Biss in die Ewigkeit von temeraire ================================================================================ Kapitel 8: Entdeckung --------------------- Gierig sog ich die kühle Abendluft ein. Eigentlich wollte ich gar nicht jagen. Mein Durst würde noch ein paar Tage fernbleiben. Hoffentlich. Egal. Hauptsache ich kam kurz weg von hier. Ich rannte los und ließ mich einfach von meinen Beinen tragen. Ahh... Das tat gut. Ein Gefühl von Freiheit durchfuhr mich. Ich schloss die Augen und genoß die kühle Nachtluft. Hoch über meinem Kopf strahlten die Sterne am klaren Himmel. Ich schnupperte in die frische Brise, die mir entgegenströmte. Ich blieb verwirrt stehen und öffnete die Augen. Vampirgeruch. Fremder eigenartiger Vampirgeruch. Ich drehte mich im Kreis und sah mich ganz genau um. Da sah ich sie. Die drei Unbekannten. ‚Mein Gabe.’, dachte ich, ‚Schnell!’ „Ihr könnt mir nichts anhaben!“, rief ich ihnen also entgegen. Die Fremden blieben stehen. Sie waren durch meine Sicherheit stutzig geworden. Doch sofort gingen sie weiter. ‚Das hättet ihr wohl gerne!’, dachte ich, sprand über sie hinweg und rannte nach Hause. Ich flog wohl eher, als dass ich rannte. Ich stürzte ins Wohnzimmer. „Die Fremden... sie.. mich... ich...“, ich war mit den Nerven am Ende. Dad kam zu mir und hob mich hoch in seine starken Arme. Ich legte meinen Kopf an seine muskulöse Brust und genoss für eine Weile diesen Zustand. Ich atmete tief ein und aus und versuchte zur Ruhe zu kommen. Doch dann richtete ich mich in Emmetts Armen ruckartig auf und rief: „Carlisle! Die Fremden! Ich hab sie gesehen und konnte aber entkommen.“ „Wo war das?“ „Ich... ich weiß es nicht mehr...“, gestand ich kleinlaut. „Ist ja auch nicht wichtig, lasst uns einfach Florence’ Fährte folgen.“, warf Jasper ein. Er rannte zur Tür. „Na los, worauf wartet ihr noch?“ Aro und Jane setzten ihm nach. Dicht gefolgt von Edward, Carlisle und Dad, der mich schnell an Esme weitergereicht hatte. Ich spürte ihre eisigen Luftzüge, dann waren sie weg. Esme ging mit mir in mein Zimmer und legte mich auf das kleine Sofa. Hinter uns betraten Mam und Liv den Raum. Ich sah ihre besorgten Gesichter über meinem schweben. Na bravo, sobald ich mal was erlebte klappte ich erstmal zusammen. Okay äußerlich konnte mir ja nichts fehlen, dass tat es auch nicht, aber innerlich. Innerlich war die Erschöpfung riesig. Hallo, Unterbewusstsein! Ich bin ein Vampir und kann gar nicht geschwächt sein... Aber das liebe Ding wollte mir einfach nicht zu hören. Ich schloss die Augen, um etwas Klarheit in meinen Kopf zu bringen. Die Umstehenden sahen das als Schwächeanfall an und bekamen vor Schreck auch fast einen. Und sowas nannten sich Vampire... Tss! Ich schlug meine Augen also widerwillig wieder auf, und bevor ich sie wieder schloss fragte ich: „Dürfte ich nun meine Augen schließen, ohne dass um mich herum alle an einem Herzinfarkt bekommen?“ Sie nickten und so lehnte ich mich zurück. Mum hielt mir die gesamte Zeit die Hand, bis die anderen im Morgengrauen zurückkehrten. Ich wollte gerade aufspringen, um zu fragen, was gewesen war, da hielt Mam mich zurück. „Wo ist Florence?“, brüllte Dad. „Auf ihrem Zimmer.“, antwortete ihm Ness, „Was ist...“ Sie schrie leise auf.Da stand Dad schon mit Carlisle auf dem Arm im Türrahmen. An seinem Bein war der große Riss zu sehen. Esme schrie entsetzt und schwankte. Mam und Jasper fingen sie auf und verfrachteten sie neben mich. Alice kam und nahm Esmes Kopf in ihre Hände und sah ihr tief in die Augen: „Schhhh! Florence kriegt ihn schon wieder hin!“ Esme keuchte noch einmal, dann nickte sie. „Es ist wahrscheinlich besser, du gehst raus.