Dragon - Drachen lieben gefährlich von Ten-nii-san ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel 32 ---------------------- Kapitel 32 Den Flug zurück nach London verpennte ich total. Irgendwie war ich voll müde, als wir im Jet saßen und dann bin ich einfach so in Alecs Armen eingeschlafen. Erst als er mich geweckt hatte, weil wir im Landeanflug waren, war mir bewusst, dass ich geschlafen hatte. Bei Alec hatte Jillian mich sofort geschnappt und entführt. Alec hatte versucht, sie zu überzeugen, dass wir auch in einer Stunde shoppen gehen konnten, aber Jillian hatte ihren eigenen Kopf. Deswegen stand ich jetzt auch hier in einem Kleiderladen und hatte ein pompöses weißes Kleid an, das einfach nur schrecklich aussah. Es hatte grässliche Puffarme, die so dermaßen aufgeplustert waren, das sie mich an der Wange kratzten. Dazu war es auch noch zu lang für meine Größe und ich schwöre euch, es bestand nur aus Rüschen. Rüschen hier, Rüschen da, Rüschen überall. Dann kam noch, dass es einfach blöd geschnitten war, es hatte einen Saum am Bauch, der total einschnürte und mich so dick wirken ließ wobei ich wirklich kaum Speck auf den Rippen hatte, wegen dieser scheiß Leukämie. Jillian umkreiste mich und sah sich alles genau an. „Das ist nicht dein Ernst, willst du das ich euch blamiere? Ich sehe schrecklich in dem Kleid aus“, regte ich mich auf und stemmte meine Hände in die Hüfte. „Ich ziehe es jetzt aus.“ Damit drehte ich mich um und zog dieses grässliche Kleid aus. Dann zog ich das Kleid, was ich an gehabt hatte wieder an und ging barfuß durch den Laden. Das hier war Jillians Schneiderin und sie hatten hier überall wunderschöne Kleider stehen, deswegen konnte ich wirklich nicht verstehen, wie Jillian mich in so ein schreckliches Kleid gesteckt hatte. „Ja, okay du hast Recht, es war nicht das schönste Kleid“, meinte Jillian. Ich drehte mich zu ihr um. „Nicht das schönste? Also ich finde ja, dass du hübsch aussiehst und auch einen super Klamotten Geschmack hast, aber das Kleid ging wirklich nicht.“ Jillian lächelte mich an und nickte. „Gut, du hast bestanden.“ „Wie bestanden?“ „Ich wollte nur wissen, ob du eine von den Mädels bist, die einfach nur das anziehen, was man ihnen gibt oder ob du auch sagst, was dir gefällt und was nicht.“ „Kann ich dieses schreckliche Ding dann aus meinem Laden werfen?“, fragte Jillians Schneiderin. Diese lachte und nickte. „Weg mit diesem schrecklichen Ding.“ Ich schüttelte nur den Kopf und zeigte auf Jillian. „Du bist hinterhältig, aber ich freue mich schon zur Familie zu gehören.“ Jillian kam zu mir und umarmte mich. „Ich freue mich auch, dich in der Familie zu haben.“ Ich schlang auch meine Arme um sie. „Also, dann suchen wir dir mal ein wunderschönes Kleid aus.“ Damit war ich einverstanden und sah mich weiter um. Es waren wirklich wunderschöne Kleider dabei, aber ich suchte nach etwas bestimmten. Jillian zeigte mir ein wunderschönes bodenlanges rotes Kleid, aber ich schüttelte den Kopf. Etliche Kleider folgten. Von schwarz bis zu zarten lachsrosa, aber keins davon hatte die Farbe, die ich wollte. „Nach welcher Farbe suchen wir denn?“, fragte Jillians Schneiderin. Ich biss mir auf die Lippe und sah Jillian an. „Ich suche nach einem blau, einem bestimmten blau“, sagte ich und beide Frauen bekamen große Augen. „Was hat Alec dir dazu erzählt?“, fragte Jillian sofort und nahm meine Hände in ihre. Ich sah sie nur verwirrt an. „Zu was?“ „Zu der Farbe? Du meinst, so ein strahlendes blau, wie Alecs Augen oder?“ Ich nickte, verstand aber immer noch nicht, was Alec damit zutun haben sollte oder geschweige denn, was er mir dazu gesagt haben könnte. „Er hat nichts von der Farbe der Familie gesagt?“ „Nein, ich dachte nur, es wäre schön, wenn ich ein Kleid tragen würde, was zu seinen Augen passen würde. Das es so etwas wie eine Kapitulation ist und ich mich euch wirklich nahe fühle. Aber warum macht ihr daraus so ein Drama?“ „Blau ist die Farbe unserer Familie, Dejna. Wenn ihr heiraten solltet, dann wäre es Tradition, dass du ein blaues Kleid tragen müsstest oder wenigstens blaue Elemente sollten in das Kleid eingearbeitet sein.“ Ich schüttelte den Kopf. „So etwas hat Alec mir gar nicht erzählt.