Nur ein Schuss! von -salira-eki- (Nur dieser eine!) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Schuss --------------------- Coruscant! Der Stadtplanet! Mittelpunkt der Galaktischen Republik. Stets wach. Stets laut. Bevölkert von Milliarden. Bevölkert von vielen Spezies. Nie allein und doch einsam. Nie schlafen und doch unaufmerksam. Voll Glück und Freude, überschattet durch Gewalt und Trauer, Freundlichkeit zerfressen von Hass und Gier. Die Republik hat viele Regeln und viele Grundsätze. Sie hat viele Unterstützer und Befürworter. Viele Korrupte und Mörder. Viele ehrliche Betrüger und gesetzesbrechende Gesetzeshüter. Hier lebst du. Hier inmitten dieses Caos. Alleine, umgeben von Milliarden. Nicht gewollt allein. Ungewollt wissend! DU kennst den Schatten, der die Republik verschlingen will, sie verschlingen wird. DU kennst die Wahrheit, die versteckt liegt unter dem Lächeln dieses Mannes. Jener der dir alles nahm. Der dich zu der Person machte, die du nun bist. Du sahst wird er seinen Ziel erbarmungslos entgegensteuerte. Unbemerkt und lauernd, wartete er vor aller Augen auf seine Chance. Seine Chance auf Macht. Macht die ihm die Republik zu Füßen legen würde. Doch da warst noch du! Ein schwacher Schild zwischen dem Untergang der Republik und diesem Mann. Eine zerbrechliche Barriere zwischen dem Tod Unschuldiger und diesem Mann. Eine einzelne Person die so viel ändern könnte, wenn sie nicht zögert. Eine einzelne Person, die alles richten könnte, wenn sie das richtige tut. Doch was du hier tun wolltest, war nicht richtig! Mord war nie der richtige Weg! Versteckt hinter dem Reklameschild lagst du im trüben Schatten und lauertest auf den richtigen Moment. Dein Ziel wartete, verdeckt von einem Unschuldigen. Verdeckt von einem unnötigen Opfer. Er wartete auf ein Schiff das soeben in die Atmosphäre des Stadtplaneten eintrat. Er wartete auf ein Puzzlestück zu seinem Sieg. Doch er wusste nicht, dass er auch deine Tat wartete. Das altmodische Gewehr lag schwer in deinen Händen. Händen, die keine Waffen gewohnt waren. Händen, die so lange geübt hatten, dass sie das Gewehr ruhig hielten. Ohne zu zittern, ohne zu zögern. Ruhig legte sich dein Finger um den Abzug. Du atmetest langsam ein und aus. Atmetest ruhig weiter. Atmetest in einem tödlichen Rhythmus. Einem Rhythmus, der dir erlaubte perfekt zu zielen. Perfekt zu treffen. Ein Schuss, ein einziger. Das ist dir vergönnt. Damit kannst du alles ändern. Mit dieser einen Kugel kannst du alles beenden. Diese Kugel geschmiedet aus Ysalamiri-Knochen. Unaufspurbar durch die Macht. Umgeben von einer winzigen Kugel Leere. Leere die ihm den Tod bringen wird. Unbemerkt, lautlos, alles verändernd. Seit Stunden lagst du hier. Bewegungslos, wartend. Getarnt durch einen Schild, der dich mit dem grauen Stein unter dir zu verschmelzen schien. Unsichtbar, für alle die vorbeiflogen. Unsichtbar für alle die nicht wussten, dass du da warst. Dein Kopf war leer. Du wolltest nicht denken. Wolltest nicht darüber nachdenken, dass du diesen Mann nun töten würdest. Wolltest keine Freude über diesen geplanten Mord fühlen. Keine Genugtuung. Kein Hass. Keine Trauer. Nichts. Du wolltest einfach nur abdrückten. Dann war dein Schussfeld frei und du zogst deinen Finger zu dir hin. Doch anstatt abzudrücken zögerst du. Anstatt zu töten, hältst du inne. Dir wurde bewusst, dass diese Tat alles ändern würde. Alles! Auch dich! Kurz schlossest du deinen Augen. Nur um sie entschlossen wieder zu öffnen. Dein Ziel war immer noch in deiner Sicht. Du atmetest tief ein und wie tausende Male zuvor geübt, zogst du den Abzug. Ohne zu zittern, ohne noch einmal zu zögern. Obwohl es nicht möglich war, glaubtest du die Kugel sehen zu können. Verfolgtest durch das Zielfernrohr ihren Flug. Sahst wie dein Ziel am Kopf blutend zu Boden