Mamoru & Bunny / OS-Sammlung von -Luna- ================================================================================ Kapitel 1: Remember me ---------------------- Wieder einmal veranstaltete Motoki eine seiner legendären Motto-Partys. Nach der letzten Party unter dem Motto „Black & White“ hatte er sich diesmal sich für das Motto 50er Jahre “Doo Wop“ entschieden. Zum Glück war Mamoru seit einigen Wochen wieder aus Amerika zurück und half ihm bei der Planung und Vorbereitung des Events. Seit 6 Stunden waren Motoki und Mamoru nun schon mit den Vorbereitungen beschäftigt und so langsam nahm das das Ambiente im Crown Formen an. An Dekoration wurde natürlich nicht gespart und Mamoru hing gerade die Disco-Kugel auf als Motoki neben die Leiter trat. „Wie sieht es eigentlich bei dir heute Abend Begleitungstechnisch aus, mein Freund?“ Grinsend schaute er zu ihm auf, denn mittlerweile machte er sich einen Spaß daraus, Mamoru mit seinem Desinteresse an diversen Frauen aufzuziehen. Ebenso hatte er es noch immer nicht aufgegeben, Mamoru sein lang gehütetes Geheimnis über seine bisher noch unbekannte große Liebe entlocken zu wollen. Mamoru verdrehte genervt die Augen. „Fängst du schon wieder mit dem Thema an, Motoki? Ich werde Saori - oder was weiß ich wen du gerade ihm Sinn hast - nicht fragen. Und wenn mir doch irgendwann mal die Richtige über den Weg laufen sollte, werde ich es dir Tratschtante garantiert nicht auf die Nase binden!“ antwortete er schnippisch und widmete sich wieder der Disco-Kugel. Motoki zog gespielt einen Schmollmund. „Na heute Abend wirst du ja wieder die Gelegenheit haben nach der Richtigen Ausschau zu halten. Und vielleicht ist ja auch -DIE EINE- dabei...“ sagte er schmunzelnd und verschwand wieder hinter seiner Theke. Mamoru seufzte genervt. Seit Motoki mit Makoto zusammen war, hatte er es sich scheinbar zur Hauptaufgabe gemacht, für ihn auch endlich die richtige Frau zu finden bzw. ihm die Identität seiner Angebeteten zu entlocken. Doch bislang hatten alle Versuche Mamoru absolut kalt gelassen, nur ließ sich Motoki davon nicht beirren. Wenn sein bester Freund sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog er es auch durch - das war Mamoru durchaus bewusst. Und so hatte er sich bisher seinem Schicksal ergeben und Motoki's ewige Verkupplungsversuche über sich ergehen lassen. Aber wer weiß, ob es überhaupt die perfekte Frau für ihn gab... eine Frau die seinen Ansprüchen genügte und die ihn auf Anhieb verzauberte. So wie sie damals... Oder... Vielleicht war er auch der allgemein bekannte Wok, zu dem es keinen Deckel gab!? Zur gleichen Zeit machten sich Bunny und ihre Freundinnen Amy, Minako und Makoto gerade auf dem Weg zu Rei um sich dort für die Motto-Party entsprechend fertig zu machen. Jede von Ihnen hatte sich ein Original Kleid mit Petticoat zugelegt und nun hieß es sich richtig zu stylen – wofür hatte man schließlich jemanden wie Minako? Bunny lächelte vor sich hin, als sie die Mädels und sich selbst nach knapp einer Stunde betrachtete – ja Mina war wieder absolut in ihrem Element, als sie ihre Freundinnen alle zurecht machte... Makeup – Frisur – alles stimmte ... es war einfach perfekt. „Mina, du bist wirklich die Beste – ich kann gar nicht glauben, was du aus uns allen gezaubert hast.“ rief Makoto begeistert und Ami nickte zustimmend. „Mädels, los jetzt – ich will nicht zu spät bei Motoki ankommen...“ So langsam fing Rei an zu drängeln, schließlich hatte sie sich mit Yuichiro zu dieser Party verabredet. „Rei, jetzt bleib mal ganz ruhig und entspannt; wir werden schon rechtzeitig da sein, damit zu deinen geliebten Yuichiro anhimmeln kannst...“ entgegnete Bunny, während Minako noch einmal über Bunnys wallende blonde Mähne bürstete. „Feeeeeeeeeeeeertig!