Geschaffen für die Ewigkeit von TigerNagato ================================================================================ Kapitel 6: Ein Simpler Handel ----------------------------- Ein Simpler Handel -Caroline- Ich atmete erleichtert auf, als ich wieder in meinem Haus war. Es war zwar nicht besonders nett gewesen, aber schließlich bin ich durch das Badezimmerfenster nach draußen geklettert. Ich schätzte dass sich Klaus entweder halb todgelacht, oder noch mehr Möbel quer durch das Haus geworfen hatte, aber ich war zumindest in Sicherheit. Das einzige Problem, ich hatte meine Tasche vergessen. Mit leicht zitternden Händen griff ich nach unseren Haustelefon und wählte ich die Handynummer, die ich niemals in mein Hany einspeichern durfte. „Was hast du denn Kleine?“, hörte ich die vertraute Stimme meiner besten Freundin. „Der Typ ist doch völlig irre!“, stammelte ich aufgebracht. „Wer ist irre?“, fragte Katerina verwirrt. „Klaus! Er wollte mich umbringen. Gut, eigentlich wollte er dich umbringen, aber was mache ich jetzt?“ Ich war panisch und lief unruhig in meinem Zimmer auf und ab. Am liebsten hätte ich mich in diesem Haus verschanzt, doch meine Mutter hätte das niemals zugelassen. „Tief durchatmen. Was genau ist passiert?“, fragte Kat ruhig. Langsam und ausführlich erklärte ich ihr die Situation. -Rebekah- Es war ungewöhnlich, dass mein Bruder sich so für einen Menschen interessierte. So aufgebracht wie er war, wunderte es mich, dass er Caroline einfach weglaufen ließ. Langsam näherte ich mich der Höhle des Löwen und klopfte zaghaft an die Tür. „Was?“, fragte Nik genervt und goss sich einen Brandy ein. „Sie hat dich ganz schön wütend gemacht.“, stellte ich nüchtern fest. Aus Sicherheitsgründen blieb ich in der Tür stehen. „Stimmt. Aber sie hat ihre Meinung vertreten und das obwohl sie Angst vor mir hatte. Dieses Mädchen hat Kampfgeist.“, bemerkte mein Bruder anerkennend und prostete mir zu. „Du magst sie.“, stellte ich überrascht fest. „Was? Sie ist nur ein Mensch, also sei bitte nicht albern Schwesterherz. Gefühle sind nichts weiter als eine nutzlose Schwäche.“, protestierte Nik. Insgeheim glaubte ich er versuchte sich selbst davon zu überzeugen. „Sie hat ihre Tasche hier vergessen.“, stellte ich mit einem Blick auf das Sofa fest. Unauffällig beobachtete ich meinen Bruder, wie er die Tasche fixierte. „Ich werde sie ihr Morgen in der Schule wiedergeben.“, erklärte ich erfreut und wollte nach der Tasche greifen. Es wunderte mich nicht, dass Nik meinen Arm festhielt. „Du wirst sie nur vergessen oder gar behalten. Ich werde dich morgen zur Schule fahren und sie ihr persönlich zurückgeben.“ „Ganz wie du meinst. Aber ich bleibe bei meiner Meinung. Du magst sie. Sei wenigstens ehrlich zu dir selbst.“, erinnerte ich meinen Bruder und verschwand wieder in Richtung meines Zimmers. Allerdings nicht ohne an der Tür noch einen letzten Blick zu Nik zu werfen. „Ach für den Homecomingball brauchen wir noch Aufsichtspersonen. Ich weiß nicht, aber vielleicht möchtest du dich ja freiwillig melden. Ich würde mich wirklich darüber freuen und Caroline wird bestimmt ein bezauberndes Motiv in ihrem Ballkleid abgeben. Und wer weiß, wenn du sie ganz charmant darum bittest, kannst du sie zu einem Tanz mit dir überreden.“, überlegte ich laut. „Ich werde auf keinen Fall Babysitten.