Destroyed beyond repair von poetrysleeping (the maniac with the will to survive) ================================================================================ Kapitel 4: thick darkness ------------------------- Mit zusammengepressten Zähnen starrte sie den Gullydeckel an. Sehr feucht konnte es nicht sein, immerhin gab es hier nur selten Niederschlag. Der blaue Punkt auf der Gerätschaft die der Flügelmann ihr mitgegeben hatte blinkte unermüdlich. Mit einer Hand packte sie die Leiter und ließ sich hinab, in das dunkle Loch. Je tiefer sie kam desto unangenehmer wurde der Geruch. Behäbig kroch die Kälte in ihre Knochen, ließ sie unangenehm frösteln. Auf dem Boden angekommen ließ sie ihren Blick umherschweifen. Der Gang war geschätzte drei Meter breit. In zwei davon plätscherte stinkende Sieche, nicht höher als bis zu einem Knöchel. An der Decke flackerte gedämpft eine kleine Glühbirne, hüllte die Umgebung in ein beklemmend unheimliches Klima. Schatten glitten die Wände entlang, glänzende Augen beobachteten ihre Bewegungen. Trotzdem versagte sie es sich nicht zu fluchen und lief auf leisen Solen den Weg entlang. Die schweren Stiefel erzeugten dennoch ein Geräusch , das von den Wänden in verzerrten Tönen hin und her geworfen wurde. Unweigerlich stellten sich ihre Nackenhaare auf. Minuten wurden zu Stunden, während sie die unterirdische Gosse entlang eilte. Dann war sie da. Vor ihr baute sich eine gigantische,metallene Konstruktion auf.  „Verdammt“  Ihre Augen tasteten den riesigen Metallklotz ab. Die Erbauer mussten ihn hier unten auf dieser Plattform aufgebaut haben. Rundherum breitete sich das dunkle Abfallwasser aus. Still lag es da, keine Regung war zu sehen, wie ein großer schwarzer Teppich.  Oberhalb des Ungetüms war auch der Grund des Problems festzustellen. Ein Verbindungsteil fehlte.  Langsam umschritt sie den Generator und suchte die Plattform ab. Abrupt blieb die Hellhaarige stehen und war kurz davor ihren Kopf gegen das Monstrum zu schlagen. Wie bescheuert konnte man eigentlich sein?  Kurzerhand zog sie die Apparatur von dem Fremden aus der Tasche und klemmte sich ihn zwischen die Zähne, ihre Hände würde sie jetzt brauchen. Langsam zog sie sich in die Höhe. Immer wieder rutschte sie ab und wäre um ein Haar mit dem Boden kollidiert, schaffte es dann doch sich festzuhalten. Nach einigen Atemstillständen war es geschafft. Breitbeinig platzierte sie sich auf einem Vorsprung und begutachtete die Problemzone. Der Pieper passte detailliert als Verbindungsteil. Was für ein Zufall, das hätte mir der Hampelmann auch verraten können. Konnte sie es wagen, ohne Schutz? Immerhin war dies ein Generator der half eine ganze Stadt zu versorgen. Kurz biss sie sich auf die Lippe. Wird schon schief gehen. Behutsam drückte sie den Apparat in das Technische Gewirr. Und.. Nichts passierte.  Eine ihrer Augenbrauen wanderte in die Höhe.  In jedem guten Film würden jetzt Lichter am Generator aufleuchten, damit der Held weiß das er seine Mission erfüllt hat. Nicht mal ein Geräusch? Vielleicht half ja ein Tritt! amüsiert über ihren Schlechten Witz blinzelte sie zweimal. Gut dann anders. Etwas zu grob griff sie nach den Kabeln, fing an sie zu überprüfen. Nach einigen Minuten hatte sie erkannt wo das verdammte Problem lag. Simpel, eins der Kabel war locker. Mit schnellen Handgriffen verband sie das Kabel und genoss das Geräusch des schnurrenden Motors.  Behände befreite sie sich aus der sitzenden Position und glitt erleichtert in die Tiefe. Die Dunkelheit in Verbindung mit der Kälte trieb sie langsam in den Wahnsinn. Kurz bevor sie den Boden erreichte fing ihr Körper in unregelmäßigen Abständen an zu pochen. Verwirrt hielt sie sich am Generator fest. Das Pochen wurde stärker und ihr Körper bebte. Vor ihren Augen verschwamm die Plattform, etwas in ihr fing an zu reagieren. Entsetzt traf die Hellhaarige die ihr zuvor verborgene Erkenntnis. Dieses Gefühl..es war vertraut. Wie ein alter Bekannter der mal wieder vorbeischauen wollte. Sie musste aus diesem Loch heraus.  SOFORT. Keuchend zwang sie sich den Pfad zurück. Blaue Blitze zuckten vor ihren Augen, an ihrem Körper. Verbissen versuchte sie ihre Umgebung zu  erkennen. Dunkel, verwirrend, mosaikartig.  Wer bin ich?   - - - -  „Du hast den Auftrag also ausgeführt, wärst du so nett und begleitest mich nun? Du willst doch sicher deine Informationen“, der Dunkelhaarige musterte die Grünäugige.  Verflucht sah sie fertig aus. Ihre Kleidung war schmutzig und ihr Atem ging in unregelmäßigen Stößen. Trotz dessen stand sie Aufrecht und ihre grünen Augen funkelten geladen, während sie bebend antwortete.  „Morgen“ „Morgen?“, der vermummte Kopf hob sich leicht. Sie zitterte. „Morgen.“, ruckartig drehte sie sich um und ging mit gedämpften Schritten in die andere Richtung. Mit einem Stirnrunzeln beobachtete er wie sie langsamer wurde und letztendlich auf die Knie sank. Schleunig glitt er nach vorne und stütze sie vorsichtig.  „Hey, ist alles okay?“ Kein Laut. Die schmale Gestalt war Ohnmächtig. Kurz überlegte der Dunkelhaarige noch, nahm sie dann achtsam auf den Arm und begann zu laufen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)