Mattaku Orokana Nanika von Sajor (Wir haben auch keine Ahnung was wir tun.) ================================================================================ Kapitel 3: Nummer 3. -------------------- Was? Wie bitte? Ich bin dran? Ja okay. Also, das hier ist dann wohl das Ende meines Kapitels.... wie bitte? Das ist nicht mein Buch? Ich bin nur eine unwichtige Nebenrolle...? Ach verdammt.. Naja egal, die Bezahlung ist trotzdem gut. Also, nun da wir die Charaktere etwas genauer kennengelernt haben kann man sich wohl schon ein genaueres Bild der Geschichte machen, richtig? Falsch! Genau so schlecht wie meine Rechtschreibung ist nämlich diese Geschichte, und das bedeutet das diese Geschichte einfach jeden Rahmen sprengen wird! Wie es weiter gehen wird? Wer weiß? Das einzige was wir jetzt wissen ist das die Zwei anscheinend überlebt haben und nun im Haus von Lunas Vater, dem Arzt, liegen. Hoffen wir es zumindest mal. Wird Luna nun zu einem behindertem Krüppel, oder wird sie glücklich weiter hopsen können wie früher? Wird Sajor wieder zu Bewusstsein kommen bevor er vergewaltigt wi.... Was? Ach kommt schon! Er ist in keiner Vergewaltigungsszene gelandet?!? Meine Fresse was ist das denn bitte für eine Geschichte?!?!? Naja egal dann muss ich mich wohl danach richten. Werden die Zwei sich wieder trennen oder ab sofort Seite an Seite weiter wandern? All das ist selbst den Schreibern dieser Geschichte noch unbekannt, und genau das macht die Spannung in dieser Geschichte! ~Luna In dem ersten Moment, indem ich meinen Körper wieder spüren konnte, wusste ich nicht ob das hier Realität oder nur ein Traum war. Es fühlte sich... merkwürdig an. Nachdem ich derartige Schmerzen durchgemacht hatte, war es ein seltsames Gefühl wieder vollkommen frei davon zu sein. Ich konnte wieder frei atmen, langsam, Zug um Zug genoss ich es. Keine Hektik, keine panische Angst. Ich war daheim. Das merkte ich an den Ausbeulungen meiner eigenen Matratze, die sich meinem Körper über die Jahre vollständig angepasst hatte. Der zarte Duft von Blumen stieg mir in die Nase und erfrischte meine Sinne regelrecht. Nachdem ich dort noch eine Weile lag erinnerte ich mich an das ganze Drama das sich abgespielt hatte. Ich war Schuld daran. Ich allein. Meine Eltern hatten sicherlich schreckliche Angst um mich und der Junge... der Junge ist für mich an seine Grenzen gegangen. Mir musste etwas einfallen um das wieder geradezubiegen. Auf jeden Fall konnte ich die Geschichte nicht einfach auf mir beruhen lassen - was war wohl aus dem Jungen geworden? Ob er gleich nachdem er aufgewacht ist seines Weges gegangen war oder ob er sich noch im Haus befindet? Wie es ihm wohl nach all dem erging? Ich wusste, dass meine Eltern sicherlich scheu davor hatten einen Fremden hier unterzubringen aber genauso wussten sie, dass ich es ihnen niemals verzeihen würde, wenn sie ihn dort einfach hätten liegen lassen. Ich ließ meine Augenlider aufflackern und war sofort geblendet vom Licht. Es schien mitten am Tag zu sein. Nach kurzer Zeit gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit und endlich konnte ich wieder etwas um mich erkennen. Der erste Blick fiel auf mein Bein. Es wurde einbalsamiert und schien wieder in seine alte Form gebracht worden zu sein. Schmerzen verspürte ich nach wie vor nicht, daher musste mir mein Vater irgendwelchen starken Schmerzmittel gegeben haben. Das würde auch erklären warum ich so erschöpft war. Als meine Augen weiter durch den Raum striffen, fanden sie nur noch eine weitere Sache: Ein Blumenstrauß auf einem kleinem Hocker neben meinem Bett. Er war kunterbunt und leuchtete unglaublich schön im darauf fallendem Sonnenlicht. Mit Sicherheit hatte meine Mum ihn dort hin gepackt, damit es nicht ganz so trostlos in diesem Zimmer wirkte. Ich wollte meinen Arm ausstrecken um