Silent Tempest von -salira-eki- (Stiller Sturm) ================================================================================ Kapitel 2: Silent Storm at Tatooine – Stiller Sturm auf Tatooine ---------------------------------------------------------------- Schluchzend versuchtest du schneller zu gehen, doch du stolpertest und kullertest ungehindert die Düne hinunter. Weinend wolltest du dich aufrappeln, doch dir fehlte die Kraft. Auf Händen und Knien versuchtest du dich zitternd aufzurichten, was dir aber nicht gelang. Du wischtest dir trotzig die Tränen aus dem Gesicht und versuchtest nicht zu schluchzen. Plötzlich erschien eine Hand vor deinem Gesicht. „Brauchst du Hilfe?“ Verwirrt hobst du deinen Kopf an und sahst in der einbrechenden Dunkelheit einem Jungen ins Gesicht, der dich fragend ansah und deinen Mantel in einer Hand hatte. Du nicktest und nahmst mit einem schwachen Griff seine freie Hand an. Mit erstaunlicher Kraft zog der Junge dich hoch und half dir stehen zu bleiben. Nun wo du ihm Angesicht zu Angesicht standst, konntest du ihn trotz des einsetzenden Dämmerlichtes erkennen. Fassungslos sahst du dem kindlichen Anakin Skywalker in die Augen, der dich immer noch stützte. „Alles ok?“ Fragte der Junge mit großen Augen. „Wieso weinst du?“ Erst jetzt realisiertest du dass dir immer noch Tränen über die Wangen liefen und du dein gegenüber angestarrt hattest. Du fandst keine Worte und konntest nur weiter weinen. Plötzlich wurdest du sanft umarmt und der Junge sagte dir: „Alles wird gut, nicht weinen.“ Während ihr dastandet und deine Tränen in der immer noch herrschenden Hitze von deiner Haut wegtrockneten, wurde es stuckduster und Anakin ließ dich langsam los. „Komm mit, es wird bald übel kalt werden. Wohnst du hier in der Nähe? Soll ich dich nach Hause bringen?“ Verzweifelt suchtest du nach Worte und plötzlich kamen sie dir über die Lippen, ohne dass du weiter darüber nachdachtest. „Ich komme nicht von diesem Planeten, ich war mit meiner Familie unterwegs und wir hatten einen Unfall… ich bin allein…“ Plötzlich mit aller Wucht wurde dir klar, was du bisher verdrängt hattest; jeder den du liebtest war tot und du ganz alleine. Wieder wollten dir deine Beine dir dein Dienst versagen. Aber Anakin hielt dich fest und sagte betroffen: „Das tut mir leid… wenn du magst kannst du zu mir… meine Mom wird sicher nichts dagegen haben… komm. Wir müssen hier weg, ich glaube da kommt ein Sturm auf!“ Mit sanfter Gewalt zerrte der Junge dich durch die dunkle Wüste und folgte trittsicher einem für dich unsichtbaren Weg. Der Wind wurde immer stärker, doch zu eurem Glück kam er von hinten und ihr musstet nicht dagegen anlaufen. Schon bald tauchten im aufgewirbelten Sand die ersten Lichter der Siedlung auf in der der Junge lebte. Unzählige Fakten über diese Möchte-gern-Stadt überfüllten deine Gedanken und verdrängten die grausame Welle der Gewissheit die über dir zusammen gebrochen war. Du wusstest, dass Mos Espa neben Anchorhead und Mos Meisley der Hauptstädte dieses Planeten war. Denn nun war dir klipp und klar dass du auf Tatooine gestrandet warst. Die Stadt hatte den größten Raumhafen des Planeten und hier fanden die berühmtberüchtigten Podrennen statt. Während du dich in Gedanken ablenktest, führte Anakin dich ins Sklavenviertel wo er lebte. Du merktest nicht wie die wenigen die noch draußen waren deine dreckige Kleidung musterten und euch aus dem Weg gingen. Erst als du durch das Rauschen des aufkommenden Sturms die Stimme ein Frau vernahmst die Anakins Namen rief, schafftest du dich wieder mit der Realität zu befassen. Vor dir tauchte Shmi Skywalker auf, die sich durch den Wind kämpfte und langsam vor dir in die Knie ging, während Anakin ihr erzählte wie er dich fand. Schnell und mit erstaunlicher Kraft hob die Sklavin dich hoch und trug dich in ihr Haus, während ihr Sohn euch folgte. Du kralltest dich teilnahmslos an die Kleidung der Frau und spürtest wie mit einem Mal die Erschöpfung dieses Tages ihren Tribut zollte. Noch bevor Shmi Skywalker mit dir auf dem Arm ihre spärliche Behausung betrat, warst du eingeschlafen und verschliefst den heulenden Sturm der durch die Wüstenstadt fegte. Dir tat alles weh, als du von einer lauten Stimme aufgeweckt wurdest. Verwirrt tatst du nach der harten Unterlage auf der du lagst. Schnell kristallisierten sich Worte aus dem Geschrei: „Hier ist kein weiteres Kind, nur Anakin und ich.