen dran verwahrtest du dein Taschenmesser und die letzten Bonbons. Die Schokolade aber hattest du mit allen geteilt die dir geholfen hatten. Der Erste Hilfe Koffer gabst du Vrei und Shmi um verletzten Sklaven zu helfen, deren Besitzer die Behandlung nicht bezahlen wollten, da du es besser fandst, anderen zu helfen, als die Sachen zu bunkern. Und so war der volle Rucksack fast leer, denn das Wasser und die Handcreme waren schnell aufgebraucht. Seit deinem Unfall waren bereits 2 Wochen vergangen und langsam hattest du dich eingelebt. Doch immer wenn du an deine Familie erinnert wurdest, traten dir Tränen in die Augen. Jeden Abend holtest du das mittlerweile zerknitterte Bild hervor und sahst lange darauf, bevor du dich schlafen legtest. Du vermisstest deine Eltern und es war schwer sich an die spartanische Verhältnisse zu gewöhnen die auf Tatooine herrschten. Es war seltsam in dieser Welt zu leben und so zu tun als wäre es normal für dich. Mittlerweile war Vrei wirklich zu einer Großmutter für dich geworden, die du nicht nur zur Tarnung so nanntest, sondern weil du sie sehr mochtest. In den kalten Nächten brachte sie dir bei Basic und andere wichtige Sprachen zu lesen und zu schreiben, nachdem du gebeichtet hattest dass du das nicht konntest und Anakin fand es lustig dir huttische Schimpf- und Fluchworte beizubringen. Doch immer wenn du den Jungen lachen sahst, erinnertest du dich an sein Schicksal und du überlegtest wie du Anakins Fall verhindern konntest. Bis jetzt fiel dir nichts ein, was nicht den gesamten Zeitverlauf verändert hätte. Denn mit deinem Bruder hast du oft alle möglichen Szenarien durchdacht und musstest bei vielen feststellen dass es ein zu großes Caos geben würde. So durftest du nicht die Jedi nach Tatooine rufen, denn Anakin musste ja das Podrennen gewinnen um den Jedi und Naboo zu helfen. Du konntest den Jedi nicht alles erzählen, weil sie Anakin sonst nicht in den Orden aufnehmen würden. Du konntest Anakin nicht alles erzählen, weil er sich sonst selbst fertig machen würde. Und so weiter… Nach einer Weile entschiedst du, dass du Anakin alles über die Jedi und die Macht beizubringen würdest, was du wusstest. Dir war nämlich aufgefallen, dass Anakin immer wieder unbewusst die Macht anwendete und du dachtest dir, dass wenn er schon eine gewisse Vorkenntnis hätte, wäre das gut für sein zukünftiges Leben als Jedi. Daher kramtest du eines Abends den Notizblock deines Vaters hervor und begannst dir fein säuberlich aufzulisten, was man als Jüngling und Padawan alles lernen musste. Da die Sonnen dabei waren unterzugehen, wurde es immer dunkler in deinem kleinen Zimmer und deine ausgeschaltete Lichtquelle stand bei der Tür. Du hobst deine Hand um nach der Lampe zu greifen, als diese plötzlich in deiner Hand lag. Erschrocken ließest du den Gegenstand fast fallen und mit großen Augen sahst du auf deine Hand. Plötzlich keimte ein Verdacht in dir auf und ein breites Grinsen erschien in deinem Gesicht. Du kniffst deine Augen fest zusammen und konzentriertest dich auf deinen Schuh vor deinem Bett auf dem Boden. Du dachtest daran, dass der Schuh schwerelos sein und schweben würde. Als sich deine Augen langsam öffneten, schwebte der abgenutzte Schuh vor deinem Gesicht und Vrei stand fassungslos im Türrahmen. Jubelnd sprangst du auf und umarmtest die Frau, welche immer noch kein Wort hervorbrachte. Schnell löstest du die Umarmung und schnapptest den Notizblock um für Anakin UND dich einen Trainingsplan zu machen. Doch bevor du anfangen konntest, ergriff Vrei deine Hände. „Warst du das?“ Zögerlich nicktest du und wartetest die nächste Reaktion der Frau ab. Vrei ließ sich neben dir auf das kleine Bett fallen und atmete tief durch. „Du bist also auch machtsensitiv, wie…“ „Anakin!“ unterbrachst du deine Großmutter und sahst sie mit großen Augen an, als sie nickte und ihren Satz fortführte: „und ich!“ Dir fiel vor Erstaunen der Mund auf und du starrtest Vrei wie ein stummer Fisch an. Vrei fuhr sich mit einer Hand über ihr Gesicht und fragte: „Was listest du da auf, ich kenne diese Schrift nicht!“ Du sahst auf den Block in deiner Hand und versuchtest herauszufinden was hier los ist. Doch du vertrautest Vrei und so rangst du dich zu einer ehrlichen Antwort durch: „Ich stellen einen… einen Trainingsplan für Ani und mich auf… damit wir unsere Kräfte trainieren können. Die Schrift… ist meine Muttersprache… aber die wird sonst nirgends verwendet… soweit ich weiß.“ Vrei summte einen verstehenden Ton und sah nachdenklich zu Boden. Nach einer unangenehmen Stille sprach Vrei endlich: „Ich habe den Jediorden vor Jahren verlassen, weil ich nicht mehr mit ihrer Sichtweise klarkam, ich war eine Meisterin. Damals schwor ich allem was mit dem Orden zu tun hat, hinter mir zu lassen… aber…“ Fragend blicktest du die Vrei an, die dir plötzlich in einem neuen Licht erschien. Deine Großmutter atmete nochmals tief durch und sprach weiter: „Aber ich würde euch beiden gerne helfen mit dem Training.“ Fassungslos über so viel Glück sprangst du Vrei auf den Schoß und bedanktest dich unaufhörlich, während die ehemalige Jedi lachend versuchte dich zu beruhigen. Bis spät in die Nacht erzählte die Frau dir von sich und ihrem alten Leben und versprach mit dir zusammen morgen einen genauen Trainingsplan zu erstellen. Während du im Bett lagst und vor Aufregung kein Auge zubekamst, fiel dir eines auf. Bisher war dein Leben hier auf Tatooine sehr ruhig verlaufen. Doch dieses stille Leben würde jetzt vorbei sein, denn ab jetzt hattest du ein festes Ziel vor Augen. Du würdest Anakin retten und es fühlte sich an als würdest du deinem Bruder Samy helfen. Ab diesem Tag wurden du und Anakin von der Ex-Jedi hart trainiert, ohne dass es irgendwem auffiel. Nachdem du deinem Freund erklärtest was das Training bezwecken sollte, war er Feuer und Flamme. Nur eine Sache ärgerte den Jungen sehr; er durfte unter keinen Umständen ein Podrennen gewinnen, bis die Zeit dazu gekommen ist. Denn nur dann konnte Anakin frei kommen durch die Hilfe des Jedimeisters Qui-Gon Jinn. Doch das sagtest du keinem, auch wenn du oft die Vermutung hattest, dass Vrei manchmal deine Gedanken las. Kapitel 4: Silent Arrival – Stille Ankunft ------------------------------------------ Dein altes Leben kam dir mittlerweile so unwirklich vor, als sei es nur ein Traum gewesen. Anakin, Shmi und Vrei standen dir so nah wie es nur ein Familienmitglied konnte. Das was dir in den ersten Tagen fast die Nerven raubte, störten dich nicht mehr, wie der Sand in deinen Kleidern, die sengende Hitze der zwei Sonnen oder die fremden Sprachen. Jeden Morgen standst du vor Sonnenaufgang auf um mit Vrei die Waren für den Markt abzuholen und halfst bis Mittag dabei sie zu verkaufen. Nur selten konntest du ausschlafen, denn hier gab es kein Wochenende oder Feiertag. Auf Tatooine gab es nur das Wetter nach dem man sich richtete; Sturmfrei oder Sturm. Nur wenn ein Sandsturm aufzog, durftest du liegenbleiben und noch etwas schlafen. Was deiner Meinung nach nicht oft genug vorkam. Nachmittags halfst du Anakin in Wattos Laden, denn wenn du einen Teil seiner Arbeit übernahmst, durfte das Sklavenkind früher nach Hause gehen. Und auf diesen Teil des Tages freutest du dich am meisten. Denn ab dann konnten Anakin und du eure Machtfähigkeiten trainieren. Vrei brachte euch nach und nach bei eure Kräfte zu beherrschen, aber für ihre Hilfe verlangte sie, dass ihr zwei die gesamte Ausbildung absolviertet. Vor allem das Meditieren prägte sie euch so sehr ein, dass du und Ani nicht mehr schlafen konntet ohne vorher euren Geist in tiefe Ruhe gebettet zu haben. Du und Anakin büffelten jeden Abend verschiedene Sprachen, Politik, richtiges Benehmen und was am amüsantesten war; musizieren und tanzen. Denn weder Ani noch du waren motorisch dazu geeignet, sich nach einer choreographischen Bewegungsabfolge zu Musik zu bewegen. Dies führte immer wieder zu schmerzenden Zehen und lautem Gelächter, trotz der gewaltigen Anstrengung. Obwohl du Schule nie so richtig gemocht hattest, liebtest du diesen Unterricht. Nach ein paar Monaten konnte jeder von euch zwei ohne weiteres einen ganzen Podrenner schweben lassen und die Gedanken von den euch umgebenden Personen wahrnehmen. Aber ihr konntet auch eure Machtaura verdecken und andere Machtsensitive spüren. Betroffen merktest du, dass viele Sklaven stark in der Macht waren. Aber keiner von ihnen hatte je die Chance ein Jedi zu werden, da sie im Outer Rim geboren und aufgewachsen waren. Und hier draußen wurden nur wenige der Machtsensitiven gefunden. Während dir die Tragweite der Sklaverei immer wieder vor Augen geführt wurde, verstand Anakin plötzlich wie schlecht seine Chancen waren je ein Jedi zu werden. Denn Vrei log euch nie an und so erklärte sie euch dass ihr beide zu alt wärd. Sie ließ euch keine Hoffnung je ein Mitglied des Jediordens zu werden. Doch dabei warf sie dir einen Blick zu der dich automatisch verstummen ließ und dir klar machte, dass Vrei sehr wohl wusste, was für ein Weg deinem Freund bevorstand. Doch trotz dieses Gespräches stürztet ihr zwei euch weiterhin in eure Ausbildung und lerntet weiter, denn auch wenn ihre keine Jedi werden konnten, so konntet ihr dennoch etwas an eurem Lebe ändern. Während Anakin das Beste aus seiner Situation machen wollte, war es immer noch dein Plan dafür zu sorgen, dass Anakin nicht der Dunkelheit verfiel. Doch erst Monate später mitten in einem Traum erschien dir die Art und Weise wie du diesen Plan zur Vollendung bringen konntest. Es war denkbar einfach und doch schwieriger als du bisher glaubtest. Denn nur wenn Anakin von der richtigen Person zum Jedi ausgebildet würde, würde die Dunkelheit ihn nicht in seine Klauen kriegen. Aus diesem Grund musstest du Qui-Gon Jinn retten. Sicher war Obi-Wan Kenobi ein guter Jedi, doch sein Meister hatte mehr Erfahrung und würde Anakin besser leiten und kontrollieren können. Dies war der Grund wieso du eines Abends, als Anakin nach Hause gegangen war, zu Vrei gingst und sie um eine Einzelausbildung batst. Die ehemalige Jedi sollte dir das Führen eines Lichtschwertes beibringen, nur dir. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit und einer ernsten Diskussion wieso du diese Kampfkunst erlernen wolltest, stimmte dir deine Großmutter zu und gab dir die Aufgabe, einen Ersatz für ein Schwert zu suchen. Doch dies war nicht so leicht wie es klang, denn du musstest auf viele Dinge achten, wie das Gewicht, die Form, die Größe und das Material. Erst nachdem du eine ziemlich schwere Metallstange in Wattos Laden entdeckt hattest, war Vrei bereit dein Einzeltraining zu beginnen. Du hattest eigentlich keine Kampferfahrung, wenn man das Herumgetolle mit deinem Bruder außer Acht ließ. Doch deine Reflexe waren sehr gut und durch eure Training und die harte Arbeit auf Tatooine waren deine Muskeln mittlerweile stark und belastungsfähig. Was dir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, war der Umstand dass bemerkte Anakin dass du ein Geheimnis vor ihm hattest. Zu Beginn störte es den Jungen nicht, denn jeder hatte Geheimnisse. Doch dann merkte er, dass du noch etwas anderes trainiertest, was er nicht erzählt bekam und irgendwann sah er dich bei deinem Zusatztraining. Während du also mit einem Stock das Kämpfen erlerntest, wuchs in Anakin die Eifersucht. Denn du durftest scheinbar die vollständige Ausbildung zum Jedi machen, während er nur die Sparversion bekam. Nachdem fast ein ganzes Jahr seit deiner Ankunft vergangen war, entzweite sich eure Freundschaft langsam. Aber das bemerktest du erst als es fast zu spät war. Eines Tages kamst du nach deiner Arbeit auf dem Markt in das Geschäft wo Anakin arbeitet um ihm zu helfen. Doch als du zur Tür reinkamst, fauchte Anakin dich wütend an: „Was willst du?“ Verwirrt zogst du die Augenbrauen zusammen und meintest, dass du wie immer helfen wolltest. Daraufhin schnaubte der Junge verächtlich: „Das kann ich auch alleine und jetzt hau ab.“ „Aber…“ setztest du nochmal zum Sprechen an, doch Anakin fuhr dir ins Wort: „Haut ab und trainier zu kämpfen, ich brauch dich genauso wenig wie du mich! Geh.“ Mit dem letzten Wort warf Anakin ein Schrottteil nach dir und du flüchtetest aus dem Raum. Draußen kämpftest du mit den Tränen, du wolltest doch nur helfen und verstandst nicht wieso Anakin so wütend war. Betrübt gingst du einfach in eine Richtung los und verließest die Stadt nach einer Weile. Erstaunt erkanntest du irgendwann die Stelle wieder, wo du das erste Mal auf den jungen Skywalker getroffen warst. Du setztest dich in den Sand um nachzudenken. Seit du hierwarst, hatten du und Anakin fast alles zusammen gemacht und alles geteilt. Du versuchtest zu verstehen was er fühlte und nach und nach wurde dir klar, dass Anakin sich einfach übergangen fühlte. Denn du hattest ihm nichts gesagt oder erklärt, wie ihr es sonst auch tatet. Hätte er das bei dir gemacht, wärst du wohl auch gekränkt gewesen. Schnell standst du auf und klopftest dir den Sand aus den Kleidern. Sofort ranntest du los um mit Anakin zu reden, doch als du den ersten Schritt gemacht hattest, hörtest du ein Pfeifen über dir und sahst in den blauen Himmel über dir. Mit großer Geschwindigkeit raste ein Schiff über dich hinweg, dessen reflektierende Hülle dich blendete. Hektisch blicktest du nochmal dem Schiff hinterher, das unweit hinter dir landete und einer großen Sandwolke produzierte. Dann ranntest du los um dich mit Anakin auszusprechen. Ohne auf die schimpfenden Personen zu achten, die du anrempeltest, ranntest du geradewegs zu Wattos Laden und riefst nach Anakin. Dieser sah dich missmutig an und wollte dich wieder wegschicken. Du aber drücktest ihm beide Hände auf den Mund und sagtest ganz schnell: „Es tut mir leid, dass ich dir es nicht erzählt habe. Das war nicht fair von mir. Aber ich wollte dir damit helfen und habe nicht darauf geachtet, dass ich damit deine Gefühle verletzt habe. Du bist mir wichtig und ich will nicht mit dir streiten. Es tut mir im Herzen weh, wenn du mich nicht mehr bei dir haben willst. Du bist wie ein Bruder für mich… bitte verzeih mir.“ Mit großen tränengefühlten Augen sahst du den Jungen an und nahmst deine Hände aus seinem Gesicht, damit er dir antworten konnte. Anakin atmete einmal tief durch und sah dir einen Moment lang still in die Augen. „Ist das dein Ernst?“ fragte er schließlich. Du nicktest ganz schnell und Anakin versuchte zu lächeln. „Obwohl ich etwas nach dir geworfen habe um dich zu verscheuchen?“ Wieder nicktest du, während dir ein paar Tränen über die Wangen liefen. „Klar verzeih ich dir, solange du mir verzeihst.“ Schnell nahm Anakin dich in den Arm und du atmetest erleichtert aus. Plötzlich fiel dir etwas ein und du begannst fieberhaft deinen Gürtel abzusuchen. Als du das Gesuchte fandst, reichtest du das zweitletzte Bonbon deines Vaters an Anakin weiter und nahmst dir selbst das letzte. Die in Plastik eingeschweißte Süßigkeit war klebrig, deformiert und weich, aber kein einziges Bonbon hatte dir bis zu diesem Tag so süß geschmeckt, wie der Moment, als du dich nach diesem kurzen Streit mit Anakin versöhnt hattest. Ihr zwei grinstet euch an und schnell gingst du deinem Freund bei der Arbeit zur Hand. Total abgelenkt von dem Sortieren lauter Kleinteile bemerktest du nicht wie ein paar Kunden das Geschäft betraten. Erst als du hörtest wie Anakin mit jemandem redete, sahst du zum Tresen, wo Anakin immer saß und den Laden bewachte. Mit großen Augen betrachtetest du den großgewachsenen Mann der in Begleitung einer hübschen jungen Frau, einem Gungan und einem Astromech war. Anakin rief dich zu sich und stellte dich vor. Lächelnd grüßtest du die Gruppe und meintest zu Anakin, dass du noch kurz zu Vrei gehen würdest. Dieser nickte verstehend und sprach mit der jungen Frau. So schnell deine Füße dich trugen ranntest du nach Hause und erzähltest deiner Großmutter schnell von dem Jedi. Vrei schloss ihre Augen und meinte: „Ich möchte nichts mehr mit den Jedi zu tun haben… aber du solltest die nächsten Tage bei Anakin und Shmi verbringen.“ „Was? Aber wieso darf ich nicht hierbleiben? Ich kann doch morgens hingehen und…“ Vreis erhobene Hand ließ dich verstummen. „Ich liebe dich mein kleiner Engel und du bist ein Teil meines Lebens geworden… Aber du gehörst nicht hierher an meine Seite, sondern musst weiter gehen. Geh mit Anakin und werde eine wundervolle Jedi.“ Mit diesen Worten reichte sie dir deinen Rucksack, der bereits gepackt war und gab dir einen sanften Kuss auf den Kopf. Dann schob sie dich aus der Tür und schloss sie hinter dir. Still sahst du nochmal zurück auf die verschlossene Tür und gingst zögerlich los, mit der schwindenden Hoffnung, dass Vrei nochmal rauskommen würde. Doch sie kam nicht mehr. Kapitel 5: Silent squint to Coruscant – Stiller Seitenblick auf Coruscant ------------------------------------------------------------------------- Nachdem du bei den Skywalkers an die Tür geklopft hattest und Shmi dir ohne Erklärung dein vorübergehendes Zimmer zeigte, wurde dir klar dass du Vrei wohl nie wieder sehen würdest. Dies bestätigte Shmi auf deine Frage hin und erklärte, dass die ehemalige Jedi von hier wegziehen würde. Um dich abzulenken, während du gemeinsam mit Shmi auf Anakin wartetest, halfst du mit dem Essen. Deine Gedanken liefen im Kreis. Schon wieder hat dich ein Familienmitglied verlassen. Du wusstest, dass Vrei bereits weg war und du keine Chance hattest sie einzuholen und doch wärst du am liebsten sofort losgelaufen. Einzig der Gedanke an Anakin ließ dich brav sitzen bleiben. Als ein heftiger Sturm aufzog, wusstest du dass dein Freund bald heim kommen würde. Nervös sahst du immer wieder zur Tür und Shmi meinte belustigt, dass Anakin sicher bald zurück sei. Als sich dann endlich die Tür öffnete, traten zusätzlich zu dem Erwarteten noch weitere Personen ein und so lernte Shmi ein paar Leute kennen, denen Anakin freizügig ein Quartier angeboten hatte um sich vor dem Sturm zu schützen. Der Junge kam fröhlich zu dir und schüttelte sein Haar so aus, dass der Sand auf dich rieselte. Empört riefst du seinen Namen und der Junge lachte laut auf, bevor er vor dir wegrannte und du die Verfolgung aufnahmst. Nachdem ihr die Wohnung zweimal durchquert hatte fing dich der großgewachsene Mann ein, den du als Jedimeister Qui-Gon Jinn kanntest, damit ihr Shmi endlich zuhörtet. Immer noch lachend holte Anakin ein paar Becher für die Gäste aus einem Schrank und der Mann ließ dich mit einem fragenden Blick los. Nachdem alle sich hingesetzt hatten, platze Anakin mit vielen Fragen heraus. Doch nach einer Frage wurde es still und nur das Heulen des Windes war zu hören. „Ihr seid ein Jedimeister nicht wahr?“ Qui-Gon Jinn sah den Jungen nachdenklich an und anschließend fiel sein Blick auf dich. Du versuchtest seinen forschenden Augen standzuhalten und zeitgleich bemühtest du dich darum deine Gedanken abzuschirmen. Aber das Grinsen auf dem Gesicht des Mannes deutete an, dass das nicht richtig geklappt hatte. Bemüht nicht laut zu fluchen griffst du nach deinem Becher und starrtest auf das Wasser darin. Anakin, dem dein merkwürdiges Verhalten nicht aufgefallen war, verstand sich hervorragend mit dem Jedi und löcherte diesen mit Fragen. Zeitgleich versuchtest du ein Gespräch mit Padmé zu beginnen. Da dein Bruder dir viel über die Politik von Naboo erzählt hatte, konntest du selbst in diesem Thema ohne Probleme mithalten. Erstaunt verstummte der Jedi irgendwann, nachdem du unbewusst auf die herrschende Blockade zu sprechen kamst. Anakin spitzte die Ohren, während du redetest. Als du ihm zwischendurch mal in die Augen sahst, blitzte darin Erkenntnis auf, was dich abrupt verstummen ließ. Mit großen Augen wurde auch dir bewusste, dass du gerade das machtest was du eigentlich verhindern wolltest. Du hattest zu viele Informationen zu früh ausgeteilt und vor allem hattest du die ‚Zofe‘ die dir gegenüber saß, soeben als Königin von Naboo entlarvt. Padmé starrte dich fassungslos an und du starrtest zurück. Erschrocken presstest du deine Hände auf den Mund und sprangst auf. Dabei entging dir das amüsante Lächeln des Jedimeisters, für den die meisten Informationen nicht neues waren. Während du dich schnell in deinem Zimmer verstecktest, raste dein Herz und dir wurde schwindelig, während du die Konsequenzen überschlugst. Was es wohl ändern würde, wenn Anakin und Jar Jar wussten, dass Padmé die Königin ist, fragtest du dich und versuchtest dir vorzustellen, was für Folgen dein Ausrutscher haben könnte. Doch so richtig konntest du es dir nicht vorstellen. Als es dann leicht an der Tür klopfte, bekamst du fast einen Herzkasper. Mit schweißnassen Händen öffnetest du und warst erleichtert als du Anakin erblicktest, der dich fragte: „Magst du mit auf die Terrasse kommen? Der Sturm hat sich gelegt und…“ Sofort fiel dir die Sternenszene auf dem Dach ein und du fragest zögerlich: „Und?