In Flammen von Wortfetzen ================================================================================ Kapitel 4: Des Engels Geschichte -------------------------------- „Ich höre“, verlangte Lydia erwartungsvoll, kaum, dass Jordan die Tür zu seinem Balkon hinter sich geschlossen hatte. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah ihn gespannt an. „Setz dich bitte erst mal“, bat Jordan und deutete auf die dunkle Couch in der Mitte des Raums. „Möchtest du was zu trinken?“, fragte er stattdessen. „Ich bin nicht hier um ein Kaffeekränzchen mit dir zu veranstalten, sondern will endlich wissen was hier gespielt wird!“, erwiderte Lydia schroff, setzte sich aber dennoch und schlug mit einem strengen Blick ihre Beine übereinander. „Gut, dann werde ich mir allerdings schnell was holen. Ich habe Durst“, sagte Jordan unbeeindruckt. Missmutig sah Lydia ihm hinterher, wie er seelenruhig in seine Küche schlenderte. Wenige Sekunden später konnte man Geschirr klirren hören. Gelangweilt ließ sie ihren Blick in seinem Wohnzimmer umherschweifen und realisierte dabei, dass sie zum ersten Mal seine Wohnung bewusst wahrnahm. Das schwere Bücherregal, unter dem Jordan gestern vergraben gewesen war, stand mittlerweile wieder an seinem Platz. Die Bücher waren allerdings nur teilweise wieder eingeräumt und stapelten sich um das Regal herum am Boden. Jordan schien auch leidenschaftlicher Musikliebhaber zu sein. In einem anderen Regal neben einem Plattenspieler und einer Stereoanlage waren Schallplatten und CDs fein säuberlich nebeneinander eingeräumt. Auch viele Pflanzen schmückten den von der Sonne helldurchfluteten Raum, so dass Lydia erst auf den zweiten Blick bemerkt, dass in diesem Zimmer etwas fehlte. Die Wände waren alle kahl. Nirgends hing ein gemaltes Bild oder eine Fotografie, die Familie, Freunde oder Dinge zeigte, die er gerne mochte. Eine Wohnung, ohne Geschichte. Lydia erinnerte sich plötzlich wieder daran, wie er ihr gestern gesagt hatte, dass in seinem Leben aktuell Sheriff Stilinski, seine Kollegen und sie seine häufigsten Kontakte waren. Obwohl Lydia eigentlich noch wütend auf ihn war, konnte sie nicht verhindern, dass sie plötzlich wieder etwas Mitleid mit ihm bekam. Immerhin hatte er sie auch dazugezählt, dabei waren sie sich fast noch vollkommen fremd und in den letzten Monaten war zwischen all den Geschehnissen nie die Zeit für persönliche Fragen gewesen. Erst seitdem sie wusste, dass er auch ein magisches Wesen war, beschäftigte sie sich überhaupt gedanklich näher mit ihm. Jordan kam mit zwei Tassen in der Hand wieder aus der Küche und stellte beide vorsichtig auf den Beistelltisch vor der Couch ab. Lydia zog überrascht die Augenbraue hoch, als sie einen Blick auf die Tasse mit der dampfenden Flüssigkeit vor sich warf. Eigentlich hatte sie recht deutlich gemacht, dass sie nicht wegen eines Kaffeeklatschs vorbei gekommen war. „Da du gegen ein Kaffeekränzchen bist, habe ich gedacht, mache ich einfach ein Teekränzchen daraus“, sagte Jordan leichthin und deutete auf die Tasse vor Lydia. „Pfefferminze, dein Lieblingstee.“ So viel zum Thema, dass sie einander nicht richtig kannten. Sie wusste zwar nichts von ihm, aber er war mittlerweile schon so weit, dass er ihre Lieblingsteesorte kannte. Lydia stieß einen tiefen Seufzer aus und warf Jordan einen eindringlichen Blick zu. „Versuch mich nicht um den Finger zu wickeln, sondern sei einfach ehrlich. Ich will jetzt Antworten.