Nanshoku von Rajani (Die Farben der Liebe) ================================================================================ Kapitel 10: Das Spiel nimmt seinen Lauf... ------------------------------------------ Shibata war vor einem Tag abgereist. Yukimura behauptete trotzdem noch, dass er über die Nordberge reisen würde, während alle anderen fest überzeugt waren, dass er heimreisen würde. Als Yukimura heute morgen aufgestanden war, hatte er bereits Kopfschmerzen gehabt, sie aber verdrängt und versucht zu trainieren. Sasuke hatte ihn dabei beobachtet. Inzwischen war der Tag schon fast wieder vorüber und die Kopfschmerzen holten Yukimura mit aller Macht wieder ein. „Ich gehe baden.“, murmelte er. „Nur zu. Aber beeilt Euch, der Fürst möchte sicher gleich zu Abend essen. Chikako bereitet schon alles vor.“, sagte Sasuke und sah dem jungen General nach. „Ist in Ordnung. Ich bin gleich da.“ Sasuke erhob sich und ging ihm nach. In seinem Zimmer fand er ihn, als er gerade seine Sachen gegen den Yukata austauschte. „Meister Sanada...“ „Hm?“ Yukimura drehte sich um. „Geht es Euch nicht gut?“, fragte Sasuke und kam auf ihn zu. „Es geht.“ „Was heißt das genau?“ Yukimura sah Sasuke an. Warum war er ihm eigentlich nachgegangen? Doch nicht nur, um ihn zu fragen, ob es ihm gut geht? „Ich möchte jetzt gerne baden, vielleicht verschwinden dann ja meine Kopfschmerzen.“, antwortete er nur. „Kopfschmerzen? Ich habe gehört, dass es da etwas gibt, das hilft.“ Yukimura runzelte die Stirn, was unmittelbar für eine Schmerzsteigerung sorgte. „Und was ist das?“ Sasuke hob die Hand und schob ihm die Haare aus dem Gesicht. Seine warme Hand streifte Yukimuras Wange. „Nun ja... Damit würde ich Eurer Shudo-Ausbildung, die ich ja jetzt übernehmen sollte, um einiges vorgreifen...“, sagte er. „Sasuke... Lass das bitte. Ich will davon nichts hören. Nicht jetzt und auch nicht in nächster Zeit. Das hat mir schon genug Ärger gebracht!“, maulte Yukimura und die Kopfschmerzen malträtierten ihn noch etwas mehr, während er sprach. „Dann geht jetzt baden. Ich warte hier, wenn das in Ordnung ist. Ihr seht wirklich nicht gut aus.“ „Gut.“, meinte Yukimura leise und verschwand hinter den Shoji in seinem kleinen Bad. Der Bottich war wie immer bereits gefüllt und er ließ sich in das lauwarme Wasser sinken. Nach ein paar Minuten der Entspannung bemerkte er, wie sich ein weiterer Schmerz zu den Kopfschmerzen dazugesellte. Sein Nacken und die Schultern taten ihm immer mehr weh. Verärgert stand er auf, trocknete sich ab und zog den Yukata an. Als er wieder ins Zimmer trat musterte ihn Sasuke einen Moment bevor er sagte: „Dann lassen wir Fürst Takeda nicht länger warten.“ Yukimura nickte und gemeinsam gingen sie zu Fürst Takeda zum Abendessen. Doch kaum, dass er das Essen roch und es sah wurde ihm auch noch übel. Er saß bereits vor dem gebratenem Fisch und dem Reis und der Geruch gefiel ihm überhaupt nicht. Lag es an ihm oder konnte Chikako den Fisch nur nicht so gut und lecker zubereiten wie Michiko aus Sendai? Yukimura spürte den Druck in seinem Magen und stand hastig auf. Sasuke bemerkte es und brachte ihn hastig raus, wo der junge General in einen der fein säuberlich geschnittenen Büsche erbrach. „Mir ist schlecht...