“ „Meister Jinn will dich sprechen, er ist wirklich ein Jedi! Das ist so aufregend.“ Vor sich hinplappernd ergriff dein Freund deine Hand und zog dich hinter sich her. Du aber hörtest ihm nicht zu, sondern hattest das Gefühl zu deinen Hinrichtung zu laufen. Dir war klar dass der Jedi dir nicht schaden würde, aber du hattest Angst, was deine Anwesenheit alles verändern würde. Doch als du in die klare sternenklare Nacht hinaustratst, verschwand die Angst und plötzlich wurde dir bewusst, dass du alles zum Besseren wenden konntest. Aber nur wenn du das Spiel genauso gut wie dein Hauptgegner beherrschst, du musstest nur eine Person auf dem Verkehr ziehen und das war Palpatine, Senator von Naboo. Als würdest du im Kino sitzen, zogen mehrere Kurzfilme an dir vorbei und zeigten dir verschiedene Wege dein Ziel zu erreichen. Kaum dass du stolpernd hinter Anakin die Terrasse getreten hattest, hattest du dich für einen Weg entschieden. Mit einem gelösten Lächeln begrüßtest du den Jedi der dir schlicht zunickte und dich ohne Umschweife um eine Blutprobe bat. Auch bei Anakin entnahm er etwas von dem flüssigen Rot und sprach kurz mit seinem Schüler, der im Raumschiff zurückgeblieben war. Nach einem fassungslosen Ausruf von diesem beendete Qui-Gon das Gespräch und sah die zwei Kinder nachdenklich an. Er räusperte sich und fragte dich dann: „Mir ist aufgefallen, dass du Kleidung trägst, die sich sehr an der Tracht der Jedi orientiert. Ist dir das bewusst.“ Du sahst etwas zu Seite und erklärtest scheinheilig, dass ein Bild von einem Jedi als Vorlage für deine Kleidung diente, was ja auch stimmte. Danach leitetest du das Gespräch in eine andere Richtung und irgendwann kamt ihr auf die Sterne über euren Köpfen zu sprechen. Doch dir gingen andere Dinge durch den Kopf. Du wusstest zwar was er von Anakin hielt, doch nun warst du mit involviert und du wartetest gespannt darauf was sich nun ändern würde. Doch zu deiner Verwunderung verliefen die nächsten Tage exakt so wie im Film. Anakin gewann das Podrennen (wenn auch mit weniger Problemen, da du die Sabotage verhindertest und Anakin die Macht anwenden konnte) und wurde durch die Wette des Jedis befreit. Doch Shmi konnte Qui-Gon nicht freikaufen und so musste sie zurückbleiben. Nachdem Anakin sich schweren Herzens von seiner Mutter verabschiedet hatte, verließ er mit seinem Retter das Sklavenviertel. Du hattest dich bereits vor ein paar Stunden von Shmi verabschiedet und ihr einen Brief überreicht, denn sie lesen sollte, wenn Anakin weg war. Darin schriebst du ihr, dass sie in 10 Jahre vorsichtig beim Pilze pflücken sein sollte und dass auch sie bald frei kommen würde. Gemeinsam mit Padmé wartetest du auf die Nachzügler und als du sie endlich entdeckt hattest, kam auch schon eine Staubwolke auf die zwei zu. Dann ging alles ganz schnell. Eine rote Klinge blitze auf und Anakin warf sich zu Boden. Ohne zu zögern ranntest du los und halfst deinem Freund hoch. Doch in dem Moment wurdest auch du von Darth Maul angegriffen. Vor Schreck aufschreiend kniffest du deine Augen fest zu und erwartetest den Schmerz. Doch dieser kam nicht. Als du deine Augen öffnetest, kam der Zabrak gerade wieder umständlich auf die Beine und Anakin zerrte dich mit sich zum Schiff, das dabei war zu starten. Gemeinsam mit Qui-Gon sprangt ihr auf die Rampe, während das Raumschiff bereits abhob. Mit großen Augen sahst du noch einmal hinter dich, wo der tätowierte Mann dich hasserfüllt ansah. Dir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und dann schloss sich schon die Rampe und mit einem heftigen Ruck beschleunigte das Schiff. „Ab nach Coruscant!“ Entwich dir, was das Jediteam vor dir zum Grinsen brachte. Anakin neben dir schnaufte anstatt zu lachen, weil er immer noch etwas um Atem rang. Nur Padmé die mit Jarjar Bings zusammen auf euch gewartet hatte, war nicht zu lachen zu mute. Ihre Gedanken waren bei ihrem Volk und dessen Nöte zerrten an ihrem sonnigen Gemüt. Dennoch nickte sie und erwiderte: „Ja auf nach Coruscant.“ Als du damals im Film sahst, dass Anakin fror, war dir das unverständlich. Das Raumschiff war ja mit einer dichten Hülle umgeben, wie konnte es darin dann so kalt werden?! Doch jetzt ein paar Stunden nach dem hektischen Start war dir der Grund egal, dir war einfach nur eisigkalt. Zitternd kuschelten du und Anakin euch aneinander und ärgerte euch, dass ihr euch keine Decke gefragt hatte, als alle anderen sich schlafen legten. Ein Geräusch ließ euch zwei irgendwann in der Nacht aufhorchen. Es war zwar immer dunkel im Weltall, doch die Lichtsequenzen im Raumschiff waren an die Galaktische Standardzeit angepasst worden und so war nun Nacht. Im Dämmerlicht des Raumes erschien Padmé, die nicht merkte, dass ihr noch wach ward. Mit leisen Schritten ging sie zu einer Konsole und aktivierte ein Hologramm, das eine alte Nachricht abspielte. Erst da bemerkte sie euch zwei, da ihr beide immer noch vor Kälte bibbertet. Schnell holte sie euch eine warme Decke und hüllte euch sanft damit ein. Schon bald hörte das Zittern auf und Padmé meinte, dass ihr die Kälte des Alls nicht gewöhnt ward, da ihr auf einem Wüstenplaneten aufgewachsen ward. Du musstest dir auf die Zunge beißen, damit dir nicht unbewusst ein falscher Kommentar rausgerutscht wäre. Du dachtest dass die junge Frau schnell wieder gehen würde, doch tatsächlich kümmerte sie sich liebevoll um euch und ihr redetet noch etwas. Irgendwann zog Anakin eine Kette hervor und schenkte sie Padmé, die das selbstgemachte Od gerührt annahm. Etwas eifersüchtig sahst du den schlichten Anhänger an und wolltest auch so etwas haben. Doch Anakin hatte sein Herz an Padmé verloren, daher sollte sie ja auch das Geschenk kriegen. Grinsend sahst du zwischen den beiden hin und her und dachtest an deren heimliche Beziehung. Ob du die wohl miterleben würdest? Und wo würdest du dann sein? Irgendwann schlief du ein, während Anakin und Padmé noch leise redeten. Als der Junge sich endlich zum Schlafen hinlegte, band er dir noch schnell ein kleines Armband um, an dem ein ähnlicher Anhänger hing wie der von Padmé. „Jetzt kennen wir uns ein Jahr und ich verspreche, ich werde dich immer beschützen, Schwesterchen.“ Flüsterte der Junge mit geschlossenen Augen und schlief ein. Als du das Armband beim Aufwachen entdecktest, breitete sich ein warmes Gefühl in deiner Brust aus und du bedanktest dich leise bei dem Jungen der grinsen abwinkte. Das Leben auf dem Schiff war recht monoton, doch die meisten Leute beschäftigten euch neugierigen Kinder, wenn sie nichts zu tun hatten, sodass dir und Anakin nie wirklich langweilig wurde. Nach wenigen Tagen erreichtet ihr den gewaltigen Stadtplaneten und das Schiff landete auf einer speziellen Plattform, auf der ihr bereits erwartet wurdet. Dein Blick fiel auf Palpatine und sofort wurdest du wütend, weil dir bewusst war, was für ein perfides Spiel er spielte. Doch augenblicklich fiel dir dein Plan ein und du setztest ein fröhliches Lächeln auf und grüßtest den Senator: „Gute Tag Herr Sidious.“ Der Angesprochene zuckte augenblicklich leicht zusammen und sah dich mit einem teils wütenden und teils verwirrten Blick an. Du ließest dich von Padmé berichtigen und grüßtest den Mann noch einmal unter dem Namen Palpatine. Dein Blick aber verriet dem Sith dass du Beschied wusstest. Doch leider wirkte der Politiker unbeeindruckt und tat so, als sei alles in Ordnung. Nichts desto trotz ging dein Plan auf, denn nun beäugte das Jediteam den Mann mit einem misstrauischen, aber wortlosen Seitenblick, bevor sie im dichten Verkehr Coruscants in Richtung Jedi-Tempel verschwanden. Kapitel 6: The silent follower Darth Maul – Der stille Anhänger Darth Maul -------------------------------------------------------------------------- Während die Jedi aus deiner Sicht verschwanden, flogst du mit der politischen Delegation zum gewaltigen Senatsgebäude, wo die Königin von Naboo vor den republikanischen Senat treten wollte um ihrem Volk zu helfen. Neugierig sahst du über den Rand des Gleiters und Palpatine meinte gütig: „Gib Acht mein Kind, sonst fällst du noch raus!“ Du setztest dich hin und erwidertest: „Habt dank für die Warnung Senator Palpatine, ich werde achtsam sein. Ich hätte da eine Frage an Sie, Senator. Dürfte ich sie Euch stellen?“ Mit wohlgewählten Worten und einem wachsamen Blick sahst du, wie der Sith mit sich rang. Der Flug würde noch dauern und das politische Gespräch sollte aus Sicherheitsgründen an einem abhörsicheren Ort stattfinden. Daher hätte er genug Zeit um dir zu antworten, doch er witterte die Falle bevor du sie ausgelegt hattest. Aber ihr entkommen konnte er nicht mehr und das wusste der Mann. Daher mimte er mit einem angestrengten Lächeln den netten Vorzeigesenator. „Aber gewiss doch, meine Liebe. Ich werde mir Mühe geben, dir alles verständlich zu erklären.“ Du lächeltest erfreut und diesmal ehrlich und holtest einmal tief Luft, bevor du anfingst mit reden: „Danke das ist zu freundlich von Euch. Also diese angeblich friedliche Handelsblockade, die die Mitglieder der Handelsförderation um Naboo errichtet hat, ist ja eigentlich nicht friedlich, da eine Droidenarmee die Hauptstädte des Planeten eingenommen hat. Beweise gibt es genug, da das Schiff mit dem wir hergereist sind eine automatische Bildaufnahmefunktion hat. Da das deutlich als diplomatisches Vehikel gezeichnete Raumschiff mehrmals ohne Vorwarnung unter Beschuss genommen wurde, gilt dies als kriegerische Akt und verpflichtet die Republik und somit den Senat dazu eine sofortige Notsitzung einzuberufen um dem angegriffenen Volk Hilfe zukommen zu lassen. Da der kriegerische Akt auf einem militärfreiem Planeten gegen ein armeefreies Volk geführt wurde, ermöglicht dieser Umstand eine Notabstimmung abzuhalten, um die Genehmigung für das Eingreifen der Armee oder Sicherheitsleute der benachbarten Planeten oder System sofort stattzugeben.