Care for You von Vienne (Herzschmerz tut weh...) ================================================================================ Kapitel 6: Für jetzt! Für immer! -------------------------------- Der Nachthimmel über Tokio war von Sternen übersäht. Es war kühler geworden, aber nicht so arg, dass man gefroren hätte. Selene saß auf dem Bett ihrer Tochter. Die Hände hatte sie im Schoß gefaltet und ihr Blick war in die Ferne und die Skyline der Stadt gerichtet. Ihr kam hier alles ein wenig fremd vor. Aber es wunderte sie auch überhaupt nicht. Schließlich war dieses Jahrhundert nicht ihr eigenes. Es war das von Prinzessin Serenity und Prinz Endymion. Und es war ihre Zukunft, die hier auf die beiden wartete. Die Königin konnte nur hoffen und beten, dass ihr Kind alles Mögliche versuchte, damit sich ihre große Liebe wieder erinnerte. Luna war zu ihr aufs Bett gesprungen. Sie konnte die Hand ihrer alten Herrin im Nacken spüren und wie sie die Katze hingebungsvoll kraulte. Leise schnurrte sie: “Sie wird es schaffen, Hoheit!“ “Ich hoffe es so sehr, Luna.“ Die Katze nickte und rollte sich zusammen. Auch sie war erschöpft von den heutigen Ereignissen. “Sie sind schon lange weg.“, meinte Selene leise. “Ihr macht euch Sorgen.“ Leise lachte Selene. Sie hatte Luna schon immer für ihre Offenheit geliebt. Sie sprach immer alles direkt aus. Manchmal auch in unpassenden Momenten. “Usagi hat viel Macht gewonnen, seit sie als Sailor Moon und später als Prinzessin wieder erweckt wurde.“ “Das weiß ich, Luna. Aber sie ist manchmal so zerbrechlich. Sie ist sehr sensibel.“ “Hm.“ “Ich weiß, was du denkst.“, Selene lächelte auf die Katze hinab, “Du denkst, sie ist ängstlich und eine Heulsuse.“ “Ja.“, Luna klang zerknirscht und schaute starr aus dem Fenster. “Das stimmt auch. Aber wenn es um ihren Prinzen geht, dann wird sie sehr stark. Das hast du selbst schon einmal gesehen. Sie kämpft dann regelrecht.“ “Sie liebt Mamoru, ich meine Prinz Endymion. Und das über alle Maßen.“ “Beneidenswert, nicht wahr?“ “Ja.“, seufzte die schwarze Katze. Beide schauten schweigend hinaus zum Fenster. Ein Lachen erfüllte den Raum. Es klang herzlich und ehrlich und glücklich. Ein Kissen flog einmal quer durchs Zimmer und landete schlitternd auf dem glatten Marmorboden. “Du wirfst wie ein Mädchen!“, lachte Usagi vergnügt auf. Sie kniete auf ihrem Bett und hatte drohend ein Kissen über ihrem Kopf gehoben. “Das nimmst du sofort zurück!“, grinste Mamoru. Er war einmal quer durchs Zimmer zu dem am Boden liegenden Kissen gegangen und hatte es aufgehoben: “Wenn ich wie ein Mädchen werfe, hätte ich wohl kaum jemals unsere Feinde mit der Rose erwischt und von Angriffen dir gegenüber abgehalten.“ “Ha! Reines Glück! Außerdem glaub ich ja, dass deine Rosen verzaubert sind und deswegen so oder so immer ins Ziel treffen. Du könntest wahrscheinlich auch mit geschlossenen Augen werfen und sie würde treffen.“ Mamoru zuckte nur die Schultern und warf ihr das Kissen zu, was sie auffing. Sie hatte sich wieder ein wenig zur Seite gesetzt. Ihre Haare waren durch die unerwartete Kissenschlacht ein wenig durcheinander geraten. Einige Strähne hatten sich aus den Haarknoten gelöst und standen ein wenig von ihrem Kopf ab. Sie musste grinsen, als sie an den Grund für die Schlacht zurück dachte: Ihr Prinz hatte sie rein aus Spaß gefragt, ob er sie immer noch Odango nennen dürfe. Natürlich war sie darüber empört gewesen und hatte ihm ein Kissen um die Ohren gehauen. Worauf Mamoru meinte, dass sie es anscheinend möge, ihn ständig mit Dingen und Gegenständen zu bewerfen. Usagi nutzte diese Aussage, um gleich noch einmal mit dem Kissen nach ihm zu werfen. Mamoru sah, dass sie in Gedanken war und lächelte, als er sich zu ihr aufs Bett setzte. Still beobachtete er sie. Er fragte sich, warum seine Erinnerungen nicht viel früher zurückgekommen waren. Im Grunde hätte er sich nur eingestehen müssen, dass er Usagi liebte. Ganz egal wer sie eigentlich war. Er liebte Usagi. Und eigentlich hatte er sie schon immer gemocht. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen. In Zeitlupe streckte er den Arm aus und berührte vorsichtig mit seiner Hand ihre Wange. Holte sie so aus ihren Gedanken zurück und bekam ein zauberhaftes Lächeln geschenkt. Ihre Augen strahlten ihn an und er versank ein wenig in ihnen. Liebevoll strich er mit seinem Daumen über ihre zarte Haut. “Du bist wunderschön.”, hauchte er, als er sich zu ihr beugte und ihr einen sanften Kuss auf die Lippen gab, “Das warst du schon immer! Und ich verspreche dir, dass ich dich nie mehr gehen lasse. Von heute an bis zur Ewigkeit werden wir zusammen sein.” Tränen der Freude stiegen ihr in die Augen, als sie seine Worte hörte. Lächelnd und schluchzend zugleich nickte sie. Ihre kleinen Hände umfassten sein Gesicht und nun war es Usagi, die ihn küsste. Aber es war nicht mehr sanft. Im Gegenteil: Sie presste ihre Lippen auf seine und eine ungeahnte Leidenschaft bahnte sich ihren Weg. Sie fühlte, wie sich seine Hände auf ihre Taille und ihren Rücken legten und sie näher an ihn zogen. Mamoru erwiderte ihren Kuss mit der Leidenschaft, die sie ihm entgegen brachte. Sein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. Ein Keuchen entkam seiner Kehle. Vorsichtig, um sie nicht allzu sehr zu überrumpeln, drängte er sie nach hinten und sie ließ sich beinahe schon widerstandslos in die Kissen sinken. Kurz unterbrach er ihren Kuss und sah sie fragend an. Er wusste instinktiv, dass es dafür keiner Worte bedurfte. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, als sie ihre Arme in seinem Nacken verschränkte und nickte. Es war Antwort genug für ihn, als sie ihn erneut zu sich ran zog und küsste. Die Mikrowelle surrte leise und erwärmte das Tiefkühlgericht. Es war nicht ihre Art, sowas zu essen. Normalerweise kochte Makoto alles frisch. Und das jeden Tag. Nicht weil sie es musste, sondern weil sie es wollte. Sie kochte gerne und viel und das auch für und bei ihren Freundinnen. Sie hatte sich gegen die Arbeitsplatte gelehnt und die schaute über die Schulter hinaus in die Nacht. Ihr Blick war zum Mond gerichtet und sie seufzte. Sie wusste, dass Usagi dort war. Zusammen mit Mamoru. Und das sie dort sicher waren. Die Mikrowelle machte ihr typisches Pling-Geräusch. Das Mädchen wandte sich ihr zu und nahm das Essen heraus. Riss mit einem Ruck die Folie herunter. ”Na lecker, Käsemakaroni mit Brokkoli.”, leicht angewidert blickte sie auf den undefinierbaren Brei aus zerkochten Nudeln und nicht mehr grünem Brokkoli hinab. Wieder einmal war sie froh, dass sie kochen gelernt hatte. Noch nie hatte sie die Menschen verstanden, die sowas gerne aßen. Sicher aß sie auch ab und an Fast Food. Aber das war immer im Crown bei Motoki. Und selbst der machte die Burger frisch und nur auf Bestellung. Makoto nahm sich einen Teller aus dem Schrank und eine Gabel aus der Schublade. Wenn sie schon Tiefkühlessen aß, dann wenigstens gesittet und nicht aus einer Plastikschale. Missmutig füllte sie alles um. Aber nicht nur der Anblick des Essens, auch die Sorgen um Usagi und Mamoru brachten sie fast schon dazu, ihren Hunger zu vergessen. Die Braunhaarige hatten in den letzten Tagen und Wochen nur allzu deutlich gesehen, wie sehr Usagi unter der Trennung von Mamoru gelitten hatte. Und sie