“, rief Nik bestimmt. „Schade. Es wäre eine öffentliche Veranstaltung und auch eine hervorragender Gelegenheit noch einmal mit Elena zu reden. Immerhin wie würde es aussehen, wenn die Salvatorbrüder dich dort direkt angreifen würden?“ Ich kannte Elenas Bedeutung für meinen Bruder nur zu gut, genau wie ich wusste dass die Salvatore Brüder das Mädchen nicht aus den Augen ließen. Er würde auf diesen Schulball gehen und gerade hatte ich ihm die perfekte Ausrede geliefert, um die Sache mit Caroline nicht zugeben zu müssen. Kichernd verschwand ich in mein Zimmer. -Niklaus- Meine Schwester verstand es wie immer viel zu gut zwischen den Zeilen zu lesen. Offengesagt mochte ich Caroline wirklich. Und auch wenn ich es nur ungern zugab, hatte dieses Mädchen mit ihren Worten Recht. Ich wollte Katerina tot sehen, weil es mir ums Prinzip und meinen verletzten Stolz ging. Doch aus mir unerfindlichen Gründen, wolle ich nicht, dass Caroline mich für engstirnig hielt. Sie sollte mich mögen. Und ich verbrachte die halbe Nacht damit, darüber nachzudenken, warum. Sie war nur ein Mensch, ein kleines unbedeutendes Licht unter vielen tausenden. Ich hatte so viele Menschen getötet, dass mir ein einzelnes Menschenleben nichts bedeutete. Trotzdem ließen mich die anklagenden Worte dieses Mädchens nicht los. Nebenbei musste ich gestehen dass diese Nacht eine der produktivsten war, die ich seit langem hatte. Unzählige Skizzen und ein Ölgemälde hatte ich vollendet. Nur das Motiv war immer wieder dasselbe. Abgesehen von der Tatsache, dass mein Blick viel zu oft an ihrer Tasche hing. Bei Sonnenaufgang hatte ich eine Entscheidung getroffen. Ich würde ihr ein wenig entgegenkommen, allerdings nicht ohne eine kleine Gegenleistung. Ein fairer Handel. Zu meiner großen Überraschung und Freude beeilte sich meine Schwester an diesem Morgen. Sie wollte unbedingt Carolines Reaktion auf mich sehen. Ich ging davon aus, dass sie mich nicht sehen wollte. Wie zu erwarten stand Caroline bei Elena, ihrer Hexenfreundin Bonnie und Stefan. Sie hatte mich sofort bemerkt und ich versuchte nicht zu lächeln, als sie stur ihre Schuhe fixierte. „Bis dann und viel Glück.“, flötete meine Schwester und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Danach verschwand sie zu ein paar Alibi Freundinnen. Zweifelsohne würde sie lauschen. Entschlossen griff ich nach Carolines Tasche und ging danach direkt auf sie zu. -Caroline- Es war ein komisches Gefühl als Klaus Asten Martin auf dem Schulparkplatz hielt. Ich wusste, ich war hier sicher. Zu viele Zeugen. Trotzdem wollte ich, dass er wieder wegfuhr. Angestrengt starrte ich auf meine Schule. Egal wie das wirkte. Hauptsache sehen musste ich diesen Mann nicht. „Was will der denn auf dem Schulhof?“, zischte Bonnie neben mir. „Keine Ahnung, aber kommt hier.“, kommentierte Elena genervt. „Verschwinde, wir haben dir nichts zu sagen.“, erhob Stefan sofort das Wort und stellte sich schützend vor Elena. Ich sah sein Grinsen aus den Augenwinkeln. „Dir auch einen guten Morgen, alter Freund. Ich bin übrigens nicht wegen euch hier. Ich wollte mit Caroline sprechen.“, erklärte Klaus und ich verfluchte Gott. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. „Sie aber nicht mit dir.“, konterte Bonnie sofort. Feierlich hielt er meine Tasche nach oben. „Die hat sie gestern bei uns zu Hause vergessen. Also, nur fünf Minuten, Liebes.“ Seufzend trat ich einen Schritt vor. Er würde ja doch nicht locker lassen. „Deine Zeit läuft!