Die Hoffnung stirbt zuletzt von -Shinigami- ================================================================================ Kapitel 12: Ein kleiner Silberstreifen am Horizont? --------------------------------------------------- Obi Wan erzählte Daiyun den sämtlichen Ablauf von Saak'ak an bishin zur Feierlichen Parade der geschlossenen Freundschaft zwischen Naboo und den Gungans und deren Sieg über die Förderation. Somit erfuhr die junge Frau ebenso und flüchtig von Khameirs vermutlich endgültigen Tod. Alles was dann danach noch von Obi Wan gesagt wurde, ging ungewollt mehr oder weniger so ziemlich an ihr vorbei. Obi Wans Kundgabe hatte zu guter letzt ihren Alptraum und die gleichzeitige, erschreckende Vision vollständig bewahrheitet. Dies bedeutete hinzukommend, dass sie den Zabrak und den einzigen den sie vom ganzen Herzen je geliebt hat, nie mehr wieder sehen wird. Sie hatte vollkommen versagt. In Allem. Leider gelang es ihr zudem nicht so ganz, von außen hin standfester zu sein, um sich vor Obi Wan diesbezüglich so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Doch hatte es ohnehin auch nicht mehr wirklich all zu viel Sinn. Denn der junge Mann vor ihr, der inzwischen jetzt als vollständiger Jedi Ritter und Meister galt, dachte sich unterdessen seinen Anteil an der ganzen Geschichte über sie und Khameir. Er erkannte und fühlte gleichzeitig mithin, dass es sie gerade auf sehr trübselige Weise beschäftigte. Daher entschloss er sich letztendlich doch noch dazu, dass Thema an zu schlagen, fürs erste ohne den Vorfall zu erwähnen das der Zabrak, den er auf Naboo besiegte, doch tatsächlich Daiyuns Namen ausgesprochen hatte nachdem er ihn quasi noch in letzter Sekunde unschädlich machte. Es hatte ihn zu dieser Zeit enorm schockiert und ebenso verwirrt. Er konnte sich überhaupt nicht ausmachen, woher dieses Monster sie um alles in der Welt kannte und weshalb er ihren Namen wie aus heiterem Himmel auf einmal erwähnte, während sein Blick an den jungen Jedi ins Leere vorbei ging. Später als Obi Wan von Daiyuns katastrophalen Zustand erfuhr alsdann er mit seinem jungen und neugewonnenen Schüler, Anakin Skywalker aus Naboo wiedergekehrt war, wurde es ihm alles nach und nach immer klarer vor Augen. Das der Sith Lord gegen den er kämpfte, der Grund gewesen sein musste für Daiyuns schlagartig verändertes Auftreten und ihrer so plötzlichen Abwesenheit. Doch war es ihm alles an für sich noch immer in gewisser Hinsicht ein Rätsel mit sieben Siegeln. Der Gedanke, dass Daiyun auch nur das geringste mit diesem bösartigen Zabrak zu tun hatte, der bei Obi Wan den Eindruck eines ungehaltenen, wilden Tieres erweckte und der oben drein der erbarmungslose Mörder seines Meisters gewesen ist, ließ ihn allein schon vor einem überdimensionalen Fragezeichen stehen. Eines welches er just einfach noch nicht zu bewältigen vermochte. „Was hast du dir denn nur bei dieser ganzen, verrückten Operation gedacht, Daiyun? Wieso hast du mit niemandem darüber gesprochen?....Wieso hast du nicht mit mir gesprochen?“ Fragte er sie mit einem sanftem und vorsichtigen Ton, der aber auch zusätzlich einen kleinen Anteil eines eher niedergeschlagenen Vorwurfs beinhaltete, wie Daiyun ihn ihreserseits raus hörte. Sie schaute ihm in seine momentan ratlose Augen, die der schwarzhaarigen aber auch zugleich verrieten, dass er darüber bescheid wusste. Über die Tatsache, dass zwischen Khameir und ihr ein Leitfaden existierte. Sie zwang sich nun mit Mühe und Not zu einem winzigen, melancholischen und bezwungenen Lächeln bevevor sie dem neben ihr sitzenden Jedi Schulterzuckend erwiderte. „Du hättest es nicht verstanden, selbst wenn ich versucht hätte es plausibel und fachkundig zu erklären...Und das weißt du!......“ Obi Wan merkte, dass Daiyun zu einem weiteren Satz ausholen wollte und hielt sich daher mit einer Entgegnung erst mal zurück. „....Er war nicht immer so gewesen, Obi Wan. Der Mann, den ich einst als meinen besten Freund aus meiner Kindheit kannte, fiel der dunklen Seite der Macht zum Opfer....und ich wollte ihn da raus holen! Versuchen, ihn davon zu befreien. Ich konnte einfach nicht davon ablassen....dafür bedeutete er mir einfach zu viel.