My Life von --saku-- ================================================================================ Prolog: -------- Große, smaragdgrüne Augen betrachteten sich kritisch im Spiegel. Das Mädchen, welchem diese gehörten, war gerade mit dem Schminken fertig geworden. Als sie schließlich ihren Liedstrich verbesserte, kämmte sie ihre hüftlangen, hellen, rosafarbenden Haare sorgfältig. Es war ungewöhnlich, dass sich die junge Frau so hübsch machte. Doch heute war kein gewöhnlicher Tag. Nein. Ganz und gar nicht. Denn es war der Geburtstag ihrer besten Freundin, Temari. Sie wurde nun schon 18 und dies musste natürlich gefeiert werden, das Mädchen selbst war 17. Sie ging ins Wohnzimmer, in dem ihr kleiner Bruder ungeduldig auf sie wartete. Haru, war gerade einmal 9 Jahre alt und ein sehr lebhaftes und fröhliches Kind, trotz der Umstände in denen sie lebten. Dies, bewunderte sie sehr an ihm. Ihr Vater war Alkoholiker und ihre Mutter starb vor 2 Jahren an Lungenkrebs. Nach diesem tragischen Verlust, ließ sich der Vater der Kinder total gehen und das, damals noch 15 Jährige Mädchen, musste sich um alles kümmern. Dies hieß: Rechnungen zahlen, kochen, putzen, für ihren Bruder da sein, und, und, und. Es blieb keine Zeit ihrer Mutter nachzutrauern, keine Zeit für Tränen, keine Zeit um ihre Kindheit noch auszuleben. Von einem Tag auf den anderen wurde sie erwachsen. Sie durfte nicht schwach werden, durfte nicht zeigen, dass sie manchmal einfach nicht mehr konnte. Sie brach innerlich zusammen, doch dies durfte keiner sehen. Das Mädchen durfte nicht aufgeben. Nein. Wer würde sich sonst um ihren Bruder kümmern? Die einzige Person die ihr den Halt gab, den sie so dringend brauchte, die einzige Person für die sie lebte, die dafür sorgte, dass sie sich selbst noch nicht aufgab. Dann war da noch Temari. Ja, sie und er bildeten den Sinn, ihres kaputten Lebens. Dank ihnen, überlebte sie den Druck, die Schläge und diese unerträgliche Trauer. Haru zog sich die Schuhe an und seine Schwester packte noch ein paar Sachen, damit sie bei der nun 18 Jährigen, übernachten konnten. Ihr Vater war seit gestern weg und kam wahrscheinlich in den nächsten Tagen nicht. Das machte er ab und zu. Einfach verschwinden. Ja, das wollte sie auch gerne. Die Zeit, in der er weg war, war die schönste. Traurig, diese Tatsache. Den Schlüssel steckte sie ins Schloss und sperrte dann zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen, ging sie mit dem kleinen Jungen zur Bushaltestelle. Diesen Tag würde ihr keiner zerstören. Kapitel 1: ----------- Man hörte den Ton der Kingel, die ich gerade betätigte, durch das Haus hallen. Dieses gehörte eher zu den kleineren hier in der Stadt, aber ich fand es trotzdem sehr groß. Es war zweistöckig, oben befanden sich 4 Zimmer, das von Temari und ihren Brüdern Kankuro und Gaara, dann noch ein Badezimmer + Toilette. Unten waren das Schlafzimmer ihrer Eltern, noch ein Badezimmer, ein großes Wohnzimmer, das mit dem Esszimmer verbunden war und eine etwas kleinere Küche. Das Haus war in einem pastellgelb gestrichen, es hatte einen kleinen Vorgarten und rundherum befand sich ein dunkler, hölzerner Zaun der mir ungefähr bis zur Brust ging. Im Garten befanden sich ein Grill, ein Tisch mit aufklappbaren Stühlen und zwei Fußbälle, wahrscheinlich die von Kankuro und Gaara. Jemand schloss die Tür auf und öffnete sie anschließend. "SAKURAAAA!" Die blondhaarige warf