Schicksalsveränderung von -Lotus- ================================================================================ Kapitel 31: Akiras Erkenntnis ----------------------------- Eine erdrückende Stille lag über der kleinen Gruppe, die sich mitten im Wald nieder gelassen hatte. Abseits der Feuerstelle saß der Daiyoukai des Westens mit geschlossenen Augen an einem Baum, mit dem Versuch sich zu entspannen, was ihm irgendwie nicht so recht gelingen wollte. Auf der anderen Seite lag der zweiköpfige Drache faul und vollgefressen auf einem Stück Rasen und döste vor sich hin, wobei der Kappayoukai neben diesem, dem einzig menschlichen Mitglied der Gruppe feindselige Blicke zuwarf, welche gegenüber von dem Dämonengott an der Feuerquelle hockte. Kagome saß vollkommen regungslos vor dem offenen Feuer und starrte unentwegt in die Flammen, wobei ihr die Bilder ihres Traumes im Kopf herum spukten. Diese Gefühle, welche sie am Morgen dieses Tages überkamen waren zu ihrer Zufriedenheit vollkommen verschwunden, dennoch waren die Erinnerungen an die Zerrissenheit in ihrem Inneren genau so schmerzlich. Am liebsten wäre es ihr, all dies so schnell wie möglich wieder zu vergessen, doch keimte in ihr der Gedanke heran, dass dies nun nicht mehr machbar wäre. Sie befürchtete sogar, dass diese Bilder und der dazugehörige Schmerz sie fortan verfolgen würde, sobald sie sich dem Bedürfnis nach Schlaf hingab. Was auch immer mit ihr geschah, sie hoffte, dass sie es schnellstmöglich heraus fand, da sie diesem Druck, so ungern sie es sich selbst eingestand, sicherlich nicht mehr lange standhalten würde. „Ich habe jemanden sterben sehen.“ Verwirrt neigte Akira den Kopf leicht zur Seite, da ihm, wie auch allen anderen nicht wirklich klar war, worüber sie sprach „Was meinst du? Wen hast du sterben sehen und wann?“ „Vergangene Nacht... In meinem Traum.“ murmelte die schwarzhaarige daraufhin gedankenversunken, dabei den Blick nicht von den Flammen abwendend und fuhr nach einer kurzen Pause fort „Es war wie immer der selbe Traum, doch als ich das letzte Mal dort war habe ich einen Schatten bemerkt, weshalb ich dieses mal genauer hinsah und dann sah ich ihn.“ Für einen Augenblick durchfuhr Kagome ein Schauder und seufzte leise, weshalb Akira fragte „Ihn? Wen meinst du?“ „Ich weiß nicht wer er ist, doch als ich sah, wie die Mauern ihn unter sich begruben, hat es sich so angefühlt, als hätte man mir das Herz heraus gerissen.“ Nachdenklich lehnte sie sich nach hinten und stützte sich auf ihren Hände ab, als sie in den Himmel blickte „Durch wessen Augen auch immer ich all das mit ansehe, dieser Mann hatte diesem jemanden sehr viel bedeutet. Seinen Tod mit anzusehen, diese Gefühle drangen bis zu mir hindurch. Es war geradezu unerträglich, dieser Schmerz hätte mich beinahe zerrissen.“ Mit deutlich geweiteten Augen sog Akira die Luft ein „Soll das heißen, dass du zu der Person, welche du in deinen Träumen verkörperst eine Verbindung aufbaust, seinen oder ihren Schmerz von damals teilst?“ Schulterzuckend warf sie dem Schwarzhaarigen einen kurzen Blick zu, ehe sie sich angewidert abwandte. Sie konnte die bemitleidenden Blicke einfach nicht ertragen. Kagome hatte auch nur gesprochen, weil sie ihrem Freund versprochen hatte, sich ihm zu erklären, dennoch machte ihr der Umstand schwach und zerbrechlich da zu stehen zu schaffen „Wäre möglich, es fühlt sich jedenfalls immer realer an. Ich frage mich nur, welche Verbindung zwischen mir und diesem jenen besteht, dass ich diese Träume habe.“ Bei dieser Frage sah sie zu Sesshomaru, der sie nachdenklich betrachtete, doch schüttelte er kaum merklich den Kopf, um ihr damit ungesehen eine Antwort zu geben, worauf sie wieder in die Flammen blickte. „Du hast meine Berührung heute Morgen also nicht ertragen, weil du um einen Mann getrauert hast, den du nicht kennst?“ murmelte Akira nachdenklich, worauf sie aufsah. Ja Gott verdammt ja sie hatte wegen ihm Tränen vergossen. Dachte sie beschämt und nickte „So könnte man das sagen.