Krallen & Leder von Wernes23 (Red Eyes) ================================================================================ Prolog: Der Anfang ------------------ - Dezember „Wie Ihr habt die gesuchte Person verloren“ brüllte eine raue Männerstimme, durch ein Telefon. Es herrschte einen Moment Stille, bis ein ängstlicher Seufzer vom anderen Ende der Leitung an des Ohr des Mannes drang. „Tut mir leid Boss, es gab hier einen Stromausfall und..“ „Ach halt doch die Klappe. Du brauchst gar nicht mit irgendwelchen Entschuldigungen ankommen. Ihr hattet eine ganz kleine Aufgabe und selbst das schafft Ihr nicht“ brüllte der Mann erneut. „Aber...“ Mit einem lauten Knall krachte das Telefon gegen eine Wand und zerbrach in mehrere Teil. Lose Tasten, ein kaputter Display und das Plastikgehäuse, lagen ihm Zimmer zerstreut. „Muss man echt alles alleine machen“ meckerte der Mann vor sich hin und sprach irgendwelche Flüche aus. Er griff sich von der Tür, eine schlichte, dunkle Lederjacke und einen schwarzen Schal. Mit einem quietschen öffnete sich besagte Tür und schloss sich wenige Sekunden mit einem lauten Knall. Der Mann schritt auf eine gut befahrende Straße und zog die Jacke zu. Es war kalt. An den Fenstern leuchtete es, in allen möglichen Farben und in der Luft lag eine leichter Geruch von Tanne. Wenn seine kleinen 'Sklaven' es nicht schafften, muss wohl wieder der Boss ran. Wie lästig es doch ist. Genau wie diese Jahreszeit. Kapitel 1: Feierabend? ---------------------- So das erste Kapitel.  War so mein erste Gedanke und mal schauen was draus wird. Sorry für die Fehler im Vorraus. ________________________________________________________________ 23. Dezember Piep, Piep, Piep. Das war das einzige Geräusch das sich in mein Hirn gebrannt hat. Schon vor etlichen Stunden, so fühlt es sich zumindest an. Auch schmerzten meine Arme, nach der immer wiederholenden Bewegung. Das war jedoch nicht das einzige. Der Mundraum sollte normaler weise feucht sein. Normaler weise. Das war er jedoch nicht. Es fühlte sich an, als würde ich mit meiner Zunge über Fell lecken. Kein wunder bei den immer wieder kehrenden Worten. „Guten Tag“ „Ihr Restgeld“ „Auf wiedersehen“ Gefühlt jeder Mensch auf dieser Welt behauptet, dass Kassierer zu sein, dass leichteste ist was es gibt. Falsch geraten. Selbst wenn die Tätigkeit nicht schwer ist, bringt Sie einen langsam aber sicher zum verrückt werden. Mit einen leichten verschmitzten lächeln. So Stelle ich mir Verrücktheit vor. Manchmal war Ich kurz vor dem hin schmeißen, aber das ging nicht. Nicht jetzt wo es doch nur noch wenige Monate sind, bis die schreckliche Zeit aufhört. Also Augen zu und durch. Wie heißt es ja so schön. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Genervt von dem Tag, lehne ich mich zurück in die Lehne des Stuhls. Mein Rücken schmerzte höllisch, aber gleich ist es geschafft. Das sagte zumindest das Terminal für die EC-Karten Zahlung. 20:53 leuchtete die Uhrzeit auf dem grünen Display. Sieben Minuten, dann kann ich endlich diese Hölle von Supermarkt verlassen und in mein verdientes Wochenende starten. Heute Vormittag habe ich mir noch meine Nachtleben vorgestellt. In welchen Club, mit welchen Leuten und vor allem welche Kleidung. Diesen Punkt unterschätzten manche Leute hier in dieser Stadt. Berlin. Erneut ertönte, dass nervige Piepen, dass mir nun doch den letzten Schuss gab. Kopfschmerzen waren hier vorbehalten. Mit ein wenig Hoffnung auf Feierabend, folgte ich dem letzten Kunden und schloss hinter im die Tür. Geschafft, Ein Seufzer entglitt meinem Mund. Ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Clubs ich komme. Mit dem Kassenschub unterm Arm ging ich Richtung Büro, als ein leises Geräusch an meine Ohren drang. Ein kratzen und ein...knurren? Verwirrt blickte ich zu den Kassen und aus dem Fenster und dann sah ich etwas. Zumindest glaube ich, dass es etwas war. Zwei rote Punkte auf der gegen überliegenden Seite der Straße. Was ist das? Angestrengt verengte ich meine Augen um etwas genauer erkennen zu können. „Herr Light kommen Sie? Oder wollen Sie eine extra Schicht einlegen“ Erschrocken zuckte ich zusammen und sah meiner Chefin kurz in die Augen und schüttelte hastig den Kopf. Auf eine Extraschicht, hatte ich jetzt echt keine Lust. Erneut blickte ich kurz aus dem Fenster, aber die roten Punkte, die Ähnlichkeit mit roten Augen hatten, waren weg, Natürlich waren Sie weg. Es war bestimmt nur die Lichtreflexion der vorbeifahrenden Autos in der Scheibe. Kann mir ja auch egal sein. Schnell zog ich mir meine Jacke über und die Mütze über die Ohren. Es war kalt draußen und wie ich feststellte, schneite es leicht. Vielleicht gab es ja dieses Jahr mal wieder weiße Weihnachten. Weiße Wölkchen verließen meinen Mund und Nasenlöcher auf dem Weg zur Bushaltestelle. Hoffentlich habe ich den Bus nicht verpasst, war mein Gedanke als ich vor dem Halteschild stand. In 2 Minuten sagte das Schild. Was für ein Glück. Gerade als der Bus in der ferne leuchtend auf mich zukam, hörte ich wieder etwas..etwas bedrohliches und es kam genau hinter mir. Langsam drehte ich mich und hielt den Atem an. Zwei rote Punkte auf Beinhöhe, starrten mich aus einem Gebüsch an. Was ist das? „Junge komm steig ein, ich habe nicht ewig Zeit“ hörte ich eine Männerstimme und wandte mich Ihr zu. Der Bus stand mit offenen Türen vor mir und lud ein ins warme Innere zu treten. Mit einen Kopfnicken zeigte ich meine Monatskarte vor und setzten mich an einen Fensterplatz. Der erste Blick ging zur Bushaltestelle. Oder eher da hinter, aber nichts. Keine roten Augen oder Knurren. Nur ein Mann mit einer Lederjacke stand im Schatten des Halteschilds. Die Türen schlossen sich und mit einem ruckeln setzte sich der Bus in Bewegung. Dann passierte etwas sehr merkwürdiges. Der Mann sah mir hinter her mit... mit roten Augen. Ein Moment setzte meine Herz aus. War das eine Halloweenstreich? Wenn ja, war es wohl etwas spät dafür. Mein Blick war immer noch auf den Mann gerichtet, bis der Bus um eine Ecke bog und Ihn verschwinden ließ. Verwirrt lehnte ich mich in meinen Sitz und holte mein Handy aus der Tasche. Vier ungelesene Nachrichten. Zwei von Scott, eine von Stiles und zu meiner Überraschung hatte sogar der sonst so langweilige Isaac geantwortet. „Hey Jungs, habt Ihr heute Abend Lust feiern zu gehen? Brauche etwas Ablenkung von der Arbeit und will euch mal wieder sehen. Martin“ Das war meine kleine Nachricht an Sie. Scott: „Klar bin dabei. Wann und wo treffen wir uns?“ Und kurz danach nochmal Scott. „Kann ich noch nen Kumpel mitbringen?“ „22 Uhr an der U Bahn. Von mir aus, wenn er cool drauf ist^^“ war meine kurze Antwort. So auch an den anderen beiden. Der Bus fuhr die nur allzu bekannte Landstraße Richtung Stadt lang. Mehr als die kleinen Lichtkegel der Laternen, konnte man auch nicht erkennen. Mein Blick galt der dunklen vorbeirasenden Landschaft. Irgendwo in der Ferne konnte man Häuser erahnen und bewegende Autos mit roten Lichtern. Warte rote Lichter. Das waren keine Autos. Neben dem Bus bewegten sich zwei Rote Punkte, die auf und ab gingen. Als würde etwas dem Bus folgen. Rote Augen, wurde mir bewusst und senkte den Blick. Wenn ich es nicht sehe, kann es mich bestimmt auch nicht sehen. So ein lächerliche Gedanke. Jedoch als ich erneut aus dem Fenster sah, war dort nichts außer das schwache Licht der Laternen. Einbildung? Vielleicht, obwohl. 1. war ein Zufall 2. ein Ereignis und 3. ein Motiv. Ein Verfolger Der Bus kam zum stehen und eine metallische Stimme forderte die Fahrgäste auf den Bus zu verlassen. Ich war der einzige Gast, sprang vom Sitz und rannte hinaus ins Kalte. Wenn ich wirklich verfolgt werde, muss ich schnell sein. Sehr schnell. Fast fliegend kam ich unten an der Haltestelle zur U Bahn an und rannte zum letzten Wagon. Mit einem Gong, schloss sich die Tür hinter mir und mit einem erleichterten Seufzer setzte ich mich. Geschafft. Fürs erste. Ich sah mich kurz um und sah niemanden auf dem Bahnsteig. Nur ein Mann saß am anderen Ende des Wagons. Es sah so aus, als würde dieser schlafen. Mit zittrigen Händen tippte ich schnell eine Nachricht an Scott. In der Hoffnung, dass er früher kommt und mich abholt. Normalerweise finde ich Horror Klasse und mag Spannungen, aber nicht wenn so etwas los ist. Die Tür des Wagons öffnete sich und der Mann stieg aus. Scott hatte geantwortet und stand schon an der nächsten Haltestelle. Mein Glück. Die U Bahn setzte sich erneut in Bewegung und steckte das Handy in die Tasche. Der Bahnhof verschwand und mein letzter Blick war auf dem Mann gerichtet. Dieser starrte zurück mit..mit roten Augen. Erschrocken sprang ich vom Sitz auf und kuschelte plötzlich mit der anderen Wand. Oh mein Gott. Oh mein Gott. Oh mein Gott. Das war meine erster Gedanke. Oh mein Gott. Ich war mit dem gruseligen Kerl in einem Wagon, war der zweite. Wer weiß was passiert wäre wenn... Nein das wollt eich mir nicht weiter ausmalen. Es ist nichts passiert, aber warum? Warum verfolgt der mich. Die Bahn für auf den erleuchteten Bahnhof ein und beim vorbeifahren, erkannte ich Scotts braunes Haar. Mein Herz machte einen Satz. Jetzt kann nichts mehr passieren. Wir umarmten uns brüderlich zur Begrüßung und verließen den Bahnhof Richtung meiner Wohnung. Scott tat gut um das Geschehene für einen Moment zu verdrängen. In seiner Gegenwart fühlte ich mich sicher. Jedoch sollte diese Sicherheit nicht lange anhalten... Tja das war das erste Kapitel. Hoff man konnte es einigermaßen verstehen. LG Wernes PS. Freue mich über jeden Kommentar♥ Kapitel 2: Lederjacke und 3-Tage-Bart ------------------------------------- Habe doch schon ein neues geschrieben^^ Denke auch, dass es jetzt verständlicher klingt. ________________________________________________________________________ Mit Scott an meiner Seite, gingen wir zusammen die Treppe hinauf, die zu meiner kleinen Wohnung führt. Während des restlichen Heimwegs, konnte ich gut meine Befürchtung verstecken. Lag wohl eher an Scott der dauernd über ein Mädchen namens Kira spricht. Sie soll ja wohl sooo toll sein, sagte er. Darauf hin konnte ich nur grinsen und Ihm auf die Schulter klopfen. „Endlich wirst du erwachsen“ witzelte ich und kassierte einen leichten Schlag gegen die Brust. Er war der einzige aus der Bande, der noch keine wirkliche Erfahrung gesammelt hat mit Mädchen, obwohl er doch eigentlich recht gut aussieht für einen 18 jährigen. Meine Haustür öffnete sich mit einen leisen quietschen und das Licht ging an. Bei jeden anderen wäre mir die jetzige Situation sehr unangenehm gewesen. Benutzes Geschirr, dass sich zu den schiefen Turm von Pisa stapelt. Ein Teppich aus getragenen und frischen Klamotten liegt zu unseren Füßen und vereinzelt finden sich noch leere Alkoholflaschen von der letzten Homeparty. „Hättest ja mal aufräumen können“ sagte mein Kumpel mit hochgezogenen Augenbrauen, fing jedoch an zu lachen und setzte sich auf einen verschont gebliebenen Stuhl. „Hätte ich gewusst, dass Besuch kommt, hätte ich es vielleicht getan“ gab ich ebenfalls grinsend wieder und stellte zwei unbenutzte Gläser auf den Tisch. Aus dem Kühlschrank angelte ich eine angefangene Flasche Cola und füllte die Gläser auf. Ein Schuss Captain` dazu und der Abend konnte beginnen. Während wir beide uns langsam aufwärmen mit Rum und Cola, suchte ich verzweifelt nach Klamotten für die heutige Nacht. Nebenbei schwärmt Scott von Kira und