sich mir um den Hals und ich hatte leichte Schwierigkeiten mit meinem Gleichgewicht. "Endlich bist du da." flüsterte sie. "Ja, tut mir leid für die Verspätung." "Kein Problem." Sie grinste mich an und musterte mich gründlich. "Wow du hast dich ja sehr hübsch gemacht. Ich wusste nicht, dass du so gut aussehn kannst, haha." "Es ist ja schließlich dein 18 Geb-" "HAPPY BIRTHDAY TO YOUUUU, HAPPY BIRTHDAY TO YOUUU,…" unterbrach mich mein kleiner Bruder. Es war mehr ein schreien als singen, aber ich stimmte mit ein und so "sangen" wir das Lied für sie zu Ende. "Awwww, Haruuu du bist so süß, komm her!" Temari drückte ihn einmal fest, was ein leichtes aufstöhnen verursachte, da sie es doch etwas übertrieb. "Ach, kommt jetzt endlich rein. Wir essen gerade und ihr habt bestimmt auch hunger." Sagte sie mit einem grinsendem Gesicht und schon meldete sich mein Bauch zu Wort, was uns kurz lachen lies. Haru und ich fühlten uns sehr wohl hier. Es war so anders als bei uns zuhause. Es gab keine schlimmen Streitereien, keine Gewalt, keine Angst. Mein Bruder liebte es hier, er war nirgendwo glücklicher und sein Wohlbefinden war mir am wichtigsten. Im Flur zogen wir unsere Schuhe aus und gingen dann ins Esszimmer. Dort angekommen, begrüßten wir alle und die zwei Brüder freuten sich sichtlich über unser erscheinen. Kein Wunder, wir waren schließlich eine Art Bruder und Schwester für sie. "Na kommt, ich habe dein Lieblingsessen gekocht, Haru. Spaghetti Bolognese." "Jaaaa dankeschön!" Temari's Mutter war die netteste Person, die ich je kennengelernt habe. Diese Frau war wirklich einzigartig und ihre Kochkünste waren der Wahnsinn. Ihr Vater hingegen war nicht so eine reizende Person. Er war sehr streng und seine Arbeit lag immer an erster Stelle. Trotzdem mochte ich ihn, ich hörte ihn nie schreien und er war generell, eher eine ruhige Person. Nach dem Essen, gingen ihre Eltern und nahmen Haru mit, da er doch etwas zu jung für Partys war. So weit ich verstand, fuhren sie übers Wochenende irgendwo hin um Urlaub zu machen und damit wir natürlich feiern konnten. "Wie kommt es, dass dir dein Vater erlaubt hat eine Party zu machen?" "Ich habe mich auch gewundert aber er sagt, es ist mein 18. und ich soll ihn auch feiern. Ach, egal Hauptsache er hat's erlaubt, haha" "Ja, da hast du recht." Zusammen erledigten wir noch den Abwasch und gingen dann in Temari's Zimmer. Es war recht klein, hatte aber die nötigsten Sachen und sogar einen kleinen Balkon. Ihr Zimmer war das einzige, das einen hatte. Ich lag auf ihrem weichen Bett, während sie im Schrank nach etwas suchte. Plötzlich schmiss sie mir ein Kleid auf den Kopf. Ich sah sie fragend an. "Zieh das an. Das Kleid steht dir sicher besser als die Jeans und die Bluse. Ich meine nicht, dass dir das nicht gut steht, aber es ist schließlich eine Party." "Du weißt, ich hasse Kleider." "Ach komm bitte, tu's für mich." Sie machte einen Schmollmund und ich konnte einfach nicht nein sagen. "Na gut. Ausnahmsweise, weil es dein Geburtstag ist." "Aahhhh dankee!" Sie sprang vor Freude in die Luft. "Nun komm schon raus." sagte Kankuro leicht genervt. "Ja gut, ich komme ja schon." Als ich die Tür von Temari's Zimmer öffnete und Kankuro und Gaara mich sahen, stockte ihnen der Atem. "Mund zu Jungs. Ihr habt wohl meine beste Freundin noch nie so hübsch gesehen." Zwinkerte Temari ihnen zu und ich wurde leicht rot. Ich hatte ein schwarzes Kleid