Special A von Miu-ChiChan ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2-Der Bandit, den sie nachts traf ---------------------------------------------------- „W… Was…“, stotterte sie und trat einige Schritte zurück. So überrascht war sie. Das kann doch nicht wahr sein. Sie starrte in ihre Silhouette im Schaufenster. Sie konnte es nicht glauben. Das ist kein Traum. Egal, wie feste sie sich kniff, aufwachen würde sie keineswegs. Das Mädchen mit den Engelsflügeln schluckte kurz bevor sie dann aufschrie:“Verdammt, er hatte Recht!“ „Verdammt, verdammt, verdammt!“, fluchte sie. „Was soll ich jetzt machen?“ Arisa war verwirrt. Es war ganz neu für sie. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Verirrt hatte sie sich ja auch noch. Toll, ganz toll. Sie stand stumm da für eine Weile, um sich doch noch zu beruhigen, jedoch hörte sie auf einmal eine etwas hohe Stimme laut flüstern:“Sieh mal, da ist jemand!“ „Stimmt schon. Bist du aber verrückt? Das ist ein Mädchen!“, flüsterte jemand stotternd, jedoch auch etwas laut. Es war eine männliche Stimme, die sehr nervös klang. „Jetzt stell‘ dich nicht so an. Vielleicht hat sie etwas, was du gebrauchen kannst!“ „Ich krieg‘ das aber nicht so leicht hin!“ „Dann benutz mich einfach. Und jetzt los!“ Das Mädchen schaute sich um, als sie deren Gespräche mitbekam. Jedoch sah sie Keinen offensichtlich da stehen und so schaute sie sich hinter den Mülltonnen und Mauern um. Jedoch sah sie niemanden, vorerst. Es dauerte nur eine kleine Weile, da sah sie zwei Gestalten unter einer Laterne hinter einer Gebäudemauer. Da stand ein junger Mann. Er war ziemlich muskulös, aber auch nicht zu sehr. Es war sehr gemäßigt.  Seine schwarzen Haare waren etwas mehr als schulterlang. Ebenso trug er ein Kampfoutfit. Orangene Hose und ein grünes Oberteil, wo in einem weißen Kreis ein japanisches Schriftzeichen in schwarz drauf war. Neben ihm flog ein katzenartiges, weiß-blaues Wesen umher. „Jetzt sitz hier nicht so blöd rum und mach endlich!“, meckerte das kleine Wesen den jungen Mann an. Dieser schüttelte aber den Kopf. „Ich… Ich kann einfach nicht“, entgegnete er während er etwas rot anlief. Das Mädchen konnte sich nicht erklären warum. Sie hörte dem ‚Gespräch‘ eine kleine Weile zu, doch dann wurde es ihr zu blöd und sie konnte nicht anders, als auf sich nun aufmerksam zu machen. „Entschuldigt“, fing sie an. Beide erschraken auf einmal. „Könnt ihr mir vielleicht helfen? Ich habe mich ehrlich gesagt verlaufen.“ Beide drehten ihren Kopf nach hinten und sahen Arisa. Der junge Mann schluckte während er weiter rot anlief. Er war fast dabei zu zittern. „Äh… Ähm… Also… Naja, das…“, stotterte er aus sich heraus. Sie blickte ihn verwirrt an. „Was? Ich weiß, dass ich etwas komisch wirke.“ „N… Nein! Ich meine… Also… Ich meine…“ „Was? Nun sag‘ schon!“ Das fliegende Tierchen schüttelte seinen Kopf. „Bevor wir es versucht hatten haben wir es schon vermasselt“, erklärte es. „Kann man nichts machen. Ich glaube, wir haben nun keine andere Wahl.“ Es flog vor ihr Gesicht und verneigte sich kurz. „Da du uns erwischt hast, können wir uns ja auch vorstellen. Ich bin Pool und der Kerl neben mir ist Yamchu.