“ Jordans Lächeln verschwand. Er wirkte erschöpft und bedrückt, als er den Blick von ihr abwandte und sich neben sie setzte. „Ich will dich nicht um den Finger wickeln. Du bekommst deine Antworten“, begann er langsam und brach ab. Einige stille Sekunden vergingen, in denen Lydia sich nicht getraut hatte, etwas zu sagen. In Jordans Gesichtsausdruck war deutlich zu erkennen, dass er regelrecht einen inneren Kampf mich sich selbst zu bewältigen hatte. „Ich bin nicht selbstmordgefährdet. Es klingt vielleicht merkwürdig, aber das gerade war ein Test“, fuhr er schließlich fort. „Gestern hättest du mich nicht retten dürfen. Ich hätte sterben sollen.“ Lydia schnaubte. „Ich habe dich-“ „Unterbrich mich nicht!“ Obwohl Lydia von seinen Behauptungen alles andere als begeistert war, blieb sie zähneknirschend stumm. Sie vertröstete sich damit, dass sie ihm seine idiotischen Theorien immer noch um die Ohren hauen konnte, wenn sie ihre Antworten bekommen hatte. „Ich kann mich jetzt wieder an alles erinnern“, fuhr Jordan vorsichtig fort. „Daran, wer ich bin oder sagen wir mal so: Ich erinnere mich wieder an das, was ich einmal war - und leider war das nichts Gutes.“ Ungläubig riss Lydia die Augen auf, während Jordan sich um ein kleines Lächeln bemühte. So sehr er sich aber auch anstrengte, konnte er seine Niedergeschlagenheit damit nicht verbergen. „Mich nannte man früher Uriel. Sagt dir der Name vielleicht etwas?“ Ja, das tat er allerdings. Lange starrte sie Jordan stumm an und versuchte in seinem Gesicht herauszulesen, ob er sich vielleicht gerade einen schlechten Scherz mit ihr erlaubte, allerdings sah er todernst aus. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er fest von dem überzeugt war, was er sagte. In den vergangenen zwei Jahren hatte Lydia bereits vieles gesehen oder gehört, und deswegen war sie bisher immer der Meinung gewesen, dass man ihr nicht mehr so schnell den Boden unter den Füßen weg ziehen konnte. Jordans Worte fühlten sich allerdings gerade absolut entsetzlich an. Lydia begann schlecht zu werden. „Uriel ist der Name eines Engels. In einigen Liturgien wird er als der vierte Erzengel angesehen“, sagte sie mit kratziger Stimme, nachdem sie ihre Sprachlosigkeit überwunden hatte. Sie warf ihm einen flehenden Blick zu. „Bitte … sag mir, dass das nicht wahr ist. Bitte.“ Jordan wandte entschuldigend sein Gesicht von ihr ab. „Das wäre gelogen.“ Seine Worte fühlten sich wie ein Schlag in die Magengrube an. So unglaublich es auch klang, Lydia konnte nicht zweifeln. Jordan hatte sogar ohne einen Kratzer überlebt, als er bei lebendigem Leib verbrannt worden war. Auch dachte sie wieder an das Erscheinungsbild des Monsters: die menschenähnliche Gestalt, die großen Flügel, das Schwert. Das Wesen war nicht im Bestiarium zu finden gewesen, weil es eigentlich ein Engel war. Jordan war nicht im Bestiarium zu finden gewesen, weil auch er einer war. „Dann gibt es tatsächlich Gott?“ Lydia wusste nicht, ob sie plötzlich sehr viel klarer sah oder umso verwirrter war, aber das spielte für sie jetzt auch keine Rolle. Ihre Lippen begannen zu beben. Auf einmal verspürte so viel Hass in sich gegen Jordan und die diese barbarische Welt, dass sie seine Nähe nicht mehr ertragen konnte. „Wenn du wirklich so etwas wie ein Engel bist und es Engel gibt, die Menschen beschützen sollten, warum passieren diese furchtbaren Dinge auf der Welt?