“ „Sie werden ausflippen, wenn sie sehen, dass sie sich schon so eingeordnet hat und ein blaues Kleid trägt“, mischte sich auch die Schneiderin ein. Jillian war leise geworden und sah mich an. „Du bist unglaublich, Dejna Collins. Du hast keine Ahnung davon und doch sagst du Dinge, die du nicht wissen kannst“, murmelte Jillian. Ich biss mir auf die Lippe. „Es hatte sich einfach richtig angefühlt nach einem Kleid zu suchen, dass blau ist“, gestand ich. Beide Frauen lächelten. „Ich habe hinten ein wunderschönes blaues Kleid, ich gehe es holen“, meinte die Schneiderin und ging. „Ich hätte das hier aufnehmen müssen, es ist ein Wunder. Bis zur Anerkennung durch den Rat dürfte dir eigentlich erst gesagt werden, welche Farbe die Familie trägt“, erklärte Jillian mir. „Anerkennung?“, fragte ich hysterisch und sah sie mit großen Augen an. Jillian lachte und machte eine weg werfende Handbewegung. „Sie werden dich lieben, Dejna.“ Ich verzog das Gesicht und ging zurück in die Umkleide. Ich zog schon mal das Kleid aus und dann kam auch schon das blaue Etwas in die Umkleide. Ich sah es mir noch nicht richtig an, ich wollte es erst einmal anziehen. Als ich dann heraus trat, schnürte Jillians Schneiderin das Kleid hinten fest. Ich schluckte noch mal und trat dann vor den Spiegel. Erschrocken zog ich die Luft in meine Lungen und legte mir die Hand auf den Mund. Ich sah wunderschön aus. Das Kleid war trägerlos und bodenlang. Es war traumhaft und die Farbe war etwas dunkler, wie die von Alecs strahlend blauen Augen, aber so viel machte es nicht aus. Unter der Brust waren sieben Kreise aus weißen kleinen Edelsteinen angebracht und der Brustteil war ineinander verwoben. Der Rock fiel an meinem Körper herunter. Es war traumhaft. „Die Haare solltet ihr auf eine Seite kämmen und sie dort befestigen, vielleicht eine schlichte Kette und fertig. Es sieht wunderschön aus“, meinte die Schneiderin. „Ich bin der selben Meinung, es ist wie für dich gemacht“, meinte Jillian. Ich strich behutsam über den weichen Stoff des Kleides. „Wir nehmen es, da gibt es kein Aber mehr.“ Ich lächelte und nickte. „Ja, es ist wirklich wunderschön“, stimmte ich zu. Ich blieb noch zehn Minuten stehen und betrachtete mich. Nach diesen zehn Minuten ging ich mich wieder umziehen und die Schneiderin packte es in einen Kleiderhülle, damit nichts an das wunderschöne Kleid dran kam. „Schreibst du es mir auf die Rechnung?“, fragte Jillian und die andere Frau nickte. „Dann wünsche ich euch beiden viel Spaß auf dem Ball“, verabschiedete sie uns. Vorsichtig legte Jillian das Kleid in den Kofferraum und wir stiegen ein. „Was schönes gefunden?“, fragte Jamie, der am Steuer saß. „Oh ja, euch werden die Augen ausfallen“, grinste Jillian und ich lächelte nur. Zurück in der Villa versteckte Jillian das Kleid in ihrem Zimmer. Alec sollte es noch nicht sehen. Sie redete die ganze Zeit davon, dass er Bauklötze staunen würde, wenn er mich morgen in dem Kleid sehen würde. Ja, auf seine Reaktion war ich auch gespannt. Als ich in Alecs Zimmer kam, war es leer. Ich lauschte, aber auch im Bad war nichts zu hören. Also lief ich wieder runter ins Wohnzimmer, wo Jamie und Jillian auf dem Sofa saßen. „Wo ist Alec hin?“, fragte ich und setzte mich zu den beiden auf einen Sessel. „Achso, entschuldige. Er hatte noch etwas erledigen müssen und ist schnell in die Stadt gefahren, er müsste aber jetzt auch bald wieder kommen“, meinte Jamie und lächelte mich entschuldigend an. Ich winkte nur ab und fragte Jillian stattdessen, was sie anziehen würde. Sie beschrieb ein elegantes bodenlanges schwarzes Kleid, was sehr schlicht war. Keine Spielereien, nur schwarz. Es würde bestimmt gut an ihr aussehen. Die ganze Zeit überlegte ich, ob ich Jillian nach ihrem Mal fragen sollte. Ich hatte eigentlich noch ein paar Fragen, aber ich wusste nicht, ob ich das fragen konnte. „Was liegt dir auf dem Herzen? Du kannst alles fragen, Süße“, meinte Jamie zu mir und trank von seinem Kaffee. Ich knabberte an meiner Lippe und sah Jillian an. „Ich wette sie will das Mal sehen“, lächelte sie Jamie zu. „Es ist ja auch wunderschön.“ „Könnte ich es denn mal sehen?“, fragte ich und spielte mit meinen Fingern herum. Jillian lachte, drehte sich um und zog ihr Shirt aus. Und da war es. Ich stand auf und kniete mich vor Jillian hin. Das gleiche Zeichen, wie auf Alecs Armband und Manchettenknöpfen. Die zwei Drachen, die sich ansahen. „Es sieht wirklich wunderschön aus. Hat es weh getan, als Chester es gemacht hat?“, fragte ich, als Jillian sich wieder anzog. Sie schüttelte den Kopf. „Am Anfang kribbelt die Haut ein wenig, aber danach wollte ich nur noch, dass er mich berührte.“ Sie lächelte etwas trauriger und legte ihre Hand auf ihren Rücken. „Tut mir leid, ich wollte nicht, dass du traurig wirst“, entschuldigte ich mich. „Nein, nein. Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich denke gerne zurück, auch wenn es ein bisschen schmerzt. Chester war ein wunderbarer Mann gewesen. Ich wünschte nur, er hätte noch mitbekommen, wie Alec sich entwickelt hat.“ Sie seufzte. „Früher hatten sie sich nur in den Haaren, weil Alec die Frauen gewechselt hat, wie die Unterwäsche. Und vor allem war er sauer, weil er Marina am Altar stehen gelassen hatte.“ Jillian schüttelte den Kopf und ich verschluckte mich. „Was?“, fragte ich geschockt. Den Namen hatte ich doch schon mal irgendwo gehört. Jillian und Jamie sahen mich an. „Hat er noch nicht von Marina gesprochen? Sie ist oder war seine beste Freundin gewesen“, meinte Jillian. Und da wo sie es sagte, wusste ich wieder wer Marina war. Zwar hatte ich sie noch nicht kennengelernt, aber Alec hatte von ihr erzählt. Von ihr und Matt, seinem Besten Freund. „Nach Alecs Geburt haben wir uns hier in England niedergelassen und Alec hat Matthew und Marina kennengelernt. Marina und er waren Jahre lang ein Paar gewesen, das war seine erste und einzige Beziehung mit einer Frau, bis jetzt. Marinas Eltern und wir fanden, dass die beiden gut zusammen passten und haben beschlossen, dass sie heiraten würde. Marina ist etwas besonderes weißt du. Sie ist ein Drache und eine Gefährtin“, erzählte Jillian und lächelte dabei. „An ihrem Hochzeitstag war Alec nicht aufzufinden. Er und Matt hatten sich versteckt. Jahre später habe ich natürlich eingesehen, dass die zwei einfach zu jung waren. Marina konnte sich gegen ihren Vater nicht behaupten, aber Alec konnte es auf sich nehmen, dass Chester ihm diesen Schritt übel nahm.“ Sie seufzte. „Zwanzig Jahre waren die beiden im Streit und Alec kam nicht nach Hause. Zehn Jahre vor Chesters Tot hatten die beiden sich zum Glück wieder vertragen.“ „Mit wie vielen Jahren sollten Marina und Alec denn heiraten?“, fragte ich, als Jillian eine kleine Pause machte. „Mit zwanzig“, antwortete mir Alecs raue Stimme. Wir sahen zur Wohnzimmertüre und da stand er. Er lehnte gelassen am Türrahmen. „Wie lange stehst du schon da?“, wollte Jillian wissen. „Seit Anfang der Geschichte.“ Jillian sah auf ihre Hände. „Es tut mir leid, dass du so darunter leiden musstest, dass Vater und ich in Streit gerieten.“ Sie schüttelte den Kopf. „Wir haben etwas von dir und Marina verlangt, was einfach nicht fair war. Ich hatte mit 23 auch nicht heiraten wollen. Wäre dein Vater nicht aufgetaucht und hätte meine Eltern überzeugt, dann hätte ich diesen Herzog heiraten müssen.“ Alec kam zu uns und setzte sich auf die Armlehne meines Sessels. „Das wichtigste ist doch, dass ihr zwei jetzt zusammen seid ohne Streit“, meinte ich und nahm Alecs Hand in meine. Beide nickten. „Ich wollte euch auch gar nicht stören“, meinte Alec, beugte sich zu mir runter und küsste meine Stirn. „Jamie kommst du?“ „Wie kommen, warum?“, fragte dieser und sah Alec verwirrt an. „Wir müssen noch was besorgen“, meinte Alec und stand auf. „Achso, ja. Wir müssen noch etwas besorgen“, fiel es Jamie wohl wieder ein und die zwei machten sich wieder auf den Weg. Jillian schüttelte nur den Kopf und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Also hätte Alec beinahe schon mal geheiratet. Und wenn es so gewesen wäre, dann würde ich bestimmt auch nicht hier sitzen, weil Marina, so wie Jillian gesagt hatte, eine Gefährtin ist. Alec hätte sich niemals von ihr getrennt, wenn sie wirklich geheiratet hätten. „Du musst dir keine Gedanken über die Vergangenheit machen“, meinte Jillian. „Wenn du dir den Kopf zerbrichst, was wäre wenn, dann bekommt ihr zwei nur Stress. Alec liebt dich und er hat auch keine Gefühle für Marina mehr, also brauchst du dir deswegen keine Gedanken machen.“ „Ja, du hast Recht“, murmelte ich. Sie stupste mich an und lächelte mich dann an. „So jetzt habe ich mal eine Frage“, grinste sie und ich hatte schon Angst, was das wohl für eine Frage war. „Ich liebe es zu wissen, wo die anderen Gefährten ihre Flammenmale haben. Sagst du mir, wo du es hast?“ Jetzt war ich ein bisschen Buff, das hätte ich nicht erwartet. Ich zog mein Kleid an meiner rechten Seite hoch und zeigte ihr das kleine Flammenmal auf meiner Hüfte. „Oh, wie hübsch“, lächelte sie. „Also konnte Alec es erst sehen, als ihr miteinander geschlafen habt.“ Ich schluckte und wurde wieder rot. Ich glaube, daran werde ich mich nie gewöhnen. Jillian lachte. „Das muss dir nicht peinlich sein.