“, knurrte ich und verschenkte die Arme vor der Brust. „Ich habe über deine Worte von gestern nachgedacht und wäre zu einem Handel bereit.“ „Wie großzügig! Sie sind stur und im Unrecht, wären aber zu Ihrem Vorteil bereit, das einzig vernünftige zu tun.“, blaffte ich und zwang mich in diese funkelnden grünen Augen zu sehen. „Wenn du es so sehen willst, Liebes. Du wirst dir meinen Vorschlag trotzdem anhören.“ Ich verzichtete auf eine Antwort, deutete jedoch an, dass er weitersprechen sollte. „Ich verschone Katerinas Leben, wenn du mir den letzten Tanz auf dem Schulfest sicherst.“, erklärte er ernst. Verblüfft starrte ich ihn an. Ein Leben für einen simplen Tanz. Das war kein fairer Handel. Das war kompletter Realitätsverlust. Seinerseits. Am liebsten hätte ich ihm eine Gescheuert, aber das wäre kontraproduktiv gewesen. Er wirkte extrem gut gelaunt und vielleicht sollte ich das zu meinem Vorteil nutzen. Ich hatte da dieses sau teure Kleid gesehen. Aber nicht einmal in zwei Jahren, würde das Schmuckstück in mein Budget passen. Allerdings würde er mir für einen einzigen Tanz kein Kleid kaufen und das Leben meiner Freundin verschonen. Nebenbei war dieser Mann unberechenbar. „Ich bekomme es schwarz auf weiß, dass Katerina begnadigt wird und wenn sie mir ein hübsches Kleid spendieren, dürfen sie an diesem Abend sogar meine Begleitung spielen.“, erklärte ich großzügig. Insgeheim wusste ich, dass es ein lächerlicher Handel war. Nur ein wahnsinniger Irrer, würde zusagen. „Nun, ich schätze ich werde am Ende dieser Woche ein armer Mann sein, Liebes. Du weiß wo ich wohne, dann können wir das schriftliche regeln und danach fahren wir einkaufen.“, stimmte Klaus zu. Damit war es amtlich, der Kerl hatte sie nicht mehr alle. Trotzdem hielt ich ihm grinsend meine Hand hin. „Einverstanden. Ich schaue Morgen bei Ihnen vorbei. Ich nehme an, dass Rebekah uns beim Einkaufen Gesellschaft leisten wird?“ „Vermutlich. Wir sehen uns, Liebes.“, bestätigte Klaus und ging. „Sie sollen Aufhören mich ständig Liebes zu nennen.“, rief ich ihm noch hinter her, doch er reagierte nicht. Keine Sekunde später, griff Elena nach meinen Schultern und begann mich leicht zu schütteln. „Bist du verrückt?“, fragte sie aufgebracht. „Wieso? Ich bekomme doch das verdammt teure Dingerkleid und das Leben meiner besten Freundin, für ein paar Stunden mit ihm. Es ist ein Schulball, was kann er schon Anrichten?“, erinnerte ich sie an die Fakten. „Frage dazu, wer genau ist diese Katerina?“, fragte Stefan mit einem merkwürdigen Unterton. „Ich schätze du kennst sie eher als Katherine Pierce.“, erwiderte ich tonlos. Neben mir zogen Elena und Bonnie scharf die Luft ein. „Sollte sie nicht in der Gruft sein?“, fragte Bonnie verwundert. „Nein, sie ist in New York. Aber das ist eine lange Geschichte.“ „Wie lange kennst du sie schon?“, fragte Elena vorsichtig. „Es sind jetzt etwa 12 Jahre. Ich bin also bestens informiert.“ Ich vollführte eine Wage Geste, die Stefan einschloss. „Und trotzdem spielst du mit dem Feuer.“, klagte Bonnie. „Vampire mögen kein Feuer, schon vergessen? Außerdem hatte er gestern die Chance mich zu töten. Wütend genug war er. Ich schätze ich weiß, was ich tue.“, lächelte ich traurig. „Wenigstens haben wir den Feind damit im Auge. Vielleicht ist es ja gut so, dann gibst es von seiner Seite aus, wenigstens keine bösen Überraschungen.“, erklärte Stefan sachlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)