“ Obi Wan blieb für einige Sekunden vorerst in ein in sich gekehrtes und innerlich fassungsloses Schweigen während er seine Arme nachdenklich vor seiner Brust verschränkte. Sein Blick schweifte darauf seitlich ins Nichts. Zum einem, recht verblüfft über ihre Aussage. Denn er hätte früher niemals gedacht, dass Daiyun jemals dazu bereit gewesen wäre so derart aus der Reihe zu tanzen und sogar ihr Leben aufs Spiel setzen würde, der Gefühle und Loyalität gegenüber dieses gemeinten Zabraks. Zum Anderen erschreckte es ihn hinzu etwas, dass Daiyun diese tiefgreifende Geschichte all die Zeit für sich behielt und er von alle dem nicht die geringste Ahnung hatte. Doch am ende wunderte es ihn dann wiederum auch nicht mehr wirklich. Denn seine Freundin hatte im Grunde Recht, als sie vorhin sagte, dass er es nicht verstanden oder zumindest für gut geheißen hätte. Sie wusste es und er wusste es inprinzip auch. Es fiel ihm ja selbst in diesem Augenblick noch immer schwer zu glauben das Daiyun, die exzellente Schülerin von Mace Windu, sich tatsächlich von ihren Emotionen hat ergreifen lassen auf so hochgradige Art und Weise. Sie schien ihm all die Zeit zuvor am wenigsten als eine Person, die tiefgreifendere Gefühle für jemand anderes hegen und allgemein überhaupt zulassen würde. So manche Male und innen befindlich bezeichnete er sie sogar als weiblicher Mace Windu. Der junge, Rothaarige Jedi drehte seinen Kopf daraufhin wieder in Daiyuns Richtung, die ihren dagegen jetzt sinnierend und halb gesenkt hielt. Obi Wan versuchte sich infolgedessen in Daiyuns Lage hinein zu versetzen. In den Schmerz des Verlustes den sie gerade verspürte. Das blanke Grauen, jemand nahestehenden an die dunkle Seite der Macht zu verlieren. Jemand wie für ihn Daiyun darstellte, zum Beispiel. Doch das konnte und wollte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Die Art wie er seinen ehemaligen Meister verlor, war ihm bereits erschütternd genug gewesen und er hatte momentan auch beileibe nicht vor, diese schrecklichen Bilder der Erinnerung daran wieder in seinen Kopf eindringen zu lassen. Deswegen entschied er sich für eine sachliche und halbwegs einfühlsame Äußerung um die grüblerische Stille zu unterbrechen. „Du weißt, dass ich es tun musste. Er stellte für Jedermann eine regelrechte Bedrohung dar. Es tut mir leid, dass es alles so kommen musste!“ Daraufhin hob Daiyun etwas zügiger ihren Kopf und blickte ihm leicht desorientiert entgegen, was Obi Wan zuerst den Eindruck übermittelte, dass er wohl etwas falsches gesagt oder rübergebracht haben könnte. „Du musst dich nicht dafür Entschuldigen, Obi Wan. Weil du das richtige getan hast in diesem Moment! Das was ich nicht tun konnte......Und wenn ich es damals nur geschafft hätte ihn zu überzeugen und nicht so unfähig gewesen wäre, dann würde Meister Qui Gon vielleicht....“ Doch Obi Wan schnitt ihr unverzüglich das Wort ab indem er als erstes streng und kopfschüttelnd seine Hand an hob, dementsprechend entgegensetzte und kurz danach seine beiden Hände auf ihre Schultern legte. „Nein, Daiyun! Du wirst dir dafür nicht die Schuld geben. Das erlaube ich einfach nicht, hast du mich verstanden?! Du hast dein bestes getan und obendrein noch bei nahe mit deinem Leben bezahlt. Du wirst dir das nicht auch noch an tun!“ So gerne Daiyun auch dagegen Protest eingelegt hätte, fehlte ihr jedoch ganz einfach die Kraft dazu in jeder Hinsicht. Aufgrunddessen gab sie einen tiefen Seufzer von sich, bevor sie ein geschlagenes und wortloses Kopfnicken erwiderte, welches Obi Wan zur Kenntnis nahm und somit diese Angelegenheit fürs erste begraben wurde. Daiyuns äußere und kraftlose Erscheinung ließ ihn auch gleichfalls wieder ins Gedächtnis rufen, dass sie praktisch vor wenigen Momenten erst bloß aus ihrem heiklen Langzeitkoma erwacht ist und er sie bisher schon wahrlich genug strapaziert hatte. Er erhob sich im Anschluss darauf und zu Daiyuns dezenter Verwunderung. „Es ist besser, wenn ich dich jetzt fürs erste in Ruhe auskurieren lasse! Und sobald du wieder voll bei Kräften bist und sofern du es willst, werde ich dir meinen jungen Padawan vorstellen!