mir eine einzelne Blume zu nehmen, doch er bewegte sich nicht. ~Sajor Ich lag schon seit einigen Stunden wach im Bett, aber ich konnte mich nicht großartig bewegen. Meine Glieder schmerzten und mein Körper fühlte sich wie gelähmt an. Immer wieder sah ich mich in dem Raum um in dem ich lag. Er war hell beleuchtet und bunt gestaltet. Dünne Gardinen hingen vor den Fenstern und schaukelten im grellen Licht sanft vor und zurück. In einer Ecke stand ein kleiner Stuhl mit einem passendem Tisch auf dem eine kleine Schale stand, ob sich etwas darin befand? Was hatte es mich zu interessieren... ich wohnte hier nicht, und das merkte ich sofort. Die Luft war zu frisch, der Boden zu sauber, das Bett zu weich. Selbst die Decke sah makellos aus. Es musste das Haus von diesem Mädchen und ihrer Familie gewesen sein. Ihr Vater war Arzt, also war es klar das sie viel Geld hatten... Es war ein merkwürdiges Gefühl so einem Menschen geholfen zu haben. Ich wollte hier nur noch weg. Es war mir unangenehm in so einer Umgebung zu sein. Als ich mich endlich aufsetzen konnte schaute ich mich wieder genauer um und merkte wie mir das Blut durch jede einzelne Ader Floss. Ich hatte das Gefühl als würde ich explodieren. Als ich aufstand schwankte ich leicht auf den Füßen, aber es funktionierte irgendwie. Langsam ging ich auf die einzige Tür im Zimmer zu und griff nach der Türklinke. Aber als die Tür plötzlich aufschlug fiel ich um und mir wurde alles vor Augen wieder schwarz. Ich wusste nicht was grade passiert war aber eins wusste ich... Ich war wieder ohnmächtig. ~Luna Das durfte doch nicht war sein. Mein Vater hatte nicht nur dafür gesorgt dass meine Schmerzen verschwanden, sondern das gleich mein ganzes Nervensystem lahm gelegt wurde. Eine Sache musste ich diesem Mann lassen: Er war ein viel zu guter Arzt und kannte mich zu gut. Er wusste von Anfang an, dass ich versuchen würde aufzustehen und den Jungen suchen. Eine typische Situation. Jedoch konnte ich das nicht einfach so auf mir sitzen lassen. Wenn er weg war, würde ich ihn vielleicht nie wieder sehen und das obwohl ich ihm noch so viel fragen wollte. Mich bei ihm für alles bedanken... Es klopfte an der Tür und herein trat mit einem schmalen Lächeln meine Mum, ein Glas mit Wasser in ihrer Hand. Während sie durch den Raum stolzierte, quietschten die Dielen unter ihr erbärmlich laut. Meinem Kopf tat das überhaupt nicht gut. "Wie geht es dir?" fragte sie als sie endlich vor dem Bett stand und das Glas auf dem Tisch neben die Blumen stellte. Sie setzte sich neben mich auf die Matratze und legte ihre Hand für eine Weile an meine Stirn. "Ich kann mich nicht bewegen..." war alles was ich auf die Frage erwiderte. Dieser Zustand gefiel mir wirklich ganz und gar nicht. Ich war allein überglücklich, dass ich wenigstens reden konnte. Meine Augen folgten ihrer Hand als sie sie wieder zurück nahm."Was ist mit... ihm?" Ich musste es einfach wissen. Meine Mutter schaute zur Seite, aus dem Fenster und schloss die Augen. "Ich fürchte es gab da einen kleinen... Zwischenfall..." meine Augen weiteten sich, doch bevor ich etwas sagen konnte fuhr sie fort: "Keine Sorge. Es geht ihm gut... er ist gestern sogar schon ein Stück gelaufen. Jedoch fürchte ich, dass ich beim öffnen der Tür vielleicht etwas zu rücksichtslos war..." Es dauerte eine Weile bis ich ihre Wortwahl begriff, doch dann lachte ich vor mich hin. In soweit es für mich in diesem Zustand möglich war. Doch dann erstarre ich. "Warte. Gestern?!" ~Sajor Es waren schon wieder zwei Tage vergangen bevor ich erneut aufwachte. Mein Schädel brummte so laut das ich mir die Ohren zu halten wollte aber... das brachte ja nichts. Ich rollte mich orientierungslos auf dem Bett hin und her und versuchte irgendwie Ruhe zu finden. Den Versuch aufzustehen wollte ich nicht erneut