an, welches mir ungefähr bis zur hälfte meiner Oberschenkel ging. Oben war es eng und hatte etwas dickere Träger, kurz unter der Brust war es durchsichtig mit einem Spitzenmuster, das war etwa 5cm breit und ging rundherum um das Kleid. Unter dem Muster lag das Kleid locker auf meiner Haut. Eigentlich fühlte ich mich sehr wohl darin, was ich nie erwartet hätte. Es war nicht zu kurz aber auch nicht zu lang, es präsentierte nicht viel Haut aber auch nicht zu wenig. Es war einfach perfekt. Eines muss man Temari lassen, sie hatte echt Geschmack. Ich streichte mir eine Strähne die sich in meinem Gesicht verirrt hatte hinter das Ohr. "Und wie sehe ich aus?" "Du-, ich-, ehhh.." "Kankuro? Alles in Ordnung? Hahahah" Der Angesprochene errötete leicht, was Gaara noch mehr zum Lachen veranlasste. Plötzilich hörten wir das Leuten der Türklingel. "I-ich geh schon." Und schon rannte der Ältere die Treppen runter. Ich fand es witzig, wie ihn mein Aussehen aus dem Konzept brachte, besonders da ich so etwas nicht gewohnt war. Ach ja, Kankuro war der Älteste mit seinen 19 Jahren, er war sehr verantwortungsbewusst und machte eigentlich nie Probleme, aus dieser Phase war er nämlich draußen. Gaara war der Jüngste, er wurde bald 16 und war eher ein verschlossener, geheimnisvoller Typ, der eindeutig zu viele Verehrerinnen hatte. Temari wurde heute 18 und war ein sehr fröhliches, verrücktes und stures Mädchen. Sie war das beliebteste und schönste Mädchen an unserer Schule und keiner verstand so richtig warum sie gerade mit mir, der wohl verschlossensten Person, welche niemandem auffiel, befreundet war. Aber das konnte ihnen sowieso egal sein. Schon nach kurzer Zeit, war das Haus so voll, dass viele draußen feiern mussten, was ihnen aber nichts ausmachte. Ich glaube ich habe mich noch nie so gut gefühlt. Normalerweise, hasste ich Partys und Orte an denen viele Menschen versammelt waren. Doch heute war es nicht so, ich trank, ich tanzte, ich lachte und hatte Spaß wie ich ihn noch nie bisher hatte. Keiner erlebte mich schon mal so, ich mich selbst auch nicht, aber es war einfach großartig. Ich ging kurz raus, um frische Luft zu schnappen und um nach Temari zu suchen, doch ich fand sie einfach nicht. Dann ging ich wieder rein und suchte sie noch einmal drinnen, vergeblich. "Duuu Kankuro?" "Jaa?" "Hast du Temari gesehen?" "Waas?" Wegen der lauten Musik verstanden wir uns kaum. "TEMARI!" Er nickte und zeigte mit dem Finger nach oben, also ging ich zu ihrem Zimmer. Was echt schwer war, da ich mich durch einen Haufen von Leuten drängen musste. Endlich angekommen öffnete ich die Tür vorsichtig und betrat das Zimmer, in dem es nicht mehr so laut war und man sich normal unterhalten konnte. Ich erschrak, als ich meine am Boden sitzende, heulende beste Freundin erblickte. Mit der einen Hand verdeckte sie ihr Gesicht, in der anderen hielt sie eine halbvolle Vodkaflasche. Ich kniete mich vor sie hin. "Temari?" Sie blickte hoch und als sie mich sah viel sie mir um den Hals und heulte sich aus. "Schhht. Beruhige dich, was ist denn los?" "N-nichts.." "Wie nichts? Es wird wohl einen Grund geben warum du Weinst." "N-nein e-e-es ist w-wirklich nichts.." sie brach wieder in Tränen aus. Durch ihr schluchzen verstand ich nicht, was sie mir versuchte zu sagen. Ich drückte sie leicht von mir weg, um in ihr Gesicht sehen zu können. "Was ist los?" Sagte ich mit strenger, fester Stimme. "I-ich.." … Meine