“ rief diese nun erfreut aus und endlich konnte es losgehen. Im Crown war schon die Hölle los, als die Tür aufging und die Mädchen nacheinander eintraten. Mamoru saß gerade mal wieder auf seinem alten Stammplatz bei Motoki am Tresen, als sie nach einander an ihm vorbei gingen. Makoto hatte ihn kurz begrüßt und war dann zu Motoki geeilt. Sie wusste als Einzige, dass Mamoru wieder im Lande war und hatte es bisher vermieden, ihre Freundinnen darüber zu informieren, da sie nicht wusste, wie sie bezüglich seine Rückkehr reagieren würden. Keine der Damen hatte bisher Mamoru's Interesse geweckt, bis die Tür erneut aufging und ein blonder Engel eintrat. Es schien, als wäre sie von einem goldenen Licht umgeben, so sehr strahlte sie. Von einer Sekunde auf die Nächste war er so von ihrem Anblick verzaubert, dass er gar nicht wahrnahm, wie Motoki etwas zu ihm sagte. Dieser folgte seinem Blick und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Gespannt wartete er auf eine Reaktion, denn er war sich nicht sicher, ob Mamoru Bunny überhaupt noch erkannte. Immerhin hatten sie sich geschlagene 4 Jahre nicht mehr gesehen. 4 Jahre in denen Bunny zu einer wunderschönen jungen Frau geworden war und rein gar nichts mehr auf die tollpatschige Heulsuse von Früher deutete. „Brauchst du einen Sabber-Eimer?“ fragte er belustigt und legte eine Hand auf Mamoru's Schulter. Dieser fuhr erschrocken hoch und musste kurz Blinzeln um seine Fassung wieder zu erlangen. „Ich... ähm... wow... Motoki – wer zum Teufel ist das?“ fragte Mamoru halb flüsternd und noch immer hing Blick an diesem zauberhaften Wesen. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er kam nicht drauf, wer sie war und woher er sie kannte. Und wenn er sie wirklich kannte, wieso war sie ihm nicht schon früher aufgefallen? Mamoru legte den Kopf schief und dachte angestrengt nach. Immer noch beobachtete Motoki belustigt, wie sein bester Freund verzweifelt versuchte, sich zu erinnern. Sollte er ihm auf die Sprünge helfen? Hm... nein - so schwer es zwar war nichts zu verraten, aber Mamoru sollte mal schön selber herausfinden, wer sie wirklich war. „Wenn du sie kennenlernen möchtest, musst du sie schon ansprechen, mein Freund.“ sagte er an Mamoru gewandt und nickte in Bunnys Richtung. Diese saß gerade mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem Barhocker auf der anderen Seite des Raumes und blickte auf die Tanzfläche zu ihren Freundinnen. Warum tanzte sie nicht, fragte sich Mamoru. Wurde sie bisher nicht aufgefordert? Dabei war sie doch mit Abstand die schönste Frau im ganzen Crown... Er wandte sich noch einmal zu Motoki. „Weißt du zufällig, was sie gerne trinkt?“ Motoki fackelte nicht lange und stellte ihm kommentarlos einen Schoko-Milchshake auf den Tresen. Irritiert zog Mamoru eine Augenbrauhe hoch. Schoko-Milchshake? Das kam ihm doch bekannt vor... Doch noch immer konnte er sich keinen Reim darauf machen. Ohne weiter zu grübeln nahm er den Milchshake und schlenderte langsam zu ihr rüber. Sein Herz klopfte wie wild in seiner Brust und als er neben ihr stand, haderte er kurz mit sich, ehe er sich einen Ruck gab. „Hey...“ sagte er etwas unsicher und blickte zu ihr hinunter. Überrascht blickte Bunny auf – direkt in zwei tiefblaue Augen und es traf sie wie ein Schlag. „Mamoru...!?“ Erschrocken sprang sie von ihrem Barhocker auf. Das konnte einfach nicht sein. Sie musste träumen. „Ähm... tut mir leid, aber wir kennen uns?!?“ Mamoru war völlig perplex über ihre Reaktion, während Bunny wie erstarrt vor ihm stand und keinen Ton raus brachte. In ihrem Kopf kreisten tausend Gedanken. Wollte er sie gerade veräppeln? Doch sein Blick schien Bände zu sprechen... „Du kannst dich wirklich nicht an mich erinnern?