“ Sie streckte ihre Hand aus und spreizte den Zeige- und Mittelfinger auseinander. „Bei mir ist es zwischen meinem Zeige- und Mittelfinger“, lächelte sie. Ich beugte mich zu ihr und sah es mir an. Und ja, da war die gleiche braune Flamme, wie ich sie auf meiner Hüfte hatte. „Ich liebe dieses kleine Ding. Immer wenn ich es ansehe, weiß ich, dass ich eine wunderschöne Zeit mit Chester hatte und das nur, weil ich dieses kleine Muttermal besitze.“ Ich lächelte und dachte sofort an Alec. Ja, ich war auch froh, dass ich dieses kleine Flammenmal hatte. Jillian und ich hatten uns die ganze Zeit unterhalten, sie hatte mir von ihrer Hochzeit mit Chester erzählt und sie hatte mir auch ein bisschen die Angst vor dem Ball genommen, weil sie auch durch diesen musste. Früher war Chesters Vater noch im Rat gewesen und sie mussten diesen überzeugen, dass Jillian die beste Wahl für Chester war. Alec und ich hatten das Problem nicht. Wir mussten einfach nur gut aussehen und uns präsentieren. Sie hatte gesagt, dass der Rat nur sehen will, wie ich mich gebe und ob ich bereit war, Alec zu unterstützen. Und das war ich. Egal was es war, ich würde immer hinter ihm stehen. Mimi hatte uns Tee gebracht und auch ein paar Kekse, von denen ich mir jetzt einen nahm. Die waren super lecker, mit kleinen Schokostückchen. „Joe ist einfach ein super Koch, ich liebe es, wenn er anfängt zu backen. Da kommen einfach die leckersten Sachen bei raus“, grinste Jillian und nahm sich auch einen Keks. Ich stimmte ihr zu, weil die Kekse einfach unglaublich gut waren. Sachte klopfte es am Türrahmen des Wohnzimmers. Ich sah auf und lächelte den Neuankömmling an. „Und? Mit den Besorgungen fertig?“, fragte Jillian. Sie brauchte sich noch nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wer da im Türrahmen lehnte. „Ja, aber ich muss dir jetzt leider die Gesellschaft klauen“, lächelte Alec mich an. „Das kannst du nicht tun“, sagte Jillian empört und drehte sich zu ihrem Sohn um. „Ich brauche Dejna noch, wir waren uns gerade am unterhalten.“ „Matt ist in der Stadt, wegen Morgen, wir wollen was essen gehen“, erklärte Alec sich. Jillian lächelte und nickte. „Okay, dann nimm sie mit und stell ihr deinen besten Freund vor“, erlaubte sie. Alec verbeugte sich ergeben. „Danke, oh große Mutter.“ Ich musste leise kichern und stand auf. Die zwei waren einfach so verrückt, aber das war gut. Sie hatten ein gutes Verhältnis zueinander. Alec nahm meine Hand und wir gingen hoch. „Ich dachte, wir wollten was essen gehen“, fragte ich und sah zur Haustüre, an der wir vorbei gingen. „Ja, wollen wir auch, aber London ist nicht so warm, wie Miami.“ Ich sah an mir herunter. Ich hatte noch das Kleid an und er hatte Recht. Als wir hier gelandet waren, war es schon etwas kälter gewesen und auch als ich mit Jillian das Kleid aussuchen war, aber die Sonne hatte geschienen und so hatte ich es nicht so sehr mitbekommen. Also gingen wir in Alecs Zimmer und zogen uns schnell um. Ich nahm mir eine schwarze Röhrenjeans, eine grüne Tunika, die unter der Brust enger geschnürt war, damit die Brust besser zur Geltung kam und schwarze Stiefelletten. Ich hatte mir noch schnell die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und nahm mir meine Lederjacke. Als ich fertig war drehte ich mich zu Alec um und lächelte. Er trug auch eine schwarze Jeans, aber keine Röhrenjeans. Wäre auch ein bisschen witzig. Darüber trug er wieder ein weißes Hemd, was er sich in die Hose gesteckt hatte und die Arme hochgekrempelt. Jetzt nahm er sich seine Jeansjacke und zog sie an. „Fertig?“, fragte er und musterte mich. Ich stellte mich in Pose. „Nimmst du mich so mit?“, fragte ich. Er grinste, packte meine Hand und zog mich in seinen Arm. Ich schlang meine Arme um ihn und kraulte seinen Nacken. „Ja, so kann ich dich mit nehmen“, meinte er und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss nur zu gerne. Als wir uns lösten keuchte ich etwas, aber das war okay. Ich liebte es, wenn er mich so leidenschaftlich küsste. Ich nahm seine Hand und dann gingen wir runter. Alec rief, dass wir weg wären, aber Jillian hielt uns auf. „Wo ist Chad? Ihr geht nicht ohne ihn“, sagte sie und sah Alec besorgt an. Dieser seufzte. „Chad!“, rief Jillian und schon hörten wir Schritte und Chad kam die große Treppe herunter. „Was ist?“, fragte er und sah uns an. „Ihr wolltet doch nicht ohne mich gehen, oder?