“ Du holtest tief Luft und musstest ein Grinsen unterdrücken, wegen der fassungslosen Gesichter die dich anstarrten. Dann fuhrst du mit ernstem Gesicht fort: „Da Naboo stets Hilfe leistet und diese bedingungslos anderen Völkern zukommen lässt, werden gewiss viele Welten dem Antrag zustimmten und selbstlos Hilfe bereit stellen. Aber das wichtigste ist, dass wie im erweiterten Vertrag von Coruscant festgehalten ist, nur ein Prozent des Senates für diesen Antrag stimmen muss um ihn stattzugeben. Aber ich glaube, dass eine große Mehrheit dafür sein wird. Was halten Sie davon, Senator?“ Dein freundliches Lächeln saß wie angeklebt, während alle anderen dich immer noch sprachlos anstarrten. Doch bevor der Senator auf deinen kleinen Vortrag eingehen konnte, nickte die Königin dir plötzlich zu und meinte zum Kanzler der neben ihr saß: „Kanzler Valorum, ich erbitte hiermit eine Notabstimmung wegen kriegerischer Handlungen auf den Planeten Naboo und dessen Volk.“ Sofort entbrannte eine hitzige, geflüsterte Diskussion zwischen den Vertretern Naboo und dem Kanzler und du lehntest dich gelassen zurück, mit einem unterdrückten Grinsen auf den Lippen. Anakin der hinter dir saß, rutschte unter dem wachsamen Blickes eines Gardisten nach vor und fragte mit einem schelmischen Grinsen: „Sicher dass du nicht aus einer Politikerfamilie kommst?“ Du drehtest den Kopf etwas und erwidertest mit einem Blick zu Palpatine: „Nop, ich wurde in die tiefe Unterschicht der Gesellschaft geboren und bin da auch aufgewachsen. Warum?“ Mittlerweile konntest du deine Herkunft so umschreiben, dass sie hierher passte ohne dass du logst oder ins Detail gingst. Und das aus gutem Grund, denn im Augenwinkel sahst du den stechenden Blick Palpatines und wandst dich mit einem gelösten Lächeln nach vorn. Palpatine kniff seine Augen kaum merklich zusammen, bevor er sich abwandte, während du dich über die gute Kontrolle deiner Mimik freutest. „Na ja du bist echt gut in Politik, das muss ja irgendwoher kommen!“ Bergründete der Junge schlichthin, was dich kurz zum Schweigen brachte: „Nun ja, mein Bruder hat sich sehr für diese Themen interessiert und wir haben oft über die Politik geredet und was sich ändern müsste, damit die Republik wieder zu dem wird was sie mal war.“ Anakin nickte und fuhr mit deinem Thema fort: „Die anhaltende Korruption in den hohen Positionen und Macht- und Geldgier müssen verschwinden. Theoretisch müssten Undercover-Ermittler ohne politische Neigung oder republikanischer Zugehörigkeit sich der Sache annehmen, ohne das Wissen des Senats…“ Anakin und du hatten stundenlang mit Vrei über die Zustände im Senat diskutiert und was man dagegen unternehmen müsste und so vertieftet ihr euch bis zur Ankunft im Senat in das brisante Thema. Unbemerkt wurdet ihr aber von mehreren Sicherheitskräften der Republik belauscht, die seit dem Einstieg ein Aufnahmegerät mitlaufen ließen. Am späten Abend dieses Tages wurde eine neue Organisation zum Wohle der republikanische Bürger ins Leben gerufen, die durch Anakin ihren Namen erhielt; UEoPNoRZ: Undercover Ermittler ohne politische Neigung oder republikanischer Zugehörigkeit. Lang aber klar. Kaum ward ihr an eurem Ziel angelangt, verabschiedete sich Padmé von euch, da sie sich vorbereiten musste. Nach außen hin tatet ihr immer noch so, als wüsstet ihr nicht, dass die junge Frau die Königin war und Padmé spielte mit. Traurig sah Anakin ihr nach und setzte sich schließlich neben dich. Ihr redete über Belangloses und irgendwann fingt ihr an euch Rätsel zu geben. Lachend über die albernen Reime erinnertest du dich an eines aus deinem alten Leben, der aber auch hier bekannt war. „Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder. Das erste war unersättlich und hat fortwährend gegessen. Das zweite war wendig und mit den Händen kaum zu packen. Das dritte lag den ganzen Tag regungslos da und das vierte Kind war unsichtbar. Sag mir den Namen des vierten Kindes.“ Fordertest du Anakin auf, doch euer Spiel wurde unterbrochen bevor Anakin antworten konnte, als ein Bote kam um euch in den Jeditempel zu bringen wo man euch bereits erwartete. Schnell ohne die Möglichkeit euch zu verabschieden, führte man euch aus dem gewaltigen Gebäude und zu einem Senatsgleiter. Als ihr endlich saßest, flog der Pilot sofort los und Anakin fragte ob du noch weiterspielen wolltest. An seinem Ton bemerktest du, dass er eigentlich keine Lust mehr hatte und fragtest schelmisch: „Keine Lust oder keine Ahnung?“ Nun lachte Anakin und gab zu: „Ehrlich gesagt beides. Was glaubst du wird im Tempel passieren?“ Aufgeregt sah er auf den immer näherkommenden Tempel und du erzähltest ihm was du erwartetest, was wohl der Wahrheit entsprach, da du ja die Geschichte kanntest, trotz ein paar Änderungen deinerseits. Doch dann wischte dir ein Gedanke das vorfreudige Grinsen aus dem Gesicht, denn dir wurde bewusst, dass Darth Maul auch hier war um sich mit Sidious zu treffen. Anakin sah dich besorgt an, denn du warst erstarrt und mit einem Mal ziemlich bleich geworden. Erst sein entsetzter Schrei riss dich aus deinen Gedanken. Anakin sprang nach vorne zum Pilot der regungslos auf der Konsole lag und zog den außer Kontrolle geratenen Gleiter hoch. Mit ungebremster Geschwindigkeit rastet ihr auf den Eingang des Jeditempels zu, da nur noch das Lenkrad funktionierte. Während Anakin versuchte den Gleiter unter Kontrolle zu bekommen, sahst du dich kurz um. Dank Vreis Training erkanntest du die Gestalt Darth Mauls unweit entfernt auf einem Gebäude. Zähneknirschend sahst du zu Anakin und schriest: „Wir müssen das Ding lahmlegen, sonst explodieren es beim Aufprall.“ Der Junge nickte und schrie zurück: „Du den Machtschild und ich die Technik!“ Erstaunt erinnertest du dich an den Machtschild den Vrei Anakin und dir beigebracht hatte und wundertest dich wie du das nur vergessen konntest. All das passierte in weniger als 3 Minuten und ihr erreichtet den Tempel. Mit einem festen Ruck riss Anakin einfach die Elektronik aus der Konsole und der Gleiter verlor an Geschwindigkeit und Höhe. Kurz vor dem Tempel sprangt ihr zwei gemeinsam mit dem ohnmächtigen Fahrer heraus und du fingst euch drei mithilfe der Macht auf. Ihr stürztet dicht am Rand auf den Boden und bliebt kurz regungslos liegen. Der Gleiter schlitterte mit einem ohrenbetäubenden Knirschen weiter über die Landebucht und knallte gegen eine Wand. Sofort wart ihr von Leuten umgeben, die wild durcheinander sprachen und euch Fragen stellten. Während Anakin berichtete was passiert war, standst du mit wackeligen Beinen auf und starrtest mit erboster Mine dem Sith hinterher, der sich über die Gebäude entfernte. Deinem Blick folgten ein paar Anwesende und so bestätigten mehrere Personen unabhängig voneinander von einem rothäutigen, tätowierten Zabrak, der sich mit weiten Sprüngen entfernte. Doch keiner wusste welch eine Gefahr er wirklich darstellte, keiner außer seinem Meister, ihm selbst und dir. Kapitel 7: Silent Decision – Stumme Entscheidung ------------------------------------------------ Nachdem Anakin alles erzählt hatte, bestätigtest du seine Angaben und ihr erkundigtet euch nach dem Fahrer, der nach wie vor ohne Bewusstsein war. Dieser wurde soeben auf eine Trage gehoben, damit man ihn zu den Heilern bringen konnte. Doch man erklärte euch, dass es ihm soweit gut ging, denn er war lediglich betäubt worden. Ein paar Sicherheitsleute begutachteten das Wrack, welches leicht vor sich hin qualmte und ihr zwei standet etwas verloren in der Gegend herum. Anakin verschränkte seine Arme vor der Brust und raunte leise: „Das war ein Attentat oder?“ Milde erstaunt sahst du zu ihm und nicktest: „Ja und es wird nicht das letzte sein, zumindest bei mir. Du bist sicher.“ Nun war es am dem Jungen dich mit großen Augen anzusehen. Man konnte förmlich die Rauchwolken über seinem Kopf seine, während ein Puzzleteil nach dem anderen seinen Platz fand. „Es galt dir? Warte… es war wegen dem was du heute bei der Fahrt zu Senat gemacht hast! Nicht wahr?“ Du wolltest antworten, doch eine herrische Stimme ließ euch erschrocken herumfahren. „Und WAS hast du auf dem Weg zum Senat gemacht, was ein Attentat auf dich berechtigt, junge Dame?“ Hinter euch standen mehrere Mitglieder des Hohen Rates in Begleitung von Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi und hatten scheinbar euer Gespräch mitbekommen. Misstrauisch wurdest du von Mace Windu beäugt, dessen Blick bei deiner Hose hängen blieb. Während er dich musterte, fiel dir noch ein Fehler deinerseits ein; du trug immer noch dein Jedikostüm und man sah einen Großteil davon unter deiner Tunkia. Der glatzköpfige Jedi sah Qui-Gon an, welcher nur nickte und dabei einen zufriedenen Blick aufsetzte. Immer noch sprachlos starrten Anakin und du die Lauscher an und brachtet kein Wort hervor, bis Obi-Wan einen amüsierten Laut von sich gab und sagte: „Mund zu, sonst kommt eine Fliege rein.“ Anakin und du saht euch kurz an und rangt euch abwechselnd eine Erklärung ab. Es war ziemlich interessant für dich wie Anakin, den du wie einen Bruder liebtest, deine Inszenierung heute gesehen hatte. Während bei dir im Kopf nur die Idee herrschte, wie du Palpatine den heutigen Tag gehörig verderben konntest, hatte Anakin ein junges Mädchen gesehen, welches es ohne Probleme mit hohen Politikern aufnehmen konnte. Erstaunt nahmst du wahr wie Anakin von dir als seine Schwester sprach und du überlegtest was du den Jedi anvertrauen konntest, ohne andere zu gefährden und wie du die Wahrheit umschreiben konntest ohne sie tatsächlich zu sagen. Doch wie bei Vrei und Qui-Gon vergaßest du dich komplett abzuschirmen und so vernahmen ein paar Jedi einen Teil deiner Gedanken. „Hmm… nicht umschreiben die Wahrheit du sollst, sondern aussprechen. Uns schützen wir selbst können.“ Wurdest du sofort zurecht gewiesen und dein Blick fiel auf Meister Yoda, der mit dir auf Augenhöhe stand und sich schwer auf einem Stock abstützte. Erschrocken kniffst du deine Lippen aufeinander, was Anakin belustigt dreinschauen ließ: „Ähm… es nützt nix den Mund zu schließen, wenn man deine Gedanken liest!“ Erklärte der Junge dir. Eingeschnappt verschränktest du deine Arme und murmeltest fluchend vor dich, wobei du alle Schimpfwörter verwendetest die Anakin dir je beigebracht hatte. Während die meisten Jedi missbilligend dreinschauten, schien Qui-Gon Jinn eher belustigt, bevor er mit ernster Stimme meinte: „Kommt mit ihr zwei, ihr werdet uns alles an einem ungestörten Ort in Ruhe erklären.