“, jammerte er. „Das sieht man.“, meinte Sasuke naserümpfend. Einer der Gärtner, der gerade den Zen-Garten harkte, sah die beiden strafend an. „Kommt, Meister Sanada. Was ist nur los mit Euch?“ Yukimura ließ sich von dem Ninja in sein Zimmer zurückbringen. „Muss wohl von der Gartenmauer sein.“, murmelte Yukimura. „Gartenmauer?“, fragte Sasuke verwirrt, während er die Shoji aufschob. „Seine Herrlichkeit war von Fürst Shibatas Nachricht nicht sonderlich begeistert. Das hat er mir sehr deutlich gezeigt.“ Sasuke runzelte die Stirn. „Was habt Ihr angestellt?“ „Fängst du auch noch an! Ich habe gar nichts angestellt!“ „Aber irgendwas muss es ja gewesen sein. Grundlos ist Fürst Takeda niemals so wütend.“ „Er ist öfter wütend, aber eigentlich solltest du das wissen, du bist meistens dabei.“ Sasuke schmunzelte. Ja, der Fürst verlangte dem jungen General sehr viel ab. Gerade wenn der Jüngere mal wieder begriffsstutzig war und das strategische Denken in die falschen Bahnen geriet. Ja, der Fürst war da sehr eigen und es flogen sehr oft die Fäuste zwischen den beiden. „Meister Sanada... Das macht er doch nur, weil er Euch mag und weil er weiß, dass Ihr das aushaltet. Und weil das auch die einzige Möglichkeit ist, Euch von Eurer Euphorie zurück auf den strategisch richtigen Weg zu führen... Aber dennoch... Das Ihr dabei einmal eine Gehirnerschütterung erleidet? Denn die habt Ihr bestimmt.“ „Ich wollte eigentlich meditieren. Deswegen habe ich ihn zu spät bemerkt.“, sagte Yukimura. Sasuke nickte verstehend. „Mir ist schwindelig. Ich glaube, ich lege mich besser hin und schlafe.“ „Das ist wohl das Beste, was Ihr tun könnt. Wenn Ihr wollt, dann bleibe ich bei Euch.“, bot Sasuke an. „Nein, nicht nötig.“ „Gut. Aber wenn etwas ist, dann ruft einfach. Ich bin in der Nähe. Ob ich bei Fürst Takeda bin oder bei Oyamada – ich höre Euch. Versprochen.“, sagte Sasuke und drückte den jungen General auf dessen Futon. Yukimura sah ihn an und wunderte sich über den ernsten Gesichtsausdruck Sasukes. „Glaubt mir, mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen. Ich habe schon von gestandenen Männern gehört, die daran jämmerlich gestorben sind! Also ruht Euch aus.“, sagte der Ninja ernst. Yukimura schluckte. „Vielen Dank für die Aufmunterung...“ Sasuke grinste breit. „Keine Sorge. Ihr wart noch nicht einmal bewusstlos, allzu schlimm kann es nicht werden. Vielleicht übergebt Ihr Euch noch ein paar mal und die Kopfschmerzen könnten auch noch schlimmer werden, aber mehr vielleicht nicht. Trotzdem, ruft mich sofort, wenn es Euch wirklich schlecht geht oder sonst etwas ist. Verstanden?“ Yukimura nickte und ließ den Kopf auf das Kissen sinken. Sasuke erhob sich wieder und mit einem Lächeln im Gesicht, dass Yukimura ein wenig an Fürst Dates verschmitztes Lächeln erinnerte, ging der Ninja aus dem Zimmer. Er hatte ja Recht. Wenn Yukimura ihn brauchte, musste er nur rufen. Durch die dünnen Shoji würde man ihn im ganzen Trakt hören. Und Sasuke hatte sowieso Ohren wie ein Bergluchs, er würde ihn sofort hören. Beruhigt schloss Yukimura die Augen und spürte sofort wie sich alles wie in einem wilden Strudel drehte. Oh ja, Sasuke hatte Recht – er würde sich noch einige Male übergeben müssen, wenn das so weiter gehen sollte. Also ließ er die Augen offen und dachte an Sasukes Worte: „...Ob ich bei Fürst Takeda bin oder bei Oyamada – ich höre Euch. Versprochen.