First Love von -Luna- (Endymion & Serenity Lovestory) ================================================================================ Kapitel 5: Falsche Versprechungen --------------------------------- »Serenityyyyy...«, schrie die Königin angsterfüllt und ein Zittern erfasste ihren Körper. Von ihrer heftigen Reaktion überrascht, wandte sich Endymion ebenfalls um und riss geschockt die Augen auf. Direkt vor ihnen erschien ein Hologramm von Perillia, wie er es wenige Minuten zuvor schon gesehen hatte. Ihre roten Haare schossen wie Flammen in die Höhe und ihr fieses Lachen donnerte über den Platz, dass einem fast das Blut in den Adern gefror. Fest umschlossen ihre Hände den Hals von Prinzessin Serenity und ihre langen roten Fingernägel bohrten sich tief in ihre Haut. Ein kleiner Rinnsal Blut lief über ihre Halsschlagader und ihr Schlüsselbein. »Endymion! Wenn du nicht möchtest, dass der Prinzessin etwas passiert, so ergib dich ohne Widerstand und komm auf meine Seite. Ich biete dir noch immer die Möglichkeit, mit mir zusammen über das Sonnensystem zu regieren.« Um ihrer Forderungen Nachdruck zu verleihen, umfasste Perillia Serenity's Hals fester und zerrte sie hoch: »Oder sei dir gewiss, dass ich alles, was dir lieb und teuer ist, ohne zu zögern, vernichten werde.« »Enydmion, was sollen wir tun? Bitte sag doch etwas!«, Königin Serenity schaute verzweifelt zu ihm. Doch er stand nur wie vom Blitz getroffen da und blickte starr nach vorne. Was würde er unternehmen? Sie sah, wie seine Kiefer aufeinander mahlten, so als würde er nachdenken und alle Möglichkeiten abwägen. Unschlüssig stand sie einen Moment da und blickte zwischen dem Prinzen der Erde und Perillia hin und her, bevor sie ihr Kleid raffte, auf Endymion zuging und eine Hand auf seine Schulter legte. Scheinbar war er gerade einfach nicht in der Lage, die richtige Entscheidung zu treffen und so musste sie ihn wieder wachrütteln. »Geh! Geh und rette meine Tochter. Du musst dafür sorgen, dass ihr nichts geschieht. Bitte vertrau mir, denn es ist wichtig für die Zukunft der Erde und des Mondes. Nein, es ist wichtig für das gesamte Sonnensystem!«, sprach die mit fester Stimme zu ihm. Doch innerlich war sie tief erschüttert und die Angst schnürte ihr fast die Kehle zu. Tränen traten ihr in die Augen, als sie erneut zu Perillia hinüber blickte und das vor Schmerzen verzogene Gesicht ihrer Tochter sah. »Serenity, meine geliebte Tochter...sie bedeutet mir einfach alles.«, flüsterte sie. Endymion erwachte aus seiner Starre und blickte die Königin des weißen Mondes verblüfft an. Sein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, denn die Königin hatte die gleichen traurigen blauen Augen wie seine geliebte Prinzessin. »Aber Majestät, ich kann euch nicht allein lassen..« Er schüttelte mit dem Kopf, unschlüssig darüber, was in dieser Situation der richtige Weg war, um sie alle zu retten. Je mehr er darüber nachdachte, umso auswegloser erschien es ihm. Die weitere Entscheidung wurde ihm jedoch von seiner Mutter abgenommen, die noch ein wenig benommen, aber wieder bei Bewusstsein war und ihm andeutete, dass er sie absetzen solle. Langsam ging er in die Knie, um sie gegen eine der umgefallenen Säulen zu lehnen. »Endymion, mein Sohn. Bitte höre auf Königin Serenity und mach dir keine Sorgen um uns. Rette die Prinzessin und bringt euch in Sicherheit. Nur so könnt ihr den Mond und die Erde vor der Dunklen Bedrohung und den damit verbundenen Untergang bewahren... und es ist auch die einzige Möglichkeit, damit wieder Frieden im Sonnensystem herrschen kann.