“ Er deutete euch ihm zu folgen und nach einem Blick auf die belebten Straßen Coruscants folgtest du den anderen. Ihr passiertet ein wahres Labyrinth aus Gängen und Räumen und bliebt schließlich vor einer schmalen Tür stehen. Dahinter erwartete euch wie von dir vermutet ein Turbolift, der euch hoch vor den kreisrunden Sitzungsraumes des Jedirates brachte. Doch dies bekamst du mehr am Rande mit als bewusst. Denn du versuchtest deine mentalen Schilde so aufzubauen, wie Vrei es dir beigebracht hatte, um deine Gedanken wenigstens etwas abzuschirmen. Vor dem Ratssaal erklärte man euch, dass Anakin zuerst geprüft werden würde, während du draußen mit dem Jediteam, das euch aufgegabelt hatte, warten solltest. Neugierig schautest du dich um und blicktest aus dem Fenster in die Untiefen das Stadtplaneten. Dabei versuchtest du deine Schilde zu stabilisieren und als dir das endlich gelungen war, lehntest du dich mit der Stirn an das kühle Duranglas. Deine Gedanken stoben in alle Richtungen, während dein Gehirn einen Ausweg suchte. Du wolltest zwar eine Jedi werden, aber lügen wolltest du nicht. Doch die Wahrheit konntest du auch nicht sagen, da dir wohl keiner geglaubt hätte und wenn doch, konntest du die Konsequenzen nicht einschätzen. Je mehr du dich in deinen Gedanken verstricktest, desto müder wurdest du, bis du fast im Stehen einschliefst. Aber ein Zischen riss dich aus den Gedanken, die Tür zum Ratssaal öffnete sich und Qui-Gon wurde hereingebeten. Somit bliest du alleine mit Obi-Wan Kenobi zurück, der dir ein aufmunterndes Lächeln schenkte, das du sofort erwidertest. Dann schoss dir sein Tod in die Gedanken und du versuchtest mit aller Kraft diese Erinnerung zu begraben, sowie alle anderen Dinge die du verhindern wolltest. Schnell wandtest du dich ab um wieder aus dem Fenster zu schauen, doch die Schritte hinter dir ließen dich zusammenzucken. Obi-Wan stellte sich neben dich und sah wortlos auf das dichte Verkehrsnetz, das sich im den gewaltigen Tempel spannte. Du wusstest er wollte dir die Möglichkeit geben, von dir aus mit dem Reden zu begingen. Doch es fiel dir schwer überhaupt den Anfang zu finden. Als Anakin in Begleitung des Jedimeistesr endlich herauskam, grinste er von Ohr zu Ohr und deutete mit beiden Daumen nach oben, was dich grinsen ließ. Doch das wurde dir sofort vom Gesicht gewischt, als man dich aufforderte vor den Rat zu treten. Mit schweißnassen Hände und unsicherem Gang gingst du durch die Tür, die sich leise surrend hinter dir schloss und dir den Fluchtweg abschnitt. Denn Flucht war dein erster Gedanke gewesen, als du die ernsten Gesichter der Ratsmitglieder erblicktest. Du schlucktest einmal und sagtest in Gedanken zu dir selbst: „Mach es einfach und zieh es durch. Entweder wirst du aufgenommen oder nicht, mehr kann da nicht passieren.“ Dann standst du auch schon in der Mitte des Raumes, wo man dir die gleichen Aufgaben stellte wie Anakin im Film. Nachdem du alles meisterlich geschafft hattest, verfielen die Jedi um dich herum in nachdenkliches Schweigen. Ein leichtes Ziepen im Kopf zeigte dir, dass mindestens einer von ihnen versuchte deine Gedanken zu lesen. Doch du hieltest deine Schilde aufrecht, bis dir plötzlich auffiel, dass das was du gerade tatst, schon mal jemand getan hatte. Ohne es zu wollen hatte diese Person die Galaxis in die Dunkelheit gestoßen und nun warst du dabei das gleiche zu machen. Du warst nicht bereit zu vertrauen, wenn es am wichtigsten war. Dein Blick fiel auf Mace Windu, während vor deinen Augen, die letzten Momente seines Lebens vorbeizogen. Als der Jedimeister vom Sith besiegt in die Tiefen Coruscants fiel. Die toten Jünglinge auf den Aufzeichnungen, die ihr Leben während der Order 66 ließen. Du merktest, dass du trotz deines Wissens die gleichen Fehler begingst wie jemand der unwissend ist. Fassungslos vor Entsetzen über deine eigene Dummheit schnapptest du nach Luft und deine Schilde brachen augenblicklich zusammen. Alles spielte sich plötzlich rückläufig vor deinem inneren Auge ab. Von Luke Skywalkers Sieg über das Imperium, die Zerstörung des zweiten und dann des ersten Todessterns, die grausamen Jagt nach den letzten Jedi, der Kampf von Yoda gegen Sidious, der Kampf Anakin gegen Obi-Wan, die Klonkriege, die Attentate auf Senatorin Amidala und schließlich die Ernennung des neuen Kanzlers, der in Wahrheit alle Strippen zog und der ein Sith war. Qui-Gon Jinns Tod durch die Hand der Sithschülers Darth Maul. Dann aber kam der Moment in dem die jetzige Königin von Naboo einen Misstrauensantrag gegen den amtierenden Kanzler erheben sollte. Doch anstatt dieser Wendung, trug die Königin deinen Vorschlag vor und es war als würde die Zukunft zerbrechen. In Form von lichterfüllten Scherben zerbrachen die Bilder der verschiedenen Ereignisse und zerstoben im Nichts, zurückblieb ein grell leuchtender Wirbel aus dem unzählige Weg hervorgingen. Doch du konntest nicht sehen wohin die Wege führten. Dann war es vorbei und du nahmst die Jedi um dich herum wieder wahr. Deine Beine gaben nach und du sankst lautlos zu Boden. Sofort waren ein paar der Ratsmitglieder neben dir, die dir aufhalfen. Dein Blick lag währenddessen unentwegt auf Meister Yoda, dessen Ohren leicht zuckten. Irgendwie teilnahmslos nahmst du deinen eigenen Gedanken wahr. Du konntest dir schon denken, der der kleine grüne Flummiball, deine Vision mitangesehen hatte und gerade über den nächsten Schritt nachdachte. Der alte Jedi grinste leicht als er deine Bezeichnung für ihn vernahm, bevor er leicht mit Kopf wackelte und mit einer Stimme die keinen Widerspruch duldete sagte: „Aufgenommen in den Jediorden sie wird, wie der junge Skywalker. Doch auf Coruscant sie bleiben muss, denn…“ „Nein!“ Mit einem lauten Ausruf unterbrachst du den Jedimeister mitten in seiner Erklärung. „Ich muss mit nach Naboo, denn sonst…“ Doch kaum hattest du mit reden begonnen, brachest du wieder ab, denn du rangst um die richtigen Worte. Wie solltest du auch erklären, dass die Sith wieder da sind und Qui-Gon Jinn im Kampf fallen würde. Aber er musste Anakin ausbilden, damit er nicht in die Hände vom Sithlord Sidious fiel. Meister Windu sah dich auffordernd an und du bissest dir auf die Unterlippen, bevor du deinen Satz beendetest: „Denn sonst… wird es der Anfang vom Ende der Republik sein wie ihr sie kennt. Auf Naboo wird der Krieg als kleine Glut überleben und schon bald wird das Feuer über die ganze Galaxie hinwegfegen und keiner wird dem entkommen. Ich muss nach Naboo. Nur eine Sache muss sich ändern und alles wird einen anderen Weg gehen.“ Deine Stimme war sicher und fest, dennoch erwiderte Meister Yoda: „Oder verwirklicht durch deine Tat die Vision wird!“ Du schütteltest den Kopf: „Nein, das wird sie nicht, niemals und wenn ich bei dem Versuch sterbe um es zu verhindern. Ich habe mir damals geschworen, dass ich in der Wüste Tatooines nicht sterben werde und dass ich das was passieren wird, verhindere. Und ich brechen meine Schwüre nicht.“ Yoda nickte leicht und beendete dann das Gespräch mit den Worten: „Wenn deine Entscheidung dies ist, dann so es sei!“ Damit wurde dir gestattet, mit nach Naboo zu reisen. Doch deine Aufnahme in den Orden wurde dadurch verhindert, was deine Entscheidung aber nicht wanken ließ. Denn es war dir wichtiger die Republik und somit die Jedi zu retten, als selbst eine Jedi werden zu dürfen. Außerdem würde das was Vrei dir heimlich mitgegeben hatte, deine Pläne unterstützen und untermauern. Kapitel 8: Silent Fight for life – Stummer Kampf ums Leben ---------------------------------------------------------- Der Flug zurück nach Naboo verlief sehr still, es wurde zwar viel diskutiert und geplant. Doch wenn keine Sitzung angesetzt war, zogen die meisten sich zurück und schwiegen in sich hinein. So ging es auch dir. Anakin belagerte dich zwar öfters mit Fragen, doch oft bekam er keine Antwort, weil du zu abgelenkt warst. Dir war bewusst, dass du dir eine Aufgabe aufgehalst hattest, die eine neunjährige schier grenzenlos überforderte. Doch du hattest einen Entscheidung für dich getroffen und die würdest du umsetzten. Denn du warst einfach zu stur um deine Meinung zu ändern. Oder du hattest zu viel Angst davor es zu tun und am Ende alles wegen deines Zögerns zu zerstören. Vielleicht war es eine Mischung aus beidem. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Es ging gerade die Durchsage durch das Schiff, dass ihr in einer Stunde Naboo erreichen würdet und jeder auf seine Position gehen sollte. Das bedeutete für Anakin und dich, dass ihr zwei euch irgendwohin setzten und anschnallen solltet. Daher nahmt ihr dicht bei Ausgang auf einer Bank Platz und legtet die Sicherheitsgurte um. Zuerst schwiegt ihr, doch dann fiel dir etwas ein, das du deinen Freund unbedingt noch fragen wolltest: „Du Anakin, sag mal, wieso hast du mir das Armband geschenkt?“ Anakin sah dich kurz mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an, bevor er leicht lächelte. „Ich mag dich sehr und du bist wie eine Schwester für mich. Das wollte ich dir damit deutlich machen. Das Armband soll es dir immer zeigen, dass du einen Platz in meinen Herzen hast.“ Gerührt zogst du deine Augenbrauen zusammen und ergriffst nach Anakins Hand, die du einmal drücktest. „Ich hab dich auch lieb, Ani.