wagen, dazu war mir die Lust vergangen. Die Tür kam mir bedrohlicher vor als alles andere in diesem Raum. Sie war der Feind, das wusste ich nun. Sie lauerte nur da um mich fertig zu machen. Für mehr existierte diese Tür nicht, nur um meine Flucht zu verhindern. Als ich bemerkte was ich da grade dachte musste ich anfangen zu grinsen und schaute an die Decke. Zumindest hatte mein schlechter Humor nicht unter den Umständen gelitten. Ein Glas Wasser stand neben meinem Bett. Zwar hatte ich Durst, allerdings hatte ich nicht den Antrieb nach dem Glas zu greifen. Ich schaute es einfach nur an und hoffte innerlich es würde sich einfach zu mir bewegen, aber bei meinem Geschick hätte ich es mir selbst über den Kopf geschüttet, und das selbst mit mystischen Fähigkeiten. In diesem Moment gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich hatte schon oft von Magiern und Zauberei gehört aber... ich zweifelte immer an ihrer Existenz. Viele Menschen berichteten in der Zentrale der Stadt über solche Fähigkeiten, allerdings hielt ich das alles immer nur für Gerüchte. Ich hatte noch nie etwas derartiges gesehen oder erlebt, und solange ich es nicht mit eigenen Augen gesehen habe, würde ich es auch nicht glauben. Zwar begeisterte mich der Gedanke an solche Dinge, allerdings konnte ich einfach nicht daran glauben. So, mein Kopf war voll genug mit anderen Gedanken als das ich nach dem Glas greifen konnte. Ich spürte meinen Körper nicht mehr und... natürlich warf ich das Glas um. Das Wasser Tropfte leise von dem kleinen Tisch herunter und ich lauschte nur dem Geräusch davon. Es war beruhigend, alleine etwas zu hören was mir nicht den Schädel zerstörte. Still lauschte ich dem Wasser wie es auf den Boden tropfte. ~Luna Nach einigen Erklärungen und ein paar schmerzhaften Prozeduren war mein Gespür für meinen Körper wieder vollständig hergestellt. Bewegen konnte ich mich auch wieder einigermaßen von daher dachte ich gleich am nächsten Morgen, ich könnte eine Runde durchs Haus drehen.Ein paar Krücken stand bereit neben dem Bett, angelehnt an die weiß-gräulich gestrichene Wand. Nach einigen Startschwierigkeiten, und ein paar Proberunden die ich durchs Zimmer gelaufen war, hatte ich jedoch den Dreh raus. Schmerzen bereitete es mir auch kaum welche - wer weiß auf was für Medikamente mich mein Vater nun schon wieder gesetzt hatte. Auf jeden Fall war ich mehr als nur gut gelaunt. Wackelig stolzierte ich durch die untere Etage in Richtung Küche. Meine Mum hatte mir Bescheid gegeben, dass sie sich nicht nochmal in das Zimmer des Jungen trauen würde. Für sie war dieser Moment anscheinend ein ziemlicher Schock gewesen. Davon abgesehen sind beide früh aus dem Haus gegangen, einem Patienten eines Vaters ging es zunehmend schlechter und er wollte herausfinden wieso. Wenn es eine Sache gab die mich und meinen Vater verband, dann war es unser Abenteuersinn und demnach unsere Neugier. Jedenfalls klemmte ich mir ein Stück Brot unter den Arm und eine Kanne Wasser in die freie Hand. Beides war bereits bereit gelegt worden, fein säuberlich angeordnet, wie es ein Tick meiner Mutter war. Auch ich hatte bei diesem Anblick Hunger, jedoch wurde mir vorerst strengstens untersagt etwas zu essen, wenn ich weiterhin Schmerzmittel benutzten wollte. Einige Tage würde ich in diesem Zustand schon überleben. Wieder schlich ich durch die Etage oder besser ich hüpfte, bis ich vor einem unserer Extrazimmer. Ich umfasste meinen Krückstock bis meine Knöchel weiß wurden und klopfte. Dennoch vergingen einige Sekunden bevor ich die Tür öffnete. Einerseits weil kein "herein" kam, andererseits weil ich auf einmal unglaublich aufgeregt war. Ich drückte die Klinke hinunter und nachdem sich die Tür stumpf knarksent geöffnet hatte, trat ich mit dem fröhlichsten Lächeln, das sich zu bieten