Sasoris Meisterwerk von ReWeJuIs ================================================================================ Kapitel 5: Verspielt -------------------- „Weil ich es mag, wie deine Haut sich anfühlt. Ich möchte sie noch ein bisschen genießen, bevor ich sie entfernen muss. Das verstehst du doch, nicht wahr, Deidara?“ Er ist wahnsinnig! Er ist wirklich und wahrhaftig einfach nur wahnsinnig! Meine Augen sind hinter der Binde ungläubig aufgerissen. Wo bin ich hier hingeraten? Wie kann er mir so locker lässig sagen, dass er gerne noch ein bisschen an mir rumspielen will, bevor er mir die Haut abzieht? Hat der überhaupt eine Ahnung, wie sich das für mich anhören muss? Ruhig. Ich spüre deutlich wie die Panik versucht, sich in meinem Kopf festzusetzen, aber das kann ich mir nicht leisten, wenn ich hier lebendig rauskommen will. Also… er steht drauf mich anzufassen, ja? Okay, vielleicht kann mir das ja irgendwie nützen. Wenn ich mich allerdings zu schnell zu unterwürfig gebe, wird er das merken. Und erst mal muss die Augenbinde ab. Ich will meinen Feind sehen können. „Gut, ich werde mich nicht wehren. Dafür will ich dich sehen“, verlange ich, versuche dabei aber nicht allzu herrisch zu klingen. „Nein.“ Meine Lippen brennen, als ich sie frustriert zusammenkneife. „Warum nicht?“ „Es ist nicht nötig, dass du mich siehst.“ „Ich möchte es aber!“ Er zögert einen Moment. Ich spüre direkt, wie er mich nachdenklich mustert. „Nein.“ Genervt runzle ich die Stirn, sage dann aber erst mal nichts mehr. Einen Moment lang passiert gar nichts, dann spüre ich, wie mein Körper über die glatten Fliesen rutscht. Ich glaube, daran, so völlig willenlos durch die Gegend gezerrt zu werden, werde ich mich nie gewöhnen, wobei ich hoffe, dass ich das auch gar nicht muss. Ein metallisches Scheppern erklingt, dann höre ich Wasser rauschen und im nächsten Moment trifft mich ein lauwarmer Wasserstrahl. Wieder ins Gesicht. Langsam denke ich, er legt es drauf an, mir gezielt ein noch schlechteres Gefühl zu geben, als es sowieso schon der Fall ist. Immerhin ist das Wasser diesmal warm und wenn ich mich anstrenge und meinen Ärger zumindest für den Moment bei Seite schiebe, kann ich es sogar als angenehm empfinden. Ein wohliges Seufzen huscht über meine Lippen als der warme Strom über meine Haut fließt, den Dreck der vergangenen Wochen fortspült und ich lehne mich entspannt zurück, bis ich mit dem Kopf den Boden berühre. Gott, fühlt sich das gut an. Ich bekomme am ganzen Körper Gänsehaut, als ich einen weichen Schwamm an meiner Schulter spüre, wie er in langsamen kreisenden Bewegungen über mich gleitet. Eigentlich ist es ja ganz nett, dass ich das nicht selbst machen muss und so ignoriere ich die Tatsache, dass der Mann, der mich gerade wäscht, ein geistesgestörter Wahnsinniger ist und schließe meine Augen. Ich bin kurz davor wegzudämmern, als ich eine Berührung an meiner rechten Handinnenfläche spüre. Wo ist der Schwamm geblieben? Sanft streicht ein einzelner Finger über die fest geschlossenen Lippen des Mundes in meiner Hand. Das kitzelt und ich spüre, wie meine Mundwinkel zucken. Sowohl die in meiner Hand, als auch die in meinem Gesicht. „Was für faszinierende Hände du hast…“ Mein rechter Arm löst sich aus seiner Starre und wird angehoben, ich schätze mal bis auf Sichthöhe des Puppenspielers, der irgendwo neben mir sitzen oder knien muss. „Hmm.