“ Flüstertest du und lehntest dich an seine Schulter. Anakin senkte seinen Kopf auf deinen und so verharrtet ihr eine geraume Zeit, bis es nur noch wenige Minuten vor dem Austritt aus dem Hyperraum waren. Als ihr mit einem waghalsigen Manöver die Blockade durchbracht, umfasstest du den Gegenstand unter deiner Tunika. Als Vrei verschwunden war, hattest du nicht sofort in deinen Rucksack gesehen und so das Geschenk der ehemaligen Jedi übersehen. Nun aber hing es an einem Gürtel dicht an dir, sodass niemand es unter dem weiten Stoff sah. Du warst nervös und konntest deine Hände nicht ruhig halten. Erst als eine große warme Hand auf deine Schulter drückte und du Qui-Gon Jinn erblicktest, beruhigtest du dich etwas. Nach der unbemerkten Landung ließ Königin Amidala alle von Jar Jar Bings zu seinem Volk führen. Aber wegen der Belagerung musste der Gungan einen großen Umweg gehen, denn sein Volk war aus den Unterwasserstädten geflohen und hatte in ihre heiligen Stätten in den Sümpfen Zuflucht gesucht. Doch nachdem ihr euch durch den Morast gekämpft hattet und die Königin ihrer Bitte um Hilfe dargelegte hatte, lehnte der Anführer diese vehement ab. Als der Boss Rugor Nass erklärte wieso er die Hilfe verweigerte, offenbare Padmé ihr Geheimnis und bat die Gungan auf Knie um Hilfe. Mit dieser Tat zeigte sie den Ureinwohner Naboos, dass die Menschen sie nicht als unwichtig hielten oder als dumm und schlecht bewerteten und die amphibischen Humanoiden sicherte ihre Hilfe zu. Erstaunt hörtest du dass die Gungan ihre Armee in spätesten 36 Stunden komplett zusammengestellt hätten. Parallel dazu würde man verdeckte Nachrichten an die Naboo schicken und alles für die Rückeroberung vorbeireiten. Zudem warteten versteckt hinter den anderen fünf Planeten Moth, Erep, Widow, Storm und Behpour, welche zu dem Naboo-System gehörten, die Verbündeten vieler Welten um die Blockade um Naboo von außen zu durchbrechen, zusätzlich zu den Gleitern der nabooischen Garde die es von innen versuchen sollte. Doch nun hieß es wieder zu warten und so versteckten sich die kampfbereiten Truppen in der dichten Vegetation des Planeten. Da eine direkte Kommunikation nicht möglich war, würden die Verbündeten erst eingreifen, wenn die Schlacht bereits anfangen hatte. So konnten sie sich eingliedern ohne zu früh einzugreifen und den Plan zu gefährden. Du und Anakin würdet nicht in der Schlacht kämpfen, sondern gemeinsam mit einer kleinen Gruppe den königlichen Palast einnehmen. Dir war bewusst was für einen Gefahr auf dich zukam und du meditiertest lange um eine Entscheidung zu treffen. Anakin schlief schon lange neben dir in eurem Versteck, da es nur noch 6 Stunden bis zum Aufbruch waren. Doch du fandst trotz der langen Meditation keinen Schlaf, weswegen du zu einem kleinen Spazierganges aufbrachst, in der Hoffnung, dass er deinen Geist ermüdete. Denn dein Körper wollte schlafen, wurde aber von deinen Sorgen und Gedanken wach gehalten. Daher schlichst du auf leisen Sohlen aus dem Lager und begannst einen Kreis darum abzulaufen. Dein Blick fiel auf die breite Schneise die die Droidenarmee beim Einrücken hinterlassen hatte und Zweifel überfielen dich. Du wusstest, dass Anakin es schaffen würde, doch was war mit dir? Du hattest zwar einen Plan, aber wer wusste schon ob er aufgehen würde. Langsam kamen Kopfschmerzen auf und du massiertest dir die Schläfen im Gehen. Irgendwann setztest du dich auf eine abgebrochen Baumstamm und starrtest in den sternenreichen Himmel. Wo war wohl deine Heimat? Und was war mit deiner Familie passiert? Diese Fragen stelltest du dir so oft und versuchtest sie zu verdrängen, wie die Tränen die dir in Augen stiegen, wenn die Fragen sich wieder in dein Bewusstsein drängten. Du zogst deine Beine an deine Brust an und legtest deinen Kopf mit geschlossenen Augen auf die Knie. Eine leise Bewegung neben dir ließ dich wieder Aufschauen. Qui-Gon Jinn hatte dich beobachtet seit du das Lager verlassen hattest und war dir gefolgt ohne dass du etwas merktest. Als du dich schließlich hinsetztest, nahm er neben dir Platz und machte nichts. Es war still um euch, wie die bekannte Ruhe vor dem Sturm. Nur ein paar Tiere waren zu hören und das Rascheln der Blätter um euch herum. Du dachtest daran was du ändern wolltest und irgendwann fingst du an mit flüstern. Du erzählst Qui-Gon alles was du über Anakin wusstest, ohne aber seinen Fall oder seine Ehe zu erwähnen und etwas über die Klonkriege. Dir war bewusst, dass es gefährlich war ihm so viel zu erzählen und die Gefahr bestand dass der erfahrene Mann dir nicht glaubte. Doch je mehr du erzähltest, desto leichter wurde die Last die dir den Schlaf raubte und nur schwer konntest du verschwiegen dass der Jedi schon bald sterben sollte. Als dein Redefluss zu erliegen kam, war dein Mund trocken und dein Stimme heiser, doch du wusstest es war richtig. Dein Blick lag die ganze Zeit auf deinen nervösen Händen und dein Kinn ruhte nach wie vor auf deinen Knien. Der Jedi dachte eine Weile über das Erzählte nach und sagte dann leise: „Danke dass du mir das anvertraust. Und sonst wolltest du mir nichts mitteilen?!“ Abwartend sah der Jedimeister dich an und nachdem du mit dir selbst gerungen hattest, verneintest du mit einem schlechten Gewissen. Du würdest das Verheimlichte einfach verhindern und es würde in großen Sinnen keine Lüge mehr sein. Ein Arm zog dich zum Jedi und du merktest dass du frorst. Dich lehntest dich erleichtert an seinen warmen Körper und schliefst binnen weniger Minuten mit angezogenen Beinen ein. Und hofftest, dass du morgen keinen Muskelkater von der unbequemen Haltung haben würdest. Du wachtest durch ein leichtest Schütteln auf, das durch deinen Arm zog. Verwirrt sahst du Anakin an, der die erklärte, dass du frühstücken kommen sollst. Müde richtetest du dich auf und machtest dich schnell fertig. Denn noch vor Sonnenaufgang würdet ihr aufbrechen um unbemerkt in den Palast zu gelangen. Nach einem kargen Mahl wurden nochmal alle instruiert und dann bracht ihr in verschiedenen Gruppen auf. Anakin und du lieft dabei dicht hinter Obi-Wan her, der Anakin und dich per Handzeichen dirigierte. Als die Sonne aufging und alle blendete die in eure Richtung blickten, betraten alle Gruppen an verschiedenen Stellen die schöne Stadt. Erfolgreich konntet ihr mehrere Gardisten befreien, die euch wichtige Informationen lieferten und euch schneller als geplant an euer Ziel brachten, dem Palast. Während die Gungans draußen auf den endlosen Wiesen Naboos aufrückten um die Droidenarmee außer Gefecht zu setzen, erreichtet ihr den Hangar, wo ihr mehrere Piloten vorfandet und du damit begannst deinen Plan in die Tat umzusetzen. Während jeder hineinlief, gingst du unbemerkt an der Tür vorbei und machtest dich auf die Suche nach dem Kampfplatz wo Qui-Gon Jinn sterben würde. Doch kaum hattest du das Ende das Ganges erreicht, warnte dich die Macht und du fuhrst herum. Hinter dir am Durchgang zum Hangar, wo man soeben die Piloten befreite, stand Darth Maul und versperrte den Weg. Du konntest das Starten der Schiffe durch den Boden spüren und du wusstest, dass Anakin bald außer Gefahr sein und seinen Part antreten würde. Entschlossen zogst du den länglichen Gegenstand unter deiner Tunika hervor und aktiviertest Vreis Lichtschwert, das dir trotz deiner kleinen Statur gut in der Hand lag. Die Aufmerksamkeit des Siths, der eigentlich gegen die Jedi antreten wollte, wurde auf dich gezogen und du hobst deine freie Hand. Damit fordertest du den Sith auf dir zu folgen und ranntest los. Dicht hinter dir hörtest du das Trommeln von schnellen Schritten auf dem glatten Fußboden. Mit einem Blick erkanntest du den Zugang zum Energiegenerator von Theed und ändertest abrupt die Richtung. Darth Maul der darauf nicht gefasst gewesen war, musste sich an einer Mauer abdrücken um dir im gleichen Tempo folgen zu können. Du ranntest über eine der Brücken die quer durch den Raum gingen und bliebst stehen. Vor dir tauchte der Zabrak auf und hob sein Lichtschwert an. Kapitel 9: Silent Dying – Stilles Sterben ----------------------------------------- Vor dir tauchte der Zabrak auf und hob sein Lichtschwert an. Entschlossen hobst du deine Waffe an und wehrtest die ersten Schläge ab. Schnell und präzise ließ dein Gegner seine Angriffe auf dich herabregnen, die du nur mit viel Mühe an dir vorbei gleiten ließest. Seine Kraft war fast überwältigend, sodass du die Schläge nie parieren konntest sondern von dir weg schobst. Jedes Mal wenn eure Klingen aufeinander stießen, spürtest du die Wucht der Schläge in Form eines unangenehmen Vibrierens im ganzen Körper. Ein paar Minuten hieltest du dich gut, doch dann kam ein Schlag von der Seite, den du nicht mehr abfangen konntest. Du wolltest ausweichen, doch du warst zu langsam. Deine Augen fest zu gekniffen, wartetest du auf den Schmerz, der aber nicht kam. Du sahst nach oben und erkanntest Vrei, welche vor dir stand und scheinbar ohne Mühe den tödlichen Schlag gestoppt hatte. Die ehemalige Jedi trug eine alte Jedirobe, welche schon bessere Tage erlebt hatte und sah den Sith entschlossen an. Sofort stelltest du dich neben die Frau, die dich als Enkelin aufgenommen hatte und dir so viel beigebracht hatte. Hinter dem Sith kam nun auch das Jediteam an und brachten sich geschickt in den Kampf mit ein. Während du dich ausschließlich auf deine Verteidigung konzentriertest, griffen die Erwachsenen den Sith unermüdlich an. Plötzlich ging Vrei zu Boden und blieb regungslos liegen, während eine Blutlache sich unter ihr bildete. Obi-Wan eilte zu ihr und offenbarte einen abgeschnitten Armstumpf. Dir wurde schlecht und Tränen vernebelten deine Sicht kurz. Dann aber sahst du, dass der Jedimeister alleine gegen den Sith kämpfte und sie sich den Energieschleusen näherten. Du ranntest los unbedacht der Gefahr in die du dich begabst. Hinter dir streckte Vrei ihren heilen Arm aus und rief deinen Namen. Doch du konntest nur noch an deinen Plan denken und sprangst hinunter, mitten hinein in den Kampf zwischen Jedi und Sith. Im freien Fall wurde dir bewusst, dass Anakin wohl gerade die Kontrollzentrale für die Droiden bekämpfte und Jar Jar Bings mit seinem Volk auf offenem Feld gegen einen unerschöpflichen Gegner antrat. Und wie diese beiden wolltest du deinen Beitrag leisten. Du freutest dich bereits auf euer Wiedersehen und auf diese tolle Feier mit dem Gesang und den Blüten. Dann berührten deine Füße den Boden, du rolltest dich ab und kamst direkt vor dem Sith auf die Beine. Dein Schwert vollzog einen Halbkreis und nötigte den Zabrakt dazu nach hinten auszuweichen. Damit trat er als erstes durch die geöffneten Energieschleusen, dicht gefolgt von dir und dem Jedimeister. Obi-Wan hatte mittlerweile die Blutung gestoppt und ließ Vrei zurück um seinem Meister und dir zu Hilfe zu eilen. Der Sith durchquerte alle Schleusen, doch dich bremste die letzte ab, während Qui-Gon Jinn hinter der zweiten eingeschlossen wurde und Obi-Wan hinter der vierten. Der Sith tigerte scheinbar nervös vor dir her und du ahmtest Qui-Gon Jinn nach, indem du dich hinknietest und ganz still dasaßest. Schon nach kurzer Zeit wurdest du ruhiger und merktest, dass auch der Jedi hinter dir seinem Filmcharakter in nichts nachstand. Und dann war es soweit, die Energieschleusen begannen sich zu öffneten. Die Klinge deiner Waffe fuhr heraus und summte leise. Dann war der Weg frei und der Sith sprang mit einem Schrei auf dich zu. Du rolltest dich unter dem Zabrak hinweg und