“ Er überlegte kurz. Oyamada... Wer war noch gleich Oyamada? Yukimura versuchte sich daran zu erinnern, ob er diesen Mann überhaupt kannte. Aber er musste ihn kennen, denn der Name kam ihm bekannt vor. Nur konnte er sich gerade kein Gesicht dazu vorstellen. Prompt tat ihm auch der Kopf gleich noch mehr weh. Und dann fiel es ihm wieder ein. Oyamada Nobushige! Natürlich! Der Mann, der die gleiche Stellung für den Fürsten inne hat wie Meister Katakura für Fürst Date! Da kann mir kein Gesicht einfallen... Ich habe ihn noch nie gesehen. Jedes Mal wenn die Möglichkeit dazu bestanden hätte, war entweder er oder ich nicht dabei. Yukimura seufzte. Ob er sich nochmal übergeben würde, wenn er die Augen zumachte? Er versuchte es einfach. Der Schwindel kam zwar und auch die Übelkeit, aber mehr auch nicht. Er war froh darüber, dann konnte er wenigstens schlafen... Da lag er... dieser hübsche junge General. Wie konnte der Fürst ihn nur so bestrafen. Und dann noch für etwas, wo keiner von uns hier genau weiß, ob das wirklich stimmt. Nun ja... Dafür habe ich jetzt keine Muße, dazu lenkt mich Sanada zu sehr ab... Ihm ist wohl warm, welch schöner Anblick. Dieser hässliche Yukata hat manchmal doch seine Vorteile. Vor allem bei solch einem dezent muskulösen Menschen... so schön... Yukimura spürte das Kribbeln auf seiner Haut bereits, als er noch nicht einmal ganz wach war. Müde und mit noch immer hämmernden Kopfschmerzen richtete er sich mühsam auf und sah sich mit zusammengekniffenen Augen um. Er konnte nichts Außergewöhnliches entdecken, dabei war er sich sicher, dass sich dieses Kribbeln so angefühlt hatte, als würde jemand ganz sachte über seine Haut streichen. Jedenfalls hatte es sich früher immer so angefühlt, wenn seine Mutter ihn ganz sanft gestreichelt hatte, wenn er traurig war. Aber es war niemand in seinem Zimmer. Die Shoji waren zu, bis auf die zum Garten. Die waren offen, damit es nicht zu warm wurde. Aber das machte jeder, bis auf den Fürsten. Das war jetzt schon das zweite Mal... Wenn ich das jemanden erzähle, würde es mir wohl keiner glauben. Wer sollte denn in mein Zimmer kommen? … Vielleicht bilde ich mir das nur ein... Aber bevor ich gegen die Gartenmauer geprallt bin, war das doch schon mal. Ich kann mir das nicht einbilden! Schon gar nicht den Schatten! Yukimura vergrub das Gesicht in den Händen und atmete tief ein. Fürst Date kann das nicht gewesen sein. Ich kann mir das bei ihm nicht vorstellen. Und selbst wenn... Meister Katakura würde ihn wohl kaum alleine hierher reisen lassen... Und wenn er ihn auch begleiten würde, ich wüsste nicht, dass Fürst Date hier einfach so reinkommen könnte... Jemand anderes kann es auch nicht sein. Auf Fürst Takeda wird man es wohl nicht abgesehen haben, wenn derjenige zweimal in mein Zimmer kommt. Aber wer oder was ist es dann? Yukimura sank zurück auf seinen zerwühlten Futon. Ihm war so warm gewesen, dass er sich ständig hin und her gedreht hatte. Unruhig schlief er wieder ein und genauso unruhig verlief auch der Rest der Nacht. Als er morgens wie gerädert aufwachte und die Kopfschmerzen wenigstens etwas besser geworden waren, schaffte er es wenigstens sich allein fertig zu machen und zum Fürsten zum Frühstück zu gehen. Doch als Sasuke ihn sah, stand er sofort auf. „Meister Sanada! Geht sofort in Euer Zimmer, ich bringe Euch etwas zu essen. Ich habe doch gesagt, Ihr sollt Euch ausruhen.