Augen weiteten sich, eine Träne rann meine Wange runter und ich wünschte sie hätte es mir nie gesagt.. Kapitel 2: ----------- Mein Schädel brummte, alles drehte sich und mir war kotz übel. Eindeutig ein Kater und den hatte ich schon viel zu lange nicht mehr. Klar, stand ich nicht wirklich darauf, den ganzen Tag Kopfschmerzen und den Rest zu haben, aber es bewies, dass es eine erfolgreiche Nacht und Geburtstagsfeier war. Ich öffnete langsam meine Augen, musste sie allerdings gleich wieder schließen, da es meiner Meinung nach viel zu hell im Zimmer war. Nach einer Weile ging es und ich stellte fest, dass Temari und ich gestern, in einer komischen Position einschliefen. Ihr Kopf lag auf meinem Schoß und ich lehnte mit dem Rücken an der Wand, trotzdem lag ich halb auf ihr. Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, was mir auch gelang. Dann weckte ich sie kurz auf und half ihr sich aufs Bett zu legen. Ich nahm mir frische sachen zum anziehen und ging anschließend ins Badezimmer. Dort schminkte ich mich ab und duschte einmal gründlich. Das Schwindelgefühl war schon weg und mir war auch nicht mehr so schlecht wie vorher. Zum Glück trank ich gestern nicht zu viel, sonst könnte ich heute wohl nicht mehr aufstehen. In der Küche, nahm ich eine Kopfschmerztablette und machte mir einen Kaffee. Es war erst 10 Uhr und die anderen würden wahrscheinlich erst um 12 aufstehen. Ich nahm mir die Tasse Kaffee und machte es mir auf der Couch gemütlich. Ich starrte auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers, dachte über das nach, was Temari mir erzählt hatte und wollte es einfach nicht wahrhaben, vielleicht hatte ich nur schlecht geträumt. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie-. "Sakura?" Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Ja?" "Ist alles in Ordnung?" "Ja ja, wieso fragst du?" "Na ja, du starrst den Fernseher an, obwohl er nicht an ist." "Oh, haha. Ich war nur in Gedanken versunken. Setz dich doch Kankuro." Er nahm neben mir platz und schaltete den Fernseher ein. Nach gefühlten 20 Minuten unterbrach ich die Stille, die zwischen uns herrschte. Ich hielt es einfach nicht mehr aus und es platzte förmlich aus mir heraus. "Stimmt es?" "Was?" "Das ihr wegzieht…" Die ganze Zeit über sah ich ihm nicht in die Augen, erst als ich diese 3 Worte aussprach. Er sah mich lange an und ich konnte ein hauch von Trauer in seinem Blick erkennen. "Also ja?" Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich sah wieder den Fernseher an, da ich nicht wollte, dass er es bemerkte. Diesen schaltete er nun aus. "Sakura.." Auch als er meinen Namen sagte, fokusierte sich mein Blick weiterhin auf den nun wieder schwarzen Bildschirm. "Ja, es stimmt. Mama meint wir brauchen einen neu Anfang. Temari, Gaara und ich würden ja lieber bei Papa bleiben, aber er möchte das nicht. Eine eigene Wohnung können wir uns auch nicht leisten." Nun verstand ich gar nichts mehr. Ich wusste zwar nicht den Grund weshalb sie weg zogen, da Temari ihn mir nicht nannte und ich auch nicht nachfragte, weil ich sie stattdessen tröstete. Trotzdem verwirrte mich das und anscheinend sah man mir die Verwirrung an. "Du weißt es noch nicht?" "Was weiß ich nicht?" "Sie hat es dir also noch immer nicht gesagt.." "Verdammt nochmal Kankuro! Nun sag es mir doch endlich!" Es herrschte eine erdrückende Stille, die mich langsam verrückt machte. "Mama hat