Onii-sensei von Piratin ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- An Land teilte sich die Crew in kleine Gruppen auf, jeder tat das, was er tun wollte und musste. Diego streifte mit Crew auf der Schulter durch die Gassen, bestaunte die Häuser und sah sich die Schaufenster der kleinen Läden an. Es war faszinierend nach so langer Zeit auf hoher See wieder festen Boden unter den Füßen und Zivilisation um sich zu haben. Von der Strohhutbande hatte er etwas Taschengeld bekommen, was er jedoch nicht ausgeben wollte. Er war ein Meister im Klauen und wollte nicht, dass die Strohhüte für ihn bezahlen mussten. Die Piratenbande hatte den kleinen Bruder Zorros scheinbar wirklich aufgenommen, was Diego einerseits freute, andererseits jedoch auch verängstigte. Es dauerte nicht lange, da fand Diego was er brauchte. In einem Friseursalon stand ein kleiner grüner Topf, genau danach hatte er gesucht. Da der Laden ziemlich klein war beschloss der Junge, das Produkt doch zu kaufen. Er verstaute das Töpfchen in seiner Tasche und verließ den Laden, hoffte dabei, nicht von den anderen Crewmitgliedern gesehen zu werden. Die Sonne ging bereits wieder unter, als die Crew langsam zurück zur Flying Lamb kam. Diego war einer der letzten, nur Robin und Nami fehlten noch, die anderen Männer standen bereits an Deck und warteten. „Diego! Was machst du denn hier?“, rief nun eine ihm bekannte Stimme, als er gerade an Bord gehen wollte. Als er sich umdrehte, sah er einen Jungen in seinem Alter, mit schwarzen Haaren und blauen Augen. Seine Haare waren in etwa so lang wie Diegos und verdeckten sein linkes Auge fast vollkommen. Der Junge trug eine lange, schwarze Hose und ein schwarzes T-shirt, auf dem ein Totenkopf abgebildet war. „Ich kenne dich nicht“, sagte Diego schnell und drehte sich wieder um. „Aber Lorenzo Diego! Ich bin mir sicher, dass wir uns kennen. Wir sind doch im gleichen Heim aufgewachsen. Was machst du hier?“, rief der Junge erneut, doch Diego ignorierte ihn. „Sag mal, du musst mich doch kennen. Sagt dir der Name Monster nichts? Komm schon, du kennst mich!“, nun wurde der andere Junge wütender, schrie nun laut, sodass sich bereits Leute am Steg nach ihm umdrehten. „Lass mich in Ruhe. Ich kenne keinen Monster“, fauchte Diego wütend. Nun wurde der Fremde noch wütender und sprang vor ihm auf den Steg, so dass es Diego unmöglich war, an ihm vorbei zu kommen. „Du kennst mich, verdammt! Jetzt tu nicht so stolz!“, brüllte Monster. „Vielleicht kommt deine Erinnerung zurück, wenn wir kämpfen? Los, ich fordere dich heraus. Oder hast du etwa Angst?“ Kurz sah Zorro zu seinen Freunden an Deck der Flying Lamb, sah auch Zorro und ihm wurde bewusst, dass er unmöglich kneifen konnte. „Gut, kämpfen wir. Niemand nennt mich einen Feigling“, sprach Diego. Beide bauten sich voreinander auf dem Steg vor der Flying Lamb auf, Diego zückte seine Schwerter und nahm einen Dolch zwischen die Zähne. Sein gegenüber hatte keine Waffen in der Hand, doch Diego wusste, was das zu bedeuten hatte. „Los geht’s“, fauchte er nun und duckte sich. Wie eine Katze bereitete er sich auf den Sprung vor, während Monster nur gelassen da stand und ihn beobachtete. Mit einem riesigen Satz sprang Diego nun auf seinen Gegner zu, verletzte ihn mit dem Katana am Arm, doch wurde dann sofort zurück geworfen. Monster hielt einen riesigen Felsen wie eine Feder in der Hand und stieß ihn damit von sich. „Ich hasse Teufelsfrüchte“, brummte Diego wütend und sprang erneut auf ihn zu. Monster schleuderte kleinere Felsbrocken in seine Richtung, die Diego aber geschickt auszuweichen wusste. Er schaffte es, vor seinem Gegner zu stehen und ihn erneut zu verletzen, sprang dann jedoch einen Satz zurück, um nicht erneut von den Steinen verletzt zu werden. „Du wirst verlieren“, drohte Monster ihm. „Ich habe mich gerade erst aufgewärmt, mein Freund.“ „Ich weiß“, antwortete Diego. „Du bist so feige.“ „Was du nicht sagst.