“ Sofort wurde dir klar dass man nach dir suchte, leise ätzend stemmtest du dich aus dem Bett hoch und sahst dich nach einem Versteck um. Einem Gefühl folgend schlichst du aus dem Raum und krochst durch ein Fenster hinaus in den Schatten der dicht an dicht gebauten Häusern, wo du mucksmäuschenstill unter einem Sims hocktest. Eine alte Frau kam an dir vorbei und breitet ohne ein Wort ein breites Stück Stoff über dir aus, so dass man dich nicht mehr sah. Mit einem lauten Knall flog das Fenster über dir auf und Staub rieselte auf dich nieder. „Hier ist kein Gör, los sucht weiter.“ Du hörtest wie sich Schritte entfernten, doch du konntest vor Angst keinen Finger rühren. Erst als die alte Frau, die dich mit dem Tuch abgedeckt hatte, wiederkam, trat neues Leben in dich. Schnell zerrte diese das Tuch von dir und zog dir ein altes zerfetztes Kleid über den Kopf und du stopftest deine Arme durch die löchrigen Ärmel. Die Frau wickelte dir das Tuch mit einer flüssigen Bewegung um deine Haare und fing plötzlich an dich auszuschimpfen: „Du dummer undankbaren Ding!“ Kreischte sie scheinbar wütend. „Ich hatte dir gesagt, du sollst mir auf dem Markt helfen und nicht spielen. Was habe ich nur falsch gemacht, dass mir so eine Bürde auferlegt worden ist.“ Etwas verwirrt sahst du die Unbekannte an, welche weiterschrie, sodass alle es mitbekamen. Schnell wurde dir klar was hier gespielt wurde und du senktest scheinbar beschämt den Kopf wegen der Schimpfe. Die Frau griff nach deinem Arm und es sah aus als würde sie dich mit sich zerren. Doch in Wahrheit war ihr Griff sanft und führte dich in eine kleine Wohnung, wo du den Rucksack deines Vaters entdecktest. Erst jetzt betrachtetest du deine Retterin genauer; ihr Gesicht war wettergegerbt und tiefe Falten durchzogen es. Ihr schlohweißes Haar gab einen scharfen Kontrast zu der gebräunten Haut und war in einem lockeren Knoten nach hinten gebunden. Ihre Kleidung war abgegriffen aber sah dennoch sehr gepflegt aus. Du sahst nach oben in ihr Gesicht und merktest, dass ein besorgter Blick auf dir lag. Die alte Frau kniete sich vor dich und fragte: „Alles in Ordnung, ich wollte dich nicht erschrecken, aber es ging nicht anders.“ Schnell antwortest du mit etwas hoher Stimme und versuchtest dabei höflich zu bleiben. Denn dein Bruder hatte dir mal erklärt dass du immer höflich sein solltest, weil du dies ja auch von deinem Gegenüber wolltest, deswegen suchtest du nach den richtigen Worten: „Mir geht es gut… ich weiß dass Sie mir helfen wollten und hab mich nur erschrocken weil es so schnell ging… haben Sie vielen Dank, M‘am.“ Plötzlich musste die Frau lachen und klopfte dir kurz auf die Schulter. Verwirrt sahst du die Frau an, die kurz ans Fenster trat und jemandem winkte. „Nenn mich Vrei und bitte sage du zu mir, ich bin niemand denn man siezen müsste.“ Lachend reichte Vrei dir einen Becher in den sie Wasser gefühlt hatte. Schnell trankst du das kühle Nass und entgegnetest danach: „Jedes Wesen hat Respekt verdient, egal welchen Status er trägt. Das hat mir mein Bruder erklärt!“ „Da hast du ein schlaues Vorbild gehabt!“ Lächelnd nickte Vrei und öffnete die Tür einen Spalt. Schnell drückte sich jemand hinein und du erkanntest Anakin, dem du sofort um den Hals fielst. „Was ist überhaupt los?“ Fiel dir ein und dein Mund sprach die Frage sofort aus, woraufhin die anderen beiden sich einen besorgten Blick zuwarfen. Vrei seufzte niedergeschlagen bevor sie dir erklärte, wieso man dich suchte: „Du bist ganz alleine hier und alle Sklavenhändler lassen dich suchen, weil sie dich verkaufen wollen… und wer dich ausliefert, bekommt eine Belohnung.“ Mit großen Augen sahst du von Vrei zu Anakin der betreten den Blick abwandte. „Und wieso helft ihr mir? Es würde euch doch helfen oder?“ Missmutig verzog Anakin seinen Mund und meinte mit ernster Stimme: „Eher werde ich sterben als dass ich eine andere Person zu einem Dasein als Sklave verdammen würde.“ Gerührt sahen du und Vrei das junge Kind an und du umarmtest ihn vor Dankbarkeit, was er sofort erwiderte. Vrei seufzte noch einmal und flüsterte: „Ich bin zwar keine Sklavin, sehe es aber so wie der junge Skywalker neben mir. Daher wirst du ab jetzt meine Enkelin sein, die ich nach dem Verlust ihrer Eltern aufgenommen habe… sie sind doch tot oder?“ Mit Tränen in den Augen und einem dicken Kloß im Hals nicktest du und Anakin umarmte dich noch fester. Plötzlich wurde es dunkel im Raum, da das Fenster jemandem verdeckt wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)