“ Sie war nun verwirrt. Das ging ja fix. Und sie hatte noch nicht einmal nach irgendwelchen gefragt. „F… Freut mich“, entgegnete sie. „Ich bin Arisa.“ „Arisa also? Kenne ich dich vielleicht irgendwo her?“ „Nicht, das ich wüsste.“ „Du kommst mir jedoch sehr bekannt vor.“ „Vielleicht wegen den Medien? So etwas wie Titelblätter einer Zeitung.“ „Könnte sein.“ Während Pool und Arisa weiter berieten, wo das Tierchen sie mal gesehen haben könnte, bemerkten sie nicht, dass Yamchu sich langsam hinter die Mülltonnen verkroch. Diese standen zwar in der Nähe, aber solange er nicht das weibliche Wesen sehen musste, war es ihm Recht. „Jetzt weiß ich! Wird nicht auf dich große Jagd gemacht!?“, kam das katzenartige Wesen zur Erkenntnis. Das Engelsmädchen nickte. „Daher kenne ich dich wohl! Und auf dich wurde auch ein großes Kopfgeld gesetzt.“ „Kann sein.“ „Ist ja spitze! Yamchu, lass sie uns fangen! Dann können wir eine Menge an Geld einsacken!“, schrie Pool auf einmal. Sie schluckte. Warte mal… Was!? War wohl doch keine so gute Idee, Beide zu fragen. Das Tierchen drehte sich um während Arisa ein paar Schritte zurückging. Bloß‘ weg hier! „Yamchu, hörst du nicht!?“, rief es hinter die Mülltonnen. Dieser rief zurück:“Vergiss‘ es! Selbst wenn sie einen Schritt vor mir stünde, könnte ich sie nicht fangen!“ „Es geht aber um eine gigantische Summe! Komm‘ schon!“ „Na gut, na gut! Ich versuche es!“ Nach dieser Äußerung kam Yamchu endlich wieder hervor und blickte zu Arisa. Sein Blick wurde automatisch ernster. „Auch wenn du ein Mädchen bist werde ich mich nicht zurückhalten“, fing er an während er eine Waffe herausholte, sein Schwert. „Einmal kann ich meine Angst vielleicht sogar überwinden.“ Sie trat weiterhin einige Schritte zurück. „B… Bist du dir da ganz sicher?“, fragte sie stotternd. Was passiert hier? Sie hätte tatsächlich aufpassen müssen, doch dazu war es wohl schon zu spät. Pool schwebte neben seinen Gefährten her. Er grinste ein klein wenig. „Wir sollten uns beeilen. So eine Chance kommt nicht ein zweites Mal“, erklärte dieses. Er nickte zustimmend. „W… Warum macht ihr das wenn ich fragen darf?“, brachte das Mädchen heraus. „Ich werde dich nicht töten, keine Sorge. Banditen sind niemals an dem Tod interessiert“, erklärte er. „Um es mir vielleicht leichter zu machen könntest du dich sofort ergeben?“ Sie stoppte und überlegte kurz. W… Warum sollte sie? Es ging alles eigentlich viel zu schnell nun. Erst wanderte sie nachts umher, dann verwandelte sie sich, oder so ähnlich, und zum Schluss hat sie jetzt schon einige Banditen am Hals. Das ist ja super! Echt! „Sehe ich aus, als ob ich total bescheuert wäre? Vergiss‘ es du dummer Bandit oder was auch immer! Du musst mich erst einmal kriegen!“, rief sie dann entschlossen, streckte ihre Zunge raus und rannte sofort davon. Yamchu seufzte erleichtert. „Sie ist weg, ein Glück“, brachte er heraus, doch sofort bekam er dafür eine drauf von Pool, der sich in eine Fliegenklatsche verwandelt hatte und seinem Gefährten eine über den Kopf schlug. „Sag mal hast du sie noch alle? Renn‘ ihr nach und schnapp sie dir endlich!