First Love von -Luna- (Endymion & Serenity Lovestory) ================================================================================ Kapitel 4: Der Verrat / Wenn Freunde zu Feinden werden ------------------------------------------------------ Wollte Serenity gerade noch ihre Liebe gestehen, so wurde ihr Vorhaben nun durch Endymion unterbrochen, als dieser sich langsam ihrem Gesicht näherte. Sie ahnte, was hier nun passieren würde. Erwartungsvoll blickte sie zu ihm, sah das sanfte Leuchten in seinen glänzend blauen Augen als er sich ihr Stück für Stück näherte, und vergaß alles um sich herum. Leicht streckte sie sich ihm entgegen und schloss die Augen. Sie spürte seine Hand auf ihrer Wange. Spürte, wie seine Finger sanft über ihr Kinn und ihre Lippen fuhren und sich dann in ihren Nacken schoben, ehe sie ihren halbnackten Rücken behutsam hinunter wanderten. Seine zärtlichen Berührungen ließen sie wohlig seufzen und ein Kribbeln erfasste ihren gesamten Körper, als sie seinen Atem nah an ihrem Gesicht spürte. In diesem Moment wusste sie, wovon Naru gesprochen hatte … -dass Endymion vielleicht auch nur auf ein Zeichen von ihr gewartet hatte. Sanft hauchte er einen Kuss den sichelförmigen Halbmond auf ihrer Stirn, küsste ihre kleine Stupsnase, ehe sich seine Lippen auf ihre legten und er ebenfalls die Augen schloss. War sein Kuss anfangs zaghaft und vorsichtig, so vertiefte sich dieser schnell. Ihre Körper schmiegten sich aneinander und wie von selbst hatten sich Serenity's Arme um den Oberkörper des Prinzen geschlungen. Sie spürte die Hitze, die vom ihm ausging und drückte sich etwas näher an ihn. ___________________________________ღ___________________________________ Eine laute und heftige Explosion durchbrach die Stille. Panische Schreie hallten durch die sternenklare Nacht. Erschrocken wichen Endymion und Serenity auseinander und blickten zurück zum Palast. Entsetzt riss die Prinzessin ihre Augen auf und schlug die Hände vor den Mund, als sie sah, wie Menschen fluchtartig hinaus drängten. Sie rannten um ihr Leben und die blanke Panik stand ihnen ins Gesicht geschrieben. »Nein!«, entwich es der Prinzessin erschrocken und dann rannte sie los… »Serenityyyyy…« Endymion konnte gar nicht so schnell reagieren und nach ihrer Hand greifen; hätte er sie doch am liebsten davon abgehalten, zurück zum Palast zu laufen. Fassungslos blickte er ihr hinterher und die Angst, ihr könnte etwas zu stoßen, ließ ihn kurzzeitig erstarren. Doch andererseits war der Wunsch, sie in Sicherheit zu wissen, größer als alles andere. Eine erneute ohrenbetäubende Explosion ließ den Boden erbeben und erzittern, als er ihr schlussendlich nach lief. Staub und kleine Steinchen schlugen ihm entgegen und er hielt sich kurz seinen Umhang vor das Gesicht um sich zu schützen. Inmitten des Tumultes hatte er die Prinzessin unlängst aus den Augen verloren und doch kämpfte er sich immer weiter durch die flüchtenden Massen. Viele der ihm entgegen kommenden Menschen waren völlig aufgelöst und weinten hemmungslos, andere waren Blutüberströmt und mussten gestützt oder hinausgetragen werden. Sie waren so sehr darauf bedacht, sich selbst in Sicherheit zu bringen, dass sie gar nicht wahrnahmen, wie der Prinz der Erde an ihnen vorbei lief. Sicherlich hätte Endymion ihnen helfen und sie heilen können, doch lag seine Priorität gerade wo anders, als er sah, dass der gesamte Saal in Schutt und Asche lag. Zerstörung und Chaos wohin er auch blickte. Verzweifelt suchte er nach seiner Mutter, Königin Serenity und der Prinzessin. »Königin Serenity? Mutter? Wo seid Ihr?