erzählt Dinge, worüber die meisten den Kopf schütteln würden. Ach ja verliebt sein ist schon was tolles. Es ist ein tolles Gefühl, bis man irgendwann enttäuscht wird. Mit einen traurigen Blick sehe ich zu Ihn rüber, wie er mit strahlenden Augen über das Mädchen berichtet. Irgendwann wird auch er fallen. Leider. Irgendwann hatte ich ein halbwegs vernünftiges und vor allem frisches Outfit gefunden. Dunkelblaue Jeans und eine weißes T-shirt mit einem Neonfarbenden Muster. Kurz noch das Gesicht aufgefrischt und die Haare neu gestylt, war ich bereit für die Nacht. Scott stand während dessen schon geduldig an der Haustür und schrieb wahrscheinlich mit Stiles über sein neues Smartphone. Gemeinsam verließen wir wieder meine Bleibe und traten auf die dunkle Straße. Kaum betrat ich genannte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Nervös sah ich mich auf der Straße und in die Vorgärten der anderen Häuser um. Aber nichts außergewöhnliches war zu sehen. Mit schnellen Schritten holte ich wieder zu Scott auf, der schon fröhlich vor sich hin quatschend vor gelaufen war. Der Alkohol machte sich bei Ihm jedenfalls schon bemerkbar. Mit den Gedanken, dass der kalte Winterwind nur meinen Nacken gestreift hatte, zog ich meinen Schal etwas enger. Nach paar Minuten erreichten wir eine kleines dunkles Waldstück - unbeleuchtet das zur U Bahnstation führt. Vereinzelte Flocken verfingen sich in meinen Gesicht und doch fühlte es sich nicht nach Schnee an. Es fühlte sich hart und schmerzvoll an. Wie eine Katze, die mit Krallen nach einen schnappt. „Da seid Ihr Schlafmützen ja endlich“ rief eine bekannte Stimme zu uns und riss mich aus meinen Gedanken. Scott winkte euphorisch und beschleunigte sein Tempo. Stiles stand Fuß tippelnd an der Treppe, als wären wir Stunden zu spät. Es waren doch nur 8 Minuten? So ungefähr. Auch Stiles begrüßte ich mit einer kurzen Umarmung und Isaac, der gelangweilt an einer Laterne lehnt mit einen schlichten Handschlag. Ich mag Isaac, nur ist unsere Freundschaft etwas, kompliziert. Ja, dass ist treffend. Wir kennen uns aus der Schule, jedoch brachte Stiles erst gegen Ende der Schule zu uns in die Gruppe. Optimistisch, dass Isaac irgendwann in die Gruppe passt, gingen wir die Treppe zur U Bahn hinab. „Wo geht’s eigentlich hin?“ fragte Isaac, mit nicht all zu viel Interesse. Stiles fuchtelte mit seinen Armen vor Isaac´s Gesicht herum und wollte wohl gerade eine Predigt über Rudeldynamik erzählen. Warum Stiles es Rudeldynamik nennt, hat bis heute noch keiner rausgekriegt. Scott saß während dessen auf einer Bank und lächelte den Fußboden an, als wäre es ein schönes Mädchen. „Wir können ja ins Matrix gehen. Da findet heute eine Schwarzlicht Party statt“ schlug ich vor und alles stimmten ein. Sogar Isaac gefiel die Idee. Scott schrieb während der fahrt seinen Kumpel, der ja auch mitkommen wollte. „Kennen wir Ihn überhaupt“ fragte Stiles irgendwann neugierig und rückte fast auf Scott seinen Schoss. Wenn wir nicht wüssten, dass die beiden nur ganz ganz gute Freunde sind, könnte man meinen Sie währen ein Paar. Ein süßer Paar auch noch dazu. „Ne glaube nicht das Ihr ihn kennt. Ist ein Mitarbeiter aus meinem Betrieb, der mir die meisten Dinge bei bringt“ Geschockt starrten Stiles und Isaac Ihn an. „Keine Angst, er ist noch jung“ versicherte Scott uns kurz danach. Entspannter fuhren wir weiter Richtung Innenstadt und tranken nebenbei eine Hausgemachte Mische, damit jeder seinen gewissen Spaßkegel erreicht. Selbst in diesem Zustand ist Isaac um einiges besser zu ertragen und er versucht sogar Witze zu machen. Ach ja, wie ich Sie doch alle vermisst habe. Scott mit seiner Kuschel bedürftigen Art, Stiel Sarkastischen Wortschatz und Isaac halt. Vor dem Club versammelten wir uns und warteten auf Scotts besagten Kollegen. Der Alkohol war bereits leer und jeder hat sein bestimmtes Level erreicht. Stiles quasselt irgendwas, Isaac lacht über alles und Scott strahlt einfach wie ein Baustrahler. Dann trat hinter Scott eine Gestalt auf und tippte Ihn auf die Schulter. Mit einen Lächeln ging er ein Schritt zur Seite. Ich dachte mir fallen die Augen aus den Kopf und der Mund blieb auch offen. Schwarze Haare, Drei-Tage-Bart, markantes Gesicht und eine Schwarze Lederjacke. „Das ist Derek“ sagte Scott und besagter hob seine Hand. Sein Blick galt jedoch die ganze Zeit mir. Ein leises „Hi“ kam über meine Lippen und musste erstmal schlucken. Dann traf es mich wie ein Blitz. Der Typ von der Bushaltestelle Kapitel 3: Wie ein Windhauch ---------------------------- Wie ein Stein, stand ich in der Runde und sagt nichts. Die Stimmen der anderen verschwammen in ein unverständliches Gewirr aus Wörtern. Hier und da, wurde der Name Derek erwähnt und das lachen von Scott und Stiles war zu hören. Doch mir blieben die Worte im Halse stecken, der plötzlich trocken wie eine Wüste da lag. Ist dieser Kerl Single? Entsetzt von diesem Gedanken, spürte ich langsam wie die Hitze in mir aufstieg. Seit wann finde ich Männer anziehend und warum Ihn. Er ist doch bestimmt viel älter, ja keine Ahnung. Jedenfalls über 20. Und doch sieht er einfach zum anbeißen aus. Das kleine Lächeln, mit den weißen Zähnen sieht gefährlich und zu gleich bezaubernd aus. Die Augen sind zum dahin schmelzen, fast so wie die von Scott. Dann noch die Figur. Männlich, kräftig, aber auch irgendwie beschützend und sanft. Oh mein Gott. Mit einem Kopfschütteln versuchte ich diese, abstrusen Gedanken aus mein Hirn zu verbannen. Und selbst wenn, er spielt garantiert in einer anderen Liga und...Martin! „Martin!“ Erschrocken sah ich ins Scotts braune Augen. Dieser sah mich verwirrt an und fing an zu lächeln. „Komm wir wollen endlich rein“ sagte er knapp und zog mich am Arm mit sich. Die anderen drei standen bereits an der Warteschlange. Das muss vielleicht blöd aussehen, einfach doof in der Gegend zu stehen und nichts zu tun. Jedoch blieb der Gedanke an den attraktiven Mann eine Person neben mir. Der Security Typ am Eingang musterte uns kritisch. Sein Blick lag auf mir, ging rüber zu Derek und dann zu den anderen. Tja, dass sieht ebenfalls merkwürdig aus. Ein Mann Mitte 20 mit vier Jungs im stolzen Alter von 18. Entweder ist Derek jetzt ein perverser oder einfach, der große Bruder , der auf die „Kleinen“ aufpasst. Schließlich zuckte der Security Typ desinteressiert mit der Schulter und ließ und parieren. Der Bass dröhnte im Kopf und der kalte Alkohol von der Bar, unterstütze diesen so gut es ging. Scott und Stiles fingen an zu tanzen und es sah einfach nur herrlich aus. Keiner von den Beiden war ein guter Tänzer, aber dies störte hier keinen. Die Arme flogen wild durch die Luft, die Beine unrythmisch vor und zurück und zwischen durch eine schiefe Drehung. Isaac stand während dessen an der Bar und quatschte irgend ein Mädchen voll. Auch er war bereits stark angetrunken und stütze sich am Tresen ab. Ob er heute wohl noch mehr Spaß bekommt, ist in diesem zustand fraglich. Tja und ich stand mit einem Swimmingpool Pool* am anderen Ende der Bar und betrachtete die Tanzfläche. Leider stand auch Derek neben mir, der mich langsam mit seiner Anwesenheit verrückt machte. Einfach so, ohne was zu sagen und das wird es wohl sein. Mehr als das leise „Hi“ hatte ich nicht mit Ihm gewechselt. Was sollte ich auch mit Ihn bequatschen. „Hi Derek, wollte nur sagen, dass ich dich heiß finde obwohl ich vorher keine Interessen an Männer hatte. Wie wärs mit nem Quickie?“ garantiert nicht. In diesem Augenblick, sah er mich mit weit geöffneten Augen an. Oh mein Gott, habe ich das etwa laut gedacht? Nein, dass kann nicht sein. Doch sein Blick blieb in meine Richtung gehalten, fixierte jedoch einen Punkt hinter mir. Interessiert drehte ich mich ebenfalls in die Richtung. Mein Cocktail fiel mir fast aus der Hand. Was sich mir da für eine Szene bot, war echt nicht von schlechten Eltern. Das Mädchen, dass vorhin mit Isaac beschäftigt war, saß nun auf seinen Schoß und Sie knutschten ohne Hemmungen. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. Nach einen weiteren kurzen, spürte ich das verlangen nach Bewegung. Ich griff den Arm von Derek und zog Ihn mit Richtung Tanzfläche. Weiß der Teufel warum ich dies Tat, aber Derek wehrte sich nicht gegen mein Griff. In der Mitte angekommen, kam gleich ein Mädchen in meine Richtung getanzt und lächelte durch Ihre blonden Haare hin durch. Motiviert erwiderte ich das Lächeln und begann Sie zu um tanzen. Leider hielt der gemeinsame Tanz nicht lange, als ich grob am Arm genommen wurde und in die andere Ecke des Clubs gebracht. Erst jetzt erkannte ich, wer der Übeltäter war. Derek, der mich mit finsteren Augen ansah. „Kannst du mir mal erklären was das eben sollte?“ fragte er mich fast brüllend um gegen die laute Musik anzukommen. „Ich habe mit nem Mädchen getanzt“ gab ich nur schnippisch wieder. Selbst wenn er heiß ist, brauche ich garantiert keinem Fremden Rechenschaft geben. Doch er war anscheint nicht zufrieden mit der Antwort, was er mit einen festeren Griff mir zu verstehen gab. „Das meine ich nicht. Erst ziehst du mich mit auf die Tanzfläche und dann lässt du mich in der Menge stehen“ sagte er und es klang irgendwie beleidigt. Wie ein kleines Kind, dass nicht mehr mit seinem Lieblingsspielzeug spielen darf. „Sorry, weiß auch nicht warum ich das gemacht habe. Wollte eigentlich nicht nur die Nacht an der Bar stehen. Außerdem hast du dir auch ein wenig Spaß verdient“ sagte ich darauf grinsend und schlug Ihn leicht auf die Brust. Gott sind das Brustmuskeln. Martin, hör auf! Wir standen immer noch in der Ecke. Die Musik dröhnte und Menschen sangen und lachten. Erst jetzt spürte ich die unglaubliche Wärme, die von Derek aus geht und seinen Blick der auf mir liegt. Irgendwie unheimlich und doch anziehend. „Ich geh dann mal weiter tanzen“ sagte ich an sein Ohr gerichtet und wollte mich gerade los machen, als der griff um mein Handgelenk erneut fester wurde. Genervt sah ich Ihn an. Diesmal kam er näher, viel zu nahe, wenn man mich fragt. „Wir können auch zusammen tanzen“ sagte er leise und biss mir ohne Vorwarnung ins Ohrläppchen. Kalt lief es mir die Rücken runter und spürte wie sich Schweiß auf meiner Stirn sammelte. Hat Derek das gerade echt zu mir gesagt? Scheint so, sonst würde er mich wohl nicht abwarten mit seinen Augen ansehen. Mit einen leichten Kopfschütteln bestätigte ich und wurde sofort auf die Tanzfläche gezogen, durch die tanzenden Menschen. Dann spürte ich auf einmal zwei Hände an meinen Hüften und passte mich wie automatisch an Ihre Bewegung an. Derek meinte es also wirklich ernst. Er Lächelte mir zu und was anderes als erwidern konnte ich nicht. Normalerweise würden mich die Blicke, der anderen stören, aber der Alkohol machte alles hin. Außerdem fühlte es sich gut an, mit Derek zu tanzen und seine nähe zu spüren. Noch nie konnte ich mich einer anderen Person einfach so hin geben. Nicht mal Scott, obwohl er mir so nahe steht wie kein anderer. In den Händen fühlte ich mich einfach zu wohl und beschützt. Doch dann, zog mich Derek noch ein Stück näher an sich und gab mir einen flüchtigen, kaum spürbaren Kuss. Wie ein Windhauch. Jedoch spürte ich seine Lippen immer noch, als er mich erneut ansah und grinste. Erneut kam die Hitze auf und Schweiß bildete sich. Verlegen sah ich zu Boden und fing an zu Lächeln. Eine Hand nahm mein Kinn und zwang mich erneut Derek anzusehen. Seine Lippen formten irgendwas, konnte es jedoch nicht deuten. Irgendwann später standen wir wieder an der Bar und tranken irgendwas. Er hat was bestellt und es schmeckte gut. Isaac kam ebenfalls dazu, mit Lippenstift verschmiert um die Lippen. Man konnte Ihm seine Erleichterung ansehen. „Na wie war Sie so?