war wütend auf diese Anne gewesen, wie sie sich ungeniert an Mamoru ran geschmissen hatte. Selbst als Makoto sie darauf hin gewiesen hatte, dass Usagi auch in den jungen Mann verliebt sei, wurde es nicht besser. Stattdessen hatte sich Anne einen Spaß daraus gemacht, Usagi immer auflaufen zu lassen, wenn diese auf Mamoru traf. Bis sie sich schließlich fast ganz zurückgezogen hatte und ihm aus dem Weg gegangen war. “Bitte lieber Gott, lass sie wieder glücklich werden.”, murmelte sie, bevor sie sich ihren Teller nahm und lustlos begann zu essen. Eine Haarklammer fiel leise klappernd zu Boden und leistete ein paar weiteren Gesellschaft, die bereits dort lagen. Zusammen warteten sie auf die nächsten, die sicherlich folgen würden. Es dauerte nicht lange, bis sie alle am Boden zusammen gekommen waren. Das schwere gold-blonde lange Haar umrahmte ihr Gesicht wie ein Bilderrahmen ein wunderschönes Porträt. Mamoru ließ seine Hand hindurch gleiten. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sie je mit offenen Haaren gesehen hätte. Es war noch nie so gewesen. Sie hatte immer, schon zu Zeiten des Silver Millenniums, ihre Haarknoten getragen. Da war ihr Haar schon lang gewesen. Aber jetzt wirkte es noch einmal um ein Vielfaches länger als gewöhnlich. Er kam nicht umhin festzustellen, dass es sich sehr weich anfühlte und einen leichten Pfirsichduft versprühte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Usagi lag unter ihm und ertrank beinahe in seinen Augen. Sie spürte ein wenig sein Gewicht. Auch wenn er sich abstützte. Ihre Finger suchten sich ihren Weg zu den seitlichen Schnallen seines Brustpanzers, um ihn zu öffnen. Entgegen ihrer Vermutung hatte sie keinerlei Schwierigkeiten damit und in wenigen Sekunden fiel er leise scheppernd zu Boden. Ihm folgten die Schulterplatten und das Schwert. Mit leicht zitternden Fingern glitt sie über seine Brust und den muskulösen Bauch, den sie nur allzu gut unter dem Gewand spüren konnte. Er zog ein wenig die Luft ein bei ihren Berührungen. Seine Augen folgten ihren Fingern bis zu seinem Hosenbund, wo sie abrupt stoppten. Innerlich musste er lächeln. Doch er ließ es sie nicht anmerken, sondern nahm stattdessen ihre Hand und hauchte auf jeden einzelnen Finger kleine Küsse. Dann beugte er sich wieder zu ihr herunter und küsste sie. Er legte all seine Liebe hinein und fühlte, dass seine Prinzessin das gleiche tat. Wie von selbst gingen seine eine Hand an ihrem Körper auf Wanderschaft, während die andere auf ihrer Wange ruhte. Die forschere der beiden glitt an ihrer Seite hinab bis zu ihrer Hüfte und legte dort eine kurze Rast ein. Abwartend. Sie keuchte leise, als sie seine Streicheleinheiten spürte. Es kitzelte sie ein wenig. Aber schlussendlich gewann die Leidenschaft und Neugierde die Oberhand. Seine Finger hinterließen bei ihr eine Gänsehaut. Wie von selbst schob sie sich mit ihrem Oberkörper ihm entgegen. Ihr Herz rast bei ihrem Tun, aber sie wollte und konnte es nicht mehr verhindern. Sein Kuss und seine Berührungen lösten ungeahnte Gefühle in ihr aus. Und sie wollte sich diesen keinesfalls widersetzen. Mamoru grinste in den Kuss, als er ihre Reaktion spürte. Jedoch rechnete er nicht damit, dass sie sich ihm entgegen schob. Er spürte ihre weiche Brust, die sich gegen seine drückte und ihre Hand, die nun auf seinem Rücken auf und ab streichte. Die bis eben noch auf ihrer Wange ruhende Hand schob er unter ihren Rücken und drückte sie an sich. Seine Lippen lösten sich von ihren und hauchten weitere kleine Küssen über ihre Wange bis hin zu ihrem Ohr. Usagi fühlte seinen heißen Atem an ihrem Ohr und es jagte ihr Schauer durch