hatte, ein. ~Sajor Als ich das Klopfen gehört hatte, schloss ich meine Augen und drehte meinen Kopf Richtung Wand. Ich wollte mir niemandem reden. Es war mir unangenehm. Als ich hörte wie die Tür sich öffnete fing ich an langsam und gleichmäßig zu atmen um meinen Schlaf vorzutäuschen. Ich konnte niemandem ins Gesicht sehen. Es wären nur ein paar Meter gewesen, und ich hätte es geschafft, aber nein, mein Körper hatte viel zu früh nachgegeben. Wegen mir waren sie alle noch viel panischer gewesen als wie sie es gewesen wären wenn ich es geschafft hätte. Immer noch hörte ich leise und immer langsamer das Wasser auf den Boden Tropfen. Sie fielen nur noch im Minutentakt, wenn nicht sogar noch langsamer. Mein Kopf fing wieder an zu dröhnen da das Knarren der Tür für mich viel zu laut gewesen war. Mehrere Minuten lang herrschte absolute Stille. Nachdem sechs Tropfen gefallen waren drehte ich mich im Bett um, aber hielt die Augen weiter geschlossen. Als ich eins meiner Augen leicht öffnete um zu spähen ob dort immer noch jemand war, sah ich eine verschwommene Gestalt in der Tür stehen. Also war die Person noch da. Mich interessierte nicht wer dort war, ich wollte nur noch nach hause. Mein Vater war alleine, und ich konnte das Essen nicht mehr zu ihm bringen. Ich hatte es auf dem Markt vergessen. Tausend Fragen um meinen Vater drehten sich in meinem Kopf. Er machte sich sicherlich fürchterlich Sorgen um mich. Wie ich kannte malte er sich jegliche Szenarien aus was mir zugestoßen sei. Mir wurde schwindelig und um mich drehte sich alles. Mit einem mal saß ich, ohne es auch nur mitbekommen zu haben. Mein Blick Richtung Tür gewandt schaute ich dem Mädchen von neulich in die Augen. Sie lächelte mich an und hatte neue Klamotten an. Ihr Bein schien wieder halbwegs in Ordnung zu sein und sie konnte, zumindest mit einer Krücke, wieder laufen. "Was ist...?" fragte ich leise, kaum für mich selbst hörbar. Mir wurde übel und ich legte mich wieder auf meinen Rücken und schaute an die Decke. "Tut mir leid. Das Glas ist mir umgefallen..." murmelte ich leise und hörte wie ein weiterer Tropfen auf den Boden platschte. ~Luna Er sah so friedlich aus, wie er da lag. Nicht dieses hektische Gesicht, dass auf der Stirn Falten bekam sobald er unter Stress nachdachte. Ich hatte von Anfang an gewusst, dass er nicht mehr schlief. Das umgefallene Glas und die immer noch fallenden Tropfen hatten ihn verraten. Dennoch wollte ich ihn nicht dazu zwingen mit mir zu reden, es überraschte mich sogar, dass er den Anfang machte. Mein Lächeln wurde mit jedem Wort nur noch breiter, immerhin konnte ich mich nun selbst von seinem Wohlergehen überzeugen. Der Boden knarrte unter mir als ich zu seinem Bett ging. Ich stellte sowohl Kanne als auch Brot ab und nahm das umgefallene Glas in meine Hand um es zu untersuchen. Kein Kratzer, kein nichts und somit platzierte ich es wieder auf dem Tisch und goss frisches Wasser hinein. "Ist schon in Ordnung." Anstatt mich auf den Stuhl der für Gäste bereit stand zu setzten, ließ ich mich auf den Rand des Bettes fallen, legte meinen Stock zur Seite und schaute auf den Jungen herab. "Ich mache mir eher Sorgen um dich... Solange wie du nichts getrunken hast, wirst du bestimmt schreckliche Kopfschmerzen haben..." Ob er mich überhaupt hörte? Es kam jedenfalls vorerst keine Reaktion seinerseits und somit fing ich an ihn mit meinen Blick zu inspizieren. Mein Vater hatte sich anscheinend wirklich Mühe gegeben. Sein Gesicht war frei von Dreck und seine roten Haare lagen locker auf seinem Kopf. Von dem was ich sah, konnte ich auch erraten, dass er ein frisch gewaschenes und lochfreies Hemd an-hatte. Doch dann kam mir eine Fragen in den Kopf, eine die ich ihm unbedingt noch stellen wollte, bevor ich irgendetwas weiteres sagte. Es war mehr als nur wichtig für