“, sagte Sasuke. „Sasuke?“, fragte Fürst Takeda. „Er hat eine Gehirnerschütterung.“ Fürst Takeda sah von Sasuke zu dem doch recht kränklich aussehenden Yukimura. Mehr hätte Sasuke auch nicht sagen müssen, denn der Fürst wusste sofort, wie es dazu gekommen war. „Yukimura!! Das tut mir Leid, das wollte ich nicht!“, rief er entschuldigend. „Eure Herrlichkeit... Bitte entschuldigt Euch nicht. Fürst Shibata ist Schuld daran. Er hat Euch solche Lügen erzählt, dass Ihr wütend auf mich wart.“, sagte Yukimura. „Ich weiß nicht, ob er gelogen hat oder nicht. Ich werde wohl wirklich Date fragen müssen, was da vorgefallen ist.“ Yukimura nickte nur und Sasuke brachte ihn wieder auf sein Zimmer. „Bleibt bitte liegen. Ich habe doch gestern gesagt, damit ist nicht zu spaßen. Ich hole Euch eine Misosuppe.“ „Sasuke! Ich will aber nicht liegen bleiben!“ „Ihr müsst ja auch nicht liegen, aber Ihr solltet Euch wenigstens schonen.“, sagte Sasuke. „Wenn es unbedingt sein muss.“, maulte Yukimura. „Das muss es. Dann geht es Euch schneller wieder besser.“ Yukimura sah ihn grimmig an. „Du willst mich doch nur ärgern. Dir macht das Spaß.“ Sasuke konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Naja um ehrlich zu sein... es macht mir tatsächlich ein wenig Spaß Euch zu umsorgen.“ Yukimura spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Dann musste er jetzt mit hochrotem Gesicht zu Sasuke schauen. Und dessen breites Lächeln bedeutete ihm, dass er es sah und es womöglich unheimlich komisch fand. Sasuke grinste den jungen General breit an. Der war gerade puterrot angelaufen. Wie süß. „Ich bin gleich zurück.“ Yukimura nickte und schluckte schwer. Er musste aussehen als würde er einen riesigen Mochi am Stück runterschlucken. Sasuke verschwand mit einem Lachen und Yukimura sank auf den Futon. Oh mein Gott... was war das denn? Warum bin ich denn gleich rot geworden? Sasuke kümmerte sich über eine Woche um Yukimura und ermahnte ihn jedes Mal, dass er sich schonen sollte. Es ging Yukimura zwar jeden Tag besser, aber Sasuke wollte nicht, dass er es übereilte und dann womöglich doch noch etwas passierte. Das wäre überhaupt nicht im Sinne des Fürsten. Also brachte er ihn nach dem Frühstück wieder in sein Zimmer. Yukimura hatte es zwar langsam satt, dass er ständig in seinem Zimmer war und nur gelegentlich in den Garten ging aber Sasuke hatte wohl Recht. Nach einer Weile kehrte Sasuke zu ihm zurück mit einem Becher grünem Tee in der Hand. Yukimura saß auf der Terrasse und sah über die Schulter, als er die Shoji hörte. Er bedankte sich höflich und nahm den Tee entgegen, während Sasuke sich neben ihn setzte. „Ich muss mich bei Euch entschuldigen.“, sagte der Ninja. „Wofür?“, fragte Yukimura ehrlich verwirrt. „Zum einen, dass wir immer noch nicht mit der Shudo-Ausbildung weiter gemacht haben und zum anderen... dass ich Euch nicht geglaubt habe, als Ihr gesagt habt, dass Fürst Shibata nicht nach Hause reist.