den ganzen Körper. Erst recht als sie seine Worte hörte: ”Ich liebe dich, Sernity!” Sie wollte ihm antworten, aber er ließ ihr keine Zeit dazu. Kurz versiegelte er ihre Lippen erneut mit seinen, bevor er nun hinab wanderte bis zu ihrem Schlüsselbein. Sein Tun ließ sie aufkeuchen. Das Buch klappte mit einem ploppenden Geräusch auf dem Wohnzimmertisch zu. Egal wie oft sie in den letzten dreieinhalb Stunden auch versuchte hatte, sich zu konzentrieren: Es gelang Ami einfach nicht. Dabei war Lernen für sie immer die beste Art der Ablenkung gewesen. Nur heute nicht. Viel zu viel war in den letzten Stunden geschehen, als dass sie sich mit Mathematik und Chemie davon ablenken konnte. Es war ihr sogar im Moment egal, dass ein wichtiger Test für die kommende Woche anstand und sie dafür noch lernen musste. Es war ganz gegen ihren Charakter. Doch Ami wollte es momentan auch nicht ändern. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, sich Pläne zu überlegen. Sie wollte auf das Schlimmste gefasst sein. Und das war im Augenblick der Fakt, dass Usagi und Mamoru zurückkehrten und er immer noch nicht seine Erinnerungen zurück hatte. Es wäre der Supergau gewesen. Aber selbst ein gescheiter Plan wollte ihr nicht in den Sinn kommen. Ideenlos kreiste ihr Kugelschreiber über einem karierten Blatt Papier und malte sinnlose Kreise aus blauer Tinte darauf. “Das ist doch alles Mist!”, schnaubte sie frustriert und ließ ihren Kopf auf die Arme sinken, während ihr Blick starr auf ein Foto Usagis mit ihrer Familie auf einer Kommode gerichtet war. Noch immer lagen die vielen Haarnadeln und die Rüstung des Prinzen am Boden, als sich auch ein schwarzes Hemd zu ihnen gesellte. Nahezu ehrfurchtsvoll glitten Usagis Finger über die Bauchmuskeln Mamorus. Sie sah ihn bewundern an und setzte sich dann ein wenig auf, um ihm liebevolle Küsse darauf zu hauchen. Sie spürte, wie er leicht dabei zitterte und er sie dann zwang, ihn anzusehen, damit er sie wieder küssen konnte. Seine Hände wanderten auf ihren Rücken und öffneten das Kleid. Knopf um Knopf. Es gelang ihm leichter, als er es gedacht hätte. Seine Finger glitten über die nackte und zarte Haut an ihrem Rücken, bevor sie zu ihren Schultern wanderten und ihr die kurzen Ärmel runter striffen. Mamoru unterbrach den Kuss und sein Blick galt nun ganz ihrem nackten Oberkörper: Er sah, wie der zarte und leichte Stoff ihres Kleides langsam über ihre Brust nach unten glitt und sich in ihrem Schoß sammelte. Seine Finger folgten dem Stoff. Vorsichtig berührte er sie und er war ein wenig überrascht, als sie ihren Kopf leicht nach hinten in den Nacken warf und ihr ein Stöhnen entwich. Von sich selbst überrascht, schlug sie sich die Hand vor den Mund. Ihr Prinz weckte so viele unterschiedlich Gefühle in ihr, die sie nicht einzuordnen wusste. Sie spürte, wie sie errötete. Erst recht als er ihr Küsse auf ihre nackten Brüste hauchte. Atemlos flüsterte sie seinen Namen. Sie legte sich wieder zurück in die Kissen und gab ihm somit die Möglichkeit, sie auch vom Rest ihres langen Kleides zu befreien. Er verstand ihr Vorhaben sofort. Schon vor einigen Minuten hatte er gefühlt, dass sie verbunden waren und die Gedanken des anderen wussten oder erahnen konnten. Das es keinerlei Worte zwischen ihnen bedurfte. Mamoru zog ihr den Rest des Kleides von den Beinen über die Füße. Es leistete den bereits am Boden liegenden Sachen Gesellschaft. Von sich selbst genervt legte sie ihre Talismane beiseite und streckte sich in alle erdenklichen Richtungen. Natürlich hoffte Rei, dass ihre Gebete erhört wurden. Aber langsam verließ sie der Glaube daran. Viel zu lange waren Usagi