« Still hatte er ihr gelauscht und ihre Worte und die von Königin Serenity hallten in seinem Kopf wieder: "...es ist wichtig für die Zukunft der Erde und des Mondes... Nein, es ist wichtig für das gesamte Sonnensystem." Endymion ahnte, dass die beiden Königinnen mehr über die Zukunft und ihrer aller Schicksal wussten, als sie preisgeben konnten. Und doch haderte er mit sich. »Was wird aus Euch?«, fragte er, senkte aber sofort betroffen den Kopf, denn er kannte die Antwort auf seine Frage bereits. Die Entschlossenheit die er in ihren Augen sah, als Königin Serenity seine Schulter erneut sanft drückte, ehe sie zu Gaia blickte und ihr zunickte, bestätigte es ihm. Es war eine Art stilles Abkommen zwischen den beiden, das sie getroffen hatten und dem er nichts entgegenbringen konnte. Sie würden der Bedrohung entgegentreten und es in Kauf nehmen zu sterben, nur um das Leben ihrer Kinder zu retten. Scheinbar konnte der Fortbestand der Dynastien Elysion und die des weißen Mondes nur durch die Prinzessin und ihn gesichert werden. Auch wenn es bedeuten würde, dass es nötig war, Opfer zu bringen. Und das sie Verluste hinnehmen mussten, bei denen ihnen das Herz brechen würde. »ENDYMION!«, rief Perillia ungeduldig, »Es wird mir ein wahres Vergnügen bereiten, der Prinzessin dabei zuzusehen, wie der letzte Funken Leben aus ihren Augen verschwindet und sie durch meine Hand stirbt.« Gaia legte ihre Hand behutsam auf seine Wange und lächelte ihn aufmunternd an. »Vertrau darauf, dass das Gute immer siegen wird. Uns wird schon nichts passieren. Und nun geh!«, sagte sie leise aber bestimmend. Endymion nickte kurz und nahm ihre Hand von seiner Wange. Sanft hauchte er eine Kuss auf ihren Handrücken und erhob sich. Er würde immer für das Gute kämpfen und er würden ebenso alles ihm in der Macht stehende tun, damit wieder Frieden einkehrte. Erhobenen Hauptes wandte er sich an Perillia und ging ein paar Schritte auf sie zu, um ihr die Sicht auf die Königinnen zu nehmen. Mit weit geöffneten Armen stand er da und lieferte sich regelrecht aus. »Du willst mich? Dann sag mir, wo finde ich dich und ich werde freiwillig zu dir kommen... - jedoch nur unter der Bedingung, dass du die Prinzessin freilässt und die weitere Zerstörung des Mondkönigreichs beendest. Ich tausche sozusagen mein Leben gegen das der Anderen.« Perillia lachte erneut laut auf, als Kunzite hinter ihr erschien. »Kunzite wird dich zu mir bringen, mein Geliebter. Und dann bist du endlich dort, wo du schon so lange hingehörst .. An meiner Seite!« Sie öffnete die Hand, mit der sie fest den Hals von Prinzessin Serenity umklammert hatte. Ihr Körper fiel leblos auf den Boden und Endymion zuckte unmerklich zusammen. Es versetzte ihm einen Stich im Herzen, dass er sie bisher nicht hatte beschützen können und sie Perillia schutzlos ausgeliefert war. Wütend ballte er die Fäuste. »Schwöre! Schwöre, dass du der Prinzessin, den Königinnen und unseren Völkern nichts tun wirst. Schwöre, dass du nicht für den Untergang eines ganzen Königreichs verantwortlich sein wirst, nur weil du von Neid und Hass zerfressen bist.«, schrie er Perillia entgegen. Die Tränen, die sich gerade einen Weg nach draußen bahnten, schluckte er mühsam herunter. »Im Gegenzug gebe ich dir mein Wort, dass ich dir meine Loyalität schenken und an deiner Seite über die Erde herrschen werde.« »Du müsstest unterdessen gemerkt haben, dass ich mir nehme, was ich will. Und dazu gehört neben dir, mein liebster Endymion, ... auch die Herrschaft über die Erde!«, sagte Perillia und gab Kunzite ein Zeichen. Dieser trat nun teuflisch grinsend auf Endymion zu. »Es war an der Zeit, dass du begreifst, dass du auf der falschen Seite stehst, mein Prinz. Viel zu lange schon hast du dich von der Prinzessin hinters Licht führen und blenden lassen. Hast die Augen davor verschlossen, dass das Silver Millennium uns nur benutzt.