“ Die Ernüchterung über ihre Erkenntnis traf sie mit voller Wucht und sie musste schwer schlucken. Soviel hatte sie ihm also bedeutet, dass er sich jetzt nicht einmal mehr an sie erinnerte. Natürlich, er war ja damals auch ohne ein Wort gegangen... hatte sich nicht von ihr verabschiedet und sich auch dann nicht mehr bei ihr gemeldet. Und dabei hatten sie doch gerade angefangen sich besser zu verstehen. Lange hatte es damals gedauert, bis Bunny sich endlich ihre wahren Gefühle für ihn eingestanden hatte. Doch sie kam nicht mehr dazu, es ihm mitzuteilen – sie hatte den richtigen Zeitpunkt verpasst, ihm endlich zu sagen, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Dass er nach Amerika geflogen war um dort zu studieren, erfuhr sie erst später von Motoki. Es brach ihr das Herz und sie hatte lange gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. Völlig verunsichert stand er nun vor ihr und hielt ihr einen Schoko-Milchshake hin. Schoko-Milchshake? Woher wusste er...? Er konnte sich doch nicht mal an sie erinnern. Doch dann blickte sie an Mamoru vorbei und sah direkt zu Motoki, der sie interessiert beobachtete. Natürlich, wer sonst, wenn nicht Motoki – aber warum hatte er Mamoru nicht gesagt, wer sie war? Sie kniff die Augen zusammen und betrachtete ihn skeptisch. „Warum bist du zurückgekommen?“ fragte sie ihn kühl und nahm ihm etwas barsch den Milchshake aus der Hand. „Ich habe das Angebot bekommen, hier im Juban-Krankenhaus als Kinderarzt anzufangen. Und naja, irgendwann wollte ich eh wieder zurück in die Heimat...“ sagte er und blickte wieder zu der Unbekannten. Ihr kühler Blick jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Verdammt, wer war sie nur und was hatte er getan, dass sie so abweisend auf ihn reagierte? Sollte er sich entschuldigen? Ja, vielleicht keine schlechte Idee. „Es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht erinnern kann...“ sagte er und richtete seinen Blick auf den Boden. „Oh wow, eine Entschuldigung vom großen Mamoru Chiba. Früher hättest du so etwas nie über die Lippen gebracht – nein, damals warst du einfach nur ein arroganter und aufgeblasener Schnösel und hast keine Gelegenheit ausgelassen, mich zu ärgern, zu beleidigen und aufzuziehen.“ sprach Bunny abfällig und doch war ihr Herz dabei so unglaublich schwer. 4 Jahre. 4 verdammt lange Jahre und doch liebte sie diesen Kerl immer noch so sehr. Sie wollte diese Gefühle doch nicht mehr empfinden und doch konnte sie es nicht abstellen... das Herzklopfen, die Schmetterlinge im Bauch, das Prickeln auf ihrer Haut; das innige Verlangen, ihn küssen zu wollen. Mamoru's Hirn arbeite auf Hochtouren. Schoko-Milchshake? Ärgern? Es gab nur eine Person, mit der er sich vor Jahren regelmäßig in der Wolle hatte – auch wenn er es oft gar nicht böse gemeint hatte und sie nur aus Spaß geärgert hatte. Erschrocken starrte er sie an und sein ganzer Körper versteifte sich. Konnte das sein? War sie...? Nein, sie hatte so gar nichts von dieser nervigen Heulsuse... und doch ließ ihn dieses Gefühl nicht los. „Bunny...?“ fragte er leise und hab vorsichtig den Kopf um einen Blick auf sie zu riskieren. Ihr Blick versetzte ihm einen Stich. Am liebsten wäre er auf der Stelle im Erdboden versunken. Oh Gott, er war so ein Idiot. Natürlich war sie sauer - schließlich war er damals ohne sich zu verabschieden einfach abgehauen. Das Studium in Amerika war damals die perfekte Möglichkeit gewesen, wie ein Feigling vor seinen Gefühlen zu fliehen. Gefühle, die ihn so aus der Bahn geworfen hatten. Gefühle, die ihn plötzlich nicht mehr klar denken ließen. Bunny klatschte Applaus. „Oh, dass du dich doch noch an mich erinnern kannst...“ Entschuldigend blickte Mamoru sie an und fasste kurzerhand etwas Mut. Mein Gott, was war nur los mit ihm. Er war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Schnell straffte er die Schultern. „Bunny, es tut mir wirklich leid. Aber du hast dich so unglaublich verändert. Du bist so... so wunderschön!“ sagte er aufrichtig. Sie blickte ihn jedoch misstrauisch an. „Was soll das Mamoru? Denkst du etwa, es wäre alles vergessen, wenn du dich jetzt bei mir einschmeichelst?" Kurz hielt Bunny inne und überlegte, ehe sie weiter sprach. „Ach... und früher war ich dann wohl ein hässliches Entlein, was du so schnell wie möglich vergessen wolltest oder wie?