“, fragte sie aufgebracht. Tränen begannen ihren Blick zu verschleiern und versuchten ihr die Kehle zuzuschnüren. Sie musste schluckten, ehe sie fortfahren konnte. „Warum musste Allison sterben? Oder Aiden? Warum gibt es all diese sinnlosen Tode? Wie kann Gott einem das antun, wenn er einen doch lieben sollte? Wie könnt ihr das nur zulassen?“ Jordan griff nach ihrer Hand, doch Lydia schlug sie grob beiseite. „Fass mich bloß nicht mehr an!“, schrie sie ihn an. „Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!“ Sie sprang von der Couch auf und stieß dabei gegen den Beistelltisch, wodurch ihre volle Teetasse umkippte und den Inhalt über dem Tisch auf den Teppich ergoss. Normalerweise wäre ihr dieses Malheur peinlich gewesen, doch sie war viel zu aufgebracht, um sich von einer verschütteten Tasse wieder beruhigen zu lassen. Lydia versuchte zur Wohnungstür zu stürzen, aber noch bevor sie den Flur erreicht hatte, griff erneut Jordans Hand nach ihr. Dieses Mal schaffte er es ihr Handgelenk zu umklammern und zerrte sie unsanft zurück, damit sie ihn wieder ansah. Sie schrie, weinte und versuchte mit den Fäusten nach ihm zu schlagen. Jordans unnachgiebigem Griff entkam sie jedoch nicht. Unbeeindruckt drückte er sie eng an seine Brust und schlang seine Arme um sie. „Ich hasse dich“, rief Lydia unablässig und versuchte sich weiterhin standhaft gegen seine Umarmung zu wehren, doch irgendwann wurden ihre Arme müde und sie begriff, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Lydia begann sich selbst ebenfalls dafür zu hassen, als sie nachgab und schließlich hemmungslos in seinen Armen zu weinen begann. Vor Erschöpfung knicken ihre Beine ein, doch Jordan hatte sie bereits aufgefangen und setzte sich mit ihr wieder auf die Couch. Wie ein kleines Kind wog er sie dort weiterhin in den Armen und ließ Lydia die Zeit, die sie für sich und ihre Tränen brauchte. Irgendwann waren sie versiegt und ließen nur noch eine schniefende Lydia zurück, die sich erschöpft die nassen Stellen aus dem Gesicht wischte. Allmählich wurde sie sich auch über ihre unangenehme Lage auf Jordans Schoß bewusst. Sie wandte sich aus seinem Griff und robbte auf den Platz auf der Couch neben ihm. Lydia begegnete seinen wachsamen grünen Augen, doch musste schnell den Blick wieder abwenden. Ob sie noch wütend auf ihn war oder ihn sogar wirklich hasste, wusste sie nicht. Im Augenblick war sie viel zu kraftlos und musste seine Worte erst verdauen, um sich überhaupt darüber bewusst zu werden, was nun in ihr vorging. Der Gedanke an Allison, Aiden und all die Menschen, die so sinnlos aus dem Leben gerissen wurden, fühlte sich dabei weiterhin an, als hätte sich ein Anker tief in ihr Herz gebohrt. Einige Minuten saßen sie schweigend nebeneinander. Irgendwo tickte eine Uhr und fröhliches Vogelgezwitscher war von draußen zu hören. Es war Jordan, der als erstes die Stille unterbrach. „Es tut mir leid, dass ich dir das antun muss“, flüsterte er. Wieder einmal wollten Tränen Lydia die Kehle zuschnüren und wieder einmal fragte sie sich, wann sie zu diesem weinerlichen und schwachen Mädchen geworden war. Sie versuchte weiterhin ihre Augen starr auf die dunkle Polsterung seiner Couch gerichtet zu halten und konzentrierte sich darauf ihren Tränen nicht erneut freien Lauf zu lassen. „Das Wesen gestern, dass dich erstechen wollte, war auch ein Engel, richtig?“, fragte sie leise. „Ja“, erwiderte Jordan. „Du bist gestern dem Erzengel Michael begegnet.