der Jedi parierte den Schlag so heftig, dass euer Gegner nach hinten stolperte und fast in den Reaktorschacht stürzt. Obi-Wan Kenobi gelangte nicht durch die letzte Barriere und sah euch nervös zu. Du kamst auf die Beine und deine Arme vollzogen einen Kreis, während du dich drehtest. Darth Maul fing den Schlag ab, doch Qui-Gon setzte deiner Aktion nach, wobei er dich deckte. Fieberhaft versuchtest du dich daran zu erinnern wann und wie der Jedi tödlich verletzt werden würde. Plötzlich schlug Darth Maul dem Mann seine Waffe aus der Hand und streifte dessen Schulter mit seiner Klingen. Qui-Gon ging vor dir in die Knie und Obi-Wan schrie entsetzt auf. Du sprangst an dem Jedi vorbei und fingst das Lichtschwert vom Sith mit deinem ab, bevor es den Verletzten noch einmal treffen konnte. Doch anstatt einen neuen Angriff zu starten, wand der Sith alles Kraft an um dir die Klinge in den Leib zu stoßen. Verzweifelt versuchtest du dagegen zu halten, aber mit einem Ruck kam die blutrote Klinge frei und durchbohrte deinen Oberkörper ohne auf einen merklichen Widerstand zu stoßen. Entsetzt und fassungslos sahst du an dir hinab, wo die Waffe in deinem Brustkorb steckte und langsam herausgezogen wurde. Du hörtest die Jedi deinen Namen rufen, doch du konntest dein Blick nicht von dem schwarzen Loch in deiner Kleidung abwenden. Es tat nicht mal weh, war dein erster Gedanke. Doch dann schnapptest du nach Luft und dein Körper fing an mit brennen vor Schmerzen. Nun entfachte ein Kampf zwischen dem Zabrak und Obi-Wan, da die Energieschleusen sich erneut geöffnet hatten. Du fielst zur Seite und Qui-Gon fing dich trotz seiner Verletzung auf. Du konntest den Kampf beobachten, doch du hörtest nichts mehr. So bekamst du nicht mit wie Qui-Gon versuchte dir Mut zu zusprechen und deine Wunde untersuchte. Mit Schrecken sahst du wie Obi-Wans Lichtschwert in den Reaktorschacht fiel und der Padawan hinterher gestoßen wurde. Dann kam der Sith auf euch zu, die Klinge seiner Waffen schob über den Boden und Funken sprühten. Du sahst deine Hand in der Vreis Lichtschwert lag, dann blicktest du zum Rand des Schachtes. Dort war Obi-Wan und versuchte hoch zukommen. Mit deinem letzten bewussten Gedanken ließest du die Waffe der ehemaligen Jedi aus deiner Hand gleiten und zum Schacht schweben. Gerade als der Sith in Reichweite war um euch zu töten, sprang der junge Jedi aus dem Schacht und hielt den Zabrak auf. Langsam schlossen sich deine Augen und mit dem schwindenden Sichtfeld verschwand auch der Schmerz. Das Letzte was du sahst, war wie Obi-Wan den Zabrak besiegte und dessen Körper in den Schacht fiel. Deine Augen schlossen sich und deinen Gedanken verflossen langsam zu nichts. Dir war kalt und du spürtest nichts mehr. Es war so als wäre alle Wärme plötzlich verschwunden und mit ihr die Schmerzen. Du konntest deine Augen nicht öffnen, doch Licht schien durch sie durch und alles war dunkelrot. Die Stimmen um dich herum waren dumpf und unverständlich. Nur ein Wort konntest du klar und deutlich verstehen, bevor die Welt um dich herum in tiefe Dunkelheit und Kälte versank. Du hörtest Qui-Gon Jinns Stimme: „… hoffnungslos…“ Kapitel 10: Silent Light- Stilles Licht --------------------------------------- Dir ist kalt und du spürst nichts mehr. Es war so als wäre alle Wärme plötzlich verschwunden und mit ihr die Schmerzen. Du konntest deine Augen nicht öffnen, doch Licht schien durch sie durch und alles war dunkelrot. Die Stimmen um dich herum waren dumpf und unverständlich. Nur ein Wort konntest du klar und deutlich verstehen, bevor die Welt um dich herum in tiefe Dunkelheit und Kälte versank. Du hörtest Qui-Gon Jinns Stimme: „… hoffnungslos…“ Du schwebtest durch die Dunkelheit, ganz alleine und frierend. Deine Gedanken fanden keinen Anfang und kein Ende, waren sinnfrei und wortlos. Nur dein Wunsch wenigsten noch einmal deinen Bruder und deine Eltern sehen zu dürfen um ihnen zu sagen, wie sehr du sie liebtest, war klar und deutlich. Irgendwann wich die Kälte von dir als würde jemand dich umarmen und du hörtest die Stimme deines Bruders Samy: „Ich werde immer bei dir sein und über dich wachen, Schwesterchen und nun wach auf! Lebe!“ Plötzlich war es wieder hell und du spürtest etwas, das um deine Brust spannte. Keuchend rangst du nach Atem und setztest dich aufrecht. Verwirrt sahst du deine Eltern an, die vor dir im Wagen saßen und schriest so laut du konntest: „STOOOOOOP!“ Vor Schreck trat dein Vater mit aller Kraft auf die Bremse und euer Wagen kam laut quietschend zum Stehen. Zeitgleich raste ein LKW in euren Motor und verfehlte die Fahrerseite um Haaresbreite. In das Geräusch zersplitternden Glases mischte sich das Heulen von sich verbiegendem Metall. Deine Eltern und du wurdet hart in die Sicherheitsgurte gepresst, bevor ihr zur Seite geschleudert wurdet und beide Vehikel zum Stillstand kamen. Es war mucksmäuschenstill. Nur dem halsbrecherischen Bremsmanövers deines Vaters und deinem Schrei war es zu verdanken, dass ihr noch lebtet. Fassungslos sahen deine Eltern den qualmenden Motor durch die zersplitterte Autoscheibe an und keiner sagte ein Wort. Erst als der Fahrer des LKW’s ausstieg und zu euch rüber taumelte, kam Bewegung in deine Familie. Deine Eltern fragten dich ob du verletzt wärst und lösten ihre Gurte. Du verneintest und stiegst aus dem kaputten Auto. Von überall kamen Menschen angerannt und fragten ob es euch gut ginge. Als die Polizei ankam, erklärte dein Vater, dass du das Schlimmste verhindert hättest, weil du den LKW früh genug bemerktest. Du bestätigtest die Aussage einfach und starrtest dann den kleinen Anhänger an, der an deinem Handgelenk baumelte. Es war das Armband das Anakin dir geschenkt hatte. Ein Beweis, dass du keinen Tagtraum hattest, sondern alles tatsächlich geschehen war. Schnell umarmtest du deine Mutter, die dich fest an sich drückte und dir auf den Scheitel küsste. „Ich liebe dich mein kleiner Engel.“ Während du den Druck glücklich erwidertest, danktest du der Macht für diese zweite Chance bei deiner Familie zu sein und mit ihnen glücklich zu werden. Kapitel 11: Silent Alternative – Stille Alternative --------------------------------------------------- Dir ist kalt und du spürst nichts mehr. Es war so als wäre alle Wärme plötzlich verschwunden und mit ihr die Schmerzen. Du konntest deine Augen nicht öffnen, doch Licht schien durch sie durch und alles war dunkelrot. Die Stimmen um dich herum waren dumpf und unverständlich. Nur ein Wort konntest du klar und deutlich verstehen, bevor die Welt um dich herum in tiefe Dunkelheit und Kälte versank. Du hörtest Qui-Gon Jinns Stimme: „… hoffnungslos…“ Du schwebtest in einem Zustand vollkommener geistiger Klarheit, als deine Augen sich schließlich wieder öffneten. Vor dir stand dein Bruder Samy, welcher in einem strahlenden Weiß gekleidet war und dir eine Hand reichte. Er lächelte dir zu und zog dich in seine Arme. „Danke meine Kleine. Danke.“ Du bekamst Gänsehaut, als Samy dich berührte. Seit seinem Tod hattest du dir seine wärmende Umarmung vermisst und nun wo ihr beide tot ward, konntest du für immer bei ihm sein. Samy lachte kurz, als hätte er deine Gedanken vernommen und du fragtest: „Wofür bedankst du dich denn? Ich habe nichts gemacht!“ Dein Bruder ließ dich los und grinste. Dann zog er dich sanft an der Hand mit sich. Nachdem ihr eine große weiße Fläche, in der viele bunte Bilder hingen aus denen Fäden hingen, durchquert hattet, bliebt ihr vor einem dieser bunten Flecken stehen. „Meine liebe kleine Schwester, siehst du das hier?“ Samy fuhr mit ein paar Fingern langsam über ein Bild von einem schlimmen Verkehrsunfall. Auf den ersten Blick schien es ein schwarz-weiß Bild zu sein, doch beim genauen Hinsehen, erkannte man dass es auf dem Bild Nacht war. Denn vor einem Auto, das um einen LKW gewickelt war, lagen vier Gestalten bedeckt mit weißen Leinentüchern, die sich mit Blut vollgesaugt hatten. Das Rot stach unangenehm hervor, aber auch die Gestalt des vierten Opfers, welcher fast nur halb so große war wie die anderen. Du schlucktest deine Tränen weg und fragtest mit gebrochener Stimme: „Sind das Mama und Papa? Und… und… i-i…“ Samy nickte traurig: „Und du, ja, der Unfall forderte euer Leben. Aber Mama und Papa sind weitergezogen in ein neues Leben.“ „Sowie ich?“ Mit großen Augen überlegtest du in welcher Welt deine Eltern wohl aufgewacht sind und ob du sie wohl wiedersehen wirst, doch dein Bruder schüttelte den Kopf: „Es tut mir leid, aber unsere Eltern wurden als Babys wiedergeboren und ihre Persönlichkeiten die wir mal kannten, sind für immer weg.“ Enttäuscht sahst du wieder auf das Bild vor dir und wieder zu Samy, bevor du mit großen Augen fragtest: „Aber wieso bin ich dann noch ich?! Ich wurde nicht wiedergeboren!“ Samy lächelte und führte dich zu einem anderen Bild, wo man seinen Unfall sehen konnte, doch aus diesem zog ein leuchtender Faden quer durch den Raum und endete in einem anderen Bild und anschließend in Samy. Du konntest nicht hinsehen und kniffst die Augen fest zu. Doch Samy wollte dir nicht das Bild zeigen: „Weißt du wie das mit den Seelen der Toten funktioniert?“ Mit geschlossen Augen schütteltest du schnell den Kopf, was Samy auflachen ließ. „Sie wandern weiter in eine neue Welt um dort wiedergeboren zu werden, in alle möglichen Formen, Humanoiden, Tieren, Insekten oder gar Pflanzen. Alles ist im Fluss und miteinander verbunden. Anhand dieser Bilder kannst du sehen wohin die Seele des Verstorbenen hingewandert ist. Tja und wenn du machtsensitiv bist, dann leuchtet dein Faden. Sowie deiner und meiner. Und meiner führt wie deiner in die Welt der Jedi. Sieh hin, wo und als wer ich wiedergeboren wurde.“ Dein Bruder packte dich sanft an den Schultern und drehte dich vom Bild weg, wobei du zögernd die Augen öffnetest. Erstaunt folgtest du dem Faden und erblicktest Anakin Skywalker. „Du bist Ani.“ Samy lachte und flüsterte dir ins Ohr: „Ich war es immer, kleine Schwester. Also danke, dass du mich gerettet hast. Danke Schwesterchen.“ Dir traten wieder Tränen in die Augen und du musstest schluchzen. „A… aber wie… wieso hast du nie… nie was gesagt?“ Brachtest du heraus und dein Bruder ging vor dir in die Knie. Seine Hände legten sich sanft um dein Gesicht, bevor er sprach. „Weil ich es nicht mehr weiß. Im Gegensatz zu allen anderen, im Gegensatz zu allen Verstorbenen, bist du etwas ganz Besonderes. Denn du, kleine Schwester, erinnerst dich noch an alles, während der Rest alles und somit auch jeden aus seinem alten Leben vergisst.