«, rief er und lief weiter panisch durch den Saal, vorbei an den Resten der zerstörten Wände und Säulen. »Prinzessiiiin?« Kurz blieb er stehen. Mehrere kleine Feuer brannten direkt vor seinen Füßen und er fuhr sich fahrig durch das dichte Haar. Noch einmal drehte er sich um die eigene Achse und konnte kaum glauben, dass innerhalb kurzer Zeit all das zerstört worden war. Von dem einst so schönen und prachtvoll geschmückten Ballsaal war nichts mehr übrig und auch der Rest vom Palast hatte schwere Schäden davon getragen. Türme waren eingestürzt, tragende Säulen umgefallen und sicherlich hatten bei den Explosionen auch unzählige Erd- und Mondbewohner ihr Leben gelassen. Wut und Trauer packten ihn. Aus der Ferne ertönten erneut heftige Explosionen. Endymion sah durch die zerstörte Kuppel den riesigen Feuerball über sich aufsteigen und die Druckwelle ließ ihn ein wenig taumeln. Der Angriff war noch lange nicht vorüber. Schnell eilte er weiter und suchte nach den Königinnen, die sich zum Zeitpunkt der ersten Explosion im hinteren Teil des Saals befunden hatten. Immer weiter drang er in den zerstörten Palast vor und immer deutlicher vernahm er Kampfgeräusche und markerschütternde Schreie. Kurz vor dem Thronsaal fand er die ersten getöteten Wachmänner des Mondkönigreichs und ein Schaudern erfasste ihn. Wer war dafür verantwortlich? Was war der Grund für diesen heimtückischen Angriff? An eine der Mauern gedrückt neigte er den Kopf, um einen Blick in den Thronsaal werfen zu können. Was er dort sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das konnte nicht sein. Nein, nicht sie... nicht seine persönliche Leibgarde. Nicht seine treuen Freunde. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen blickte er ungläubig zu ihnen. Doch sie waren es zweifellos. Die Shitennou von Elysion - Kunzite, Neflite, Zoisite und Jedite. Ohne jede Reue und Mitleid töteten sie wahllos die Menschen des Mondkönigreichs und jeder, der sich ihnen in den Weg stellte. Was zum Teufel war in die Shitennou gefahren, dass sie das Mondkönigreich angriffen? Noch ehe Endymion sich zu erkennen geben und sie zu ihren abscheulichen Taten befragen konnte, erschien über ihren Köpfen ein Hologramm. »Krieger des Dark Kingdom! Habt Ihr die beiden Königinnen und diese verfluchte Prinzessin schon gefunden?« Die leuchtend roten Haare und auch die Stimme kamen ihm seltsam bekannt vor. Erschrocken riss Endymion die Augen auf, als er endlich erkannte, um wen es sich handelte. Was hatte das nur zu bedeuten und was führte sie im Schilde? Und wieso hatten die vier Generäle, die ihm bisher so treu ergeben waren und an seiner Seite gegen das Böse gekämpft hatten, die Seiten gewechselt? Skrupellos und ohne jegliche Gefühlsregung hatte Kunzite gerade den letzten der königlichen Wachen geköpft und hielt nun hämisch grinsend dessen Skalp in die Höhe. »Noch nicht, meine Königin. Aber wir konnten dafür sorgen, dass die Prinzessin von Endymion getrennt wurde. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Prinzessin ausfindig machen und für alle Mal vernichten können.« »Ich werde mich derweil auf die Suche nach den Königinnen machen.«, sagte nun Zoisite, der neben Kunzite getreten war und sich kurz ergeben verneigte. »Sehr gut. Aber bringt Prinzessin Serenity lebend zu mir. Sie soll einzig allein durch meine Hand sterben und ich will sehen, wie das letzte Fünkchen Hoffnung und Leben aus ihren Augen weicht.