“ Das geht ihn gar nichts an! Vorsichtig schiebt sich der Finger zwischen die Lippen des Mundes. Das fühlt sich extrem seltsam an. Aber gut, wenn er schon so fasziniert von mir ist, soll er doch. Ohne noch einen weiteren Gedanken an die Folgen zu verschwenden öffne ich den Mund in meiner Hand einen Spalt breit, und lecke mit der Zunge kurz über seinen Finger. Sein leises Zischen entlockt mir ein amüsiertes Grinsen. Das hat er wohl nicht erwartet… Ohne Vorwarnung hebe ich meinen Arm noch ein paar Zentimeter, fange seinen Finger ein und schließe die Lippen darum. Halb rechne ich damit, dass er jetzt seine Hand zurückzieht, aber er rührt sich nicht. Mal sehen, wie lange er mitspielt. Ich kann nicht abstreiten, dass es sich auch für mich irgendwie seltsam anfühlt, einen Fremdkörper auf diese Art in mir zu spüren, aber dann ist es doch wieder interessant und so lasse ich die Zunge vorsichtig um seinen Finger gleiten und sauge sanft daran. Ein leises Keuchen weht zu mir herunter und zieht direkt in meinen Unterleib. Damit habe ich jetzt wiederum nicht gerechnet. „Was… was tust du da?“ Höre ich da ein Zittern in seiner Stimme? Wunderbar, ich bin auf dem richtigen Weg! „Nichts…“, flüstere ich leise, knabbere sanft an seiner Haut, ohne ihm weh zu tun. Theoretisch könnte ich ihm jetzt einfach den Finger abbeißen… Langsam zieht er sich zurück. Ich versuche nicht ihn aufzuhalten; Er wird von allein wieder kommen. Er hat etwas Neues an seinem Spielzeug entdeckt und auch wenn es mir gar nicht passt, dass er so eine niedrige Meinung von mir hat, muss ich für den Moment noch die Füße still halten. Tatsächlich kann es mir nur zugutekommen, wenn er mich unterschätzt. „Eine sehr… interessante Gabe…“ Seine Stimme klingt etwas brüchig. Nicht erregt, aber doch nicht mehr ganz so desinteressiert wie die ganze Zeit über. „Danke… damit erschaffe ich meine Kunst, aber das weißt du ja“, erwidere ich leise. Je mehr ich spreche, desto weniger reizt es mich zu husten, das erleichtert mir die ganze Sache ungemein. „Tse… lächerlich“, kommt es dann abfällig von ihm, und weg ist die Spannung die gerade noch über uns gelegen hat. Mist. Warum konnte ich auch meinen Mund nicht halten? „Diese Knallfrösche, die du als Kunst bezeichnest, sind erbärmlich. Genauso schnell verpufft, wie sie geschaffen wurden. So etwas Liederliches als Kunst zu bezeichnen, kommt einer Beleidigung gleich!“ Fest reibt der Schwamm nun wieder über meinen Oberkörper und ich spüre regelrecht den Unmut und den Ärger des Mannes über mir, auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen, und aus seiner Stimme keinerlei Gefühlsregung, außer vielleicht eine leise Gereiztheit, heraushören kann. Kurz überlege ich, ob ich ihm widersprechen soll, aber dann bemerke ich plötzlich eine Berührung an meiner Hose und weg sind alle Gedanken an Kunst, als ich merke, dass ich meine Arme erneut nicht mehr bewegen kann und hilflos hinnehmen muss, dass dieser Irre mir auch noch mein letztes Stück Kleidung über die Hüfte zieht. „Was soll das?