“, sagte Edward zu ihr. Da kam Bella mit der vermaledeiten Schüssel und hinter ihr Aro und Jane mit ernsten Mienen. Na bravo. Esme verließ gemeinsam mit Alice den Raum und Mom zog mich auf ihren Schoß. Jasper hielt mir Carlisles verwundetes Bein hin. Ich atmete einmal tief durch und dann biss ich zu. Das Gift war bereits weitläufig in seinem Körper verteilt, was das Procedere verlängerte. Ich leerte meinen Mund über der Schüssel. Boah, war das vielleicht ätzend! Ich saugte noch einmal, doch es kam kein Gift mehr nach. Carlisle schlug die Augen auf. „Hol Esme.“, sagte Edward zu Bella, die wenig später mit dieser zurückkam. Esme kniete sich vor Carlisle nieder und schluchzte: „Tu mir das nie wieder an!“ Ich rannte hinaus, um mir den Mund auszuspülen. ‚Wasser’, dachte ich und rannte zum nächsten Hahn. Ahhh... tat das gut! Erfrischt ging ich zurück zu Carlisle und all den anderen, die mein Zimmer beängstigend klein wirken ließen. „Was ist eigentlich passiert?“, fragte Mum gerade. „Wir fanden die Stelle, an der Florence überfallen wurde und folgten also der Fährte der Fremden. Sie führte uns durch den Wald, bis in die Berge. Dort sahen wir ihr Lager. Und es sind keineswegs drei. Es sind hunderte! Auf einmal wurden wir von hinten agegriffen. Jane benutzte ihre Gabe, doch für Carlisle war es bereits zu spät. Wir rannten so schnell wir nur konnten zurück.“, berichtete Edward. Mir schauderte es. Eine riesige Vampirarmee. Jane sah umher: „Wir müssen eine stärkere Armee zusammenbekommen! Es wird auf jedenfall zu einem Kampf kommen, egal was wir tun.“ Jasper nickte: „Es wird wie damals für Nessie sein. Wir werden alle Freunde von Carlisle aus aller Welt zusammensuchen. Zafrina, Benjamin und Kate brauchen wir auf jeden Fall.“ „Ich werde Jacob fragen.“, sagte Ness. „Warum sollte Sam das zu lassen?“, seufzte Bella. „Fragen kostet nichts.“, entgegnete Renesmee. „Nun gut. Ich werde die Denalis anrufen.“, meinte Edward. Er sah auf Aro, „Die Volturi sollten besser zuletzt kommen. Ich möchte keine Kämpfe während der Vorbereitungszeit.“ „Natürlich.“, sagte Aro und Jane nickte. „Jasper und ich werden die Nomaden aufsuchen.“, sagte Alice. Alle nickten und verabschiedeten sich von ihnen und dann waren sie auch schon weg. „Bella und ich werden die ganzen Zirkel aufsuchen. Kommst du, Liebste?“ Bella umarmte Renesmee. Dann hatten uns auch die beiden uns verlassen. „Kommt ihr mit ins Reservat?“, fragte Nessie mich und Liv. Wir nickten und so ließen auch wir das Haus kurze Zeit später hinter uns. Unser Weg war nicht weit. Schon bald erreichten wir eine kleine gemütliche Holzhütte. Ness klopfte. Ein etwas älterer Mann im Rollstuhl öffnete uns die Tür: „Ahh... Renesmee. Mit ein paar Freunden. Wie schön. Kommt doch... rein.“ Kritisch musterte er Liv und mich. . „Billy, das sind Liv und Florence Cullen. Die beiden sind vor nicht allzu langer Zeit zu uns gestoßen.“, stellte Nessie uns vor, „Ist Jacob da?“ War ja klar... Bei Fuß, Jacob! Ich verdrehte die Augen. Da erschien Fifi auch schon in der Tür. „Hallo, Schatz.“; sagte er und umarmte Ness. Sein Blick fiel auf Liv. „Ach. Noch eine neue Cullen?“ „Neu vor etwa vierzig Jahren.“, fügte ich hinzu. „Aber wir sind wegen etwas anderem hier.“, meinte Liv schnell, denn sie hasste es im Mittelpunkt zu stehen. „Weswegen denn?“, fragte Rex. „Lass uns einen Spaziergang zum Strand machen.“, schlug Renesmee vor und führte uns aus dem Haus. Bereitwillig kamen wir mit. In der Bude stank es fürchterlich nach nassem Hund. Hoffentlich wurde es an der frischen Luft etwas besser. Es war auszuhalten, als wir gemeinsam an der Brandung entlanggingen. Nessie hatte bereits die ganze Story erzählt und Jacob dachte nach. Er wirkte ziemlich gestresst, als sich die Haare raufte und antwortete: „Wir müssen Sam fragen. Ich weiß nicht, ob ich das Rudel mithineinziehen soll...