unseren Vater betrogen. Genau genommen hat sie bereits seit 4 Jahren eine Affäre mit einem anderen Mann." Kapitel 3: ----------- Es war Samstagabend und wo ging jeder, zu dieser Zeit hin? Zum wohl, bekanntesten, elegantesten und teuersten Lokal der Stadt. Na gut, nur jeder der es sich leisten konnte, also die Elite. Temari träumte schon so lange davon, einmal dort hin zu gehen, doch uns fehlte das Geld. Alleine der Eintritt kostete schon 50€ und der Preis der Getränke passte sich dem an, dafür sollte es dort wirklich unbeschreiblich schön sein. Natürlich wusste sie nichts von meinem Geburtstagsgeschenk, es sollte schließlich eine Überraschung werden und ich sparte über ein Jahr dafür. "Sag mir endlich wo wir hingehen!" "Nein und hör auf zu nerven." "Gut. Woher soll ich dann wissen, was ich anziehen soll?" "Wir ziehen Kleider an. Ich das schwarz, glitzernde, das du mir zum Geburtstag geschenkt hast und du dein schönstes. Es soll nicht zu sexy sein, mehr elegant okey?" "Hmm. Na gut." Wir zogen die eben genannten Kleider an, schminkten uns und machten uns unsere Haare. Sie hatte ihre zu einem strengen, hohen Zopf gebunden und ich lies meine leicht gewellten Haare offen. Dann korrigierten wir noch ein paar Feinheiten und gingen aus dem Haus. Ich wollte sie noch nicht darauf ansprechen, was ich in der Früh von Kankuro erfuhr. Es war kein guter Zeitpunkt, ich würde nur den Abend damit versauen. Generell sprach ich sie heute überhaupt nicht auf dieses Thema an, sie mich auch nicht. Es kam einfach nicht zur Sprache, warum, wussten wir beide wohl nicht. "Sagst du mir jetzt wo wir hingehen?" "Nein." Temari und ich gingen zu Kankuros Wagen, er würde uns hinfahren. Natürlich wusste er von meiner Überraschung, genau so wie Gaara. Nur die arme Temari hatte keine Ahnung. Wir stiegen in den Wagen und der Älteste fuhr los. Lange dauerte es nicht, bis wir ankamen, etwa 20 Minuten. "Wieso bleibst du hier stehen? Kankuro gehts dir gut? Ich glaube du bist noch etwas restfett von gestern. Du soll-" "Wir sind da." "Wir sind was?" "Da." Das Lokal befand sich direkt vor uns und Temaris Gesichtsausdruck werde ich wohl nie vergessen. Sie konnte es nicht fassen. Sagte kein Wort, sogar als wir in der Schlange standen und als wir unsere Ausweise zeigen und zahlen mussten, kein einziges Wort. "Ehm Temari?..Temari dein Ausweis." Wie in Trance zeigte sie ihn her. "Also 50€?" "Nein für besonders hübsche nur 30€." Der Türsteher zwinkerte uns zu, nachdem er mit dem anstarren fertig war. Ich gab ihm das Geld und ging so schnell wie möglich, mit meiner Freundin hinein. "Puh.. der war echt ekelig." "…" "Temari?" "…" "Ehmm, gehts dir gut?" Ich rüttelte leicht an ihrem Arm, doch von ihr kam nichts. Mir entfuhr ein Seufzen. "OH MEIN GOTT!!! ICH KANNS NICHT GLAUBEN! ICH LIEBE DICH SO SEHR!!!!" Sie sprang Wort wörtlich auf mich und drückte mich so fest, dass ich dachte ich würde gleich ersticken."Haha alles Gute zum Geburtstag." Als sie sich beruhigte, sahen wir uns einbisschen um. Es war dreistöckig, im Untergeschoss, war eine Disko, ein Stockwerk höher befand sich eine schöne Bar es war eher dunkel, die Beleuchtung war blau und man konnte Shisha rauchen. Oben war ein kleines, edles Restaurant und wenn man dann durch einen Gang ging, konnte man sich sogar ein Zimmer nehmen und musste nicht zahlen. Alles im allen war es also eine Diskothek, eine Shishabar, ein Restaurant und ein kostenloses