“ Nun fingst du richtig an mit weinen: „Was soll das heißen?“ Samy lehnte seine Stirn an deine und flüsterte, als wolle er die nächsten Worte nicht laut aussprechen: „Ich bin nur hier um dich aufzuklären und dir deine Möglichkeiten zu sagen, doch ich existiere nicht mehr in dieser Form. Ich werde vergehen und das einzige was von mir bleiben wird, ist das was Anakin Skywalker ist.“ Du konntest keinen klaren Gedanken mehr fassen und klammertest dich an deinen Bruder wie eine Ertrinkende. „Nein bitte verlass mich nicht. Nicht noch einmal!“ Sanft schlossen sich zwei Arm um deinen Körper: „Schtscht, alles wird gut, hörst du. Hör mir jetzt bitte genau zu.“ Samy wischte deine Tränen weg und zwang dich ihn anzusehen. „Weißt du meine Kleine, ich werde mich zwar nicht mehr an mein altes Leben erinnern können, doch als Anakin liebte ich dich von Anfang an als kleine Schwester. Dich könnte ich niemals alleine lassen. Als ich starb, verweigerte ich lange die Weiterreise in ein neues Leben, weil ich nicht von dir weg wollte. Als du dann so unverhofft dein Leben verlorst, folgte deine Seele der meinen. Doch du behieltest deinen Körper und deine Erinnerung, während bei mir alles weggewaschen wurde. Das dürfte eigentlich nicht passieren, ist aber nicht mehr umkehrbar. Denn als du auf Tatooine auftauchtest, ändertest du eine ganze Zeitlinie und wurdest ein Teil davon. Dort gehört du nun hin, dort wo auch ich sein werden, irgendwie. Verstehst du das?“ Mit treuen Augen sah dein Bruder dich an und rang dir ein zaghaftes Nicken ab. „Aber ich bin tot, Darth Maul hat mich anstelle von Qui-Gon Jinn getötet.“ Meintest du mit leiser Stimme und Samy lächelte: „Das ist nur bedingt wahr. Im Moment stehst du an der Schwelle des Todes und anders als alle anderen, hast du nun die Wahl. Entweder du wirst komplett ohne Erinnerung, aber in Frieden in ein neues Leben ziehen oder… oder du kehrst zurück in das Leben, das du bis eben gelebt hast.“ „Und wo du bist.“ Erwidertest du lächelnd und fälltest mit diesen Worten deine Entscheidung. Du wusstest es würde hart werden, aber du wolltest nicht den leichten Weg, sondern den richtigen gehen. Nun kämpfte dein Bruder mit den Tränen, während er dich stolz ansah. „Du wirst fantastisch sein, das weiß ich ganz genau, Schwesterchen.“ Plötzlich zog etwas dich in Richtung eines Bildes, wo eine Person in einem Bett lag. Samy sah zu seinem Bild hin und meinte: „Es wird Zeit zu gehen. Wir sehen uns bald.“ Schnell umarmtest du deinen Bruder, der dich fest an sich drückte und dir auf den Scheitel küsste. „Ich liebe dich mein kleiner Engel.“ Während du glücklich in die Umarmung hineinlächeltest, danktest du der Macht für diese zweite Chance bei deiner Familie zu sein und mit ihnen glücklich zu werden. „Ich liebe dich auch, Ani.“ Sanft wurdet ihr voneinander weggezogen und tauchtet in eure Bilder ein. Mit einem Lächeln auf den Lippen, fielst du wieder in eine tiefe Ohnmacht. Etwas blendete dich, als du wieder zu dir kamst und du hörtest ein leises aber aufgebrachtes Gespräch, das in deiner Umgebung geführt wurde. Mit einem Ruck setztest du dich auf und blicktest erstaunt auf eine erschrockene Gruppe Jedi. Doch dann hattest du nur Augen für Anakin, der durch deine Aktion fast von dem Bett in dem du lagst, gefallen war. Schnell befreitest du dich von deiner Decke und fielst dem Jungen um den Hals, der die Geste perplex erwiderte. „Das ist… ungewöhnlich…“ brachte ein dir unbekannter Mann hervor und sah verwirrt auf das Datapet in seiner Hand. Während du den Jungen immer noch an dich drücktest, legtest du den Kopf schief und fragtest neugierig: „Was denn?“ „Was?“ erwiderte der Mann und du verdeutlichtest deine Frage mit einem schiefen Grinsen: „Was ist ungewöhnlich?“ Anakin und du lösten die Umarmung und er sah dich verwirrt an. Der Mann sah endlich von seinem Datapet hoch und die Jedi, welche bis zu deinem Aufwachen miteinander diskutiert hatten, traten nun mit dem Mann an dein Bett. Der Unbekannt stellte sich als Mediziner vor und erklärte dir, dass du ein paar Tag klinisch tot warst und niemand, absolut niemand hatte mit deinem Aufwachen gerechnet. Du lächeltest und sagtest leise, sodass jeder seine Ohren spitzen musste um dich zu verstehen: „Ich durfte entscheiden, ob ich weiterleben oder ob ich sterben und weitergehen will.“ Du grinstest in die verwirrten Gesichter, nur zwei Personen sahen sich mit hochgezogen Augenbrauen an. Die Jedimeister Yoda und Qui-Gon Jinn warfen sich einen Blick zu und schienen sich stumm zu unterhalten. Währenddessen fiel dir etwas ein und du fragtest fröhlich: „Worüber habt ihr denn so laut geredet?“ Anakin sah dich mit gemischten Gefühlen an, welche zwischen Wut, Trauer und Freude wankte und sagte: „Man hat darüber gesprochen, ob man die Lebenserhaltungsmaßnahmen beenden sollte… und dich sterben lassen soll…“ Die Hände des Jungen schlossen sich krampfhaft um ein Stück der Decke und sanft legtest du deine Hände um eine von seinen. „Aber jetzt bin ich wach und keiner muss etwas in der Richtung beschließen. Nicht wahr?!“ Der Junge nickte leicht, doch ihn schien die ganze Sache ziemlich mitgenommen zu haben, was du nur zu gut verstehen konntest. Du warst im Moment nur froh hier zu sein, hier bei Anakin, deinem Bruder. Nach einer Weile erzählte man dir was alles passiert war im der Schlacht. Die meisten Dinge verhielten sich wie im Film, doch es gab eine Ausnahme. Qui-Gon Jinn überlebt, doch leider musstest du feststellen, dass an seiner Stelle jemand anders verstorben war. Die ehemalige Jedi Vrei erlag ihren Verletzungen und ihrem Alter kurz nach dem Ende der Schlacht. Mit Tränen in den Augen vernahmst du dass ihre Beerdigung morgen sein würde, wo sie traditionell verbrannt werden würde. Sie war gestorben und du hattest dich nicht einmal verabschieden können. Auch Königin Amidala wurde verletzt, doch nicht besonders schlimm, sodass sie bereits wieder ihr Amt übernehmen konnte. Der Arzt befahl dir absolute Bettruhe für die nächsten Tage nachdem er dich untersucht hatte. Doch auf deine tränenreiche Bitte hin erlaubte er dir die Beerdigung am nächsten Tag im Rollstuhl zu besuchen. Während alle Jedi sich nach einer Weile verabschiedeten, wich Anakin nicht mehr von deiner Seite und durfte später auch bei dir schlafen. Doch ans ausruhen war nicht zu denken, denn ihr redete permanent über irgendetwas. So erzählte der Junge dir von der helle Welle der Macht, die anscheinend durch die Galaxis gezogen war, als du verletzt wurdest. Keiner konnte es sich erklären, doch du wusstest, dass es ein Zeichen dafür war, dass Anakins Fall nie stattfinden würde. Denn die Dunkelheit würde nun keinen Nährboden mehr finden um zu wachsen und das dank Qui-Gon Jinn, welche die Erfahrung hatte um Anakin in die richtiger Richtung zu lenken. Ihr redetet gerade über Vrei, als plötzlich ein Mediziner reinschneite und euch eine Standpauke hielt, weil ihr immer noch wach ward. Erbost verließ der Mann dein Zimmer wieder, doch er ließ die Tür offen, wodurch er genau mitbekommen würde, wenn ihr noch weiterreden würdet. Kichernd kuscheltet ihr euch in eure Decken und mit den Gedanken bei der ehemaligen Jedi und der baldiges Begräbnis schlieft ihr ein. Am nächsten Morgen brachte Obi-Wan euch frische Kleidung für das Begräbnis und etwas zum Essen. Dann begleitet er euch aus der Heilstation. Du konntest heute nicht lächeln, zu sehr festigte sich die Gewissheit, dass du Vrei nie wieder sehen würdest. Wie damals bei deinem Bruder schmerzte diese Gewissheit unfassbar und mit jedem Schritt dem sich eure kleine Gruppe weiterbewegte, zog sich dein Herz etwas mehr zusammen. Unterwegs begegnetet ihr mehreren Leuten die sich euch still anschlossen und so kamst in einer großen Gruppe an eurem Ziel an. Vor dir erhob sich ein Steinsockel auf dem Holz lag und du konntest hier und da etwas Stoff sehen. Doch es war zu hoch für dich und so blieb dir Vreis Gesicht verborgen. Du strecktest dich etwas um deine Großmutter noch einmal zu sehen, was aber nichts nützte. Mit Tränen in den Augen sankst du in deinem Rollstuhl zusammen und wischtest dir die salzigen Tropfen von den Wangen. „Soll ich dir helfen?“ Fragte plötzlich Mace Windu, welcher neben dir stand und du nicktest schnell. Geschickt half der Jedi dir auf und hob dich hoch, sodass dein Blick auf die ruhende Gestalt auf dem Steinsockel fiel. Ihr Gesicht erschien dir friedlich, nicht so als würde sie schlafen, sondern als wäre sie glücklich. Ihre alte abgewetzte Kleidung war durch feine Leinen in hellen Tönen ersetzt worden, der Kleidung der Jedi ähnelte, nur war sie eleganter und feiner. Leise und unhörbar für alle anderen bedanktest du dich zuerst bei dem Jedimeister, der dich trug und anschließend bei der ehemaligen Jedimeisterin und entschuldigtest dich, dass du als sie nach dir rief, nicht zu ihr gegangen warst. Du sahst schließlich zu wie der Leib deiner Großmutter und Lehrerin vom Feuer verzerrt wurde. Deine Augen brannten und sandten eine Träne nach der anderen über dein Gesicht. Doch je stärker das Feuer brannte und je weniger von Vrei zu sehen war, desto weniger Tränen folgten. Du suchtest Halt an dem Jedi der dich trug und sagtest als die Zeremonie vorbei war: „Es gibt keinen Tod, nur die Macht.“ Das Ratsmitglied nickte leicht und setzte dich wieder in den Rollstuhl, bevor er mit dir die Stätte verließ, wo nun alle Flammen erloschen waren. „Ich möchte dich etwas fragen, junge Dame.“ Aufmerksam sahst du nach oben in das strenge Gesicht des Jedis und nicktest als Aufforderung. „Würdest du gerne meine Padawan werden?“ Du lächeltest erstaunt und sagtest schlicht: „Gerne Meister Windu.“ „Sag Meiser Mace zu mir Padawan _______.“ Tja das ist das Ende deiner Geschichte ^^ Du als eines 8-jährigen Mädchens hast eine große Reise angetreten und das Star Wars-Universum kennengelernt und dich durchgekämpft. Aus deinen Reisen hast du viel erlebt und bist nun eine Padawan. Was nun passieren wird, kann dir niemand sagen, doch es wird sicher spannend werden. Wer weiß, vielleicht werden deine nächsten Abenteuer auch aufgeschrieben und mit anderen geteilt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)