und Mamoru schon verschwunden. Sie hatten zwar von Königin Selene erfahren, dass ihre Prinzessin sich und den Prinzen auf den Mond teleportiert hatte. Aber wann sie zurückkehrten, wussten sie nicht. Auch wenn sie sich immer viel mit Usagi gestritten hatte und ihr das Gejammer ihrer Freundin auf die Nerven gegangen war, so wünschte sie sich nur das Beste für sie. Keinesfalls wollte sie sie mehr leiden sehen. Rei musste sich eingestehen, dass sie Usagis Lachen vermisste. Und das war in den letzten Wochen immer weniger geworden. Viel zu sehr hatte das Mädchen unter den Zurückweisungen und zuletzt unter den Streitereien mit Mamoru gelitten. “Bitte, lass alles gut gehen!”, seufzte sie, als sie sich auf dem Sofa zurücklehnte, und wieder ihren Gedanken nachhing. Ein leises Stöhnen erfüllte den Raum, gefolgt von heiserem Geflüster eines Namens. Das Mädchen schob mit zitternden Fingern seine Hose von den Lenden. Leicht beschämt blickte sie an ihm hinab und wurde augenblicklich rot um die Nase. Mamoru entging es nicht. Ihm war bewusst, dass das hier das erste Mal war für sie. Liebevoll umfasste er mit einer Hand ihr Kinn und schaute ihr kurz in die Augen, bevor er sie küsste. Usagi wusste, dass er ihr die Angst nehmen wollte. Außerdem wusste sie selbst, worauf sie sich hier einließ. Eigentlich war es verrückt, was sie da gerade taten. So gesehen, kannten sie sich hier erst seit einigen Monaten. Waren erst seit gut zwei Stunden wieder ein Paar. Und das noch nicht mal offiziell, weil es keiner außer ihnen wusste. Auch wenn ihre Liebe Jahrtausende alt war, fühlte es sich dennoch so neu an. Doch ihre Gedanken wurden schnell beseitigt, als sein nackter Körper auf ihren traf. Sie zog unbewusst die Luft ein. Konnte seine Hitze spüren und sein Gewicht. Ihre Hände gingen auf Wanderschaft und fuhren seine Seiten entlang bis zum Po. Auf einmal fühlte sie sich nicht mehr wie ein Kind. Sie wusste in genau diesem Augenblick, dass sie ihn wollte. Nur ihn. Für jetzt. Für immer. Mamoru bemerkte, wie sie die Beine auseinander schob, während er sie küsste. Er unterbrach den Kuss nicht, als er sich zwischen ihr platzierte. Liebevoll strich er ihr über die Wange, hielt sie an der Taille fest. Nur allzu gut fühlte er ihre Hitze, die seiner Erregung entgegen kam. Vorsichtig stubste er dagegen und entlockte ihr ein leises und überraschtes Stöhnen. Er konnte nicht anders als zu lächeln und noch einmal gegen ihre Mitte zu stubsen. Dieses Mal etwas mehr und er fühlte, wie sie ihre Fingernägel in die Haut seines Pos vergrub. In ihrem Bauch flogen abertausende Schmetterlinge Amok und vollkommen orientierungslos umher. Es veranlasste Usagi dazu, ihm ihr Becken entgegen zu schieben. Sie konnte seine Erregung deutlich spüren. Aber ganz gegen ihre Befürchtungen machte es ihr keine Angst. Das ganze Gegenteil war der Fall: Sie wollte ihn ganz nah bei sich spüren. Ihre Hände schlangen sich wieder um seinen Nacken und sie drückte ihren ganzen Oberkörper an ihn. Nie hätte er gedacht, dass er so ein Verlangen nach einer Frau spüren könnte. Bestimmend aber zärtlich umfasste ihre Taille mit beiden Händen. Intensivierte seinen Kuss. Und drang langsam in sie ein. Usagi konnte nicht anders, als den Kuss zu unterbrechen. Als sie ihn in sich spürte, drückte sie ihren Rücken durch und stöhnte laut auf. Der Sichelmond auf ihrer Stirn leuchtete strahlend hell auf. Es durchfuhr sie wie ein Blitz. Erschrocken darüber krallte sie sich in das Fell ihres Katers. Überrascht über den plötzlichen Schmerz miaute Artemis kläglich auf und blickte Minako empört an: ”Hey, was ist denn?” “Tut mir leid, Artemis. Aber ich hatte gerade so