mich, denn meiner Meinung nach repräsentierte die Antwort das ganze Leben eines einzelnen und machte ihn zu demjenigen, der er war und für immer sein würde. Er musste einfach antworten. Er meinte, er würde es. Von daher fragte ich, mit leiser und vorsichtiger Stimme nur: "Wie heißt du nun eigentlich?" ~Sajor Verwirrt schaute ich sie an. Es stimmte, ich hatte ihr versprochen ihr meinen Namen zu sagen wenn wir aus der Sache raus kommen. Wie kam sie ausgerechnet jetzt auf diese Frage? Aber das sollte mir wohl egal sein. Ich hatte ihr es wohl oder übel versprochen. "Sajor" ,sagte ich leise und schaute an die Decke. Sie wollte meinen Namen wissen und das war er. Sie hatte nie nach meinen Nachnamen gefragt und das war gut so. Mein Nachname war ein Zeichen meines Ursprungs und der Vergangenheit und selbst Gegenwart meiner Familie. Ich wollte aus der Sache herauskommen und meinen eigenen Weg finden ohne in dieses Gestrick hinein zu geraten. Mein Vater hatte mir immer mit einem schwachen Lächeln gesagt, ich solle ihn mit allen Mitteln geheim halten wenn ich einer normalen Zukunft entgegen wollte. Natürlich hörte ich auf ihn, er war das letzte Familienmitglied das ich kannte. Er hatte mir nie genau verraten was genau es mit unserem Nachnamen auf sich hatte, oder unseren Vorfahren, aber eins wusste ich, und zwar das er geheim bleiben sollte. Und sie hatte recht. Ich hatte seit Ewigkeiten nichts getrunken, zumindest solange ich bei Bewusstsein war, und hatte auch Kopfschmerzen, weswegen mir jedes Wort aus ihrem Mund in den Ohren weh tat. Mir schwirrten wie immer tausende Fragen im Kopf, aber da es keine Antworten gab, lies ich sie einfach über mich ergehen. Ich schaute zu ihr hinauf und blickte in ihre Augen. "Und wie heißt du?" fragte ich mit leicht sarkastischem Unterton. "Und wieso hat diese Tür versucht mich umzubringen, hat dich aber einfach passieren lassen?" fragte ich und schaute mit einem gespielt, wütendem Blick seitwärts auf die Tür. ~Luna Mein Blick wanderte ebenfalls zur Tür und wieder brauchte ich einige Sekunden bevor ich die Referenz bekam. Ich kicherte daraufhin nur wie ein Kleinkind und verbarg mein Gesicht dabei hinter meinen Händen. So ging es eine Weile, bis ich mich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte und die Finger einer Hand von mir spreizte, um zu sehen, was der Junge machte. Meine Muskeln lockerten sich und somit fielen meine Hände wieder auf meine Schoß. Meinen Kopf schüttelnd grinste ich vor mich hin. "Weil meine Mutter die Tür geöffnet hat und glaub mir: So wie sie kocht, kann man davon sprechen, dass sie auch mich loswerden will." Meine Lippen presste ich zu einer Linie um nicht selbst über meinen mehr als nur schlechten Scherz lachen zu müssen. Für Humor hatte ich immerhin nicht wirklich einen Sinn, es gab niemanden der mir hätte etwas darüber beibringen können, da meine Eltern durchaus streng waren. Demnach lachte ich mehr wegen meiner eher heiteren Natur als das ich etwas wirklich witzig fand und falls doch, so war ich die einzige die sich amüsierte. Ich stütze mich mit meinen Armen auf dem Bett ab und stand mit einem Schwung auf. Es dauerte ein wenig bis ich mein Gleichgewicht wieder hatte und mich hüpfend zum Bett drehen konnte. "Mein Name ist Luna..." fing ich an. Meinen Kopf neigte ich nur leicht, da ich Angst hatte nach vorn überzukippen. Mein Lächeln verschwand für einen Moment in dem ich tief Luft holte. "...und dank dir kann ich heute noch unter den Lebenden wandeln. Ich danke dir, Sajor." Nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte, strich ich mir zuerst die Haare aus dem Gesicht, die durch das über beugen aus ihrer natürlichen Position gefallen waren. Mein Lächeln war wieder allgegenwärtig und mein Kopf nun schief gelegt. Ich könnte niemals in Worte fassen wie froh ich