« sagte dieser. Ohne Gegenwehr ließ sich Endymion an den Armen packen und wegbringen. Dabei blieb ihm nicht verborgen, dass die Augen von Kunzite kalt und leer wirkten. Wahrscheinlich wurde er, wie all seine anderen Shitennou, einer Gehirnwäsche unterzogen. Unter diesen Umständen erschien es ihm zwecklos, etwas darauf zu antworten und ihm die Stirn zu bieten. Resignierend ließ er die Schultern hängen. Noch ein letztes Mal warf er einen Blick zu seiner Mutter und Königin Serenity, die die Szene mit wachsender Sorge beobachtet hatten. Gaia liefen unaufhaltsam die Tränen über das Gesicht, als sie ihrem Sohn hinterher blickte, wie er geradewegs in die Höhle des Löwen ging. Sie war nun nicht länger in der Lage ihn zu beschützen und musste darauf vertrauen, dass er wusste, was er tat. »Und nun zu euch beiden. Lange genug hat man euch verschont. Lange genug hat man euren Lügen geglaubt. Lange genug habt ihr über uns herrschen und über uns bestimmen können. Doch damit ist nun Schluss, denn jetzt ist meine Zeit gekommen. Von heute an regiert das Dark Kingdom über die Erde. Und meine erste Amtshandlung wird die vollständige Vernichtung und Zerstörung des Mondkönigreichs sein. Zuvor werde ich mir aber noch etwas von dir holen, Königin Serenity. Ob freiwillig oder nicht, der Silberkristall wird mir gehören.«, demonstrativ sammelte Perillia ihre schwarze Energie in ihren Händen und schoss diese gebündelt auf die beiden Königinnen. Sie wurden mit voller Wucht getroffen und nach hinten geschleudert. Staub und kleine Steinchen stoben empor. »Neeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!«, schrie Endymion aus Leibeskräften, war jedoch nicht in der Lage, sich von Kunzite loszureißen. Er hatte dafür gesorgt, dass er alles mit ansehen musste. Der Druck auf seine Arme intensivierte sich, als er sich kurz hin und her wandte. Verzweifelt musste er mit ansehen, wie Perillia einen Energieball nach dem Nächsten auf die beiden am Boden liegenden Königinnen feuerte. Und doch stand Königin Serenity wieder auf und stellte sich schützend vor Gaia. Voller Bewunderung blickte Endymion zu der Königin des weißes Mondes, die mit erhobenen Hauptes den Angriffen von Perillia strotzte. Doch immer und immer wieder zwang die schwarze Energie sie wieder in die Knie und ihre Schmerzensschreie hallten über den Platz. »Aaaaargh! Gib endlich auf! Ich hole ihn mir so oder so!«, kreischte Perillia. Sie war völlig außer sich, als sie merkte, dass ihre Angriffe bisher kaum Wirkung zeigten. Doch je wütender sie wurde, umso größer formten sich ihre Energiebälle. Sie musste den Silberkristall um jeden Preis haben. Dafür würde sie sogar über Leichen gehen. Die Skrupellosigkeit, die sie dabei an den Tag legte, überraschte sie selbst und doch genoss sie es. »Metallia, ehrwürdige Metallia! Gib mir die nötige Kraft und Stärke. Das Ende des Silver Milleniums ist nahe...« Erneut feuerte sie eine Salve schwarze Energie ab. Irgendwann würde auch die Königin keine Kraft mehr haben. »Aufhören! Hör endlich auf!