“ Nach kurzem Schweigen erhob sie sich langsam und schwang sich ihren Violinen Koffer über die Schulter, da sie im Moment nichts lieber wollte, als allein zu sein. Sie hatte ihre versprochene Erklärung abgeliefert und damit hatte sich die Sache. Kagome bemerkte die fragenden Blicke und sagte daher beim weggehen „Ich habe auf dem Weg eine heiße Quelle entdeckt, ich brauche ein Bad.“ „Ah-Uhn wird dich begleiten.“ Abrupt blieb sie stehen und warf Sesshomaru einen finsteren Blick über die Schulter zu, als der Drache sich wie aufs Stichwort erhob, um den Worten des Inuyoukai Folge zu leisten. Der Daiyoukai jedoch machte keine Anstalten sich auf eine Diskussion diesbezüglich einlassen zu wollen und sagte nur „Du erweckst nicht gerade den Anschein ganz bei dir zu sein. Deine Gedanken sind verschleiert, du wärst für jedermann in deinem Zustand ein zu leichtes Opfer. Er wird mit dir gehen und wenn dir das nicht passt werde ich mich gezwungen fühlen dich persönlich zu begleiten.“ Gott bewahre, wenn er das tatsächlich ernst meinte. Sie konnte sich schon bildlich vorstellen, wie er sich selbst dazu einlud ihr beim Baden Gesellschaft zu leisten. „Nein danke ich verzichte!“ fauchte sie den Inuyoukai an und wandte sich zum gehen ab „Ah Uhns Gesellschaft reicht vollkommen.“ Damit ließ sie ihre Hand erleuchten und marschierte dicht gefolgt von dem zweiköpfigen Drachen geradewegs auf den Wald zu. Nachdenklich blickte Akira zwischen Kagome, wessen Gestalt nur noch schemenhaft im Schatten der Bäume zu erkennen war und dem Lord des Westens hin und her. Er wusste nicht genau was, doch kam der Wolf nicht umhin sich die Frage zu stellen, was da eigentlich zwischen den Beiden vor sich ging. Für ihn stand außer Frage, dass irgendwas im Busch war, dafür verhielt der Daiyoukai, dem offenkundig alles gleichgültig war zu aufmerksam der jungen Frau gegenüber. Es war damals schon ziemlich verdächtig gewesen, dass Sesshomaru recht zufrieden schien als er erfuhr, dass er nur Kagomes Beschützer sei, ebenso war es für Akira verwunderlich, dass der Inuyoukai sie aus Luciens Fängen zu befreien bereit war und sie nun mit sich nahm um ihr zu helfen. Sie kannten sich bisher nur flüchtig durch die ein oder andere Begegnung, soviel wusste er, doch wusste er auch, dass dies nie wirklich friedlich von statten ging, eher das Gegenteil war der Fall. Noch ein Grund mehr die Beweggründe seines Verhaltens in Frage zu stellen. Es war zwar nicht Akiras Art die Gefühle einem ihm höher gestellten zu durchleuchten, doch wusste er in diesem Moment keinen Ausweg und starrte den Daiyoukai daher eine Weile an, ehe er mit einem leisen Keuchen zurück schreckte. Der Kami akuma bedache ihn eine Zeit lang mit einem finsteren Blick, bis auch der Daiyoukai nach einer Weile aufsah und seinen Blick erwiderte, worauf Akira nicht anders konnte als auf zu knurren „Es hat etwas gedauert, doch jetzt habe ich Gewissheit.“ zischte er leise dem Inuyoukai entgegen, welcher ihn nur desinteressiert betrachtete. „Ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt, wieso ihr ein solches Interesse an Kagome zeigt, obwohl sie ein Mensch ist und ihr in der Vergangenheit mehrmals den Versuch gestartet habt sie zu töten.“ kurz hielt er inne und wandte sich dabei dem Daiyoukai nun vollends zu „Ihr wollt sie zu einer eurer Huren machen.“ spie Akira dann hasserfüllt heraus, wobei des Lords Mundwinkel leicht zuckte, was Akira die Bestätigung seiner Aussage gab. „Das werde ich auf keinen Fall zu lassen.“ brauste der Schwarzhaarige auf und warf Sesshomaru einen Blick zu, welcher hätte töten können. „Habt ihr sie auch auf die Folgen hingewiesen? Ist ihr klar, dass sie, soweit sie sich darauf auch einließe, auf ewig gebrandmarkt wäre? Natürlich habt ihr ihr dies vorenthalten! Kagome hätte einerseits keine Ruhe mehr, andererseits könnte sie sich hier niemals ein Leben aufbauen.“ Vollkommen gelassen saß der Inuyoukai da und hörte sich Akiras Vorwürfe an, konnte jedoch aus seinen letzten Worten keinen logischen Schluss ziehen, weshalb er leicht den Kopf zur Seite neigte „Deine Worte ergeben keinen Sinn. Wenn mein Geruch an ihr haftet, würde es kein Dämon mehr wagen ihr zu nahe zu kommen.