“ Er sah uns anklagend an. Ich hatte wirklich für einen Moment vergessen, dass wir jemanden mitnehmen mussten, aber das Alec so etwas vergessen würde, glaubte ich nicht. „Aber wir fahren getrennt“, meinte Alec und Chad nickte. Er schnappte sich seine Jacke und wir gingen zusammen raus. Dann gingen wir rüber zu der riesigen Garage. Das Tor glitt auf und es standen vier Autos und zwei Motorräder in der Garage. Einmal stand die Limousine darin, der weiße Lotus Esprit, der Mercedes der A Klasse und noch ein rotes Cabrio. Das letzte gehörte bestimmt Jillian. Die beiden Motorräder waren beide schwarz, allerdings hatte das eine Totenköpfe auf dem Tank. Es war eine Yamaha. Ich lächelte und dachte an Athen zurück, als wir den ganzen Tag mit einer Yamaha herum gefahren waren. Wir gingen aber jetzt zu Alecs Lotus. Er machte mir die Beifahrertür auf und ich konnte einsteigen, dann ging er zur Fahrerseite und stieg auch ein. Chad stieg in den Mercedes. Wir parkten aus und Alec raste sofort los. Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel und strich leicht über die Muskelstränge seines Beines. „Also lerne ich jetzt deinen besten Freund kennen?“, fragte ich und sah Alec an. Er lächelte. „Ja, er war jetzt zwei Jahre in Dubai gewesen und hatte mich eben angerufen, als er gelandet ist.“ „Wohnt er auch immer noch hier in London?“ „Ja, wenn er Lust hat. Er hat hier ein Haus, aber Matt war schon immer einer von denen, die gerne Reisen.“ „Ist er auch Geschäftsmann, wie du?“ Alec lachte. „Schon mal etwas von Bone Enterprise gehört?“ Ich überlegte und da fiel es mir ein. „Du meinst aber nicht die große Spielefirma, oder doch?“ Bone Enterprise war eine richtig große Spielefirma, die schon sehr viele gute Spiele auf den Markt gebracht hat, allerdings war Bone Enterprise auch für etliche Elektrogeräte verantwortlich und sie stellten auch Instrumente her. Flo hatte uns mal eine ganze Stunde von einem Keyboard erzählt, dass er gesehen hatte und von so vielen anderen Instrumenten, dass er uns letztendlich in den Laden geschleift hatte und sich dieses Keyboard gekauft hatte. Und das war von Bone Enterprise. „Doch, die meine ich. Die Spiele-, Elektro- und Instrumentenfirma Bone Enterprise.“ „Und dein Freund ist der Besitzer, dieser Firmen?“ Alec nickte. „Matt liebt Spiele und Instrumente und dazu gehört auch Elektro, allerdings ist der Elektrohandel von seinem Vater noch geblieben.“ Ich nickte. Interessant. Alec bog nach zwanzig Minuten auf einen Parkplatz von einem kleinen Imbiss ein. Wir stiegen aus und dann bog auch schon Chad auf den Parkplatz ein. Er nickte uns zu und suchte sich einen Parkplatz. Wir gingen schon mal in den kleinen Imbiss, in dem schon was los war. Kaum ein Platz war noch frei. „Alec!“, rief uns schon jemand entgegen. Alec legte mir seine Hand auf den Rücken und drückte mich zu einem Tisch mitten im Raum. Und mich traf der Schlag, als ich den Mann sah, der uns winkte. Matt war ein sehr attraktiver Mann, groß mit wunderschönem blonden Haar, wo man am liebsten mal testen wollte, ob es wirklich so weich war, wie es aussah und so dunklen Augen, dass ich mich fragte, ob es wirklich schwarz als Augenfarbe gab. Matt hatte ein markanteres Gesicht, als Alec, aber nicht so markant wie das von Chad, was mir das erste Mal als ich ihn gesehen hatte, echt Angst eingejagt hatte, weil es so hart gewirkt hatte. „Oh Wow, wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte er mit einer sehr melodischen Stimme. Sie war einfach angenehm, nicht zu laut, nicht zu leise, genau richtig. Alec wollte mich gerade vorstellen, da zeigte Matthew auf mich. „Nein, nein, nein, du weißt ja, wie selten ich Zeitungen lese, weil es mich wirklich nicht interessiert, was die über mich schreiben, aber als ich hörte, dass du dich mit Dejna Collins triffst, wollte ich es nicht glauben“, rief Matthew aus. Alec lachte nur. „Verdammt, ich liebe eure Musik“, redete er jetzt mit mir, nahm meine Hand in seine und schüttelte sie. „Ich hab alle drei Alben. Wunderbare Musik.“ Ich war sprachlos und schüttelte einfach nur seine Hand. „Hab ich zu viel gesagt?“, fragte er jetzt Alec. „Lass ihr fünf Minuten, um sich wieder zu fassen“, meinte er und dann umarmten die zwei sich erst einmal. Ich ließ mich auf einen Stuhl nieder. Alec setzte sich neben mich und Matt setzte sich uns gegenüber. „Alles okay?“, fragte Alec mich und legte mir wieder seine Hand auf den Rücken. Ich schüttelte den Kopf und blinzelte. „Ja, ja, alles in Ordnung. Entschuldigung“, sagte ich erst zu Alec und dann zu Matthew. Dieser lächelte nur. „Kein Problem, ich war auch ein bisschen schnell“, meinte er und streckte noch mal seine Hand aus. Ich nahm sie an und lächelte ihn an. „Also, wenn ich mich vorstellen darf: Matthew Bone, die bessere Hälfte von Alec.“ Ich musste lachen. „Dejna Collins, die andere bessere Hälfte von Alec.