“ neckte ich Ihn und zwinkerte. „Sie war wild, sehr wild“ sagte er Augen verdrehend und Derek fing an zu lachen. Das erste mal heute Abend. Und es klang einfach himmlisch. Wie ein unschuldiger Engel. „Ich bin müde“ brachte Isaac mich aus meinen schönen Gedanken. Jetzt schon, es ist doch erst. Ein schneller Blick auf mein Handy, verriet das es schon bald dämmern müsste. Da ging die Zeit wohl doch schneller um als gedacht. Wie lange habe ich eigentlich mit Derek getanzt? Es kam mir nicht all zu lange vor, oder doch? Ich wusste es nicht mehr. Tja und wie auf Kommando, nahm die Anzahl der tanzenden Menschen rapide ab und auch die Musikrichtung wechselte in etwas entspanntere Klänge. Der Barkeeper fing an die Gläser und die Theke zu putzen und irgendwo am anderen Ende konnte ich eine Putzfrau ausmachen. Scott mit Stiles im Arm, kam nun ebenfalls zu uns getorkelt und bestellten sich ein Wasser. Sehr Vernünftig. Wir erzählten noch ein wenig über die Nacht, wie geil Sie doch war und wer alles mit wem getanzt hat. Gerade als ich erzählen wollte, legte sich eine Hand auf meinen Mund und brachte mich sofort zum Schweigen. Es war Derek der schräg hinter mir stand und mich etwas böse an funkelte. Er will anscheint nicht, dass die anderen davon wissen, wenn Sie es nicht gesehen haben. Das haben Sie wohl nicht, oder zumindest hat keiner auf den gemeinsamen und innigen Tanz mit Derek und mir angesprochen. Vielleicht ist es eh besser, wenn die letzte Nacht in Vergessenheit gerät, selbst wenn Sie einfach der Hammer war. Wer würde den, denn sonst so männlich wirkenden Martin mit Derek zusammen tanzen sehen wollen. Niemand und das sollte auch echt so bleiben. Hinter her ist es mir echt unangenehm mit Ihm getanzt zu haben und dann noch dieser Kuss. Unschlüssig lief ich neben den anderen auf einer Straße her, die langsam von den ersten Sonnenstrahlen beleuchtet wurde. Isaac verabschiedete sich zu erst und stieg in den Nachtbus. Danach klang sich Stiles aus und kurze Zeit später Scott. „War echt wieder geil, mit euch feiern zu gehen“ sagte Scott und drückte mich. „Jaaa, dass nächste mal in naher Zukunft bei mir“ schlug ich vor und Scott schüttelte begeistert den Kopf und verschwand mit einer winkenden Hand in einen anderen Bus. Nun stand ich da, alleine mit Derek der gehüllt in seiner Lederjacke an einer Laterne stand und mich musterte. „Na dann tschüss Derek“ sagte ich knapp und schon gar nicht mehr an Ihm gerichtet und ging die Treppe zur U bahn hinab. Weit kam ich aber nicht „Warte“ hörte ich seine Stimme hinter mir und die schnellen Schritte. Dann legte er seine Hand auf meine Schulter und erneut durch fuhr es mir, als hätte mich ein Blitz getroffen. Nur mit dem Unterschied, dass ich noch lebe. Zumindest glaube ich das. Verwirrt sah ich Ihn an. Er beugte sich vor und erneut spürte ich seine Lippen auf meinen. Diesmal jedoch länger und intensiver. Dank Luftmangel, lösten wir den Kuss und gingen die letzten Stufen gemeinsam hinab. Auf einer Bank setzten wir uns und erneut beugte er sich zu mir. Auf den kommenden Kuss wartend, schloss ich meine Augen. Es kam aber kein Kuss, nur ein Windhauch der mein Ohr streifte, mit einem Wort. „Meins“ * Damit ist der cocktail gemeint, der übrigens sehr gut schmeckt, wenn er richtig zubereitet wird^^ Kapitel 4: Der erste Beta? -------------------------- „Meins“ Dieses eine Wort hallte in meinem Kopf nach. Dazu brachte es eine angenehme Wärme die mein Herz umgab. Wie eine weiche Decke. So ein Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr und dachte, dass dies nie wieder kommen würde. Wie ich es doch vermisst hatte. Langsam öffnete ich meine Augen und sah Derek genau in seine. Sie waren tausendmal besser, als die von Scott. Stundenlang könnte ich hier noch auf der Bank am stillen Bahnhof sitzen und Ihm ansehen. Einfach beim Anblick dahin schmelzen. Ein leises rauschen, näherte sich uns und mit einem unangenehmen Geräusch fuhr die Bahn ein. Derek stand auf und zog mich mit sich. Gemeinsam stiegen wir in den leeren Wagon und setzten uns in einer 4er Gruppe aus Sitzen. Mein Handy vibrierte und wollte es gerade heraus ziehen, als ich plötzlich von meinen Sitz hochgehoben und auf den Schoss von Derek platziert wurde. Erst überrascht und dann zufrieden, lehnte ich mich gegen Ihn. Gleichmäßig spürte ich sein Herz gegen meine Brust schlagen, während meines rasant an Tempo gewann. Das gleichbleibende Klopfen, dass leise rauschen der Bahn und der warme Atem in meinen Nacken, versetzte mich schließlich ins Land der Träume. Beim nächsten Wimpernschlag, blendete mich die Sonne und schloss schnell wieder die Augen. Doch irgendwas war merkwürdig. Ich lag nicht in meinem Bett, sondern bewegte mich. Ebenfalls spürte ich einen kalten Wind, der um mich wehte. Gleichzeitig spürte ich auch eine Wärme, die nicht von der Sonne kam. Erneut öffnete ich die Augen und sah mich ein wenig um. Dann sah ich Ihn und es fühlte sich an als würden Schuppen von meinen Augen fallen. Ich lag auf Derek´s Armen der mit mir irgendwo spazierte. Moment, auf seinen Armen spazieren. Bei meinen Gewicht? Erstaunt musterte ich den Mann, der Stur gerade aus blickte. Wie stark ist er eigentlich, kam mir die berechtigte Frage auf. Zwar konnte ich letzte Nacht schon was von seinen Brustmuskeln erahnen, aber das er so stark ist, nicht schlecht. Derek blieb schließlich stehen und setzte mich vorsichtig ab, als würde ich zerbrechen. Mein Blick galt einer Tür und dann Derek. Wir standen vor meiner Wohnung. Woher wusste er das. Habe ich irgendwas darüber erzählt? Nein. Vielleicht war es auch nur Scott, der Ihm meine Adresse gab. Jedenfalls lächelte ich ihn an und schloss die Tür auf. Der alt bekannte Geruch meiner Wohnung kam mir entgegen. Zitronengras mit einer Note benutzter Wäsche. Die Wäsche, Mist. Am Kopf kratzend blickte ich Derek an, der mich mit schief gelegenen Kopf ansah. „Ja, danke das du mich nach Hause gebracht hast. Willst du vielleicht einen Kaffee?“ fragte ich unüberlegt und könnte mich selbst ohrfeigen. Was soll er nur denken von meiner Unordnung. Überraschender weise musste ich fest stellen, dass es nicht mehr all zu schlimm aussah. Scott musste gestern wohl aus langer weile, die Sachen zu Haufen geräumt haben. Danke Scott, dafür werde ich dich abknutschen. Das schrieb ich mir gedanklich auf meine To-do-Liste. Der Geruch von frisch gebrühten Kaffee lag in der Luft und irgendwo vor dem Fenster zwitscherte ein Vogel. Derek saß während dessen auf einem Küchenstuhl, blickte durch die Wohnung und landete letzten Endes wieder bei mir. Ein gähnen entglitt mir, als ich eine dampfende Tasse für meinen persönlichen Begleiter auf den Tisch stellte. Dieser nickte mir kurz zu und nahm einen Schluck des schwarzen Goldes. Augen reibend stellte ich mir im Bad vor dem Spiegel. Oh man sehe ich fertig aus. Frisch die Zähne geputzt, lief ich an Derek vorbei, der seine Tasse bereits ausgetrunken hatte, Richtung Schlafzimmer. Meine Hose und T-shirt landeten irgendwo im Raum. Mit den Gedanken, dass ich nach dem ausschlafen aufräumen werde, was ich vermutlich eh nicht tun werde, legte ich mich geschafft von der Nacht ins Bett. Derek stand im Türrahmen und sah unentschlossen aus. Ich klopfte auf die Matratze und rutschte eine Stück auf die andere Seite. Das hat wohl gefehlt um Derek den Anstoß zu geben. Auch er entkleidete sich, bis auf die Boxer und legte sich zu mir unter die Bettdecke. Eine Arm umklammerte mich sanft und ein warmer Oberkörper schmiegte sich wie eine Katze an meinen Rücken. Der markante, doch leicht Süße Duft von Derek ließ mich schmunzeln. „Sind wir jetzt eigentlich zusammen oder...“ weiter kam ich mit meiner Frage nicht. „Meins“ brummte es gegen mein Nacken und brachte meinen Körper damit zum beben. „Ich nehme das als ein Ja an“ gab ich zurück und fühlte mich glücklich wie schon lange nicht mehr. Kurz Zeit später, verschwand ich erneut im Land der Träume. Irgendwas schweres lag auf mir und schnürte langsam aber sicher die Luft ab. Mit ein paar Bewegungen, bekam ich es leider nicht weg, weswegen ich im Halbschlaf meine Augen öffnete. Die späte Nachmittag Sonne, erfüllte mein Schlafzimmer nur spärlich mit Licht., weswegen ich mich um so mehr anstrengen musste um etwas zu erkennen. Ein Geräusch, ging durch meinen ganzen Körper und ließ mich aufhorchen. Es war ein Knurren und zwar ein gefährliches. Plötzlich war ich hellwach und wollte mich in eine aufrechte Position setzten. Doch irgendwas hielt mich davon auf. Es war Derek der auf meiner Hüfte saß und meine Hände über meinen Kopf fest hielt. „Hey, was soll das?“ fragte ich, mit einem leichten Zweifel in der Stimme. War es vielleicht doch falsch gewesen Ihn hier schlafen zu lassen?.Aber es fühlte sich so gut, echt und nach ganz viel Liebe an. Erneut hörte ich ein Knurren und erkannte das mir bekannte Gesicht über mir. Derek, doch sah er nicht mehr so aus wie vor ein paar Stunden. Die Stirn lag in dicken Falten, der Bart war um einiges Länger und straffer, die Zähne wirkten länger und tödlich. Ein erstickter Schrei entglitt mir. Rote Augen. „Derek, bitte lass mich gehen. Ich weiß nicht was du bist oder was du von mir willst. Ich hab nichts, also bitte lass mich“ sagte ich und klang sehr verzweifelt. Jetzt war ich mir jedenfalls sicher, dass es eine schlechte Idee war Ihn rein zu lassen. „Meins“ knurrte er und kam mit seinen Gesicht näher. „Nein, nein lass mich. Ich schreie“ versuchte ich mich zu währen und zappelte, wie ein Fisch der nicht ausgenommen werden will. Genau so fühle ich mich auch gerade wirklich. Wie ein Fisch der um sein Leben bangt. Erneut drang ein Knurren an meine Ohren, als würde die Geräuschquelle genau daneben sein. Das war Sie auch, wie mir der warme Atem von Derek verriet. „Meins“ flüsterte er fast und leckte plötzlich über meinen Hals. Ich hielt die Luft an. Oh mein Gott, was hat er vor. Er ist doch kein Vampir? Bei seinen Zähnen könnte man es zumindest denken. Das würde auch die Augen und all die anderen Veränderungen erklären. Aber warum ich. Seine Zunge wanderte langsam weiter hinab und kam ein meiner Schulter an. „Warum ich?“ fragte ich und es klang wie ein betteln um den Tod. Zähne kratzten über meine Haut. „Du bist unzufrieden und ich kann dir das nehmen..“ er knurrt erneut, „wenn du willst“. Verwirrt von dieser Frage überlegte ich, konnte mich aber nicht konzentrieren. Derek Zähne streiften weiter ungeduldig über meine Haut und der heiße Atem machte mich verrückt. „Was bist du?