“ Yukimura seufzte. „Wegen der Shudo-Ausbildung brauchst du dich nicht zu entschuldigen...“ „Wenn Ihr meint. Aber wegen Fürst Shibata schon.“ „Wie kommst du jetzt eigentlich darauf?“ „Sein Ninja kam heute morgen. Er wird uns noch einmal mit seinem Besuch beehren. Er war bei Fürst Date. Ihr hattet Recht als Ihr sagtet, er reist in Richtung der Nordberge weiter.“ „Schön, dass mir jetzt endlich einer glaubt.“, knurrte Yukimura. „Meister Sanada... Ich habe mich doch entschuldigt.“ Yukimura sah stur in den Garten. „Nun gut... Belassen wir es dabei. Da es Euch ja wieder gut geht, können wir uns jetzt wohl auf die Shudo-Ausbildung konzentieren.“ Yukimura ließ ein genervtes Stöhnen hören. „Muss das sein?“ „Fürst Takeda hat es angeordnet. Und es wird wirklich langsam Zeit. Ihr seid bald richtig erwachsen.“ „Was soll das denn jetzt heißen?“, fauchte Yukimura. Sasuke grinste ihn an. „Na hört mal, Ihr seid jetzt siebzehn und wisst so gut wie nichts über Liebe, oder täusche ich mich da?“ Yukimura lief rot an und er spürte die glühende Hitze auf seinen Wangen. Natürlich wusste er ein paar Sachen, aber ganz bestimmt nicht alles. Nagut, er musste noch einiges lernen. Sasuke beobachtete ihn genau und sein Lächeln wurde immer breiter. „Wusste ich es doch! Ihr seid wirklich süß!“, sagte er lachend. „Süß?“ „Allerdings.“, bestätigte Sasuke und kam näher. Yukimura beobachtete ihn misstrauisch. Bei Fürst Date war es fast genauso... Er wird doch nicht... Noch ehe Yukimura entwischen konnte, hatten Sasukes Lippen sanft die seinen berührt. So hauchzart, dass Yukimura es beinahe für unwirklich hielt. „Sasuke...“, flüsterte Yukimura überrascht. „Das gehört dazu.“, sagte Sasuke und fügte einen weiteren Kuss hinzu. Yukimura war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel oder nicht, aber er ließ ihn für einen Moment gewähren. „Sasuke... warte.“ „Keine Angst, wir überstürzen nichts.“, sagte Sasuke lächelnd. Yukimura nickte. „Ich wollte dich was fragen. Kann jemand einfach so in die Burg eindringen?“ „Was? Wie kommt Ihr darauf? Natürlich nicht.“ „Und wie... Wie kann es dann sein, dass sich nachts jemand in mein Zimmer schleicht?“, fragte Yukimura. „Was?? Das kann nicht sein. Seid Ihr sicher, dass Ihr das nicht geträumt habt?“, hakte Sasuke nach. „Ich weiß nicht... Das erste Mal war es in der Nacht, als ich wieder zurückgekommen bin. Da habe ich einen Schatten gesehen, der aber sofort weg war. Das zweite Mal war es diese Nacht. Ich hatte so ein komisches Gefühl...“, sagte Yukimura und sah in den Garten hinaus. „Es kann niemand von außen in die Burg kommen. Das ist nicht möglich, ohne dass es irgendjemand bemerkt.“, meinte Sasuke und strich ihm sanft über den Arm. „Ich bilde mir das nicht ein...“, sagte Yukimura, war sich da aber nicht mehr sicher. Hatte er es vielleicht doch nur geträumt? Weil er sich wünschte, dass Fürst Date hier wäre? Aber er hatte doch ganz deutlich das Gewitter gehört und dieses sanfte Gefühl gestern Nacht, hatte sich auch ziemlich echt angefühlt. „Es ist in Ordnung. Wenn Ihr wollt, dann bleibe ich nachts bei Euch. Dann kommt niemand ungebeten in Euer Zimmer. Versprochen.