Intriganten von Schatten_des_Lichts ================================================================================ Kapitel 1: Intriganten ---------------------- Wie jeder andere Geruch eines Menschen war auch Stiles Geruch individuell, es wunderte ihn also keineswegs, den Jungen vor seiner Haustür stehen zu sehen, kurz nachdem er seinen Geruch wahrgenommen hatte. Warum genau Stiles vor seiner Haustür stand wusste er trotzdem nicht. Natürlich hatte er einige Ideen, schließlich war er Peter Hale. Der Junge roch nach Sorge, das stand fest. Mit dem Nogitsune hatte es bestimmt etwas zu tun, besessen wurde man nicht einfach ohne Nebeneffekt. Als er die Tür aufmachte erkannte er Stiles kaum wieder. Verquollene blutunterlaufene Augen, durchs Weinen und Schlafmangel. Hose und das Shirt zu weit, sein erst kürzlich muskulös gewordener Körper dünner denn je. Das Gesicht war fahl. „Darf ich rein kommen?“, fragte Stiles mit dünner Stimme. Peter trat zur Seite, schließlich würde Stiles kaum eine Gefahr für ihn werden. Der Junge sah sich in dem Apartment um, ließ seine Fingerspitzen über den Schrank gleiten, als er daran vorbei ging und blickte kurz unsicher zu Peter zurück, welcher an der verschlossenen Tür lehnte, die Arme verschränkt. Er war in die Wolfs Höhle gekommen und würde sie so schnell nicht verlassen. Stiles schluckte und setzte sich auf die Couch, sein Blick fiel kurz auf den Fernseher und nach einem kaum merklichen Zucken seiner Lippen entspannte er sich etwas. Peter trat auf ihn zu und Stiles hob seinen Blick wieder an. „Wirklich?“, fragte der Junge grinsend, „Hannibal? Als Zombie Wolf der an die menschliche Liebe glaubt, hätte ich dich eher als Warm Bodies Fanboy eingestuft.“ Peter ließ sich auf dem Sessel nieder. Stiles Stimme fehlte es an Bissigkeit und Frechheit, sein Grinsen glich einer Grimasse. Der Werwolf durchbohrte ihn mit seinen Augen und er sah wie Stiles zurück in die Couch sank. Sein Blick glitt zurück auf den Bildschirm. Peter beobachtete mit Faszination wie Stiles beinahe seine Unterlippe durch das Kauen zermalmte. „Warum bist du hier?“, fragte Peter, die vorherigen Worte ignorierend. „Das ist Menschenfleisch, oder? Perfekt zubereitet.“, murmelte er und Peters Augenbraue hob sich. Dann seufzte Stiles und blickte wieder zu ihm, schien ihn mit seinem Blick auseinandernehmen zu wollen, bis Peter völlig entschlüsselt war. Peter legte seinen Kopf leicht schief und grinste ihn an, der Junge konnte es versuchen, wenn er wollte. „Ich traue dir nicht.“, erklärte Stiles. „Und trotzdem bist du hier.“ Stiles nickte, er leckte sich über die Lippen. „Ich traue mir auch nicht.“ Peter sah Stiles abwartend an. „Die Dunkelheit, ich spüre sie immer noch. Sie ist ein Teil von mir geworden. Dieses… dieses Ding, war so sehr wie ich, wie ich es bin. Nur deswegen konnte es meinen Körper kopieren.“ „Hast du Angst vor der Dunkelheit, Stiles?“ „Nein.“, sagte Stiles mit fester Stimme und er verzerrte sein Gesicht. „Sie gefällt mir.“ Peter nickte und stand auf. Stiles folgte ihm mit seinem Blick, bis Peter sich vor ihm in die Hocke ließ. „Es tut gut, nicht wahr Stiles? Sich nicht an Regel zu halten, wir wissen beide Regeln waren immer deine Schwäche. Sich mächtig zu fühlen… Es hat Spaß gemacht.“ Stiles sah auf seine Hände und ballte sie zu Fäusten. „Ja.“, hauchte er, „Ja, es hat Spaß gemacht.“ Peter fuhr mit seiner Hand durch das Haar des Jungen. Stiles war nur gebrochen und stümperhaft wieder zusammengesetzt worden. „Warum bist du zu mir gekommen?“ Stiles Blick war kalkulierend, mehr Nogitsune als der loyale Mensch, den er gerne zum Werwolf gemacht hätte. „Gewissheit.“ „Hast du deine Antwort?“ „Ja, ich bin nicht so wie du.“ Peter betrachtete den Jungen vor sich noch einige Zeit länger, ehe er aufstand. Es stimmte Stiles würde nie so werden wie er, zu loyal, immer zu loyal. „Möchtest du etwas zu trinken? Kaffee oder Tee? Wasser?“, bevor er einen Schritt in Richtung der Küche machen konnte, umgriff Stiles sein Handgelenk und Peter sah fragen zu ihm zurück, doch der Mensch blickte ihn nicht an, sah nur stur auf das Standbild des Fernsehers. „Danke.“, sagte Stiles, „Danke, das du nicht zugelassen hast, das sie mich Verwandeln.“ Als Stiles schlussendlich doch sein Gesicht zu dem Wolf drehte flossen Tränen seine Wangen hinunter und seine Augen waren noch röter geworden. Natürlich, Stiles würde einen solchen Gefallen nicht vergessen. Peter zog ihn in seine Arme und setzte sich wieder auf die Couch. Stiles vergrub sein Gesicht in seine Brust und schluchzte, Tränen durchnässten sein Shirt und er spürte Stiles zittern. Langsam fuhr er mit seiner Hand durch die Haare des Jungen. Er hatte Stiles von Beginn an respektiert, der einzige Grund warum er nicht seit ihrer ersten Begegnung ein Werwolf gewesen war. Peter wusste nicht mehr ob es die beste Entscheidung war. Wenn er Stiles in die Augen blickte und den gebrochenen Jungen sah, gefangen in seinen eigenen Gedanken und der Dunkelheit die sich so dicht um sein Herz gehüllt hatte, erfüllte es ihn mit Genugtuung, denn jetzt konnte er den Jungen einlullen wie jedes seiner Opfer. Trotzdem, er würde nie erfahren ob Stiles Augen vor dem Vorfall mit dem Nogitsune nach der Verwandlung in einem elektrischen Blau geleuchtet hätten. Er küsste den Schopf des Jungen und lächelte, als er spürte wie sich Arme fest um ihn wanden. Die Loyalität würde er nicht verlieren, aber zu wem Stiles loyal war, das war eine ganz andere Sache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)