“ nach dieser Frage wurde es still. Er pausierte sein Tun und fing an gefährlich zu lachen. „Ich kann dir helfen, wenn du mich lässt. Werde bei dir sein und dich unterstützen. Ich brauche von dir nur ein kleines Ja, mehr nicht. Dann verrate ich dir was ich bin“ sagte er ruhig und legte ein schelmisches Lächeln auf, dass ich nur erahnen konnte. Wenn er mir wirklich helfen kann und bei mir bleibt, kann man es ja riskieren oder nicht? Was soll ich schon verlieren. Meine Familie ist eh gestorben und das schon vor Jahren. Meine Arbeit ist zum kotzen und jemand anderen habe ich nicht. Außer meine Freunde. „Dann versprich mir, dass du meine Freunde in Ruhe lässt“ „Ich verspreche es“ kam die Antwort prompt. Für meinen Geschmack zu schnell, jedoch schenkte ich Ihm glauben, dass er sich dran hält. Wenn nicht, wird er was erleben. Den niemand vergreift sich an meine Freunde, ohne ungeschoren davon zu kommen. „Dann, Ja“ und kurz darauf spürte ich erneut die Zähne auf meiner Haut. „Ich bin ein Werwolf und ab jetzt dein Alpha“ knurrte er siegessicher und biss zu. Kapitel 5: Ein Tierangriff? --------------------------- Ein Geräusch. Eine Bewegung. Ein Gefühl. Schweiß lief mir über die Wangen, die sich wie Feuer anfühlten. Mein Kopf pochte so sehr, als würde er kurz vor dem explodieren sein. Aufrecht saß ich in meinem Bett. Das Zimmer lag stockdunkel und still vor mir. Das vertraute Heim, wirkte irgendwie anders, so fremd. Irgendwas vibrierte neben mir und machte Ohrenbetäubende Geräusche. Mein Smartphone. Mit zittrigen Händen hielt ich mein Handy vor dem Gesicht und las den leuchtenden Namen. Scott. Die Uhr im Hintergrund sprang in diesem Moment auf 2.47 Uhr. Was möchte Scott um so eine Zeit von mir. Hoffentlich ist es etwas wichtiges, sonst, sonst weiß ich auch nicht. Müde und kraftlos, drückte ich die grüne Taste und horchte. „Endlich gehst du ran. Ich habe mir schon ein wenig Sorgen gemacht. Wie geht’s dir, alles okay?“ fragte mein bester Freund mich erleichtert und doch ein wenig gestresst. „Ja glaube schon. Mein Kopf dröhnt und ich bin müde“ gab ich schwach als Antwort und musste damit kämpfen die Augen offen zu halten. „Soll ich vorbei kommen?“ Scott und seine mütterliche Seite ist echt süß. „Brauchst du nicht. Ist doch auch viel zu früh, aber danke“ „Okay wenn du meinst. Konnte bis eben nicht schlafen, da du gestern den ganzen Tag nicht ran gegangen bist. Tut mir leid für die Störung.“ Ach ja mein Scott. Man kann ihn echt nicht Böse sein. Vermutlich sitzt er gerade auf seinen Bett und schaut mit seinen braunen Welpenaugen sein Handy an. In der Hoffnung, dass ich seinen Hundeblick am anderen Ende mitbekomme. Das Telefonat ging dann jedoch schnell zügig zu ende. Wir verabredeten uns zu morgen Nachmittag um ein wenig zu quatschen. Rücklings ließ ich mich in meine Kissen fallen, dass sofort den Schweiß einzog wie ein Schwamm. Was ist eigentlich gestern passiert? Die Erinnerung kam nur spärlich und verschwommen in mein Gedächtnis. Derek hat mich nachhause gebracht und dann, brach alles ab. Wie ein Filmriss nach zu viel Alkohol. Habe ich echt so viel Alkohol getrunken? Das ist doch echt zum Haare raufen. Sonst habe ich nie einen Filmriss nach einer Party und ich habe schon öfter mehr getrunken als letzte Nacht. Irgendwas stimmt doch nicht. Ich spielte mit dem Gedanken aufzustehen und mir etwas zu essen zu machen und das um kurz vor 3. Nachts. Jedoch siegte die Müdigkeit und verschob das essen ein paar Stunden auf. Ein Seufzer entglitt mir und legte mich auf die Seite. Mir wurde schlecht. Vor Schmerzen krümmend setzte ich mich auf und fasste an meine linke Schulter und auf meine Brust. Irgendwas stimmt hier ganz gewaltig nicht. Es fühlte sich an, als hätte irgendwer meinen Arm abgerissen und wieder ran genäht. Mein Magen drehte sich und würgte eine Welle von verzehrten Dingen nach oben. Den Mund geschlossen ebbte das Gefühl des Erbrechens ab und hinter ließ einen bitteren Beigeschmack. Die Schmerzen blieben. Der metallische Geruch von Blut lag in der Luft und ließ mich erschaudern. Nervös kramte ich meine Kissen unterm Kissen hervor und stellte die Taschenlampe an. Das Lecken, übersät mit dunklen, verkrusteten Flecken. Mein Arm zeigte einige Linien die zur Hand führten. Natürlich in Rot. Erneut musste ich würgen, als ich meine aufgerissene Schulter zu sehen bekam und konnte es nicht zurück halten. Alles kam raus, auch der Donut vom letzten Samstag. Klasse. Mein Glück war jedoch, dass ein Eimer direkt neben meinem Bett stand. (Man kann ja nie wissen) Gut gemacht Vergangenheits Martin und klopfte mir gedanklich auf die unverletzte Schulter. Aber genug mit den ganzen Komplimenten an mich selbst. Warum ist meine Schulter aufgerissen? Man kann sagen, dass es echt nicht schön ist, wenn man sich an nichts mehr erinnert. Die Optionen, wie dies passiert sein könnte, waren klein und unwahrscheinlich. Sehr unwahrscheinlich. Die erste wahr, dass ich mich in der Nacht mit irgendwelchen Leuten angelegt habe und die ein Messer zückten. Unwahrscheinlich. Die Wunde sah nicht nach einem Messerstich oder anderen menschlichen Gegenständen aus. Außerdem bin ich kein Schlägertyp, nicht mal wenn Alkohol im Spiel ist. Die zweite ist, dass ich vermutlich sehr, sehr ungünstig gestürzt bin. Wahrscheinlicher, aber wie bin ich dann „unversehrt“ nachhause gekommen. Geschweige, was haben meine Freunde gemacht. Also war auch die Option ausgeschlossen. Die letzte, die in meinem leeren Kopf schwirrte, war Derek. Er hatte mich nachhause gebracht. Was dann passierte, weiß ich nicht. Vielleicht ist er ja so einer, der auf Blut und krasse Spiele steht. Auch unwahrscheinlich, aber möglich. Schließlich kannte ich Ihn nicht wirklich, wir kannten uns nur aus dem Club und... Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Im Club. Derek war immer in meiner nähe. Irgendwann hatten wir eng umschlungen getanzt und und...Es gab einen Kuss, oder waren es doch mehrere? Aufjedefall gab es einen Kuss. Bei den Gedanken, setzte mein Herz einen Moment aus und mir wurde schrecklich warm unter der Decke. Ich habe mit einem fremden Typen geknutscht? Ich habe mit einem fremden Typen geknutscht! Oh mein Gott, wie tief betrunken war ich eigentlich wirklich? Kopfschüttelnd saß ich im Bett und dachte nach, aber es brachte nichts. Der Schmerz wollte nicht aufhören und der Geruch nach Blut ließ mich verrückt werden. Nach einer halben Stunde, hatte ich meine Wunde so gut es geht gereinigt und einen kleinen Verband um gelegt. Gut, dass ich diese noch übrig hatte von meinen erste Hilfe Kurs. Mit einem Glas Wasser und einem Müsliriegel saß ich am Küchentisch und sah aus dem Fenster in die Nacht. Der fast volle Mond hing tief und versteckte sich hinter Wolken. Bald wird Vollmond sein. Grübelnd was gestern und die Nacht passiert war, trank ich das Glas leer und ging wieder Richtung Bett. Erneut versteckte ich mich unter meine Decke und murmelte mich Luftdicht ein. Jedoch war nicht lange an Schlaf zu denken. Mein Handy klingelte erneut. Genervt nahm ich es in die Hand und würde es am liebsten gegen die nächst beste Wand werfen. Zu meinen Entsetzten, war es der Wecker, der den neuen Arbeitstag anstimmt. Schlecht gelaunt und überhaupt nicht fit fiel ich ungeschickt aus dem Bett und landete mit einem 'rumps' auf den harten Boden. Das kann ja ne tolle Woche werden. Auf Arbeit angekommen, wurde ich jedoch gleich zum Arzt geschickt. Tja, dass wars dann wohl erstmal mit arbeiten, aber irgendwie war ich auch ein wenig froh drüber. Hier wurde man eh nur übern Tisch gezogen, also war mir der Arztbesuch ganz recht. Jedoch hielt auch diese Freude nicht lange. Knapp drei Stunden, saß ich in den überfüllten Wartezimmer und musste aufpassen, dass der Kopf eines alten Mannes, nicht auf meiner Schulter abgelegt wurde. Auch wenn ich nichts gegen Ältere habe, war es mir doch sichtlich unangenehm bei einem Rentnertreff dabei zu sein. Die Lektüren auf dem Tisch, waren Jahre alt gewesen und typisch für Rentner gehalten. Es gab nichts, dass meine Laune bessern könnte in der Zeit, außer der Aufruf meinen Namens. Erleichtert ließ ich mich im Behandlungszimmer auf einer Liege nieder und erzählte dem Doktor alles was ich von dem Abend wusste. Skeptisch musterte er mich und sagte irgendwas von: „Die Jugend heutzutage...Bla bla bla...Alkohol, Drogen....“ Das übliche Gezeter eines Griesgrams. Irgendwann runzelte er die Stirn und sagte irgendwas davon, dass die Verletzung von einem Tier stamme. Verwirrt blickte ich ihn an und erzählte erneut, wie die Nacht verlief und das ich keinem Tier begegnet bin. Am Ende musste die Verletzung genäht werden und ein neuer fester Verband wurde drum gelegt. An der Rezeption erhielt ich von einer netten Dame, ein Rezept gegen die Schmerzen und meine Krankschreibung, die mich vorerst diese Woche krank schrieb. Lächelnd verließ ich die Arztpraxis und holte das Medikament. Doch wie aus dem nichts, kam auf einmal der Gedanke an Derek zurück und sein Geruch lag in der Luft. Markant, süß. Suchend, nach der dunklen Haarpracht und dem stämmigen Körper, sah ich mich auf dem Platz um. Jedoch konnte ich nichts, als Rentner fest stellen. Die waren heute wohl alle verabredet. Mit dem Gedanken lief ich zur U Bahn und stöpselte meine Kopfhörer an. Musik hat schon immer geholfen auf andere Gedanken zu kommen und das auch diesmal. Kapitel 6: Ein Date? -------------------- Zuhause räumte ich ein wenig meine Bude auf, so gut es mit dem Arm ging. Irgendwie muss man sich ja die Zeit ein wenig Tod schlagen. Die Verabredung mit Scott war erst gegen 15.30, also war noch eine Menge Zeit, die sinnvoll oder aber auch schlafend genutzt werden konnte. Mit einem vollen Wäschekorb, ging ich in dem gemeinsamen Waschraum des Hauses und füllte eine Waschmaschine. Mein Arm pochte beim Tragen unter dem Verband, als würde etwas an die Oberfläche wollen. Wieder oben in der Wohnung, nahm ich mir ein Kühlpack und wickelte es über meine verletzte Schulter. Danach noch eine Schmerztablette und ab ins Bett. Im Schlaf, heilen Wunden und andere Verletzungen eh am Besten und das Treffen mir Scott, lag so nicht mehr in weiter Ferne. Mit diesem Gedanken murmelte ich mich unter meine Decke und fiel recht schnell in den Schlaf. Beim nächsten Wimpernschlag, lag ich mit dem Kopf vor ran, am Fußende des Bettes. Schweißperlen hatten sich auf meiner Stirn gesammelt. Die Schulter pochte mehr, als vor dem schlafen gehen. Müde und unter Schmerzen verließ ich das Bett und nahm erneut eine Schmerztablette. Hoffentlich wirkt diese etwas länger. Meine Küchenuhr zeigte 14 Uhr an, also konnte ich mich langsam fertig machen. Im Bad vor dem Spiegel stehend, nahm ich den viel zu festen Verband ab um etwas Luft an die Wunde zu lassen und sie eventuell zu reinigen. Verwirrt blinzelte ich und rieb den letzten Rest Schlafsand aus den Augen. Die Schulter sah aus wie vorher, nur eine ganz kleine Stelle erinnerte daran, dass hier irgendwann mal etwas verletzt wurde. Mein Blick ging vom Spiegel zur Schulter, aber sie blieb unverändert. Das pochen unterm Arm blieb trotzdem, auch wenn dieses langsam ab ebbte. Wie kann so etwas sein? Das ist doch gar nicht möglich. Verwirrt und irgendwie verängstigt, über meinen eigenen Körper, ging ich unter die Dusche. Klar Wunden heilen besser wenn der Körper ruht, aber so schnell? Vermutlich wäre jeder andere froh, aber ich war es nicht. So etwas gab es glaube ich noch nicht und so etwas sollte es nicht geben. Bin ich etwa anders, anormal? Eine Antwort wollte mir jedoch nicht einfallen. Nach der heißen Dusche, zog ich mir schlichte Kleidung an und putzte mir die Zähne. Mit etwas Kleingeld und meinem Handy machte ich mich langsam auf den Weg zum Café, auch wenn noch etwas Zeit ist. Draußen an der frischen Luft, klärte sich mein Kopf ein wenig auf, aber die erhofften Antworten auf meine Fragen blieben verschollen. Leichter Schnee fiel vom Himmel und bedeckte den Gehweg mit einer zarten weißen Schicht. Viel zu schön um es zu zerstören, aber der Schnee wollte es ja nicht anders. Während ich gemütlich zum Café spazierte und die immer weißer werdende Umgebung betrachtete, überlegte ich, was ich mit Scott besprechen wollte. Punkt eins war natürlich Derek und was die Nacht sonst noch so passiert war. Hoffentlich konnte Scott sich noch ein wenig erinnern. Zweitens war dann wohl Kira. In einer SMS, meinte er nur kurz das sie wohl ein Date haben und er ein wenig Hilfe gebrauchen könnte. Tja und drittens wahr wohl diese außergewöhnliche Heilung, die auch jetzt mich zur Verwirrung brachte. Geistes abwesend wie ich war, lief ich gegen einen Passanten. „Entschuldigung, habe nicht auf den Weg geach...