Hotel. Kein wunder, dass es hier so teuer war. Temari und ich, nahmen uns einen Tisch und machten es uns sofort auf der schwarzen Couch gemütlich. "Na ihr süßen was kann ich euch denn bringen?" Der Kellner schien ziemlich jung, er war wahrscheinlich nur 2 oder 3 Jahre älter als wir und sah verdammt gut aus. "Für mich bitte einen Rotwein, Lambrusco." Übernahm ich das Wort, Temari erstaunte noch immer die ganze Location, weshalb sie etwas brauchte bis sie endlich antwortete. "Ehmm.. ein Desperados." "Wollt ihr auch Shisha rauchen?" Er sprach mehr zu Temari als zu mir, sie gefiel ihm anscheinend. "Sakura? Willst du?" "Ja, wieso nicht. Nehmen wir das Übliche?" "Okey, also Wassermelone." "Normaler Kopf?" "Ach gönnen wir uns heute mal was, mit Apfelkopf." "Haha, gut. Alles?" "Jap" dies sagten wir gleichzeitig, weshalb wir kurz lachten. "Sakura, wir hätten auch einen ganz normalen Kopf nehmen können." "Nein, es ist dein Geburtstagsgeschenk, also genieß es." Nach einer Weile, kam der Kellner wieder und brachte uns unsere Getränke. Er versuchte mit Temari zu flirten, doch das merkte sie nicht. Als er weg ging, nahm ich einen großen schluck von meinem Wein. Ach wie sehr ich ihn doch liebte. "Temari… bist du eigentlich so dumm oder tust du nur so?" "Ich glaube ich bins, hahaha." "Haha, nein ehrlich jetzt. Merkst du nicht, wie der Typ mit dir flirtet? Na ja oder es zumindest versucht." "Was? Nein. Spinnst du?" "Achte einfach mal darauf, wenn er wieder kommt." Nach einer kurzen Pause fuhr ich fort. "Aber er sieht schon gut aus." Mit einem vielsagendem Grinsen schielte ich zu ihr. "Keine Ahnung, hab nicht so darauf geachtet." Ich seufzte. "Du bist wirklich dumm." Als ich diese Worte aussprach kam auch schon der gut aussehende Typ. "So, hier ist eure Shisha." Erwartungsvoll sah ich Temari an, von der absolut nichts kam. Dennoch konnte ich in ihrem Blick erkennen, dass er ihr gefiel. "Seit wann arbeitest du hier?" Ja! Endlich sprach sie ihn an. Ach ich kannte einfach ihren Geschmack, was Jungs anging. "Ach, eigentlich arbeite ich gar nicht hier. Ich helfe nur aus, da es einen Mangel an Kellnern gibt." "Achso und was machst du dann?" "Tut mir leid, ich würde mich echt gerne weiter mit dir unterhalten, aber es warten noch ein paar Tische auf mich." "Oh, schade." "Warte kurz." Er schrieb etwas auf unsere Rechnung. "Hier, meine Nummer. Melde dich mal, ich würde mich echt freuen." Verführerisch lächelte er sie an und sie tat es ihm gleich. Dann ging er schon zum nächsten Tisch. "Wow, was war das denn?" Mit einem breitem Grinsen, sah ich meine Freundin an. "Reden wir nicht darüber, haha." Die Zeit verging viel zu schnell. Wir waren noch unten und tanzten, bis wir unsere beine nicht mehr spürten. Es gab einige Jungs, die sich an uns ranmachten, ohne Erfolg. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass es Zeit war nachhause zu gehen. Wir wollten gerade raus gehen als uns ein Rufen aufhielt. "Heeeey! Wartet kurz!" Wir drehten uns in die Richtung, von der die Stimme kam. Der süße Kellner saß mit einem jungen Mann beim Tresen. Er besprach irgendetwas mit Temari, doch mein Blick ruhte nur auf dem anderen. Ich sah ihn nicht so gut, da es echt dunkel war und er etwas weiter von uns weg saß, doch irgendwie faszinierte er mich. Sein Gesicht schien makellos und trotz seiner zerzausten Haare, sah er atemberaubend aus. Sein Blick brachte mich zum schmelzen