«, spie die Rothaarige hasserfüllt aus. Endymion hatte genug gehört. Nie hätte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass man ihn und das Königreich Elysion verraten und hintergehen könnte, wie die Shitennou es gerade taten. Ihm war klar, dass er so schnell wie möglich seine Mutter, Königin Serenity und die Prinzessin finden musste, um sie in Sicherheit zu bringen. Schnell huschte er an den offen stehenden Türen vorbei, um nicht entdeckt zu werden und rannte so schnell er konnte den langen Flur entlang. Unzählige Trümmerteile versperrten ihm immer wieder den Weg, ließen ihn stolpern und fluchen. Doch er rappelte sich immer wieder auf. Er würde die Königinnen und vor allem die Prinzessin beschützen, komme was wolle. Ja, er würde sogar sein Leben dafür geben. Und dann fand Endymion endlich die beiden Königinnen zwischen umgestürzten Säulen und atmete kurz erleichtert aus. Als er jedoch näher kam, sah er, dass Königin Serenity schluchzend neben seiner Mutter kniete und ihren Kopf auf dem Schoss gebettet hatte. Blut hatte ihr Gewand vollständig durchtränkt und sein Herz zog sich bei ihrem Anblick schmerzvoll zusammen. Tränen schossen ihm in die Augen, als er sich neben ihr auf die Knie fallen ließ. »Mutter, bitte haltet durch. Bitte ... Ihr dürft nicht sterben!«, sagte er mit brüchiger Stimme und presste seine Hand auf die klaffende Wunde an ihrer Seite. Er würde umgehend handeln und sie heilen müssen, um ihr Leben zu retten. Kurz sammelte er sich... konzentrierte sich auf den goldenen Kristall in seinem Inneren und leitete die heilende Energie über seine Hände weiter auf seine Mutter. Vor Anstrengung hatten sich schnell Schweißtropfen auf seiner Stirn gebildet. Es kostete ihn unglaublich viel Kraft, denn die schwarze Energie, die seine Mutter getroffen und schwer verletzt hatte, verhinderte, dass sich die klaffende Wunde schloss. Immer wieder bäumte sich Gaia vor Schmerzen auf und ihre Lider flatterten, bevor sie vollständig das Bewusstsein verlor. »Gaia? Oh nein ... bitte unternimm doch etwas Endymion.«, flehte Königin Serenity völlig aufgelöst, während die Tränen unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. Der Verlust ihrer langjährigen Freundin würde schwer auf ihr Lasten. Sie wusste tief in ihrem Inneren, dass sie sich nicht die Schuld an diesem Unglück geben sollte und doch tat sie es. Schließlich war es ihre Idee gewesen, den Ball zu veranstalten. Sie war dafür verantwortlich, dass Gaia und Endymion länger auf dem Mond verweilten, als ursprünglich geplant. Und sie hatte Gaia mit sich gezogen, als sie aus dem Saal geflüchtet und direkt in die Arme der Angreifer gelaufen waren. Einzig allein ihren Senshi war es zu verdanken, dass sie noch am Leben waren. Und doch fühlte sie sich zutiefst schuldig, weil Gaia nun schwer verletzt in ihren Armen lag und nicht sie. Vor Sorge um ihre Freundin zitternd und schluchzend, blickte sie auf Endymion's Hände und betete, dass er sie heilen konnte. Betete, dass noch nichts verloren war und alles wieder gut werde würde. Ebenso hoffte sie inständig, dass es ihrer Tochter gut ging und sie sich in Sicherheit befand. Doch ihr stilles Gebet und auch Endymion's Versuch, seine Mutter zu retten, wurden abrupt unterbrochen, als Feuerbälle über ihre Köpfe hinweg flogen, wildes Geschrei und die Angriffssprüche der Senshi zu hören war. »Feuerringe, fliegt... und siegt!» »Sailor Mars!? Oh nein, so weit sind sie schon vorgedrungen...