“ Daiyun hörte beim vorrigen Gespräch äußerst interessiert zu, als das Thema umschweifte auf diesen neunjährigen Anakin Skywalker und neuen Padawan Obi Wans. Zugleich war sie relativ erstaunt, dass der Hohe Rat der Jedi diesen Jungen akzeptierte. Denn normalerweise wurde ein solcher Fall wie dieser sehr kritisch angesehen und auch sogar Daiyun selbst hatte ihre bedenken. Denn der junge Skywalker war nicht nur ihreserachtens, auch wenn mit seinen erst neun Jahren, bereits zu alt um eine Jedi Ausbildung an zu fangen. Aber wollte Daiyun Obi Wan in diesem Augenblick keinesfalls drauf aufmerksam machen. Sie würde ihm ihre Gedanken vielleicht später unter vier Augen mitteilen, wenn sich alles wieder halbwegs gelegt hat und der normale Alltag wieder eingekehrt ist. Wenn schon höchstwahrscheinlich nicht für Daiyun, dann zumindest für die Welt um sie herum. Denn für sie würde es von nun an niemals mehr so sein wie früher. Nicht nur ihr Körper wird zeitlebens eine horrende und scheußliche Narbe davon tragen, sondern vorallem auch ihr Herz. Und sie war sich sicher, dass keine Zeit dieses Universums diesen Schmerz je verschwinden lassen wird. Die Zeit würde höchstens und lediglich dafür sorgen, dass die junge Frau sich langsam aber sicher an dieses Leid und Elend gewöhnt. Einige Momente verstrichen in denen Daiyun auf eine letztendliche Antwort warten ließ, welches bloß ein schweigendes, einverstandenes Kopfnicken beinhalten sollte. Obi Wan tat es ihr mit einem rücksichtsvollem Gesichtsausdruck gleich und wollte anschließend den Raum verlassen, hätte Daiyuns Stimme ihn nicht fragend umdrehen lassen. „Obi Wan?“ Daiyun wollte ihm so gerne sagen, dass sie hoffte das er niemals diesen Schmerz kennen lernen musste. Den Schmerz, jemanden an die dunkle Seite der Macht zu verlieren, den er liebt. Das ihm das alles erspart bleibt und er sich mit Sicherheit zu einem außerordentlich gutem Jedi Meister entwickeln würde. Das sie, genau wie er, so froh darüber ist, dass er lebendig wieder nach Coruscant zurückgekehrt war. Doch irgendetwas hielt sie dann davon ab. Nochmals raffte sie sich notgedrungen zu einem schlichten, aparten Lächeln zu Gunsten ihres Freundes, bevor sie ihm schließlich und stattdessen rundheraus erwiderte. „Wir sehen uns!“ Der angesprochene schenkte ihr daraufhin und dagegen ein einträchtiges Lächeln bevor er demzufolge als Abschied für den heutigen Besuchstag kurz und knapp, jedoch merklich sanft sprach. „Ja,...wir sehen uns!“ Kurz darauf befand sich Daiyun wiederholt allein im Raum, welcher inzwischen jetzt von außen etwas dämmeriger beleuchtet wurde. Sie wusste im Übrigen nicht mal das gegenwärtige Datum, geschweige denn die Ortszeit. Hinzu kam ihr auch noch, dass sie irgendwie das Gefühl hatte, als existierte die Zeit nicht mehr länger. Es war eine extrem bizarre so wie leicht unangenehme Empfindung die momentan in ihr auf kam. Aber konnte ihr das jetzt gleichermaßen mehr oder minder egal sein. Wie sehr es sie auch glücklich gestimmt hat Obi Wan und ihren Meister vorhin wieder gesehen zu haben, so erleichterte sie es mittlerweile, dass sie fürs erste nun alleine für sich war. Dem inneren Chaos wegen der noch immer in ihrem Geiste herrschte und den sie mühselig versuchte, endlich einmal halbwegs in Ordung zu bringen. Doch dieser Prozess lief nicht wirklich so ab, wie sie es gerne und inständig gewollt hätte. Infolgedessen begann sie auf einmal eine fiese Welle von Kopfschmerzen zu plagen und sie wollte darum ihren Kopf leicht verdrossen und zum Komfort auf ihre beiden Handflächen betten. Doch bevor sie aber dazu kommen konnte, fielen zum ersten Mal ihre Blicke präzieser