und mein Herz zum rasen. Er war einfach.. "Sakura?..SAKURA!" Ich sah sie fragend an. "Ist alles in Ordnung?" "Ja ich ehm.. lass uns gehen." Ich spürte einen Blick auf mir weshalb ich kurz zu ihm blickte und tatsächlich, er sah mich an. Ach was, ich bildete mir das wahrscheinlich nur ein. "Ja wir gehen gleich, würde es dir was ausmachen wenn ich mit Shikamaru noch hier bleibe. Dich würde sein Freund Sasuke nachhause fahren." "Du kannst gerne noch bleiben, aber ich will mich nicht von einem Fremden heim fahren lassen." "Ja dachte ich mir eh, nur du hast ihn vorhin ziemlich angestarrt." Sie zwinkerte mir zu. "Scheiße, hat man das so sehr gemerkt?" "Nein nein, keine Angst… ok vielleicht. Hahaha." "Scheiße wie peinlich. Ich glaube ich gehe jetzt, bevor sie noch kommen." Noch bevor sie antworten konnte umarmte ich sie und drehte mich gerade um, als ich gegen etwas oder besser gesagt jemanden prallte. "Ah man, kannst du nicht aufpassen?" Diese Worte bereute ich sofort, als ich das makellose Gesicht vor mir erblickte. Er war fast einen Kopf größer als ich und von nahem sah er noch besser aus. "Tut mir leid." Na toll, jetzt entschuldigte er sich auch noch, obwohl es meine schuld war. Was hält er jetzt bloß von mir? "Ich bin Sasuke." Er streckte mir seine Hand entgegen. "Sakura." "Und ich heiße Temari." "Sasuke, wärst du so nett und könntest Sakura nachhause fahr-" "Ja klar. Außer es ist ein Problem für dich." Wie in Trance erwiderte ich. "Nein,… d-das wäre sehr nett." Ich verabschiedete mich noch von den beiden und drohte Shikamaru noch etwas, damit er besonders gut auf Temari aufpasste. Mein Herz klopfte so laut, bei der Vorstellung ich sei gleich alleine mit ihm in einem Auto, ich hatte Angst er würde es hören. Wir stiegen in den Audi und ich sagte ihm die Adresse, dann fuhr er los. "Bist du öfters dort?" Unterbrach er nach etwa 10 Minuten, endlich die Stille. "Nein eigentlich nicht, ich halte nicht sehr viel von solchen, überteuerten Lokalen." "Also hat es dir nicht gefallen?" "Doch, doch... nur, wie soll ich sagen.." "Du bist eher die Gemütliche, gehst zu Orten, an denen du dich nicht so schick machen musst und wo du dich wie zuhause fühlst." Überrascht von seiner Antwort, sah ich mit leicht offenen Mund zu ihm. "Woher-" "Ich das wusste? Keine Ahnung, ich habs gefühlt. Außerdem bin ich genau so und Shikamaru auch." "Ja, Temari auch." Ich hatte einfach keine Worte, keine um ihn zu beschreiben. "Wir sind da. Du kannst dort vorne anhalten." Er nickte. Als er anhielt sah ich ihn an. "Danke." "Kein Problem." Unsere Blicke trafen sich, es schien so als ob die Zeit für einen Augenblick stehen blieb und unsere Gesichter näherten sich einander. Als mir bewusst wurde was ich gerade vor hatte zu tun, hielt ich in der Bewegung an. Sein Blick war leicht irritiert. "Ich, ich sollte gehen. Danke nochmal." So schnell wie möglich, stieg ich aus dem Wagen und ging zum Haus. Man, was war bloß los mit mir, kein Junge schaffte es mich so aus dem Konzept zu bringen. Vorsichtig sperrte ich auf, die Jungs schliefen wohl. Ich ging ins Zimmer, zog mich um, schminkte mich ab und putzte meine Zähne. Danach ging ich schlafen, was nicht so ganz klappte da meine Gedanken nur um ihn kreisten. Ach, ich wusste doch gar nichts über ihn und sah ihn wahrscheinlich eh nie wieder, leider. Irgendwann fiel ich doch in einen unruhigen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)