«, flüsterte Königin Serenity entsetzt und blickte in die Richtung, aus der die Feuerbälle geflogen kamen. Scheinbar konnten die Senshi die Angreifer nicht länger von ihnen fern halten und wurden immer weiter in das Innere des Palastes gedrängt. Wieder flogen Feuer- und Energiebällen direkt an ihnen vorbei und schlugen explosionsartig in das noch stehende Gemäuer ein. Funken und Steine flogen umher und prasselten auf sie nieder. Königin Serenity hatte sich sofort über Gaia gebeugt, um sie ein wenig abzuschirmen. »Schnell Endymion, wir müssen von hier verschwinden.«, sagte sie eindringlich und blickte wieder sorgenvoll an ihm vorbei. Immer deutlicher vernahm sie die Stimmen und die Angriffswellen ihrer Kriegerinnen und sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Feinde ebenfalls hier eintreffen und sie entdecken würden. »Majestäääät.« Die Anführerin der Senshi, Sailor Venus, hatte die Drei am Boden Knienden sofort entdeckt und kam nun eilig auf sei zugelaufen. »Ihr müsst sofort von hier fliehen und Euch in Sicherheit bringen. Der Feind hat uns regelrecht überrannt. Bitte Majestät, wir können Sie nicht länger zurückhalten.« Königin Serenity blickte zu Endymion, der noch immer über Gaia kniete und mit all seiner Macht versuchte, ihre Wunde zu schließen. Seine Hände waren blutverschmiert und neben Gaia hatte sich unterdessen eine Blutlache gebildet. Die Königin ahnte, dass er nicht aufgeben würde, doch all seine Anstrengungen waren bisher vergeblich und sie spürte seine Erschöpfung und Verzweiflung, als sie ihm eine Hand auf den Arm legte. »Ich schaffe es einfach nicht. Die schwarze Energie verhindert, dass ich ihre Wunde heilen und schließen kann.«, sagte er tonlos und hielt den Kopf gesenkt, während Tränen auf Gaia's Kleid tropften. Königin Serenity erwiderte darauf nichts, sondern ergriff tröstend seine Hand. Ihre Köpfe ruckten erschrocken herum, als erneut mehrere Angriffswellen zu hören waren. Blitze zuckten durch die Flure und nun traten mit Sailor Mars, die die verletzte Sailor Merkur stützte, auch Sailor Jupiter in ihr Sichtfeld. »Hör mich an Schutzplanet Jupiter! Schicke Wolken, schicke Sturm und schick mir deinen Donner ... Donnerschlag fliiiiieeeeg!« Vom plötzlichen Auftauchen der restlichen Senshi aus seiner kurzen Starre erwacht, sprang Endymion auf und nahm seine bewusstlose Mutter auf die Arme. »Wo können wir hin, wo wir uns kurzzeitig in Sicherheit befinden, Majestät?«, fragte er Königin Serenity nun. »Wir sollten unbedingt versuchen hinter den Rosengarten zu gelangen. Dort befindet sich ein kleiner Tempel...«, antwortete die Königin und war ebenfalls aufgestanden. Endymion nickte und wandte sich an Sailor Venus. »Findet die Prinzessin. Schnell! Sie schwebt in großer Gefahr. Ich bringe die Königinnen erst einmal in Sicherheit und werde später wieder zu euch stoßen!« Sie eilten durch die Ruinen nach draußen, immer um sich blickend, um den Feinden nicht in die Arme zu laufen. Die Hälfte des Weges durch den Rosengarten hatten sie ohne einen Zwischenfall hinter sich gelassen. Besorgt blickte Endymion auf seine Mutter in seinen Armen, als sie unter der hektischen Bewegung vor Schmerz stöhnte und langsam wieder zu Bewusstsein kam. Königin Serenity war einige Meter vor ihm gelaufen und schaute nun ebenfalls zu ihnen zurück. Ihre Augen weiteten in dem Moment, als Ihr Blick hinter Endymion fiel. »Serenityyyyy...«, schrie sie angsterfüllt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)