“ Im nächsten Augenblick war Monster hinter einer Rüstung aus Stein verschwunden und der Kampf ging in die zweite Runde. Er feuerte weiterhin Steine auf seinen Gegner, doch Diego konnte diesen ausweichen. Mehr blieb ihm auch nicht übrig, da seine Schwerter nichts gegen die Felsen und gegen Monsters Rüstung auszusetzen hatten. Jedoch kannte er auch die Schwäche seines Gegners und es gelang ihm in einem unbeobachteten Moment hinter ihn zu springen. Sein Rücken war ungeschützt, weshalb es Diego gelang, ihn dort zu verletzten. Doch im nächsten Augenblick wandte sich Monster um und warf erneut Steine auf ihn. Wie eine Raubkatze sprang Diego hoch in die Luft und landete einige Meter von Monster entfernt auf dem Steg. Sein Gegner feuerte weiterhin mit Leichtigkeit tausende Steine auf den Schwertkämpfer und dieser wurde allmählich müde vom ganzen Springen und Ausweichen. Die Müdigkeit, immerhin hatte er die Nacht wenig Schlaf bekommen, führte nun zu Unkonzentriertheit und diese war der Grund dafür, dass sich Diego vertrat und zu Boden fiel. Dies sollte das Ende für Diego sein, soviel war sicher, denn Monster schleuderte schon den nächsten Felsblock auf seinen Gegner zu. „Lass meinen Bruder in Ruhe!“, brüllte Zorro, der nun vor dem zu Boden liegenden sprang und den nahenden Felsen mit seinen Schwertern in kleine Stücke schlug. „Schluss jetzt! Es ist nicht fair, gegen einen Nicht-Teufelsfrüchteesser zu kämpfen, du solltest dich schämen.“ Der Schwertkämpfer half nun seinem Bruder auf die Beine, welcher einige Schritte zur Seite machte und den Kopf sinken ließ, wohl wissend, was als nächstes passieren würde. „Dein Bruder?“, fragte Monster verwirrt und ließ nun seinen Steinmantel fallen. „Das ist nicht dein Bruder.“ „Natürlich ist er mein Bruder. Lorenor Diego und ich bin Lorenor Zorro.“, sprach Zorro nun mit einem gewissen Stolz in der Stimme. „Was? Das ist Lorenzo Diego, nicht Lorenor. Er ist mit mir im Waisenhaus aufgewachsen und seine Eltern waren arme Bauern, die bei einem Brand ums Leben kamen. Diego lief vor Jahren fort um einen Schwertkämpfer zu suchen, er wollte sein Schüler werden.“, erklärte Monster nun. Zorro sah zu Diego und fragte: „Ist das wahr?“. Doch dieser schwieg nur, sah einfach nicht zu seinem Bruder hinüber. „Was sollen eigentlich die grünen Haare?“, fragte Monster nun abwertend. „Ach, jetzt wird’s mir klar. Zorro ist der Schwertmeister, von dem du so geschwärmt hast!“ Sein alter Freund lachte nun und Diego spürte, wie er erneut rot wurde und murrte: „Ich hab nicht geschwärmt.“ „Nimm das alberne Kopftuch ab!“, befahl Monster ihm nun grinsend. „Nein.“ Nun sprang sein Freund auf Diego zu und riss es ihm vom Kopf. Der Strohhutbande wurde nun bewusst, weshalb der Junge es die ganze Zeit getragen hatte. Sein Scheitel war dunkel, ein Lilastich war in seinen Haaren zu erkennen. „Da ist der lila Schopf, den wir von dir kennen, Diego-chan.“, sprach Monster nun grinsend. Obwohl Diego ihn in diesem Augenblick hasste, immerhin hatte er seine Tarnung verraten, umarmte er seinen langjährigen Freund nun und murmelte: „Schön, dich wieder zu sehen, Kumpel.“ „Oh ja“, antwortete Monster. „Ich würde dir jetzt gern alles von meinem Leben erzählen, aber mein Captain wartet auf mich, ich muss gehen. Wir sehen uns bald wieder. Und es tut mir Leid, wenn ich dich in Schwierigkeiten gebracht habe.“ Er grinste ironisch und Diego wusste, dass es nicht ganz ernst gemeint war. Er kannte Monster nun schon seit er ein Baby war, er war sein wahrer Bruder, jedenfalls dem Gefühl nach. Zorro jedoch war nun bereits an Bord der Flying Lamb und als Monster verschwunden war, blieb Diego unschlüssig am Steg stehen. „Komm mit“, sprach nun Nami, die den Kampf und vor allem das Ende mit angesehen hatte und zog ihn mit an Bord. „Du gehörst immer noch zur Crew.“ Diego stiefelte der Frau mit gesenktem Kopf nach und als er zu den anderen kam, empfingen ihn alle mit einem endlosen Schweigen. Trotzdem stach die Flying Lamb samt Diego in See und die Crew beschloss, das Gespräch mit Diego auf den nächsten Morgen zu verschieben. Diego schlief schlecht, nein er schlief sogar gar nicht. Deshalb beschloss er hinaus zu gehen und etwas in die Sterne zu blicken. Er kletterte auf den Schafskopf der Galionsfigur und sah hinunter ins Meer. Kurz überlegte er, einfach zu springen und abzuhauen, doch er wusste, dass es ihn töten würde. Nicht, weil er den Sprung nicht überleben würde, es würde ihn töten, nicht bei Zorro zu sein, auch wenn dieser ihn nun hasste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)