“ Matt blinzelte und lachte dann auf. „Die Kleine gefällt mir.“ Alec lächelte und legte seinen Arm auf meine Stuhllehne. „Erzähl, wie war es in Dubai?“, fing Alec einen Plausch an. „Du hast dich kaum gemeldet.“ Matthew zuckte die Schultern. „Weißt du, ich hatte keine Hand frei“, grinste Matt. „Es war heiß in Dubai und ich meine beide Bedeutungen davon. Die Mädels da sind wunderbar.“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Ich würde ja sagen, komm mal mit, aber du hast ja ne Leine bekommen.“ Er zwinkerte mir zu, damit ich wusste, dass er nur Spaß machte. Und ich musste echt sagen, Matt war mir sofort sympathisch. Er war das genaue Gegenteil von Alec und dann auch wieder nicht. Matt war lockerer, Alec dagegen war sehr auf seine Arbeit fixiert und ernster. Aber ich glaube, dass es mit dem Tod seines Vaters zutun hatte. Alec wollte einfach alles perfekt haben, um das Erbe seines Vaters zu schützen. Ich legte meine Hand auf Alecs Oberschenkel. „Aber jetzt mal zu ernsteren Themen. Geht es dir gut?“, fragte Matt und nickte zur Tür, die sich gerade öffnete. Das wusste ich, weil an der Tür eine kleine Klingel war, die jetzt läutete. „Ich hab von den Anschlägen gegen dich und Jamie gehört.“ Ich verkrampfte mich etwas und Alec legte mir beruhigend eine Hand auf meine, die auf seinem Oberschenkel lag. „Mir geht es wieder gut, ja“, antwortete er und in dem Moment kam Chad an uns vorbei und setzte sich an einen Tisch, der etwas von uns entfernt war. „Hast du schon angefangen, zu forschen?“ Alec nickte. „Meine Leute sind dran, aber irgendwas läuft hier. Wir müssen alle vorsichtig sein.“ „Ja, ich weiß. Eben hab ich noch gehört, dass letzte Nacht die Tochter von Mac Swing getötet worden ist. Irgendwas schlimmes geht hier vor und es betrifft nicht nur uns Drachen.“ „Irgendwer will aufräumen“, stimmte Alec zu. Ich verschränkte unsere Finger und drückte Alecs Hand. „Wer ist Mac Swing?“, fragte ich. „Ihn wirst du morgen auch kennenlernen. Er ist im Rat. Ein Magier“, beantwortete Matthew meine Frage. Ich nickte. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum man Laute töten musste, um an seine Ziele zu kommen. So etwas war schrecklich und wir mussten diesen Typen oder dieses Wesen ganz schnell aufhalten, sonst würde das Morden noch weiter gehen. Wieder erklang die Klingel an der Tür und im nächsten Moment ertönte eine wunderschöne Frauenstimme. „Alec? Matty?“, fragte diese Stimme und wir drei drehten uns um. „Marina“, rief Matt aus und stand auf. Vor uns stand eine Schönheit mit langem roten Haar und hellen braunen Augen. Sie war einfach wunderschön, anders konnte man diese Frau nicht beschreiben. Ihr Körper hatte an den richtigen Stellen Rundungen, die auch nicht zu groß waren. Sie hatte bestimmt die Maße 90 60 90. Sie trug enge Jeans, ein Top, was etwas Bauchfrei war und eine kurze Jeansjacke, dazu noch Pumps. Sie sah aus, wie eine Göttin die gerade auf die Erde gekommen war. Die Frau trug kaum Make-Up, nur ein bisschen Lidschatten und Wimperntusche. Matt umarmte die Frau und da hatte ich erst begriffen, was er gesagt hatte. Das war Marina, die Marina, die Alec vor 530 Jahren heiraten sollte. Alec stand auch auf und umarmte die wunderschöne Frau. Ich wusste nicht, ob ich auch aufstehen sollte oder einfach sitzen bleiben sollte. Nachdem Alec sie wieder losgelassen hatte, setzte er sich wieder. Matt holte noch einen Stuhl und sie setzte sich zu uns. „Oh, Hallo. Ich bin Marina“, lächelte sie mich an und zeigte eine Reihe perfekter Zähne. Sie streckte mir die Hand entgegen. „Ich hab von euch gelesen, Alec. Und ich muss sagen, ich liebe deine Lieder, Dejna.“ Ich nahm ihre Hand an und schüttelte sie. „Danke“, murmelte ich. „Es ist echt ein Zufall, dass wir uns hier wieder sehen“, plapperte sie weiter und legte Alec eine Hand auf den Oberschenkel. Ich sah zu ihrer Hand und dann zu Alec, dem das gar nicht aufzufallen schien. Matt lachte. „Ja, das stimmt“, meinte er und wandte sich zu mir. „Du weißt doch sicher schon von dem Hochzeitsspektakel vor 530 Jahren, oder?“, fragte er mich. Ich nickte und Alec nahm meine Hand. „Fängst du wieder davon an?“, stöhnte Marina. „Matt kann es nie lassen, er ist nur eifersüchtig, dass ich Alec und nicht ihn heiraten sollte“, lachte sie und zwinkerte mir zu. „Das ist wohl wahr, aber darum geht es nicht“, tat Matt die Sachen ganz locker ab und Alec schüttelte nur lachend den Kopf. „Ich wollte Dejna nur erklären, was du hier erzählst.