“ „Danke.“ Sasukes Hand, die über seine Schultern strich, beruhigte ihn wieder. Er nahm den Becher grünen Tee, der inzwischen Trinktemperatur hatte und leerte ihn in einem Zug. „Wann wollte Fürst Shibata kommen?“ „Er müsste jeden Augenblick eintreffen. Sein Ninja hatte sich so ausgedrückt, als würde er bereits kurz vor der Burg sein.“, sagte Sasuke und erhob sich. Yukimura folgte ihm und gemeinsam gingen sie zu Fürst Takedas Empfangshalle. Der Fürst begrüßte Yukimura überschwänglich wie immer und bat sie dann sich zu setzen. Diesmal sollte Yukimura also dabei sein. Sasuke hingegen stand auf und holte auf ein Zeichen hin den Fürsten Shibata. Der ließ sich förmlich nieder und neigte unmerklich den Kopf. Nach den üblichen Begrüßungsfloskeln wollte Takeda endlich wissen, was ihn erneut zu ihm führte. „Fürst Takeda... Ich bedaure, aber ich war bei Date und der hat natürlich alles abgestritten, aber ich weiß, was passiert ist. Und ich habe ihm gesagt, dass Ihr es auch wisst und es ganz und gar nicht gutheißt. Wisst Ihr, was er da gesagt hat?“ Fürst Takeda sah ihn fordernd an. „Redet!“ „Er löst Euer Bündnis. Und er macht sich mit seinen Soldaten auf den Weg hierher um Kai zu erobern. Ihr solltet Euch vorbereiten oder ihm am besten mit Euren Soldaten entgegen reiten.“, berichtete Shibata. Fürst Takeda zog die Augenbrauen zusammen. „Verschwindet!“, knurrte er. Sasuke benötigte keine weiteren Worte um den feindlichen Fürsten aus der Burg zu schaffen. Nach einer Weile kehrte er zurück. „Er ist abgereist mein Fürst. Nach Hause.“, berichtete er. Fürst Takeda nickte. „Mach die Soldaten bereit. Wenn das so ist, wie er sagt, dann sollten wir vorbereitet sein. Date ist ein Hitzkopf und wenn Shibata ihn wütend gemacht hat, dann könnte es wirklich sein, dass er auf dem Weg hierher ist.“ „Aber... Glaubt Ihr ihm wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fürst Date sich so von ihm einwickeln lässt. Im Übrigen wird Fürst Date ja wohl besser als Fürst Shibata wissen, was passiert ist.“, meinte Yukimura. „Ach ja? Was ist denn passiert? Du warst ja auch dabei!“, fauchte Fürst Takeda grimmig. „Das habe ich Euch bereits gesagt, Eure Herrlichkeit! Es war nichts, außer das Fürst Date mir ein paar Haare aus den Augen gestrichen hat. Was ist daran so verwerflich, dass man sofort in den Kampf ziehen muss?“ „Nichts, nur weiß außer dir und Date niemand, was passiert ist, mal abgesehen von Shibata, der Euch gesehen hat! Also steht Aussage gegen Aussage. Shibata liefert mir einen Grund meine Soldaten in Marschbereitschaft zu versetzen. Deine Vermutung, dass Date das alles kalt ließe, kann ich nicht teilen. Ich wette darauf, dass Shibata ihn rasend gemacht hat. Und der Drache von Oshu ist nicht zu unterschätzen!“ Yukimura sagte nichts mehr dazu. Taktisch und strategisch war der Fürst ein wahrer Meister. Seine Prognosen über das Vorgehen der feindlichen Linien trafen fast immer zu. Aber hierbei war sich Yukimura nicht so sicher, ob es gut war, auf Fürst Shibata zu hören. Da er aber strategisch weniger geübt war, beließ er es dabei. Was auch immer am Ende dabei herauskommen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)