“ Ein Erzengel wollte ihn umbringen? Plötzlich überkam Lydia eine beängstigende Vorstellung, die sie bisher nur aus Büchern oder Filmen kannte. „Sind Engel böse?“, hackte sie weiter nach und hob nun wieder den Blick, um seine Reaktion auf ihre Fragen zu sehen. „Bist du … böse?“ Wieder war Jordan deutlich anzusehen, dass er mit der Antwort kämpfe. Lydia wünschte, es würde ihm leichter fallen. Erneut machte sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen breit. Sie wusste nicht, vor welcher Antwort sie gerade am meisten Angst hatte. Der Gedanke an böse Engel fühlte sich entsetzlich an. Allerdings erklärte es auch all die furchtbaren Verbrechen auf der Erde, wenn man der blanken Himmelswillkür ausgesetzt war, die vielleicht noch viel schlechter war, als die Menschen auf dieser Welt. Die Vorstellung von einem bösen Jordan fühlte sich dagegen an, als würde der Anker ihr Herz nun erbarmungslos in Fetzen reißen. Wie konnte jemand böse sein, der in der Vergangenheit so viel Gutes getan hatte? Er war immerhin Deputy und immer da gewesen, um ihnen zu helfen, hatte ihr und Stiles vor Brunski das Leben gerettet, ihren Freunden im Kampf gegen Peter beigestanden und sie selbst gerade tröstend in den Armen gehalten, nachdem sie ihm an den Kopf geworfen hatte, dass sie in hassen würde. Die aberwitzige Hoffnung keimte in Lydia auf, er habe sich wohlmöglich gegen die böse Engelsgewalt gestellt, da er einer von den Guten war. „Engel sind nicht böse, allerdings auch nicht vollkommen gut“, sagte Jordan, was Lydias Hoffnung genauso schnell wieder erlöschen ließ, wie sie gekommen war. „Sie sind neutral und haben ihre eigene Vorstellung von Moral und dem richtigen Weg. Die Engel haben euch auf Gottes Anweisung hin weitergehend euch selbst überlassen.“ Lydias Augen weiteten sich erschrocken. „Willst du damit sagen, dass Gott die Menschen … verlassen hat?“ „Adam und Eva hatten ihn enttäuscht und verletzt. Mit Jesus wollte er ihnen sehr viele Jahre später eine neue Chance geben, doch sie haben seinen Sohn gefoltert, ans Kreuz genagelt und sterben lassen, weil sie nicht glauben wollen. Noch bis heute glauben die Menschen, dass Jesus für sie gestorben sei und damit alle Sünden dieser Welt auf sich genommen hat, aber der Menschheit größte Sünde war es, den Sohne Gottes sterben zu lassen. Das kann er ihnen bis heute nicht verzeihen. Gott erschuf die Menschen nach seinem Ebenbild, verstehst du? Den Verlust seines eigenen Kindes hat Gott genauso gefühlt, wie es ein Mensch tut.“ Bisher war Lydia keine gläubige Christin gewesen, die jeden Sonntag brav zum Gottesdienst ging, allerdings hatte sie sich auch nie als Atheistin bezeichnet. In schlimmen Zeiten hatte sie sich immer tröstlich an die Hoffnung geklammert, dass es eine höhere Macht geben musste, die wachend und schützend eine Hand über die Menschen, die sie liebte, und sie selbst hielt. Wie vergebens diese Hoffnung doch immer gewesen war … und auch wenn es merkwürdig klang, konnte sie durch Jordans Worte sogar Verständnis für Gottes Enttäuschung aufbringen. „Und wie lautet die Antwort auf meine andere Frage?“, wollte Lydia vorsichtig wissen. „Warum wollte Michael dich töten? Bist du böse?