war, diesem Jungen begegnet zu sein und dadurch die Möglichkeit zu erhalten, vielleicht doch noch etwas aus meinem Leben zu machen. ~Sajor Mit einem kritischen Blick beobachtete ich ihre kleine Vorführung und schaute sie dann an wie sie da vor mir stand. Ihr lächeln brannte sich in mein Gedächtnis ein und damit war ich dann wohl damit gestraft es für immer vor Augen zu haben wenn ich an sie denke. Langsam stützte ich meine Arme aufs Bett und setzte mich auf die Bettkante. Dann legte ich meine Arme verschränkt auf meine Beine und schaute sie genau an. Sie war merkwürdig. Ich wusste nicht genau ob sie absolut bescheuert war oder vielleicht ganz normal. Aber das war mir auch egal, denn sie war irgendwie nicht das wonach sie versuchte auszusehen. Als ich meinen Rücken streckte hörte ich ihn laut knacken und lies dieses Gefühl ein mal auf meinen ganzen Körper wirken. Es war ein befreiendes Gefühl, als wenn man seit Jahren gefangen war und sich nun endlich befreien konnte. Mit einem Ruck schubste ich mich auf meine Beine und stand nun direkt vor Luna. Ich schaute ihr in die Augen und mein Blick wanderte langsam nach unten zu ihrem Bein. "Tut das eigentlich noch weh?" fragte ich sie und zeigte mit meiner rechten Hand in Richtung ihres Beines. Es sah auf keinen Fall schon komplett verheilt aus, aber ob sie es überhaupt mitbekam? Wahrscheinlich war sie unter irgendwelchen Drogen oder so. Ich nahm mir das Glas vom Tisch und trank es auf einen Zug leer. Mein Körper fühlte sich halb tot an, aber das wunderte mich nicht im geringste. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter und humpelte langsam an ihr vorbei wobei ich leise sagte, "Es tut mir leid, ich muss los. Mein Vater braucht mich." ~Luna Bevor ich auch nur antworten konnte, war ich alleine im Raum. Zuerst dachte ich daran ihm hinterher zu gehen aber weder war ich schnell genug noch hätte es irgendeinen Sinn gehabt. Er wollte Heim, das war nur verständlich. Natürlich wünschte ich mir dass er mich nicht einfach so stehen gelassen hätte, aber so schien er wohl einfach zu sein. Ich starrte lange auf die geöffnete Tür, bis ich hörte wie sich eine andere öffnete, der Ausgang. Mit einem lauten Knall wurde sie zugezogen und damit endete wohl mein größtes bisheriges Abenteuer in dieser Welt. Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht das er geht. Jetzt da all das passiert war, würden mich meine Eltern für Ewigkeiten nicht mehr aus dem Haus lassen. Und so schrecklich die vergangenen Tage auch waren, ich habe seine Anwesenheit mehr als nur genossen. Meine Eltern waren bisher die einzigen gewesen zu denen ich Kontakt hatte und das auch nur in geringen Mengen. Fast immer waren sie auf Reisen um Hauspatienten zu versorgen und wenn sie einmal daheim waren, hatten sie besseres zu tun als sich mit mir zu beschäftigen. Ich liebte meine Eltern sehr aber wie ihr Standpunkt mir gegenüber war, erschien mir manchmal fraglich. Jedenfalls würde ich nun erst einmal wieder allein sein, wie es schien. Ich setze mich wieder auf das Bett und starrte ins Leere. Das war sie gewesen, meine Chance auf Freiheit und ich habe sie gehen lassen. Am liebsten hätte ich mir dafür eine Ohrfeige gegeben. Mein Lächeln war schon längst verschwunden und aus meinen ausdruckslosen Augen flossen Tränen langsam meine Wangen hinunter. Während sie sich an meinem Kinn sammelten um zu Boden zu fallen formte ich mit meinem Mund seinen Namen nach. Sajor, huh? Ob wir uns wiedersehen würden, eines Tages? Doch dann fiel mir etwas aus dem Augenwinkel auf. Dort lag nach wie vor das Brot dass ich ihm mitgebracht hatte. Und somit hatte ich offiziell eine Entschuldigung bald wieder das Haus zu verlassen, ich musste ihm immerhin seinen verlorenen Einkauf wieder erstatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)