“ „Dann lass uns doch einfach zu Sam hingehen.“, unterbrach ihn Liv. Das Mädel war auf Zack. Jake nickte und murmelte geistesgegenwärtig: „Ja... sicher... sofort...“ Kurz darauf standen wir also vor einer zweiten Hütten, bei der der Gestank mindestens zehnmal schlimmer war als bei Jacob zu Hause. Eine Horde Jungs, nur mit Shorts bekleidet kam aus der Terrassentür gerannt. Das Rudel höchstwahrscheinlich. Ich runzelte die Stirn. Ein kräftiger Mann trat nun ebenfalls mit einer hübschen Frau an seiner Seite durch die Tür hinaus ins Freie. Als diese uns den Kopf zuwandte, war ich wie erstarrt. Durch ihre rechte Gesichtshälfte zogen sich drei lange Narben. Sie begrüßte uns herzlich und stellte sich als Emily Young vor. Ich riss mich von ihrem Anblick los und gab meinen Namen ebenfalls bekannt. Jacob und Ness diskutierten währendessen mit dem Mann, der Sam sein musste. „Das ist zu riskant!“, hörte ich Jacob sagen. „Dein Rudel muss ja nicht mitkämpfen, wobei ich genau das von dir erwarte: Renesmee ist gehört zu deiner Familie und sie wird definitiv kämpfen. Warum also du nicht an ihrer Seite? Ich werde als dein altes Alphatier auf jeden Fall mit in die Schlacht ziehen.“, widersprach Sam. Ich vermutete, dass er sich einfach nur sehnlichst Abwechslung wünschte. „Dann wird mein Rudel an der Flanke deines kämpfen.“, meinte Jacob niedergeschlagen. „Vielen Dank!“, sagte Nessie. „Bedenkt trotzdem: Es ist ein hohes Risiko.“, wandte Liv ein. Doch die Entscheidung der beiden Leitwölfe stand bereits fest. Und sie würde sich nicht mehr ändern. „Dann lasst uns gehen.“, sagte ich und Liv und Nessie nickten. Letztere konnte es natürlich nicht lassen Jacob noch einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Dann wandten wir uns ab und schossen in Vampirgeschwindigkeit zurück. Esme sah uns erwartungsvoll an. Liv nickte. „Wie geht es Carlisle?“, fragte ich. „Rose hat ihn gerade verwandelt.“, lächelte Esme müde. Liv und ich schauten überrascht. „Das ging aber schnell!“ Wir waren schließlich keine zwei Stunden außer Haus gewesen. „Und hat es sehr gestunken?“, fragte Dad grinsend. „Brutal.“, erwiderte Liv und ich nickte naserümpfend. Dad lachte und wollte mich hochheben. Ich hstte das geahnt und war an ihm vorbei auf ein Regal geflitzt. „Dad, ich bin keine vier mehr!“, sagte ich und sprang elegant vom Regal auf seine breiten Schultern, von wo aus ich ihm seine Haare zerzauste. „Nicht zu fest! Meinen Kopf brauch ich noch!“, scherzte Emmett. Da kam Mum an und grinsend sagte ich: „Zum küssen, stimmts?“ Dad lachte und umfasste Mams Taille zärtlich und... küsste sie. Ich sprang hinunter auf den Boden, um den beiden mehr... Freiraum zu geben. Doch sie gingen nicht weiter ins Detail, denn Mom musste unbedingt etwas loswerden: „Als ich Carlisle gebissen und sein Blut geschmeckt habe... Einfach grässlich! Ich verstehe nicht, was ich nur die ganzen Jahre daran fand...“ Ich lächelte: „Ekelhaft, ncht wahr?“ Mum nickte. Liv räusperte sich: „Wer geht mit mir jagen?“ Ich lief zu ihr und nickte Aro und Jane zu: „Na, was ist? Versuch macht klug. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Kommt ihr mit und probiert es aus?“ Die zwei tauschten einen Blick und erhoben sich. „Na dann, viel Spaß!“, Esme lächelte, „Wir werden auf das Haus aufpassen und ihr passt bitte auf euch auf!“ „Es wird nichts passieren.“; versicherte ich ihr mit Nachdruck und da wusste sie, dass sie sich um uns keine Sorgen zu machen brauchte. Dann liefen wir hinaus in den Wald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)