ein seltsames Gefühl in der Brust.” ”Hä?” ”Genau da.”, sie legte ihre Hand auf die Stelle, wo ihr Herz war. Auch den anderen Mädchen war der Schrei von Artemis nicht entgangen und sie blickten fragend zu Minako, die überlegend drein schaute. Selbst Makoto war mit ihrem Fertigessen aus der Küche gekommen. “Was ist denn los, Mina?”, Ami schaute ihre Freundin fragend an. “Ich weiß nicht. Ich hab eben an Usagi und Mamoru gedacht und wie es den beiden wohl gerade geht. Wie wir ihnen helfen können. Und dann dadurch fuhr mich gerade so ein seltsames Gefühl im Herzen.” ”Im Herzen?”, Makoto blieb hinter Rei stehen und stützte sich auf die Sofalehne. “Ja.” “Tat es weh?” “Nein, Rei. Es war ganz warm und hatte etwas glückliches an sich. So als ob etwas lang vermisstes zurückkehrte.” Die Freundinnen sahen sich alle fragend und ratlos an. Sie alle hatten keine Idee, warum Minako solch etwas wiederfahren war. Ami wollte sich gerade äußern, als sie ein Geräusch hinter sich ausmachen konnten. Leicht erschrocken drehten sich alle zur Wohnzimmertüre, in dessen Rahmen eine atemlose Königin Selene und Luna standen. “Hoheit?”, Rei schaute sie fragend an. “Er kann sich wieder erinnern.”, keuchte Selene fast atemlos. “Was?”, die Mädchen antworteten alle wie im Chor. “Die Prinzessin hat es geschafft. Der Prinz kann sich wieder an alles erinnern.” “Aber woher wisst ihr das?” “Die Königin hat gerade ein Zeichen bekommen, Ami.”, Luna klang glücklich. ”Was für ein Zeichen?” ”Ein Zeichen ewiger Liebe.” “Du hast es auch gespürt, oder Venus?”, Selene blickte zu Minako, die immer noch auf der Fensterbank saß, “Dieser kurze und warme Stich im Herzen. Du hast ihn auch gespürt, weil du die Kriegerin bist, die im Schutz des Liebesplaneten Venus steht.” Alle Augen waren nun auf die Blondine gerichtet. “Das war ein Zeichen Usagis?” Die Königin nickte. “Heißt das, sie sind gleich wieder da?”, Makoto schaute zurück zu Selene. “Nein, ich denke nicht. Und es ist besser, wenn wir ihnen noch ein wenig Zeit geben.” “Hä? Warum denn das?” ”Weil die Prinzessin und der Prinz gerade etwas beschäftigt sind, Mars.” ”Aber Usagi sollte lieber dringend hierher zurückkommen.” ”Bitte, Mars. Lasst der Prinzessin und dem Prinzen nur noch ein paar Stunden.” “Stunden?”, Reis Stimme wurde etwas höher, “Was kann denn so wichtig sein, dass man auf dem Mond zu zweit hockt und das für Stunden?” “Habt ihr nicht gesagt, dass sich Usagi einen Raum erschaffen hat für sich und Mamoru?”, hakte Ami nach. “Ja.”, lächelte Selene, “Und den brauchen sie auch. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich beide nun öfters dorthin zurückziehen, um Zeit für sich und ihre Liebe zu haben.” In Ami arbeitete es. Sie ahnte, worauf die Königin hinaus wollte und erst recht, als sie deren vielsagendes Lächeln sah. Leicht errötend wandte sie sich ab. “Zeit zu zweit? Aber ihr Leben spielt sich doch hier ab und nicht auf dem Mond.”, Minako schaute zu Selene. Auch die anderen blickten die Königin immer noch fragend und verständnislos an. Was auch Luna nicht entging. Elegant setzte sie sich neben Ami, die es mittlerweile verstanden hatte und schwieg. Dann sah sie zu den anderen Mädchen: ”Usagi hat sich einen Raum erschaffen.” ”Das wissen wir Luna.”, kam es entnervt von Rei. “Darin steht ein Bett.”, fuhr Luna unbeirrt fort. “Ja und?”, Makoto hob eine Augenbraue und schaute dann verwirrt zu Minako. Auch sie hatte es begriffen und kicherte nun leicht. “Darin steht ein Bett.”, wiederholte Luna und schaute nun Rei und Makoto eindringlich an, “Ein Bett.” “Und die beiden sind alleine.”, kicherte Minako weiter und zwinkerte dabei. Rei und Makoto ging augenblicklich bei Minakos Gesicht ein Licht auf. Und genauso augenblicklich liefen sie rot an. “Heißt das, dass dieses Zeichen der ewigen Liebe daher kam, weil Usagi und Mamoru...