ging und regungslos liegen blieb. Alle Anspannung fiel von dir und du griffst nach deinem Koffer. In nur 2 Sekunden hattest du alles eingepackt und warst vom Dach verschwunden. Deine Kleidung mischte sich einheitlich in die Personenströme die Coruscant beherrschten. Dein Blick war zu Boden gerichtet. Du liefst stur weiter. Ohne zurückzublicken. Ohne aufzusehen. Deine Füße führten dich in eine tiefere Ebne. Führten dich in eine schmutzige Gasse. Und versagten dir dort ihren Dienst. Verzweifelt über deine Tat, fingst du an mit weinen. Erleichtert über seinen Tod entwich dir ein Schluchzer. Du konntest nicht fassen, was aus dir geworden war. Du konntest nicht fassen, dass eine Person dich zu so etwas hatte treiben können. Doch er würde es nie wieder tun können. Der Koffer mit dem Schildgenerator und deiner Waffe lag neben dir. Du hattest keine Kraft aufzustehen. Keine Kraft weiterzumachen. Keine Kraft den Kopf zu drehen, um jene Person anzuschauen, die dir gefolgt war. Keine Kraft um auf die Worte zu antworten, die hinter dir gesprochen wurden: „Keine Bewegung! Sie sind hiermit wegen Mordes verhaftet!“ Die Stimme des Mannes hinter dir war anders als du sie erwartet hattest. Weder rau noch herrisch. Weder wütend noch gleichgültig. Nicht resigniert. Sondern ruhig. Du raffst deine letzten Kräfte zusammen und drehst dich um. Über dir ragte ein Jedi in die Höhe und sein Lichtschwert summte leise. Das Grün der Klinge erleuchtet die schmutzige Gasse in der du immer noch knietest. Erhellte dein tränenüberzogenes Gesicht. Erhellte deine Augen, so verzweifelt, so erleichtert. Du bleibst regungslos. Nur deine Lippen bewegten sich, als du fragtest. Zur Bestätigung. Zur Erlösung. Um dich ewig zu verdammen. Um dir die Schuld eines Mordes auf die Schultern zu landen. Um dir die Sicherheit zu geben, dass du alle gerettet hattest. „Wen habe ich getötet?“ Deine Stimme ist klar und doch gebrochen. Rau wie bei einem Verdurstenden. Weich wie bei einem Schlummerlied. Dein Verstand konnte noch nicht entscheiden, was du war. Gut?! Böse?! Oder einfach nur du?! „Es gibt Aufzeichnung, die Sie mit dem Tod des Senator Palpatine von Naboo in Verbindung bringen.“ Ein zweiter Schluchzer entwich dir, bevor du schlicht erwidertest: „Ja ich habe diesen Mann getötet!“ Diesen Verräter. Diesen Mörder. Dieses Monster! Du weißt dass der Mann vor dir deine Gedanken lesen kann. Dennoch fließt deine Vergangenheit an deinem inneren Auge vorbei. Wie du herausfandst, was Palpatine plante. Wie er deine Familie ermordete um dich zum Schweigen zu bringen. Deine Freunde tötete, um dich zu finden. Dich in die Dunkelheit stieß. Allein und verlassen. Du wusstest, du konntest keine Gnade erwarten. Aber das war dir dieser eine Schuss wert gewesen. Diese eine Kugel. Diese eine Entscheidung. Als die Handschellen sich fest um deine Handgelenke legten, schwiegst du. Als man dich über deine Rechte aufklärte, schwiegst du. Als du abgeführt wurdest schwiegst du. Du schwiegst lange. Doch wann immer man dich nach deinem Motiv fragte, sprachst du die gleichen Worte: „Ich tat es um die Republik zu schützen und jene die niemand vermissen würde.“ Du hast die Republik geschützt und bezahltest den Preis dafür. Doch nie wirst du vergessen, dass du kein Deut besser warst als dieser Mann. Dieser Mann den du getötet hast. Getötet um deine Ziele zu erreichen. Sowie er getötet hatte um seine Ziele zu erreichen. Du hättest einen gewaltfreien Weg gehen können. Doch du tatst es nicht. Aber wiederholen würdest du es auch niemals. Denn du bist weder gut noch böse. Du bist was du bist. Du bist was dein Leben aus dir gemacht hat. Ein Mörder, der seine Tat bereut und sie dennoch immer wieder begehen würde. Deine Tat an diesem einen Mann. An diesem Sith! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)