Eragon V - Die Lehre der Jahrhunderte von Midnightwriter ================================================================================ Kapitel 19: Gegenwart und Zukunft --------------------------------- Zufrieden blickte Eragon über die Landschaft. Vor zwei Monden waren sie hier angekommen und hatten begonnen die Grundsteine für die neue Siedlung zu legen. Der Hügel hatte war in der Tat eine gute Wahl gewesen. Ein natürlicher Schutzwall aus Erde umringte die neue Heimat der Drachenreiter. Die Elfen hatten zu den Bäumen gesungen, sodass ein dichter Wald die Außenwand bedeckte. An der höchsten Stelle des Walls sprossen kunstvolle Rosen aus der Erde. Scharfe Dornen verzierten die sonst so harmlosen Pflanzen. Es war zum Teil die Idee der Elfen gewesen. Sie wollten möglichst wenig in die Natur eingreifen. Letztenendlich hatte der Anführer zugestimmt, unter der Bedingung, dass die Elfen dafür verantwortlich waren, dass der Schutzwall seine Funktion erfüllte. Er war von dem Ergebnis mehr als nur überrascht worden. Noch nie hatte er einen so schönen, zugleich aber auch so effektiven Wall gesehen. Die Rosen bildeten ein unüberwindbares Hinderniss für jeden Soldaten und sahen doch so natürlich aus. Der Hauptteil der Festung bestand aus massivem Gestein. In der Mitte der Wiese thronte eine Burg. Hier waren die Quartiere für die ersten Schüler untergebracht. Eragon bevorzugte eine kleine Hütte an einer Quelle. Er hatte sie etwas abseits errichtet, um ungestört meditieren zu können. Die Hütte war zwar grade so groß, wie Saphiras Haupt, doch dem Anführer der Drachenreiter genügte sie. Im Inneren befand sich eine Küche mit einem großen Tisch und ein paar Stühlen. Eine Wendeltreppe führte hinauf in sein Arbeitszimmer. Direkt daneben befand sich das Schlafzimmer. In der Nähe seines Bettes hing ein Wunschbild. Es zeigte seine frühere Gefährtin, wie sie auf einem prachtvollen weißen Pferd ritt. Er vermisste seine Gefährtin, denn immer, wenn er das Bild ansah wurde er sehr traurig und Schwermut ging von seinem Herzen aus. Auf dem Tisch stand ein mit Gravuren verzierter, magischer Spiegel. In Kürze würde er seine Gefährtin kontaktieren und sich nach dem Verlauf der ersten Prüfung erkundigen. Zusammen mit seiner Seelenpartnerin trat er durch den riesigen Torbogen, der den Eingang des Burghofes überschattete. Er hatte den Bogen extra vergrößern lassen, damit seine Drachendame ihn zumindest bis in den Burghof begleiten konnte."Was hast du vor?", erkundigte sie sich. Die Frage hatte sich erübrigt. Der Gedankenaustausch zwischen den beiden hatte die Information innerhalb einiger Herzschläge übermittelt. Dennoch ließ Eragon eine seiner vielen Erinnerungen vor seinem geistigen Auge aufblitzen. Sie sah einen kleinen Raum im Innerern der Burg. Dort wurden neuerdings die kostbaren Edelsteine aufbewahrt. Drei Tage nach ihrer Ankunft hatte ein Elf den ersten Halbedelstein entdeckt. Es gab anscheinend ein größeres Vorkommen in der Gegend, sodass man nicht lange suchen musste um einen der glänzenden Steine zu finden. Seitdem sammelten sie alle wertvollem Steine, die Energie speichern konnten, in dieser unterirdischen Kammer. Sie hatten die Strucktur der winzigen Steine mit einem geschickten Zauber verändert. Sie speicherten Energie nun nicht mehr einzeln, sondern als ein Ganzes. Es erleichterte das übertragen von Kraftreserven erheblich. Mittlerweile war eine Recht große Menge zusammengekommen. Eragon hatte die verbliebene Ernergie in Aren und ein Teil seiner Eigenen in den Edelstinen gespeichert. Auch die Elfen hatten von Zeit zu Zeit kleinere Mengen an Kraft auf die Edelsteine übertragen. Im Falle eines Angriffs konnten die Elfen und Drachenreiter aus dieser Quelle speisen, doch sie war mit einem Zauber gegen Missbrauch geschützt. Nur mit Erlaubnis des Anführers durfte jemand etwas von dieser Reserve entnehmen. Der goldene Ring war eines der wenigen Erbstücke seines Vaters, und somit eines der wichtigsten Dinge die er besaß. Er trug ihn stets bei sich, oder verwahrte ihn mit Hilfe von Magie im Inneren der Erde. Niemand außer ihm konnte den Schutzwall brachen, mitdem er den Ring gesichert hatte. Nachdem er etwas von seiner und saphiras Kraft auf die Edelsteine übertragen hatte, war es bereits dunkel geworden. Dank seiner scharfen Elfensicht erkannt er, wie einer der Elfen auf ihn zulief."Schattentöter! Königin Arya wünscht euch zu sprechen. Sie hat Kontakt zu eurem Spiegel aufgenommen."Erfreut lief er zurück zu Saphira. Ohne auch nur eine Sekunde zu warten sprang er auf ihren geschuppten Hals. Gemeinsam flogen sie in Richtung seiner Hütte."Denkst du, es ist alles in Ordnung?", wollte er von Saphira wissen. "Bestimmt!,antwortete sie, deine Gefährtin ist eine weise Frau. Sie wird alles im Griff haben." Wenige Minuten später betrat er das Arbeitszimmer und blickte dem Spiegel entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)