ähm...weil die beiden miteinander...also...ähm...”, stotterte Makoto verlegen. “Genau das heißt es.”, nickte Selene. “Wann...also...wie lange...ähm...dauert das?” “Du meinst, wann sie zurückkehren, Mars?” “Ich denke mal, wenn sie fertig sind.” “Minako!”, Ami versuchte empört zu klingen, musste aber selber dabei grinsen. “Was denn?” “Venus hat Recht. Ich denke, dass die beiden bald zurückkommen. Macht euch keine Sorgen. Ihr könnt beruhigt sein. Die Prinzessin hat es geschafft, dass sich ihr Prinz wieder erinnern kann. Es wird euch vieles einfacher machen.”, Selene nickte noch einmal allen aufmunternd zu, “Ich wünsche euch viel Glück. Passt gut auf die Prinzessin auf und unterstützt sie und den Prinzen. Sie sind die Zukunft dieses Planeten!” Gleißendes Licht erfüllte den Raum und einige Sekunden später war mit ihm auch die Königin verschwunden. Zurück blieben vier Mädchen und zwei Katzen, die nun in munteres Geplauder ausbrachen. Sie alle waren sich sicher, dass sich Usagi bald bei ihnen meldete. Ein lautes Stöhnen erfüllte das Zimmer. Dann war es fast still. Nur das leise schwere Atmen war zu hören. Erschöpft sank er auf sie. Bettete seinen Kopf in ihre Halsbeuge. Mamorus Atem ging stoßweise. Noch immer wurde er von Glücksgefühlen durchflutet. Und von reiner und purer Liebe für seine Prinzessin. Usagi hauchte ihm einen Kuss auf den schwarzen Haarschopf, schlang ihre Arme um ihn. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass sie soweit gehen würde. Das, was eben zwischen ihr und Mamoru geschehen war, war unbeschreiblich. Und sie wusste, dass sie nie einen anderen als ihn haben wollte. Liebevoll strich sie ihm über den nackten Rücken. Vorsichtig rollte er sich von ihr und neben sie. Zog sie an sich und ihre Blicke trafen sich. Er hauchte ihr einen Kuss auf die nun nackte Stirn und zog dann die Decke über sich und sie. Sie läachelte ihn an: “Danke!” Mamoru musste nicht nachfragen, was sie damit meinte. Er wusste es auch so. Nickte nur. “Wann wollen wir zurück?” “Wenn du willst gleich.” ”Gleich? Schaffst du das?” ”Ich denke schon.”, sie schloss bei ihren Worten die Augen und konzentrierte sich. Dachte an einen bestimmten Ort, wo sie mit Mamoru hin wollte. Schnell konnte sie die Wärme in sich aufsteigen spüren. Der Sichelmond auf ihrer Stirn leuchtete erneut auf. Sie wusste, dass sich alles um sie herum drehte und auflöste. Es war alles in Sekunden vorbei. Mamoru schloss die Augen, als es anfing, alles um ihn herum zu verschwimmen. Ein kribbelndes Gefühl ergriff ihn und er hatte das Gefühl, auf Wolken zu laufen. Kam sich federleicht vor. Er spürte Usagis Macht, die ihn mit sich riss und umhüllte. “Mach die Augen auf.” Er musste ein paar mal blinzeln, bis er erkannte, wo er war. “Das ist ja meine Wohnung.”, er klang überrascht und schaute sie auch ebenso an, “Aber wieso?” ”Naja. Ich glaube, bei mir sind immer noch die anderen. Und ich wollte die Zeit mit dir noch genießen.”, sie grinste ihn schief an, “Kann ich mal telefonieren?” Er nickte nur und sah ihr nach, wie sie immer noch nackt aus dem Bett aufstand und in den Flur zum Telefon ging. Als sie aus seinem Sichtfeld verschwunden war, schaute er aus dem Fenster und hinauf zum Mond. Ihm kam es immer noch ein wenig seltsam vor, dass er da oben war. Auch wenn er mittlerweile wieder wusste, dass es möglich war. Das dort vor langer Zeit eine Königreich war. Unweigerlich schüttelte er den Kopf und wandte sich ab, als er halb hörte, wie