Ein halber Geist, ein ganzes Problem von SnoopFroggyFrog ================================================================================ Kapitel 3: Da kam ein schwarzer Jägersmann... --------------------------------------------- Vorsichtig lugte Snape um das leicht geöffnete Eingangstor. Hinter ihm hatte sich Dumbledore versteckt. „Siehst du ihn?“ „Nein, aber leider höre ich dich.“ „Warum bist du so fies zu mir?!“ „Weil es meinen Tag verbessert. Und jetzt halt die Schnauze.“ Snape schlich vorsichtig voran, Zauberstab gezückt, und hielt Ausschau nach diesem Tomgeist. Obwohl er ja erzählt bekommen hatte, dass dieser in das Streichebusiness eingestiegen war, erwartete er, dass ihm gleich ein paar Flüche entgegenschießen würden. Doch es blieb staubstill. „Hab deinen Zin-“, brüllte es plötzlich los, doch augenscheinlich bereute Peeves es bereits, ausgerechnet den Spruch gewählt zu haben, als er des Mörderblicks gewahr wurde, den der notorisch missmutige Snape ihm zuwarf. Eher weniger aus Bedenken über die Meinung des Tränkemeisters von ihm, sondern vielmehr aus Wissen darüber, was der auch einem Geist alles antun konnte, wenn er es nur wollte. „Peeves!“ bellte Snape auch sogleich, und der opportunistische Poltergeist nahm zackig Habachtstellung ein. „Jawoll!“ „Wir suchen Myrtle und ihren neuen Mitbewohner. Hilf uns jagen.“ „Severus, der Junge ist doch kein Fuchs auf einer Jagd!“ brachte Dumbledore geschockt heraus, und hielt sich sogleich den katrigen Schädel. „Seit wann hast DU denn bitte moralische Bedenken?“ „Seit immer!“ Somit musste die Jagd fürs Erste ausfallen, da Severus Snape von und zu der schlechten Stimmung in einem hysterischen Lachanfall zu Boden fiel. Myrtle grinste sich einen, als sie die Beobachtung wiedergab, dabei aus lauter juxiger Stimmung sogar kopfüber schwebend. Tom war nicht ganz so gut drauf. „Das ist ja alles schön und gut“, meinte er grimmig, „aber was mache ich, wenn sie wirklich einen Weg finden, mich rauszuwerfen?“ „Was machen WIR!“ protestierte Myrtle, die seit Toms Erscheinen fast konstant in gruselig guter Laune war. Es erinnerte ihn subtil an die Zeiten, als er ihr gelegentlich gegen Olive Hornby helfen konnte und dieser Punkte abzog oder Strafarbeiten aufbrummte, und sie ihm daraufhin durch das Schloss nachgetrottet war wie ein ausgesetztes Hündchen im Regen. Sie war wirklich leicht zu beeindrucken. „Okay, was machen WIR, wenn sie einen Weg finden, mich rauszuwerfen? Und was mache ICH, wenn der Rest von mir herausfindet, was los ist? Körperlos hin, körperlos her, er wird schon einen Weg finden, mir das Leben schwer zu machen“, endete er zitronensäuriggelaunt. Myrtle wirbelte wieder in normale Position und kaute auf ihrer Unterlippe – zumindest ließ sie es so aussehen. „Kannst du Dumbledore nicht einfach bitten, dich hier wohnen zu lassen?“ fragte sie unschuldig. Tom starrte sie an. Myrtle starrte zurück. Tom starrte sie an. Myrtle starrte zurück. Tom starrte sie weiterhin an. Myrtle starrte weiterhin zurück. Tom hob langsam die Hand zu seinem Kopf und tippte sich mit seinem Zeigefinger betont langsam an die Stirn. Dann schwebte er zur Tür. „Vergiss es, ich frag die graue Dame.“ „Wieso sollte mein Hausgeist dir helfen können?“ fragte Myrtle ehrlich verwundert. Tom sah über seine Schulter zu ihr und antwortete: „Weil ihre Mutter dein Haus gegründet hat.“ Damit schwebte er von dannen auf eine seiner einsiedlerkrebslichen Schlosstouren. Myrtle zuckte die durchsichtigen Schultern und erklärte niemand Besonderem: „Magische Eltern sind doch alle nicht mehr ganz dicht...“ Nachdem sie dieses wahre Wort gelassen ausgesprochen hatte flog sie hinein in ihre geliebten Rohre, um diese hämisch vor sich hinkichernd zu lockern. Vor Ende der Ferien wollte sie sich alle Toiletten vorgenommen haben – das würde noch ein wahres Fest werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)