“ „Früher war hier ein Park und als Matt und ich wieder nach London gekommen waren, nachdem wir nicht zur Hochzeit erschienen sind, haben wir Marina hier getroffen“, erklärte Alec mir. „Und seitdem haben wir uns hier immer getroffen und da kam es uns nur zugute, als hier ein Imbiss hin gebaut wurde“, lachte Matt. Im nächsten Moment kam eine Kellnerin, die ein bisschen Überfordert war. Sie sah von Matt zu Alec und wieder zurück. Sie wusste nicht, mit wem sie anfangen sollte zu flirten. Aber da sah sie die Hand von Marina auf Alec Oberschenkel und entschied sich für Matt, der natürlich darauf ansprang. Er lächelte sie charmant an und nahm die Speisekarte an. Alec schüttelte nur den Kopf und sah mit mir in die Karte. „Hast du großen Hunger?“, fragte er mich leise. Ich seufzte. „Also nein, dann probier die Fritten. Die machen hier eine richtig leckere Soße, die auf die Fritten kommt.“ „Okay, dann nehm ich die“, lächelte ich. „Und dazu noch eine Cola.“ Er nickte und bestellte, nachdem Marina und Matt fertig waren. Er bestellte zwei Cola und eine große Portion von den Fritten. Das kann ja heute noch was werden. Wir saßen jetzt schon eine Stunde hier in dem kleinen Imbiss und unterhielten uns mit Matthew und Marina. Na ja, eigentlich redeten die drei und ich hörte nur zu. Ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz. Die drei waren so schön und jeder der rein kam sah erst einmal zu unserem Tisch. Und bestimmt dachten alle, was macht denn das Mauerblümchen da an dem Tisch? „Auf Kuba war es einfach super“, fing Marina gerade an zu erzählen. Sie war nämlich die letzten Monate auf Kuba gewesen und hatte ein bisschen ausgespannt. Sie war die Tochter eines sehr reichen Mannes und musste selber nichts leisen. Sie wollte etwas, sie bekam es. Ich hörte nur mit einem Ohr zu und sah mich in dem kleinen Imbiss um. Plötzlich bewegte sich mein Stuhl und ich wurde ein bisschen näher an Alec gezogen. Er küsste mich hinters Ohr. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass sie kommt und das so ein kleines Wiedersehen wird“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte ihn an und winkte ab. „Kein Problem, es hört sich so an, als wenn ihr euch lange nicht mehr gesehen habt“, meinte ich und spielte mit der Gabel und der übriggebliebenen Soße herum. Die Pommes waren echt super lecker gewesen und die Soße erst. Es war ein Misch aus Majo und Curryketchup. Einfach köstlich. „Noch Hunger?“ „Auf keinen Fall, ich platze gleich.“ Er lächelte und küsste mich noch mal hinters Ohr. „Ist das niedlich, so hab ich Alec ja noch nie gesehen“, schmunzelte Marina und sah uns an. Ich wurde sofort rot. Wie sollte sie auch? Sie war die einzige Beziehung, die Alec gehabt hatte. Sie kannte nur die Seite, die ich jetzt genießen durfte. „Ich hab von eurem Kuss in dem Hotel gelesen. Wo war das noch mal?“, überlegte sie und tippte mit einem manikürten Finger auf ihrem Kinn herum. „Ach, ja, in Miami.“ „Wo du es gerade sagst, ich möchte die Geschichte auch hören, wie ihr euch über den Weg gelaufen seid. Ich weiß ja, dass Alec immer Jamie schickt, um mit den Leuten zu reden“, meinte jetzt auch Matt und sah uns an. „In New York waren wir im gleichen Hotel und da hab ich nicht aufgepasst und hab ihn angerempelt. Nichts Welt bewegendes“, meinte ich nur. „Ja doch Welt bewegend, sonst würdest du jetzt nicht hier sitzen“, grinste Matt. Marina hatte sich auf ihrem Stuhl zurück gelehnt und sah Alec an. Dieser lachte und lehnte sich auch zurück. „Er ist dir bestimmt voll auf die Nerven gegangen und dann hast du dich erbarmt und bist mit ihm Essen gegangen. Alec kann sehr nervend sein“, redete Matt weiter und grinste frech. Alec streckte ihm nur die Zunge raus. „Wo du das gerade sagst, er hat sich wirklich aufgedrängt, immer kam er zu meinen Konzerten. Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“, spielte ich Matts Spiel mit. Ihm fiel die Kinnlade herunter, aber dann haute er auf den Tisch und lachte. „Ich liebe dieses Mädchen. Wo warst du nur die ganze Zeit?“ Ich lachte und bedankte mich. „Verkaufst du sie?“, fragte er jetzt Alec. „Auf keinen Fall, ich bin beinahe wegen ihr gestorben, für die Schaden kannst du nicht auf kommen“, scherzte Alec auch mit. Ich boxte ihn. „Blödmann Drache, du hättest mich ihnen ja einfach zum Fraß vorsetzten können“, meinte ich gespielt beleidigt und drehte den Kopf weg. Matt und Alec lachten. „Zum Fraß? Was ist passiert?“, fragte Marina und sah Alec besorgt an. „Beruhig dich, das war doch nur Spaß“, meinte Matt. „Oder?“ Jetzt sah auch Matt uns an. „Nein, es ist nichts passiert“, meinte Alec. „Ihr braucht euch echt keine Sorgen zu machen.