“, schrie die nun schwebende Fliegenklatsche. „Aber sie ist…“ „Mädchen hin oder her, das lassen wir uns nicht entgehen! Hast du kapiert!?“ „J… Ja!“, piepste der Bandit und rannte nun auch los. Es dauerte nicht lange und Yamchu holte Arisa schon ein. Sie hörte seine Schritte und blickte nach hinten. Auch das noch! Warum ist er genauso schnell wie sie? Als sie in Reichweite war sprang er hoch, hob sein Schwert in die Höhe und steuerte auf sie zu. „Das gibt es doch nicht!“, rief sie und rannte schnell zur Seite. Doch er schien nicht klein Beizugeben, im Gegenteil. Yamchu starte sofort einen weiteren Angriff, diesmal mit erhöhtem Tempo, doch verfehlt wieder. Dies ging eine ganze Weile so. Bei jedem Mal erhöhte er sein Angriffstempo und sie erhöhte ihr Ausweichtempo. „Bleib‘ gefälligst stehen!“, schrie der Bandit, nun etwas frustrierter während er weiterhin angriff. Seine Stimme wurde ein klein wenig nervöser, aber so deutlich raus zuhören war es nun auch nicht. „Ich denke nicht mal dran!“, rief das Engelwesen zurück und rann weiter während sie auswich. Was anderes konnte sie gerade nicht machen. Wenn sie jetzt stehen blieb, wäre sie ihm ausgeliefert. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich verteidigen sollte. Sie kannte zwar das Gerücht mit der Karte, jedoch hatte sie im Moment keine in der Hand. Niemand konnte sie hören. Beide befanden sich nämlich in einer verlassenen Gegend. Auf einmal hörte Yamchu auf aus der Luft anzugreifen. Er änderte seine Taktik rapide und warf sein Schwert nach unten. Dies bemerkte Arisa sofort und aus reinem Reflex sprang sie noch knapp drüber. Sein Wurf war ziemlich schnell und unvorhersehbar. Jedoch bemerkte sie nicht, wie hoch sie sprang. Es reichte bis auf das Dach eines kleinen Gebäudes, wo sie komischerweise auch drauf landete. Erst als sie oben war, bemerkte sie dies. Aber sie war nicht wirklich verwundert, im Gegenteil. Sie war im Moment ziemlich erleichtert. Sie schnaufte. Wie lange ist sie schon gerannt? Jedenfalls nicht bis zum Morgengrauen, denn der Nachthimmel war noch klar zu erkennen. „I… Ist er weg?“, fragte sie sich selbst außer Atem, während sie es wagte nach unten zu schauen. Da sah sie den Banditen, der zu ihr hinaufblickte. „W… Was zum…“, brachte er nun heraus. Sie sprang hoch, als ob es nichts wäre. Ein Kinderspiel schien es für sie zu sein. Doch lange konnte er nicht erstaunt bleiben, er musste sofort zum nächsten Zug kommen. Er beschloss nun auch rauf zu kommen, indem er zwischen zwei Gebäude rannte und dort von Wand zu Wand raufsprang. Die Pause war nun vorbei. Sie erkannte sofort, dass sie weiter rennen musste. Und auch ohne groß zu überlegen sprang sie von Dach zu Dach. Es dauerte nicht lange, dann kam er auch auf die Dächer und sprang ihr nach. „Hör‘ doch auf! Oder ich kann bald nicht mehr!“, bettelte Arisa. Doch Yamchu ließ einfach nicht locker. Er antwortete nur mit einem Direktangriff indem er hochsprang und mit seinem Schwert sofort eine Schnittbewegung von hinten starte. Und zum Überraschen traf er nun endlich. Er verletzte sie nicht ernsthaft, im Gegenteil. Der Schnitt sorgte nur dafür, dass sie umfiel. „Was zur…“, brachte sie heraus, etwas verkrampft. Sie merkte, wie ein Fuß sie abhielt aufzustehen. „Gibst du jetzt endlich auf?