«, rief ein weibliche Stimme und zog damit alle Aufmerksamkeit auf sich. Prinzessin Serenity erschien hinter umgestürzten Säulen und Wänden. Ihr Kleid war zerschlissen und dreckig, ihre Haare hingen strähnig hinunter und doch erhellte ihre strahlende Aura alles um sich herum. Endymion stockte der Atem. Wie konnte das sein? Perillia hatte sie doch in ihrer Gewalt? Oder wurden sie alle nur getäuscht? Noch einmal versuchte er sich von Kunzite loszureißen und dieses Mal schaffte er es, da dieser vom Auftauchen Serenity's genauso überrascht war. Er konnten ihn überwältigen und in dem Moment, in dem er Kunzite sein Schwert an die Kehle hielt, dematerialisierte dieser sich und flüchtete. Panisch stürzte Endymion los und direkt auf Serenity zu. Er wollte sie nicht schutzlos stehen lassen, denn er ahnte, dass Perillia ihr plötzliches Auftauchen und die damit verbundene Störung nicht ohne Weiteres hinnehmen würde. Im selben Moment war auch Königin Serenity, ohne weiter darüber nachzudenken, los geeilt, als sie den hasserfüllten Blick von Perillia bemerkte. Blitze zuckten aus ihren Händen und der Wind nahm zu, als diese abschätzend auf die Prinzessin starrte. Stürmisch und kraftvoll wirbelte der Wind den Staub und Schutt auf. »DU!«, mit dem Finger zeigte sie direkt auf Serenity, die sie noch immer mit ihren großen blauen Augen fixierte. Bedrohlich zuckten Blitze und wie ein schwarzer Schatten legte sich die Dunkelheit auf ihre Umgebung. Wie eine Furie fuhr sie in einer Wolke aus dunkler Energie auf sie zu. Sie wollte sie töten. Sie wollte sie zerstören. Diejenige, die sich zwischen Endymion und sie gestellt hatte, sollte bitter dafür büßen. »Stiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirb!«, schrie sie. Ihr Hass war grenzenlos. »Endymion! Rette meine Tochter!.«, rief Königin Serenity, die parallel auf ihn zugelaufen kam. Kaum hatte er die Prinzessin erreicht und in seine Arme gezogen, erschütterte sie eine heftige Explosion und brachte alles ins Wanken. Königin Serenity hatte sich dem Angriff von Perillia in den Weg gestellt und ihre gesamte Macht, die alle Familienmitglieder des weißen Mondes aus der Kraft des Silberkristalls zogen, war mit der schwarzen Energie aufeinander geprallten. Eine dunkle Wolke umhüllte sie und verdeckte den Kampf, der in ihrem Inneren tobte. Lautes Donnern grollte über den Platz. Inmitten der dunklen Energiewolke tauchte immer wieder ein greller silberner Blitz auf. Endymion stockte, als er am Rande eine leuchtend goldene Aura ausmachte. Seine Kehle schnürte sich zusammen, obwohl er wusste, dass es unvermeidlich war. Seine Mutter schleppte sich schwer verletzt direkt zum Zentrum des Kampfes. »Verschwindet von hier!«, rief Gaia und tauchte ebenfalls in die dunkle Wolke aus schwarzer Energie ein. War es eben noch ein greller silberner Blitz gewesen, so zuckten nun ebenfalls goldene Blitze durch die dunkle Energiewolke. Erneut brachte sie eine heftige Explosion sie ins Wanken, als die Mächte aufeinander trafen und sich in allen Richtungen entluden. Ängstlich klammerte sich Serenity an Endymion und die Tränen glänzten in ihren Augen. »Wir müssen von hier verschwinden, Prinzessin. Es ist zu gefährlich.«, Endymion griff nach ihrer Hand und wollte sie so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. »Aber Endymion, wir können Königin Gaia und meine Mutter nicht einfach zurücklassen.«, sie stemmte sich ihm entgegen und schüttelte mit dem Kopf. »Ich habe ihnen mein Wort gegen, dass ich dich beschützen werde. Und das werde ich tun. Komme was wolle!«, er spürte ihr Zögern, »Bitte Serenity, glaube mir. Wir können hier gerade nichts ausrichten. Höchstens uns ebenfalls in Gefahr zu bringen. Und laut unseren Müttern bist du der Schlüssel, um alles Böse zu besiegen. Ich kann es dir nicht erklären, aber ich vertraue auf ihre Worte und weiß tief in mir drin, dass sie recht haben.« Heiße Tränen liefen ihr über das Gesicht, als sie ein letztes Mal zurückblickte. Erschrocken riss sie die Augen auf, als Gaia aus der dunklen Wolke zurück taumelte, ehe sie ein riesiger Splitter dunkler Energie traf. Mitten ins Herz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)