“ dabei blickte ich auf und mir blieben die Worte im Halse stecken. Vor mir stand mit 3-Tage-Bart, schwarze Lederjacke und Sonnenbrille Derek. Ich musste schlucken und wollte irgendwas sagen. Derek stand während dessen abwartend da. Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen, finster drein schauen und verschmitzt grinsen hin und her. Auf jeden fall war es einschüchternd. Da mir eh keine vernünftiger Satz einfallen wollte, trat ich an ihm vorbei und beschleunigte meine Schritte. Bloß schnell weg von Ihm. In seiner Gegenwart, fühle ich mich irgendwie unterlegen, als hätte jedes Wort keine Wirkung, geschweige den meine Präsens. Am Café angekommen, setzte ich mich nervös an einen Fensterplatz. Bis Scott hier auftaucht dauert es noch einen Moment, also genug Zeit um das eben erlebte zu verarbeiten. Warum kam keine weiteres Wort über meine Lippen? Sonst konnte ich auch immer quasseln wie ein Wasserfall. Zwar nicht so viel wie Stiles, aber trotzdem nicht gerade wenig. Auch wirkte er diesmal so anders, so hart und beängstigend. Oder lag es vielleicht daran, dass beim ersten mal Alkohol ich Spiel war? Wie ich doch dieses Flüssigkeit hasste. Nur für den Moment, versteht sich. Peinlicher konnte ein Abgang ja nicht von statten gehen. Vermutlich bin ich sogar rot geworden. Oh man.. Den Kopf auf die Hände abgestützt, kam die Bedienung und nahm meine Bestellung auf. Ein starken Kaffee für mich und einen Milchkaffee mit viel Zucker für Scott. Besagter bog in diesen Moment zum Aufgang des Cafés ein. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Draußen fing es schon an zu dämmern, doch ein Ende des Gesprächs war noch lange nicht in Sicht. Wie ich vorhin schon überlegt hatte, wusste Scott wirklich nicht mehr all zu viel von der Nacht im Club. Er war eher damit beschäftigt Stiles davon abzuhalten, von Dingen die er eventuell hinter her bereuen würde. Das Date mit Kira, stand schon morgen an und brauchte ein paar Anfängertipps, die ich ihm natürlich gab. Scott soll auch endlich mal glücklich werden. In der Zeit, kam die Bedienung schon öfter an unseren Tisch und brachte eine Tasse Kaffee nach der anderen. Wie viele Tassen ich schon intus hatte, konnte ich gar nicht mehr genau sagen. Aber fünf waren es schon mindestens und das merkte man auch. „Stell dir vor Scott, heute Vormittag war ich beim Arzt, wegen einer Verletzung am Arm. Vorhin bevor ich los gegangen bin, war die auf einmal komplett verheilt. Einfach so. Kannst du dir das vorstellen? Weil so was ist doch anormal und der Arzt meinte, es war ein Tier. Waren wir in der Nacht noch im Zoo, oder hat uns irgend ein Tier angegriffen? Es hat mich auf jedenfall vorhin ziemlich erschreckt, weil eine Heilung innerhalb von paar Stunden. Das ist doch krass“ plapperte ich ohne Punkt und Komma. Auf Scotts Gesicht, entstand langsam aber sicher ein großes Fragezeichen. „Ja, dass ist wirklich merkwürdig. Aber sei froh, wenn die Verletzung weg ist.“ kam es nur von Scott, der noch verwirrter schien, als ich selbst. Damit war auch dieses Thema relativ schnell ab gegessen. „wegen der Homeparty“ sagte Scott irgendwann, als wir schweigend aus dem Fenster sahen. Stimmt, da war ja noch was. „also von mir aus, können wir das am Samstag bei mir machen. Da ich ja noch krank geschrieben bin, könnt Ihr auch früher kommen. So gegen 20 Uhr“ Auf Scotts Gesicht breitete sich ein ansteckendes Lächeln aus. „Isaac und Stiles kommen natürlich auch und...“ Sollte ich Derek auch einladen. Eigentlich schon, aber bei dem Gedanken an Ihn wurde mir ganz anders. „..und Kira kannst du auch mitbringen. Wenn es was wird“ beendete ich nun den Satz. Daraufhin strahlte Scott erneut. Ach ja unsere kleine Strahle-sonne. Nach dem Bezahlen unserer Getränke, verließen wir gemeinsam das Café auf die dunklen Straßen von Berlin. „Okay hier kommt mein Bus“ sagte Scott irgendwann und blieb stehen. Wir drückten uns kurz und ich wünschte ihn morgen viel Erfolg bei seinem Date. Darauf hin grinste er wieder. „Komm gut nach Hause und wenn was ist, du kannst mich jederzeit anrufen“ rief Scott mir hinter und und winkte. Wenn ich Ihn nicht hätte. Dann fiel es mir ein. Er bekommt doch noch ein Knutscha von mir, dafür das er meine Bude ein wenig aufgeräumt hatte. Am Samstag verschob ich diese Aufgabe und lief weiter, Richtung nach Hause Leider hatte ich auf meine Fragen auch diesmal keine zufrieden stellende Antworten erhalten. Ich musste Schlucken. Vermutlich weiß nur Derek, was genau in der Nacht passiert ist und das passte mir gar nicht. Wenn ich jedoch wissen will was passiert war, muss ich da wohl durch. Ich tippte eine kurze Nachricht an Scott und erhielt keine Minute später Derek´s Nummer. Er fragte zwar, weswegen, aber die Antwort war einfach nur, dass ich auch Ihn fragen will ob er kommen möchte zu meiner Feier. Natürlich war das nicht mein Plan. Manchmal brauchte man einfach Notlügen auch wenn ich es ungern mach. Zuhause saß ich auf mein Bett, dass Handy in der Hand. Genau wusste ich nicht was ich schreiben sollte. Irgendwann legte das Handy weg, ohne was geschrieben zu haben und raufte mir die Haare. Das kann doch nicht so schwer sein und doch war es dies. So vergingen noch ein paar Minuten, dass ich einfach auf den Bett saß und mir Gedanken machte. Dann wie aus dem nichts, hörte ich ein Geräusch, das von draußen zu kommen schien. Es klang nach einem Heulen, einen Wolfsheulen. Verwundert ging ich zum Fenster und saß in die Dunkelheit. Mehr als die schwache Lichtreflexion des Mondlichts im Schnee konnte man nicht erkennen. Dann ertönte das Heulen wieder, diesmal jedoch näher und über mir. Mein Blick galt den Dächern und da sah ich es. Eine schemenhafte Gestalt stand auf einem Dach und sah genau zu mir rüber. Mit zwei leuchtend roten Augen. Ich duckte mich und griff nach meinem Handy. Schnell tippte ich eine knappe Nachricht an Derek und schaute wieder aus dem Fenster. Die Gestalt war verschwunden. Ein vibrieren ließ mich hoch schrecken. Eine Nachricht von Derek. Zögernd öffnete ich sie. „Wir werden uns wieder sehen“ und ein paar Zeilen drunter „Meins“ Kapitel 7: Der PArtycrasher! ---------------------------- Die restliche Woche bis zum Wochenende verlief relativ ruhig. Jeden Tag ausschlafen und Abends bis in die Puppen wach bleiben. Scott schrieb noch in der Nacht seines Date´s, dass es super lief und Kira am Samstag sehr gerne mit kommen möchte. Daraufhin strahlte auch ich wie eine Sonne. So wie Scott das Date beschrieb, war Sie wohl wirklich die Richtige. Isaac und Stiles hatten ebenfalls zugesagt und erstaunlicher Weise, würde auch Isaac ein Mädchen mitbringen, dass er im Club kennen gelernt hatte. Mir sollte es recht sein. Um so mehr Leute kommen, desto besser. Doch dann kam der Freitag. Der Morgen lief genau wie immer. Um 11 Uhr aufstehen, duschen und etwas frühstücken. Gegen 13 Uhr ging ich dann los, Getränke und Snacks für die Party besorgen. Bei meinem Laden des Vertrauens traf ich Ihn. Derek. Eine Person, die einen echt den Tag versauen kann. Schon von oben konnte ich sein markantes Gesicht ausmachen. Dieses zierte ein fieses Grinsen, als er mir auf der Rolltreppe entgegen kam. Auf Augenhöhe flüsterte er etwas zu mir. Es war so leise, dass nur ich es hören konnte. „Meins“ Dieses Wort hatte ich schon öfter aus seinen Mund gehört und jedes mal lief es mir kalt den Rücken hinab. Doch dieses mal pochte meine Schulter, wie am Montag morgen. Sein Grinsen wurde ein wenig breiter und wenn mich nicht alles irrte, leuchteten seine Augen für einen Augenblick rot auf. Ich sah Ihm hinterher und stolperte ungeschickt am Ende der Rolltreppe. Das kann doch nicht sein. Was hat dir Kerl bloß an mir gefressen? Und warum leuchten seine Augen rot auf? Schon vor paar tagen, wurde mir bewusst, dass Derek die Gestalt auf dem Dach vor meiner Wohnung war. Er musste es einfach sein und das war beängstigend. Schnell suchte ich ein paar Sachen zusammen und bezahlte eilig. Zuhause verräumte ich den Einkauf und kochte mir einen Kaffee. Keine Ahnung warum, aber manchmal beruhigte mich der Duft des bitteren Getränks. Außerdem schmeckte es gut. Mit einer dampfenden Tasse saß ich am Küchentisch und sah Gedanken versunken aus meinem Dachfenster in den Himmel. Vereinzelt flogen Vögel und verschönerten den Anblick. Ob ich Scott vielleicht mal ausfragen sollte über Derek? Schließlich arbeitet er mit Ihm zusammen, wenn dieser nicht mir hinter her tigert. Abends lag ich gemütlich im Bett und chattete mit Scott und Stiles. Während Scott die ganze Zeit nur von Kira schrieb und davon schwärmte wie schön Sie doch ist und wie lecker Ihr selbst gemachtes Sushi schmeckt, schichte Stiles mir Bilder mit witzigen Sprüchen drauf. Typisch Stiles. Gerade als ich mein Handy ausschalten wollte, bekam ich eine neue Nachricht. Jedoch war sie weder von Scott oder einem anderen meiner Freunde. Sie war von Derek. Unsicher ob ich Sie öffnen sollte, ignorierte ich die Nachricht und schaltete trotzig mein Handy aus und das Licht. Warum habe ich Ihn überhaupt angeschrieben gehabt. Dumme Idee. Ein Heulen brachte mich aus meinen Halbschlaf. Derek, kam es mir sofort in den Sinn. Hastig stolperte ich aus meinen Bett und schlug mir zu meinem Leid Wesen, den Fuß an meiner Bettkante an. Fuck. Auf einem Fuß hüpfend kam ich am Fenster an und schaute auf das Dach vom letzten mal. Nichts. Immer noch springend ging ich zurück zum Bett und schaltete mein Handy wieder an und öffnete die ungelesene Nachricht. „Schau hoch zum Himmel. Was fällt dir auf“ Verwirrt darüber das, dass Wort „Meins“ nicht drin vorgekommen ist, schaute ich erneut aus dem Fenster. Im Himmel sah ich vereinzelt Sterne ein vorbei fliegendes Flugzeug und den fast vollen Mond. „Und was ist jetzt an diesem Ausblick so besonders?“ fragte ich mein Ich im Fenster. Natürlich erhielt ich keine Antwort. Was hat Derek wohl damit gemeint. Ich erinnerte mich an das, was der Arzt meinte. Es war ein Tier. Was könnte ein Tier mit dem Nachthimmel zu tun haben. Fledermäuse waren Nachtaktiv, aber jetzt echt, eine Fledermaus? Nein, dass kann nicht gemeint sein. In meinem Kopf ging ich alle Tiere durch, die zum größten Teil Nachtaktiv waren. Von Ratten, Füchse und Dachsen kam ich irgendwann bei Wolf an. Wölfe waren großartige Jäger der Nacht. Aber mitten in der Stadt? Es machte Klick in meinem Kopf und auf einmal machte alles einen Sinn. Derek war ein Wolf. Ein Werwolf. Er hatte mich gebissen. Er schüchtert mich ein. Er besitzt rote Augen. Es musste einfach so sein. Eine andere Erklärung gab es nicht. Derek ist ein Werwolf. Langsam entfernte ich mich vom Fenster und musste mich erstmal setzen. Das meinte er also mit dem Nachthimmel. Der Vollmond. Schockiert starrte ich auf meinen Kalender. Morgen war Vollmond und meine Homeparty. Oh mein Gott, wenn das alles stimmt dann, dann... Ich wollte es mir gar nicht ausmalen, was dann passiert. Doch war dieser Gedankengang einfach schwachsinnig. Kopfschüttelnd legte ich mich wieder ins Bett. Werwölfe gab es nur in Märchen und Filmen. Mit diesem Gedanken schlief ich irgendwann unruhig ein. Dann war es auch schon Samstag. Der Tag der Homeparty. Der Tag, an dem Vollmond sein wird. Leider kehrten die Gedanken an Werwölfe und all die Übernatürlichen Dinge, beim aufstehen am Morgen wieder zurück. Selbst frische Luft und Kaffee halfen nicht. Sollte ich eventuell Scott um Hilfe bitten? Obwohl, hinter her denkt er noch ich wäre verrückt oder so was. Das fehlte mir noch. Mit dem Staubsauger in der Hand und lauter Musik, würde die kleine Wohnung, auf einen angemessenen Zustand gebracht. Ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch und das wiederkehrende pochen in der Schulter ließ mich langsam verrückt werden. Dazu kam noch das, dass nervtötende Geräusch des Staubsaugers, so laut in meinen Ohren dröhnte, als würde ich ihn ihm sein. Der Tag neigte sich dem Abend zu und auch der Himmel zeigte sich in seinen schönsten Farben. Auf dem Tisch stand ein kleines Buffet, bestehend aus Häppchen, Dipps, Baguette und zwei Salaten. Dazu gab es all mögliche Softdrinks und Säfte. Ein Kasten Bier und ein paar Flaschen Rum und Wodka, standen auf den winzigen Fenster Vorsprung, zum kühlen. Also war alles bereit für die Party, fehlten nur noch die Gäste. Scott und seine Begleitung Kira, waren die ersten. Martin musste grinsen. Scott hatte wirklich nicht gelogen, dass Kira eine Schönheit ist. Leicht asiatisch angehaucht mit dem Berliner Trend gemischt. Einfach bezaubernd. Kurze Zeit, stoß Stiles dazu, leicht verpeilt wie immer. Zu viert, begannen wir den Abend mit einem kurzen und machten uns über das Buffet her. Im Hinterkopf war immer noch das Verlangen Scott auszufragen, über Derek, aber es ergab sich einfach nicht, Ihn darauf anzusprechen. Mit erwarteter Verspätung, kam auch Isaac an. Jedoch war er alleine. „Meine Freundin, muss ich nachher noch abholen vom Bahnhof“ kommentierte er nur gelangweilt seinen Auftritt und stürzte sich auf das Buffet. Typisch Isaac. Wenn es was zu essen gibt, ist er der Erste. Während Isaac sich den Bauch voll schlägt, sind wir schon gut dabei in fahrt zu kommen. Kira meinte zwar, sie verträgt kein Alkohol, aber Ihr Protest wurde schnell nieder gelegt. Wir saßen im Kreis auf den Boden, in der Mitte eine leere Flasche. Flaschendrehen. Wie ich dieses Spiel doch hasse. Es war Kira's Idee und Scott fand diese natürlich klasse. Mit der Zeit wurden die Aufgaben immer obszöner. Von anfassen an bestimmten Körperstellen, Klamotten ausziehen bis Küsse verteilen war alles dabei. Kira lachte durch gehend, während wir Jungs einen wer-ähnelt-mehr-einer-Tomate-Wettbewerb am laufen hatten. „Ich muss dann mal meine Freundin abholen“ sagte Isaac irgendwann und zog sich seine Klamotten wieder an. „Okay, ich komme auch mit. Brauche ein wenig frische Luft“ sagte Stiles und auch Kira hatte das Verlangen, in die kühle Nacht heraus zu treten. Das meine Gelegenheit. Schnell zog ich Scott beiseite, bevor auch er auf die Idee kam, jetzt an die frische Luft zu gehen. „Kann ich mit dir reden“ sagte ich ihm. Daraufhin sah er hilfesuchend zu seiner Begleitung. Die war jedoch schon auf den Weg nach unten. Ergeben setzte Scott sich an den Küchentisch. „Was gibt es den. Ist irgendwas passiert?“ war die erste Frage. Und irgendwie war ja auch was passiert. „Weißt du was mit Derek los ist? Er ist in letzter Zeit so merkwürdig zu mir gewesen?“ gab ich als Gegenfrage wieder. Scotts Mund öffnete sich und mit seinen Rehaugen blickte er mich verwirrt an. „Du hast Ihn öfter gesehen? Er war die ganze Woche nicht auf Arbeit und erreicht haben weder mein Chef noch ich ihn“ Warum machte mir diese Aussage irgendwie Angst? Dann kam auch der Gedanke an den letzten Abend wieder in den Vordergrund. Vollmond Werwölfe. Meine Haut fing an zu prickeln und zu zittern. Meine Augen schärften sich, dass ich jede Unreinheit auf Scotts Gesicht sehen konnte. In meinem Mund knackte es gefährlich und der metallische Geschmack von warmen Blut machte sich breit. Die runter geregelte Musik, dröhnte wie ein Luftdruckhammer in meinem Kopf. Jedoch sah ich wie in Zeit Lupe ein Tropfen Schweiß, der sich von meiner Nasenspitze verabschiedet, zu Boden fallen. Mit einem lauten Plätschern, wie dies eines tosenden Wasserfalls kam dieser auf. Eine heiße Welle durch strömte meinen Körper, mit all möglichen Reizen. Der Vogel auf dem Dach, der versucht eine Nuss zu öffnen. Das starten eines Automotors, vor dem Haus und sogar die Vibration meines Handys, dass sich im anderen Zimmer befindet. Das alles konnte ich wahr nehmen, was sonst keiner mit bekommt. Warum? Ein schwaches Licht, von draußen blendete mich. Ich dachte es wäre ein Auto, aber das war es nicht. Es war der Vollmond. Mein halbleeres Glas, entglitt meinen Fingern und fiel zu Boden. Meine Sicht, vergilbte für einen Augenblick, bis alles wieder klar wurde. Mehrere Scherben lagen zu meinen Füßen. Eine neue Welle durchströmte meinen Körper. Diesmal war es jedoch Übelkeit. Scott sagte irgendwas, aber seine Worte kamen nur gedämpft bei mir an. Die Umgebung raste verschwommen an mir vorbei, als ich mein Bad erreichte und die Tür verriegelte. Schnell atmend, stand ich vor meinem Spiegel und hielt mich am Waschbecken fest, mit der Angst, dass ich sonst zu Boden fallen würde. Schweiß lief mir übers Gesicht und vermischte sich am Kinn mit Blut, dass über meine Lippen ran. Ein stummer Schrei, verließ meine Lippen, als eine neue Welle durch meinen Körper ging. Es waren Schmerzen. Starke Schmerzen. Erschrocken musst eich mit ansehen, was gerade passiert. Meine Fingernägel wurden dunkel und spitz, wie Klauen. Meine Zähne wurden lang und spitz, wie die eines Vampirs in Filmen. Mein weicher Flaum von Bart, verhärtete sich und wurde länger. Meine Arme und Beine pochten, als würde jeder Knochen brechen. Meine Augen wurden unscharf und dann orange, wie Bernstein. Mein Ich, war nicht mehr wie Ich. Werwolf. „Ist alles okay?“ klangen die Worte von Scott an meine Ohren. Seinen Puls, spürte ich förmlich genau wie sein Atem, der stoßweise geht, wie nach einem Marathon. „Verschwinde“ grollte ich gegen die Tür und spürte die Vibration meiner Stimme. Für einen Moment herrschte Stille, bis der Geruch von Angst zu mir drang. Dann ging alles ganz schnell. Laute Schritte, hallten durch mein Flur und eine Tür wurde aufgerissen. Das war mein Moment. Mit einen weiteren Grollen, riss ich die Badezimmertür auf und wollte gerade los rennen. Jedoch versperrte eine große, starke Person meinen Weg. Mit einem Schlag, in die Magengrube, wurde ich zurück ins Bad befördert. Wut stieg in mir auf und fletschte die Zähne. Derek, ging es mir durch den Kopf und griff an. Seine Augen leuchteten Rot und auch er bleckte seine Zähne. Jedoch griff er nicht an, sondern brüllte*.... *Das ist in etwa die selbe Szene, wie mit Derek und Isaac auf dem Revier^^ Sorry für den kleinen Cliffhänger Kapitel 8: Eine Fahrt durch die Nacht ------------------------------------- Um Gnade winselnd, lag ich unterm Waschbecken und hielt schützend meine Hände vors Gesicht. Mit der Angst, dass Derek eventuell erneut ausschlägt. Aber es passierte nichts. Das laute, einschüchternde Brüllen, ebbte langsam ab und so auch mein schnell rasendes Herz. Ein leichter Schleier aus Tränen, verschleierte meine Sicht, auf den großen starken Mann in Lederjacke. Dieser starrte zu mir hinab, jedoch konnte ich seinen Blick nicht ganz deuten. Irgendwas zwischen abstoßend und Begeisterung. Beides, sprach nicht unbedingt für diese Situation. Langsam wurde meine Sicht wieder klar und die kraft kehrte ebenfalls zurück. Vorsichtig zog ich mich am Waschbecken hoch und betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren wieder in ihrer natürlichen Farbe, mein leichter Flaum von Bart wieder weich und die Zähne wieder menschlich. „Derek ich...“ doch besagter unterbrach mich, in dem er mich grob am Arm zog. Vor ein paar Tagen, hätte ich dies nicht zugelassen, aber in Moment fühlte es sich einfach richtig an. Derek wird schon wissen was er tut. Gemeinsam durch querten wir mein Flur und somit auch die kleine Küche. Scott saß wie vor wenigen Minuten wieder auf dem selben Platz und starrte mich mit großen, verängstigten Augen an. Beim vorbei gehen streckte ich meine Hand zu ihm aus, jedoch rückte er noch eine Stück weiter weg von mir und hielt sich die Hände vors Gesicht. Traurig und irgendwie wütend auf mich selbst, blickte ich ein letztes mal auf meinen verletzten Freund. Auf den Weg nach unten, sagte keiner ein Wort. Nur die Musik von oben, durch brach die Stille. Ein kalter Wind wehte, als wir auf die leere Straße traten. Nur ein schwarzes Auto stand vor meiner Tür. Mit einer Handbewegung zeigte Derek auf die Beifahrertür und stieg selbst auf den Fahrersitz. Ohne etwas zu erwidern, ließ ich mich in das weiche Leder des Sitzes fallen. Die Tür war noch nicht mal ganz geschlossen, als Derek schon voll Gas gab, dass die Reifen unangenehm quietschten. An der Ausfahrt meiner Straße, konnte ich eine kleine Truppe von vier Mann erkennen. Es waren Stiles, Kira, Isaac und seine Begleitung. Malia, wie Isaac vorhin meinte. Sie lachten und anscheint verstanden sich alle auf Anhieb prächtig. Irgendwie stimmte mich diese Szene traurig. Wenn ich daran denke, was passieren wird, wenn Sie in meiner Wohnung ankommen und den verzweifelten Scott finden. Mit einem Glas Jackie in der einen und einem Taschentuch in der anderen Hand. Eine Träne kullerte meine Wange hinab und glitzerte für einen Moment, im grünen Licht der Ampel. Keine Ahnung wo wir hin fahren oder wie lange wir schon fahren. Ich weiße nur, dass Derek zu schnell fährt und dabei hoch konzentriert aussieht. Irgendwie sexy. Da war es schon wieder. Immer wieder habe ich mich während der Autofahrt dabei erwischt, wie sexy Derek doch ist. Der stoppelige Bart, die harten Wangenknochen, diese weiche Lederjacke und sein schwarzes Haar. Armselig Martin, einfach nur armselig. Du schwärmst hier über einen Mann, der vermutlich auf irgend eine Weise dein ganzes Leben zerstört hat, während deine Freunde bei dir Zuhause verwirrt am Tisch sitzen. Ganz Super Martin. Das vibrieren meines Handy´s, riss mich aus meinen Gedanken. Etwas verwundert, betrachtete ich den Namen auf meinem Bildschirm. Scott. Von ihm hatte ich am wenigsten, auf eine Reaktion, auf das Geschehene erwartet. Zögernd öffnete ich besagte Nachricht und las gierig den Inhalt, als wäre es eine Droge von der man abhängig ist. „Ich weiß nicht, was vorhin mit dir los war und wo du jetzt bist. Jedoch solltest du wissen, dass wir immer noch befreundet sind, egal was sein soll. Bitte schreibe mir wenn alles wieder gut ist. Scott“ Derek sagte bis dato immer noch nichts und konzentrierte sich nur auf die Straße. Die Orientierung, hatte ich schon vor gefühlten Stunden verloren. Was ich jedoch wusste, war das wir uns weit außerhalb der Stadt befanden. Links und rechts, rasten Bäume und Felder vorbei. Mit dem Gedanken, dass hoffentlich alles gut wird, starrte ich aus dem Fenster. Der Himmel war klar und die Sterne strahlten. So auch der Vollmond und erneut prickelte es unter meiner Haut. Das ein so schöner Anblick, so etwas schreckliches herbei rufen kann, ist fast unvorstellbar, aber leider wahr. Sorry das es so kurz ist... Kapitel 9: Mitten im Wald ------------------------- „Ist es für dich ein Segen, oder die Hölle?