“ Erklärte er daraufhin und wollte sich schon erheben, hielt jedoch inne als er das verächtliche Schnauben des Kami akumas vernahm. „Wiedermal typisch... Sie würde zu jederzeit in Gefahr schweben. Wenn euer Geruch nicht an ihr haftet, so würde sie ein weitaus besseres Leben führen. Sie würde ansonsten zur Zielscheibe eurer Feinde werden. Euch ist außerdem wohl nicht bewusst, dass ein Großteil der Youkaifrauen vor Eifersucht wüten würden und welcher menschliche Mann würde sie noch haben wollen, nachdem man ihr die Unschuld nahm?“ fragte Akira beinahe zischend nach, worauf der Daiyoukai in sich ging. Diesen Aspekt hatte er nicht bedacht. Allein die Vorteile, welche sie und vor allem er daraus zog hatte er gesehen, wobei er den Nutzen daraus zog sie endlich vergessen zu können. Was interessierte ihn die Zukunft dieser Frau? Zumal sie nach Fudos Tod ohnehin kaum noch von Bedeutung für Ihn und diese Welt wäre. Was ihre Kräfte anging, diese waren interessant, doch würde er dieses Geheimnis ebenso bald lüften und dann war sie nichts weiter als eine Frau mit überragenden Fähigkeiten, davon gab es jedoch zu genüge. Ein kaum merkliches überhebliches Grinsen schlich sich auf die Gesichtszüge des Lords, als er gelassen mit den Schultern zuckte und Akira mit einem gleichgültigen Blick traktierte „Was sollte es mich kümmern, wie ihre Zukunft aussieht. Ich bekomme immer was ich will. Knurr ruhig weiter vor dich hin Wolf, du kannst ja eh nichts dagegen tun.“ Am liebsten hätte Akira ihm eine verpasst, doch fiel ihm in diesem Moment etwas viel besseres ein. Auch wenn er die Fähigkeiten besaß, war Akira noch nie ein Freund von sinnlosen Prügeleien gewesen, daher fand er eher seine Stärke darin seine Gegner mittels Worte zu verunsichern. Grinsend wandte er sich daher leicht zur Seite und funkelte Sesshomaru aus den Augenwinkeln her an „Seit euch da mal nicht so sicher Lord des Westens.“ fing er an und bemerkte, wie sich die Augen seines Gegenübers leicht verengten. Damit hatte er wohl seine ungeteilte Aufmerksamkeit. „Bisher habe ich noch keine Annäherungsversuche gewagt, doch was glaubt ihr, wen sie wählen würde? Kagome legt keinen Wert auf Macht und Reichtum, somit wäre sie damit wohl schwer zu beeindrucken. Ich begleite sie schon seit einer ganzen Weile und bin ihr nicht einmal von der Seite gewichen, bis auf diese eine Ausnahme. Ich kenne und verstehe sie besser, als ihr es jemals könntet, zumal das Gefühlsleben eines anderen Wesens nicht gerade eure Stärke ist.“ Das der Kami akuma geblufft hatte, ließ dieser in keinster Weise sehen. Niemals wäre er auf den Gedanken gekommen seiner Freundin irgendwelche Gefühle vorzuspielen und sie am Ende noch zu verletzten, doch musste der Daiyoukai dies ja nicht wissen. Er hatte es ja nicht anders gewollt, schließlich hatte Akira auch seinen Stolz und diesen ließ er sich sicherlich nicht von diesem arrogant Köter nehmen. Und wenn es auch nur darum ging den Hymen dieser Frau zu schützen. Was dachte er denn da? Er schützte nicht nur ihre Unschuld, nein, er schützte sie selbst, denn sobald Sesshomaru auch nur einen Finger an sie legen würde, so wäre ihre reine Seele, wie auch ihre Zukunft auf ewig verdorben. Der Daiyoukai saß entgegen des Dämonengottes wie vom Donner gerührt da und versuchte den Drang diesem mickrigen Bastard seine Giftklaue in die Kehle zu rammen zu unterdrücken. Es hätte ihn mit mehr Zufriedenheit erfüllt, wenn der Kami akuma seine Selbstbeherrschung verloren und sie die Angelegenheit wie Männer ausgetragen hätten, in einem offenen Kampf. Doch hatte er ihn wohl deutlich unterschätzt, da Akira sich besser darin verstand verbal gegen ihn zu Kämpfen und zu seinem Leidwesen musste er wohl oder übel zugeben, dass dieser diesen Kampf gewonnen hatte. Doch der Krieg, so dachte Sesshomaru war noch lange nicht gewonnen. Der Daiyoukai besaß einen ziemlich langen Atem und er würde diese Frau niemals aufgeben, bis er von ihr bekommen hatte, was er wollte. Wie konnte er es wagen sich