sie zu ihm zurück tapste. “Wen hast du angerufen?”, er schlug die Decke zurück, damit sie darunter schlüpfen konnte. “Ami. Ich hab ihnen gesagt, dass ich bei dir bin und es uns gut geht und du deine Erinnerungen wieder zurück hast. Ich soll dir schöne Grüße ausrichten.” “Danke.” ”Und ich hab ihnen gesagt, dass wir uns morgen alle um halb elf im Crown treffen.” ”Dein Mond ist verschwunden auf der Stirn.”, stellte er fest und strich ihr über die nackte Stirn. “Hm, wahrscheinlich, weil wir nicht mehr auf dem Mond sind.” Mamoru nickte und zog sie an sich. Liebevoll strich er ihr über das immer noch offene Haar. Langsam machte sich wieder die Müdigkeit in ihm breit und ihm fielen die Augen zu. Genau wie Usagi. Sie schmiegte sich an ihren Prinzen. Überglücklich entschwand sie in ein wunderbares Traumland. Die Sonne strahlte vom Himmel, als Usagi zusammen mit Mamoru die Straßen in Richtung Crown liefen. Mit Hilfe ihrer Macht hatte sie sich am Morgen ein sommerliches Kleid herbeigezaubert, dass Mamoru ein wenig an ihr Prinzessinnenkleid von letzter Nacht erinnerte. Nur kürzer und mit Trägern. Ihre Haare waren wieder zu zwei Haarknoten zusammengebunden. Händchen haltend und fröhlich waren sie nur mehr wenige Meter vom Crown entfernt. Sie scherzten und lachten und vergaßen die Welt um sich herum. “Mamoru!” Der Genannte horchte auf und wandte seinen Kopf von seiner Prinzessin ab und nach vorne. “Natsumi.”, seine Stimme klang ernst. “Mamoru! Wie geht es dir?”, Natsumi kam geradewegs auf ihn zu und sah erst einen halben Meter vor ihm, dass er Usagis Hand hielt. Eifersucht stieg in ihr auf: ”Lass sofort deine dreckigen Finger von meinem geliebten Mamoru.” “Was?”, erschrocken schaute Usagi sie an und dann zu Mamoru, der sie an sich zog. “Hör auf Natsumi. Lass sie in Ruhe.” ”Aber Mamoru.” ”Nichts ‘Aber Mamoru’. Ich bin mit ihr zusammen, Natsumi.” ”Was?” Erschrocken fuhr das Paar herum und blickte zu einem wütenden Sayuro. “Usagi, wieso bist du denn mit dem zusammen?” ”Weil ich ihn liebe. Das hab ich dir schon tausendmal erklärt.”, sie blickte zu Mamoru. “Aber er liebt dich doch gar nicht.” “Doch das tu ich.”, Mamorus Stimme war genauso sanft wie sein Blick, den er Usagi schenkte. “Und was ist mit mir?”, jammerte Natsumi. “Tut mir leid. Aber ich habe nie mehr in dir gesehen als eine gute Freundin.” Natsumis Blick war verschleiert, als Mamoru sich mit Usagi an ihr vorbei und weiter in Richtung Crown schob. Sayuro trat zu ihr: ”Das ist Liebe, Anne.” ”Ich weiß. Aber es ist doch trotzdem unfair. Schau nur, wie glücklich sie sind. Ich liebe dich doch auch. Und trotzdem haben wir das nicht, was die haben.” “Bald haben wir es auch.”, Ale klang zuversichtlich, “Bald haben wir genug Energie. Komm jetzt.” Er wandte sich ab von dem Paar und zog Anne mit sich. Sie hatten noch viel zu tun, wenn sie genug Energie für den Baum sammeln wollten. Usagi und Mamoru erreichten unterdessen das Crown. Immer noch Händchen haltend betraten sie ihr Stammcafé und ernteten überraschte Blicke der anderen Gäste. Fast jeder kannte die beiden. Alleine durch ihre Streitereien waren sie zu kleinen Berühmtheiten avanciert. Sie grüßten beide Motoki, gaben ihre üblichen Bestllungen bei ihm auf, bevor sie dann zu den bereits wartenden Mädchen gingen. Die strahlten die beiden nur glücklich an. Sie mussten alle nichts sagen. Auch das Paar verstand sofort. Zuversichtlich schauten sich Usagi und Mamoru an. Bestimmend zog er sie küssend vor den Augen aller anderen an sich: ”Ich liebe dich, meine süße Prinzessin!” “Ich liebe dich auch, mein Prinz! Von jetzt an für immer.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)