“ fauchte sie ihn regelrecht an. Tränen sammelten sich bereits in ihren Augen, als sie ihm den Milchshake wieder in die Hände drückte und völlig aufgelöst aus dem Lokal lief. Stirnrunzelnd hatten Makoto und Motoki die Szene von Weitem beobachtet. Doch so schnell wie Mamoru am Tresen war, die Gläser abstellte und Bunny hinterher rannte, konnten sie gar nicht gucken. „Gottseidank rennt er ihr endlich hinterher und nicht immer nur vor seinen Gefühlen davon.“ Makoto blickte ihn fragend an. „Was meinst du damit, mein Schatz?“ Motoki lächelte vor sich hin. „Na er hat sie damals schon geliebt...“ Mamoru war hastig aus dem Crown geeilt und blickte nun in alle Richtungen. Auf der anderen Straßenseite sah er sie dann um die Ecke verschwinden. Ohne auf seine Umgebung zu achten rannte er ihr hinterher. Reifen quietschten neben ihn und er sprang automatisch zur Seite und lief dann weiter. Er hatte nur eins im Sinn – er wollte zu Bunny – zu seinem Odango... Wollte ihr endlich seine wahren Gefühle gestehen. Wollte ihr sagen, dass er sie schon damals geliebt hatte, aber einfach zu feige war. Er bog um die Ecke und entdeckte sie in der Telefonzelle, wo sie zusammengekauert an der Scheibe lehnte. Scheiße, Chiba... was hast du nur angerichtet? Sie weinte gerade wegen dir... Vorsichtig öffnete er die Telefonzelle und trat hinter Bunny, um sich dann hinzuknien. Jetzt oder nie, dachte er sich und zog sie sachte an seine Brust. „Du warst schon damals wunderschön, Usako…“ Mamoru atmete tief durch, bevor er weiter sprach. „Du hast schon vor Jahren mein Herz gestohlen und meine Welt vollständig auf den Kopf gestellt. Doch ich hatte Angst – Angst vor diesen Gefühlen, die ich noch nie zuvor für jemanden empfunden habe.“ Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete ihren süßlichen Duft ein, der ihn nur noch mehr um den Versand brachte und seine Sinne vernebelte. „Bitte verzeih mir, dass ich einfach gegangen bin… dass ich dich einfach im Stich gelassen habe.“ sagte er mit brüchiger Stimme. Langsam zog er sie mit hoch und sie ließ es einfach geschehen. Er spürte wie ihre Tränen auf seine Hände tropften und drehte sie dann vorsichtig zu sich. Sachte legte er einen Finger unter ihr Kinn und drückte ihr Gesicht nach oben, damit er ihr ins Gesicht blicken konnte. Traurigkeit und Schmerz lagen in ihrem Blick, während die Tränen in ihren himmelblauen Augen glitzerten. Er schluckte, doch er musste endlich ehrlich sein. „Seit mehr als 4 Jahren gehört mein Herz nur dir... Usako, ich liebe Dich.“ Bunny drückte sich aus seiner Umarmung und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Doch augenblicklich tat es ihr leid. Sie wusste, dass er gerade aufrichtig gewesen war und er hatte ihr seine Liebe gestanden - zumal es ihm wohl wahnsinnig schwer gefallen war. Sie kannte das Geheimnis seiner Vergangenheit... dass er ohne Eltern - ohne Liebe und Zuneigung - aufgewachsen war. Motoki hatte er ihr gesagt, als sie mal wieder am Ende und völlig verzweifelt war... Sekunden vergingen in denen sie ihm nur in die Augen blickte... in diese wunderschönen tiefblauen Augen. Sekunden, in denen sie alles um sich rum vergaß. Sachte legte sie ihm eine Hand auf die Wange, wo sie ihm gerade eine Ohrfeige verpasst hatte. Erneut sammelten sich die Tränen in ihren Augen… „Bitte lass mich nie mehr allein, hörst du?“ Stumm nickte er, ehe sie ihm in die Arme fiel und sich fest an ihn schmiegte. „Ich liebe dich auch, Mamoru.“ flüsterte sie leise und blicke hoch in sein Gesicht. Langsam beugte er sich runter und küsste sachte ihre Lippen. Und dann verloren sie sich in einem innigen Kuss, der ihre tiefe Liebe füreinander für immer besiegelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)