ihm den Fürsten der Westlichen Provinzen und Befehlshaber über das Inuyoukaische Volk in den Weg zu stellen? All seine Instinkte rieten ihm seinem Gegenüber augenblicklich den gar aus zu machen, allein schon das er es wagte ihm zu drohen, doch musste er sich zu seiner Missgunst zurück halten. Würde er den Begleiter der Frau umbringen würde sie es hundertprozentig auf einen Kampf ankommen lassen und er hatte in nächster Zeit nicht vor das Licht in ihren Augen erlöschen zu sehen. Vielmehr sollten sie leuchten, ehe sie vor Wonne ermatteten und dankbar zu ihm aufsahen. Wie sehr er es hasste hier rum zu hängen und auf gut Wetter zu tun um sich die Frau endlich gefügig zu machen, es musste doch einen Weg geben die ganze Sache ein wenig zu beschleunigen. Seufzend ließ Kagome sich in das heiße Wasser sinken, wobei sich ihre Glieder augenblicklich entspannten. Sie drehte sich zum Quellenrand um und zog den Violinen Koffer ein Stück heran um sich ihre darin verstauten Hygieneartikel heraus zu holen. Der Anfang tat ihr Duschgel, wovon die sich einen kleinen klecks auf die Hand tat um ihren Körper damit einzureiben. Sie konnte dabei deutlich die neugierigen Blicke ihres Begleiters auf sich spüren, welcher sich etwas abseits niedergelassen hatte und interessiert den Duft aufnahm, welcher sich in der Luft ausbreitete. Als sie sich von dem Schmutz der letzten Woche, welcher nicht durch einen Sprung in einen Bach oder See zu entfernen war von ihrem Körper gewaschen hatte schnappte sie sich das Shampoo und gab ebenso einen sparsamen Klecks in ihre Hand und massiere es sich in das feuchte Haar. Sofort breitete sich in ihr das Gefühl der Sauberkeit aus. Nicht das sie vorher übermäßig schmutzig war, doch war es schon ein unterschied die zu dieser Zeit, Luxusartikel der Hygiene zu verwenden. Prustend tauchte die wieder auf, als der Schaum aus ihren Haaren gewaschen war und wandte sich wieder ihrem Koffer zu in dem sie Duschgel und Shampoo verstaute. Nachdem sie ihre Hygieneartikel wieder in dem kleinen Koffer verstaut hatte ließ sie sich sauber und leise seufzend in das heißen Wasser bis zum Kinn hinab sinken und lehnte sich dabei an einen der Felsen, welche neben ihr aus dem Wasser heraus ragten. Für einen Augenblick schloss sie die Augen, ehe diese wie von allein wieder aufschnappten und die Umgebung um sich herum absuchten. Irgendetwas stimmte nicht. Sie konnte nicht genau benennen, was es war, doch überkam sie ein Gefühl der Beklemmung, nachdem sie all den Stress, welcher auf ihr lastetet bei Seite schob um für einen Moment der Ruhe zu suchen. Wie konnte sie auch nur daran denken, dass ihr diese Ruhe gegönnt sei. Frustriert seufzte sie auf, als sie die Augen wieder schloss um dieses Gefühl besser erforschen zu können. Es brachte ja eh nichts. Schoss es ihr genervt durch den Kopf. Seitdem sie wieder in diesem verdammten Mittelalter war hatte sie nichts als Ärger, angefangen bei einem gewissen Daiyoukai bis hin zu den Veränderungen ihrerseits. Gut in ihrer Zeit war es auch nicht gerade besser, doch musste sie sich dort nur Gedanken darum machen, wen sie als nächstes aufschlitzte und wo sie die Nacht verbrachte. Und nun dieser ganze verdammte Dreck. Was hatte sie nur verbrochen derart bestraft zu werden? Alles meckern und fluchen half nun nichts, sie musste herausfinden, was für eine Art ärger ihr jetzt schon wieder auf den Fersen war. Man müsste meinen in Begleitung eines hochrangigen Daiyoukais und Dämonischen Halbgottes wäre man sicher, doch musste sie zu ihrem Bedauern feststellen, dass die beiden nicht das selbe spürten, wie sie es tat. Das sie es nicht taten, da war sie sich sicher, da Akira es ihr mit Sicherheit mitgeteilt hätte. Nach ein paar Minuten sinnlosen Sinnes- und Umgebungsabtasten hatte Kagome genug und erhob sich aus dem warmen Nass. Notdürftig rieb sie sich mit ihren Händen das Wasser vom Körper, da ihr Gepäck leider kein Handtuch beinhaltete und schlüpfte in ihre Kleidung um sich wieder zurück zu ihrem Lager zu begeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)