“ Seit dem letzten Vollmond und so auch meiner Home-Party, sind fast vier Wochen vergangen. Ebenfalls, war ich seit besagter Zeit nicht mehr in meiner Wohnung, auf meiner Arbeit, oder habe irgendwas von Scott und den anderen gehört. Derek hatte unweigerlich, nach der Fahrt, die irgendwo auf einem verlassenen Grundstück im Wald endete, meine Handy in Beschlag genommen. Darauf hin meinte er nur, es sei das beste für mich, wenn ich meine alte langweilige, aber ungefährliche Welt hinter mir lasse. Was denkt sich dieser Arsch eigentlich, mich in so einem Zustand wie vor vier Wochen, irgendwo in die Pampa zu fahren und meine einzige Möglichkeit, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen, zu verweigern. Wäre ich doch nur nichts ins Auto gestiegen. Das waren meine ersten Gedanken, nach dem ich mich auf dem Grundstück umgesehen hatte. Mehr als eine kleine Jagdhütte, die nicht mal Strom hatte, gab es hier nicht. Derek stand zwei Meter von mir entfernt und betrachtete mich abschätzend. „Du solltest dich an die Situation gewöhnen, denn du wirst mich brauchen“ sagte er eindringlich und kam langsam auf mich zu. Beim vorbei gehen, legte er seine Hand auf meine Schulter, mit festen Druck und schritt weiter auf die Hütte zu. All meine Wörter, die ich ihn gegen den Kopf klatschen wollte, blieben mir im Halse stecken, als ich ihn hinter her sah, bis er in der Hütte verschwand. Verdammt Martin, warum hast du dich auf das alles eingelassen. Kopfschüttelnd, folgte ich Derek in die kleine Hütte. Leicht wird es Derek aber nicht mit mir haben, das wäre es ja noch, wenn ich nach seiner Pfeife tanze. Am ersten Tag in der Hütte, fing Derek damit an, über Werwölfe und ihre historischen Hintergründe zu reden. Auch erzählte er irgendwas über Alpha, Beta, Omega und all möglichen Rudelkram, der von nun an wichtig für mich sei. Desinteressiert, starrte ich Ihn an und nickte an manchen Stellen. Meine Gedanken galten die ganze Zeit jedoch meinen Freunden und vor allem Scott. Auf seine Nachricht hatte ich nicht geantwortet. Jetzt würde ich mich selbst dafür Ohrfeigen, dass ich es nicht getan hatte. Am zweiten Tag auf einer Lichtung im Wald, brachte Derek mir bei, wie man seine Fähigkeiten kontrolliert. Besser gesagt, er versuchte es mir bei zu bringen. Jede seiner Anweisung ignorierte ich und knabberte an meinen Fingernägeln, bis er den bösen Alpha raus hängen ließ. Danach gehorchte ich widerwillig, in der Angst zerfleischt zu werden. Am dritten Tag vor dem Sonnenaufgang, verschwand Derek aus der Hütte. Das war meine Gelegenheit. Schon seit den letzten beiden Nächten, habe ich versucht von hier zu flüchten. Leider stand Derek immer hinter mir, mit einer imaginären Leine. Jetzt aber war er weg. Leise stand ich auf und versuchte keine Geräusche zu machen. Der kalte Winterwind, empfing mich wie ein alter Freund und begleitete mich durch den Wald. Mit schnellen Schritten, durchquerte ich diesen und der markante Duft von Derek, entfernte sich immer mehr. An einer alten Eberesche, machte ich für einen Moment Pause. Erstens um zu verschnaufen und zweitens, um mich irgendwie zu orientieren. Mein Handy musste ich leider zurück lassen, da Derek es von Früh bis Spät bei sich trug. Ein Navi wäre jetzt echt super oder irgend ein Wegweiser. Doch zu meinem Glück natürlich, gab es hier nichts, außer Bäume und noch mehr Bäume. Mist. Hätte ich Ihm doch besser zu gehört, bei dem Punkt, Orientierungssinn. Egal, es muss auch so gehen. Es müssen schon ein paar Stunden vergangen sein, dass sagt zumindest die schwache Wintersonne, die am höchsten Punkt stand. Irgendeine Straße oder sonst irgendwas, habe ich nicht gefunden. Warum auch, es sind ja nur -10° oder so. Erschöpft, ließ ich mich auf den Boden nieder und schloss die Augen. „Konzentriere dich“ sagte ich immer wieder zu mir selbst und ignorierte alles um mich herum. Nur den Geruch ließ ich zu. Der Geruch von Harz, Vogelbeeren und Tannen lag in der Luft. Ein wenig so wie zu Weihnachten. Unweigerlich kamen alte und längst verdrängte Erinnerungen zurück. Erinnerungen an meine Eltern, meinem Bruder und meiner Schwester. Der Tisch war reichlich gedeckt, der Tannenbaum mit unzähligen Kugeln geschmückt und bunte Lichterketten hingen in der Wohnung verteilt. In der Luft lag Wintermusik und brachte den süßen Geruch von Zimtsternen mit sich. Vor sieben Jahre, verbrachten wir das letzte mal Weihnachten. Seit sechs Jahren, verbringe ich Weihnachten immer am Grab meiner verstorbenen Familie und lege etwas Tanne dazu. Doch dieses Jahr ist alles anders. Eine einzelne Träne fiel auf meinen Handrücken, als mich ein anderer Geruch erreichte. Dazu war er auch noch zu bekannt. Derek. Erschrocken, rieb ich schnell über meine Augen und schaute in die Richtung, aus der Geruch kam. Derek war noch nicht in Sicht. Ungeschickt, kam ich auf die Beine und rannte wieder los, in die andere Richtung. Stolperte über ein paar Wurzeln, verlor das Gleichgewicht und kullerte einen hohen Abhang hinunter. Mit den Händen vor dem Gesicht, versuchte ich irgendwie mich zu schützen. Erfolglos. Irgendwas hartes, vermutlich ein Felsen, stieß gegen meinen Kopf und alles verschwamm für einen Moment. Es folgte etwas weiteres, dass gegen meinen Kopf stieß und mich Sterne sehen ließ. Alles war still, bis auf den Wind. Mein rollen endete auf etwas hartem, dass jedoch sehr glatt war. Mein Kopf pulsierte und etwas warmes lief meine Wange hinab. Blut. Mit viel Kraft und starken Schmerzen, schaffte ich es mich in eine aufrechte Position zu bringen. Schwindel und Übelkeit überkamen mich. Der Geruch von Derek wurde intensiver und oben auf dem Berg, konnte ich eine schemenhafte Gestalt erkennen. Der Boden vibrierte und ein dröhnendes Geräusch drang an meine Ohren. Zwei weiße Lichter kamen langsam auf mich zu und ein erneutes Dröhnen ließ mich zusammen zucken. Bin ich im Himmel, fragte ich mich und schloss die Augen. Nicht mal in Ruhe schlafen kann man. Das nächste, was ich spürte, war eine warme Hand auf meiner Wange und der Geruch von frischem Tee? Ja frischer grüner Tee, mit einem Spritzer Zitrone. Auch war es nicht mehr so kalt und der harte Boden war flauschig. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in Derek´s besorgtes Gesicht. Man konnte sehen, wie seine Anspannung verschwand und platz machte für sein typische grimmige Visage. „Mach das nie wieder!“ sagte Derek in einen bestimmenden Ton, der keine Wiederworte zuließ. Mit einem Seufzer setzte er sich zu mir, auf die Bettkante und reichte mir den heißen Tee. Langsam setzte ich mich auf und nahm dankend die Tasse entgegen. Beim trinken, warf ich Derek immer wieder ein Blick zu, aber er reagierte auf keinen. Sein Blick galt dem alten Holzboden, der eindeutig mal erneuert werden könnte. Vor drei Tagen sah er noch aus, wie ein schwer Verbrecher, aber jetzt wie ein verletzlicher junger Mann, der nicht genau weiter weiß. Irgendwie tut er mir in diesem Augenblick ziemlich leid. Schweigend trank ich meinen Tee aus und stellte die Tasse auf den Boden. Gerade, als ich mich wieder hin legen wollte, ergriff Derek wie aus dem nichts das Wort. „Bitte Martin, mach das nie wieder. Du hättest drauf gehen können“ sagte er und wurde zum Ende hin immer leiser. Jedoch sah er mich nicht an und zeigte mir nur seinen Rücken, der leicht zusammen zuckte. Verwirrt, über sein Verhalten, setzte ich mich wieder an die Bettkante und nehme seine Hand in meine. Keine Ahnung warum ich das tat, aber es erschien das richtige zu sein. Mit seinen grünen Augen, schaut er mich an wie ein junger Welpe. „Nein Derek, ich bleibe bei dir, aber ich will nicht immer hier bleiben. Meine Freunde machen sich bestimmt schon Sorgen um mich“ sagte ich mit einem leichten Lächeln und streichelte über seinen Handrücken. Gefasster, als vor ein paar Sekunden, nickt er, steht auf und kramt aus seiner Lederjacke einen Gegenstand. „Okay“ Mit diesem Wort reicht er mir mein Handy. Dankend nehme ich es an und tippe sofort drauf rum. 39 Anrufe 17 SMS 84 neue Nachrichten bei Whats App 3% Akku Na Klasse. Schnell überflog ich ein paar Nachrichten und tippte endlich eine Antwort an Scott. Just in diesem Moment schaltete sich mein Handy ab. Strom gab es hier leider nicht. Seufzend schmiss ich das Handy aufs Bett und ging hinüber zu Derek. „Wann können wir von hier wieder gehen“ Er runzelt und sah dabei aus dem Fenster. „Wenn du dich beim Vollmond kontrollieren kannst“ gab er als knappe Antwort und ging aus der Hütte. Jetzt jedoch, verstehe ich langsam die Worte von Derek, auch wenn es mir nicht unbedingt gefällt. Mein Leben, so wie ich es kenne, gibt es seit dieser einen Nacht nicht mehr. Die Nacht, in der mich Derek zu seines Gleichen gemacht hat. Werwolf. Verzweifelt habe ich versucht, diese Gedanken und all das zu verdrängen, aber je mehr ich mich dagegen weigerte, desto härter wurde Derek. „Es ist dein Training“ sagte er immer wieder zu mir, wenn ich erschöpft auf den Boden lag und nach Luft schnappte. Nach unendlichen Niederlagen und weiteren Knochenbrüchen, gab ich mich geschlagen und ließ meinen inneren Wolf, an die Oberfläche. Seit diesem Zeitpunkt, ging alles viel besser. Zwar konnte ich Derek nie wirklich verletzten, aber dafür immer länger stand halten. So meldeten sich auch meine viel besseren Sinne. In der Nacht konnte ich problemlos mit schnellen Schritten den Wald durch schreiten, ohne zu stolpern oder wo gegen zu rennen. Genauso konnte ich, in sehr weiter Entfernung Dinge hören, wie z.B. ein Eichhörnchen, dass versucht eine Nuss zu knacken. Es war eine Walnuss, wie mir meine Nase kurze Zeit später mitteilte. So vergingen die Tage, wie im Flug. Derek lehrte mir, fast alles was er wusste. Von Training, über Kontrolle, bis hin zu den Hintergründen und meine Aufgabe. Doch das, was er mir noch nicht lehren konnte war, wie ich am besten mit dem Vollmond zu recht komme. Klar, Übungen und Mantra sind wir oft durch gegangen, aber ob es hilft, weiß vorher keiner. Mit diesen Gedanken, sitze ich am Fenster einer kleinen Hütte und schaue in den Nachthimmel. Den zunehmenden Mond, spüre ich schon seit wenigen Tagen. Das alt bekannte kribbeln unter der Haut und das schärfen der Sinne. Dann rieche ich es. Derek. Leider nur nicht das. Es lag noch etwas anderes in der Luft. Lust. Ich kann gar nicht sagen, wie das passiert ist. Eines Abends nach dem Training, stand ich draußen unter der Regendusche, als Derek hinter mir auftauchte. Dann ist es einfach passiert. Jetzt verbringen wir fast jeden Abend intim mit einander. Die erste Zeit, fand ich es eine angenehme Abwechslung, nur mit der Zeit verging mir die Lust daran. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich es ihn immer besorgen muss und ich zu kurz komme. Dieser Arsch. Mit einem Lederrucksack, betritt Derek kurze Zeit später, die kleine Hütte. Fleisch und Gemüse, sagen mir meine Sinne, befinden sich darin und sogar eine Flasche Wein, die Derek gleich nach dem Ankommen öffnet und einen großen Schluck nimmt. Er meinte zwar, das Werwölfe nicht betrunken werden können, aber es macht Sie trotzdem lockerer. Mit einem Seufzer lässt mein Alpha, wie er es mir eingetrichtert hat, auf einen alten Sessel nieder. Unsicher schaue ich erneut aus dem Fenster, werde aber durch eine Geräusch abgelenkt. Derek klopft mit seiner Hand auf sein Knie und den beißen Blick merke ich im Nacken.Genervt und ergeben, begebe ich mich in seine Richtung und lasse mich vor Ihm nieder. Als ich einmal Nein gesagt habe, wurde ich brutal gegen die Wand gedrückt. Scharfe Zähne an meiner Kehle und der Druck um meine Arme unerbittlich. Dazu ein gefährliches Knurren. Erotisch und Bedrohlich zu gleich, dass ist Derek. Manchmal frage ich mich echt, wie er mir leid tun konnte. Kapitel 10: Zurück in der Stadt ------------------------------- Nun saß ich da, am Fenster und beobachtete, den untergehenden Mond. Im Hintergrund, konnte ich leise Derek´s Atem hören und dazu vereinzelte Schmatzgeräusche. Bei den Gedanken daran, dass Derek vermutlich wieder irgend welche schmutzigen Träume hat, musste ich einfach lächeln. Am Anfang empfand ich Ihn noch als Teufel höchst persönlich, aber so langsam kann es echt Spaß mit ihm machen, wenn er das bekommt was er will. Meistens bekommt er auch alles, denn er ist der Alpha. Mein Alpha. In den letzten zwei Tagen, durfte ich mich ausruhen, entspannen und mental auf den Vollmond vorbereiten. Das was beim ersten passierte, sollte sich auf keinen Fall wiederholen. Obwohl dies vermutlich nicht passieren würde, denn hier im Wald gibt es kein Scott, oder irgend ein Badezimmer in dem ich mich einschließen könnte. Leise lief ich durch die Hütte und verließ diese durch die Tür, während ich meinen Alpha einen letztes Lächeln schenkte. Mein Vorhaben war klar: Weg von hier. Draußen atmete ich die frische, jedoch kalte Winterluft ein. Es müsste jetzt irgendwann Mitte Januar, oder vielleicht sogar schon Ende Januar sein. Genau wusste ich es nicht mehr. Mit den ersten Vögeln und dem Beginn der Morgendämmerung, ging ich durch den tiefen Nadelwald, Richtung Norden. Richtung Stadt. Der erste Fluchtversuch ist kläglich gescheitert. Doch dieser müsste funktionieren. Immer wenn Derek sehr viel Spaß mit mir hatte, schläft er besonders lange. Außerdem kann ich mich jetzt einigermaßen orientieren. In der ersten Vollmond Nacht, meines Werwolf Lebens, fuhren wir Richtung Süden. Also befindet sich die Waldhütte irgendwo im Süden Brandenburgs, oder vielleicht sogar im Norden Sachsens. Auch wenn es mich irgendwie kränkt meinen Alpha zurück zulassen, hat er es nicht anders verdient. Scott wartet vermutlich schon Sehnsüchtig auf meine Rückkehr. Zumindest hoffte ich das. Vom gemütlichen Jogging Tempo, ging ich über in einen Sprint. Je mehr der Mond an fülle gewann, desto mehr stieg in mir das Gefühl, an meine Grenzen zu gehen. Die Bäume rasten nur so an mir vorbei und der Rest des Waldes verschwamm, in einer Portrait aus Farben. Nur der Weg vor mir blieb klar und bestand aus Erde, Steinen und irgend welchem Grünzeug. Doch wie aus dem nichts, tauchte ein klebriges Spinnennetz vor meinem Gesicht auf, was meinen Sprint abrupt beendete. „Ahhh!!!“ rief ich und versuchte so gut es geht, das klebrige Zeug aus meinem Gesicht und den Haaren zu streichen. Gut, dass dort keine Spinne in der Mitte saß. Sonst wäre ich gestorben, garantiert. Durch diese Verzögerung, erlaubte ich mir eine kleine Pause das leise plätschern eines Bächleins, konnte ich aus machen. Doch in diesem idyllischen Bild, tauchte ein anderes, überhaupt nicht dazu passendes, Geräusch auf. Das dröhnen eines schnellen Autos. Zivilisation, war mein erster Gedanke. Voller Freude, nahm ich meinen Sprint wieder auf und folgte dem Geräusch der Autos, die langsam näher kamen. Dieses mal endete mein Sprint an einer, kahlen, grauen Steinwand. Eine Schutzmauer, einer Autobahn, die den Weitergang unmöglich machte. Ein wenig enttäuscht, dass es nicht weiter geht, lehnte ich mich an einen Baum. Bis jetzt müssen schon fast vier Stunden vergangen sein. Derek kann mich auf keinen Fall einholen. Zumindest hoffte ich das, denn sein Geruch lag nirgends in der Luft. Er hing lediglich noch an meiner Kleidung. Schlau wie ich war, kletterte, oder besser versuchte ich auf einen Baum zu klettern und über die Mauer zu sehen. Nach etwas Tollpatschigkeit, gelang es mir wenigstens, ein wenig über die Mauer zu linsen. Auf einem Autobahnschild stand: Berlin 47km Voller Euphorie, sprang ich den Baum hinab und landete letzten Endes auf allen vier Buchstaben. Mit dem Gedanken, bald meinen besten Freund wieder zu sehen, lief ich in die Richtung laut dem Berlinschild. So kurz vor dem Ziel, kann mich gar nichts mehr aufhalten. Das habe ich zumindest gedacht. Würden die Autos bloß nicht so viele Abgase produzieren und der Wind anders stehen, hätte ich den Geruch vermutlich schon früher mitbekommen. Doch so lief ich Ihm direkt in die Arme. „Derek!“ sagte ich überrascht und trat einen Schritt zurück, als er wie aus dem Nichts, hinter einem Baum vor trat. Die Arme vor der Brust, der Kopf ein wenig gesenkt, mit seinen durchdringenden Blick. „Bitte sei nicht sauer, aber ich will Scott endlich wieder sehen. Ich vermisse Ihn und außerdem bin ich schon längst soweit“ versuchte ich irgendwie die Wogen zu glätten, aber erfolglos. Derek starrte weiter hin mich an, sagte aber nichts. So leicht lasse ich mich aber nicht beirren. „Du hast gesagt, wenn ich so weit bin, kann ich zurück und das bin ich. Also komm mir nicht in die Quere und lass mich weiter gehen“ sagte ich nun und ging einfach weiter. Auf gleicher Augenhöhe, merkte ich eine stechende Kälte in seinen Blick und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Martin, jetzt musst du das auch durch ziehen. Mit erhobenen Kopf schritt ich weiter, wie ein König. „Warte“ kam es nun doch von Ihm. Jetzt ist es vorbei. Weg rennen oder ergeben? Keine der beiden Optionen, klang befriedigend, aber eventuell Schmerzen schonender. Wunden verheilen zwar sehr schnell. Schmerzen tun sie aber trotzdem. Gerade, als ich auf die Knie gehen wollte und um Gnade zu flehen, nahm Derek seinen Autoschlüssel aus seiner Lederjacke und schwang diesen um seinen Zeigefinger. „Ich kann dich auch fahren“ Immer noch baff, saß ich erneut in den weichen Ledersitz von Derek´s Auto und starrte stur auf die Straße. Alles mögliche hatte ich mir ausgedacht. Von Verfolgungsjagd bis Folter, aber eine angenehme Heimfahrt blieb da aus. „Bist du mir schon die ganze Zeit gefolgt?“ fragte ich irgendwann die Stille brechend. Daraufhin sah er mich nur kurz an und lächelte. War das jetzt ein Ja, oder nicht? Warum muss mein Alpha nur so Maulfaul sein. Die restliche Fahrt verlief nicht anders. Ich stellte fragen und Derek ließ seine Gesichtsmuskeln spielen. Langsam tauchten die ersten Hochhäuser am Horizont auf. So auch ein weiteres gelbes Schild. Berlin: 7 km Ungeduldig rutschte ich auf dem Sitz hin und her. Dazu starrte ich immer wieder Derek an, in der Hoffnung, dass auch er sich freut, endlich wieder in der Stadt zu sein. Leider enttäuschte auch diesmal mich seine Reaktion. Grimmig wie ein Stein. Eigentlich nichts neues, wenn er nicht die letzten Tage so zufrieden und glücklich aussah. Selbst vorhin im Wald, als er mich leider gefunden hat, sah er nicht so grantig aus wie jetzt. „Derek was ist los? Hast du Angst, dass eventuell doch alles schief geht und ich mich nicht kontrollieren kann?“ fragte ich einfach ins Blaue. Irgendwo musste man ja anfangen zu hinter fragen und dieses Thema klang für mich am ehesten nach Sorge. Als Antwort kam nur ein leises Schnauben, gefolgt von einem Seufzer. „Vielleicht liegt es daran. Vielleicht liegt es aber auch daran, wieder allein zu sein...“ sagte mein Alpha und wurde zum Ende immer leiser. Verwirrt sah ich Ihn an. „Warum solltest du alleine sein? Wie ich dich verstanden habe, bin ich für immer an dich gebunden irgendwie. Das war doch so ein Rudelding, nicht?“ So ganz kam ich noch nicht mit dem ganzen klar, aber das kommt hoffentlich noch. Es muss. „So meinte ich das nicht. Ich möchte nicht mehr alleine sein. Jemand anderen in meiner Nähe, nein an meiner Seite wissen.“ Einen Moment ratterte es in meinen Hirn bis ich begriff. „Oh“ ja Oh, mehr kam nicht zu Stande. Was sollte ich auch antworten? 'Ja Derek, lass uns zusammen kommen, heiraten und irgendwann ganz viele Welpen haben' Obwohl der Gedanke gar nicht so schlecht klang. Wäre da nur nicht die Sache, dass Besagter mein ganzes Leben zerstört hat und ich nun alles von vorne anfangen muss. Außerdem ist er ein Werwolf und, Keine Ahnung... Während ich meine Gedanken sammelte, lag mein Blick auf den Häusern die wir passierten. Doch irgendwas fühlte sich merkwürdig an. Es war der Gedanke, alleine im Bett aufzuwachen. Einen Monat, musste ich mein Bett mit jemand anderen teilen und es fühlte sich erstaunlich gut an, zu wissen nicht alleine zu sein. Vielleicht sollte ich... Mit einem Ruck blieb das Auto stehen und ließ mich aufsehen. Wir standen vor meinen Haus. „Martin“ sagte Derek leise und es schwand ein wenig Trauer mit. „Ich warte noch eine halbe Stunde vor deinem Haus. Dann fahre ich zu mir. Wenn etwas ist, du hast meine Nummer“ Mit diesen Worten, gab er die Beifahrertür frei und ließ mich aussteigen. Der Schnee auf dem Gehweg, glitzerte im Sonnenlicht und ließ mich blinzeln. Mit gemischten Gefühlen stieg ich die Treppe hinauf und öffnete die Tür. Der Briefkasten, platze förmlich aus allen Nähten. Brief, Zeitungen und weitere Schriftstücke, kamen mir beim öffnen entgegen. Das wird dauern. Knarzend, ging meine Wohnungstür auf und kurze Zeit später, genau so wieder zu. Der Geruch von alten Klamotten, Alkohol und irgendwas verfaulten lag in der Luft, dass mir Augenblicklich übel wurde. Schnell öffnete ich Luft anhaltend alle Fenster, damit man wenigstens atmen konnte. Natürlich sah es noch alles so aus, wie ich es gezwungender maßen verlassen hatte. Das Buffet, war das reinste Sporenparadies. Wahrscheinlich ein ansehnliches Bioprojekt, wenn ich noch zur Schule gehen würde. Auf dem Küchentisch lag ein Brief. Geschlossen und ein gestaubt. ~Scott~ Mit dem Brief in der Hand lief ich in mein Zimmer. Zu meinen entsetzten musst ich fest stellen, dass meine Neonröhren noch brannten. Jetzt schon fertig setzte ich mich auf mein Bett und rieb mir über die Augen. „Wie soll ich das nur wieder hin kriegen“ Der kalte Winterwind, kitzelte meinen Nacken und brach die Gerüche von draußen hinein. Autos, Pflanzen, Wasser und Derek. Was hatte er gesagt. 30 Minuten wartet er. Hastig sah ich auf mein Handy, dass ich nun endlich laden konnte. Sind sie schon vorbei?. Ohne weiter nachzudenken packte ich schnell meinen Rucksack, mit irgendwelchen Kram zusammen, der vielleicht wichtig sein könnte. Kleidung, Zahnbürste, Ladekabel und oben der Brief von Scott. Warum ich das tat, wusste ich selbst noch nicht genau, aber irgendwo im Kopf schwebte der Begriff, Geborgenheit und Hoffnung. Fliegend, kam ich an der unteren Tür an und riss diese fasst aus den angeln. Im Moment war mir alles egal. Ich wollte nur noch zu Derek. Schnell kam ich an der Straße an und schlitterte noch ein kleines Stück, bis mich eine Person fest heilt. Derek. Mit einem lächeln nahm er meinen Rucksack ab und verstaute diesen. Danach öffnete er mir die Tür und fuhr kurz danach auch schon wieder los. „Woher wusstest du, dass ich zurück komm?“ fragte ich Ihn, als wir an einer roten Ampel hielten. Dann antwortete er, leise, aber mit einem leichten Lächeln. „Ich wusste es nicht“ Hoffe, es hat euch ein wenig gefallen. Das war vor erst das letzte Kapitel. Lg Wernes^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)