“, fragte er. Nervös klang er nicht mehr, sondern ziemlich kühl und ernst. „Lass‘ mich gehen!“ „Warum?“ „Lass‘ mich einfach!“ „Vergiss‘ es. Nicht, wo ich dich schon fast habe.“ Sie drehte ihre Augenwinkel zu ihm. Dann sah sie, wie dicht sein Schwert an ihrem Rücken war. „Eine falsche Bewegung und du wirst es bereuen.“ „Ist das dein ernst!?“ „Ich… Ich kann nicht anders!“ Sein Gesicht verlor die ernste Miene ein klein wenig, sowie seine Stimme. „Warum willst du mich von einer Sekunde auf die andere fangen?“ „Weil… Weil ich ein Bandit bin!“ Sein Stottern wurde deutlicher. „Also interessiert dich die Belohnung?“ Er nickte sehr langsam. „Dein ernst? Du klaust doch, was du brauchst. Denke ich mal, Banditen sind in diesem Sinne fast gleich. Warum also plötzlich eine Jagd anfangen?“ „Also… Ähm…“ Er stotterte nun. Viel deutlicher als am Anfang. Es schien so, als ob eine andere Person vor ihr stand. Arisa blickte unbeeindruckt. Vielleicht sollte sie es doch mal versuchen ihn von ihr runter zu bekommen. Sie wagt es nun indem sie rückwärts kroch, soweit sie konnte, und sein Bein packte. Sie spürte, wie er anfing zu zittern. Doch das hielt sie nicht auf, zurück zu kriechen. Und zwar so, dass er auch auf den Boden fiel. Dies bemerkte er und schrie sehr kurz auf. „Ich gebe ja auf! Ich gebe ja auf!“, rief Yamchu panisch. „Lass mich aber bitte los!“ „Entschuldigst du dich, mich durch die Gegend gejagt zu haben?“, fragte Arisa drohend. „Ich entschuldige mich, ja! Ich entschuldige mich!“ „Wirst du mich nicht mehr jagen?“ „Versprochen!“ „Wirst du deinem Tierchen sagen, dass es aufhören soll, so einen Mist vorzuschlagen!“ „Ja!“ „Da du nicht der erste bist, der mich jagen will wirst du mich beschützen, solange ich mich selber nicht verteidigen kann, hast du kapiert Bandit?“ „Ich habe verstanden!“ „Gut, dass wir uns verstehen“, nachdem das Mädchen dies aussprach ließ sie ihn tatsächlich los und lächelte leicht. Der junge Mann setzte sich auf, jedoch zitterte er immer noch aus Nervosität. „Mensch. Du änderst dich aber schnell, wenn du mit mir in Berührung kamst“, merkte sie an. „D… Das… Also… Mädchen… Frauen… Und so“, stotterte er. Seine Röte wurde stärker. „Sag‘ mir nicht, du hast Angst vor Frauen.“ „N… Nein! Ich… Ich bin nur schüchtern vor ihnen!“ „Ach so ist das. Könnte mir von Nutzen sein.“ „W… Warum?“ „Hast du vergessen, dass du zugestimmt hast, als ich gesagt habe, dass du mich für eine Zeit lang beschützen sollst.“ Er blickte verwirrt und etwas geschockt. „H… Habe ich?“ Sie nickte. „Auch, wenn ich dich nicht so gut kenne. Jedoch, vielen Dank… Yamchu war dein Name, richtig?“ Er nickte langsam, doch dann erschrak er und lief etwas mehr rot an. „I… Ich… Also, ähm… Das…“ „Ach mach dir nichts raus. Erkläre das lieber deinem Tierchen. Ich kann dir dabei sogar helfen.“ Und so bekam Arisa ihren ersten Verbündeten, den Banditen Yamchu, dessen Schwäche Frauen zu sein schienen. Er war eigentlich noch im Ungewissen, welcher Gefahr er sich ausgesetzt hatte. Doch selbst wenn er es erkennen würde, wäre es dafür doch schon längst zu spät. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)