auf ihre Handgelenke und was ihre Augen daraufhin regelrecht in den Bann zogen, ließ eine erhebliche Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper ausbreiten von der sie gerade überhaupt nicht wusste, welche Art von Gefühl diese auslöste. Die junge Frau runzelte nun die Stirn und vergrößerte zusätzlich erstarrt ihre Augen. Denn sie trug nicht mehr länger an bloß einem Handgelenk ihren altbekannten und von damals Khameir geschenkten Silberreifen, sondern befand sich doch tatsächlich ein zweiter von der gleichen Sorte um das andere Handgelenk. Khameirs. Daiyun musste erst einmal hinlänglich versuchen, zu realisieren und vorallem zu glauben, dass Khameir sie nicht nur, aus welchem Grund auch immer, wieder ungesehen an den Jedi Tempel brachte, sondern ihr obendrein auch noch seinen Armreifen umlegte nachdem er sie niederstreckte. Die schwarzhaarige hob kurz darauf ihre zitterigen Finger um das einzigartige, kühle Objekt rundum ihrer blassen Haut zu berühren. Ihr Herzschlag beschleunigte sich darüber hinaus und auch der Rest ihrer Eingeweide zog sich rasch zusammen, was ihr kurzweilig ein abscheuliches, erneut aufgetretenes Stechen am Magenbereich beschehrte und sie aufgrunddessen flüchtig das Gesicht verzog. Als ihr dann anschließen langsam aber sicher dämmerte, aus welchem Grund der Zabrak das alles mit höchster Wahrscheinlichkeit getan hatte, überkam sie von jetzt auf gleich ein monströses Gefühl von Melancholie und purer Trübsal. Die traurige Theorie, dass Khameir Daiyun den anderen Armreifen noch mitgab um dadurch endgültig, sowohl mit ihr, als auch seinem früherem Ich abzuschließen. Das er sich somit ihr gegeben hat. Das Khameir Sarin nun ihr gehörte nachdem sie sterben würde. 'Es ist jedoch zu spät, Daiyun! Khameir Sarin wird sterben....zusammen mit dir!' Das waren die letzten Worte von ihm an sie gerichtet gewesen, die ihr dann plötzlich unwillkürlich wieder wie ein Pfeil in Erinnerung geschossen kamen. Und es drohte fast schon alles in ihr in diesem Augenblick gerade zu zu zermalmen bis nichts mehr geistlich lebendiges in ihr übrig sein würde. Sie wusste, dass es ihre Pflicht war dagegen an zu kämpfen und sich nicht mehr länger davon beeinflussen zu lassen, doch trotz alle dem reichte in dieser Sekunde selbst nicht mal der eisernste Wille in ihr aus um das Anbahnen der Tränen in ihren müden Augen zu verhindern. Sie kamen hartnäckig von ganz allein wie eine heftigste Hochflut und ließen ihre sämtliche Sicht der Umgebung vollkommen verschwimmen. Zu guter letzt konnte Daiyun einfach nicht mehr anders als sich fallen zu lassen und in ein zwar lautloses, aber dafür umso bittereres und peinigenderes Schluchzen aus zu brechen. Ihr Gesicht sank währenddessen in ihre beiden Hände. Noch nie in ihrem Leben war Daiyun bis jetzt derart emotional zusammengebrochen. Noch nie zuvor vergoss sie solch immense Tränen. Und überhaupt war es das erste Mal seit vielen, vielen Jahren seit sie zuletzt geweint hat. Das letzte Mal bereits wegen der ein und der selben Person. Doch diesmal war es gänzlich anders und umso grausamer für sie, da sie nun genau wusste, dass sie Khameir ganz gewiss niemals mehr wieder sehen würde. Ihn nie mehr in ihre Arme schließen, seine Stimme hören und ihn ganz einfach in ihrer Nähe wissen würde. Er wird von jetzt an bis in alle Zeit bloß eine Erinnerung bleiben. Vermutlich war Daiyun davon abgesehen auch die einzig und alleinige Person weit und breit, die ihn nie vergessen würde. Ganz gleich was auch in Zukunft passieren wird, die junge Frau würde die Tatsache niemals bedauern, ihn nicht aufgegeben zu haben und bekäme sie wiederholt die Chance geboten, sich ihm zu stellen, so würde sie es erneut versuchen. Deprimiert und bis aufs äußerste strapaziert, weinte sie sich in einen tiefen Schlaf und ohne auch nur die leiseste Ahnung davon zu haben, was sie in weiteren 12 Jahren alles noch erwarten möge..... The End -------------------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)