“ Sie nickten und beließen es dabei. „Meine Mutter freut sich schon, dich zu sehen, Alec“, meinte Marina und legte ihm wieder eine Hand auf den Oberschenkel. „Und Vater meinte, dass es endlich an der Zeit wäre, dass du in den Rat eintrittst.“ Schleimerin. „Mal sehen, wo es mich hinbringt“, meinte Alec nur und lehnte sich zurück. Ich sah an Matt vorbei zu dem Platz, wo Chad saß, aber dieser saß nicht mehr dort. Ich wollte mich schon nach ihm umsehen, als er plötzlich neben mir stand. Ich erschreckte mich richtig. „Ich störe euren Plausch nur sehr ungern“, fing er an. „Aber wir müssen zurück. Sven hat gerade angerufen, es hat jemand bei uns eingebrochen.“ Sofort standen alle. „Was ist mit meiner Mutter?“, fragte Alec. „Ihr geht es gut. Der Alarm ist sofort angesprungen und Sven konnte sich den Typen schnappen.“ Alec nickte. „Fahrt ihr schon mal, wir kommen nach“, meinte Matt und rief die Kellnerin. Alec, Chad und ich gingen zu den Autos und dann rasten die beiden zurück zu der Villa. Und was wir da sahen, war nicht gerade hübsch. Im Vorgarten lagen kleine rote Dinge. Wir stiegen aus und dann sah ich was es war. Es waren Menschenteile, Innereien und überall klebte Blut. Ich schrie auf und drehte mich um. Alec nahm mich in den Arm und schützte mich vor dem Anblick. „Was ist das?“, fragte ich und fing an, zu zittern. „So wie es aussieht, der Typ, der eingebrochen ist“, murmelte Alec und drückte mich fest an sich. „Lass die Augen zu“, flüsterte er und ich presste meine Augen fest zusammen. Im nächsten Moment glitt Alecs Hand unter meine Kniekehlen und er hob mich hoch. Er trug mich bis ins Haus und ins Wohnzimmer, wo er mich auf dem Sofa wieder runter ließ. Ich zitterte immer noch wie Espenlaub und kniff die Augen immer noch zu. „Dejna“, flüsterte Alec und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Hey, Süße, sieh mich an. Mach die Augen auf.“ Langsam tat ich, was er sagte und sah in strahlend blaue Augen. „Hey, alles ist okay.“ Er strich über meine Wange und küsste mich dann. Ich erwiderte den Kuss und hörte langsam auf, zu zittern. „Alec!“ Wir lösten uns und Jillian kam ins Wohnzimmer gelaufen. Alec ignorierte seine Mutter für einen Moment. „Alles okay?“ Ich nickte und rieb mir über die Beine. Alec zog mir die Stiefelletten aus und ich zog die Beine aufs Sofa, meine Arme schlang ich um sie. „Was ist passiert“, wollte er dann wissen, stand auf und drehte sich um. Chad und Sven standen auch im Raum. Und als ich Sven sah zog ich scharf die Luft ein. Seine linke Gesichtshälfte war verbrannt und hatte hässliche Eiterblasen. „Ich hatte den kleinen Pisser geschnappt und wollte ihn ins Haus schaffen, um ihn zu befragen, da sah ich, dass er einen Bombengürtel trug. Ich hatte nicht mehr so viel Zeit, bevor der Gürtel hoch ging. Also hab ich den Typen gepackt und war mit ihm in den Vorgarten gesprungen“, erzählte Sven. Im nächsten Moment ertönte ein weiterer Schrei. Marina. Dann hörten wir Schritte und auch Marina und Matt standen im Wohnzimmer. „Hübscher Vorgarten, Alec“, meinte Matthew und zog eine leichenblasse Marina hinter sich her. Er drückte sie auf einen Sessel. „Mimi, wir brauchen was zu trinken. Scotch“, rief Jillian. Es dauerte nicht lange, bis Mimi mit einem Tablett ins Zimmer kam und uns den Scotch brachte. Marina stürzte die braune Flüssigkeit mit einem Schluck runter, ich brauchte zwei Schlücke. „War das der Einbrecher?“, fragte Marina und erhielt ein Nicken von Alec. „Hat er irgendwas angestellt?“, wollte Alec wissen, aber Sven schüttelte den Kopf und ich sah mit an, wie eine Blase immer kleiner wurde und dann verschwand. Svens Gesicht heilte schon. Zum Glück. „Schade, dass der Pisser tot ist, sonst hätten wir ihn befragen können“, ärgerte sich Chad. „Egal, Hauptsache keinem ist was schlimmes passiert“, meinte Alec. Chad nickte. „Könnt ihr die Schweinerei draußen aufräumen?“ Wieder nickte Chad und er und Sven machten sich an die Arbeit. „Das ist nicht normal. Du hast doch keinem etwas getan, oder?“, fragte Marina und sah Alec an. „Du musst mehr Sicherheitsleute einstellen, Alec. Du bist in Gefahr. Es ist doch offensichtlich, dass irgendjemand dich tot sehen will.“ Alec fuhr sich durchs Gesicht. „Ich muss ein paar Anrufe machen“, sagte er und drehte sich zu mir um. Ich nickte. „Ist okay, ich komme schon klar“, meinte ich. „Ich gehe ins Bett, ich glaube, mehr ertrage ich heute nicht.“ Er nickte und ging aus dem Zimmer. Oh Alec, wer wollte dich denn nur so schnell los werden?  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)