“ Jordans grüne Augen fixierten sie plötzlich eindringlich, so dass Lydia ein Schauer über den Rücken rannte. „Ich war es“, wisperte er. „Als Erzengel hatte ich mich irgendwann in die Menschen verliebt. Ich verstand Gottes Haltung ihnen gegenüber nicht, verstand nicht, warum er nichts gegen die Kriege, den Hunger und all das Leid unternahm und wurde damit immer unzufriedener. Luzifer erkannte, dass ich eine Schwachstelle war und nutze das aus, um mich weiter gegen Gott aufzuhetzen. Er nutze mich als Schachfigur, um ihn zu stürzen. Sein Einfluss machte mich machthungrig und ich brachte viele Engel dazu, meine Sichtweise zu verstehen und meinen Vorstellungen zu folgen, um sich gegen Gott und den Himmel aufzulehnen. Viele Engel begannen den Glauben an ihn zu verlieren, was Gott geschwächt hatte. Ich war schließlich dafür verantwortlich, dass im Himmel ein Krieg entbrannt ist. Erst waren wir überlegen, doch als Gott Michael schickte, um mich zu bekämpfen, hatte sich das Blatt gewendet. Michael war der Mächtigste von uns Erzengeln. Er hat mir meine Flügel genommen und mich aus dem Himmel gestoßen. Damit hat er einen Menschen aus mir gemacht, allerdings habe ich gemerkt, dass ich noch einen kleinen Bruchteil meiner Kräfte zu besitzen scheine. Bis ich Michael gestern begegnet bin, konnte ich mich selbst nicht mehr an all das erinnern.“ Lydia legte nachdenklich die Stirn in Falten. „Jordan … das bedeutet übersetzt der Herabsteigende“, sagte sie langsam und warf ihm dabei einen langen Blick zu. Es war, als würde sie ihn plötzlich das erste Mal richtig sehen. Die Wahrheit über seine Herkunft, seine Geschichte, sein Name - so unglaublich es klang, irgendwie ergab alles einen Sinn. „Du wurdest verbannt, weil du eine bessere Welt für uns Menschen wolltest.“ „Ich habe gesehen, dass es Menschen wie dich gab. Solche, die es wert waren.“ Wahrscheinlich hätte er ihr nichts Schöneres sagen können, doch für Lydia war es erschreckend wie unerwartet ihr Körper darauf reagierte. Ihr Herz raste plötzlich wie das einer Marathonläuferin, während sie gleichzeitig nicht in der Lage war sich dem Blick seiner grünen Augen zu entziehen. Sie spürte, wie sich ihre Wangen vor Hitze verfärbten und hoffte, dass Jordan es ihr nicht ansehen würde. Erst als sie sich deswegen über sich selbst ärgern musste, erlangte Lydia ihre Kontrolle über ihren Körper zurück. Sie stand wieder vom Sofa auf, um diesen unangenehmen Moment zu unterbrechen. Wieder einmal konnte Jordan nicht weiter genug von ihr entfernt sein. „Ich muss das alles erst mal verdauen“, sagte sie, verschränkte die Arme vor der Brust und sah dabei zu Boden. Lydia schämte sich, fühlte sich, als würde sie ihn im Stich lassen, aber sie wünschte sich aktuell nichts sehnlicher als in Ruhe seine Worte zu verinnerlichen zu können und all das richtig zu verstehen. „Ich sollte gehen.“ „Ich muss dir allerdings noch etwas sagen.“ Jordan stand ebenfalls auf. Der Ausdruck in seinem Gesicht verfinsterte sich. „Als du mir gestern das Leben gerettet hast, hast du mich an dich gebunden. Kannst du dir vorstellen was dieses Wort bedeutet?“ Wenn auch unbewusst wich Lydia ängstlich einen Schritt von ihm zurück. „Ich vermute nichts Gutes“, wisperte sie leise. Gerne hätte sie ihn jetzt Kopfschütteln oder Lächeln gesehen, aber sein Blick bleib weiterhin unnachgiebig hart auf sie gerichtet. Es bedeutete also wirklich nichts Gutes. „Ich hätte gar nicht zugelassen, dass es soweit kommt, wenn ich mich erinnert hätte. Das musst du mir glauben, Lydia“, sagte er eindringlich. „Gott will meinen Tod, da ich als zu gefährlich angesehen werde. Ich kann allerdings nicht mehr sterben, ohne, dass du stirbst.“ * Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)