“, knurre ich wütend, nicht in der Lage, auch nur einen Muskel zu bewegen, um mich dagegen zu wehren. Es ist einfach nur demütigend! Selbstverständlich bekomme ich darauf keine Antwort und eigentlich weiß ich ja selbst, dass die Hose im Prinzip nur noch zum Wegschmeißen gut ist, so dreckig und eingesaut wie sie mittlerweile ist, aber trotzdem hätte ich dafür gerne ein bisschen mehr Privatsphäre gehabt! Nackt und zitternd vor Kälte liege ich da, kann mich nicht rühren und bin den Händen und Blicken eines Psychopathen ausgeliefert, der mich in absehbarer Zeit zu seinem neuen Lieblingsspielzeug machen will. Wundervolle Aussichten. „Du hast einen sehr schönen Körper, Deidara. Erfüllt es dich nicht mit Stolz, dass ich dich als mein Meisterwerk auserkoren habe? Macht es dich nicht glücklich, dass du, oder zumindest deine Hülle, für alle Ewigkeit Bestand haben wird? Du enttäuscht mich. Für einen Kunstliebhaber, hätte ich von dir doch ein bisschen mehr erwartet…“ „Ich-“ Ein scharfes Zischen bricht über meine Lippen, als ich seine kühlen Finger an meiner Hüfte spüre. Mein Herzschlag beschleunigt sich, ohne dass ich das will und ich zweifle langsam selbst an meinem Verstand. Wie kann mich das bitte erregen, wenn er gleichzeitig solche Dinge zu mir sagt? Er erzählt mir von meinem Tod, und kaum fasst er mich an, reagiere ich auf ihn, wie… wie… „Warum wirst du auf einmal so rot?“ Kann er nicht einfach sein blödes Maul halten und mich in Ruhe lassen? „Ich… lass mich das selbst machen!“, bringe ich mühsam hervor und stemme mich mit aller Kraft gegen die unsichtbaren Fesseln, die mich bewegungslos auf dem Boden halten. Ich will nicht, dass er mich weiter anfasst! „Deine Haut ist so warm…“ Ja, ja, ich weiß! Ich bin warm und ihm geht einer ab wenn er an mir rumgrapschen kann, aber ich habe darauf keine Lust mehr! Ich verdopple meine Anstrengungen, versuche mit aller Kraft meine Arme hochzureißen, um den dämlichen Kerl von mir zu schieben, aber ich habe keine Chance. „Flossen weg!“, zische ich bedrohlich, auch wenn ich selbst weiß, dass ich im Prinzip gar nichts gegen ihn ausrichten kann. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, Panik tobt durch meinen Körper, liefert sich einen erbitterten Kampf mit der Erregung, die ich nur noch mühsam zurückdrängen kann. Es ist zu viel. Das ist mir alles zu viel! Ein heißer Schauer rast durch meinen Körper als er mir seine Hände ins Haar schiebt, die nassen Strähnen aus meinem Gesicht zieht und seine Finger fest über meine Kopfhaut gleiten lässt. Das sollte sich nicht so angenehm anfühlen. Das sind die Hände, die mich in einer Woche töten wollen wenn es mir nicht gelingt, aus dieser vertrackten Situation einen Ausweg zu finden! Sie sollten sich nicht so gut anfühlen, wie sie mit Druck über meine Haut gleiten, hinunter zu meinem Nacken wandern und das leise Seufzen, das ich höre, und von dem ich nicht einmal sagen kann, ob es von ihm oder von mir kommt, sollte nicht so durch meinen Körper summen, ihn nicht zum Beben bringen und in mir den Wunsch wecken, dass er seine Finger noch weiter auf Wanderschaft schickt. Meine Lippen beben als ich zittrig Luft hole um ihm noch weitere Beleidigungen an den Kopf zu werfen, weil mein Mund der einzige Teil meines Körpers ist, der mir noch gehorchen will, als ich ihn plötzlich wieder überdeutlich riechen kann. Schwer und süß legt sich sein Duft über meine Sinne, benebelt meine Gedanken und ringt mir ein leises Keuchen ab. Sein Atem streift meine Wangen und ich blinzle hektisch unter meiner Augenbinde. Meine Gedanken rasen, drehen sich im Kreis, lassen mich schwindeln. „So warm…“ „Nicht!“ In der nächsten Sekunde versagen mir auch meine Lippen den Dienst, als sich der warme Mund des Puppenspielers sanft auf meinen legt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)